“Trimmy” feiert Geburtstag

Die Smartphone-Generation kann mit dem Begriff “Trimmy” vermutlich nichts anfangen. Dabei hat das Kerlchen mit dem lustigen Namen Millionen Menschen im wahrsten Sinne des Wortes bewegt. Denn “Trimmy” ist die Symbolfigur der Trimm-Dich-Kampagne. Am 16. März 2020 feiert die Bewegungskampagne ihr 50. Jubiläum.

In den 1960er Jahren konzentrierten sich Sportaktivitäten in der Regel auf wettkampforientierten Sport und waren meist auf männliche Sportler ausgelegt. Es zählten Erfolg und Leistung. Mit Gesundheit und Spaß an Bewegung hatte sportliche Aktivität wenig zu tun. Gleichzeitig wurden die Deutschen immer übergewichtiger – denn mit dem Wirtschaftswunder hielt eine einseitige und ungesunde Ernährung Einzug. Damit stieg die Zahl der Herz- und Kreislauferkrankungen und der Infarkte. Es war also Zeit für etwas mehr Bewegung.

Mit dieser groß angelegten Werbeaktion startete der Deutsche Sportbund am 6. März 1970 in Berlin eine zunächst auf vier Jahre angelegte Kampagne, die bundesweit für mehr Bewegung sorgen sollte. Ein kleines Männchen mit Mondgesicht, fröhlichem Lächeln und hochgerecktem Daumen wurde zum Maskottchen der Kampagne, dessen Bekanntheitsgrad vergleichbar mit dem von Bundeskanzler Willy Brandt war. Unterstützt wurde die Trimm-Dich-Bewegung von Politik, Wirtschaft und Krankenkassen.

Laut Emnid-Umfrage von 1974 gaben 19 Prozent der Bevölkerung an, durch die Trimm-Aktion sportlich aktiv geworden zu sein. Darunter mehr Frauen als Männer. Durchschnittlich zwei Stunden trimmten sich die Befragten pro Woche. Wenn man bedenkt, dass die Weltgesundheitsorganisation (WHO) aktuell in der Gruppe der 18- bis 64-Jährigen mindestens 150 Minuten Sport pro Woche in moderater Intensität empfiehlt, konnten sich die Ergebnisse der Trimm-Dich-Kampagne sehen lassen. Wir gratulieren zum runden Geburtstag.

Ralf Loweg

So pumpen Sie die Muskeln auf

Nicht nur Ausdauer ist für einen gesunden Körper wichtig. Auch die Muskeln müssen aufgebaut werden. Und da ist ein gezieltes Krafttraining genau die richtige Aufbau-Kur.

“Der Mensch profitiert ein Leben lang von kräftigen Muskeln”, sagt Sportbiologie-Professor Henning Wackerhage von der Technischen Universität München im Gesundheitsmagazin “Apotheken Umschau”. Starke Muskeln helfen bei Rückenschmerzen, beugen Osteoporose und Diabetes vor und können bei älteren Menschen schwere Stürze verhindern. Zudem sind Muskeln der natürliche Feind von Fettpolstern, denn sie verbrauchen eine ganze Menge Energie.

Schon ab dem 30. Geburtstag geht jedes Jahr fast ein Prozent der Muskelmasse verloren, ab 60 beschleunigt sich dieser Abbau – sofern man nichts dagegen unternimmt.

Billy Sperlich, Professor für Trainingswissenschaften an der Uni Würzburg, rät, mit einem einfachen Ziel zu starten: “Zwei- bis dreimal Training die Woche sind gut, wenn man erst mal langsam einsteigen möchte.” Wer über 35 Jahre ist, länger nicht trainiert hat oder chronisch krank ist, sollte allerdings vorab einen Arzt aufsuchen. Eine Einheit pro Woche dient dabei eher der Ausdauer, etwa Laufen, Radfahren oder Schwimmen. Zwei Einheiten pro Woche sollte man für das Krafttraining reservieren.

Eine gute Möglichkeit für Wieder- oder Neueinsteiger ist das gerätegestützte Training an Kraftmaschinen, wie es beispielsweise Fitness-Studios anbieten. Eine andere Möglichkeit bietet ein altersangepasstes Krafttraining zu Hause – Gesundheitskurse und Trainingsangebote der Krankenkassen können den Einstieg erleichtern.

