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3 Verletzte und Vollsperrung auf B10: 75-Jährige missachtet Vorfahrt

Am Sonntagnachmittag gegen 15Uhr kam es auf der B10, höhe der Abzweigung Hochdorf, zu einem Verkehrsunfall mit insgesamt drei Verletzten.

Eine 75-jährige Mercedes-Fahrerin fuhr von Hochdorf kommend auf die B10 auf um die Fahrt in Richtung Vaihingen fortzusetzen. Dabei missachtete sie die Vorfahrt einer auf der B10 aus Vaihingen kommenden 30-jährigen BMW-Fahrerin. Beide Fahrerinnen wurden bei dem Verkehrsunfall schwer verletzt. Ein im BMW befindliches sechsjähriges Kind wurde zudem leicht verletzt. Alle drei Insassen wurden durch den Rettungsdienst in umliegende Krankenhäuser verbracht. Beide Fahrzeuge waren infolge des Verkehrsunfalls nicht mehr fahrbereit und wurden durch Abschleppunternehmen von der Unfallstelle entfernt. Die B10 wurde für den Zeitraum der Unfallaufnahme in beide Fahrtrichtungen gesperrt. Die Sperrung dauert derzeit noch an.

15-Jähriger auf Bauernhof getötet: Vater und Bruder schwer verletzt

Noch ist unklar, was sich in der Nacht auf Samstag in einem Wohnhaus auf einem Aussiedlerhof bei Güglingen im Landkreis Heilbronn zugetragen hat. Kurz nach ein Uhr wurde die Polizei per Notruf darüber informiert, dass es in dem Haus zu einer Auseinandersetzung gekommen war und es mehrere Verletzte gibt. Vor Ort konnte die Einsatzkräfte feststellen, dass sich drei schwerstverletzte männliche Personen in dem Haus befanden. Eine Person, ein 15-jähriger Junge, verstarb noch am Tatort an seinen Verletzungen. Ein 17-jähriger Jugendlicher sowie ein 54-jähriger Mann wurden mit schweren Verletzungen in Krankenhäuser gebracht. Ersten Erkenntnissen zufolge handelt es sich bei den drei Personen um einen Vater und dessen Söhne. Die Kriminalpolizei Heilbronn arbeitet aktuell mit Hochdruck daran, herauszufinden wie es zu den Verletzungen gekommen ist und wie der Tathergang war.

Kreissparkassen-Chef Heinz-Werner Schulte: “Mein Verhältnis zu Geld ist nicht erotisch”

Er ist Chef von fast 1.500 Mitarbeitern und verwaltet Finanzen in zweistelliger Milliardenhöhe. Als Vorstandschef der Kreissparkasse Ludwigsburg ist Dr. Heinz-Werner Schulte ein angesehener Mann im Landkreis, der täglich mit seinem E-Bike von Neckarweihingen zur Arbeit nach Ludwigsburg fährt und in seinem Büro einen über tausend Jahre alten Stammbaum seiner Familie hängen hat. Doch nur die Wenigsten wissen genauer, was für ein Mensch sich hinter der öffentlichen Person verbirgt. Im Gespräch mit Ludwigsburg24 erzählt der dreifache Vater über seine Herkunft, seine Hobbys und was ihn geprägt hat.

Ein Interview von Patricia Leßnerkraus und Ayhan Günes

Herr Dr. Schulte, war Banker schon immer Ihr Traumberuf?
Nein, im Gegenteil, ich wollte ursprünglich Lehrer werden für Geschichte und Biologie. Mir hat das Leben an der Schule schon immer gut gefallen. Doch leider gab es damals einen Lehrer-Überschuss, so dass es nach dem Studium kaum Aussicht auf eine Anstellung gegeben hätte.

Wie kamen Sie dann ausgerechnet auf den Beruf des Bankers?
Meine Eltern rieten mir damals: Junge, lerne etwas Habhaftes! Der Nachbar war bei der Volksbank, da dachten wir, eine Banklehre könnte auch für mich eine gute Grundlage sein. Nach der Ausbildung empfahlen mir meine Eltern ein Studium, um mir weitere berufliche Perspektiven zu eröffnen. Ich habe dann in Köln Betriebswirtschaft studiert und als Diplomkaufmann abgeschlossen. Anschließend war ich dort an der Uni zwei Jahre bis zu meiner Promotion Assistent am Seminar für Wirtschaftsprüfung.

Wie kamen Sie schließlich 2001 nach Ludwigsburg?
Nach meiner Promotion war ich zunächst von 1988 bis 1991 beim Deutschen Sparkassen- und Giroverband in Bonn tätig. Übrigens eine sehr spannende Zeit, weil sie genau in die Phase der Wiedervereinigung fiel. Dann bin ich zur Sparkasse Pforzheim gewechselt und wurde schließlich 2000 zum Vorstandsvorsitzenden der Kreissparkasse Ludwigsburg gewählt. Eine unverhoffte Veränderung vom Badischen in Württembergische.

Welche Eigenschaft braucht man, um ein guter Banker zu werden?
Gewissenhaftigkeit, Verantwortungsgefühl und Kundenorientierung sind drei wichtige Fähigkeiten. Wir arbeiten in einer sehr regulierten Branche. Das Bankwesen ist ein sehr definiertes Geschäft, kein kreativer, sondern ein sehr klarer Raum.
Insofern muss man sich mit Aktenstudium, mit Gesetzen, Satzungen und Regeln auseinandersetzen. Da das Bankgeschäft auch immer ein Risikogeschäft ist, geht es dabei immer um die Frage, welche Risiken kann ich verantworten und mit welchen Risiken gehe ich wie um. Bei den Genossenschaftsbanken und den Sparkassen geht es zudem darum, wie man mit den Kunden in Kontakt kommt, ihnen gerecht wird und ihre Bedürfnisse möglichst über Generationen hinweg erfüllt.

Muss man ein rationaler Mensch sein, um als Banker erfolgreich zu sein?
Rationalität ist kein Muss, aber sie hilft.

Sind sie ein rein rationaler Mensch? 
Ich denke schon, dass ich eine gewisse Vernunft zutage lege, aber ich versuche immer eine Balance hinzubekommen und meinem Bauch und Herz ebenfalls Ausdruck zu geben, auch bei einer Kreditentscheidung. Sie werden bei den Kreditanfragen häufig mit harten Schicksalen konfrontiert.

Wann dominiert in Ihnen der Banker, wann entscheidet der Mensch?
Es ist in der Tat ein verantwortungsvoller Beruf und man muss sich über die Folgen der Entscheidung immer im Klaren sein. Deshalb gilt es erstmal die rationale Seite zu betrachten und eine Vorbereitung zu treffen im Sinne einer regelbasierten Prüfung unter Beachtung aller Entscheidungskriterien. Aber es gilt ebenso, den Menschen kennen zu lernen, dem wir das Geld anvertrauen wollen. Es geht dabei unter anderem um seine Managementfähigkeiten, um seine strategischen Fähigkeiten, um seine nachhaltigen Fähigkeiten. Das gilt gleichermaßen für Geschäfts- wie Privatkreditnehmer.

