Der beste Weg zum Hilfsmittel

Medizinische Hilfsmittel für den Alltag sind extrem nützlich – aber auch teuer. Wer zahlt dafür – und wie können Betroffene die für sich maximal mögliche Unterstützung ausloten?

Das Hilfsmittelverzeichnis der gesetzlichen Kranken- und Pflegekassen umfasst mehr als 32.000 Produkte von der Aufstehhilfe über den Duschhocker bis hin zum Rollator. Doch was ist sinnvoll? Entscheidend ist eine gute Planung und eine gute Beratung, so das Apothekenmagazin “Senioren Ratgeber”, das Michaela Heyne, Pflegefachfrau und Wohnberaterin beim Sozialverband VdK Bayern, zitiert: “Fragen Sie sich: Wofür brauche ist das? Was will ich damit erreichen? Kann ich es überhaupt nutzen?”

Meist brauchen Kassen-Versicherte für Hilfsmittel ein Rezept. VdK Bayern-Juristin Claudia Spiegel empfiehlt, sich eingehend mit dem Arzt zu besprechen. Je mehr die Verordnung erkennen lasse, dass sie auf den Patienten zugeschnitten ist, desto besser seien die Chancen, dass die Kasse ja sage.

Wie hoch der bürokratische Aufwand ist, ist von Fall zu Fall unterschiedlich. So reicht für Kompressionsstrümpfe oder Inkontinenzartikel ein einfaches Rezept. Bei einem größeren Problem, etwa nach einem Schlaganfall, können mehrere Seiten Anlage nötig werden. Die Faustregel lautet: Für die Basisausstattung sorgt die Kasse, für Extras muss man meist in die eigene Tasche greifen.

Mit einem ablehnenden Bescheid sollte man sich laut der Juristin nicht einfach abfinden. Ein Widerspruch sei aussichtsreich. Die Expertin schätzt, dass etwa jeder dritte zum Erfolg führt.

Rudolf Huber

Ludwigsburger Weihnachtsmarkt: Polizei-Tipps gegen Taschendiebe

Der Ludwigsburger Barock-Weihnachtsmarkt kann ab heute bis zum 22. Dezember, täglich von 11.00 bis 21.00 Uhr, auf dem Marktplatz besucht werden. Auch in vielen anderen Städten und Gemeinden eröffnen in diesen Tagen die Weihnachtsmärkte. Ein Bummel mit der Familie, eine Tasse Punsch mit Kolleginnen und Kollegen, für die Kinder eine Fahrt mit dem Karussell – der Besuch eines Weihnachtsmarkts gehört für viele im Advent einfach dazu.

Das gilt leider auch für Taschendiebe. Das Gedränge in der Adventszeit in den Innenstädten und auf den Weihnachtsmärkten nutzen Gauner und Diebe alle Jahre wieder aus, um den Besuchern Geld und Wertgegenstände aus den Taschen zu ziehen. Häufig lenkt ein Täter das Opfer ab, ein zweiter stiehlt die Beute und gibt sie an einen Dritten ab, der damit verschwindet.

Eine weitere immer wieder erfolgreiche Masche der Diebe ist es, die Kleidung des potenziellen Opfers “versehentlich” mit Ketchup oder Senf zu beschmutzen, um durch den anschließenden Reinigungsversuch vom Diebstahl der Wertsachen abzulenken.

Das Polizeipräsidium Ludwigsburg setzt bei den diesjährigen Weihnachtsmärkten wieder verstärkt auf Prävention. Insbesondere beim Ludwigsburger Weihnachtsmarkt werden Polizisten die Besucherinnen und Besucher bei ihren Streifengängen über Taschendiebstahl informieren und ihnen vor Ort Tipps geben, wie sie sich davor schützen können. Sie werden dazu auch konkret Menschen ansprechen, die nachlässig mit ihren mitgeführten Wertsachen umgehen und ihnen zeigen, wie sie zum Beispiel ihren Geldbeutel sicher transportieren.

