Sein letztes Interview: Ludwigsburg24 trifft Wolfgang Dietrich

Am kommenden Sonntag um 13 Uhr findet in der Mercedes-Benz Arena in Stuttgart die Mitgliederversammlung des Vereins mit dem Brustring statt. Ludwigsburg24 hat sich davor mit VfB-Präsident Wolfgang Dietrich getroffen und ihm Fragen gestellt: Über seine Fehler, die Personalie Michael Reschke, Mobbing in den sozialen Netzwerken und der Parallele zwischen Stuttgart21 und dem VfB 

 

Ludwigsburg24: Unternehmer, später Stuttgart21, dann Präsident beim VfB Stuttgart. Es gibt einfachere Jobs auf dieser Welt. Mögen Sie schwierige Jobs?

Fangen wir mit dem Thema Stuttgart 21 an: Hätte ich vorher gewusst, dass, eine Woche nachdem ich angefangen hatte, die Lage dermaßen eskaliert, dass sich Menschen verletzen, hätte ich das sicher nicht gemacht. Es war eine Dimension, die nicht vorhersehbar war.

 

Wie beim VfB Stuttgart?

Da war mir schon klar, dass die Emotionalität sehr groß ist. Viel, viel größer als irgendwo anders. Was mich aber in den vergangenen Jahren überrascht hat, war die Geschwindigkeit, in der sich im Profifußball die Stimmung drehen kann. Sowohl ins Positive als auch ins Negative. Das war mir vorher so nicht bewusst.

 

Wie meinen Sie das?

Ich bin seit 46 Jahren Mitglied beim VfB Stuttgart und habe gefühlt mehr Tiefen als Höhen erlebt. Ich habe miterlebt, wie immer wieder in den Stadien Namen skandiert wurden, deren Weggang gewünscht wurde. Aber dass das so krass persönlich werden kann, das war mir dann schon neu.

 

Kritik gehört eben zum Job dazu.

Ja, natürlich, aber bitte nicht aus der Anonymität heraus. Kritik muss sein, aber manchmal ist es eben die Art und Weise, wie Kritik geäußert wird. Dieses Extreme hatte ich so nicht erwartet. Ich hatte auf einen größeren Zusammenhalt gehofft.

 

Herr Dietrich, fühlen Sie sich bedroht?

Wenn in den sozialen Medien geschrieben wird, „Betoniert ihn ein“, „Belagert sein Haus“, `Dietrich tieferlegen` oder wenn meine Familie beleidigt wird, sind das Dinge, die einem schon nahe gehen. Da frage ich mich manchmal schon: Was mache ich da eigentlich? Auf der anderen Seite ist die geäußerte Kritik aber überwiegend sachlich.

 

Ist der VfB die größte Herausforderung Ihres Lebens?

Ich habe in meinem Leben schon einiges erlebt. Aber als Unternehmer hatte ich immer selbst das `Heft des Handelns‘ in der Hand. Beim VfB ist es so, dass man als Präsident oder Aufsichtsratsvorsitzender oft keinen unmittelbaren Einfluss hat. Der Job ist dazu da, die wirtschaftlichen und infrastrukturellen Voraussetzungen zu schaffen, damit im Sport möglichst erfolgreich gearbeitet werden kann. Darüber hinaus versucht man natürlich den sportlichen Bereich zu unterstützen. Neu ist für mich, für Ergebnisse verantwortlich gemacht zu werden, auf die ich nur einen sehr begrenzten Einfluss habe. Denn ob ein Trainer im entscheidenden Moment richtig funktioniert oder ein Spieler beim Freistoß im Abseits steht, können wir nicht steuern. Da sitzt man wie alle anderen auch machtlos im Stadion und freut sich oder leidet.

 

Welchen Fehler würden Sie gerne wiedergutmachen?

