Hausärzte-Chef: Impfung aller Kinder “Science-Fiction”

Der Chef des Deutschen Hausärzteverbands sieht die Entscheidungen der Gesundheitsministerkonferenz zu Booster-Impfungen und zum Impfangebot für Jugendliche ab zwölf Jahren skeptisch. “Auf mich wirkt das eher wie Aktionismus der Politik”, sagte Ulrich Weigeldt der “WirtschaftsWoche”.

Er plädiere dafür, die Studien jeweils noch abzuwarten und den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (Stiko) zu folgen. “Aber die Politik glaubt offenbar, dass sie es besser weiß als die Ständige Impfkommission”, wettert der Hausärzte-Chef. “Die Idee, dass wir selbst nach einer Stiko-Empfehlung alle Jugendlichen durchimpfen, ist genauso Science-Fiction wie die Vorstellung über eine Impfquote von 90 Prozent.”

Aber das sei auch nicht notwendig, da gesunde Kinder und Jugendliche bisher kaum schwere Verläufe hätten. Worunter die meisten Kinder leiden würden, sei sicherlich weniger Long-Covid als vielmehr Long-Lockdown. Das dürfe nicht noch einmal passieren.

Wichtig sei deshalb, dass sich Erzieherinnen und Erzieher, Lehrerinnen und Lehrer impfen ließen. “Eine Impflicht für solche Berufsgruppen sollte jedenfalls kein Tabu sein, denn diese Berufsgruppen haben eine besondere Verantwortung”, betont Weigeldt. Die Politik habe aber eine Impfpflicht ausgeschlossen. Sie werde diese nun kaum durch die Hintertür einführen können.

Lars Wallerang / glp

Ohne Maske keine Arbeit

Harte Zeiten für Masken-Verweigerer: Legt ein Mitarbeiter ein Attest vor, dass er keine Mund-Nasen-Bedeckung tragen kann, darf ihn sein Arbeitgeber nach Hause schicken. Der Arbeitnehmer ist in diesem Fall arbeitsunfähig und hat keinen Anspruch auf Home-Office, so die Arbeitsgemeinschaft Arbeitsrecht des Deutschen Anwaltvereins (DAV) zu einem aktuellen Urteil des Landesarbeitsgerichts Köln.

Geklagt hatte ein Verwaltungsmitarbeiter in einem Rathaus. Die Kommune ordnete das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung für Besucher und Beschäftigte an. Der DAV: “Daraufhin legte der Kläger zwei Atteste vor, die ihn von der Maskenpflicht und ebenfalls von der Pflicht zum Tragen von Gesichtsvisieren jeglicher Art befreiten.”

Die Gemeinde wollte den Mann aber nicht ohne Gesichtsbedeckung im Rathaus beschäftigen. Mit einem Antrag auf Erlass einer einstweiligen Verfügung versuchte der Kläger im Eilverfahren seine Beschäftigung im Rathaus ohne Gesichtsbedeckung durchzusetzen, alternativ wollte er im Home-Office beschäftigt werden.

Allerdings ohne Erfolg. Die Verwaltung war nicht verpflichtet, den Mitarbeiter ohne Maske zu beschäftigen, so die Richter. Aufgrund diverser Vorschriften ergebe sich die Verpflichtung des Arbeitgebers, zum größtmöglichen Schutz der Beschäftigten die Maskenpflicht anzuordnen. Außerdem sei diese Anordnung vom Direktionsrecht gedeckt. Das Tragen einer FFP-2-Maske diene dem Infektionsschutz sowohl der Mitarbeiter und Besucher des Rathauses als auch des Klägers selbst. Sei jemand ärztlich attestiert nicht zum Tragen der Maske in der Lage, sei er arbeitsunfähig und deshalb nicht zu beschäftigen.

Im speziellen Fall lehnte das Landesarbeitsgericht auch einen Anspruch auf eine Beschäftigung im Home-Office ab. Denn zumindest Teile der Arbeit müssten im Rathaus erledigt werden (AZ: 2 SaGa 1/21).