Die sichtbare Anwesenheit der Polizei auf dem Weihnachtsmarkt soll dabei sowohl das Sicherheitsgefühl der Besucherinnen und Besucher stärken, als auch eine abschreckende Wirkung auf Diebe entfalten.

Neben diesen Streifengängen werden Beamtinnen und Beamte von verschiedenen Dienststellen am Mittwoch, 27.11.2019, von 11:30- 13:00 Uhr über den Weihnachtsmarkt Ludwigsburg gehen und insbesondere die Standbetreiber informieren und sensibilisieren. Mit dabei sind Fachleute aus der Abteilung Wirtschaftskriminalität, die über Falschgeld aufklären, die Unterscheidungsmerkmale zeigen und darauf eingehen, wie man sich als Standbetreiber verhalten sollte, wenn jemand versucht, mit Falschgeld zu bezahlen.

Beamtinnen und Beamte des Polizeireviers Ludwigburg und des Referats Prävention werden mit den Verantwortlichen insbesondere über die sichere Aufbewahrung ihrer Kassen und Wertsachen sprechen und darüber, wie man sich von Einbrüchen und diebischer “Kundschaft” schützen kann. Natürlich werden sie auch an diesem Tag Besucherinnen und Besucher des Weihnachtsmarktes über das Thema Taschendiebstahl aufklären.

Eins ist sicher: Weihnachtsmarktbesucher sind Dieben keinesfalls schutzlos ausgeliefert, sondern können durch ihr Verhalten Diebstähle vermeiden. Die wichtigsten Tipps:

Nehmen Sie bei einem Besuch des Weihnachtsmarkts nur so viel Bargeld mit, wie Sie tatsächlich benötigen.

Tragen Sie Geld, Zahlungskarten, Papiere und andere Wertgegenstände immer in verschiedenen verschlossenen Innentaschen der Kleidung möglichst dicht am Körper.

Tragen Sie Hand- und Umhängetaschen immer mit der Verschlussseite zum Körper.

Lassen Sie Ihre Handtasche oder Jacke niemals unbeaufsichtigt.

Achten Sie gerade in einem Gedränge verstärkt auf Ihre Wertsachen. Werden Sie misstrauisch, wenn Sie plötzlich angerempelt oder “in die Zange” genommen werden.

Notieren Sie niemals Ihre PIN irgendwo im Portemonnaie (schon gar nicht auf der Zahlungskarte).

Wenn es doch zum Diebstahl gekommen ist, melden Sie den Vorfall direkt an die Polizei.

Sollten Ihnen Zahlungskarten abhandengekommen sein, lassen Sie diese sofort für den weiteren Gebrauch sperren, am besten telefonisch über den bundesweiten Sperr-Notruf 116 116.

Kinderfotos in Sozialen Medien

Mit einer groß angelegten Kampagne will das Deutsche Kinderhilfswerk die Durchsetzung von Persönlichkeitsrechten von Kindern in Sozialen Medien fördern. Konkret geht es darum, dass Erziehende für das Mitbestimmungsrecht von Kindern sensibilisiert werden sollen, wenn sie Fotos ihrer Kinder online teilen.

Das Motto der Kampagne lautet “#DenkenFragenPosten”. Wesentlicher Inhalt: Informationen darüber, dass die Kinder altersgerecht in die Entscheidung eingebunden werden müssen, ob ein Bild oder Video online gepostet wird. “Wie das aussehen kann, zeigen Tipps mit konkreten Hilfestellungen für Eltern von Kindern verschiedener Altersgruppen”, heißt es bei den Initiatoren.

“Es geht uns also nicht darum, Kinderfotos im Internet zu verbieten, sondern wir möchten Eltern und andere Erwachsene dafür sensibilisieren, dass sie Fotos und Videos von Kindern nicht ungefragt veröffentlichen oder verbreiten – Kinder haben schließlich auch Persönlichkeitsrechte”, so Thomas Krüger, Präsident des Deutschen Kinderhilfswerks.

