Autos werden teurer

Um bis zu zehn Prozent könnten die Preise für Autos ansteigen. Diese Prognose stellt das Finanzdienstleistungs-Unternehmen Euler Hermes. “Die europäischen Autobauer sitzen am längeren Hebel und könnten in den kommenden Monaten deutlich an der Preisschraube drehen”, prophezeien die Experten für Warenkreditversicherungen.

Grund sei die noch nie dagewesene und sich verschärfende Materialknappheit, insbesondere bei Halbleitern. Dies führe zu einem Missverhältnis zwischen Angebot und Nachfrage im europäischen Automobilsektor, das bis zum ersten Halbjahr 2022 anhalten könnte. Damit biete sich den Automobilherstellern eine einmalige Gelegenheit, die Preise nach fast 20 Jahren anzuheben und ihre Margen deutlich zu verbessern.

“Die europäischen und deutschen Autobauer sitzen durch die Chip-Knappheit aktuell am längeren Hebel”, sagt Ron van het Hof, Chef von Euler Hermes in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Daher seien drei bis sechs Prozent Preissteigerung europaweit drin, in Deutschland sogar zwischen vier und über zehn Prozent – zumindest bis sich der Ausnahmezustand bei den Halbleitern wieder normalisiere. Dieser könne allerdings noch bis ins erste Halbjahr 2022 hinein andauern.

Die Automobilbranche profitiert bereits von der steigenden Nachfrage aufgrund der großen “Wiedereröffnung der Wirtschaft” nach dem Lockdown in zahlreichen Ländern. Die Neuzulassungen in Europa stiegen im 1. Halbjahr 2021 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um +25,2 Prozent auf fast 5,4 Millionen Pkw (+1,354 Mio. Einheiten).

“Der Nachhol-Boom ist in vollem Gang und die Branche gibt wieder Gas”, sagt Van het Hof. Zwar längst noch nicht auf Vorkrisenniveau, aber mit deutlich zweistelligen Zuwachsraten bei den Neuzulassungen in allen wichtigen europäischen Märkten, insbesondere in Italien (+51 Prozent) und Spanien (+34 Prozent). “Diese Erholung sowie die steigende Preissetzungsmacht ist für die gesamte Branche ein Hoffnungsschimmer für die baldige Rückkehr in eine neue Normalität.” Das sei auch für die Zulieferer ein wichtiges Signal. Die Autokäufer wird es wohl weniger freuen.

Lars Wallerang / glp

Weniger Verkehrstote wegen Corona

Corona hat einen Nebeneffekt: Die Pandemie führte im vorigen Jahr dazu, dass das Verkehrsaufkommen – nicht nur – in Deutschland zurückging. Und infolgedessen sank auch die Zahl der Toten und Verletzten im Straßenverkehr hierzulande auf den niedrigsten Stand seit mehr als 60 Jahren.

Die Zahl der Verkehrstoten verringerte sich 2020 nach den Daten des Statistischen Bundesamtes (Destatis) im Vergleich zum Vorjahr um 10,7 Prozent auf 2.719 Menschen. Im gleichen Zeitraum weist Destatis für die im Verkehr Verletzten, gemessen an 2019, ein Minus von 14,8 Prozent auf 327.550 Personen aus. Zusammen ergibt sich so der erfreulich tiefste Wert seit mehr als 60 Jahren. Dennoch weist die Statistik damit im Mittel immer noch rund 6.135 polizeilich erfasste Verkehrsunfälle pro Tag aus mit knapp 900 Verletzten und sieben Todesopfern im Straßenverkehr.

Weiter berichtet Destatis, dass am häufigsten menschliches Versagen Personenschäden verursachte. Dazu zählt auch Alkohol am Steuer. Demnach waren im vergangenen Jahr 88,5 Prozent der Unfälle mit Verletzten oder Toten auf falsches Verhalten von Fahrzeugführern aller Art zurückzuführen.

Nur 2,9 Prozent der unfallbedingten Personenschäden im Straßenverkehr gingen auf das Konto von Fußgängern. 7,5 Prozent der schweren Verkehrsunfälle waren nach den Erhebungen des Statistischen Bundesamts widrigen Straßen- bzw. Witterungsverhältnissen wie Glätte, Starkregen oder Nebel geschuldet sowie plötzlich auftretenden Hindernissen wie etwa beim Wildwechsel.