Rudolf Huber / glp

Was in Ludwigsburg und im Landkreis los war

Kornwestheim: Räuberische Erpressung nach Schwarzfahren

In einem Abteil der S-Bahn von Bietigheim nach Stuttgart wurden am Montagabend gegen 20:20 Uhr zwei 17-Jährige vom Kontrollpersonal überprüft. Beide konnten keinen Fahrausweis vorzeigen. Als der Zug in den Bahnhof Kornwestheim einfuhr, konnte einer der beiden flüchten. Der andere wurde gegenüber dem Kontrollpersonal handgreiflich und versuchte ebenfalls, sich der Kontrolle zu entziehen. Erst mit vereinten Kräften gelang es den insgesamt vier Kontrolleuren den 17-Jährigen auf das Bahngleis zu verbringen und dort bis zum Eintreffen der Polizei festzuhalten. Gegen beide wird nun wegen Erschleichen von Leistungen und einer räuberischen Erpressung ermittelt.

 

Kornwestheim: Reisetasche aus offenstehendem Kofferraum entwendet

Ein bislang unbekannter Täter entwendete am Montag im Zeitraum von 14:00 Uhr bis 16:00 Uhr eine schwarze Reisetasche aus einem in der Stuttgarter Straße in Kornwestheim geparkten Mercedes. Der Unbekannte machte sich den Umstand zu Nutze, dass der Kofferraum versehentlich und unbemerkt vom Besitzer geöffnet worden war. Das Polizeirevier Kornwestheim, Tel. 07154 1313-0, sucht Zeugen, die den Vorgang beobachtet oder Verdächtiges wahrgenommen haben.

 

Ludwigsburg: Verkehrsunfallflucht – Polizei sucht Zeugen

Am Montag kam es in der Hermann-Hesse-Straße in Ludwigsburg zu einer Verkehrsunfallflucht. Im Zeitraum von 16:45 Uhr bis 17:30 Uhr wurde ein am Straßenrand geparkter Mercedes durch einen bislang unbekannten Fahrzeuglenker beschädigt. Es entstand ein Sachschaden in Höhe von etwa 2.000 Euro. Das Polizeirevier Ludwigsburg, Tel. 07141 18-5353, sucht Zeugen, die Hinweise zum Unfallhergang oder dem Fahrzeuglenker geben können.

 

Gerlingen: Polizei sucht Unfallzeugen

Zeugen sucht die Polizei zu einem Verkehrsunfall, der sich am Dienstag gegen 09:30 Uhr auf der Ditzinger Straße, kurz nach dem Kreisverkehr Hofwiesenstraße, ereignet hat. Der 24-jährige Fahrer eines Lkw und ein 48-Jähriger Autofahrer mit seinem Ford waren hintereinander auf der Ditzinger Straße unterwegs und verließen den Kreisverkehrs in Richtung Ditzingen. Der Lkw-Fahrer musste seinen Angaben zufolge kurz nach dem Kreisverkehr aufgrund eines stehenden Fahrzeugs bis zum Stillstand und der nachfolgende Autofahrer fuhr auf. Mögliche Zeugen, insbesondere derjenige, der vor dem Lkw angehalten hatte, werden gebeten, sich beim Polizeirevier Ditzingen, Tel. 07156 4352-0, zu melden.

Quelle: Polizeipräsidium Ludwigsburg

Mehrheit für schärfere Alkohol-Regeln

Wer mit einer Alkoholkonzentration von über 0,5 Promille im Blut am Steuer erwischt wird, muss mit Bußgeldern, Punkten in Flensburg und sogar mit Führerscheinentzug rechnen. Wer tatsächlich seinen Führerschein verliert, musste bisher ab einer Promillegrenze von 1,6 zusätzlich eine Medizinisch-Psychologische-Untersuchung (MPU) absolvieren. Laut Bundesverwaltungsgericht (BVerwG) in Leipzig kann diese Begutachtung aber auch schon ab einer Promillegrenze von 1,1 angeordnet werden. Eine gute Entscheidung? Das wollte AutoScout24 von den Autofahrenden wissen.