Wolfgang Dietrich und sein damaliger Manager Michael Reschke. Foto: Herbert Rudel

Das kann ich Ihnen sagen: Die Personalentscheidungen rund um Michael Reschke. Uns war klar, dass einer allein den Job Sportvorstand eigentlich nicht machen kann. Kaderplanung und Klubführung sind heutzutage zwei so unterschiedliche Rollen, dass das ein Mensch gar nicht alles allein abdecken kann. Wir haben auch mit ihm klar besprochen, dass wir eine Doppelspitze brauchen – mit ihm als Vorstand und Kaderplaner sowie einem Sportdirektor. Wir hatten sogar Einigung mit jemanden erzielt, aber derjenige hat zweimal zurückgezogen. Dass diese Position trotzdem schnellstmöglich besetzt wird, darauf hätte ich massiver drängen sollen.

 

Wo soll die Reise des VfB nach dem bitteren Abstieg nun hinführen?

Klar ist, dass wir ein verlorenes Jahr hinter uns haben. Den sportlichen Bereich haben wir bereits komplett umgebaut. Und wenn wir weiter die richtigen Schlüsse ziehen und die Fehler korrigieren, ist es vielleicht doch kein komplett verlorenes Jahr gewesen. Maßgeblich wird sein, dass wir uns im Jugendbereich weiter so konsequent entwickeln, wie wir das vor zwei Jahren begonnen haben. Über allem steht aber, dass wir wieder aufsteigen, sportlich Nachhaltigkeit bewerkstelligen, alle anderen Bereiche stabil bleiben und der VfB Stuttgart seinen großartigen Fans wieder mehr Freude macht als zuletzt.

 

Mit Wolfgang Dietrich sprach Ludwigsburg24-Herausgeber Ayhan Günes

 

 

Schwerer Verkehrsunfall mit einem Schwerverletzten

Zu einem folgenschweren Unfall kam es am frühen Samstagmorgen gegen 8:30 Uhr an der Kreuzung der L 1100 und der L 1125 auf Gemarkung Murr. Ein 63-jähriger Opelfahrer befuhr die L 1100 von Steinheim her kommend und wollte nach links in Richtung Marbach abbiegen. Er missachtete dabei nach ersten Erkenntnissen die für ihn Rot zeigende Ampel und kollidierte mit dem auf der L 1125 entgegenkommenden 22-jährigen Mercedes-Sprinter-Fahrer. Infolge dieser Kollision touchierte der Opel einen an der Kreuzung verkehrsbedingt wartenden Skoda Octavia, der von Marbach her kommend nach rechts in Richtung Steinheim abbiegen wollte. Der Opelfahrer wurde schwer verletzt in ein lokales Krankenhaus gebracht, der Sprinter- sowie der 40-jährige Skoda-Fahrer blieben unverletzt. Bei dem Unfall entstand nach erster Schätzung ein Gesamtsachschaden in Höhe von 60 000 Euro, der Opel und der Sprinter mussten abgeschleppt werden. Zur Unfallaufnahme waren drei Streifen des Polizeipräsidiums Ludwigsburg eingesetzt, der Rettungsdienst war mit einem Fahrzeug vor Ort.

VfB verpflichtet Talent von Paris Saint-Germain

Tanguy Coulibaly kommt zum VfB

Der VfB Stuttgart hat einen weiteren Neuzugang verpflichtet. Tanguy Coulibaly wechselt vom FC Paris Saint-Germain zum Klub aus Cannstatt und unterzeichnet einen Vertrag bis zum 30. Juni 2023.

Der 18-Jährige spielte in der vergangenen Saison in der U19 von Paris und bestritt in der UEFA Youth League sieben Partien, in denen er einen Treffer erzielte und zwei weitere vorbereitete. Tanguy Coulibaly erhält die Rückennummer 7.

Sportdirektor Sven Mislintat:

“Tanguy ist ein junger, talentierter Spieler, der technisch sehr gut ausgebildet ist und eine gute Geschwindigkeit mitbringt. Er ist variabel einsetzbar, kann sowohl auf den Außenbahnen und im Angriffszentrum agieren. Wir wollen seine Entwicklung kontinuierlich fördern und freuen uns, dass er sich für den VfB Stuttgart entschieden hat.”

Tanguy Coulibaly:

“Ich habe mich für den VfB entschieden, weil ich davon überzeugt bin, dass ich mich hier sehr gut weiterentwickeln kann. Ich möchte mithelfen, die Ziele des Vereins zu erreichen, und danke den Verantwortlichen des VfB für das Vertrauen, das sie mir entgegenbringen.”

