“Landrat, das passt zu mir” – Ludwigsburg24 im Interview mit Dietmar Allgaier

In Kornwestheim sieht man mit einem lachenden und einem weinenden Auge der anstehenden Landratswahl entgegen. Denn der allseits beliebte Erste Bürgermeister Dietmar Allgaier ist einer der vier Kandidaten, die sich um das Amt des Landrats in Landkreis Ludwigsburg bewerben. Dem gebürtigen Stuttgarter werden gute Chancen ausgerechnet, das Rennen für sich zu entscheiden. Ebenfalls gute Chancen auf eine behutsame Überprüfung aller Fakten, hätte die beschlossene Doppelstrategie der ÖPNV bei einer Wahl Dietmar Allgaiers zum neuen Landrat. Darüber hat er sich sogar schon mit dem neuen Oberbürgermeister von Ludwigsburg ausgetauscht.

Sie haben gesagt: Landrat, das passt zu mir! Warum passt das?

Die Aufgaben eines Landrats passen nach meiner Ansicht zu meiner Persönlichkeit. Ich bin gerne unter Menschen, bewege mich gerne in der Gesellschaft, bin sehr kommunikativ. Und ich bin bereit, Verantwortung zu übernehmen und gehe zielstrebig voran. Dies alles sind Eigenschaften, die das Berufsbild eines Landrats prägen. Ich bin niemand, der auf der Suche nach einem neuen Job ist. Aber diese Stelle reizt mich, auch weil sie eine besondere Herausforderung darstellt.

Wie hat man in Kornwestheim darauf reagiert, dass Sie das Rathaus verlassen wollen?

Bevor ich mich um das Amt beworben habe, habe ich mit den Fraktionsvorsitzenden des Gemeinderats persönlich gesprochen, alle anderen Gemeinderäte habe ich per Mail informiert. Die Reaktionen sind sehr herzlich, was mich sehr ehrt und freut. Gerade erst hat mir wieder eine Mitarbeiterin gesagt, dass sie mir die Daumen drückt und mir den Sprung ins Landratsamt gönnen würde. Zugleich sagen alle unisono, dass sie es sehr bedauern, wenn ich Kornwestheim verlasse würde. Das freut mich deshalb, weil es eine schöne Anerkennung meiner Arbeit ist. Werde ich nicht gewählt, dann bleibe ich auf jeden Fall hier.

Wie hoch schätzen Sie Ihre Chancen ein, gewählt zu werden?

Wir sind vier Bewerber, die zur Wahl stehen, von denen drei Bewerber eine politische Basis haben. Die 103 wahlberechtigten Kreisräte machen sich derzeit ein Bild von den Persönlichkeiten der Kandidaten und deren Inhalte. Als einer der Bewerber steht es mir nicht zu, eine Prognose über die einzelnen Chancen abzugeben.

Wird die Entscheidung schon im ersten Wahlgang fallen?

Ich rechne damit, dass erst der dritte Wahlgang mit einfacher Mehrheit die Entscheidung bringt, weil davon auszugehen ist, dass die Parteien in den ersten beiden Wahlgängen die Stimmen ihren eigenen Kandidaten geben werden. Im dritten Wahlgang ist dann alles möglich.

Sie rechnen also durchaus mit Stimmen anderer Parteien?

Das wird man sehen. 2008 beispielsweise bin ich hier in Kornwestheim zum Bürgermeister gewählt worden von der CDU, der SPD und mit zahlreichen Stimmen aus den Reihen der Grünen sowie der Freien Wähler. Damals habe ich 21 von 27 Stimmen bekommen. 2012 bin ich dann bei geheimer Wahl einstimmig zum Ersten Bürgermeister gewählt worden. Von daher ist das Rennen für jeden Kandidaten offen. Ich habe mich allen Fraktionen vorgestellt und bin zudem der Meinung, dass der gewählte Landrat nur dem Landkreis und dem Kreistag unterworfen ist, aber keiner Partei. Deshalb sollte er auch immer einen Kontakt zu allen Fraktionen pflegen. Das tue ich als Erster Bürgermeister ebenso.

Auf welche Aufgaben freuen Sie sich besonders, sollten Sie die Wahl gewinnen?

Im Falle einer Wahl freue ich mich zuerst einmal, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kennenlernen zu dürfen. Ebenso freue ich mich auf den Kontakt mit den ganzen Städten und Gemeinden, deren Bindeglied der Landrat ist. Die kommunalpolitische Arbeit eines Landrats ist spannend, weil sie direkt am Menschen ist. Natürlich freue ich mich auch auf die Herausforderungen, die dieses Amt mit sich bringt.

Welche Herausforderungen wären neu für Sie?

Ergänzend zu den Tätigkeiten meiner jetzigen Aufgabe als Erster Bürgermeister sind es die gemarkungsübergreifenden Themen der Mobilität, weitere Möglichkeiten beim Umwelt- und Klimaschutz und die Klinikenfinanzierung im Landkreis Ludwigsburg. Bei rein kommunalen Themen Wirtschaft und die Wohnraumversorgung, auch wenn der Landkreis da oftmals keine direkte Einwirkung darauf hat, möchte ich mit Städten und Gemeinden kooperieren und meine Erfahrungen einbringen. Außerdem würde ich dann gerne das Thema Innovation in meine Arbeit einfließen lassen.

