Die teuersten Städte für Studierende

Berlin – Ein WG-Zimmer in Deutschland kostet im Durchschnitt 479 Euro, während die Bafög-Wohnkostenpauschale nur 360 Euro beträgt. Das berichten die Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Mittwochausgaben) unter Berufung auf eine Untersuchung des auf Immobilienforschung spezialisierten Moses Mendelssohn Instituts (MMI) sowie des Internetportals “WG gesucht”.

Demnach reicht die Wohnkostenpauschalen in 73 untersuchten Uni-Städten nicht für ein durchschnittliches Zimmer aus. In 45 Städten liegt das untere Preissegment bereits über diesem Niveau; hier sind rund 54 Prozent aller Studierenden eingeschrieben.

Die MMI-Auswertung umfasst alle Hochschulstandorte in Deutschland mit mindestens 5.000 Studierenden (ohne Fern- und Verwaltungshochschulen). Hier sind etwa 89,4 Prozent aller rund 2.774.000 Studierenden in Deutschland eingeschrieben. Zu Beginn des Sommersemester 2024 müssen Studierende im Durchschnitt etwa sieben Euro mehr für ein WG-Zimmer zahlen als zu Beginn des letzten Wintersemesters. Gegenüber dem Sommersemester 2023 sind die Preise durchschnittlich um 4,7 Prozent und damit stärker als die Verbraucherpreise gestiegen.

München und Frankfurt am Main sind der Untersuchung zufolge die teuersten Studienorte in Deutschland im Sommersemester 2024. In München werden für freie WG-Zimmer im Durchschnitt inzwischen 760 Euro pro Monat verlangt, das sind 40 Euro mehr als vor einem Jahr. In Frankfurt am Main stieg die durchschnittliche Angebotsmiete für WG-Zimmer binnen Jahresfrist sogar um 90 Euro auf nun 670 Euro pro Monat. Auf Platz drei und vier der Städte mit den höchsten Mieten für WG-Zimmer liegen Berlin mit 650 Euro (vorher 640 Euro) und Hamburg, wo die Preise für WG-Zimmer von 570 Euro auf 610 Euro kletterten. Platz fünf der teuersten Uni-Städte ist Köln (550 Euro in 2023, 560 Euro in 2024).

“Wir erleben mittlerweile eine neue Form der sozialen Auslese: Die Frage, an welcher Hochschule ich studieren kann, hängt mehr und mehr davon ab, ob ich mir die Miete in der Stadt überhaupt leisten kann”, sagte Matthias Anbuhl, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Studierendenwerks, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Mittwochausgaben). “Die Freiheit der jungen Generation wird so stark eingeschränkt. Das ist eine bildungspolitische Misere.”

red

Warum die Geburtenrate in Deutschland dramatisch sinkt

Wiesbaden – Die Geburtenrate in Deutschland ist innerhalb der vergangenen beiden Jahre deutlich zurückgegangen. Sie fiel von 1,57 Kindern pro Frau in 2021 auf rund 1,36 im Herbst 2023 – damit ist das Fertilitätsniveau so niedrig wie seit über zehn Jahren nicht mehr, wie das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BIB) am Mittwoch mitteilte.

Der beobachtete starke Rückgang der Fertilität innerhalb von zwei Jahren sei deshalb ungewöhnlich, da sich Phasen sinkender Geburtenraten in der Vergangenheit eher langsamer vollzogen haben, so das Institut. Die Zahlen basieren auf einer Veröffentlichung des BIB und der Universität Stockholm.

Die Autoren der Studie führen das rapide Absinken der Geburtenrate auf verschiedene mögliche Ursachen zurück: Sie sehen den abrupten Einbruch im Januar 2022 auf 1,4 zunächst als Reaktion auf die beginnende Impfkampagne gegen das Coronavirus neun Monate zuvor. Demnach könnte es sein, dass viele Frauen angesichts der damals für Schwangere nicht zugelassenen Impfstoffe den Kinderwunsch aufgeschoben haben, um sich erst impfen zu lassen. Den verstärkten Geburtenrückgang ab Herbst 2022 führen die Forscher dann auf weitere andere Krisen zurück, die sich in der Endphase der Pandemie entwickelt haben und die sich negativ auf den Kinderwunsch ausgewirkt haben könnten.

