Rekordjahr für Ludwigsburger Weihnachtsmarkt: 900.000 Besucher erwartet

Der Ludwigsburger Barock-Weihnachtsmarkt verzeichnet in diesem Jahr Besucherrekorde. Mit über 900.000 erwarteten Gästen und einem Mix aus Lokalkolorit und stimmungsvoller Atmosphäre beweist der Markt erneut seinen Status als beliebtes Highlight in der Vorweihnachtszeit.

Von Ayhan Güneş

Ludwigsburg – Der Ludwigsburger Barock-Weihnachtsmarkt ist und bleibt ein Publikumsmagnet: Laut Angaben des städtischen Eigenbetriebs Tourismus & Events Ludwigsburg werden in diesem Jahr mehr als 900.000 Besucherinnen und Besucher erwartet – deutlich mehr als die rund 800.000 Gäste im Vorjahr. Mit dieser beeindruckenden Zahl unterstreicht der Weihnachtsmarkt erneut seine Bedeutung als eines der herausragenden vorweihnachtlichen Events der Region.

Ein Hauch von Barock, viel Lokalkolorit – ein Mix der funktioniert

Rund 150 Stände, ein ausgewogenes Verhältnis aus Kunsthandwerk und Gastronomie und der besondere Fokus auf Lokalkolorit seien laut Veranstalter die entscheidenden Erfolgsfaktoren. „Wir konnten in diesem Jahr mit 19 neuen Ständen frische Akzente setzen, darunter auch von Ludwigsburger Anbietern wie Käse Haas und Liebes von Priebes“, erklärt Christoph Adels von  Tourismus & Events. Dieser lokale Bezug werde von den Besuchenden besonders geschätzt und verleihe dem Markt Authentizität.

Auch die eigenen Markenprodukte, die in Kooperation mit lokalen Betrieben wie der Bäckerei Lutz, der Weingärtnerei Marbach oder Tee Gschwendner entstehen, erfreuten sich großer Nachfrage. „Besonders der neue alkoholfreie Punsch aus Ludwigsburger Streuobstäpfeln war ein voller Erfolg“, ergänzt Adels.

Touristischer Anziehungspunkt

Ein weiteres Highlight: Die steigende Zahl internationaler Gäste. Laut Elmar Kunz, stellvertretender Geschäftsführer von Tourismus & Events, machte sich dies besonders bei Busgruppen bemerkbar, die aus der gesamten Bundesrepublik, aber auch aus Ländern wie der Schweiz, Italien und Kroatien anreisten. „Die Kurve bei den Gruppenreisen zeigt klar nach oben – unser Weihnachtsmarkt hat sich als fester Bestandteil vieler Reisekataloge etabliert“, so Kunz.

Stimmungsvolle Atmosphäre, friedlicher Verlauf

Ein weiteres positives Fazit zieht Mario Kreh, Geschäftsführer von Tourismus & Events Ludwigsburg, in puncto Sicherheit: „Der Markt verlief bisher außerordentlich friedlich – das ist gerade bei der hohen Besucherzahl keine Selbstverständlichkeit.“

Die lizenzfreie Hintergrundmusik, die den Markt atmosphärisch untermalte, wurde von den Besucherinnen und Besuchern ebenfalls gut aufgenommen. Sie sei ein gelungenes Element gewesen, um für eine stimmungsvolle Grundatmosphäre zu sorgen.

Abschluss mit Jazz und Soul

Der Ludwigsburger Barock-Weihnachtsmarkt endet am kommenden Sonntag, 22. Dezember 2024, mit einem musikalischen Finale. Ab 19 Uhr wird auf der Bühne Soul- und Jazz-Musik von NAGOMI geboten – ein stimmungsvoller Ausklang für ein erfolgreiches Eventjahr.

B27 Besigheim/Walheim: Neue Radwegunterführung an der Enzbrücke eröffnet

Besigheim – Radfahrende im Landkreis Ludwigsburg können sich freuen: Die neue Radwegunterführung an der Enzbrücke zwischen Besigheim und Walheim ist freigegeben. Damit ist der Enztalradweg, der auch Teil des Neckartalradwegs und des RadNETZ BW ist, sicherer und komfortabler geworden. Radfahrerinnen und Radfahrer können die Bundesstraße B 27 nun kreuzungsfrei passieren.