Der Landkreis Ludwigsburg gehört zu den Top Ten der einkommensstärksten Kreise. Was kann der zukünftige Landrat tun, damit dies so bleibt.

Die Einnahmenseite ist immer nur mittelbar beinflussbar von den politischen Gremien und der Verwaltung oder gar dem Landrat selbst. Deswegen halte ich eine vernünftige und solide Haushaltspolitik des Landkreises auch in der Zukunft für wichtig. Das heißt beispielsweise, dass geplante Investitionen grundsätzlich immer auch auf ihre Folgekosten überprüft werden müssen. Wenn der Landkreis solide sowie generationengerecht handelt, wird auch, trotz aller nicht steuerbaren Einflüsse wie beispielsweise 2015 die Flüchtlingswelle, die ein enormes Finanzvolumen gebunden hat, der Wohlstand der Einwohnerinnen und Einwohner zu halten sein.

Sie selbst mussten in Kornwestheim vor ein paar Jahren als Finanzbürgermeister eine ungeplante Steuerrückzahlung in Höhe von über 20 Mio. Euro stemmen…

… was die Stadt tatsächlich geschafft hat, weil sie gemeinsam mit dem Gemeinderat in den Folgejahren den Haushalt so konsolidieren konnte, dass es an der einen oder anderen Stelle zwar schmerzhaft war, aber wir keine Leistungen streichen mussten. Wir haben die Krise überwunden, Kornwestheim steht schuldenfrei da und ist die Stadt im Landkreis mit der zweithöchsten Liquidität.

Kann ein Landrat neue Gewerbegebiete ausweisen, um neue Unternehmen an Land zu ziehen?

Die Hoheit über Planungen und Maßnahmen haben letztlich immer die Kommunen. Aber der Landrat kann gut unterstützen, wenn er mit den Bürgermeistern entsprechend über Entwicklungsmöglichkeiten kommuniziert. Als Landrat würde ich gerne Schwerpunkte setzen im Bereich Innovation und in den nächsten Jahren, junge, innovative Unternehmen in den Landkreis holen. Das sind nicht die Unternehmer, die große Flächen verbrauchen und Flächenressourcen benötigen, sondern sie benötigen oftmals am Anfang einfach nur eine Chance sowie eine politisch ideelle Unterstützung und manchmal vielleicht eine räumliche oder sachliche. Baden-Württemberg war schon immer das Land der Tüftler und Denker, wir haben dank guter Hochschulen sehr viele junge, innovative Köpfe, die man versuchen sollte, für den Landkreis zu gewinnen.

Welche Mechanismen hat ein Landrat, um beispielsweise beim Thema Wohnungsbau einzuwirken?

Der Landrat sollte ausgleichend und moderierend unterwegs sein. Natürlich sind die Bürgermeister und Gemeinderäte in ihren Entscheidungen autonom. Aber so ein übergreifendes Thema wie Wohnraum kann man nur gemeinsam angehen. Hier kann der Landkreis schon unterstützen, weil der Landkreis beispielsweise bei der Baulandplanung direkten Einfluss hat. Bei der Flächenausweisung und bei der Erstellung von Flächennutzungsplänen kann man unterstützen. Wichtig wird ebenso sein, mit den kommunalen Wohnungsbaugesellschaften zu kooperieren und Gemarkungsübergreifend gemeinsam Projekte zu entwickeln, sofern die Kommunen dazu bereit sind.

Stichwort Doppelstrategie ÖPNV: Würden die Beschlüsse unter Ihrer Regie so durchgesetzt werden oder würden Sie sich nochmals genau anschauen, was seinerzeit zwischen Landrat Haas und Ludwigsburgs Ex-OB Spec verabredet wurde?

Gefassten Beschlüssen ist natürlich auch der neue Landrat unterworfen. Aber ich halte es dennoch für wichtig und richtig, die Fakten nochmals zusammenzutragen, um sie nüchtern und objektiv zu überprüfen auf das, was in dieser doch sehr aufgeregten Zeit insgesamt festgelegt wurde. Darüber habe ich mich mit dem neuen OB Dr. Knecht vor Kurzem bereits ausgetauscht, der es so ähnlich sieht wie ich. Man sollte dieses Thema noch einmal sehr behutsam angehen und sich besprechen, denn am Ende geht es um die hoffentlich beste Lösung für den Landkreis und da ist die Stadt Ludwigsburg ein wesentlicher Faktor. Aber die Frage der Mobilität geht weit über diese Diskussion hinaus, denn wir brauchen letztlich eine Lösung für den gesamten Landkreis.

„Ich ticke kommunal“, sagen Sie über sich. Was finden Sie an der kommunalen Ebene reizvoller als an der Landes- oder Bundespolitik?

Neben der Nähe am Menschen ist es die Sichtbarkeit des Handelns der Verwaltung sowie der Beschlüsse der Gremien. Die kommunalpolitische Arbeit findet an der Basis statt. Ich persönlich genieße es, wenn ich unterwegs bin und das Feedback der Bürgerinnen und Bürger bekomme, Anregungen und auch mal Kritik. Auf der kommunalen Ebene hat man eben die Möglichkeit, sehr viel schneller zu gestalten als in übergeordneten Organen.