“Der Krieg in der Ukraine, die gestiegene Inflation oder auch der fortschreitende Klimawandel haben die Menschen zusätzlich zur Pandemie verunsichert”, sagte Martin Bujard vom BIB, Mitverfasser der Studie. “In einer solchen Zeit multipler Krisen setzen viele ihren Kinderwunsch nicht um.”

Inwiefern die neuen Zahlen einen generellen Trend zu sinkenden Geburtenzahlen in Deutschland einleiten oder nur einen temporären Effekt abbilden, ist dem Bundesinstitut zufolge derzeit noch nicht absehbar. Dauerhaft niedrige Geburtenraten tragen demnach zu einer alternden Gesellschaft bei. Im Zusammenspiel mit zahlreichen anderen Faktoren ergäben sich daraus Herausforderungen unter anderem durch den Rückgang potenzieller Fachkräfte auf dem Arbeitsmarkt und für die Sozialsysteme.

Dennoch zeigt auch die langfristige Betrachtung einen Rückgang der Fertilität nach einem zwischenzeitlichen Hoch: Die Geburtenrate in der Bundesrepublik pendelte nach 1975 für vier Jahrzehnte im Bereich zwischen 1,2 bis 1,4 Kindern pro Frau und gehörte lange Zeit zu den niedrigsten in Europa. Von 2015 bis 2021 lag sie dann deutlich höher mit Werten von 1,5 bis 1,6. Dieser Anstieg wird mit familienpolitischen Reformen wie dem Elterngeld und dem Ausbau der Kindertagesbetreuung in Verbindung gebracht.

Auch die gestiegene Anzahl von Frauen mit Migrationshintergrund in Deutschland spielt wohl eine Rolle, die, sofern sie noch nicht lange in Deutschland leben, im Mittel mehr Kinder bekommen. “Während die Geburtenrate in Deutschland in den 2010er-Jahren anstieg, haben einige europäische Länder einen Rückgang der Geburtenraten erlebt. Seit 2015 lag die Geburtenrate in Deutschland im europäischen Mittelfeld”, so Bujard.

Dass der starke Rückgang der Fertilität seit 2022 kein rein deutsches Phänomen darstellt, zeigt der Blick nach Skandinavien: In Schweden ist die Geburtenrate in den vergangenen beiden Jahren ebenfalls deutlich zurückgegangen. Hier fiel sie von rund 1,67 in 2021 auf nunmehr 1,45 Kindern pro Frau in 2023 ab – und damit auf den niedrigsten Wert seit Beginn der statistischen Erhebung.

Obwohl die politischen Rahmenbedingungen in dem skandinavischen Land als besonders familienfreundlich gelten, ist die Geburtenrate hier bereits seit 2011 im Rückgang begriffen. Damals hatten Frauen durchschnittlich knapp zwei Kinder bekommen. Mit der aktuellen Entwicklung hat sich in Schweden der langfristige Rückgang der Fertilität nochmals beschleunigt.

Auch in anderen europäischen Ländern macht sich der Geburtenrückgang bemerkbar: Im EU-Durchschnitt lag die Geburtenrate im Jahr 2022 nach Angaben der europäischen Statistikbehörde Eurostat bei 1,46 – und ist damit identisch mit dem deutschen Wert.

“Wir sehen nicht nur in Deutschland, sondern in vielen europäischen Ländern sowohl eine große Verunsicherung durch die zahlreichen internationalen Krisen als auch einen Geburtenrückgang”, sagte Bujard. In den wenigen Ländern, in denen die statistischen Ämter bereits Daten für das Jahr 2023 berechnet haben, sind die Werte weiter gesunken. Die Forscher gehen davon aus, dass sich das Muster des fallenden Fertilitätsniveaus auch in weiteren europäischen Ländern zeigen wird.

Der plötzliche und unerwartet starke Rückgang der Geburtenrate in Deutschland könnte unterdessen zu einer heftigen Diskussion über die Familienpolitik der Ampel-Regierung führen: Der rapide Absturz der Geburtenrate zeige einmal mehr die Verunsicherungen bei Familien, ausgelöst durch internationale Krisen und Inflation, sagte die familienpolitische Sprecherin der Unionsfraktion, Silvia Breher (CDU), der “Welt”.