In jedem Fall gilt: “Regelmäßigkeit ist der Schlüssel zum Erfolg”, sagt Sperlich. Voraussetzung ist zudem, sich aus der eigenen Komfortzone zu bewegen: Nur bei ausreichend starkem Reiz kommen die Wachstumsprozesse im Muskel in Gang. Dass sich dann mit Krafttraining bis ins hohe Alter etwas bewegen lässt, gilt mittlerweile als bewiesen.

Ralf Loweg

Verkehrsunfall in Mundelsheim: Drei Verletzte

An der Autobahnanschlussstelle der A81 bei Mundelsheim ereignete sich am Montagmorgen ein Verkehrsunfall bei dem drei Menschen verletzt wurden.

Noch Zeugen sucht die Verkehrspolizeiinspektion, Tel. 0711 6869-0, zu einem Verkehrsunfall, der sich am Montag gegen 10:20 Uhr an der Autobahnanschlussstelle der A 81 bei Mundelsheim ereignete. Der 67-jährige Fahrer eines Mercedes war von Heilbronn kommend von der Autobahn abgefahren. An der Einfahrt zur L 1115 standen Lkw vor der roten Ampel und der 53-Jährige wollte sein Fahrzeug abbremsen. Dabei rutsche er vermutlich vom Bremspedal ab, geriet nach rechts über den Fahrbahnrand hinaus und verlor dabei die Kontrolle über den Mercedes. In der Folge prallte er mit dem Skoda eines 46-Jährigen zusammen und beide Autos rutschten anschließend gegen drei stehende Pkw, deren Fahrer auf die Autobahn auffahren wollten. Der 67-Jährige, der 46-Jährige und ein Fahrer in einem der stehenden Autos zogen sich beim Unfall leichte Verletzungen zu. Der entstandene Sachschaden beläuft sich auf etwa 50.000 Euro. Die Unfallaufnahme, die Bergung der Fahrzeuge und die anschließenden Reinigungsarbeiten dauerten bis gegen 14:00 Uhr. Der Verkehr im Bereich der Unfallstelle wurde solange durch die Polizei geregelt.

 

Das Interview: Ludwigsburg24 trifft Tanja Hildenbrand

Im Januar feierte Tanja Hildenbrand ihren 50 Geburtstag. Doch noch ein zweites Jubiläum stand an für die Geschäftsführerin der Ludwigsburger Traditionsfirma Ott, die sie in der vierten Generation führt. In diesem Jahr feiert sie 25-jähriges Firmenjubiläum. „Ich habe tatsächlich schon mein halbes Leben in unserem Familienunternehmen verbracht“, staunt sie. Dabei war für Tanja Hildenbrand schon immer klar, dass sie den Handwerksbetrieb mit inzwischen 20 Mitarbeitern, der eigentlich zu einer noch immer männerdominierten Branche zählt, einmal übernehmen würde. Und anders als in vielen anderen Familienunternehmen hat die Nachfolgeregelung vom Vater auf die Tochter bei den Hildenbrands auch bestens funktioniert. 

Frau Hildenbrand, Sie sind schon als Kind mit Ihrem Familienunternehmen aufgewachsen, haben heute selbst eine zehnjährige Tochter. Soll sie eines Tages in Ihre Fußstapfen treten?
(lacht) Zumindest sagt Helen auf die Frage nach ihrem Berufswunsch immer: „Ich werde auch mal Chef wie Mama und übernehme die Firma!“. Sie interessiert sich tatsächlich für das Unternehmen und denkt oftmals mit. Aber, der Job ist als Frau nicht immer einfach, denn das Handwerk ist selbst heute noch weitestgehend eine Männerdomäne. Warten wir mal ab, für was sie sich letztlich entscheidet. Ich werde sie jedenfalls zu nichts drängen, genauso wenig wie meine Großeltern und Eltern es bei mir getan haben. Doch im Gegensatz zu mir wächst sie tatsächlich noch enger verbunden mit dem Unternehmen auf, als dies bei mir der Fall war.

Inwiefern?
Meine Mutter hat erst wieder gearbeitet, als meine sechs Jahre jüngere Schwester Myriam und ich in Kindergarten und Schule waren. Sie ging vormittags ins Unternehmen, nachmittags war sie daheim bei uns. Ich dagegen habe Helen ab dem dritten Lebensmonat fleißig mit in die Firma genommen bis sie dann in den Kindergarten gekommen ist. Auch heute begleitet sie mich noch gerne in den Ferien und hat somit einen engeren Bezug zur Firma als ich in ihrem Alter. Die Mitarbeiter freuen sich immer, wenn Helen mitkommt. Bis sie alle Abteilungen ausgiebig besucht hat, ist meist schon wieder Feierabend.