Dabei sei klar, dass auch Social-Media- und Messenger-Dienste in der Verantwortung stünden. Sie müssten dafür sorgen, dass es einfach auffindbare und verständliche Hinweise zu Fragen des Rechts am eigenen Bild und des Schutzes personenbezogener Daten von Kindern gebe.

Rudolf Huber

 

Väter betreuen häufiger kranke Kinder

Viele Eltern kennen das logistische und organisatorische Problem nur zu gut: Wenn ein Kind krank wird, muss oft ein Elternteil zuhause bleiben. Und das ist längst kein reines Frauen-Thema mehr, hat die KKH Kaufmännische Krankenkasse herausgefunden.

Laut einer bundesweiten Datenanalyse betreuen nämlich immer mehr Väter die kranken Sprösslinge. Während 2008 nur zwölf Prozent der Väter tageweise dem Job fernblieben und Kinderkrankentagegeld beantragten, waren es zehn Jahre später schon 21 Prozent. “Bei den Müttern sank die Quote entsprechend von 88 auf 79 Prozent”, so die Kasse.

Dabei kümmern sich in den nördlichen und östlichen Bundesländern mehr Männer um kranke Kinder als im Süden und Westen. Ganz vorne liegt mit 24 Prozent Hamburg, dicht gefolgt von Thüringen, Niedersachsen und Brandenburg (jeweils 23 Prozent). Auf dem letzten Platz findet sich mit 16 Prozent das Saarland. Und in Baden-Württemberg, Bayern und Nordrhein-Westfalen ist der Anteil der Väter eher niedriger, nämlich 17 bis 18 Prozent.

Der Hintergrund: Ist ein Kind krank, können sich berufstätige Eltern bis zu zehn Tage – alleinstehende Mütter und Väter jeweils bis zu 20 Tage – unentgeltlich von der Arbeit befreien lassen. Dafür erhalten sie mit entsprechendem ärztlichen Attest von den gesetzlichen Krankenkassen für unter Zwölfjährige Kinderkrankengeld.

Rudolf Huber

 

Der Süden zieht Fachkräfte an

Vor allem im Landkreis München und der Stadt Mainz finden arbeitslose Fachkräfte nach einem Umzug neue Jobs. Im vergangenen Jahr haben über 200.000 Arbeitslose ihren Wohnort verlassen, um in einer anderen Region zu arbeiten. Das Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) Köln hat hierzu Stadt- und Landkreise untersucht.

Generell gilt: Wer gelernte Fachkraft für Lagerlogistik ist, braucht sich um seine berufliche Zukunft eigentlich kaum Sorgen zu machen: In vierzehn der sechzehn Bundesländer besteht ein Engpass in diesem Beruf – nur in Berlin und Bremen gibt es für diese Fachkräfte nicht genügend Jobs, teilt das IW mit. Ein Umzug in eine andere Region könne sich für diese und viele andere Arbeitssuchende lohnen.

Insgesamt hätten nur 112 der 401 untersuchten Stadt- und Landkreise einen positiven Fernsaldo, so das arbeitgebernahe Institut der Deutschen Wirtschaft. Auch einige große Städte verlören Arbeitskräfte an entfernte Regionen, beispielsweise Berlin. Besonders in Gera, Herne und im Landkreis Kusel im Pfälzer Bergland scheine es kaum berufliche Perspektiven für Arbeitslose zu geben. Hier nehmen deutlich mehr Arbeitslose eine Beschäftigung in der Ferne auf, als dass neue Fachkräfte zuziehen. Diese drei Kreise liegen in Regionen, die strukturelle Schwierigkeiten haben.

“Wenn es besser gelingen würde, arbeitslose Fachkräfte und offene Stellen überregional zusammenzubringen, hätten 2018 bis zu 98.000 Stellen sofort besetzt werden können”, sagt Studienautor Alexander Burstedde. Gerade für Unternehmen mit Bewerbermangel liege hier eine echte Chance. “Die Unternehmen sollten überregionale Rekrutierung nutzen und gezielt um Arbeitsuchende aus anderen Regionen werben.”