Lars Wallerang / glp

Mit Salz gegen Corona

Salz hat nicht nur als Würze, sondern auch in der Eigenschaft als Konservierungsmittel Tradition. Denn das aromatische Mineral macht Keimen das Leben schwer. Forscher fanden nun heraus: Salz wirkt auch gegen Coronaviren.

Der deutschen Forschungsgruppe (oji Raumluft Forschung) ist es in Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern gelungen, ein Salz als Grundstoff zur Virenbekämpfung in der Raumluft einzusetzen. In dieser für Menschen unschädlichen Schutzatmosphäre sollen Viren und Bakterien zerstört und der Übertragungsweg unterbrochen werden.

Gerade in geschlossenen Räumen ergebe sich ein evidenter Vorteil zu Systemen bei denen Viren erst zu einer Filter- oder UVC-Einheit gelangen müssen, teilen die Wissenschaftler mit. “Denn bis sie in das Gerät eingesaugt werden, sind sie weiter infektiös.” Das neu entwickelte Verfahren greife sie aber bereits dort an, wo sie infektiös sind, direkt in der Luft, die uns umgibt.

Der Effekt der “immunisierten” Raumluft sei in vielen Experimenten mit hunderten von Messergebnissen bestätigt worden, heißt es im Studienreport. “Die in eigens gebauten Testräumen ermittelten Werte wurden analysiert und in praktischen Tests, in Supermärkten, Kliniken, Fitnesscentern oder Bildungseinrichtungen überprüft.”

So will die oji Raumluft Forschung beweisen, dass eine sogenannte “HOCl-Schutzatmosphäre” die Bakterienkonzentration in der Luft und auf Oberflächen auf ein Niveau bringt, wie sie als Standard in Operationssälen erwartet wird.

Lars Wallerang / glp

Tourismus in Deutschland eingebrochen

39 Prozent weniger Übernachtungen als vor der Coronakrise verzeichnet das Statistische Bundesamt (Destatis) für den Juni 2021. Ganz so drastisch wie der Juni im Krisenjahr 2020 fällt der Rückgang aber in diesem Sommer nicht aus.

Im Juni 2021 zählten die Beherbergungsbetriebe in Deutschland 30,9 Millionen Übernachtungen in- und ausländischer Gäste. Wie Destatis nach vorläufigen Ergebnissen weiter mitteilt, waren das 6,1 Prozent mehr Übernachtungen als im Juni 2020.

Die Betriebe profitierten dabei von der schrittweisen Lockerung des Corona-bedingten Beherbergungsverbots für Privatreisende Gäste. Allerdings blieben die Übernachtungszahlen im Juni 2021 deutlich unter dem Niveau des Vorkrisenjahres 2019. Im Vergleich zum Juni 2019 verbuchten die Beherbergungsbetriebe 39,0 Prozent weniger Übernachtungen.

Lars Wallerang / glp

Ab Montag soll 7-Tage-Inzidenz in Baden-Württemberg keine Rolle mehr spielen

In Baden-Württemberg soll ab Montag die Sieben-Tage-Inzidenz keine Rolle mehr spielen. Stattdessen gelten bspw. auf Veranstaltungen schärfere Testregeln für Ungeimpfte.

Ab Montag, 16. August, sollen alle Menschen, unabhängig vom Inzidenzwert, wieder am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können. Die Voraussetzung hierfür ist 3 G: Geimpft, genesen oder getestet sein. Die Inzidenz soll im Alltag somit keine Rolle mehr spielen. Das gab das baden-württembergische Gesundheitsministerium am Mittwoch bekannt.

Was genau heißt das?

Ab dem 16. August gilt die 3G-Regel. Das heißt: Zutritt nur für geimpfte, genesene oder getestete Personen mit einem Antigenschnelltest (max. 24 Stunden alt) oder PCR-Test (max. 48 Stunden alt) als Besucher in Krankenhäusern, Alten- und Pflegeheimen sowie Einrichtungen der Behindertenhilfe, in der Innengastronomie, bei Veranstaltungen und Festen in Innenräumen, bei Inanspruchnahme körpernaher Dienstleistungen, bei Sport im Innenbereich, bei Beherbergung. Dies gilt für alle ab sechs Jahre.

red

7-Tage-Inzidenz im Landkreis deutlich gestiegen – 41 Neuinfektionen binnen 24 Stunden

Die kreisweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Infektionen ist am Mittwoch gestiegen und liegt nun deutlich über der 20er-Marke. Das Landratsamt teilte unter Berufung auf Angaben des Kreisgesundheitsamtes mit, dass in den vergangenen sieben Tagen kreisweit der Wert am Mittwoch bei 24,2 Corona-Infektionen pro 100.000 Einwohner liegt. Am Vortag lag der Wert bei 19,3. Vor genau einer Woche bei 17,1. Das geht aus Zahlen von Mittwochnachmittag hervor, die den Stand des Dashboards vom Landratsamt in Ludwigsburg von 17:00 Uhr vorläufig wiedergeben. (Stand:11.08.)