Ein Gemeinschaftsprojekt für mehr Sicherheit und Komfort

Die feierliche Eröffnung am Dienstag nahmen Staatssekretärin Elke Zimmer, Regierungspräsidentin Susanne Bay und Walheims stellvertretender Bürgermeister Wilhelm Weiss vor. Zimmer betonte die Bedeutung der Unterführung: „Mit diesem Gemeinschaftsprojekt ist eine echte Verbesserung für den Radverkehr gelungen. Die neue Unterführung geht über den Mindeststandard hinaus und macht den Radweg durchgängig attraktiver.“

Das Projekt ist Teil des landesweiten Radverkehrsnetzes RadNETZ BW, das bis 2030 insgesamt 8.000 Kilometer sicher und komfortabel befahrbar machen soll.

Ein langer Weg mit einem guten Ende

Regierungspräsidentin Susanne Bay sprach von einer großen Herausforderung: „Nach jahrelangem Ringen um den besten Weg freue ich mich, dass wir dieses Projekt erfolgreich abschließen konnten. Dank aller Beteiligten haben wir Lösungen gefunden, die sowohl den Verkehr als auch den Naturschutz berücksichtigen.“

Auch Wilhelm Weiss hob die Bedeutung hervor: „Was lange währt, wird endlich gut! Die Mühe hat sich gelohnt, und Radfahrer können die Straße nun sicher und ohne Wartezeit queren.“

Fünf Monate Bauzeit für eine millionenschwere Maßnahme

Die Bauzeit betrug rund fünf Monate. Bereits im November konnte der gesperrte Enzweg wieder freigegeben werden. Die Gesamtkosten von etwas mehr als einer Million Euro wurden zu 90 Prozent von Bund und Land gefördert.

Ein Blick auf die Details

•Der Radwegabschnitt ist 150 Meter lang und drei Meter breit.

•Er liegt sechs Meter über dem Wasserspiegel der Enz und weist ein Gefälle von maximal acht Prozent auf.

•Die Konstruktion aus „bewehrter Erde“ ermöglicht steile Böschungen von bis zu 80 Grad.

red

Verwendete Quelle: Verkehrsministerium Baden-Württemberg

Neuer Platz für Lurchi gesucht – Kornwestheim setzt Belohnung aus

Vier Tage nach der Einweihung wurde die Lurchi-Figur im Salamander-Stadtpark Opfer von Vandalismus. Jetzt sucht die Stadt ein neues Zuhause für den Feuersalamander und setzt eine Belohnung von 500 Euro aus, um die Täter zu finden.

Kornwestheim. Die Freude über die neue Lurchi-Figur im Salamander-Stadtpark war von kurzer Dauer. Vier Tage nach der Einweihung – ein Moment, der Kornwestheim stolz machte – fiel der legendäre Feuersalamander Vandalismus zum Opfer. Am Samstagabend (14. Dezember) wurde Lurchi aus seiner Verankerung gerissen und am Seeufer zurückgelassen. Nun ist der Comic-Held vorerst ins Rathaus „umgezogen“, während die Stadt mit einer Belohnung und klaren Worten auf Tätersuche geht.

Am Montag (16. Dezember) wurde Lurchi ins Rathaus zurückgebracht, und die Stadt hat inzwischen Anzeige gegen Unbekannt erstattet. Oberbürgermeister Nico Lauxmann verurteilte die Tat deutlich: „Es kann nicht sein, dass die Handlung weniger die Freude vieler trübt. Wir lassen uns von diesen Vorfällen nicht entmutigen.“

500 Euro Belohnung für Hinweise

Die Stadtverwaltung unterstützt den Zeugenaufruf der Polizei und hat eine Belohnung von 500 Euro für Hinweise ausgelobt, die zur Ergreifung der Täter führen. Beobachtungen oder Informationen können beim Fachbereich Sicherheit und Ordnung unter der Telefonnummer 07154-202-8340 oder per E-Mail an sicherheit.ordnung@kornwestheim.de gemeldet werden.

Zukunft der Lurchi-Figur und gesellschaftlicher Dialog

Neben der Aufarbeitung des Vorfalls plant die Stadtverwaltung, gemeinsam mit den städtischen Gremien zu entscheiden, wie und wo Lurchi künftig wieder aufgestellt werden kann. Dabei sollen auch die Kosten für die Reparatur geklärt werden.