Lars Wallerang

Mit dem Advent kommt auch der Stau

Die Adventszeit ist eine Periode des Wartens. Trivialerweise schlägt sich das auch auf der Autobahn nieder. Denn mit dem Advent kommt auch der Stau. Vor allem Weihnachtsmärkte beflügeln den Autotourismus. Der Auto Club Europa (ACE) empfiehlt für die kommenden Wochenenden den Umstieg auf den öffentlichen Nahverkehr.

Während es am Wochenende auf den Fernstraßen relativ ruhig zugeht, ist am Samstag rund um die Ballungszentren mit einer hohen Verkehrsdichte zu rechnen. Denn das erste Adventswochenende wird erfahrungsgemäß intensiv für Weihnachtseinkäufe genutzt und auch ein Besuch der Weihnachtsmärkte steht hoch im Kurs. Parkmöglichkeiten sind meist schon am späten Vormittag erschöpft. Eine stressfreie und von Witterungseinflüssen unabhängige Anreise in die Stadt lasse den Einkaufsbummel wesentlich entspannter beginnen, meint der ACE.

Lars Wallerang

Betrugsfälle bei Browser-Nachrichten verdreifacht

Betrügerische – als Werbemittel getarnte – Browser-Push-Benachrichtigungen zu Phishing-Zwecken werden immer beliebter. Der Anteil betroffener Nutzer wächst bis heute, insbesondere im laufenden Jahr, kontinuierlich an. Eine aktuelle Kaspersky-Studie zeigt, dass deren monatliche Zahl von 1.722.545 im Januar auf 5.544.530 im September 2019 um mehr als das Dreifache gestiegen ist.

Der Anteil deutscher User lag bei elf Prozent und ist in den vergangenen Monaten von 200.624 auf 530.485 um das 2,6-fache angestiegen. Dabei waren 51 Prozent aller Adware-Angriffe Browser-Benachrichtigungen zuzuschreiben. Laut Anbieter Kaspersky haben deren Schutz-Produkte in den ersten neun Monaten des Jahres 2019 mehr als

14 Millionen Nutzer davor geschützt, sich unerwünschte Benachrichtigungen von Websites anzeigen zu lassen.

Browser-Push-Benachrichtigungen wurden vor einigen Jahren populär, um Website-Besucher mit regelmäßigen Updates über neue Inhalte auf dem Laufenden zu halten. Heute werden sie jedoch häufig dazu verwendet, Anwender mit unaufgeforderten Anzeigen zu bombardieren oder sie zum Herunterladen bösartiger Software zu verleiten. Denn Browser-Push-Benachrichtigungen sind relativ einfach für Betrügereien auf Basis gängiger Social Engineering-Techniken zu missbrauchen, weshalb ihre wachsende Popularität unter Cyberkriminellen für die Kaspersky-Experten nicht völlig unerwartet kam.

Da die Zustimmung von Internetnutzern erforderlich ist, um mit dem Versenden von Benachrichtigungen an sie beginnen zu können, haben sich Angreifer verschiedene Taktiken ausgedacht, um User zu täuschen und dazu zu bewegen, sich für Abonnements anzumelden. Zu den erkannten Optionen gehören:

Weitergabe der Abonnementzustimmung wird als weitere Aktion getarnt; die Schaltflächen “Akzeptieren” und “Ablehnen” werden bei der Anmeldung ausgetauscht; Anzeigen von Benachrichtigungen beliebter Websites, die zu Phishingzwecken kopiert wurden; Anzeigen betrügerischer Pop-up-Fenster für Abonnements auf vermeintlich seriösen Websites.

Nachdem die Zustimmung des Nutzers eingeholt wurde, beginnen Angreifer, ihn mit Nachrichten zu bombardieren. Die am wenigsten schädlichen (und doch beliebtesten) Optionen sind Clickbait-Anzeigen zu emotional aufgeladenen gesellschaftlichen Themen, während andere betrügerische Meldungen – wie Lotteriegewinne, Geldangebote im Austausch für die Durchführung einer Umfrage oder ähnliches – enthalten. Ausgeklügeltere Systeme zielen mit Phishing-Techniken darauf ab, Nutzer um ihr Geld zu bringen.