Innerhalb 24 Stunden wurden in der Summe 41 Neuinfektionen registriert. (Vortag: 36; Vorwoche: 25). Die Zahl der Corona-Toten in Kreis Ludwigsburg ist um 1 auf mindestens 519 gestiegen. Rund 26.602 (7) Menschen haben die Infektion nach Schätzungen vom Landratsamt überstanden.

Aktuelle Impfzahlen für den Kreis Ludwigsburg: 

Screenshot: Landratsamt Ludwigsburg

Infizierte nach Gemeinde (Quelle: Landratsamt Ludwigsburg – Stand: 11.08.)

Affalterbach ( 174 | 0 )
Asperg ( 753 | 0 )
Benningen am Neckar ( 258 | 0 )
Besigheim ( 670 | 0 )
Bietigheim-Bissingen ( 2.530 | 2 )
Bönnigheim ( 550 | 0 )
Ditzingen ( 1.231 | 1 )
Eberdingen ( 307 | 0 )
Erdmannhausen ( 194 | 2 )
Erligheim ( 152 | 0 )
Freiberg am Neckar ( 621 | 3 )
Freudental ( 164 | 0 )
Gemmrigheim ( 261 | 0 )
Gerlingen ( 731 | 2 )
Großbottwar ( 357 | 0 )
Hemmingen ( 324 | 1 )
Hessigheim ( 68 | 0 )
Ingersheim ( 276 | 0 )
Kirchheim am Neckar ( 372 | 0 )
Korntal-Münchingen ( 876 | 0 )
Kornwestheim ( 2.050 | 2 )
Löchgau ( 296 | 1 )
Ludwigsburg ( 4.983 | 7 )
Marbach am Neckar ( 729 | 0 )
Markgröningen ( 781 | 1 )
Möglingen ( 704 | 4 )
Mundelsheim ( 137 | 0 )
Murr ( 264 | 2 )
Oberriexingen ( 125 | 0 )
Oberstenfeld ( 389 | 1 )
Pleidelsheim ( 313 | 1 )
Remseck am Neckar ( 1.259 | 1 )
Sachsenheim ( 1.044 | 5 )
Schwieberdingen ( 471 | 0 )
Sersheim ( 324 | 1 )
Steinheim an der Murr ( 486 | 2 )
Tamm ( 435 | 0 )
Vaihingen an der Enz ( 1.505 | 1 )
Walheim ( 144 | 1 )

red

Unbekannte legen mit Nägeln gespickte Köder aus und weitere Meldungen aus der Region

Erligheim: Mit Nägeln gespickte Köder ausgelegt

Ein bislang unbekannter Täter hat in der vergangenen Woche im Gewann “Sonnenhalde” neben der Hofener Straße in Richtung Hofen mit Nägeln gespickte Wurststücke ausgelegt. Am Donnerstagnachmittag waren dort zwei Frauen mit ihren Hunden unterwegs. Zu Hause angekommen erbrach einer der Hunde unzerkaute Wurststücke, die mit zahlreichen Nägeln versetzt waren. Beide Tiere wurden daraufhin in einer Tierarztpraxis geröntgt. Nachdem bei beiden wurden weitere Nägel im Darm festgestellt wurden, war eine weitere ärztliche Behandlung erforderlich. Der Arbeitsbereich Gewerbe und Umwelt des Polizeipräsidiums Ludwigsburg, Tel. 07142 405-0, ermittelt in diesem Fall wegen eines Vergehens nach dem Tierschutzgesetz und bittet um sachdienliche Hinweise.