Kennen Sie selbst das Gefühl eines Kreditnehmers, der sich fast nackig machen muss vor seinem Bankberater, um das gewünschte bzw. benötigte Geld zu bekommen?
Zumindest bilde ich mir ein, dass ich diese Gefühlswelt nachvollziehen kann. Natürlich muss man viele Dinge von sich preisgeben, da es verschiedene Themen sind, die in eine Finanzierungsentscheidung einfließen. Und natürlich sind es
teilweise auch sehr persönliche Themen. Dafür bedarf es einer gewissen Sensibilität eines Bankers, um damit umzugehen. Er muss dem Kunden das Gefühl geben, in diesen Fragestellungen gut aufgehoben zu sein, denn sie haben für den Kunden selbst ebenfalls einen Nutzen. Wenn er in ein Abenteuer hineingeht, das sich als nicht ganz so rational darstellt, dann hilft es weder ihm noch der Sparkasse. Gelegentlich gibt es Kunden, die sich sehr utopische Vorstellungen ihrer Finanzierungssituation und -perspektive machen. Da muss man als Banker das Ganze behutsam wieder auf einen vernünftigen Pfad führen.

Schulen Sie diesbezüglich Ihre Mitarbeiter psychologisch?
Mitarbeiter erhalten viele Trainings, teils mit gespielten Dialogen, durch die man lernt, wie man mit Situationen umgeht und reagiert. Bereits während der Ausbildung ist es heutzutage ein wichtiger Bereich, dass man in der Kundenberatung eine Empathie für die jeweiligen Kundenbeziehungen entwickelt.

Was hat sich im Bankgeschäft verändert, seit Sie vor 20 Jahren hier angefangen haben?
In unserer Gründungssatzung aus dem Jahr 1852 stand, dass die Kreissparkasse Ludwigsburg vor allem für Taglöhner, Witwen und Zielgruppen da sein soll, für die andere Banken nicht offenstehen. Es hat natürlich seither enorme Veränderungen sowohl bei der Kreissparkasse als auch bei der Gesellschaft gegeben. Nehmen wir nur die letzten 20 Jahre mit beispielsweise der Einführung des Euros, als wir die Umtauschaktion für den Staat zu bewerkstelligen hatten, damit es auch haptisch zu einer neuen Währung kam. Solche Schlangen vor den Sparkassen hatte ich lange nicht mehr gesehen. Ein weiteres markantes Datum war am 11.9.2001 das Flugzeugattentat auf die Twin Towers in New York. Das hat ganz viele politische Fragen aufgeworfen sowie unsere Sehnsucht nach Frieden immens beeinträchtigt und damit auch in der Finanzwirtschaft zu vielen Themen und Fragestellungen geführt haben. 2008/2009 hatten wir die Finanzmarktkrise mit vielen Banken, die in große Schwierigkeiten geraten sind. Bei vielen hätten wir das nie gedacht und waren verblüfft, wie tönerne Füße doch auch Banken haben können. Und in den letzten Jahren stellte sich die Thematik, wie wir in der Bankenlandschaft der Digitalisierung, der Regulierung, aber auch der Nachhaltigkeit und der ökologischen Frage Ausdruck geben können. In dieser Weise ist die Sparkassenlandschaft Teil dieser Gesellschaft, die sich mit diesen Fragestellungen beschäftigt.

Bereitet Ihnen die Entwicklung der ganzen amerikanischen Tec-Unternehmen mit den digitalen Zahlungsströmen Sorge und ist Ihre Bank auf eine solche Entwicklung vorbereitet?
Meiner Meinung nach sind wir vorbereitet. Die Kreissparkasse hat schon in den 90er Jahren, als es noch BTX gab und ein erstes Herantasten an digitale und elektronische Lösungen, gesagt, dass es unter unserem Dach ganz viele Wege zu uns als Bank gibt. Die können elektronisch, automatisch oder persönlich sein. Und mit dieser Strategie hat sich die Kreissparkasse ganz positiv weiterentwickelt. Wir sind heute gewohnt, mit über 60 Prozent unserer Kunden digital zu kommunizieren. Sie bekommen von uns ein elektronisches Postfach, ebenso die Möglichkeit mit einem Log-in-Verfahren sichere Bankgeschäfte am heimischen PC oder per App in ihren peripheren Endgeräten zu tätigen. Wir bieten aber zudem mit 98 Geschäftsstellen im Kreis Ludwigsburg unseren Kunden den Kontakt von Mensch zu Mensch oder von Automat zu Mensch. Uns ist es in erster Linie wichtig, das richtige Gespür zu haben, um allen Bedürfnissen unserer Kunden gerecht zu werden und wir haben festgestellt, dass die meisten von ihnen Wert darauflegen, ihre Bankgeschäfte relativ unkompliziert, aber mit maximaler Sicherheit erledigen zu können.

Die amerikanischen Entwicklungen drängen auch auf den deutschen Markt. Merken Sie selbst schon eine Verschiebung der Marktanteile?
Unsere Marktanteile sind zum Glück sehr stabil und wir haben keine Sorge, was ihre Verankerung, ihre Reichweite, ihre Marktanteile und ihre Verbreitung anbelangt. Wir leben in einem Landkreis, dessen Einwohnerzahlen wachsen. Als ich vor 20 Jahren herkam, waren wir noch unter der 500.000-Grenze, inzwischen leben hier über 540.000 Menschen. An diesem Wachstumsprozess nimmt die Kreissparkasse teil. Jedes Jahr haben wir bis zu 3.000 Girokonten mehr im Bestand und haben eine Reichweite zwischen 50 und 60 Prozent. Das heißt, dass wir eine Geschäftsverbindung zu über der Hälfte der Landkreisbewohner halten, angefangen beim kleinen Sparkonto, das ein Kind zur Geburt bekommt, bis hin zur vitalen Geschäftsverbindung als Alleinbank. Natürlich ist die Zahl derjenigen, die auch Finanzgeschäfte anbieten, riesengroß geworden. Aber es geht im Bankgeschäft ja auch um Sicherheit. Und eine Bank, die wie wir seit 1852 in dieser Dimension im Markt ist, kann man entsprechend bewerten.

Wie beurteilen Sie persönlich die Entwicklung der vielen FinTechs?
Sie sind hochinteressant, weil sie immer wieder Nischen ansprechen, bestimmte Themen, Prozesse, die sie besser machen, Produkte, die sie hochinteressant gestalten. Sie picken sich Themen heraus, die wirklich spannend sind. Aber es ist immer die Frage, ob man damit ein sehr langfristiges, tragfähiges Geschäftsmodell kreieren kann. Bei vielen FinTechs habe ich eher den Eindruck, dass es mehr darum geht, eine Kapitalsammelstelle aufzubauen und zu sagen: Ich brauche Investoren und muss eine Story entwickeln, um diese Investoren für das Geschäftsmodell zu interessieren. Und aus dieser Kapitalsammelstelle heraus versucht man sich dann heran zu tasten, vielleicht mal ein tragfähiges Geschäftsmodell zu entwickeln. Das wäre mir persönlich bei meiner Kreditentscheidung ein bisschen zu wenig, denn ich bräuchte schon eine Zuversicht für eine sich lohnende betriebswirtschaftliche Betrachtung.