Oberbürgermeister Lauxmann kündigte außerdem an, dass der Vorfall Anlass für eine breitere gesellschaftliche Diskussion sein soll. Ziel sei es, Lösungen zu entwickeln, wie Kornwestheim lebens- und liebenswert bleiben kann: „Wir wollen im Dialog Maßnahmen erarbeiten, um Hürden abzubauen, Demokratie zu stärken und das Miteinander zu fördern.“

Appell an die Gemeinschaft

Lauxmann rief zugleich zu Besonnenheit auf: „Es steht außer Frage, dass dieses Verhalten nicht akzeptabel ist. Trotzdem sollten wir uns nicht in Wut verlieren. Kornwestheim hat in der Vergangenheit gezeigt, wie stark Zusammenhalt macht – diesen Geist sollten wir bewahren.“

red

Bei Ditzingen: Porsche kracht in Verkehrszeichen

Ein Porsche-Fahrer verlor am Dienstagnachmittag in einer Haarnadelkurve auf der L1177 die Kontrolle über sein Fahrzeug. Der Wagen prallte gegen ein Verkehrszeichen, der Beifahrer wurde leicht verletzt.

Ditziingen – Am Dienstag (17.12.2024) kam es gegen 15:25 Uhr auf der Landesstraße 1177 zwischen Ditzingen-Heimerdingen und Weissach zu einem Unfall mit einem Sachschaden von etwa 20.000 Euro und einer leicht verletzten Person.

Ein 24-jähriger Porsche-Fahrer verlor in einer Haarnadelkurve aus bislang ungeklärter Ursache die Kontrolle über sein Fahrzeug. Der Wagen kam nach rechts von der Fahrbahn ab und prallte gegen ein Verkehrszeichen.

Der 22-jährige Beifahrer zog sich dabei leichte Verletzungen zu und wurde vom Rettungsdienst in ein Krankenhaus gebracht. Der Porsche war nicht mehr fahrbereit und musste abgeschleppt werden. Die Polizei hat die Ermittlungen zum Unfallhergang aufgenommen.

red

Autoindustrie fordert neue E-Auto-Förderung noch vor Bundestagswahl

Die Automobilindustrie schlägt Alarm: VDA-Präsidentin Hildegard Müller fordert Union und FDP auf, die geplante Förderung für Elektroautos noch vor der Bundestagswahl zu beschließen. Ohne zusätzliche Anreize droht der Markt für E-Fahrzeuge weiter zu schwächeln.

Berlin – Die Präsidentin des Verbands der Deutschen Automobilindustrie (VDA), Hildegard Müller, hat Union und FDP aufgefordert, noch vor der Bundestagswahl der geplanten zusätzlichen Förderung von Elektroautos im Bundestag zuzustimmen. “Wichtig ist jetzt, noch einmal zu prüfen, ob nicht doch gemeinsam noch vor der Wahl die für die Industrie besonders wichtigen Teile der Wachstumsinitiative verabschiedet werden können, zum Beispiel hinsichtlich der Förderung der E-Mobilität”, sagte Müller der “Rheinischen Post” (Mittwochausgabe).

“Sowohl die geplante Sonder-Abschreibung für neu zugelassene vollelektrische und vergleichbare Nullemissionsfahrzeuge als auch die Erhöhung des Deckels für den Brutto-Listenpreis bei der Dienstwagenbesteuerung für E-Fahrzeuge können einen wichtigen Beitrag dazu leisten, den deutschen Markt für E-Autos wieder anzukurbeln”, sagte die Verbandspräsidentin.

Außerdem könne so auch der Gebrauchtwagenmarkt für vollelektrische Pkw gestärkt werden. “Das wäre jetzt ein wichtiges politisches Signal für die Verbraucher, für die E-Mobilität und für die deutsche Automobilindustrie”, sagte sie. Komme die Einigung nicht mehr zustande, würden sich die Verbraucher bei Käufen von E-Autos weiter zurückhalten, fürchtet Müller.

red

Neuer Sicherheitsdienst im Kulturzentrum Ludwigsburg soll Konflikte vermeiden

 

Ludwigsburg. Mehr Publikum bringt mehr Leben ins Haus – doch manchmal auch Konflikte. Im Kulturzentrum Ludwigsburg hat der gestiegene Besucherandrang in der kalten Jahreszeit zu Spannungen zwischen Nutzergruppen geführt. Lautstärke, Müll und unterschiedliche Verhaltensweisen sorgen hin und wieder für Unruhe. Um das Miteinander harmonisch zu gestalten und frühzeitig einzugreifen, setzt das Kulturzentrum ab sofort auf zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen.