Lars Wallerang

Nüsse nutzen der Gesundheit

Nüsse haben es in sich. Augrund ihres relativ hohen Fettgehalts sind sie keine leichte Kost. Trotzdem schwören Ernährungsexperten auf die Nussfrucht. Wer also nicht gegen Samen von Bäumen allergisch ist, tut seinem Körper etwas Gutes, wenn er regelmäßig ein paar Wal-, Hasel- und Macadamianüsse knabbert.

“Eine Handvoll Nüsse am Tag, also etwa 25 Gramm, gehören zu einer vollwertigen Ernährung dazu”, betont Silke Restemeyer von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung im Gesundheitsmagazin “Apotheken Umschau”. Lange Zeit hatten Nüsse wegen ihres hohen Fettgehalts und der vielen Kalorien ein schlechtes Image, mittlerweile zeigen zahlreiche Studien aber, wie gesund sie sind.

So sollen sie das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs und offenbar auch Diabetes und Infektionen vermindern. Der hohe Anteil an Omega-3-Fetten bei Walnüssen und Leinsamen soll entzündliche Erkrankungen wie Gefäßverkalkung, Rheuma und Schuppenflechte positiv beeinflussen. Die Ballaststoffe in Nüssen fördern die Verdauung, Eisen ist wichtig für den Sauerstofftransport im Blut, die B-Vitamine für das Nervensystem.

Die Nüsse sollte man am besten ungesalzen essen. Viele Menschen nehmen ohnehin zu viel Salz auf. Es empfiehlt sich, ganze Nüsse zu kaufen und sie erst kurz vor dem Verzehr zu knacken: Das sorgt auch dafür, dass man nicht zu viele isst. Wer immer ein paar Nüsse in die Tasche packt, kann damit einer Hungerattacke gut entgegenwirken.

Lars Wallerang

Schüsse bei Hochzeitskorso

Ludwigsburg:

Zwei Schreckschusswaffen und knapp 90 Platzpatronen stellten Beamte des Polizeireviers Ludwigsburg am Samstagnachmittag in der Marbacher Straße in Ludwigsburg im Zusammenhang mit einem Hochzeitskorso sicher.

Gegen 14.30 Uhr alarmierten in Marbach am Neckar wohnende Zeugen, dass ihnen ein Hochzeitskorso aufgefallen war, der sich nun auf der Kreisstraße 1695 von Marbach am Neckar in Richtung Ludwigsburg-Poppenweiler bewegen würde. Die Zeugen hatten beobachtet, wie aus einem der Fahrzeuge Schüsse abgegeben worden seien. Mehrere Streifenwagenbesatzung der Polizeirevier Marbach am Neckar, Bietigheim-Bissingen und Ludwigsburg wurden im weiteren Verlauf zusammen gezogen, um den aus geschätzten 20 Fahrzeugen bestehenden Korso zu stoppen und die PKW und Insassen einer Kontrolle zu unterziehen. In der Marbacher Straße im Bereich einer Tankstelle konnten die Polizisten schließlich 14 Fahrzeuge feststellen. Da es Hinweise gab, dass die Schussabgabe aus einem BMW erfolgt war, wurde dieser durchsucht. Auf der Rücksitzbank entdeckten die Polizisten hierbei eine verschlossene Packung Platzpatronen. Eine bereits geöffnete Packung konnte ebenfalls in dem Fahrzeug aufgefunden werden.

Der 23 Jahre alte Beifahrer und auch der 21-jährige Fahrer des BMW übergaben in der Folge freiwillig jeweils eine Schreckschusswaffe, die sich unter ihren Sitzen befunden hatten. Die beiden Tatverdächtigen müssen nun mit einer Anzeige wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz rechnen. Im Anschluss an die polizeilichen Maßnahmen vor Ort, konnten die PKW-Lenker ihre Fahrt fortsetzen.