Gesucht wird ein Chefpilot für das Flugzeug namens „LUDWIGSBURG“

Ein Kommentar von Ayhan Günes

Showdown in Ludwigsburg: 

Sie haben die Wahl!

Um was es geht? Ein Tipp: Wilhelmstrasse 11. Klingelt‘s?  Genau, es geht um nichts Geringeres als um den Posten des Oberbürgermeisters. Fünf Kandidaten haben den Finger gehoben und sich für eine Kandidatur bereit erklärt. Fünf unterschiedliche Menschen mit unterschiedlichen Vorstellungen, Idealen und vor allem auch Erfahrungen. Jeder für sich will im Grunde das Beste für die Bürgerinnen und Bürger der über 93.000 Einwohner zählenden Stadt nördlich von Stuttgart. Jeder der fünf Kandidaten behauptet von sich, der „geeignetste“ Kapitän für das Flugzeug „Ludwigsburg“ zu sein.

Versuchen wir uns dem Thema anzunähern in Form einer Bildgeschichte:

Stellen wir uns doch einmal bildlich vor, Sie, die Passagiere  – also die Bürger der Stadt -, sitzen in einem Flugzeug , welches die Stadt Ludwigsburg im übertragenen Sinne repräsentiert, und gehen damit auf eine ungewisse Flugreise, wissend, welche Herausforderungen und Turbulenzen die Route birgt.

Die meisten von uns kennen das Gefühl in einem Flieger zu sitzen und nicht wenige haben dabei auch ein mulmiges Gefühl. Die Vorstellung, was alles während eines Fluges passieren kann, hat den einen oder anderen schon schlaflose Nächte gekostet. Warum das so ist? Angst ist sicherlich der stärkste Faktor in diesem Zusammenhang. Die Angst um sich selbst, um die Familie und Freunde, die mitfliegen, aber auch um die Menschen, die man in einem Worst-Case-Szenario alleine zurücklässt. Daher ist der Wunsch nach einem sicheren und turbulenzfreien Flug der größte Wunsch eines jeden Menschen, der sich in einen Flieger setzt.

Der Wunsch, von dem „ erfahrensten – perfekt ausgebildetsten – verantwortungsbewusstesten – kurzum dem „besten Piloten“ geflogen zu werden, ist unser innigster Wunsch! Dabei fragen sich die Passagiere nicht, um was für einen „Typ“ es sich bei dem Pilot handelt. Ist er großgewachsen oder eher etwas korpulent, ist er sportlich oder eher der Bequeme, ist er blauäugig oder braunäugig. Ist er der Traum-Schwiegersohn oder eher der knorrige Nörgler. Viel ausschlaggebender ist doch, ob er wirklich alle Flughäfen anfliegen kann, ob er nicht nur die Kurzstrecke bestens beherrscht, sondern auch für die Langstrecke ausreichend Orientierung sowie Ausdauer hat. Die meisten von uns sehen ihn nicht einmal. Außer durch eine Durchsage – zur Hälfte und am Ende des Fluges – bekommen wir während des Fluges wenig von ihm mit. Brauchen wir auch nicht, solange wir auf seine Erfahrung, seine Besonnenheit, seine Zuverlässigkeit vertrauen können und wissen, dass er auch bei heftigsten Unwettern angstfrei bleibt und den Steuerknüppel fest im Griff hat. Das einzige Kriterium für uns Passagiere ist doch, sicher am Zielort anzukommen – dafür nehmen wir sogar auch mal eine härtere Landung in Kauf!

Die Beurteilung eines jeden Menschen darf nicht nach Aussehen, Herkunft, Religion, Alter, Geschlecht getroffen werden.  Und das ist auch richtig so. Die einzige Frage, die jeder von uns Passagieren „Bürgern“ sich stellen sollte, ist, wem von den fünf „Piloten“  traue ich es am meisten zu, uns sicher durch noch so heftige Turbulenzen zu steuern, so dass wir am Ende unseres Fluges wieder auf sicherem und festem Boden stehen.