Laut der aktuellen Umfrage sind 36 Prozent der Befragten mit einer Medizinisch-Psychologischen-Untersuchung für alkoholisiert Fahrende ab 1,1 Promille einverstanden. Jeder Zehnte ist dagegen der Meinung, die bisherige Regelung habe sich bewährt und man solle bei der 1,6-Promille-Grenze bleiben. Fünf Prozent geht allerdings schon die bisherige Maßnahme zu weit. Sie sagen, dass eine MPU “erst ab einem höheren Promillewert als 1,6 verpflichtend sein” sollte – wenn überhaupt.

Auf der anderen Seite stehen diejenigen, die sich wünschen, dass die neue Promillegrenze für eine MPU noch enger gefasst wird. Insgesamt 39 Prozent sind dieser Meinung. Dabei blicken Männer und Frauen aus leicht unterschiedlichen Blickwinkeln auf das Thema. So empfinden sieben Prozent der Männer, aber nur zwei Prozent der Frauen eine MPU schon ab 1,6 Promille als Anmaßung.

Insgesamt 39 Prozent der Frauen finden die durch das Gereicht erwirkte Neuregelung gut, Männer stimmen zu 34 Prozent zu. Auch in der Zero-Tolerance-Fraktion in Sachen Alkohol am Steuer sind mehr Frauen vertreten: Elf Prozent der Fahrerinnen fordern eine MPU schon ab 0,1 Promille, aber nur neun Prozent der Fahrer.

Rudolf Huber / glp

Tipps zum Schutz vor Cyber-Kriminellen

Und wieder nimmt die Cyber-Kriminalität zu. Die Corona-Pandemie hat dem unseriösen Treiben im Netz weiter Vorschub geleistet. Im Jahr 2020 hat das Bundeskriminalamt (BKA) rund 108.000 Delikte von Cyberkriminalität im engeren Sinne registriert – 7,9 Prozent mehr im Vergleich zum Vorjahr. Doch der Internet-Nutzer kann sich zur Wehr setzen.

Cyberkriminelle nutzten demnach die Pandemie, um innerhalb kürzester Zeit zahlreiche neue Varianten zu entwickeln, die die Unwissenheit und Sorgen der Mensch ausnutzten. IT-Experten des Versicherers ARAG geben einen Überblick und Tipps, wie man sich schützen kann.

Ziemlich neu ist die Variante des “Juice Jackings”. Bei dieser Variante des Cyberangriffs wird direkt das mobile Gerät angegriffen. Und zwar über dessen Stromzufuhr. Schließt man etwa sein Handy an eine Ladestation an, dann wird die Verbindung zum USB-Port ausgenutzt. Über diese Schnittstelle wird dann nicht nur der Akku aufgeladen, sondern Hacker können auf die Daten des Handys zugreifen.

Die IT-Experten raten daher: Aufpassen beim Aufladen des Handys oder Laptops an öffentlichen Ladestationen. Es ist nie ausgeschlossen, dass unberechtigte Dritte Zugriff auf das mobile Gerät erhalten, sensible Daten einsehen, austauschen, woanders abspeichern oder Malware übertragen.

Fake-Websites und Fake-Shops: Um an die Subventionen für die Corona-Soforthilfen zu gelangen, wurden von Cyberkriminellen Fake-Seiten für die Beantragung von Fördergeldern programmiert. Allein bei der Staatsanwaltschaft in Köln gingen von April bis September 2020 für Nordrhein-Westfalen (NRW) mehr als 1.200 Online-Strafanzeigen ein. Andere Bundesländer verzeichneten ähnliche Fallzahlen. Das Landeskriminalamt Nordrhein-Westfalen (LKA NRW) konnte zwar einige Domains identifizieren und sperren, aber aufgrund der Vielzahl mussten die Auszahlungen in einigen Bundesländern kurzzeitig gestoppt werden.

Die Online-Anzeigen gegen Unbekannt wurden überwiegend für gefälschte Websites erstattet, die die Menschen über Suchmaschinen in die Irre führten. Wer beispielsweise den Begriff “Soforthilfe NRW” eingab, kam auf eine Seite, die so aussah wie die des Landes NRW – mit einem täuschend echten Formular für die Beantragung der Fördergelder. Die Kriminellen wollten so an Unternehmensdaten kommen, die sie dann selbst für die Beantragung von Geldern missbrauchen konnten.