Als die Kreissparkasse am 1.1.1852 gegründet wurde, stand in der Satzung folgender Gründungszweck: Annahme von Einlagen zur Ansammlung von Ersparnissen. Wie würden Sie die Tätigkeit Ihrer Bank heute nennen? Dafür reicht doch ein Satz gar nicht mehr aus….
Kunden in ihren finanziellen Sphären gut zu betreuen. Das bringt es auch in einem einzigen Satz auf den Punkt. Wir sind heute eine Bank mit einer Bilanzsumme von knapp 11 Milliarden Euro. Davon sind ungefähr 7,5 Milliarden Kundeneinlagen, also ein großer Bestandteil, der höher liegt als Kundenausleihen. Aber die Ersparnisse sind nur ein Teil einer weiten Welt von Produktgruppen, die heute für Kunden wichtig sind. Neben der Finanzierung ist das der Zahlungsverkehr, das Wertpapiergeschäft, das Versicherungsgeschäft, die Immobilienvermarktung und vieles andere, was Kunden von einer Kreissparkasse erwarten und was auch immer wieder neu definiert und der Zeit angepasst werden muss. Auch das war vor 20 Jahren anders. Nehmen wir nur mal das Immobiliengeschäft: Damals hatten wir dafür zwei Mitarbeiter, heute sind es 25. Die Kreissparkasse kann nur überleben, wenn sie auf die veränderten Marktgegebenheiten reagiert und ihr Gespür perfektioniert für die Bedürfnisse ihrer Kunden.

Sind das also die Kriterien für Erfolg oder Misserfolg einer Bank?
Über den Erfolg entscheidet der Kunde. Den Erfolg einer Bank entscheiden auch die Weichenstellungen, die man hat, um die Geschäfte zu betreiben. Und es bedarf natürlich Mitarbeiter, die dann die Kundenberatung vornehmen, den Kunden auf die richtige Spur bringen, die Erwartungshaltung honorieren oder auch korrigieren.

Haben Sie schon einen abgelehnten Kredit bereuen müssen, weil der Kunde anschließend mit dem Kredit einer anderen Bank geschäftlich richtig durchgestartet ist?
Persönlich kann ich mich an einen solchen Fall nicht erinnern. Aber, dass wir jeden Tag sicherlich falsche Entscheidungen treffen, davon bin ich überzeugt. Und der vor Ihnen Sitzende an erster Stelle. Das gehört dazu. Wenn man die Toleranz nicht hat, dass man sich irren kann, dann wäre man auch nicht an der richtigen Stelle.

Sie haben drei erwachsene Kinder. Wie haben Sie sie in Gelddingen erzogen?
Die Haupterziehung hat meine Frau geleistet, mein Anteil daran war durchaus überschaubar. Das gilt auch für die finanzielle Erziehung. Meine Frau kommt aus der gleichen Branche, wir haben uns während unserer Banklehre kennengelernt. Wir haben den Kindern ein Taschengeld gewährt, mit diesem Betrag mussten sie lernen ihren Bedürfnissen entsprechend umzugehen. Gab es zu Feiertagen Geldzuwendungen aus der Verwandtschaft, haben wir versucht ihnen nahezulegen, dass man das Geld nicht sofort ausgeben muss, sondern ihnen Möglichkeiten aufgezeigt, wie man das Geld gut verwahren kann. Somit habe ich die Hoffnung, dass sie alle das sparsame Haushalten und den transparenten Umgang mit Finanzdienstleistungen gelernt haben. Übrigens sind zwei unserer Kinder vor dem Studium in eine Banklehre gegangen, auch wenn ich nicht glaube, dass sie je in einer Bank arbeiten werden.

Was haben Sie persönlich für eine Beziehung zu Geld?
Mein Verhältnis zu Geld ist positiv, aber nicht erotisch. Ich mag es.

Geben Sie Ihr Geld großzügig aus oder sind Sie eher der Spartyp?
Da ich kaum Gelegenheit habe, mein Geld auszugeben und auch keine großen Bedürfnisse in mir schlummern, bin ich mehr der Spartyp. Aber ich finde die Erfindung des Geldes genial. Mit Geld kann man wunderbar Bedürfnissen gerecht werden und auch eine ganze Menge Sinnvolles anstellen. Das ist für die ganze Gesellschaft etwas Positives.

Wenn Sie sich dann doch mal etwas gönnen, investieren Sie dann in bleibenden Wert wie in Kunst, in ein besonderes Möbelstück oder Schmuck? Oder darf es auch mal etwas Überflüssiges sein?
Ich liebe Richard Wagner und gelegentliche Opernbesuche, für die die Karten nicht ganz günstig sind, aber das war es dann auch leider mit Kunst und Kultur. Ansonsten kann ich noch Geld ausgeben, wenn mich ein Buch wirklich interessiert. Dann bin ich sogar bereit, für ein Buch mal dreißig Euro zu zahlen.

Für einen gutverdienenden Banker sind Ihre Ansprüche sehr bescheiden…
Das beruht auf meiner familiären Prägung. Wir kommen seit zehn Jahrhunderten aus einem kleinen niedersächsischen Dorf in Süd-Oldenburg. Keiner meiner Vorfahren hat sich je durch eine besonders heroische, politische, wissenschaftliche oder kulturelle Leistung hervorgetan. Alle meine Vorfahren waren bis zuletzt Bauern. Vielleicht ist das genetisch bedingt, dass man da eher bodenständig ist. Für manche mag das langweilig wirken, aber mir gefällt diese Bodenständigkeit.

Sind Sie auch im hohen Norden geboren?
Nein, ich selbst bin geboren in Aachen. Mein Vater war dort für den Aufbau und die Entwicklung eines Einzelhandels-Bekleidungsunternehmens zuständig. Als ich vier Jahre alt war, schickte das Unternehmen meinen Vater dann für die gleiche Aufgabe ins Ruhrgebiet nach Essen, wo ich dann bis zum Abitur gelebt habe. Danach bin ich mit meinen Eltern nach Remscheid ins Bergische Land gezogen, wo ich meine Banklehre absolviert habe.