Wer also ist der ideale Pilot? Das müssen Sie jeder für sich entscheiden –

Sie haben die Wahl!

Detektive im Breuningerland Ludwigsburg werden attackiert

Ludwigsburg: Rabiate Ladendiebe

Am Freitag gegen 20:00 Uhr konnten im Einkaufszentrum Breuningerland Ludwigsburg durch zwei Ladendetektive vier Personen beobachtet werden, welche eine größere Menge an T-Shirts in mitgeführte Papiertaschen packten und anschließend den Kassenbereich passierten. Hierbei wurden die 4 Männer von den Ladendetektiven angesprochen, woraufhin es im weiteren Verlauf zu einer handgreiflichen Auseinandersetzung zwischen den Tätern und den Detektiven kam. Mehrfach stießen die Täter in abwechselnder Besetzung die beiden geschädigten Mitarbeiter, woraufhin es ihnen gelang, im Besitz des Diebesguts zu bleiben. Im Anschluss gelang den 4 Tätern die Flucht aus dem Einkaufszentrum über den Parkplatz. Einer der geschädigten Detektive konnte gute Fotoaufnahmen der Täterschaft fertigen. Es handelte sich bei den Tätern um vier männliche Personen, Mitte bis Ende 20 Jahre, südosteuropäisches Aussehen, alle von schlanker Statur. Einer der Täter trug ein schwarzes Basecap, ein dunkles T- Shirt mit auffälligen Blumenmotiven, eine kurze Jeanshose und weiße Turnschuhe. Ein zweiter Täter trug ein dunkles T- Shirt, eine helle, karierte ¾ Hose und schwarze Turnschuhe. Diese Person hat auffällig abstehende Ohren. Der dritte Täter war mit einer dunklen, kurzen Hose, einem blauen Nikeshirt und einem schwarzen Basecap mit einem Nike-Logo bekleidet. Außerdem trug er links einen Ohrring. Der vierte Täter kann darüber hinaus nicht näher beschrieben werden. Über die Höhe des Stehlgutes können bislang keine Angaben gemacht werden. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen wegen räuberischen Diebstahles übernommen.

Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen wegen räuberischen Diebstahles aufgenommen. Hinweise nimmt die Polizei unter der Telefonnummer 07141/18-5353 entgegen.

Stadt Ludwigsburg übergibt Baugenehmigung für die größte Solarthermie-Anlage Deutschlands

Übergabe der Baugenehmigung für die größte Solarthermie-Anlage Deutschlands – Baubeginn ist Anfang Juli

Ludwigsburg. Nun steht dem Bau der größten Solarthermie-Anlage Deutschlands nichts mehr im Wege: Die Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim haben gestern, am 21. Juni 2019, von der Stadt Ludwigsburg die Baugenehmigung entgegen genommen. Damit steht dem baldigen Baubeginn des 14.800 Quadratmeter großen Kollektorfelds auf dem so genannten Römerhügel in Ludwigsburg nichts mehr entgegen. Die Oberbürgermeister der beiden Städte, Werner Spec (Ludwigsburg) und Ursula Keck (Kornwestheim), haben die Baugenehmigung an die Geschäftsführung der Stadtwerke Ludwigburg-Kornwestheim und das bauausführende Unternehmen Arcon-Sunmark GmbH aus Regensburg übergeben.

Werner Spec, Vorsitzender des Aufsichtsrats der SWLB und Oberbürgermeister der Stadt Ludwigsburg

„Ich freue mich, dass wir mit diesem zukunftsweisenden Projekt nun offiziell starten können“, betont Werner Spec, Aufsichtsratsvorsitzender der SWLB und Oberbürgermeister von Ludwigsburg. „Der Bau der größten Solarthermie-Anlage Deutschlands ist ein wesentlicher Beitrag zum Thema Klimaschutz und zur Reduktion von CO2-Emissionen. Um unsere Klimaziele zu erreichen, müssen wir die Nutzung der Sonnenenergie deutlich intensivieren. Diesen Weg gehen wir hier auf dem Römerhügel.“

Ursula Keck, stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende der SWLB und Oberbürgermeistern der Stadt Kornwestheim