 

Sie haben eben das Thema Kritik angesprochen. Wie reagieren Sie auf Kritik?

Mit sachlicher Kritik kann ich gut umgehen, was nicht geht, sind persönliche Anfeindungen, die ich allerdings in meinen elf Jahren als Bürgermeister noch nicht erlebt habe. Es ist natürlich auch immer eine Frage, wie man selbst mit seinem Gegenüber umgeht. Ich versuche, dies respektvoll zu tun, erwarte das allerdings auch umgekehrt. Die Gesellschaft hat sich allerdings verändert. Früher war die Verwaltung ein hoheitliches Organ, heute ist sie Dienstleister. Die Kommunen haben dies bereits zu großen Teilen wahrgenommen, der Landkreis muss noch ein bisschen daran arbeiten. Wenn man die Bürger mit ihren Anliegen ernstnimmt und vernünftig begründet, warum man nicht alles erfüllen kann, dann ist zumindest eine gewisse Akzeptanz vorhanden.

Sie sind Mitglied der CDU. Wann und warum sind sie in die Partei eingetreten?

Eingetreten bin ich 1994, also vor 25 Jahren. Zu dieser Zeit war ich Vorsitzender der Städtischen Orchester Kornwestheim. Als Vereinsvorsitzender ist man vor anstehenden Kommunalwahlen eigentlich immer im Blick der Parteien und Fraktionen. Also hat mich die CDU, deren Fraktionsmitglieder ich teils gut kannte und deren Themen mich überzeugt haben, angesprochen und ich konnte mir vorstellen, mich in meiner Heimatstadt politisch zu engagieren.

Würden Sie heute wieder in die CDU eintreten?

Ja, ich würde wieder in die CDU eintreten, möchte aber betonen, dass ich in all den Jahren meiner kommunalpolitischen Tätigkeit nie Parteipolitik betrieben habe. Für mich ging und geht es immer um Sachthemen.

Haben Sie Vorbilder in der Politik?

Vorbilder sind für mich die Politiker der alten Generation aus der Nachkriegszeit von Theodor Heuss bis Willy Brandt, also unabhängig von der Parteizugehörigkeit. Sie haben letztlich alle dafür gesorgt, dass Deutschland wiederaufgebaut wurde.

Sie würden gerne Barack Obama kennenlernen, warum?

Seinen Politikstil fand ich sehr ansprechend. Als Präsident war er aus meiner Sicht wahnsinnig glaubwürdig und er hat eine sehr ehrliche, verlässliche Politik gemacht. Diese Eigenschaften halte ich für sehr wichtig, zumal die Politik allgemein sehr an Glaubwürdigkeit verloren hat.

Worüber würden Sie mit ihm reden?

Obama interessiert mich als Mensch. Er hat eine Kindheit erlebt, die nicht von Wohlstand geprägt war. Ich würde ihn viel zu seiner Biografie fragen, aber ebenso zu seinen Erfahrungen, die er während seiner Präsidentschaft gemacht hat.

Zurück zu Ihrer eigenen Karriere: Ihre Frau und die beiden Töchter unterstützen Ihre Landratskandidatur. Wie wichtig ist Ihnen diese Unterstützung?

Diese Unterstützung ist eine Grundvoraussetzung. Schon der Schritt in meine jetzige Funktion war mit meiner Familie eng abgestimmt. In so einem Amt brauchen sie diesen Rückhalt sowohl vom Ehepartner als auch von den Kindern, weil dieser Beruf großen Einfluss auf die Familie hat.

Hätten Sie im Zweifelsfall die Familie über die Karriere gestellt?

Ja, dann hätte ich tatsächlich auf eine Kandidatur verzichtet. Das habe ich schon einmal getan, als mir vor ein paar Jahren eine Kandidatur für eine OB-Stelle in einer Stadt mit 60.000 Einwohnern angeboten worden ist. Das war eine große Ehre für mich und ich habe ernsthaft darüber nachgedacht, das Angebot anzunehmen. Aber die Stelle wäre mit einem Umzug verbunden gewesen, die Kinder hätten Schule und Umfeld wechseln müssen und das wollten wir damals nicht.

Wäre Ihnen ein Umzug ebenfalls schwergefallen?

Schon, denn ich fühle mich hier ausgesprochen wohl, hier sind meine Wurzeln. Kornwestheim bedeutet für mich Familie, Freunde, Heimat. Das geht aber über die Stadtgrenze hinaus. Wir haben hier im Landkreis eine solche Vielfalt, die finde ich einfach fantastisch. Wir haben hier Wirtschaft, Sport, Kultur, Kunst und Freiraum. Wir haben Weinberge, Naherholungsräume, landwirtschaftliche Freiflächen, das alles ist wunderschön und ich genieße es.