Inwieweit hat Sie das Ruhrgebiet und der Menschlag dort geprägt?
Essen habe ich in sehr angenehmer Erinnerung, wobei das eine sehr heterogene Stadt ist, mit manchen sozialen Brennpunkten und schon damals schwierigen Fragestellungen zur Entwicklung von Krupp oder der Umweltbelastung. Meine Mutter wusste ganz genau, wann sie die Wäsche draußen trocknen lassen konnte und wann besser nicht. Aber ich habe meine Kindheit und Jugend in Essen mit sehr vielen Nachbarn, mit vielen Mitschülern, vielen Geselligkeiten als sehr schön empfunden. Mein Lieblingsfußballverein Rot-Weiß-Essen spielt leider mittlerweile in der Vierten Liga. Auf dem Baldeneysee habe ich gerudert für einen Sportverein. Außerdem war ich Gründungsmitglied eines astronomischen Vereins, dem ich heute noch angehöre. In Essen-Heidhausen hatten wir ein Gartengrundstück von der Stadt bekommen, um erste Erfahrungen mit unseren Fernrohren zu machen und in Essen für Laien, Schulen und einfach nur Interessierte geöffnetes Themengebiet mit Sternenbeobachtung und Astronomie zu entwickeln. Es hat tatsächlich funktioniert, der Verein floriert noch immer, bekommt stetig neue Mitglieder.

Sind Sie Ihrem Hobby treu geblieben?
Ich habe noch immer mein eigenes Fernrohr, aber ich schaue nur sehr unregelmäßig durch. Meist hole ich es bei besonderen Konstellationen und Ereignissen raus, aber es ist lange nicht mehr so häufig wie in meiner Jugend. Ich habe versucht, dieses Hobby meinen drei Kindern ebenfalls nahe zu bringen, leider erfolglos.

In Ihrem Büro stehen eine riesengroße Wasserkugel und ein Aquarium. Brauchen Sie diese belebenden Elemente als Ausgleich zur nüchternen Zahlenwelt?
Mein Vater hatte schon ein Aquarium in seinem Büro und das habe ich als Idee übernommen. Einen leichten Zugang zu lebendiger Natur auch in einem Raum zu haben, finde ich schön. Das Süßwasseraquarium ist für mich ein Stück Heimatgefühl, ein Stück Sparkassen-Zuhause. Wenn ich in mein Büro komme, schaue ich sofort nach, ob es den Skalaren, den Neonfischen und der Prachtschmerle noch gut geht. Die Kugel steht hier, weil Wasser mich schon immer interessiert hat und ich das Leben im Wasser spannend finde. Das ist vielleicht so ein bisschen der Gegenpol zur Astronomie, bei der man mit dem Fernrohr das Weltall beobachtet. Wenn man mit einem Mikroskop das Leben in einem Wassertropfen beobachtet, dann ist das genauso spannend.

Sie haben im Dezember das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen bekommen. Was bedeutet Ihnen diese Auszeichnung?
Natürlich habe ich mich gefreut, dass einige Menschen mein ehrenamtliches Engagement als preiswürdig angesehen haben. Es war auch eine schöne Veranstaltung und für unseren ausgeschiedenen Landrat Dr. Haas noch eine schöne Gelegenheit, die gute Zusammenarbeit der Vergangenheit zu unterstreichen, die auch ich sehr geschätzt habe. Aber ansonsten mache ich mir weiter keine Gedanken zu einer solchen Ehrung.

Zu welchen Gelegenheiten tragen Sie den Orden?
Den Orden habe ich meiner Frau zur Verwahrung gegeben, tragen werde ich ihn nicht.

Ihre Bank ist ebenfalls sozial sehr engagiert. Macht sich das auch auf dem Immobiliensektor als Bauträger bemerkbar?
Wir bauen lediglich eigene Geschäftsstellen und damit verbundene Investitionen, sind aber ansonsten keine Bauträger, sondern finanzieren sie und vermitteln Immobiliengeschäfte. Unsere eigenen Liegenschaften entstehen aber nur dadurch, dass wir Kundengeschäft betreiben.

Die Immobilienpreise steigen rasant und es ist kein Ende in Sicht. Können Sie dieser Entwicklung auch unter sozialen Aspekten als Bank entgegenwirken?
Die Kreissparkasse kann da viel tun. Das fängt schon damit an, dass wir der in der Satzung festgelegten Sparerziehungsfunktion nachkommen, indem wir schon mit den Kleinsten anfangen, Vermögensbildung zu üben, Konsumverzicht zu leisten, sich etwas vorzunehmen zu ersparen. Wir versuchen in den verschiedensten Formen von Kindesbeinen an mit den Kunden zu diskutieren, was sie tun können, um Träume entwickeln und wahr werden zu lassen. Speziell im Immobiliengeschäft geht es um Überlegungen, wie man Verkäufer und Käufer als Makler zusammenbekommt und über das Immobilienobjekt ein gemeinsames Verständnis entwickelt.

Haben wir gerade eine Immobilienblase?
Blase würde ich es nicht nennen, obwohl wir jetzt schon seit Jahren Immobilienpreissteigerungen habhafter Natur verzeichnen. Wir werden diese Entwicklung beobachten müssen, die ganz stark auch vom Wirtschaftsstandort abhängt. Die Region Stuttgart ist eine sehr wohlhabende Region, daraus resultieren neue Zuzüge und somit Nachfragen nach Immobilieneigentum, nach schönerem, immer wertvollerem Immobilieneigentum. Die Preissteigerungen haben ja nicht nur damit zu tun, dass es Preisentwicklungen gibt, sondern dass auch die inhaltlichen Ansprüche anders werden. Auf der anderen Seite ist das ein Wohlstand, den wir beibehalten und womöglich ausbauen können. Das wird die Herausforderung sein.

Glauben Sie, dass es in naher Zukunft noch Bargeld in haptischer Form geben wird?
Ja, meines Erachtens neigt der Deutsche dazu, immer ein Stück Unabhängigkeit und Freiheit bewahren zu wollen. Bargeld ist ein Stück Unabhängigkeit und Freiheit. Statistisch gesehen nimmt das elektronische Geld leicht zu. Die Verwendung, die Transaktionen, die Bestände von elektronischem Geld, die Freude an der digitalen Bezahlmöglichkeit steigt, aber es ist nicht so, dass das Bargeld in den letzten Jahren entscheidend verloren hat. Zirka die Hälfte der Transaktionen findet immer noch in Bargeld statt.

Wissen Sie, wie viel Bargeld es weltweit gibt?
Nein, das weiß ich nicht. Aber noch spannender ist die Frage, wie viel Geld es überhaupt auf der Welt gibt. Das sind alles sehr erschreckende Werte, weil wir schon ein Auseinanderdriften haben zwischen den vielen Geld schöpfenden Prozessen, die es heute bereits gibt und die auch von den Notenbanken unterstützt werden, und der realen Sphäre, die sich lange nicht so stürmisch entwickelt hat wie die Finanzsphäre. Das sollten wir mit Sorge beobachten, denn am Ende stellt sich die Frage: Was ist das Geld wert?

Wir haben mal von einer weltweiten Bargeldsumme von über 100 Billionen Dollar gehört…
Dazu wird es noch ein zigfaches an elektronischem Geld, an Buchgeld geben. Aber eine genaue Zahl kenne ich nicht.