Wann ist bei Ihnen der Wunsch entstanden, ins Unternehmen einzusteigen?
Erst mit dem Abitur entwickelte sich der Wunsch konkret, später einmal in den Familienbetrieb einzusteigen. Ich habe zunächst Betriebswirtschaft studiert mit dem Schwerpunkt Personal und wollte dann aber erste berufliche Erfahrungen in einer anderen Firma machen. Zu diesem Zeitpunkt ging es leider meiner Oma gesundheitlich nicht mehr so gut. Sie war bei uns für den Verkauf und die Raumausstattung zuständig, konnte diese Tätigkeit aber nicht mehr länger ausüben. Daraufhin habe ich mich entschieden, direkt nach dem Studium als Angestellte in unseren Betrieb einzusteigen und den Bereich meiner Oma zu übernehmen.

Und das haben Sie auch problemlos geschafft?
Na ja, zuerst musste ich mir das Wissen über die ganze Produktpalette der Raumausstattung, also über Gardinen, Stoffe etc. aneignen, um die Kunden auch entsprechend zu beraten sowie die richtigen Angebote und Rechnungen zu erstellen. Mit der Zeit habe ich den Bereich Bodenbeläge dazubekommen und so bin ich Stück für Stück ins Unternehmen hineingewachsen.

Wie hat sich das für Sie angefühlt, den Vater plötzlich auch noch als Chef zu haben?
Das hat gut funktioniert, weil unser Betrieb damals schon recht groß war und jeder von uns seinen eigenen Bereich hatte, so dass wir nicht zwangsläufig täglich miteinander zu tun hatten. Er war froh, dass ich mich um den Verkauf, die Präsentationen und die Raumausstattung gekümmert habe. Richtige Kontroversen hatten wir beide nie.

Was war Ihr Vater für ein Chef-Typ?
Er ist ein völlig anderer Typ als ich. Er kommt aus einer anderen Generation, ist Jahrgang 1943, und ist ganz anders in das Unternehmen hineingewachsen. Mein Vater hat bei seinen Eltern zuerst die handwerkliche Ausbildung absolviert und ist Parkettlegemeister. Gleichzeitig hat er die kaufmännische Ausbildung draufgesattelt. Er hat alles von seinen Eltern gelernt und ist in die Führung der Mitarbeiter hineingewachsen. Ich hatte die Chance das alles von einer anderen Richtung aus und während einer anderen Zeit zu lernen. Allein daraus ergeben sich Unterschiede im Führungsstil.

Was macht Ihren Führungsstil aus, was ist daran typisch weiblich?
Mir ist liegt sehr daran, miteinander als Team zu arbeiten, auch abteilungsübergreifend. Wir haben den Verkauf, das Nähzimmer, das Büro, die Verlege-Abteilung, die Raumausstattung. Da ist es wichtig, dass wir uns gegenseitig unterstützen, uns aushelfen, viel und gut kommunizieren. Miteinander zu reden, das ist vielleicht typisch weiblich. Und auch der Tonfall, in dem ich mit Mitarbeitern oder auf den Baustellen spreche. Statt mit Gewalt etwas durchzudrücken, schlage ich oftmals doch eher eine leisere, diplomatischere Gangart ein. Zudem lege ich Wert darauf, dass die Mitarbeiter sich mit eigenen Vorschlägen einbringen und aktiv mitarbeiten. Das war mir vor allem im Zuge der Umstrukturierung ein Anliegen.

Inwiefern haben Sie das Unternehmen umstrukturiert?
Früher gab es drei Geschäftsführer bestehend aus Oma, Opa und meinem Vater. Heute ist es so, dass sich mein Vater aus dem Tagesgeschäft zum großen Teil rausgenommen hat und ich das Unternehmen weitestgehend allein leite. Deswegen ist es für mich auch wichtig, dass ich mit meiner Schwester, die die Raumausstattung leitet, und mit meinem Bauleiter Menschen an meiner Seite habe, die das eine oder andere abfangen und mich unterstützen. Mein Vater ist aber immer noch jederzeit für mich da und unterstützt mich aktiv. Dann betreut und überwacht er das eine oder andere Bauvorhaben, er geht zu Kunden oder Architekten, und steht mir immer mit Rat und Tat zur Verfügung.