“Der Absturz verdeutlicht aber auch, dass das Vertrauen der Familien in die Politik massiv verloren gegangen ist. Die Ampel schafft es mit ihrer undurchdachten und ideologisch geprägten Gesellschaftspolitik nicht, den Familien Vertrauen zurückzugeben.” So würden wichtige familienpolitische Maßnahmen wie die Investitionshilfen für den Ausbau von Kita-Plätzen “einfach aufkündigt”, große Reformprojekte wie die Ganztagsbetreuung im Grundschulalter dauerten ewig, beklagte Breher. “Was wir brauchen, ist eine pragmatische und bedarfsgerechte Familienpolitik. Nur mit einer verlässlichen Familienpolitik schaffen wir es, die Geburtenrate wieder zu steigern.”

Im Familienministerium werden die neuen Zahlen noch mit Vorsicht aufgenommen: “Festzuhalten ist: Menschen setzen ihren Kinderwunsch aktuell seltener um”, sagte eine Sprecherin. “Die Post-Corona-Zeit sowie die aktuellen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Krisen verlangen den Menschen viel ab. In unsicheren und wirtschaftlich angespannten Zeiten verschieben die Menschen ihre Familienplanung lieber. Das sehen wir gerade.”

Umso wichtiger sei es, Familien bedarfsgerecht zu unterstützen: finanziell, durch eine qualitativ hochwertige und flächendeckende Kinderbetreuung und die Unterstützung partnerschaftlicher Vereinbarkeit von Familie und Beruf, so die Sprecherin. “Hier müssen wir gerade jetzt in eine fortschrittliche Familienpolitik investieren, um Familien und künftigen Eltern Sicherheit zu geben und den Menschen Mut für Familiengründung zu geben.”

red

Fachkräftemangel sinkt laut Ifo-Umfrage

München – Der Fachkräftemangel unter den Unternehmen in Deutschland hat zuletzt etwas abgenommen. Das ergab die jüngste Ifo-Konjunkturumfrage bei etwa 9.000 Firmen in ganz Deutschland.

Unter Engpässen an qualifizierten Arbeitskräften leiden demnach derzeit 36,3 Prozent der Firmen, nach 38,7 Prozent im Oktober 2023. Vor einem Jahr waren es noch 43,6 Prozent. “Die schwächelnde Konjunktur verringert die Nachfrage nach Fachkräften kurzfristig”, sagte Ifo-Experte Klaus Wohlrabe. “Das grundlegende Problem ist aber gekommen, um zu bleiben.” Wenn die Konjunktur wieder anziehe, werde auch der Mangel wieder zunehmen, ergänzte Wohlrabe. “Zudem wird der demografische Wandel das Problem in den nächsten Jahren weiter verschärfen.”

Besonders stark betroffen sind die Dienstleister (42 Prozent). In der Rechts- und Steuerberatung sowie der Wirtschaftsprüfung finden 69,2 Prozent nicht die Bewerber, die sie brauchen. Im Hotelgewerbe und der Logistik sucht rund jedes zweite Unternehmen händeringend Fachpersonal. Aufgrund des Auftragsmangels in der Industrie ist der Fachkräftemangel dort seit mehr als einem Jahr rückläufig und liegt nun bei 28,2 Prozent. Am stärksten ist dort mit 40,3 Prozent die Nahrungsmittelindustrie betroffen. Im Handel und im Bauhauptgewerbe klagen etwas mehr als ein Viertel der Unternehmen über einen Mangel an qualifizierten Arbeitskräften.

red

Förderung bei Heizungstausch: Rund 8.000 Anträge nach drei Wochen bewilligt

Frankfurt am Main – Drei Wochen nach dem Start des Förderprogramms zum Heizungstausch hat die staatliche Förderbank KfW rund 8.000 Anträge bewilligt. Insgesamt sind demnach Förderbescheide mit einem Gesamtvolumen von 124 Millionen Euro erteilt worden, wie das Nachrichtenportal “T-Online” am Dienstag unter Berufung auf Regierungskreise berichtet.