Home-Office: Viele Unternehmen haben durch Covid-19 die Digitalisierung im Schnelldurchlauf erlebt. Innerhalb kürzester Zeit wurden Arbeitsplätze nach Hause verlagert. Auf diese Entwicklung haben Cyberkriminelle sofort reagiert und ihre Angriffe auf die Unternehmen und ihre Mitarbeiter fokussiert. Gerade die Einführung neuer Tools für das unkomplizierte Arbeiten von zu Hause bot Hackern eine enorme Angriffsfläche, da die Mitarbeiter damit noch nicht ausreichend vertraut waren.

Aktuelle Zahlen des Global Security Insights Report 2021 belegen, dass während der Corona-Zeit neun von zehn Cyberangriffen bei Unternehmen stattfanden. So wurden E-Mails versandt, die auf neue Hygieneregeln oder Verhaltensweisen für das Büro hinwiesen und unbedingt befolgt werden müssten oder die über globale Anweisungen bzw. Veränderungen der Corona-Maßnahmen informierten. Egal welcher Aufhänger genutzt wurde, fast immer wurden die Mitarbeiter zu einem zügigen Handeln aufgefordert, etwa in Form von Klicken auf einen Link.

Die IT-Experten empfehlen daher auch beim Arbeiten im Home-Office ein gesundes Maß an Aufmerksamkeit. Wenn eine Mail nicht eindeutig zuordnet werden kann, dann bleibt der Anhang besser ungeöffnet. Bei Links hilft es, wenn man diesen nicht blind folgt, sondern die Internetseite der betreffenden Firma oder Bank selbst aufruft.

Lars Wallerang / glp

So sehen die aktuellen Corona-Zahlen aus

Seit Montag gilt im Landkreis Ludwigsburg die Inzidenzstufe 2: Die kreisweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Infektionen ist am Dienstag gestiegen. Das Landratsamt teilte unter Berufung auf Angaben des Kreisgesundheitsamtes mit, dass in den vergangenen sieben Tagen kreisweit der Wert am Dienstag bei 16 Corona-Infektionen pro 100.000 Einwohner liegt. Am Vortag lag der Wert bei 14,7. Vor genau einer Woche bei 8,6. Das geht aus Zahlen von Dienstagnachmittag hervor, die den Stand des Dashboards vom Landratsamt in Ludwigsburg von 17:00 Uhr vorläufig wiedergeben. (Stand: 03.08.)

Innerhalb 24 Stunden wurden in der Summe 17 Neuinfektionen registriert. (Vorwoche:19). Die Zahl der Corona-Toten in Kreis Ludwigsburg liegt unverändert bei mindestens 517. Rund 26.510 (+5) Menschen haben die Infektion nach Schätzungen vom Landratsamt überstanden.

Aktuelle Impfzahlen für den Kreis Ludwigsburg: 

Screenshot: Landratsamt Ludwigsburg

Infizierte nach Gemeinde (Quelle: Landratsamt Ludwigsburg – Stand: 03.08.)