Viele Ihrer Mitarbeiter stammen noch aus der Zeit Ihrer Großeltern und Ihres Vaters, kennen Sie als Kind. Gab es deshalb Ihnen gegenüber irgendwelche Akzeptanzprobleme?
Ganz am Anfang meiner Tätigkeit in der Parkett- und der Bodenbelagsabteilung habe ich gerade als junges Mädel gegenüber den langjährigen, gestandenen Mitarbeitern schon manchmal Ellbogen gebraucht. Man hat mir anfangs wohl nicht zugetraut, die Firma so zu führen, wie ich sie heute führe. Aber ich denke, dass wir das alle zusammen ganz gut hinbekommen haben und bin auch stolz darauf, wie und dass ich es so hinbekommen habe.

Sie sind alleinerziehende Mutter – wie schaffen Sie den Spagat zwischen Ihrer Tochter und dem Unternehmen?
Ich teile mir meine Zeit gut ein und versuche beiden Seiten gleichermaßen gerecht zu werden. Beruflich wechselt es zwischen Büro und Außenterminen. Nerzwerken, Kundenkontakte halten, Messebesuche, all das sind Dinge, die ebenso zu meinem Job dazugehören. Natürlich habe ich ein schlechtes Gewissen Helen gegenüber, wenn ich gelegentlich mal die Prioritäten zugunsten der Firma verschieben muss. Zum Glück habe ich meine Eltern sowie einen wunderbaren Freundeskreis, die sich um Helen kümmern, wenn ich es mal nicht selbst kann. Aber meist gelingt mir der Spagat sehr gut, auch dank meiner tollen Mitarbeiter, auf die ich mich absolut verlassen kann. Vielleicht verbringe ich mit Helen weniger Zeit als nichtberufstätige Mütter. Aber die Zeit, die wir gemeinsam haben, die ist sehr intensiv.

Als ‚Working Mom‘ haben Sie bestimmt Verständnis für Mitarbeiterinnen mit Kindern. Bieten Sie denen besondere Arbeitsbedingungen wie beispielsweise Home-Office?
Momentan stellt sich die Frage so nicht. Aber meine Mitarbeiter können auf meine Unterstützung zählen, wenn ein Problem auftaucht. So hat ein Mitarbeiter schon ein paarmal seinen Hund mitgebracht, als es nicht anders ging. Wir kommunizieren viel miteinander und finden deshalb für alles eine Lösung. Home-Office kann ich leider nicht anbieten. Dennoch versuche ich besonders Frauen zu unterstützen. Gerade habe ich wieder eine ehemalige Mitarbeiterin als Teilzeitkraft eingestellt, die aufgrund Familienplanung ausschied als ich hier anfing.

Worauf achten Sie bei Ihren Mitarbeitern, welche Eigenschaften sollten sie neben der fachlichen Qualifikation mitbringen, um bei Ihnen angestellt zu werden?
Sie müssten zum Team passen und dafür müssten Sie ein höfliches, respektvolles sowie wertschätzendes Auftreten haben, Offenheit, Flexibilität und eine grundsätzliche Bereitschaft fürs selbständige, eigenverantwortliche Arbeiten mitbringen. Ebenso wichtig ist natürlich die nötige Leidenschaft für Menschen und den Job.

Was zeichnet die Firma Ott aus und unterscheidet sie von den Mitbewerbern?
Die Firma wurde 1934 von meinem Urgroßvater gegründet. Es gibt vor allem im Handwerk nicht mehr sehr viele Familienbetriebe, die schon so lange erfolgreich bestehen. Wir bekommen von unseren Kunden häufig das Feedback, dass sie es sehr schätzen, dass die Familie Hildenbrand noch immer selbst im und hinter dem Betrieb steht. Dadurch fühlen sich die Kunden einfach in guten Händen, haben Vertrauen in unsere Leistung. Gleiches gilt auch für unsere Mitarbeiter, von denen viele noch mit von meinen Großeltern eingestellt wurden und die den Kunden somit bekannt und vertraut sind. Ein anderer Vorteil unseres Geschäfts ist, dass wir ein sehr breites Sortiment haben und man bei uns alles aus einer Hand bekommt. Das heißt, dass wir nicht mit Subunternehmern arbeiten, sondern wir von der ausführlichen Beratung bis hin zur handwerklichen Umsetzung mit eigenen, gut ausgebildeten Mitarbeitern ganze Wohnungen und Häuser inklusive Dekorationen ausstatten können.