Dabei wollten Sie doch angeblich mal nach Kanada auswandern…

Das kommt durch meinen Vater. Als er neunzehn Jahre alt war, ist er für vier Jahre nach Kanada, um dort zu arbeiten. Als er auf Heimatbesuch kam, lernte er meine Mutter kennen und blieb. Er hat mir immer viel über dieses Land erzählt und mich dafür begeistert. Aber ich muss gestehen: Bis heute war ich noch nicht ein einziges Mal dort und der Auswanderertraum ist längst begraben.

Was für ein Vatertyp sind Sie?

Meine beiden Töchter liebe ich sehr. Manchmal bin ich wohl etwas überfürsorglich – zumindest aus der Sicht meiner Töchter. Ich möchte immer gerne wissen, wo sie sind, was sie machen und ob es ihnen gutgeht. Aber zugleich habe ich beiden immer den Freiraum gelassen, den sie benötigen. Lisa, meine Große, ist jetzt für ein Jahr nach Amerika. Sie findet das großartig, ich leide ein bisschen. Plötzlich fehlt ein Teil der Familie. Lisa ist nicht mehr in Reichweite, denn Washington ist nicht gerade ums Eck. Aber es war ihr Wunsch, das habe ich respektiert, weil ich weiß, dass es wichtig und richtig ist für ihre Persönlichkeitsentwicklung. Also lerne ich jetzt loszulassen.

Welche Werte waren Ihnen wichtig in der Erziehung?

Ehrlichkeit ist mir sehr wichtig, aber auch ein gutes Sozialverhalten und dass meine Kinder aus innerer Überzeugung fühlen, wie wertvoll Familie ist. Sie sollen sicher sein können, dass Familie, Eltern immer eine Basisstation sind – in jedem Alter und egal, worum es auch im Leben geht. Meine Frau und ich haben auch immer eine frühe Selbständigkeit der Mädchen unterstützt. Unsere jüngere Tochter Franziska wollte trotz Gymnasialempfehlung unbedingt auf die hiesige bilinguale Realschule. Wir haben sie diese Entscheidung tatsächlich selbst treffen lassen und es hat sich im Nachhinein gezeigt, dass dies goldrichtig war. Nun wird sie dieses Schuljahr ihr Abitur an der Mathilde-Planck-Schule in Ludwigsburg machen.

Wo möchten Sie sich als Politiker einbringen, dass Sie nachhaltig etwas für die Generation Ihrer Töchter und deren Nachkommen hinterlassen?

Das fängt schon damit an, dass ich die junge Generation ernst nehme. Die Jugend formuliert gerade sehr hörbar ihre ihnen wichtigen Bedürfnisse für die Zukunft. Da spielt der Klima- und Umweltschutz eine große Rolle. Auch meine große Tochter hat an den Friday for Future-Demonstrationen teilgenommen und wir haben daheim über das Thema diskutiert. Es ist unsere Pflicht, dass wir unsere Erde, unser Klima, unsere Natur so für die Enkel und Urenkel erhalten, dass unsere Jugend positiv in die Zukunft blicken kann.

Die Medien der Zukunft, also die Digitalisierung liegt mir ebenfalls am Herzen sowie das Thema Wohnen und der Schutz unseres unbebauten Lebensraums zur Erhaltung der Freizeitmöglichkeiten. Nicht zu vergessen die ständige Verbesserung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie.

Neben Frau und Töchtern gehört Ihre Liebe dem abgestiegenen VfB. Wie groß ist derzeit Ihr Liebeskummer?

Da ich jede Menge Herzblut mitbringe für diesen Verein, leide ich genauso mit wie jeder andere Fan. Zweimal zweite Liga innerhalb von zwei Jahren ist schon sehr schmerzhaft. Ich bin ja ehrenamtlich im Mitgliederausschuss tätig und schaue mir möglichst oft die Heimspiele im Stadion an. Natürlich ärgere ich mich über jede Niederlage und fiebere mit, dass am Ende der Saison der Aufstieg steht. Doch unterm Strich ist und bleibt es Sport.

Wie schätzen Sie derzeit Form und Leistung des Vereins ein?

So, wie die neuen Strukturen gerade aufgebaut werden, glaube ich, dass der Verein organisatorisch sowie personell gut aufgestellt sein wird und dadurch wieder in ruhigere Fahrwasser kommt. Die Ausgliederung halte ich noch immer für den richtigen Schritt und ich bin auch der Meinung, dass Wolfgang Dietrich zum damaligen Zeitpunkt der richtige Präsident war. Herr Dr. Gaiser ist für die Übergangszeit in seiner ruhigen, sachlichen und überlegten Art als kommissarischer Präsident ebenfalls der richtige Mann. Er ist sehr erfahren und ich schätze ihn sehr. Vieles wird jetzt davon abhängen, wer der neue Präsident wird. Er sollte auf jedem Fall die VfB-Familie wieder zusammenführen und integrieren, damit der Verein wieder eine Einheit wird. Was sportlich auf dem Platz abläuft, möchte ich nicht kommentieren, weil ich kein Fachmann bin.

Der neue Präsident muss mit Finanzen umgehen können, sich mit Verwaltung auskennen, er sollte für Personal ein Händchen haben, Fußballverstand und eine gehörige Portion Leidenschaft für diesen Sport sowie ein gutes Netzwerk mitbringen. Passt doch, falls das mit dem Landrat nicht klappen sollte!