 

Besigheim-Ottmarsheim: Polizei sucht Geschädigte

Am Freitag letzter Woche, 6. August, beobachtete ein Zeuge auf dem Parkplatz eines Discounters in der Besigheimer Straße in Ottmarsheim einen Trickdiebstahl und griff ein. Der Zeuge bemerkte gegen 12.35 Uhr, wie eine noch unbekannte Täterin und ein ebenfalls unbekannter Täter Kontakt zu einem älteren Paar aufnahm. Die Seniorin und der Senior, die beide auf etwa 80 Jahre geschätzt wurden, waren im Begriff ihre Einkäufe in ihren PKW einzuladen. Es hatte den Anschein, als ob die Täterin und der Täter ihre Hilfe anböten. Plötzlich bemerkte der Zeugen, dass der Täter die Geldbörse des Seniors aus dessen Hosentasche zog. Der Zeuge machte durch lautes Rufen auf sich aufmerksam, so dass der Täter den Geldbeutel fallen ließ. Das Diebesduo setzte sich anschließend in einen silbernen VW, Typ Passat, Baujahr Ende 1980 oder Anfang 1990, mit HZ-Kennzeichen (Landkreis Harz) und fuhr in Richtung der Landesstraße 1115 davon. Das ältere Paar nahm den Geldbeutel wieder an sich und fuhr ebenfalls davon. Der Polizeiposten Besigheim, Tel. 07143 40508-0, sucht nun insbesondere diese beiden Geschädigten und bitte sie, sich zu melden

 

Ludwigsburg-Poppenweiler: Maisfeld beschädigt

Im Laufe der vergangenen Woche beschädigten bislang unbekannte Täter ein Maisfeld angrenzend an die Mitländerstraße in Poppenweiler. Die Unbekannten hinterließen Schneisen im Feld, so dass eine Art Maislabyrinth entstand. Auf einer Fläche von rund 40 Quadratmetern an der Ecke des Feldes wurden die Pflanzen abgeschnitten. Im Feld selbst hinterließen die Täter Holzpfosten, Randsteine und Abfall. Der entstandene Sachschaden dürfte sich auf rund 400 Euro belaufen. Hinweise nimmt der Polizeiposten Oststadt, Tel. 07141 29920-0, entgegen.

 

Ditzingen: Unfall auf der Landesstraße 1137

Zwei leicht verletzte Personen und ein Sachschaden von etwa 24.000 Euro sind das Ergebnis eines Unfalls, der sich am Dienstag gegen 14.00 Uhr auf der Landesstraße 1137 zwischen Ditzingen und Leonberg ereignete. Ein 56 Jahre alter Opel-Lenker, der in Richtung Leonberg unterwegs war, wollte auf Höhe des “Mühlenwegs”, der in Richtung der Bundesautobahn 81 führt, nach links abbiegen. Hierzu verringerte er seine Geschwindigkeit. Eine nachfolgende 30-jährige Mercedes-Fahrerin erkannte dies vermutlich zu spät und fuhr auf. Der Mercedes war nicht mehr fahrbereit und musste abgeschleppt werden. Die beiden beteiligten Personen erlitten leichte Verletzungen. Der Rettungsdienst befand sich vor Ort.

 

Ludwigsburg: Unfallflucht mit hohem Sachschaden

Am Dienstagnacht ereignete sich in der Brucknerstraße in Ludwigsburg eine Unfallflucht. Ein bislang unbekannter Fahrzeuglenker befuhr die Brucknerstraße in Fahrtrichtung Mainzer Allee. In einer Kurve kam er möglicherweise aufgrund überhöhter Geschwindigkeit nach rechts von der Fahrbahn ab und streifte zunächst einen Skoda. Anschließend kollidierte er mit einem geparkten Porsche. Durch den Aufprall wurde dieser auf einen Fiat geschoben. Es entstand ein Sachschaden in Höhe von insgesamt 25.000 Euro. Bei dem Fahrzeug des Flüchtigen handelt es sich vermutlich um eine silberfarbene Limousine. Zeugen, die Angaben zum Unfallhergang oder zum Fahrzeug-Lenker machen können, werden gebeten sich mit dem Polizeirevier Ludwigsburg unter Tel. 07141 18-5353 in Verbindung zu setzen.

Quelle: Polizeipräsidium Ludwigsburg

Vorfall beim Discounter: Mann bedroht mit Schreckschusswaffe einen 42-Jährigen

Wegen Bedrohung wird sich ein 52 Jahre alter Tatverdächtiger verantworten müssen, der am Dienstag gegen 17.15 Uhr auf dem Parkplatz eines Discounters in der Zeissstraße in Ditzingen einen 42 Jahre alten Mann mit einer Schusswaffe bedrohte.