Affalterbach ( 173 | 0 )
Asperg ( 751 | 1 )
Benningen am Neckar ( 257 | 2 )
Besigheim ( 666 | 0 )
Bietigheim-Bissingen ( 2.509 | 2 )
Bönnigheim ( 549 | 3 )
Ditzingen ( 1.226 | 0 )
Eberdingen ( 307 | 0 )
Erdmannhausen ( 190 | 0 )
Erligheim ( 152 | 0 )
Freiberg am Neckar ( 617 | 0 )
Freudental ( 164 | 1 )
Gemmrigheim ( 261 | 0 )
Gerlingen ( 724 | 1 )
Großbottwar ( 355 | 0 )
Hemmingen ( 323 | 0 )
Hessigheim ( 68 | 0 )
Ingersheim ( 276 | 0 )
Kirchheim am Neckar ( 369 | 0 )
Korntal-Münchingen ( 871 | 0 )
Kornwestheim ( 2.046 | 2 )
Löchgau ( 295 | 0 )
Ludwigsburg ( 4.961 | 1 )
Marbach am Neckar ( 725 | 0 )
Markgröningen ( 777 | 2 )
Möglingen ( 695 | 0 )
Mundelsheim ( 137 | 0 )
Murr ( 262 | 0 )
Oberriexingen ( 125 | 0 )
Oberstenfeld ( 384 | 0 )
Pleidelsheim ( 309 | 0 )
Remseck am Neckar ( 1.254 | 1 )
Sachsenheim ( 1.026 | 0 )
Schwieberdingen ( 466 | 0 )
Sersheim ( 316 | 0 )
Steinheim an der Murr ( 488 | 0 )
Tamm ( 434 | 0 )
Vaihingen an der Enz ( 1.501 | 1 )
Walheim ( 143 | 0 )

red

Neuer Höchststand: Mehr als 20.000 Menschen sind 100 Jahre und älter

WIESBADEN – Medizinischer Fortschritt und steigender Wohlstand führen dazu, dass die Menschen in unserer Gesellschaft immer älter werden. Im Jahr 2020 waren hierzulande 20 465 Menschen 100 Jahre alt und älter. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, waren das 3 523 mehr Hochbetagte als im Jahr 2019. Noch nie während der letzten zehn Jahre gehörten so viele Menschen zur Altersgruppe 100 plus. Nicht nur absolut betrachtet war die Zahl der Menschen dieser Altersgruppe im Jahr 2020 am höchsten, auch ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung war mit 0,025 % höher als noch 2011 (0,018 %).

Vier Mal so viele weibliche Hochbetagte wie männliche 

Ob es an der Lebensweise liegt oder ob neben strukturellen Geschlechterunterschieden auch genetische Aspekte eine Rolle spielen, darüber wird in der Wissenschaft noch diskutiert. Fest steht: Frauen leben länger. Von den 20 465 Hochbetagten waren zuletzt 16 454 weiblich, das entspricht einem Anteil von gut 80 %.

Säuglingssterblichkeit vor 100 Jahren um ein Vielfaches höher als heute 

Die Unterschiede zwischen den Geschlechtern werden auch in der durchschnittlichen Lebenserwartung deutlich. Für 1920 geborene Frauen ergibt sich heute eine durchschnittliche Lebenserwartung von 64,7 Jahren, für damals geborene Männer liegt sie bei 57,5 Jahren.

„Wie sehr sich die Verhältnisse, etwa durch den medizinischen Fortschritt und verbesserte Lebensverhältnisse verändert haben, zeigt sich beispielsweise in der deutlich niedrigeren Säuglingssterblichkeit“ sagt Bettina Sommer, Expertin für Demografie im Statistischen Bundesamt, mit Blick auf die Zahlen. Unabhängig vom Geschlecht sterben heute nur noch 0,3 % der neugeborenen Kinder im ersten Lebensjahr. Vor 100 Jahren, also im Geburtsjahr 1920, starben etwa 41-mal so viele lebendgeborene Mädchen (12 %) und 45-mal so viele Jungen (14 %) im ersten Lebensjahr wie heute.

Quelle: Statistisches Bundesamt

Einbruch ins Blühende Barock: Jugendliche lassen Eis und Getränke mitgehen

Noch unbekannte Täter brachen in der Nacht zum Dienstag in das Blühende Barock in Ludwigsburg ein und versorgten sich mit Eis und Getränken.

Kurz nach 03.00 Uhr meldete ein Zeuge der Polizei, dass er etwa acht Jugendliche auf einem Parkplatz in der Marbacher Straße beobachte, die verdächtig um einen geparkten Mercedes herumschleichen würden. Als Beamte des Polizeireviers Ludwigsburg vor Ort eintrafen, befanden sich mehrere Jugendliche in dem Fahrzeug. Der Großteil ergriff sofort zu Fuß die Flucht. Lediglich ein 17 Jahre altes Mädchen sowie ein 17- und ein 16-jähriger Junge blieben vor Ort. Die Ermittlungen vor Ort ergaben, dass der Mercedes vermutlich nicht verschlossen war. Gestohlen wurde aus dem Fahrzeug nach Überprüfung durch eine berechtigte Person vermutlich nichts.

