EuGH bestätigt Milliardenstrafen gegen Apple und Google

Luxemburg – In zwei Verfahren vor dem Europäischen Gerichtshof (EuGH) haben die US-Konzerne Apple und Google jeweils Niederlagen erlitten, die Milliardenstrafen zur Folge haben.

Mit Blick auf Apple hob der EuGH am Dienstag ein Urteil der Vorinstanz auf und stellte fest, dass Irland dem Konzern rechtswidrige Steuervergünstigungen in Höhe von 13 Milliarden Euro gewährt habe. Die Luxemburger Richter bestätigen einen entsprechenden Beschluss der Europäischen Kommission von 2016, wonach die Vergünstigungen zurückzufordern seien.

Im Fall von Google ging es derweil um eine Geldbuße von etwa 2,4 Milliarden Euro, welche die EU-Kommission 2017 verhängt hatte. Sie hatte dem Unternehmen vorgeworfen, seine beherrschende Stellung auf mehreren nationalen Märkten für Online-Suchdienste missbraucht zu haben, indem es den eigenen Preisvergleichsdienst gegenüber denjenigen der Wettbewerber begünstigt habe. Der EuGH bestätigte am Dienstag das Urteil der Vorinstanz, welches eine Klage von Google gegen den Beschluss der Kommission im Wesentliche abgewiesen und insbesondere die Geldbuße bestätigt hatte.

red

Ex-Porsche-Chef Wiedeking: VW braucht harte Einschnitte zur Sanierung

Berlin – Nach Ansicht des früheren Porsche-Chefs und VW-Aufsichtsrates Wendelin Wiedeking kommt der Volkswagen-Konzern um harte Einschnitte nicht herum.

Wiedeking sagte “Bild” (Dienstagsausgabe): “VW täte gut daran, sich in Deutschland einer Rosskur zu unterwerfen.” Er maße sich zwar nicht an, zu sagen, ob VW ohne Entlassungen und Werksschließungen sanierbar sei, so Wiedeking laut “Bild”. Aber: “Zu meiner Zeit kann ich nur sagen, es waren immer schon zu viele Leute an Bord. Die Effizienz in den Werken im Vergleich zu vielen anderen, auch eigenen VW-Standorten, ist immer schlechter gewesen bei den inländischen Werken.”

Er glaube, “VW täte gut daran, sich in Deutschland einer Rosskur zu unterwerfen”. VW-Aufsichtsratschef Oliver Blume habe keine andere Wahl als eine harte Sanierung, so Wiedeking der Porsche von 1991 bis 2009 führte und umfangreich saniert hatte, zu “Bild”. “Herr Blume hat jetzt all das auszubaden, was seine Vorgänger seit Martin Winterkorn nicht erledigt haben. Die Ursachen für Probleme im VW-Konzern sind seit Jahren bekannt.”

VW, so Wiedeking, habe “einen guten Vorstandsvorsitzenden, der das Thema lösen wird”. Erstmals sei an der VW-Spitze ein Manager, “der offen anspricht, was getan werden muss”. Aus seiner Sicht, so der heutige Investor Wiedeking zu “Bild”, brauche VW neue Strukturen, müsse “anders arbeiten, effizienter werden”. Alle Standorte müssten sich international dem Wettbewerb stellen: “Das gilt auch für den Standort Wolfsburg, genauso wie für alle anderen Standorte. Deswegen: Die Veränderung ist notwendig. Jetzt muss man sehen, dass man sie auch in überschaubarer Zeit erledigen kann.”

Er glaube an VW, so Wiedeking: “VW hat Geschichte. VW ist auch ein Unternehmen, das zukunftsfähig sein kann.” Er habe das Gleiche erlebt, als er Anfang der 90er-Jahre bei Porsche das Ruder übernahm: “Das sah auch damals so aus, als wenn nichts mehr machbar ist. Aber: Es ist immer was machbar, wenn man nur will, wenn man gemeinsam einen Weg definiert. Und ich glaube, das ist die größte Aufgabe im VW-Konzern: Dass sowohl die Belegschaft, die Belegschaftsvertreter, aber auch das Management sich darauf einigen. So wie es bislang war, geht es nicht weiter.”

red

Wiederaufbau in Burkina Faso: Ludwigsburg unterstützt Dörfer nach Flucht und Unsicherheit

Ludwigsburg – In Zeiten der Unsicherheit und Gewalt im westafrikanischen Burkina Faso sind gute Nachrichten selten geworden. Die prekäre Sicherheitslage in der Sahelzone und die Folgen zweier Militärputsche erschweren nicht nur die politische Zusammenarbeit, sondern auch den Alltag der Bevölkerung. Mehr als zwei Millionen Menschen leben heute als Binnenflüchtlinge in ihrem eigenen Land, vertrieben durch dschihadistische Gruppen, die in weiten Teilen des Landes Angst und Schrecken verbreiten. Auch die Stadt Kongoussi, die seit 2006 durch eine kommunale Entwicklungspartnerschaft eng mit Ludwigsburg verbunden ist, spürt die Auswirkungen. Viele der umliegenden Dörfer wurden geräumt, die Menschen flohen in die Stadt, die zwar sicherer ist, aber durch die immense Zahl an Vertriebenen stark belastet.