„Für Kornwestheim ist Klimaschutz sehr wichtig. Es freut mich sehr, dass wir mit diesem Leuchtturmprojekt auf dem Römerhügel einen wichtigen Schritt in Richtung nachhaltige Energieversorgung gehen. Wir können uns als Stadtverwaltung konkret in solare Energieerzeugung einbringen, unsere Ziele in Sachen Energiepolitisches Arbeitsprogramm umsetzen und einen wichtigen Beitrag zur Versorgung mit erneuerbaren Energien leisten.“

Bodo Skaletz, Vorsitzender der Geschäftsführung der Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim GmbH

„Mit der Baugenehmigung für das Solarfeld auf Ludwigsburger und Kornwestheimer Gemarkung können wir jetzt den wichtigsten Part des kommunalen Klimaschutz-Modellprojektes umsetzen. Großen Dank möchte ich aussprechen an alle an der Planung und dem Bau beteiligten Partner. Mit großartiger Unterstützung der Stadt Ludwigsburg, Kooperationspartnerin und den Gemeinderäten, Bürgern und zuständigen Ämtern haben wir die geplanten Termine einhalten können, so dass mit der Errichtung des Solarfelds und dem daraus resultierenden großen Beitrag zur lokalen Energiewende nichts mehr im Wege steht. Gleiches möchte ich an die Stadt Kornwestheim richten. Den Schulterschluss zur Realisierung des Solarfeldes teilweise auch auf Kornwestheimer Flächen haben wir – wenn auch mit Überzeugungsarbeit – sehr gut hinbekommen. Nun wünschen wir Arcon-Sunmark einen erfolgreichen Start, diese einzigartige Anlage auch baulich umzusetzen und freue mich auf tägliche Baufortschritte, die über eine Webcam von Jedermann mitverfolgt werden können.“

Bau des Solarfelds mit Flachkollektoren
Die Anlage auf dem Römerhügel kann nun gebaut werden. Nach umfangreicher Planungs- geht es jetzt in die Umsetzungsphase. Baubeginn ist Anfang Juli. Bis die schlüsselfertige Anlage montiert werden kann, bedarf es auf den Gemarkungsflächen am Römerhügel diverser Vorbereitungen. Die Produktion der 1.088 Kollektoren durch Arcon-Sunmark GmbH läuft auf Hochtouren. Mit der Fertigstellung der Anlage rechnen die Stadtwerke Ende dieses Jahres.

Die CO2-Einsparung des gesamten kommunalen Klimaschutz-Modellprojektes ist beeindruckend! Sie beträgt 3.700 Tonnen pro Jahr – das entspricht rund 1,6 Millionen Liter Benzin oder einer Waldfläche von rund 470 Fußballfeldern. Die Wärmeerzeugungsprognose der Solarthermie-Anlage liegt bei 5.500 Megawattstunden pro Jahr. Ungefähr 300 Durchschnittshaushalte können die Stadtwerke damit ein Jahr lang versorgen.

Die Ausschreibung für die größte Solarthermie-Anlage Deutschlands wurde im Juni 2018 als europaweites Verhandlungsverfahren mit Teilnahmewettbewerb gestartet. Drei Bieter wurden zur Angebotsabgabe aufgefordert, den Auftrag erhielt das Unternehmen Arcon-Sunmark GmbH, eine Tochter der dänischen Firma Arcon-Sunmark A/S, im Dezember 2018. Mit rund neun Megawatt (MW) Spitzenleistung bauen die Stadtwerke die größte Anlage Deutschlands. Arcon-Sunmark GmbH verbaut am Römerhügel Flachkollektoren auf den Gemarkungsflächen von Ludwigsburg und Kornwestheim.
In den vergangenen Monaten wurden – bauvorbereitend – zusätzliche Eidechsenhabitate errichtet. Die dafür notwendigen Flächen hat die SWLB an ihrem Wasserturm Fürstenhügel zur Verfügung gestellt.