MHP-Riesen marschieren weiter

Die MHP RIESEN marschieren in der easyCredit BBL erfolgreich weiter: Die Ludwigsburger gewannen am 9. Spieltag ihr Auswärtsspiel bei s.Oliver Würzburg 89:84 und feierten dadurch den sechsten Sieg in Serie und rangieren hinter den Münchnern auf Tabellenplatz 2.

Unterstützt von einer einmal mehr gut gelaunten und großen Ludwigsburger Fan-Schar gingen die MHP RIESEN mit vollem Fokus in das dritte wegweisende Duell binnen drei Wochen: In der Würzburger „Turnhölle“ sorgten Jonas Wohlfarth-Bottermann, Khadeen Carrington und Nick Weiler-Babb (2:8, 3. Spielminute) für einen gelb-schwarzen Bilderbuchstart. Eitel Sonnenschein herrschte bei den MHP RIESEN aber nicht, denn es sollte die zweithöchste Führung der Partie bleiben. Gegen Florian Koch, Cameron Wells und Luke Fischer offenbarten die Ludwigsburger jeweils defensive Mängel, die Führung war schnell dahin, und die Schützlinge von John Patrick mussten sich zur Ansprache am Seitenrand einfinden. Die Neujustierungen des US-Amerikaners wirkten: Die Schwaben agierten nun in der Defensive wieder exzellent, blockten gleich drei Würfe spektakulär und arbeiteten sich zurück in Schlagdistanz, was vor allem Denis Wucherer nicht passte (14:12, 7.). Augenscheinlich wurde jedoch früh, dass Würzburg seinen Rhythmus gefunden hatte und Ludwigsburg sich immens mühen, zumindest aber aus der 6,75-Meter-Distanz zu gefallen wusste (24:20, 10.).

Direkt zum Beginn des zweiten Spielabschnitts wurde es dann hektisch: Marcos Knight, Junior Etou und Khadeen Carrington sammelten in einer Szene gleich drei technische Fouls und verschafften der ohnehin schon intensiven Partie weitere Würze. Die Gäste kamen damit vorerst besser zurecht und glichen durch Carrington wieder aus (27:27, 13.). Auch in den nächsten Minuten waren sie, vor allem von der Freiwurflinie, das konzentriertere Team und blieben, obwohl das Geschehen abflachte, unterstützt durch eine gesunde Portion Härte in Front. Doch während sich der körperliche Einsatz mit insgesamt 17 Team-Fouls auf der Anzeigentafel niederschlug, kämpften sich die Hausherren bis zum Gang in die Kabinen wieder bis auf Augenhöhe. Einzig und allein aufgrund eines Buzzer-Beaters von Tanner Leissner war die Partie nach zwanzig Minuten ausgeglichen (42:42, 20.).

Crunchtime wird erneut zur Nervenschlacht

Trotz der 15-minütigen Abkühlung war der Schlagabtausch zwischen Franken und Schwaben auch direkt nach dem Seitenwechsel binnen weniger Augenblicke wieder auf der bekannten Betriebstemperatur. Diese war aber unverhofft schnell passé: Aufgrund technischer Probleme am Hallen-Interieur wurde die Partie minutenlang unterbrochen – und als es dann weiter ging, waren die Hausherren durch Luke Fischer derart tonangebend, dass dann doch wieder Pause (lies: Auszeit) war (55:47, 25.). Patricks Worte fanden wieder einmal den erhofften Nährboden: Ludwigsburg drehte auf, kam zeitweise zum Ausgleich und präsentierte sich kämpferisch als Top-Team. Nach dreißig gespielten Minuten waren die Schwaben dennoch in Rückstand (62:60, 30.).