War das auch einer der Gründe für die Finanzmarktkrise? 
Hier kamen mehrere Gründe zusammen, aber eines war während der Finanzmarktkrise schon deutlich erkennbar: Die Sorgsamkeit des Umgangs mit den finanziellen Mitteln und das Bewusstwerden, wie und wo lege ich das Geld an, hat nicht immer so transparent stattgefunden. Das hatte auch damit zu tun, dass es unglaublich viel Geld gab. Ohne eine genaue Summe zu kennen, weiß ich, dass weitaus mehr in abstrakte Konstruktionen angelegt wurde als in haptische und greifbare. Das entspricht nicht dem Modell einer Kreissparkasse, die Einlagen vom Kunden holt und sie für die Finanzierung von Kunden nimmt. Das ist zwar intellektuell nicht ganz so aufregend, aber eben ein Modell, das seit 1852 gut funktioniert.

Wie stehen Sie zu dem Spruch: Geld verdirbt den Charakter!
An diesen Spruch glaube ich nicht, denn den Charakter kann man durch viele Aktivitäten verderben, es muss nicht unbedingt Geld sein. Geld bedeutet Verantwortung und der Verantwortung gerecht zu werden. Das ist leider nicht allen bewusst, die Geld haben, aber auch nicht allen, die kein Geld haben.

Herr Dr. Schulte, wir danken Ihnen für das Gespräch!

Voraus in die Zukunft: Neujahrsempfang der IHK-Ludwigsburg

Was haben der IHK-Neujahrsempfang und der Laser gemeinsam? Beide hatten ihre Geburtsstunde im Jahr 1961 verriet IHK-Präsident Albrecht Kruse vergangenen Mittwoch bei seiner Begrüßungsrede im Ludwigsburger Forum am Schlosspark. Seither habe der erste funktionstüchtige Laser das Leben und Arbeiten bereichert. Das gelte auch für die weitere Zukunft.

Rund 450 Gäste aus Wirtschaft und Politik folgten der Einladung zum 60. Neujahrsempfang und nutzten die Gelegenheit zu guten Gesprächen und zwanglosem Netzwerken. Unter den Gästen waren neben zahlreichen Unternehmern auch der frisch gewählte Landrat Dietmar Allgaier, Neu-OB Matthias Knecht, der Parlamentarische Staatssekretär Steffen Bilger, sein CDU-Kollege Eberhard Ginger, KSK-Vorstandschef Dr. Heinz-Werner Schulte, sein Vorstandskollege Thomas Raab, Bietigheims Bürgermeister Jürgen Kessing, einige Landtagsabgeordnete, viele Stadträte und reichlich andere Persönlichkeiten des Landkreises. Einzig Sigrid Zimmerling wurde vermisst. Die IHK-Chefin von Ludwigsburg ist zum zweiten Mal Mutter geworden und kehrt erst im April an ihre Wirkungsstätte zurück.

In seiner rund 40-minütigen Eröffnungsrede blickte Kruse nicht nur auf die erfolgreiche wirtschaftliche Entwicklung des vergangenen Jahrzehnts zurück, sondern sprach vor allem den Zulieferern der kriselnden Automobilbranche, den Werkzeug- und Maschinenbauern für die anstehenden Herausforderungen Mut und Zuversicht zu. Er wünsche sich Technologieoffenheit, Kooperation statt Konfrontation beim Thema Nachhaltigkeit und hoffe auf spürbare Verbesserungen der Rahmenbedingungen für die Unternehmen am hiesigen Standort. All dies seien Voraussetzungen, um den Wohlstand zu erhalten, der so wichtig sei für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft. „Es muss immer weitergehen, denn Stillstand ist bekanntlich Rückschritt“, appellierte der IHK-Präsident eindringlich an seine Gäste.

Als Gastredner begeisterte Zukunftsforscher Sven Gabor Jánszky mit seiner Vorausschau „2030 – wie wir in der Zukunft leben und arbeiten werden“. Jánszky, Gründer und Chef des europaweit renommierten Trendforschungsinstituts „2b Ahead ThinkTank“, pries in seinem rasanten Vortrag die digitale Entwicklung an – sei es beider Früherkennung von Krebs durch Computer, bei Herzen aus dem 3D-Drucker, bei der Lösung vieler Probleme durch den Klimawandel, der Energiegewinnung, der vorausschauenden Verkehrslenkung oder dem Kampf gegen den Hunger: „Noch nie waren wir technologisch so nahe dran, diese Probleme zu lösen“, sagte Jànszky und versprach: „Am Ende steht Verbesserung.“

Umrahmt wurden die Reden von Dr. Feelgood jr. am Piano und dem Jongleur und Lichtkünstler Volker Maria Maier, der bereits die Jury der RTL-Show „Das Supertalent“ begeisterte.

Patricia Leßnerkraus

93.571 Menschen leben in Ludwigsburg

Seit fünf Jahren ist die Einwohnerzahl von Ludwigsburg in etwa gleich hoch: Rund 93.500 Menschen leben derzeit in der Stadt,  so viele wie noch nie. Jetzt sind auch weitere aktuelle Kennzahlen zur Bevölkerung bekannt.

Die städtische Statistikstelle hat die neuen Bevölkerungsdaten veröffentlicht: Demnach wohnten zum Jahresende 2019 genau 93.571 Menschen in Ludwigsburg. Ein neuer Bevölkerungshöchststand – verglichen mit dem Jahr 2009 sind es nämlich etwa 8.000 Einwohnerinnen und Einwohner mehr.

Ende 2019 waren es 89 Einwohnerinnen und Einwohner mehr als Ende 2018. Das hat zwei Gründe: Die Geburten übertreffen mit 997 neugeborenen Ludwigsburgerinnen und Ludwigsburgern immer noch die 914 Sterbefälle in der Stadt, außerdem gab es mehr Zuzüge als Wegzüge.

Besonders viele Kinder im Vergleich zum Anteil der Bevölkerung wurden vergangenes Jahr erneut in Grünbühl-Sonnenberg geboren. Der Stadtteil ist auch der einzige, der mit 39,9 Jahren einen Altersdurchschnitt von unter 40 Jahren aufweist. Der Altersdurchschnitt in der Gesamtstadt liegt bei 42,4 Jahren. Viele Umzüge in und aus dem Stadtgebiet

Im Jahr 2019 konnte Ludwigsburg 7.600 neuzugezogene Bürgerinnen und Bürger begrüßen, etwa 50 weniger als 2018. Dagegen zogen 7.594 Menschen aus der Stadt weg. Innerhalb des Stadtgebiets gab es 3.580 Umzüge. In den Bezirken der Kernstadt leben 100 Bewohnerinnen und Bewohner mehr als im Vorjahr, insgesamt 45.916.