Seit Montag sind zwei Mitglieder eines professionellen Sicherheitsdienstes vor Ort. Sie werden von Montag bis Freitag zwischen 7.45 und 19.45 Uhr sowie samstags von 9.30 bis 14 Uhr im Einsatz sein. Nach der Schließzeit vom 23. Dezember bis 1. Januar übernimmt ab dem 2. Januar eine Aufsichtsperson die Sicherheitsdienste.

Vorsorgliche Maßnahme für ein angenehmes Miteinander

Die Entscheidung trafen die Verantwortlichen der Stadtbibliothek, der Volkshochschule und der Stadt gemeinsam. „Wir wollen allen Besuchern des Kulturzentrums ein angenehmes, respektvolles und sicheres Umfeld bieten“, so die Begründung.

Jugendförderung als Vermittler

Parallel dazu nimmt die städtische Jugendförderung Kontakt zu Jugendgruppen auf und wird bei Bedarf als Wegweiser zu alternativen Treffpunkten wie dem Jugendtreff im Alten Stadtbad fungieren.

Der Einsatz des Sicherheitsdienstes ist laut der Stadtverwaltung vorerst bis zu den Osterferien 2025 befristet.

red

Vier Pfoten für den guten Zweck: Hundeschwimmen in Ludwigsburg sammelt 1.500 Euro

Ludwigsburg. Trotz kühler Temperaturen und nassem Wetter zeigten sich Hundeliebhaber und ihre Vierbeiner beim diesjährigen Hundeschwimmen im Freibad Hoheneck solidarisch: Die Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim (SWLB) sammelten insgesamt 1.500 Euro für den guten Zweck.

„Wir konnten zwar nicht an die Besucherzahlen vom letzten Jahr anknüpfen, aber jede Fellnase, jeder Hundebesitzer und jeder Cent für unser Herzensprojekt zählt. Nächstes Jahr hoffen wir auf besseres Wetter“, sagte Manuela Kaiser, SWLB-Mitarbeiterin und Initiatorin der Aktion.

Die gesammelte Summe wurde gedrittelt und kommt drei Organisationen zugute:

500 Euro erhält der Tierschutzverein Ludwigsburg e. V. für das Tierheim „Franz von Assisi“.

500 Euro gehen an die Rettungshundestaffel des Malteser Hilfsdienstes e. V.

• Weitere 500 Euro unterstützt die Tiertafel Ludwigsburg/Heilbronn e. V.

Die Vertreter der Vereine nahmen die symbolischen Spendenschecks von der SWLB dankbar entgegen.

red

Gewalt am Bahnhof Bietigheim:Zwei Männer krankenhausreif geprügelt

Bietigheim-Bissingen – In der Nacht zum Sonntag (15.12.2024) wurden in Bietigheim-Bissingen zwei Männer im Alter von 34 und 31 Jahren Opfer eines Angriffs durch bislang unbekannte Täter. Der Vorfall ereignete sich gegen 02:30 Uhr in der Nähe des Bahnhofs.

Die beiden Männer hielten sich zunächst in der Unterführung zwischen dem Busbahnhof und der Wobachstraße auf, als ein Unbekannter hinzukam, ihnen Knallerbsen vor die Füße warf und die Unterführung wieder verließ. Anschließend begaben sich die Männer zu Fuß in Richtung Bahnhof. Auf Höhe einer Gaststätte wurden sie plötzlich von mehreren Angreifern umzingelt, die aus verschiedenen Richtungen auf sie zukamen.

Die Täter brachten die beiden Männer zu Boden und traten sowie schlugen auf sie ein. Danach flüchteten die Angreifer in unterschiedliche Richtungen. Im Zuge der polizeilichen Fahndung konnten die Tatverdächtigen nicht mehr aufgegriffen werden.

Beide Männer wurden verletzt, der 34-Jährige erlitt massive Gesichtsverletzungen und musste zur Behandlung in ein Krankenhaus gebracht werden.

Polizei bittet um Zeugenhinweise

Das Polizeirevier Bietigheim-Bissingen ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung und sucht dringend Zeugen:

•Wer hat den Vorfall beobachtet?

•Wurden möglicherweise andere Personen zuvor von der Gruppe angesprochen oder mit Knallerbsen beworfen?