(lacht herzhaft) Na ja, ich suche einen Job für mindestens acht Jahre und nicht nur für eins. Der Präsident des VfB Stuttgart sollte auch Sport- und Fußball-Kompetenz mitbringen und im besten Fall auch das passende Netzwerk. Und beides habe ich nicht. Deshalb wäre das für mich nicht der richtige Posten. Ich bewerbe mich nur auf Stellen, bei denen ich von mir selbst überzeugt bin, dass ich sie wirklich zu hundert Prozent gut ausfülle. In diesem Segment würde ich mir das auf jeden Fall absprechen.

Patricia Leßnerkraus und Ayhan Günes

Ludwigsburg-City: Blutender Mann löst Polizeieinsatz aus

Ludwigsburg: 

In der Nacht zum Donnerstag wurde der Polizei in Ludwigsburg gegen 0:45 Uhr ein Mann gemeldet, der mit Blut an den Händen in der Arsenalstraße stehen würde. Der 55-Jährige hatte der Anruferin gegenüber erklärt, dass er soeben jemanden umgebracht habe. Den eintreffenden Beamten bot sich das Bild eines stark alkoholisierten Mannes mit blutender Nase, blutverschmierten Händen und Bekleidung. Er erzählte den Beamten, dass er vor einer Bar in Ludwigsburg von drei Personen angegangen worden war. Er habe sich daraufhin gewehrt, habe zwei davon niedergeschlagen und der Dritte wäre dann davongelaufen. Einer der Angreifer habe ein Messer gezogen. Dieses habe er ihm dann abgenommen und damit einem der Angreifer in den Hals gestochen. Ein bei dem 55-Jährigen daraufhin durchgeführter Atemalkoholtest ergab einen Wert von über zwei Promille. Die weiteren Ermittlungen und eine Absuche mit mehreren Streifenbesatzungen bestätigten seine Angaben nicht. Er verbrachte die restliche Nacht im Gewahrsam der Polizei.

Immobilien: Facebook baut Wohnungen

Facebook zieht es aus dem Netz in die reale Welt. Der US-Konzern will umgerechnet rund 900 Millionen Euro in den nächsten zehn Jahre in verschiedene Wohnungsbauprojekte stecken. Das teilte das Unternehmen mit. Ein Viertel dieser Summe sei für ein Bauprojekt mit dem Bundesstaat Kalifornien geplant und fast so viel für die bauliche Erschließung von Land, das Facebook am Standort seiner Zentrale Menlo Park erworben hat.

Auch will der Konzern den Bau von Wohnungen für Lehrer und andere Arbeitskräfte unterstützen, damit diese nahe der Gemeinden leben können, in denen sie arbeiten. Die Expansion der IT-Riesen wie Facebook, Google oder Apple im Silicon Valley südlich von San Francisco hatte die dortige Wohnungsmarktkrise deutlich verschärft.

Fachkräfte und Spitzenverdiener zogen in den vergangenen Jahren in die kostspielige “Bay-Area”. Mitarbeiter, die mit dem Verkauf von Firmenanteilen reich wurden, ließen sich dort nieder. Die Immobilienpreise schossen in die Höhe, diese Gegend ist kaum noch bezahlbar für mittlere und niedere Einkommensschichten, berichtet tagesschau.de.

Ralf Loweg

Polizeimeldungen aus dem Kreis

Remseck am Neckar-Aldingen: Scheibe einer Schule eingeworfen

Zwischen Dienstag 20.00 Uhr und Mittwoch 11.30 Uhr warf ein noch unbekannter Täter das Fenster des Musikraumes einer Schule in der Neckarkanalstraß ein Aldingen ein. Der Täter benutzte eine Prosecco-Flasche als Tatmittel. Es kann jedoch ausgeschlossen werden, dass das Gebäude über das entstandene Loch in der Scheibe betreten wurde. Der hinterlassene Sachschaden dürfte sich auf mehrere hundert Euro belaufen. Zeugen, die Verdächtiges beobachtet haben, werden gebeten, sich mit dem Polizeiposten Remseck am Neckar, Tel. 07146/28082-0, in Verbindung zu setzen.

Tamm: Essen auf dem Herd vergessen

Die Freiwillige Feuerwehr Tamm befand sich am Mittwoch gegen 12.40 Uhr mit fünf Fahrzeugen und 24 Wehrleuten in der Alleenstraße in Tamm im Einsatz. Die Bewohnerin einer Wohnung in einem Mehrfamilienhaus hatte eine Pfanne mit Essen auf dem eingeschalteten Herd gestellt und das Haus dann kurzzeitig verlassen. Während ihrer Abwesenheit löste der Rauchmelder aus und ein Nachbar alarmierte die Feuerwehr. Gemeinsam mit den Einsatzkräften traf auch die Bewohnerin wieder am Haus ein und zusammen wurde die Wohnung dann betreten. Durch die Hitzeentwicklung in der Pfanne war das Essen bereits ungenießbar und angrenzende Schränke sowie die Dunstabzugshaube in Mitleidenschaft gezogen worden. Glücklicherweise war kein offenes Feuer entstanden, so dass Wehrleute lediglich Belüftungsmaßnahmen durchführen mussten. Der entstandene Sachschaden wurde auf rund 1.000 Euro geschätzt.