Das Förderprogramm ist seit dem 27. Februar 2024 freigeschaltet und richtet sich an Hausbesitzer, die auf klimafreundliche Heizungen umsteigen wollen. Zunächst gilt die Förderung für Eigentümer von bestehenden Einfamilienhäusern, die diese selbst bewohnen. Über das Heizungsgesetz hatte es monatelang heftigen Streit gegeben – nicht zuletzt weil lange unklar blieb, wie die Förderrichtlinien aussehen.

red

red

Russische Sportler dürfen bei Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in Paris nicht dabei sein

Lausanne  – Bei den Olympischen Spielen in Paris dürfen russische und weißrussische Sportler nicht an der Parade der Delegationen während der Eröffnungsfeier teilnehmen. Das teilte das Internationale Olympische Komitee (IOC) am Dienstag mit.

Begründet wird die Entscheidung damit, dass die Athleten nur als neutrale Einzelathleten (AIN) an den Spielen teilnehmen dürfen. Dieselbe Vorgehensweise sei bereits bei den Olympischen Spielen 1992 in Barcelona für die unabhängigen Olympiateilnehmer aus dem ehemaligen Jugoslawien angewandt worden. Man werde den Teilnehmern aus Russland und Weißrussland dennoch eine Möglichkeit bereitstellen, die Veranstaltung mitzuerleben.

Wie für die Abschlussfeier verfahren werden soll, steht derweil noch nicht fest. Bei der Entscheidung hierzu solle jedoch berücksichtigt werden, dass nicht die Länderdelegationen, sondern alle Athleten gemeinsam an der Abschlussfeier teilnehmen würden, hieß es. Während der Siegerehrungen soll eine spezielle Flagge für die “neutralen Einzelathleten” gehisst und eine spezielle Hymne gespielt werden.

Das Internationale Olympischen Komitee (IOC) hatte im Dezember russischen und weißrussischen Sportlern die Teilnahme an den Olympischen Spielen in Paris als “neutrale Einzelsportler” erlaubt. Wie von allen anderen Teilnehmern soll eine Unterzeichnung der Teilnahmebedingungen, in der auch auf die “Friedensmission der Olympischen Bewegung” hingewiesen wird, verlangt werden. Athleten, die den Krieg gegen die Ukraine aktiv unterstützen, seien von der Teilnahme an den Wettkämpfen ausgeschlossen. Das gelte auch für diejenigen, die beim russischen oder weißrussischen Militär oder den nationalen Sicherheitsbehörden unter Vertrag stehen.

red

59-Jähriger greift Kind am Bahnhof Ludwigsburg an und stellt sich der Polizei

Ludwigsburg – Am Montag, dem 18. März 2024, ereignete sich am Bahnhof in Ludwigsburg ein Vorfall, bei dem ein 59-jähriger Mann einen bislang unbekannten Jungen ins Gesicht schlug und sich anschließend selbst der Polizei stellte. Gemäß den vorliegenden Informationen der Bundespolizei befand sich der deutsche Staatsangehörige am Mittag des genannten Tages auf Bahnsteig 2, als er auf einen Jungen und ein Mädchen aufmerksam wurde.

Der Vorfall ereignete sich gegen 11:50 Uhr, als der etwa 10-12 Jahre alte Junge das gleichaltrige Mädchen an die Brust gefasst haben soll. Daraufhin näherte sich der 59-Jährige dem Jungen und soll ihm einen Schlag ins Gesicht versetzt haben. Nach dem Vorfall griffen weitere Reisende ein und trennten die beiden Personen voneinander. Der 59-Jährige entfernte sich anschließend vom Ort des Geschehens, zeigte sich jedoch wenig später selbst bei der Polizei an.