Hinweise nimmt die Polizei unter Tel. 07142 405-0 oder per E-Mail an bietigheim-bissingen.prev@polizei.bwl.de entgegen.

red

 

Erkältungswelle legt Außenstelle Vaihingen lahm: Kfz-Zulassung und Führerscheinstelle vorübergehend geschlossen

Wegen zahlreicher Krankheitsfälle bleiben die Kfz-Zulassung und Fahrerlaubnisstelle in Vaihingen vorübergehend geschlossen. Bürgerinnen und Bürger müssen auf die Standorte in Ludwigsburg, Besigheim oder Gerlingen ausweichen. 

Vaihingen/Enz. Die Erkältungswelle macht auch vor dem Landratsamt Ludwigsburg nicht Halt: Wegen zahlreicher krankheitsbedingter Ausfälle bleiben die Bereiche Kfz-Zulassung und Fahrerlaubnis der Außenstelle Vaihingen an der Enz vorerst geschlossen, teilt das Landratsamt Ludwigsburg mit.

Bürgerinnen und Bürger können ihre Anliegen in der Zwischenzeit an den Standorten Ludwigsburg, Besigheim oder Gerlingen erledigen. Sobald die Außenstelle Vaihingen wieder geöffnet wird, informiert das Landratsamt über seine üblichen Kanäle.

red

IW-Report: Ein Viertel der Deutschen kommt finanziell kaum noch zurecht

Immer mehr Menschen haben Schwierigkeiten, mit ihrem Einkommen auszukommen. Laut einer neuen IW-Studie ist das Armutsrisiko besonders für Familien und Alleinerziehende hoch – während Rentner in der Wahrnehmung der Bevölkerung im Fokus stehen.

Köln – Wegen der vielen Krisen kommen immer mehr Menschen mit ihrem Haushaltseinkommen nicht mehr zurecht. “Während in einer Befragung im Sommer 2020 noch über die Hälfte der Befragten angaben, dass sie sehr gut oder gut mit ihrem Haushaltseinkommen zurechtkommen, gaben dies 2023 sowie 2024 nur noch knapp 38 Prozent der Befragten an”, heißt es im unveröffentlichten “Verteilungsreport 2024” des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), über den die “Rheinische Post” in ihrer Dienstagausgabe berichtet. “Ein Viertel äußerte, dass sie relativ schlecht, schlecht oder sehr schlecht mit ihrem Einkommen zurechtkommen.”

Zur Ursache schreiben die Forscher: “Die Coronapandemie, die Energiepreiskrise und die damit einhergehenden hohen Inflationsraten haben ihre Spuren hinterlassen. Im Jahresdurchschnitt 2023 lag der Reallohnindex auf dem Niveau von 2015.”

Das Armutsrisiko von Kindern ist höher als das von Senioren, doch die Wahrnehmung ist eine andere. “Während empirisch das gemessene Armutsrisiko von Kindern höher ausfällt als in der Gruppe Älterer, gilt mit Blick auf subjektive Einschätzungen in der IW-Personenbefragung 2024, dass das Ausmaß von Armut unter Rentnern deutlich höher eingeschätzt wird”, so die IW-Studie. Das Armutsrisiko für Rentner und Pensionäre liegt demnach bei 18,7 Prozent, das von Alleinerziehenden bei 41 Prozent und von Familien ab drei Kindern bei 30,1 Prozent.

Anhänger von AfD und BSW sehen besonders hohe Risiken für Rentner: “Während über 60 Prozent der Anhänger der AfD und des BSW vermuten, dass mindestens jeder dritte Rentner in Deutschland von Armut bedroht sei, liegt dieser Anteil bei den übrigen Parteianhängern bei unter 46 Prozent. Am geringsten liegt dieser Anteil bei Anhängern der FDP mit knapp 37 Prozent”, schreiben die Autoren Judith Niehues und Maximilian Stockhausen.

Die Forderungen, die AfD- und BSW-Anhänger daraus ableiten, sind aber grundverschieden: “Während sich die Mehrheit der BSW-Anhänger eine Ausweitung der Umverteilungspolitik wünscht, paart sich unter Anhängern der AfD ein sehr pessimistischer Blick auf das Ausmaß von Armut mit einer mehrheitlichen Ablehnung bezüglich der Ausweitung von (pauschaler) staatlicher Umverteilungspolitik”, heißt es in der IW-Studie.

red