Korntal-Münchingen: Audi zerkratzt

Ein bislang unbekannter Täter zerkratzte den Lack eines Audi in Korntal im Bahnhofweg in der Zeit zwischen Dienstag 23:30 Uhr und Mittwoch 6:30 Uhr. Die Beschädigungen gehen von der Beifahrertür bis zum Rücklicht und der angerichtete Sachschaden wird auf circa 2.500 Euro geschätzt. Der Polizeiposten Korntal-Münchingen nimmt unter Tel. 0711/839903-0 Zeugenhinweise entgegen.

Ludwigsburg: Unfallflucht

Am Mittwoch war ein Audi zwischen 13:15 Uhr und 15:15 Uhr in der Hohenzollernstraße in Ludwigsburg geparkt. Als die 22-jährige Fahrerin zu ihrem Fahrzeug zurückkehrte, stellte sie einen frischen Schaden an der Front fest. Die Schadenshöhe wird auf circa 2.000 Euro geschätzt. Das Polizeirevier Ludwigsburg nimmt Zeugenhinweise unter Tel. 07141/18-5353 entgegen.

Urteil zu SEPA-Überweisungen

Für die Zahlung per SEPA-Überweisung dürfen Unternehmen kein Zusatzentgelt von ihren Kunden verlangen. Das gilt auch für Verträge, die noch vor dem Inkrafttreten eines neuen Gesetzes im Januar 2018 abgeschlossen wurden. Das entschied das Landgericht München nach einer Klage des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) gegen die Vodafone Kabel Deutschland GmbH.

“Das Gericht hat klargestellt, dass Kunden ihre Rechnungen ohne Zusatzkosten per Überweisung bezahlen können – egal, wann sie ihren Vertrag abgeschlossen haben”, sagt Jana Brockfeld, Rechtsreferentin beim vzbv. Eine andere Regelung im Kleingedruckten sei unzulässig.

Das Verfahren wird seit August 2014 im Geschäftsverkehr anstelle der alten Überweisungsverfahren generell benutzt.

Ralf Loweg

Der neue Golf: Alle Acht-ung

Trotz Elektro-Strategie und viel Wirbel um den neuen ID.3 – bei Volkswagen gibt es nichts Wichtigeres als den Golf. 35 Millionen Mal wurde der Kompaktwagen in den vergangenen 45 Jahren verkauft. Sogar eine ganze Generation ist in Deutschland nach ihm benannt. Ende 2019 kommt Nummer acht auf den Markt. Wir verraten gleich nach der Weltpremiere in Wolfsburg die wichtigsten Fakten.

Das Aussehen:

“Sein Design ist die Evolution des Zuhausegefühls von Millionen Menschen”, sagt VW-Chefgestalter Klaus Bischoff. Und es stimmt. “Aha!” – ein Golf”, rutscht es aus einem heraus, als in einem Fotostudio in München endlich das Tuch vom Auto gezogen wird. Genauso groß wie ein Golf, ein bisschen flacher, vorne das gewohnt freundliche Gesicht, nur das Heck ist zerklüfteter und progressiver geworden. Nicht mehr angeboten werden einige Karosserievarianten: Kein Dreitürer mehr, kein Sports-Van, kein Cabriolet. Freuen kann man sich hingegen auf Variant, GTI, GTD und natürlich auf den Golf im Schafspelz, den R.

Die Motoren:

Hier zeigt der Volkswagen-Konzern (Umwelt)-Flagge. Und das trifft auch auf den Diesel zu. Den 2,0-Liter-TDI gibt es in zwei Leistungsstufen mit 115 und 150 PS. Ein neu ausgelegtes Brennverfahren soll Effizienz und Wirkungsgrad steigern und gleichzeitig CO2 reduzieren. Auch beim Stickoxid-Ausstoß geht es deutlich nach unten. Dank eines doppelten SCR-Kat-Systems, das AdBlue in zwei hintereinander liegenden Katalysatoren spritzt.

Neu sind fünf Hybrid-Benziner. Drei davon, sogenannte eTSI-Modelle, sind mit einem Riemen-Startergenerator ausgerüstet, der Energie zurückgewinnt und das komplette Abschalten des Motors und damit das “Segeln” ermöglicht. Zur Verfügung stehen Leistungsstufen von 110, 130 und 150 PS.

Im Gegensatz zu den eTSI-Modellen können die eHybrid-Varianten auch aufgeladen werden. Der Akku ist 13,0 kw/h groß und soll eine rein elektrische Reichweite bis zu 70 Kilometer schaffen. Mit 204 PS oder 245 PS sind die beiden Plug-in-Hybride sowohl umweltfreundlich als auch dynamisch ausgelegt.