Auf ihrer Flucht ließen die Jugendlichen allerdings alkoholische und nicht alkoholische Getränke sowie mehrere Packungen verschiedener Stieleise zurück. Einer der angetroffenen Jugendlichen gab den Hinweis, dass diese aus dem angrenzenden Blühenden Barock stammen könnten. Mutmaßlich überstiegen die unbekannten Täter ein Holztor, das an die Marbacher Straße grenzt, und gelangten so ins Innere des Blühenden Barock. Anschließend verschafften sie sich auf noch unbekannte Weise Zutritt in einen Imbiss und entwendeten dort Eis und Getränke im Wert von etwa 50 Euro.

Die Ermittlungen dauern an. Zeugen, die weitere Hinweise geben könne, werden gebeten, sich mit dem Polizeirevier Ludwigsburg, Tel. 07141 18-5353, in Verbindung zu setzen.

Quelle: Polizeipräsidium Ludwigsburg

35-jähriger soll Brandstifter von Sozialunterkunft sein und weitere Meldungen aus der Region

Oberstenfeld: Sozialunterkunft nach schwerer Brandstiftung unbewohnbar – 35-jähriger Tatverdächtiger in Untersuchungshaft

Wegen des Verdachts der schweren Brandstiftung wird gegen einen 35 Jahre alten Tatverdächtigen ermittelt, der am Sonntagabend in einer Sozialunterkunft in der Straße “Am Schafhaus” in Oberstenfeld einen Brand gelegt haben soll. Gegen 18.40 Uhr löste ein Rauchmelder im Gebäude aus. Ein Bewohner der Unterkunft wurde hierauf aufmerksam und verständigte seine beiden zu diesem Zeitpunkt ebenfalls im Gebäude befindlichen Mitbewohner, darunter auch den Tatverdächtigen. Gemeinsam verließen die drei Männer das Haus, sodass niemand verletzt wurde. Zeitgleich wurden Polizei und Feuerwehr alarmiert. Während die Freiwillige Feuerwehr Oberstenfeld mit insgesamt 33 Einsatzkräften den Brand, der vom ersten Obergeschoss auf das Dach übergegriffen hatte, bekämpfte, offenbarte sich der 35-Jährige gegenüber der Polizei als Täter. Der Mann, der sich bei Begehung der Tat nach eigenen Angaben in einem psychischen Ausnahmezustand befand, wurde vorläufig festgenommen. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Heilbronn wurde der bereits aufgrund anderer Delikte vorbestrafte Mann am Montag dem zuständigen Haftrichter vorgeführt. Dieser erließ einen Haftbefehl wegen schwerer Brandstiftung gegen ihn und setzte diesen in Vollzug. Der Tatverdächtige wurde in ein Justizvollzugkrankenhaus eingewiesen. Der entstandene Sachschaden wird derzeit auf etwa 150.000 Euro geschätzt. Das betreffende Haus ist bis auf weiteres unbewohnbar.

 

Vaihingen an der Enz: Sachbeschädigung einer Infotafel an KZ Gedenkstätte

Das Polizeirevier Vaihingen (Enz), Tel. 07042 941-0, sucht Zeugen, die Hinweise zu einer Sachbeschädigung an der KZ Gedenkstätte in Vaihingen geben können. Im Zeitraum von Montag (26.07.), 00:00 Uhr bis Donnerstag, 07:30 Uhr beschädigte ein bislang unbekannter Täter mit einem Stein die Infotafel der KZ Gedenkstätte, so dass ein Sachschaden von etwa 250 Euro entstand.

 

Ludwigsburg: Unfallflucht

Zwischen Samstag 10.00 Uhr und Sonntag 09.30 Uhr verursachte ein noch unbekannter Fahrzeuglenker in der Bahnhofstraße in Ludwigsburg auf einem Stellplatz in einer Hofeinfahrt einen Unfall und machte sich danach aus dem Staub. Der Unbekannte streifte einen geparkten Peugeot und hinterließ einen Sachschaden, der sich auf circa 4.000 Euro beläuft. Zeugen, die den Unfall beobachten konnten, melden sich beim Polizeirevier Ludwigsburg, Tel. 07141 18-5353.