Angeführt von Thomas Wimbush und Florian Koch lieferten sich zu Beginn des Schlussabschnitts dann beide Teams einen regelrechten Shootout – mit minimalen Vorteilen auf Ludwigsburger Seite. Da nun jedoch nicht nur Wimbush, sondern auch Knight zu Hochtouren auflief, setzten sich die Gäste, erstmals seit dem ersten Viertel, bis auf fünf Zähler ab. Auf Basis dieser Führung konsolidierten die Ludwigsburger ihre Leistung und festigten ihren Vorsprung über mehrere Minuten. Doch Würzburg gab sich noch nicht geschlagen, kam unterstützt von einer bärenstarken Kulisse und des fünften Leissner-Fouls wieder zurück und sorgte so für eine spannende Crunchtime (77:81, 38.). In dieser verkürzten die Hausherren abermals und sorgten für eine nervenaufreibende Schlussminute, welcher Jordan Hulls 15 Sekunden vor dem Ende der Partie von Downtown die Krone aufsetze: Der US-Amerikaner streute seine Punkte 12, 13 und 14 ein, stelle auf 84:85 und zwang Patrick zur letzten Auszeit des Spiels. Glücklicherweise behielten die MHP RIESEN trotz der spektakulären Atmosphäre aber ihre Nerven, verwandelten die entscheidenden Freiwürfe und zogen durch Konstantin Konga – spielentscheidend – ein Offensivfoul. Der Ludwigsburger Kapitän sorgte für den entscheidenden Wechsel des Ballbesitzes und dafür, dass schlussendlich nichts mehr anbrannte.

Durch den 89:84-Erfolg feierten die Schwaben aber nicht nur den sechsten Sieg in Serie sondern, wie schon vor zwei Wochen, zumindest für eine Nacht den Sprung an die Tabellenspitze der easyCredit BBL. Obwohl sie von dieser morgen Abend durch den FC Bayern Basketball wieder verdrängt werden können, verbleiben sie zumindest bis zur kommenden Woche damit auf Platz zwei – und empfangen am kommenden Sonntag zur Pokal-Revanche die Basketball Löwen Braunschweig

Statements und Stats

John Patrick | Headcoach Ludwigsburg: „Es war ein sehr hartes und umkämpftes Spiel. Am Ende waren wir einen Tick glücklicher oder besser. Es war ein ähnliches Spiel wie letzte Saison, letzte Saison haben wir hier jedoch verloren. Unser Problem in der ersten Halbzeit war die Pick-n-Roll-Verteidigung gegen Luke Fischer, der immer wieder einfache Punkte gemacht hat. Würzburg hat den Ball gut bewegt und viele Assists gespielt. Wir hatten Probleme in der switching Defense. In der zweiten Halbzeit ist Jordan Hulls dann heiß gelaufen. Am Ende haben wir aber besser agiert und offensiv viele Rebounds geholt. Ich bin stolz, dass wir heute in dieser Atmosphäre gewinnen konnten.“

Denis Wucherer | Headcoach Würzburg: „Gratulation an John zum Sieg. Wir hatten heute 28 Assists und 10 Turnover, haben selbst 40 Prozent unserer Dreier getroffen und den Gegner bei nur 35 Prozent gehalten und wir standen 25-mal an der Freiwurflinie. Damit gewinnt man normalerweise acht von zehn Spielen. Allerdings nicht, wenn deine beiden Fünfer in 38 Minuten nur zwei Rebounds holen und du die starken 1-geegn-1-Spieler am Schluss nicht aus der Zone halten kannst. Am Ende haben ich fünf oder sechs gute Aktionen von Carrington, Smith und Weiler-Babb unmittelbar in Korbnähe gesehen, ohne dass da ein Helfen oder Entgegenkommen von unserer Seite war. Ludwigsburg hat hintenraus die einfachen Punkte gemacht hat und deshalb die Partie gewonnen.“

Für Würzburg spielten: Luke Fischer 20 Punkte, Junior Etou 15/7 Rebounds, Jordan Hulls 14, Cameron Wells 12, Florian Koch 10, Victor Rudd 5, Skyler Bowlin 4, Felix Hoffmann, Johannes Richter und Nils Haßfurther.

Für Ludwigsburg spielten: Khadeen Carrington 23 Punkte, Nick Weiler-Babb 17, Thomas Wimbush 16, Marcos Knight 10, Jonas Wohlfarth-Bottermann 8/5 Rebounds, Tanner Leissner 6/5, Jaleen Smith 5/6, Konstantin Konga 2, Ariel Hukporti 2 und Hans Brase.