Arbeiten Sie vorwiegend für Privatkunden?
Nein, auch hier sind wir breit aufgestellt. Wir haben sowohl Privat- als auch Geschäftskunden und arbeiten für Bauträger ebenso wie für öffentliche Auftraggeber wie die Stadt, Kommunen und Bildungseinrichtungen.

Wie sieht Ihr Arbeitsalltag in der Regel aus?
Mein Tag ist ziemlich durchgetaktet, deshalb sollte möglichst weder die Schule ausfallen noch Helen krank werden. Passiert es dennoch, wird meine ganze Planung durcheinandergewirbelt, so dass ich mit viel Aufwand alles umorganisieren muss. Vormittags bin ich immer im Büro oder auf Außenterminen. An Tagen, an denen Helen Nachmittagsunterricht hat, lege ich mir Kundentermine, an schulfreien Nachmittagen sind für Helen Arzttermine und sportliche Weiterbildungsaktivitäten dran.

Was macht Ihnen an Ihrem Job am meisten Spaß?
Ich mag die Vielseitigkeit an meiner Arbeit. Mal macht man aus Altem etwas Neues, oftmals steht man in einem Rohbau und darf von Beginn an etwas Neues mitgestalten und kann genau verfolgen, was durch die handwerkliche Leistung entsteht. Das macht großen Spaß. Mir gefällt auch der Umgang mit Mitarbeitern und Kunden, aber auch der Kontakt zu Mitbewerbern, mit denen man sich trifft und austauscht. Meine Arbeit ist sehr abwechslungsreich, verlangt aber auch täglich eine große Flexibilität.

Was tun Sie sich Gutes, wenn Sie mal von Kind und Job abschalten wollen?
Sport ist ein Mittel, um allen Stress abzuschütteln. Ich laufe meistens am Wochenende und während der Woche gehe ich einmal ins Sportstudio. Mit dem Sport versuche ich, eine Regelmäßigkeit beizubehalten, um Energie zu tanken und den Kopf frei zu bekommen. Ansonsten treffe ich mich gerne mit Freunden oder lese ein gutes Buch.

Gehen Sie gerne zum Shoppen?
Leider fehlt mir für ausgiebige Shoppingtouren die Zeit. Doch wenn ich es mal schaffe, dann genieße ich es total. Ich gehe dann auch bewusst in Geschäfte und bestelle nach Möglichkeit nichts im Internet. Ich habe meine Fachgeschäfte, in die ich gerne gehe und genieße dabei das ganze Drumherum. Die Mitarbeiter kennen mich meist und wissen gleich, was mir gefällt.

Sind Sie sich selbst gegenüber finanziell großzügig?
Der Mega-Shopper bin ich nicht, eine Schnäppchenjägerin allerdings auch nicht. Ich kaufe das, was ich wirklich brauche und achte dabei auf Qualität.

Wo und wie verbringen Sie Ihre Urlaube?
Die Urlaube sind noch sehr auf Helen abgestimmt. Manchmal fahren wir nur zu zweit, manchmal zusammen mit Freunden. Auch mit meinen Eltern verbringen wir Urlaube in den Schulferien. Im Sommer fahren wir ans Meer, in den anderen Ferien gehen wir auch gerne in die Berge zum Skifahren oder Wandern. In der Natur fühlen wir uns beide sehr wohl.

Sind Sie für Ihre Tochter eher die Autoritätsperson oder mehr gute Freundin?
Ich erziehe Helen mit viel Liebe und Verständnis, wir reden viel, spielen miteinander und unternehmen viel. Unser Verhältnis ist super. Aber es gibt selbstverständlich Regeln und sie weiß, dass sie sich an diese halten muss. Anders funktioniert sonst der Spagat zwischen Kind und Karriere nicht.

Frau Hildenbrand, wir danken Ihnen für das Interview.

Interview. Patricia Leßnerkraus

Das halten Mitarbeiter von ihren Unternehmen

Börsennotierte Unternehmen sind in der Regel umsatzstark und innovativ. Doch das ist noch lange keine Garantie für gute Arbeitsbedingungen. In welcher europäischen Aktiengesellschaft sich die Angestellten am wohlsten fühlen, untersuchten nun Studierende der Berlin School of Business & Innovation.

Laut Mitarbeiterbewertung gewinnen zwei Konzerne in der Gesamtwertung: Die französische Unternehmensberatung Capgemini sowie der britische Autohändler-Gigant Auto Trader UK erreichen jeweils 4,4 von fünf möglichen Sternen.

