Ludwigsburg. Entlang der Straßenböschungen im Landkreis werden bis zum 28. Februar 2025 Gehölzpflegearbeiten durch Landschaftspflegefirmen ausgeführt, die das Landratsamt Ludwigsburg beauftragt hat. Dabei werden an definierten Streckenabschnitten Heckenbestände verjüngt, das Lichtraumprofil, also der lichte Raum, der auf dem Fahrweg freizuhalten ist, freigeschnitten und nicht mehr verkehrssichere Einzelbäume entfernt. Erste Arbeiten beginnen ab Montag, 21. Oktober 2024.
Gehölzbestände entlang von Straßen erfüllen vielfache Funktionen wie Sicht- und Blendschutz, Böschungssicherung, aber auch Überflughilfe für bestimmte Vogelarten. Um diese Funktionen dauerhaft aufrechtzuerhalten und die Sicherheit der Verkehrsteilnehmenden zu gewährleisten, müssen die Gehölze regelmäßig gepflegt werden.
Nach dem Bundesnaturschutzgesetz dürfen Pflegemaßnahmen von Gehölzen in der freien Landschaft zwischen Anfang Oktober und Ende Februar stattfinden.
Ab 21. Oktober erste Rückschnitte
Die erste Maßnahme des Landkreises Ludwigsburg im Pflegezeitraum 2024/2025 beginnt am kommenden Montag, 21. Oktober, morgens an der B 27a zwischen der Einmündung zum Containerterminal in Kornwestheim und der Bahnbrücke in Fahrtrichtung Stuttgart-Zuffenhausen. Die Arbeiten in diesem Streckenabschnitt werden etwa eine Woche dauern.
Durch die Herstellung des Lichtraumprofils einerseits wird die Sicht auf Schilder und Verkehrszeichen wiederhergestellt und in die Fahrbahn ragende Gehölze zurückgeschnitten. Auch Bauwerke werden für notwendige Untersuchungen freigeschnitten. Zu hoch und lückig gewordene Heckenzüge werden andererseits durch das „Auf-den-Stock-Setzen“, ein Abschneiden etwa 10 Zentimeter über dem Boden, gepflegt.
„Was manchmal wie ein radikaler Kahlschlag wirken mag, dient als lebenserhaltende und verjüngende Pflegemaßnahme. Die Pflanzen wachsen schnell wieder nach und bilden dichte, neue Bestände aus. Durch das abschnittsweise Vorgehen haben Kleintiere und Insekten die Möglichkeit, sich auf die neue Situation einzustellen und erhalten auf den unangetasteten Nebenflächen genug Rückzugsfläche“, erklärt Jürgen Vogt, Erster Landesbeamte und Dezernatsleiter für Recht, Ordnung und Verkehr im Landratsamt Ludwigsburg.
Baumfällungen nötig – Trockenheit und Pilzkrankheiten machen Bäumen zu schaffen
Zudem werden im Vorfeld der Arbeiten erhaltenswerte Bäume innerhalb der Heckenzüge gekennzeichnet, die im Bestand belassen werden. Neben dem Ziel, durch diese selektive Förderung von Einzelbäumen ökologisch wertvolle und landschaftsbildprägende Altholzbestände zu etablieren, spielt auch die Auswahl der verbleibenden Holzarten im Hinblick auf die Anpassung an den Klimawandel eine große Rolle.
Außer der flächigen Pflege bilden Baumfällungen inzwischen stark geschädigter Einzelbäume einen zweiten Bestandteil der Gehölzpflegearbeiten. Neben Pilzkrankheiten, die in den letzten Jahren stark zugenommen haben und bei einigen Baumarten zum totalen Absterben befallener Bäume führen, leiden die Straßenbegleitbäume zusätzlich stark unter der Trockenheit der vergangenen Sommer. Das rechtzeitige Reagieren auf die zunehmende Anzahl geschädigter Bäume stellt den Straßenbetriebsdienst vor große Herausforderungen, was die Gewährleistung der Verkehrssicherheit betrifft.
Für die Gehölzpflegearbeiten, die teilweise nur mit einer Hubarbeitsbühne und Spezialgerät (Fällkran) erledigt werden können, wird zur Absicherung des Arbeitsbereiches die Fahrbahn eingeengt oder halbseitig gesperrt und der Verkehr je nach örtlicher Gegebenheit teilweise über eine Baustellenampel geregelt. Der Schwerpunkt der diesjährigen Gehölzpflege liegt an den Bundesstraßen B10, B27 und B295.
red