Doch es gibt Hoffnung: In den letzten Monaten sind zunehmend mehr Menschen in ihre Dörfer zurückgekehrt. Ein Beispiel dafür ist das Dorf Kora, etwa 15 Kilometer nördlich von Kongoussi gelegen. Durch die Nähe zum Bamsee verfügen die Bewohner über Wasser für die Bewässerung ihrer Felder – ein entscheidender Vorteil. Mit rund 1850 Einwohnern war Kora vor der Flucht ein wichtiger landwirtschaftlicher Standort, der nicht nur Subsistenzwirtschaft betrieb, sondern auch Überschüsse auf dem Markt in Kongoussi verkaufen konnte. Jetzt, nach einer Phase der Unsicherheit, haben die Menschen begonnen, ihre Felder wieder zu bestellen.

Eine besonders erfreuliche Nachricht betrifft die Frauen von Kora, die sich in einer Mühlenkooperative zusammengeschlossen haben. Dank der Unterstützung des Förderkreises Burkina Faso e.V. wurde 2019 der Bau einer Getreidemühle finanziert, die den Frauen die mühsame Arbeit des Getreidemahlens ersparte. Nach der Flucht im letzten Jahr war ungewiss, ob die Mühle die Abwesenheit überstanden hatte. Umso größer war die Freude, als die Frauen die Mühle unversehrt vorfanden und sie erneut in Betrieb nehmen konnten.

Der Förderkreis Burkina Faso, unterstützt durch das Ministerium für Entwicklungszusammenarbeit und zahlreiche Spender aus Ludwigsburg, hat zwischen 2017 und 2019 insgesamt neun Getreidemühlen in der Region finanziert. Diese Mühlen entlasten die Frauen von der harten körperlichen Arbeit und sichern die Versorgung der Bevölkerung. „Wir haben den Frauen jede Hilfe zugesagt, um die Infrastruktur wieder in Gang zu setzen, wenn es zu Beschädigungen gekommen ist,“ erklärt Konrad Seigfried, der Vorsitzende des Förderkreises. Neben den Mühlen hat der Förderkreis auch den Bau von 10 solarbetriebenen Brunnen und 80 Ecosan-Latrinen zur Düngererzeugung unterstützt. Diese Infrastrukturprojekte spielen eine entscheidende Rolle, um die Bevölkerung langfristig wieder in ihre Dörfer zurückzuführen.

„Nur wenn die Bevölkerung wieder in ihre Dörfer zurückkehren kann, wird sich die schwierige Versorgungslage in Kongoussi wieder verbessern. Sonst bleiben die Menschen auf Dauer von den Lebensmittelrationen der Vereinten Nationen abhängig. Das werden wir mit unseren Kräften unterstützen,“ fügt Seigfried hinzu.

Die seit 2006 bestehende Partnerschaft zwischen Kongoussi und Ludwigsburg wurde 2014 um eine Klimapartnerschaft erweitert. Der Förderkreis Burkina Faso, der seit 2008 aktiv ist, bündelt das zivilgesellschaftliche Engagement in Ludwigsburg und hat maßgeblich dazu beigetragen, Projekte wie den Bau der einzigen dualen Berufsschule in Kongoussi zu realisieren. Ende Oktober erwartet Ludwigsburg eine Delegation aus Kongoussi, die anlässlich des 10-jährigen Bestehens der Klimapartnerschaft die Stadt besucht. Erstmals werden auch zwei Schüler der Berufsschule in Ludwigsburg erwartet, die an Workshops zur Solartechnik mit Auszubildenden der SWLB teilnehmen werden.

red

Faeser kündigt Grenzkontrollen an allen deutschen Landesgrenzen an – Start am 16. September

Berlin – Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hat am Montag vorübergehende Kontrollen an allen deutschen Landesgrenzen für die Dauer von sechs Monaten bei der Europäischen Union angemeldet. Die Kontrollen sollen am 16. September beginnen, teilte das Bundesinnenministerium mit.