 

Schwierberdingen: Sachbeschädigung mit Pflasterstein

Der Polizeiposten Schwieberdingen, Tel: 07150 383753-0, sucht Zeugen, die Hinweise zu einem Vorfall in der Bahnhofstraße in Schwieberdingen am Sonntag, zwischen 20:00 Uhr und 22:00 Uhr, geben können. Ein bislang unbekannter Täter warf einen Pflasterschein auf eine in einem Hof parkende rote Ape und beschädigte hierdurch die Frontscheibe. Es entstand ein Sachschaden in Höhe von etwa 600 Euro.

 

Bietigheim-Bissingen: Alkoholisierte 31-Jährige randaliert am Bahnhof

Am Sonntagnachmittag sorgte eine stark alkoholisierte 31-Jährige für Aufregung am Bahnhof in Bietigheim-Bissingen. Zeugen gaben an, dass die Frau sich gegen 16:20 Uhr zunächst in einem Imbiss am Bahnhof entblößt haben soll. Wieder vollständig bekleidet randalierte sie wenig später am Bahnhof, schrie herum und belästigte mehrere Passanten. Als die hinzugerufenen Polizeibeamten des Polizeireviers Bietigheim-Bissingen die Dame schließlich am Bahngleis feststellen konnten, war sie orientierungslos und musste mit fast 2,4 Promille in Gewahrsam genommen werden. Auf die 31-Jährige wartet nun eine Anzeige wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses.
Quelle: Polizeipräsidium Ludwigsburg

Gebrauchtwagen so teuer wie noch nie

Die Gebrauchtwagenpreise legen zu. Laut AutoScout24 kostet ein gebrauchtes Fahrzeug im Juli 2021 deutschlandweit durchschnittlich fast 23.000 Euro – ein Allzeithoch. In den vergangenen Jahren sah die Preisentwicklung recht ähnlich aus: Im Winter steigen die Preise, in den Sommermonaten gehen sie leicht zurück. Doch im Coronajahr 2021 ist alles anders. So kosten Gebrauchte jetzt etwa 3.000 Euro mehr als im Juli 2020.

Den Grund für den antizyklischen Preisanstieg sehen AutoScout24-Experten im Nachholbedarf der Verbraucher in Folge des Corona-Lockdowns, in Engpässen bei der Neuwagenproduktion und in einem gewachsenen Stellenwert des Autos, der ebenfalls von der Pandemie gefördert wurde.

“Es ist eine Summe aus kleineren und größeren Effekten aus den vergangenen Lockdowns, welche die Gebrauchtwagenpreise aktuell stark ansteigen lässt”, sagt Stefan Schneck, Vertriebschef Deutschland bei AutoScout24. So spiele etwa der Mangel an Halbleitern eine wichtige Rolle, der mancherorts die Produktion von Neuwagen lahmgelegt habe.

“Hinzu kommt ein Nachholbedarf auf Seiten der Verbraucher, der dem zweiten Lockdown im Frühjahr dieses Jahres geschuldet ist und jetzt geballt auf den Markt losbricht. Diese erhöhte Nachfrage nach Gebrauchten hat die Preise auch im Juli erneut in die Höhe getrieben.” Auch das durch Corona beeinflusste Leasinggeschäft treibt die Preise für Gebrauchte in die Höhe. Denn durch Produktionsschwierigkeiten während des ersten Lockdowns fehlen Leasingrückläufer und Mietwagen.

“Da es nicht genug Neuwagen für die Rückläufer gab, wurden Leasingverträge oft verlängert, statt die Fahrzeuge wie gewohnt durch Neuwagen auszutauschen”, erklärt Stefan Schneck. Die Leasingrückläufer stünden dem Markt also nicht wie sonst üblich als Gebrauchte zur Verfügung.

Lars Wallerang / glp