Die Bundespolizei ermittelt nun wegen des Verdachts der Körperverletzung und bittet Zeugen des Vorfalls sowie den Jungen und das Mädchen, sich unter der Rufnummer +49 711 870350 zu melden.

red

Gewalt in Bietigheim-Bissingen: Jugendliche geraten in Streit – Polizei ermittelt nach Messerangriff und Raub am Bahnhof

Bietigheim-Bissingen – Am Freitagabend, den 15. März 2024, gegen 20:40 Uhr, gerieten zwei Gruppen von Jugendlichen in einer Gasse nahe der Hauptstraße in eine hitzige Auseinandersetzung. Was als verbaler Schlagabtausch begann, eskalierte schnell zu Handgreiflichkeiten, berichtet das Polizeipräsidium Ludwigsburg. Ein Jugendlicher, dessen Identität bislang unbekannt ist, zog plötzlich ein Messer und fügte zwei Beteiligten im Alter von 17 und 18 Jahren Stichverletzungen im Oberkörperbereich zu. Anschließend flüchtete die Gruppe in Richtung Rathaus. Die Polizei erhielt später die Meldung von einem 15-jährigen Jugendlichen, der angab, an der Auseinandersetzung beteiligt gewesen zu sein. Er behauptete, aus Notwehr gehandelt zu haben.

Ein weiterer Vorfall ereignete sich am Montagabend, den 18. März 2024, gegen 18:00 Uhr, am Bahnhof von Bietigheim-Bissingen. Dort wurde ein 15-jähriger Jugendlicher von zwei unbekannten Männern angesprochen und gewaltsam festgehalten. Die Täter raubten dem Jugendlichen seinen Geldbeutel und zwangen ihn, an einem Geldautomaten Bargeld abzuheben. Als der Jugendliche einen Moment der Unaufmerksamkeit nutzte, um seinen Vater anzurufen, drohten ihm die Täter mit einem Messer und ergriffen die Flucht zurück in Richtung Bahnhofsgebäude.

Die Polizei hat in beiden Fällen Ermittlungen wegen schwerer Körperverletzung bzw. Raubes eingeleitet und bittet dringend um Hinweise aus der Bevölkerung. Zeugen werden gebeten, sich umgehend mit dem Polizeirevier Bietigheim-Bissingen in Verbindung zu setzen.

red

Straßenbau in Ludwigsburg: ADFC kritisiert Behörde wegen Sperrung von Gehwegen

Ludwigsburg – Die Debatte über die Gleichberechtigung von Fußgängern und Radfahrern im Straßenverkehr wird derzeit auch in Ludwigsburg intensiv geführt. Laut einer Pressemitteilung des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) Ludwigsburg appelliert der Club in diesem Zusammenhang an die Straßenverkehrsbehörde, bei der Genehmigung von Baustellen den Fuß- und Radverkehr nicht zu benachteiligen.

Ein konkretes Beispiel verdeutlicht die Herausforderungen, mit denen Fußgänger und Radfahrer konfrontiert sind: Neben der Hauptfeuerwache auf der Heilbronner Straße in Ludwigsburg ist seit dem Beginn eines Hausabbruchs im Juli 2023 der Gehweg vollständig gesperrt. Laut der Pressemitteilung des ADFC Ludwigsburg Stadt müssen Fußgänger und Radfahrer aus Richtung Eglosheim seither zweimal die vielbefahrene Heilbronner Straße überqueren, was zu erheblichen Wartezeiten führt. Dies stellt eine erhebliche Einschränkung für den Fuß- und Radverkehr dar, obwohl diese Strecke eine wichtige Alltagsverbindung beispielsweise zum Marstall-Center, BlühBa oder nach Hoheneck darstellt.

Ursprünglich war die Sperrung aus Sicherheitsgründen bis Ende Juli 2023 befristet. Doch trotz dieser zeitlichen Einschränkung bleibt die Sperrung bis heute bestehen, wie aus der Pressemitteilung des ADFC Ludwigsburg Stadt hervorgeht, was vom ADFC als inakzeptabel betrachtet wird. Ulrike Rzymann, Vorständin des ADFC Ludwigsburg-Stadt, betont laut der Pressemitteilung: “Die starken Einschränkungen des Fuß- und Radverkehrs hätten von vornherein nicht so genehmigt werden dürfen.” Sie kritisiert laut der Pressemitteilung, dass der Autoverkehr seither ungehindert fließt, während Fußgänger und Radfahrer erhebliche Umwege in Kauf nehmen müssen.