Das Klimaschutz-Modellprojekt

Die Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim (SWLB) setzen seit Mitte 2017 das kommunale Klimaschutz-Modellprojekt des Bundesumweltministeriums SolarHeatGrid “Errichtung und Anbindung der größten Solarthermie-Anlage in Deutschland an ein optimiertes Wärmeverbundnetz” um, an dem die Stadt Ludwigsburg als Kooperationspartnerin beteiligt ist.
Das Projekt wird rund 15 Millionen Euro kosten und mit knapp zehn Millionen Euro seitens des Bundes gefördert. Seit Mitte 2018 bereitet das Stadtwerke-Projektteam die bauliche Umsetzung vor. Nach der intensiven Planungs- und Ausschreibungsphase wurde im November mit dem Legen der ersten Fernwärmeleitungstrassen begonnen, es folgten im März erste Bauvorbereitungen für den Wärmespeicher; im April wurde das Fundament des 20 Meter hohen Wärmespeichers gesetzt.

Wärmespeicher

Die Errichtung der Solarthermie-Anlage in Verbindung mit dem Wärmespeicher hat zur Folge, dass qualitativ hochwertige, regenerativ erzeugte Wärme in das erweiterte Verbundnetz der Stadtwerke eingespeist wird. Damit kann die SWLB die Wärmemenge aus erneuerbaren Energien weiter erhöhen. Mittels Wärmespeicher steht die solar gewonnene Energie auch dann zur Verfügung, wenn es keine oder nur geringe Sonneneinstrahlung gibt. Zudem kann die Grundlastwärme der fossil befeuerten Heizzentralen der Einzelnetze durch die größtenteils regenerativ erzeugte Wärme des erweiterten Verbundnetzes ersetzt werden.

Das Unternehmen Kremsmüller Industrieanlagen aus Österreich wurde Mitte 2018 nach europaweitem Vergabeverfahren mit dem Bau beauftragt. Kremsmüller Industrieanlagen fertigt die Speicherelemente bereits seit Januar dieses Jahres.
Der Wärmespeicher entsteht auf der Stadtwerke-eigenen Fläche neben dem Holzheizkraftwerk in Ludwigsburg. Der runde Druckspeicher hat ein nutzbares Fassungsvermögen von 2.000 Kubikmetern und eine Höhe von 20 Metern. Er misst 14 Meter im Durchmesser. Im April fanden die Bohrarbeiten für die insgesamt 24 Bohrpfähle statt, die für das Wärmespeicher-Fundament notwendig sind. Die mit Beton ausgegossenen Bohrpfähle gründen in 13 Metern Tiefe und haben einen Durchmesser von 90 Zentimetern.

Die Betonage der Fundamentplatte ist Anfang Juni erfolgt. Nach vierwöchiger Aushärtungszeit des Betons kann voraussichtlich Anfang Juli mit der Montage des Wärmespeichers begonnen werden. Ab Ende September 2019 folgt die Isolierung des Speichers. Gegen Mitte Oktober wird das neue Konstrukt mit Wasser befüllt. Für die Kalenderwoche 49 ist die Inbetriebnahme geplant.

In konstruktiven Workshops wurden mit beteiligten Anwohnern bereits im Herbst 2018 Varianten der Außen- und Flächengestaltung erarbeitet. Die Planung der Außengestaltung mit Geländemodellierung und Bäumen erfolgte durch das Unternehmen Faktorgrün.


Wärmenetz-Zusammenschluss

Die SWLB schließt im Rahmen des kommunalen Klimaschutz-Modellprojektes drei Fernwärme-Inselnetze an das Ludwigsburger Verbundnetz an. Durch die Anbindung des Fernwärmenetzes – das schon heute die Wärme für große Teile der Stadt mit überwiegend nachwachsenden Rohstoffen bereitstellt – an die noch rein fossil befeuerten Netze Rotbäumlesfeld, Technische Dienste Ludwigsburg und Kornwestheim Nord, erhöhen die Stadtwerke die Wärmequalität in den neu angeschlossenen Netzen deutlich. Gleichzeitig können die Heizwerke optional als Standorte für weitere Kraft-Wärme-Kopplung (KWK)-Erzeuger genutzt werden, die die Effizienz zusätzlich erhöhen und die CO2– Emissionen weiter senken können. Die Standorte arbeiten künftig in einem größeren Netzverbund – bei anstehenden Kesselerneuerungen können zum Beispiel die Kessel kleiner dimensioniert werden. Das bedeutet neben der Einsparung fossiler Energien auch einen wirtschaftlichen Vorteil. Im Rahmen des Netzzusammenschlusses verlegen die Stadtwerke rund fünf Kilometer Wärmenetztrasse. Erste Fernwärmeleitungen wurden im Rahmen des Projektes bereits im Sommer 2018 gelegt.