Die deutschen Konzerne Daimler und Beiersdorf folgen knapp dahinter mit jeweils 4,2 Sternen. Auf dem dritten Platz des Rankings finden sich mit der Deutschen Börse, Continental sowie BMW (4,1 Sterne) gleich drei deutsche Arbeitgeber wieder. British American Tobacco (BAT) überzeugt mit Abstand am wenigsten. Die Angestellten bewerten den Tabakkonzern mit lediglich 2,3 Sternen.

Die Rücksichtnahme auf den Ausgleich zwischen Arbeits- und privatem Leben sehen die Mitarbeiter der Deutschen Börse bei ihrem Unternehmen gegeben: Sie bewerten die Work-Life-Balance mit 4,4 Sternen im europäischen Vergleich am besten. Auf dem zweiten Paltz landen die Gewinner der Gesamtbewertung Capgemini sowie Auto Trader UK (4,3 Sterne). Auch Airbus (4,2 Sterne) schneidet vergleichsweise gut ab.

Die besten Karriere-Chancen sehen Angestellte bei Capgemini und Auto Trader UK: Mit 4,3 Sternen landen sowohl die Unternehmensberatung als auch der Autohändler wiederholt auf Platz eins. Den zweiten Platz teilen sich gleich vier Konzerne, darunter zwei deutsche: 3,7 Sterne vergaben die Mitarbeiter an Beiersdorf, die Deutsche Börse, Adecco SA und die Admiral Group.

Ralf Loweg

Corona-Krise: Das denken die Deutschen

Die Corona-Krise verlangt den Menschen in vielen Ländern außergewöhnliche Maßnahmen ab. Doch was denken die Betroffenen? Und nehmen sie die immer neuen Vorschriften der Politik wirklich klaglos hin?

Offenbar rücken die Menschen in Krisenzeiten tatsächlich enger zusammen. So ist die Mehrzahl der Deutschen bereit, deutliche Eingriffe in ihre Privatsphäre zu akzeptieren, um das Virus einzudämmen. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Umfrage des Datenschutzsoftware-Unternehmens Usercentrics zusammen mit dem Marktforschungsinstitut INNOFACT.

Die Umfrage zeigt deutlich: Die Deutschen würden während der Corona-Krise deutliche Eingriffe in ihre Privatsphäre akzeptieren – über alle Altersgruppen hinweg. So geben 63,8 Prozent an, auf ihren persönlichen Datenschutz verzichten zu wollen, um sich selbst oder andere vor dem Virus zu schützen.

Konkret würden 71,9 Prozent der Deutschen freiwillig persönliche Gesundheitsdaten, Bewegungsprofil oder soziale Kontaktpunkte mit öffentlichen Institutionen wie dem Robert-Koch-Institut teilen. Und 60,4 Prozent würden freiwillig personenbezogene Daten wie E-Mail, Telefonnummer oder Aufenthaltsorte mit zuständigen Behörden teilen, um vorab über Gefahren informiert zu werden.

Über die Hälfte (54,6 Prozent) der Deutschen würde öffentlichen Stellen gestatten, das persönliche Bewegungsprofil zu nutzen, um die Verbreitung des Virus nachzuvollziehen: Und ganze 69,5 Prozent befürworten die Ausweitung der Vorratsdatenspeicherung bei Reisedaten, um im Verdachtsfall benachrichtigt zu werden oder die Verbreitung des Virus einzudämmen.

Immerhin 66,8 Prozent, wären sogar bereit, sich als Betroffener namentlich in eine öffentliche Datenbank eintragen zu lassen, um Dritte zu warnen, die mit ihnen in Kontakt standen. Lediglich beim Thema Social Media bleiben die Deutschen skeptisch: Hier würden nur 39,9 Prozent ihre Profil-Daten freigeben.

Ralf Loweg

Corona-Krise: Das sollten Flug-Reisende wissen

Die Corona-Krise macht auch dem Flugverkehr schwer zu schaffen. Wegen der zahlreichen Absagen und Ausfälle rauschen die Aktien von Lufthansa und Co. massiv in den Keller. Doch was passiert mit den Passagieren? Sind finanzielle Entschädigungen in dieser Notsituation vorgesehen?