Mutmaßlich war der 52-Jährige erzürnt darüber, dass der 42 Jahre alte Mann mit seinem Pritschenwagen quer über drei Parkplätze geparkt hatte. Aufgrund dessen war der vom 52-Jährigen favorisierte Parkplatz besetzt. Es soll zunächst zu einem Wortgefecht. Nachdem der 52-Jährige, der eine Frau und ein Kind an Bord hatte, einen anderen Parkplatz ausgewählt hatte, trat der 42 Jahre alte Mann an dessen PKW heran und es kam zum Streit zwischen den beiden Männern.

In dessen Verlauf soll der 52-Jährige sein Gegenüber rassistisch beleidigt und ihn schließlich unter Vorhalt einer Pistole bedroht haben. Der 42-Jährige zog sich hierauf in sein Fahrzeug zurück und alarmierte die Polizei, während der 52-Jährige zusammen mit der Frau und dem Kind in den Einkaufsmarkt ging. Mehrere Streifenwagenbesatzungen rückten hierauf zu dem Discounter aus. Als der 52-Jährige den Markt verließ, wurde er von mehreren Beamten mit gezogener Dienstwaffe angesprochen und aufgefordert sich am Boden abzulegen. Anschließend wurde er vorläufig festgenommen und ihm wurden Handschließen angelegt. Der Tatverdächtige wurde durchsucht, jedoch konnte keine Schusswaffe aufgefunden werden. Die Durchsuchung des Fahrzeugs förderte dann eine Schreckschusswaffe zu Tage. Diese wurde sichergestellt.

Der 52-Jährige, der einen kleinen Waffenschein besitzt, wurde anschließend zum Polizeirevier Ditzingen gebracht und nach Durchführung der polizeilichen Maßnahme auf freien Fuß entlassen. Die Kriminalpolizei des Polizeipräsidiums Ludwigsburg hat die Ermittlungen übernommen und bittet Zeugen, die den Vorfall beobachtet haben, sich unter Tel. 0800 1100225 zu melden.

Quelle: Polizeipräsidium Ludwigsburg

Personal aus Übersee: Klinikum Ludwigsburg holt Pflegekräfte aus Brasilien

Nach einer langen Anreise und einer zweiwöchigen Quarantänezeit starten 13 Pflegefachkräfte aus Brasilien im RKH Klinikum Ludwigsburg in eine neue berufliche Zukunft. Das teilte das Klinikum am Dienstag mit.

Durch ihr Studium der Pflegewissenschaft, das in Brasilien zur Berufsausübung notwendig ist, und ihre langjährige Berufserfahrung in der Pflege bringen sie ein hohes pflegerisches Niveau mit, heißt es in der Mitteilung. Sie müssen aber dennoch neben einem Sprachkurs eine Anerkennungsprüfung ablegen, damit sie in Deutschland als examinierte Pflegekraft arbeiten dürfen. „Wir freuen uns auf die neuen Kolleginnen und Kollegen aus Brasilien, die in etwa sieben bis zehn Monaten ihre Anerkennung erhalten werden“, sagt Steffen Barth, Leiter des Ressorts Personal bei der Direktion für Pflege- und Prozessmanagement. Die brasilianischen Pflegekräfte, die in den Bereichen Intensiv, Kardiologie, Onkologie, Neurologie, Neurochirurgie und Urologie eingesetzt werden, wurden nach ihrer Ankunft in Ludwigsburg herzlich empfangen und in ihren zukünftigen Bereichen vorgestellt. Ihnen stehen Paten zur Seite, die bei der Einarbeitung in der Klinik und Integration im fernen Deutschland helfen.