Historie

Offizieller Start dieses Förderprojektes war am 1. Juni 2017. Insgesamt nimmt das Modellprojekt drei Jahre Zeit in Anspruch. Die Fertigstellung ist für Mai 2020 geplant.
Ende 2016 hatten sich die Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim beim Förderaufruf für kommunale Klimaschutz-Modellprojekte im Rahmen der nationalen Klimaschutzinitiative des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit in Berlin beteiligt und dort überzeugt. 2017 wurde der SWLB-Förderantrag für das Modellprojekt SolarHeatGrid zur ´Errichtung und Anbindung einer der größten Solarthermie-Anlagen in Deutschland an ein optimiertes Wärmeverbundnetz´ bewilligt. Ziel des Modellprojektes ist es, den Anteil erneuerbarer Energien im Fernwärmenetz zu steigern und durch die so erzielte Verminderung des CO2-Ausstoßes aktiv den Klimaschutz vor Ort sowie die Energiewende auf lokaler Ebene voranzutreiben. Zudem soll die Energieeffizienz der Anlagen gesteigert werden.

Neuer Torhüter für den VfB

Der VfB verpflichtet Fabian Bredlow

Fabian Bredlow wechselt mit sofortiger Wirkung vom 1. FC Nürnberg zum VfB. Der Torhüter absolvierte in der abgelaufenen Saison 13 Bundesligaspiele für den „Club“. Beim VfB unterschreibt der 24-jährige frühere U20-Nationalspieler einen Vertrag bis zum 30. Juni 2022.

Sportdirektor Sven Mislintat: „Fabian ist mit dem 1. FC Nürnberg in die Bundesliga aufgestiegen und hat auch in der vergangenen Saison seine Qualität unter Beweis gestellt. Darüber hinaus hat er nach unserer Einschätzung weiteres Entwicklungspotenzial. Fabian geht den Schritt zu uns voller Überzeugung und möchte mit dem VfB erfolgreich sein.“

Fabian Bredlow: „Als ich von dem Interesse des VfB gehört habe, war ich sofort Feuer und Flamme. Der VfB ist ein toller Verein mir großen Ambitionen und ich freue mich sehr auf diese Herausforderung.“

Weltbevölkerung wird im Jahr 2100 11 Milliarden erreichen

Die Weltbevölkerung wird um das Jahr 2100 nach einer Schätzung der Uno fast elf Milliarden Menschen erreichen. Den Weltbevölkerungsbericht, der zum 26. Mal veröffentlicht wurde, haben Experten der Uno Schätzungen aus 235 Ländern und Regionen ausgewertet.

Bis zum Jahr 2050 werde die Zahl der Menschen auf der Erde von derzeit 7.7 Milliarden auf ca. 9.7 Milliarden heranwachsen, heisst es in dem am Montag in New York veröffentlichten Bericht. 2017 war die Uno noch von rund 11.2 Milliarden Menschen 2100 ausgegangen, diese Prognose wurde nun allerdings aufgrund sinkender Geburtsraten in immer mehr Ländern leicht nach unten korrigiert.

Mehr als die Hälfte des Bevölkerungswachstums bis 2050 werde in neun Ländern geschehen, heisst es in dem Bericht: in Indien, Nigeria, Pakistan, Kongo, Äthiopien, Tansania, Indonesien, Ägypten und den USA. Die Bevölkerung in Afrika südlich der Sahara werde sich bis 2050 fast verdoppeln, in Nordamerika und Europa werde sie dagegen nur um rund zwei Prozent wachsen. Um 2027 werde Indien der Schätzung zufolge China als bevölkerungsreichstes Land überholen.