Größter Außenstadtteil ist der aktuellen Statistik zufolge weiterhin Eglosheim mit m11.785 Einwohnern, gefolgt von Oßweil mit 10.854 und Neckarweihingen mit 7.294 Einwohnern. In Hoheneck wohnen 5.012, in Poppenweiler 4.709, in Pflugfelden 4.494 und in Grünbühl-Sonnenberg 3.507 Menschen. Ludwigsburgs Oberbürgermeister Dr. Matthias Knecht stimmen die Zahlen positiv: „Unsere Stadt ist ein sehr attraktiver Wohn- und Lebensraum, junge und ältere Menschen fühlen sich wohl und haben hier ihren Lebensmittelpunkt“, so Knecht. „Wir stellen uns der großen Herausforderung, den dringend benötigten Wohnraum für Familien und ein breitgefächertes Angebot an Wohnformen in allen Preiskategorien zu schaffen. Das Wachstum erfordert darüber hinaus auch Veränderungen des Bildungs- und Mobilitätsangebots sowie im sozialen Miteinander. Daran müssen wir ebenso dringend arbeiten.“

Clemens Flach

Besigheim lädt ein zum winterlichen Glühweindorf

Ganz still und leise entwickelt sich das mittelalterliche Städtchen Besigheim an der Enz zu einem Winter-Geheimtipp. Denn bereits zum dritten Mal hat das Besigheimer Glühweindorf seine Hütten geöffnet. Gleich an vier Wochenenden (10.1. bis 2.2.) lockt das gemütliche Hüttendorf auf dem Parkplatz an der Enz zu lauschigen Stunden mit heißem Glühwein, leckerem Essen und musikalischen Live-Acts auf der 6-Meter Bühne. Von Swing, Folk, Country über finest, classic und Schwäbischem Rock bis hin zu Funk, Jazz und Blues kommen alle Musikliebhaber auf ihre Kosten. Jeweils freitags bis sonntags lässt sich gemütlich vor der beschaulichen Kulisse der schönen Altstadt die alte Woche ausklingen und die neue einläuten. Vor allem die Abendstunden locken viele Besucher von Stuttgart bis Heilbronn in das mit Lichterketten und Schwedenfeuern wunderschön beleuchtete Hüttendorf.

„Angefangen hat alles mit einem Glühweinstand in der Vorweihnachtszeit“, erinnert sich Kilian Lange von Gecco-Events. Doch kaum einer hatte wirklich Muße in der hektischen Zeit für Glühwein und Gespräche. Deshalb überlegte sich Lange, die gemütlichen Glühweinstunden in den weniger belebten Januar zu verlegen. Gemeinsam mit Timo Kröll von mein-besigheim.de entwickelte Lange das Konzept für das Hüttendorf. Der Erfolg gibt den beiden Machern recht, so dass sie in diesem Jahr für eine Neuerung gesorgt haben: „Aus den Erfahrungen der letzten Jahre und dem enormen Besucherzuwachs im Hüttendorfli an den Samstagen und Sonntagen, habe wir uns entschlossen, in 2020 auch an den Freitagen für Glühwein und coole Rhythmen zu sorgen.“ Auch die musikalischen Live-Acts wurden in diesem Jahr von vier auf acht erhöht. Die Besucherzahlen sprechen für sich. Allein am ersten Samstag tummelten sich 2.000 begeisterte Besucher am Enzufer und genossen die besondere Atmosphäre des Winterdorfes.

Sechs Winzer sorgen in ihren Ständen für leckeren Glühwein, Früchtepunsch und andere edle Tropfen. Und der Hunger wird gestillt mit schmackhaften Winzerburgern, Flammlachs an Kräuterkartoffeln, Backfisch und pikanten sowie süßen Baumstriezeln. Sonntags von 15.00 bis 16.00 Uhr ist Happy Hour, da kosten die Heißgetränke nur 2 Euro, so dass auch noch etwas übrig bleibt für den köstlichen Kuchen nach Landfrauenart, den die Lauffener Weingärtner an ihrem Stand anbieten. Auch an die kleinsten Besucher haben die Veranstalter gedacht. Damit den Kindern nicht langweilig wird, dürfen sie an den wärmenden Feuerstellen das beliebte Stockbrot grillen oder freitags an der eineinhalbstündigen mystischen Märchentour durch die mittelalterliche Altstadt teilnehmen. Weitere Informationen zum Programm bekommt man unter www.gluehweindorf-besigheim.de

Patricia Leßnerkraus

Höhere Strafen: Verkehrsrowdys geht es an den Kragen

Im Februar 2020 stehen Neuerungen der Straßenverkehrsordnung (StVO) an, damit es auf den Straßen sicherer, klimafreundlicher und gerechter zugeht. Die ARAG-Experten stellen die Änderungen vor. Vorab und kurz gesagt: Es wird teurer, sich nicht an die Verkehrsregeln zu halten. Teilweise extrem teurer. Im Fokus: die Themen Radfahrer, Rettungsgasse und Gaffer.

Wer Radfahrer missachtet, für den wird es teuer. Das Bußgeld steigt von 20 auf 80 Euro, wenn durch unzulässiges Halten in zweiter Reihe ein Radfahrer gefährdet wird. Dazu kommt ein Punkt in Flensburg. Wird der Radler durch das Parken eines Pkw auf dem Radweg behindert, kostet es den Autofahrer 70 statt 30 Euro und einen Punkt. Kommt es zu einem Unfall, weil ein Fahrzeug auf dem Schutzstreifen für Radfahrer hält, kostet das nun 100 statt 35 Euro plus einen Punkt.

Auch der Mindestabstand beim Überholen von Radlern, aber auch Fußgängern und Elektro-Kleinstfahrzeugen wie etwa E-Roller, ist nun klar definiert: Innerorts muss ein Seitenabstand von 1,5 Metern eingehalten werden, außerorts zwei Meter.

Auch das Thema Abbiegeunfälle, bei denen Radler insbesondere von Lkw schlichtweg übersehen werden, gehören zu den besonders häufigen Radfahrunfällen mit schwerwiegenden Folgen für die Zweiradfahrer. Daher schreibt die Novelle Lkw beim Rechtsabbiegen innerorts nun eine Schrittgeschwindigkeit von sieben bis elf km/h vor. Sanktioniert wird ein Vergehen mit 70 Euro und einem Punkt im Fahreignungsregister.

Darüber hinaus ist es für Autos und Lkw künftig verboten, Radfahrer und andere einspurige Fahrzeuge an bestimmten Stellen zu überholen, wenn es dort zu eng und damit zu gefährlich für den Radler wird. Dafür wird ein neues Verkehrszeichen eingeführt.

Wer unerlaubt in zweiter Reihe, auf Schutzstreifen oder auf Geh- und Radwegen hält, zahlt statt bisher ab 15 Euro künftig eine Geldbuße von bis zu 100 Euro. So kostet beispielsweise das Parken auf einem Behindertenparkplatz nicht mehr 35, sondern 55 Euro. Wer unberechtigt auf einem E-Auto-Stellplatz parkt, hatte bislang nichts zu fürchten. Die Neuregelung sieht hier nun ebenfalls 55 Euro vor.