Die Verbraucherschutz-Organisation Association of Passenger Rights Advocates (APRA) macht aktuell klar, dass Flugprobleme aufgrund des Coronavirus als außergewöhnliche Umstände zu werten seien. Normalerweise haben Passagiere bei Flugausfällen oder -verspätungen unter Umständen einen Anspruch auf Entschädigungen in Höhe von bis zu 600 Euro pro Person. Dies gilt jedoch nur, wenn dieses Flugproblem in dem Verantwortungsbereich der jeweiligen Airline lag. Entschädigungsforderungen im Zusammenhang mit dem Coronavirus werden jedoch alle APRA-Mitglieder konsequent ablehnen.

Dennoch stehen die Airlines weiter in der Beförderungspflicht und müssen ihren Passagieren die Ticketkosten bei Flugausfällen ersetzen oder eine Alternativbeförderung ermöglichen. Stranden Passagiere über Nacht an einem Airport, haben diese zudem unter anderem Anspruch auf die Unterbringung in einer Unterkunft sowie die Beförderung dorthin.

Ralf Loweg

 

Sportlicher Luxus ohne Limit

Der Lamborghini Urus vereint Hochleistung aller Disziplinen. Das macht das große SUV zum Tausendsassa im Luxus-Segment. Optisch ist der Urus ein ziemlicher Brocken. Doch aufgrund der ausgiebigen Verwendung von Karbonfasern ist das Sport-SUV geradezu leichtfüßig unterwegs.

Verbunden mit dem kraftvollen V8-Motor mit vier Litern Hubraum und stolzen 650 Pferdestärken spurtet der Allradler mühelos in 3,6 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Wer es martialisch krachen lassen will, kann in den Sport-Modus wechseln und mit dem Gaspedal ein herrliches Nordschleifen-Konzert veranstalten: Dann gehen in den Rohren Klappen auf und die Hochleistungstechnik eines sportlichen Verbrennungsmotors wird akustisch wahrnehmbar.

Unsere Probefahrt im knallgelben Urus führt unter anderem über die Düsseldorfer Königsallee, wo Nobelkarossen zu Hause sind. Dort macht der Lamborghini freilich eine gute Figur und erweist sich als illustrer Hingucker. Diskret schaltet man hier in den relativ geräuscharmen Standard-Fahrmodus “Strada”. Doch fürs automobile Prominieren ist ein Alleskönner wie der Urus fast zu schade oder besser gesagt: überqualifiziert. Denn dieses SUV ist nicht nur flott und schick, sondern hinsichtlich Geländetauglichkeit hochbegabt.

Es genügt ein Blick auf den Wählhebel für die Fahr-Modi: Es sind sechs an der Zahl. Neben “Strada” und “Sport”, gibt es noch “Corsa” – falls man mal auf dem Nürburgring mitfahren will – sowie “Sabbia”, “Terra” und “Neve” – Wüste, Schotter und Schnee. Dieser Abenteurer fährt mit einem förmlich durch dick und dünn. Bei sehr starken Unebenheiten lässt sich das Luftfahrwerk extra hochfahren.

Die Könnerschaft des Fahrzeugs spiegelt sich im Innenraum, der an das Cockpit eines Flugzeugs erinnert. Vor allem der in der breiten Mittelkonsole installierte Automatik-Wählschalter fürs Rückwärtsfahren ähnelt dem Schubhebel eines Jets.

Will man vorwärts vorankommen, genügt die einmalige Betätigung der rechten Schaltwippe am Lenkrad – und das Getriebe befindet sich in der gewünschten Einstellung D. Da unter der Motorhaube derweil eine echte Raubkatze schlummert, befindet sich der Start-Stopp-Knopf vor einem roten Gitter, das sich allerdings mit einer leichten Aufwärtsbewegung der Finger öffnen lässt.

Äußerst bequem sitzt es sich im sportlich-eleganten Cockpit mit samtigem Leder in Anthrazit und gelben Ziernähten, die aber nicht grell hervorstechen, sondern diskret auf die Sport-DNA des Lamborghini hinweisen. Für lange Strecken mit mehreren Personen und viel Gepäck ist der Urus natürlich ebenso geeignet wie für Offroad-Exkursionen – ein Luxusliner für alle Fälle.