Servus – Kein neuer Vertrag für Andreas Beck

Andreas Beck wird in der nächsten Saison nicht mehr das Trikot mit dem Brustring tragen. Der VfB und der Defensivroutinier verständigten sich darauf, den am 30. Juni 2019 auslaufenden Vertrag nicht zu verlängern.

Nachdem Andreas Beck im Sommer 2017 zu seinem Jugend- und Ausbildungsverein nach Bad Cannstatt zurückgekehrt war, absolvierte er 23 Bundesliga-Spiele in der Saison 2017/2018 und 24 weitere in der abgelaufenen Spielzeit. Beim VfB durchlief der 32-Jährige von 2000 bis 2005 den Nachwuchsbereich und feierte sowohl 2004 mit den B-Junioren als auch 2005 mit den A-Junioren die Deutsche Meisterschaft. Auch seine ersten Schritte als Profi machte der Außenverteidiger beim VfB, wo er im Februar 2006 sein Bundesliga-Debüt gab und 2007 sein erstes von fünf Bundesliga-Toren erzielte. Mit der Deutschen Meisterschaft 2007 feierte Andreas Beck bereits im Alter von 20 Jahren seinen größten Erfolg im Trikot mit dem Brustring.

Von 2008 bis 2015 entwickelte er sich bei der TSG Hoffenheim zum Kapitän und Bundesliga-Rekordspieler der Kraichgauer, ehe er in seinen darauffolgenden zwei Spielzeiten bei Besiktas Istanbul zweimal in Serie die türkische Meisterschaft feierte. Insgesamt bestritt Andreas Beck 84 Pflichtspiele in weiß-rot. Für die deutsche Nationalmannschaft absolvierte er neun Länderspiele, nachdem er 2009 U21-Europameister geworden war.

Sportvorstand Thomas Hitzlsperger:

“Andreas ist beim VfB vom Nachwuchsspieler zum Profi gereift und hat als solcher nicht nur auf, sondern auch abseits des Platzes stets Verantwortung übernommen und eine einwandfreie Einstellung an den Tag gelegt. Nach seiner Rückkehr zum VfB war er in den vergangenen beiden Jahren eine verlässliche Stütze und vor allem für seine jüngeren Teamkollegen ein Führungsspieler mit Vorbildfunktion. Im Zuge der Neuausrichtung des Kaders haben wir uns jedoch entschieden, den Vertrag nicht zu verlängern. In jedem Fall werden die Türen beim VfB für Andreas immer offenstehen und ich würde mich freuen, wenn er die ersten Schritte seiner Karriere nach seiner Profi-Zeit beim VfB gehen würde.”

Mikroplastik: Die unsichtbare Gefahr

Berge von Plastikmüll überschwemmen unseren Planeten. Mit fatalen Folgen. So nehmen Menschen pro Woche im globalen Durchschnitt bis zu fünf Gramm Mikroplastik auf – das entspricht etwa dem Gewicht einer Kreditkarte. Dies ergab eine auf einer Untersuchung der University of Newcastle in Australien basierende Studie im Auftrag des WWF.

Die Zahl der wöchentlich von Menschen aufgenommenen Plastikteilchen beträgt demnach bis zu 2.000. Ein speziell auf Deutschland bezogener Durchschnittswert lasse sich aus der Studie allerdings nicht ableiten, so der WWF.

Der WWF plädiert für ein globales Abkommen gegen Plastikverschmutzung mit verbindlichen Zielen. Auch Unternehmen müssten Verantwortung für ihre Produkte und den Müll übernehmen.

Seit dem Jahr 2000 sei ebenso viel Plastik produziert worden wie in allen Jahren zuvor zusammen, so der WWF. Etwa ein Drittel der Plastikmenge gelange unkontrolliert in die Umwelt.

Weltweit betrachtet ist laut Studie Leitungswasser und Trinkwasser aus Flaschen der größte einzelne Eintragsweg für Mikroplastik in den menschlichen Organismus. Es gebe jedoch erhebliche regionale Unterschiede, heißt es. In den USA oder Indien wurde doppelt so viel Plastik nachgewiesen wie in Europa oder Indonesien.

Als Mikroplastik bezeichnet man feste, wasserunlösliche Kunststoffpartikel, die bis zu fünf Millimeter groß sind. mp/rlo