Das ewige Thema Rettungsgasse wird künftig strenger gehandhabt: So kann das unerlaubte Nutzen einer Rettungsgasse genauso verfolgt und geahndet werden wie das Nichtbilden. Zwischen 200 und 320 Euro müssen Ignoranten berappen und es drohen ein Monat Fahrverbot sowie zwei Punkte in Flensburg.

Auch Schaulustige, die lieber Fotos und Filme machen, und dadurch den Rettungseinsatz erschweren, werden mit höhere Geldstrafen belegt. Wer Unfallopfer ablichtet und angezeigt wird, muss mit bis zu zwei Jahren Freiheitsentzug rechnen.

Weitere Neuerung: Pkw, in denen mindestens drei Personen sitzen, dürfen künftig die Busfahrstreifen nutzen. Die ARAG-Experten weisen in diesem Zusammenhang darauf hin, dass elektrisch betriebene Fahrzeuge bereits seit 2015 die Bussonderstreifen nutzen dürfen, wenn die zuständige Straßenbehörde entsprechende Zusatzzeichen aufgestellt hat. Auch Carsharing wird gefördert: Wer einen entsprechenden Ausweis zur Kennzeichnung des Carsharing-Fahrzeugs gut sichtbar hinter die Windschutzscheibe legt, hat Vorrecht beim Parken auf ausgewiesenen Plätzen.

Andreas Reiners

Teure Verschuldung: Immer mehr Deutsche nutzen Dispokredit

Verbraucher können ein Lied davon singen: Zum Jahreswechsel kommen nicht nur gute Vorsätze auf den Tisch. Auch viele Rechnungen etwa für die KFZ-Versicherung und Kfz-Steuer treffen dann ein. Und bei vielen steht die Buchung des Sommerurlaubs an.

Um diese Rechnungen bezahlen und laufende Ausgaben stemmen zu können, nutzen 5,5 Millionen Deutsche ihren Dispokredit. Weitere 13,4 Millionen Deutsche sind noch nicht im Minus, halten es aber für mehr oder weniger wahrscheinlich, dass sie in den nächsten drei Monaten in den Dispo rutschen. Das zeigt eine aktuelle repräsentative Forsa-Umfrage im Auftrag des Kreditportals smava.

Der Dispo kostet im Schnitt knapp 10,0 Prozent Zinsen. Das ist teuer und riskant. Denn jeder zweite Disponehmer (44 Prozent) rechnet damit, dass sich die Rückzahlung verzögern kann. Es droht eine teure und langfristige Verschuldung, die sich mit etwas Vorsicht vermeiden lässt.

“Man sollte immer nur das Geld ausgeben, das man hat. Wer sich dennoch Geld leiht, sollte nicht den bequemsten, sondern den günstigsten Kredit wählen. In der Regel ist das nicht der Dispo”, sagt Alexander Artope, Geschäftsführer des Kreditportals smava.

Ralf Loweg

Körperverletzung und weitere Meldungen aus Ludwigsburg und der Region

Ludwigsburg-West: Zeugen nach Körperverletzung gesucht

Nach einer Körperverletzung, die sich am vergangenen Freitag, dem 17. Januar, gegen 19.55 Uhr, in Ludwigsburg-West ereignete, sucht die Polizei nach Zeugen. Ein 52-Jähriger befuhr mit seinem Fahrrad die Pflugfelder Straße in nördliche Richtung. Hierbei wurde er von zwei bislang unbekannten männlichen Personen, die sich auf der gegenüberliegenden Fahrbahnseite befanden, angesprochen. Nach bisherigen Erkenntnissen sollte der 52-Jährige ihnen sein Fahrrad ausleihen. Der Radfahrer ignorierte jedoch die Ansprache und setzte seine Fahrt fort. An der Kreuzung Hoferstraße / Schlachthofstraße musste der 52-Jährige aufgrund einer roten Ampel neben einer Mittelinsel anhalten. Die beiden Unbekannten holten den Radfahrer ein und liefen über die Fahrbahn zur Mittelinsel. Dort soll einer von ihnen dem 52-Jährigen unvermittelt ins Gesicht geschlagen haben. Dadurch schleuderte seine Brille über die Fahrbahn und der Mann selbst stürzte auf den Boden. Anschließend suchten die Unbekannten entlang der Schlachthofstraße das Weite. Eine sofort eingeleitete polizeiliche Fahndung blieb ohne Erfolg. Durch den Angriff wurde der 52-Jährige verletzt und musste mit dem Rettungsdienst in ein Krankenhaus gebracht werden. Bei den Unbekannten soll es sich um zwei männliche Personen mit südländischem Erscheinungsbild im Alter zwischen 15 und 18 Jahren handeln. Sie waren dunkel gekleidet und einer von ihnen, der etwa größer war, trug eine Mütze. Die etwas kleinere Person war mit einer hellen Jacke mit schwarzen Ärmeln bekleidet. Darüber hinaus trugen beide zur Tatzeit weiße Turnschuhe. Zeugen, die das Geschehen beobachtet haben oder Hinweise zu den Unbekannten geben können, werden gebeten, sich mit dem Polizeirevier Ludwigsburg, Tel. 07141 18-5353, in Verbindung zu setzen.

Vaihingen an der Enz: Zeugensuche nach Verkehrsunfall im Begegnungsverkehr

Am Donnerstag gegen 08.00 Uhr ereignete sich auf der Landesstraße 1125 zwischen Aurich und Vaihingen an der Enz ein Verkehrsunfall zu dem die Polizei nach Zeugen sucht. In Richtung Vaihingen an der Enz war eine 20-Jährige mit einem BMW unterwegs, als sie in einer Linkskurve mit einem entgegenkommenden 24-jährigen Opel-Lenker zusammenstieß. Durch die Kollision wurden die jeweiligen Außenspiegel auf der Fahrerseite beschädigt, wodurch ein Gesamtschaden von rund 500 Euro entstand. Das Polizeirevier Vaihingen an der Enz, Tel. 07042 941-0, bittet Zeugen, die Angaben zum Unfallhergang machen können, sich zu melden. Insbesondere wird ein bislang unbekannter Fahrzeuglenker gesucht, der zum Unfallzeitpunkt mit einem dunklen Pkw hinter dem Opel-Lenker in Richtung Aurich unterwegs war und im weiteren Verlauf in Richtung Großglattbach abgebogen ist.

Marbach am Neckar: Skoda beschädigt – Verursacher flüchtet

Vermutlich beim Vorbeifahren beschädigte ein bislang unbekannter Fahrzeuglenker einen Skoda, der zwischen Dienstag 17.00 Uhr und Donnerstag 11.00 Uhr in der Bahnhofstraße unterhalb eines Einkaufsmarktes auf einem Parkplatz abgestellt war. Ohne sich um den entstandenen Sachschaden von etwa 1.500 Euro zu kümmern, suchte der Unbekannte das Weite. Sachdienliche Hinweise zum Verursacher nimmt das Polizeirevier Marbach unter der Tel. 07144 900-0, entgegen.