Der ADFC fordert laut der Pressemitteilung daher die Straßenverkehrsbehörde auf, eine angemessene Verkehrsführung für Fuß- und Radverkehr sicherzustellen. Zudem müsse bei der Genehmigung von Baustellen laut der Pressemitteilung mehr Gewicht auf die Bedürfnisse von Fußgängern und Radfahrern gelegt werden, um einseitige Einschränkungen zu vermeiden.

red

Handy-Sucht: 83 Prozent können ohne nicht mehr leben

Die durchschnittliche Nutzungszeit von Smartphones beläuft sich in Deutschland aktuell auf rund 150 Minuten pro Tag. Das ist das Ergebnis einer Erhebung des IT-Branchenverbandes Bitkom, die am Dienstag veröffentlicht wurde.

Demnach gilt: Je jünger, desto mehr Zeit verbringen die Menschen mit ihrem Gerät. Die 16- bis 29-Jährigen beziffern ihre tägliche Smartphone-Zeit im Durchschnitt auf 182 Minuten, 158 Minuten sind es bei den 30- bis 49-Jährigen. Die 50- bis 64-Jährigen verbringen 148 Minuten pro Tag mit ihrem Smartphone und die Über-65-Jährigen immerhin 96 Minuten.

Dabei wird das Smartphone nur für einen kurzen Teil der Nutzungszeit zum Telefonieren zur Hand genommen: Durchschnittlich 29 Minuten pro Tag wird es für Sprachanrufe genutzt. Auch hier gibt es Altersunterschiede: Die Jüngeren zwischen 16- und 29 Jahren telefonieren durchschnittlich 36 Minuten pro Tag per Smartphone, die 30- bis 49-Jährigen 31 Minuten, die 50- bis 64-Jährigen 27 Minuten und die Senioren ab 65 Jahren rund 17 Minuten.

Etwas mehr als die Hälfte (55 Prozent) der Nutzer eines Smartphones gibt an, ohne das Gerät bereits viele Freunde längst aus den Augen verloren zu haben. 83 Prozent können sich ein Leben ohne Smartphone schon gar nicht mehr vorstellen.

Für die Erhebung befragte Bitkom Research in den ersten drei Kalenderwochen 2024 telefonisch 1.007 Menschen in Deutschland ab 16 Jahren, darunter 769 Nutzer von Smartphones.

red

Rentenerhöhung: So viel mehr gibt’s ab Juli

Die Renten in Deutschland sollen zum 1. Juli 2024 deutlich steigen. Die Rentenanpassung soll sowohl im Osten als auch im Westen 4,57 Prozent betragen, teilte das Bundesarbeitsministerium am Dienstag mit. Hintergrund sind demnach Daten des Statistischen Bundesamtes und der Deutschen Rentenversicherung.

Es ist das erste Mal, dass die Erhöhung bundesweit einheitlich erfolgt. Hintergrund ist, dass der Rentenwert im Osten 2023 den des Westens erreicht hatte. 2023 hatte der Anstieg im Westen 4,39 Prozent und im Osten 5,86 Prozent betragen.

Auf Basis der vorliegenden Daten und unter Anwendung der Rentenanpassungsformel ergibt sich ein rechnerischer aktueller Rentenwert von 39,31 Euro. Damit würde aber das Mindestsicherungsniveau von 48 Prozent knapp unterschritten. Daher greift die Niveauschutzklausel und der aktuelle Rentenwert wird so festgesetzt, dass ein Rentenniveau von 48 Prozent erreicht wird.

Damit ergibt sich eine Anhebung des aktuellen Rentenwerts von gegenwärtig 37,60 Euro auf 39,32 Euro. Dies entspricht einer Rentenanpassung von 4,57 Prozent. Für eine Standardrente bei durchschnittlichem Verdienst und 45 Beitragsjahren bedeutet die Rentenanpassung laut Arbeitsministerium einen Anstieg um 77,40 Euro im Monat.

“Die Rentenanpassung fällt in diesem Jahr erstmalig in ganz Deutschland gleich aus und liegt deutlich über der Inflationsrate”, sagte Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD). “34 Jahre nach der Deutschen Einheit ist das ein Meilenstein für unser Land.”

red