Das Cockpit:

Da muss sich der Golf vor dem ID.3 nicht verstecken. Monitor und Entertainment-Bildschirme (10,25 beziehungsweise 10 Zoll groß) verschmelzen zum digitalen “Innovision” Cockpit. Dazu kommt das auf die Windschutzscheibe projizierte Head-up-Display – Raumschiff Enterprise lässt grüßen. Bedient wird (fast) alles über den Bildschirm. Oder über sogenannte “Slider”. Schaltflächen, die mit einem Fingerwischen funktionieren. Beispielsweise die Klimaanlage. Auf der Mittelkonsole einfach nach links wischen, Temperatur runter. Nach rechts, Temperatur rauf. Ähnlich funktioniert auch die Bedienung des Schiebedachs.

Das digitale Innenleben:

Abgesehen von der Sprachsteuerung (“Hallo Volkswagen”) und der Integration von Amazons Alexa bietet dieser VW ganz neue digitale Service-Möglichkeiten. Zum Beispiel kann man seine persönlichen Fahrzeugeinstellungen (Cockpit, Sitze, Außenspiegel, Klima) in der Cloud abspeichern und nach einem Fahrerwechsel wieder herunterladen.

Das gilt auch für den Urlaubs-Golf, den man sich vor Ort ausleiht. Einsteigen, ID aus der Cloud holen, sich zuhause fühlen. Man kann sein Auto auch digital und online nachrüsten. Das gilt etwa für die automatische Distanzkontrolle, den Licht-Assistenten, die Navigation oder den WLAN-Hotspot. Sinn macht das, wenn man bei einem Neukauf irgendwas vergessen hat oder wenn man ein Gebrauchtauto erworben hat, das eine lückenhafte Ausstattung aufweist. Auch Flottenfahrzeuge lassen sich für den Verkauf damit lukrativ aufpeppen.

Car2X-Kommunikation:

Was sich wie ein neuer Streifen aus der endlosen Marvel-Film-Fabrik anhört, ist tatsächlich (noch) einzigartig. Der Golf ist das erste Auto, das seine verkehrsrelevanten Informationen im Umkreis von 800 Metern mit anderen Fahrzeugen austauscht. Kommuniziert wird dabei nicht über Mobilfunk, sondern über einen europaweit harmonisiertes und herstellerübergreifendes W-Lan-Netz.

Das kostet nichts, Infos werden in Millisekunden übertragen. Anwendungen für diese Technik gibt es reichlich. Der neue Stauende-Assistent erkennt damit rechtzeitig, wenn vorausfahrende Fahrzeuge langsamer werden oder stehen und kann rechtzeitig bremsen. Virtuelle Warndreiecke auf dem Display melden Unfälle oder liegen gebliebene Autos. Sogar eine Kommunikation mit Ampeln ist möglich. Denkbar wäre, dass das Auto mit diesem Wissen die optimale Geschwindigkeit für die ganz persönliche grüne Welle einstellt.

Das selbstständige Fahren:

Auch hier macht der Golf einen Sprung. Unter dem Schlagwort “IQ.Drive” ist autonomes Fahren der Stufe 2 möglich. Das heißt: Hier muss der Fahrer zwar immer noch die Hände am Lenkrad haben und notfalls die Kontrolle übernehmen. Ansonsten bremst und beschleunigt der Golf selbstständig und hält den richtigen Abstand zum Vordermann ein. Das schont das Flensburger Punktekonto genauso wie die automatische Geschwindigkeitsanpassung. Und auch in Kurven denkt, schaltet und bremst das System mit. Bis zu einem Tempo von 210 km/h.

Die Schaltung mit Shift-by-Wire:

Schaltknauf und Wählhebel ade! Wenn der Golf mit Doppelkupplungsgetriebe geordert wird, dann gibt es nur noch einen Stummelschalter. Damit wählt der Mensch die Fahrstufe, den eigentlichen Wechsel vollzieht dann aber die Elektronik. Das bringt mehr Komfort gerade beim Rangieren. Schon bei niedrigen (Vorwärts-)Geschwindigkeiten lässt sich so der Rückwärtsgang einlegen. Wenn das Tempo dann passt, schaltet der Golf selbstständig auf R. Die Gedenksekunde, die das Getriebe bislang einlegt hat, ist damit passe.

Das denkende Licht:

Logischerweise heißt es auch IQ Light. Mit Intelligenz ausgestattet sind die LED-Matrixscheinwerfer, die aus 22 einzelnen Elementen bestehen. Sie werden digital gesteuert und können so zum Beispiel um den Vordermann herumleuchten. Oder den rechten Straßenrand taghell anstrahlen und das entgegenkommende Fahrzeug dabei aussparen. Außerdem entdecken sie Menschen oder Tiere am Straßenrand, die man sonst vielleicht nicht gesehen hätte.

Fazit: Der neue Golf ist in der Tat ein Sprung in die Zukunft. Beim Design zurückhaltend konservativ, beim digitalen Innenleben progressiv. Der neue Golf 8 – alle Acht-ung!

Rudolf Bögel / mid

Mehr Geld für Azubis

Auszubildende haben keinen leichten Stand. Klar: Das Geld reicht in dieser Phase des Berufsleben bei weitem nicht aus. Vergütungen unter 400 Euro sind in vielen Branchen und Regionen keine Seltenheit. Das soll sich ändern. Der Bundestag hat jetzt beschlossen, dass Azubis im ersten Lehrjahr künftig mindestens 515 Euro erhalten sollen.