Marbach am Neckar- Rielingshausen: gefährliches Überholmanöver auf der L 1124

Nach einem gefährlichen Überholmanöver, das ein bislang noch unbekannter Fahrzeuglenker bereits am Montag gegen 14.30 Uhr auf der Landesstraße 1124 von Rielingshausen kommend verübte, sucht das Polizeirevier Marbach am Neckar noch Zeugen. Eine 21 Jahre alte PKW-Lenkerin war auf der L 1124 in Richtung Rielingshausen unterwegs, als sie feststellte, dass ihr im Bereich der dortigen Kuppe ein Unbekannter auf ihrer Fahrbahnseite entgegen kam. Der Unbekannte war gerade im Begriff einen LKW zu überholen und musste schließlich, da er den Überholvorgang nicht mehr abschließen konnte, stark abbremsen und wieder hinter dem LKW einscheren. Der Fahrer des PKW soll etwa 30 Jahre alt gewesen sein. Weitere Hinweise nimmt die Polizei unter Tel. 07144/900-0 entgegen.

Bönnigheim: Feuerwehreinsatz

In der Poststraße in Bönnigheim kam es am Mittwoch gegen 21.45 Uhr zu einem Feuerwehreinsatz. Eine 24 Jahre alte Frau hatte während der Zubereitung des Essens die Mahlzeit auf dem eingeschalteten Herd vergessen. In der Folge begann das Essen zu qualmen und die Rauchmelder schlugen Alarm. Hierauf verließen die Bewohner das Haus. Insgesamt rückten 30 Einsatzkräfte und vier Fahrzeuge der Freiwilligen Feuerwehr Bönnigheim aus. Ein 28 Jahre alter Mann wurde mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung vom Rettungsdienst in ein Krankenhaus gebracht, konnte dieses jedoch ohne Befund wieder verlassen. Sachschaden entstand nicht.

Ludwigsburg: Auffahrunfall mit vier VW-Fahrzeuge

Ein Leichtverletzter und ein Sachschaden von rund 10.000 Euro forderte ein Verkehrsunfall, der sich am Mittwoch gegen 11.30 Uhr in Ludwigsburg ereignete. Ein 41-jähriger VW Passat-Lenker war auf der Heilbronner Straße (B 27) in Richtung Bietigheim-Bissingen unterwegs, als kurz vor der Lichtzeichenanlage zur Reuteallee der Verkehr stockte. Dies bemerkte der 41-jährige Mann mutmaßlich zu spät und krachte gegen eine vorausfahrende 36-jährige VW Touran-Lenkerin. Durch die Wucht des Aufpralls wurde der VW Touran auf den VW Sharan eines 54-Jährigen und der wiederum noch auf den VW Passat einer 58-Jährigen geschoben. Der 54-jährige Fahrer erlitt durch den Unfall leichte Verletzungen. Ein hinzugezogener Rettungsdienst brachte ihn anschließend in ein Krankenhaus. Die Autos blieben trotz Schäden noch fahrbereit.

Korntal-Münchingen: Verkehrsunfallflucht

Auf derzeit ungeklärte Art und Weise beschädigte ein bislang unbekannter Fahrzeuglenker einen Peugeot, der zwischen Montag 16.00 Uhr und Dienstag 16.00 Uhr in der Lerchenstraße in Münchingen abgestellt war. Der Peugeot stand am Fahrbahnrand und wurde an der linken Fahrzeugfront in Höhe von etwa 2.500 Euro beschädigt. Anschließend machte sich der Unbekannte, ohne sich um den Unfall zu kümmern, aus dem Staub. Zeugen, die sachdienliche Hinweise zum Verursacher geben können, melden sich bitte beim Polizeirevier Ditzingen, Tel. 07156 4352-0.

Vaihingen an der Enz: Geschädigte nach Unfall gesucht

Das Polizeirevier Vaihingen an der Enz, Tel. 07042 941-0, sucht einen bislang unbekannten Fahrzeuglenker, dessen Pkw eventuell am Mittwochvormittag, gegen 11.00 Uhr, in der Stuttgarter Straße in Vaihingen an der Enz beschädigt wurde. Als eine 80-jährige Opel-Lenkerin auf einem Kaufhaus-Parkplatz einparkte, stieß sie mutmaßlich gegen eine geparkte, dunkle Limousine. Daraufhin ging die Frau in ein angrenzendes Geschäft und holte sich dort einen Stift sowie einen Zettel. Als sie anschließend auf den Parkplatz zurückkehrte, hatte der unbekannte Fahrzeuglenker die Örtlichkeit bereits verlassen. Möglicherweise wurde der Wagen am linken Fahrzeugheck beschädigt. Erst am Folgetag hat die 80-jährige Frau die Polizei über den Vorfall informiert.

Ludwigsburg-Neckarweihingen:

Im Zeitraum zwischen vergangenen Mittwoch, 17.00 Uhr und Donnerstag, 07.00 Uhr, wurde ein Pkw vom Typ BMW X1, in der Farbe Dunkelrot in Ludwigsburg-Neckarweihingen entwendet. Das Fahrzeug war auf einem öffentlichen Parkplatz im Bereich der Schwarzwaldstraße abgestellt. Sachdienliche Hinweise nimmt das Polizeirevier Ludwigsburg unter der Telefonnummer 07141 18 5353 entgegen.

Verkehrsunfall auf A81: Drei Verletzte

Drei Verletze und ein Schaden in Höhe von 26.000 Euro ist die Bilanz eines Verkehrsunfalls am Donnerstagabend auf der A81.

Gegen 18.45 Uhr befuhr eine 35-jährige Fahrerin eines BMW den mittleren Fahrstreifen der BAB 81 vom Autobahndreieck Leonberg kommend in Richtung Heilbronn. Aufgrund stockenden Verkehrs bremsten vor der 35-Jährigen sowohl ein 44-jähriger Fahrer eines weiteren BMW als auch ein 61-jähriger Fahrer eines davor fahrenden Klein-Lkw ihre Fahrzeuge bis zum Stillstand ab. Die 35-Jährige konnte allerdings nicht mehr rechtzeitig anhalten und fuhr auf den BMW des 44-Jährigen auf. Das Fahrzeug des 44-Jährigen wurde schließlich noch auf den Klein-Lkw aufgeschoben. Alle drei Insassen zogen sich leichte Verletzungen zu. Zur Versorgung der Beteiligten waren drei Fahrzeuge des Rettungsdienstes im Einsatz. Alle drei Unfallfahrzeuge waren nicht mehr fahrbereit und mussten abgeschleppt werden. Der Sachschaden beläuft sich auf 26.000 Euro.

red