Lars Wallerang / mid

Technische Daten Lamborghini Urus:

– Länge / Breite / Höhe: 5,11 / 2,02 / 1,64 Meter

– Motor: V-Achtzylinder Bi-Turbomotor

– Antrieb: Allrad

– Leistung: 478 kW/650 PS bei 6.000 U/min

– Hubraum: 3.996 ccm

– Max. Drehmoment: 850 Nm von 2250-4500 U/min

– Getriebe: Acht-Stufen-Doppelkupplungsgetriebe

– Beschleunigung 0 bis 100 km/h: 3,6 Sekunden

– Spitze: 305 km/h

– Kraftstoffverbrauch kombiniert: 12,3 l/100 km Super

– CO2-Emission kombiniert: 292 g/km

– Abgasnorm: Euro 6-d-Temp

– Preis: ab 210.645 Euro

Wenn Pay-TV-Sender in die Röhre schauen

Der Pay-TV-Markt ist hart umkämpft. Bislang galt Anbieter Sky in Deutschland als Platzhirsch. Doch die Konkurrenz scharrt mit den Hufen. Denn Sky gerät wegen digitaler Wettbewerber wie DAZN immer stärker unter Druck.

Nach den verlorenen Champions-League-Rechten droht nun auch noch der Verlust der Übertragungsrechte der Bundesliga, die bald neu vergeben werden. Der Vertragsmanager Volders (www.volders.de) hat nun untersucht, aus welchen Gründen Sky- und DAZN-Kunden am häufigsten kündigen.

Die Analyse der häufigsten Kündigungsgründe zeigt, dass es große Unterschiede zwischen den Pay-TV-Anbietern in Sachen Kundenzufriedenheit gibt. Rund ein Drittel der Sky-Kündigungen (28 Prozent) werden mit schlechtem Preis-Leistungs-Verhältnis begründet. Am zweithäufigsten werden mit etwa 19 Prozent finanzielle Gründe für die Vertragsauflösung genannt. Nur 4,0 Prozent monierten bei der Kündigung, dass ihre Erwartungen nicht erfüllt wurden.

Nicht erfüllte Erwartungen sind dagegen bei Konkurrent DAZN mit 15 Prozent der häufigste Kündigungsgrund. Je 11,0 Prozent der vorgenommenen Kündigungen lassen sich auf schlechten Empfang und ein schlechtes Preis-Leistungs-Verhältnis zurückführen. Komplettiert wird die Top Drei der häufigsten Kündigungsgründe von mangelndem Interesse: 9,0 Prozent sehen keinen Bedarf mehr und kündigten aus diesem Grund ihr Abo.

Auch regional zeigen sich deutliche Unterschiede zwischen den Wettbewerbern. Im prozentualen Vergleich verlieren zwar beide Anbieter die meisten Kunden in Nordrhein-Westfalen, wobei dies bei Sky ein Viertel (25 Prozent) aller Kündigungen betrifft, bei DAZN aber über ein Drittel (37 Prozent). Prozentual gesehen verzeichnet DAZN auch in Sachsen-Anhalt, dem Saarland sowie in Hamburg und Bremen größere Verluste als Konkurrent Sky.

Ralf Loweg

Dritter Todesfall in Baden-Württemberg – Im Landkreis Ludwigsburg sind 39 Menschen infiziert

Das Sozialministerium in Stuttgart gab am Freitagnachmittag (13. März) bekannt:  Die Zahl der bestätigten Infektionen stieg im Land innerhalb eines Tages um 115 auf 569 Fälle. Von den 569 Fällen sind 314 männlich (55 Prozent). Das Durchschnittsalter beträgt 48 Jahre bei einer Spannweite von 1 bis 94 Jahren. Bei den in Baden-Württemberg bislang aufgetretenen Fällen handelt es sich fast ausschließlich um solche mit nachvollziehbaren Infektionsketten. Das Landesgesundheitsamt meldet aktuell acht mit dem Coronavirus infizierte Patienten, die intensivmedizinisch betreut werden.

Der Landkreis Göppingen hat dem Gesundheitsministerium am Freitag (13. März) einen weiteren COVID-19-Todesfall gemeldet. Es handelt sich um einen Mann aus dem Kreis Göppingen, Jahrgang 1935, der am Donnerstag positiv auf das Virus getestet worden war. Damit steigt die Zahl der Todesfälle in Baden-Württemberg auf drei (Landkreise Rems-Murr, Esslingen, Göppingen).

Im Landkreis Ludwigsburg gibt es 14 neue bestätigte Corona-Fälle. Am Freitagabend vermeldet das Kreisgesundheitsamt als aktuellen Sachstand jetzt insgesamt 39 Corona-Erkrankungen.  Die Erkrankten sind alle zwischen 16 und 75 Jahren. Laut dem Landratsamt in Ludwigsburg, werden davon vier Personen stationär behandelt.