Obwohl die tarifliche Vergütung von Pflegekräften in den letzten Jahren besser geworden ist, der Beruf viele Entwicklungs- und Karrieremöglichkeiten bietet und man von den Patienten eine hohe Wertschätzung erfährt, wird es zunehmend schwerer, erfahrene Fachkräfte oder Nachwuchs zu gewinnen, so das Klinikum. Nach wie vor ist in deutschen Kliniken der Mangel an Fachkräften in der Pflege deutlich zu spüren. Und dieser Trend wird sich in den nächsten Jahren verstärken. Zum einen werden in den nächsten fünf Jahren viele Beschäftigte aus der geburtenstarken Baby-Boomer-Generation in den Ruhestand gehen, zum anderen werden einige Beschäftigte – insbesondere im Bereich der Intensivpflege – durch die belastenden Auswirkungen der Corona- Pandemie ihren Beschäftigungsumfang reduzieren oder ihren Pflegeberuf sogar ganz aufgeben. Deshalb setzen die RKH Kliniken nach eigenen Angaben neben attraktiven Arbeitgeberangeboten, Gewinnung von Nachwuchs durch vielfältige Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten und flexible Pflegepersonal-Einsatzpools auf den Einsatz ausländischer Pflegefachkräfte. „Es ist unser Ziel, alle derzeit offenen Stellen im Pflegedienst der RKH Kliniken zu besetzen und darüber hinaus sogar zusätzliche Pflegekräfte einzustellen. Gleichzeitig hoffen wir, dass die Tarifparteien an einer weiteren Verbesserung der Bezahlung der Pflegekräfte arbeiten. Dann werden wir in wenigen Jahren eine deutliche Entlastung in der Pflege spüren und den Beruf durch die besseren Arbeitsbedingungen wieder attraktiver machen“, so Barth, der optimistisch in die Zukunft blickt.

red

Unternehmen ächzen unter Energiepreisen

Energie- und Rohstoffpreise steigen und steigen. Darunter leiden nicht nur die Verbraucher. Auch viele Unternehmen geraten unter Druck, warnt das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) Köln vor dem Hintergrund einer Umfrage unter 2.000 Unternehmen.

Besonders belastet seien Baubranche und Industrie, teilt das IW mit. 80 Prozent der deutschen Unternehmen erwarten demnach mehr oder weniger stark steigende Preise, weil Rohstoffe sich verteuert haben und Vorleistungen knapp sind. 70 Prozent der Unternehmen berichten von mittelstark oder stark steigenden Energiepreisen.

Etwa jedes zweite Unternehmen gibt an, die höheren Preise in hohem oder mittlerem Ausmaß weitergeben zu können. Das treibt vorübergehend die Verbraucherpreise: Im Vergleich zum Vorjahr stiegen sie im ersten Halbjahr 2021 um 1,8 Prozent. “Das liegt zwar noch unter der Zwei-Prozent-Marke der Europäischen Zentralbank, ist aber deutlich zu spüren”, so die Wirtschaftsforscher.

Für die gestiegenen Energiepreise seien vor allem anziehende Rohölpreise und höhere Energiesteuern verantwortlich. Im zweiten Quartal 2021 hätten sie ein Drittel der Preissteigerung ausgemacht. Einen besonderen Effekt auf die Preise hatten laut IW-Studie auch Lieferengpässe: So fehlt es demnach nicht nur an Halbleitern, sondern auch an Frachtschiffen und einigen Industrierohstoffen.

Starke Preistreiber seien darüber hinaus Transportgebühren auf Vorleistungen. Im April 2021 kostete der Umschlag eines Seecontainers auf einer Standardroute 3.000 Euro – Anfang 2020 waren es noch 500 Euro.

Eine Teuerung von durchschnittlich 25 Prozent verzeichneten die Holzpreise und belasten damit besonders die Baubranche. Verantwortlich für die Knappheit sind Waldbrände in Kalifornien sowie geringere Holzexporte aus Russland. Bei einem Teil der Preissteigerungen dürfte es sich um Nachklänge der Pandemie handeln. Viele Branchen waren von der schnellen Erholung der Weltwirtschaft überrascht und konnten Kapazitäten nicht ausreichend erhöhen.

“Fraglich ist, ob es sich hierbei um Echoeffekte der Pandemie handelt oder um einen längerfristigen Trend”, sagen die Studienautoren. Für die IW-Ökonomen handelt es sich bei den Problemen der Angebotsseite vorwiegend um Folgen der Pandemie. Mit dem Ende von Lieferengpässen und der Verknappung des Angebots bis Ende des Jahres dürfte die derzeit hohe Nachfrage nach Gütern gedeckt werden.

Bis dahin halten die IW-Wissenschaftler anhaltende Preissteigerungen jedoch für möglich. “Mittelfristig rücken für Unternehmen neben den Preissprüngen bei Vorleistungen, Rohstoffen und der Energie auch die Arbeitskosten wieder in den Blick”, sagt IW-Ökonom Matthias Diermeier. Trotzdem gehe man perspektivisch wieder von einer Normalisierung aus – sobald die vielen Sondereffekte verarbeitet seien.

Lars Wallerang / glp