Dieser Betrag wird in den folgenden Jahren schrittweise weiter erhöht – auf bis zu 620 Euro monatlich im ersten Lehrjahr. Auch im zweiten und dritten Ausbildungsjahr gibt es mehr. Ab 2024 soll der Azubi-Mindestlohn dann automatisch mit der Entwicklung der Lehrlingsgehälter steigen.

Die Bundesregierung will mit ihrem Gesetz die Berufsausbildung attraktiver machen und Abbrecherzahlen in der Ausbildung verringern. Von der geplanten Mindestvergütung könnten langfristig rechnerisch rund 115.000 junge Menschen profitieren. So viele Azubis verdienten jedenfalls nach Zahlen der Bundesagentur für Arbeit Ende 2017 weniger als 500 Euro im Monat, viele davon sogar weniger als 400 Euro. In bestimmten Berufen wie dem Friseurhandwerk und vor allem im Osten bekommen Azubis laut tagesschau.de besonders wenig Geld.

Ralf Loweg

Messenger-Dienste auf dem Computer nutzen

Messenger-Dienste sind für Smartphone-Nutzer unverzichtbar geworden. Sie sind praktisch und erleichtern sowohl die private als auch die geschäftliche Kommunikation. Doch nicht immer ist die Nutzung am Handy auch wirklich komfortabel.

“Wer viele Textnachrichten oder auch Dokumente via WhatsApp, Telegram und Co. versendet und dabei ohnehin am Computer sitzt, kann dies bei vielen Messenger-Diensten statt über das Smartphone auch direkt am PC erledigen”, sagt Alexander Kuch vom Onlinemagazin teltarif.de.

Regelmäßiges Tippen von Nachrichten auf dem Smartphone-Bildschirm kann für viele Nutzer auf Dauer umständlich sein. Zumal der Griff zum Handy, sobald es beispielsweise eine eingehende WhatsApp ankündigt, beim Arbeiten am Computer schnell ablenkend sein kann. Der Weg über die klassische Tastatur statt über den Touchscreen kann insbesondere für Vielschreiber oder Menschen, die im Umgang mit Smartphones nicht so versiert sind, bequemer sein. Nicht zuletzt weil zahlreiche Anwender die Möglichkeit vermissten, Messenger am Computer zu nutzen – wie es früher bei den zahlreichen Instant Messengern wie ICQ oder MSN Messenger üblich war – haben diverse Anbieter reagiert.

Zur Verwendung eines Smartphone-Messengers am Computer gibt es verschiedene Möglichkeiten. “Einige Dienste stellen dafür ein eigenes Webportal bereit, andere haben spezielle Programme für Windows, MacOS, aber auch Linux programmiert oder stellen Browser-Erweiterungen bereit”, erklärt Experte Kuch.

Nicht immer müssen Nutzer ihr Smartphone parat haben. Denn es gibt Messenger wie Telegram und Skype, die auch ohne Kopplung von Computer und Handy funktionieren. Bei anderen wie WhatsApp muss das Smartphone gleichzeitig mit dem Internet verbunden sein, die Verknüpfung beider Geräte erfolgt dabei über das Scannen eines QR-Codes. Dementsprechend können Anwender solche Messenger nicht unabhängig vom Handy autark am PC nutzen.

Ralf Loweg

Das denken Eltern über Kinderärzte

Die Wartezimmer der Kinderarztpraxen sind überfüllt: 33 Prozent der Mütter und Väter in Deutschland müssen selbst bei langfristig geplanten Terminen oft mehr als eine Stunde auf die Behandlung warten. Das stresst Eltern, besonders Alleinerziehende und Großstädter.

Sie sind es daher auch, die sich die Ausstellung einer Krankschreibung ohne persönliche Begutachtung des Kindes wünschen: 66 Prozent befürworten diese Erleichterung im Alltag. Dies sind Ergebnisse der Studie “Junge Familien 2019” der pronova BKK, für die 1.000 Personen mit mindestens einem Kind unter zehn Jahren im Haushalt befragt wurden.

Kinderärzte in Deutschland haben einen positiven Ruf: Drei Viertel der Familien hierzulande bewerten sie mit gut bis sehr gut. Damit wird ihre Qualität besser beurteilt als bei anderen Ärzten. Zum Vergleich: Während 37 Prozent dem Kinderarzt die Schulnote “sehr gut” geben, erhalten Fachärzte diese nur von 16 Prozent der befragten Eltern. Deutschlandweit herrscht damit weitgehend Zufriedenheit mit der Betreuung durch die Kinderärzte.

Für Ärger sorgt hingegen die oft schwierige Organisation der Arztbesuche. Jede dritte Familie beklagt Wartezeiten von mindestens einer Stunde, sogar bei vereinbarten Vorsorgeterminen. Generell seien die Kinderarztpraxen überfüllt.

Was die ärztliche Versorgung ihrer Kinder durch Krankenhäuser und Kliniken in der Umgebung angeht, sind Eltern weit weniger zufrieden: Hier vergeben nur etwas mehr als die Hälfte der Mütter und Väter die Noten “gut” bis “sehr gut”. Im Vergleich punkten klar die Kinderarztpraxen.

Ralf Loweg

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