Dadurch bestehe an allen deutschen Landgrenzen “das gesamte Bündel an stationären und mobilen grenzpolizeilichen Maßnahmen” einschließlich der Möglichkeit von “Zurückweisungen nach Maßgabe des europäischen und nationalen Rechts”. Grund dafür sei die Erforderlichkeit, die irreguläre Migration weiter zu begrenzen und der Schutz der inneren Sicherheit aufgrund der Gefährdung durch islamistischen Terrorismus und schwerer grenzüberschreitender Kriminalität.

“Wir stärken die innere Sicherheit und setzen unseren harten Kurs gegen die irreguläre Migration fort”, sagte Faeser bei einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz im Innenministerium. “Bis wir mit dem neuen Gemeinsamen Europäischen Asylsystem und weiteren Maßnahmen zu einem starken Schutz der EU-Außengrenzen kommen, erfordert das auch, dass wir an unseren nationalen Grenzen noch stärker kontrollieren. Diese Kontrollen ermöglichen auch effektive Zurückweisungen – mehr als 30.000 allein seit Oktober 2023 an den Landgrenzen zu Polen, Tschechien, Österreich und zur Schweiz.”

Daher habe man sich entschlossen, die temporären Grenzkontrollen auf alle deutschen Landesgrenzen auszuweiten. “Wir tun alles, um die Menschen in unserem Land dagegen zu schützen. Dazu gehören die weitreichenden Maßnahmen, die wir jetzt treffen.”

An der deutschen Landgrenze zu Österreich sind die temporären Binnengrenzkontrollen aktuell bis zum 11. November 2024 angeordnet, an den Landgrenzen zur Schweiz, zur Tschechischen Republik und zur Republik Polen läuft die Anordnung derzeit bis zum 15. Dezember 2024. Diese vorübergehenden Binnengrenzkontrollen sollen ebenfalls darüber hinaus verlängert und die Zeiträume angeglichen werden. Hinzu kommen nun Kontrollen auch an den Grenzen zu Frankreich, Luxemburg, den Niederlanden, Belgien und Dänemark.

Seit dem 16. Oktober 2023 habe die Bundespolizei im Rahmen der vorübergehenden Binnengrenzkontrollen zu Polen, Tschechien, Österreich und zur Schweiz rund 52.000 unerlaubte Einreisen festgestellt und rund 30.000 Zurückweisungen vollzogen, so das Bundesinnenministerium. Diese Zurückweisungen erfolgen derzeit u.a. in Fällen, in denen Personen keine gültigen oder gefälschte Dokumente vorlegen oder ohne Visum oder gültigen Aufenthaltstitel einzureisen versuchen.

red

Bietigheim-Bissingen: Brand in Mehrfamilienhaus – Zwei Personen verletzt

BIETIGHEIM-BISSINGEN – Am Montagmorgen (09.09.2024) rückte die Feuerwehr gegen 7.50 Uhr in die Gartenstraße aus, nachdem starker Rauch aus einem Mehrfamilienhaus gemeldet worden war. Eine Wohnung im ersten Obergeschoss des zweistöckigen Gebäudes war in Brand geraten, was dazu führte, dass alle Bewohnerinnen und Bewohner sich in Sicherheit brachten, berichtet das Polizeipräsidium Ludwigsburg.

Zwei Personen erlitten durch den dichten Rauch leichte Verletzungen und wurden vom Rettungsdienst in ein Krankenhaus gebracht. Der Sachschaden kann derzeit noch nicht genau beziffert werden, wird jedoch voraussichtlich einen sechsstelligen Betrag erreichen. Das Gebäude ist bis auf weiteres nicht bewohnbar.

Die Gartenstraße war während der Löscharbeiten in Richtung Freiberger Straße gesperrt. Die Ermittlungen zur Brandursache dauern noch an.

red

Ludwigsburg und Bergamo stärken Zusammenarbeit: Wirtschaft, Tourismus und Kultur im Fokus

Ludwigsburg / Bergamo – Bei einem Besuch in Bergamo, der Partnerstadt und dem Partnerlandkreis von Ludwigsburg, trafen Oberbürgermeister Matthias Knecht und Landrat Dietmar Allgaier auf hochrangige Vertreter der italienischen Provinz. Im Austausch mit dem Präsidenten der Provinz Bergamo, Pasquale Gandolfi, dem Vize-Bürgermeister Sergio Gandi und Kabinettschef Dr. Guiseppe Epinati wurden die Schwerpunkte der künftigen Zusammenarbeit festgelegt. Kultur, Nachhaltigkeit und wirtschaftliche Kooperation sollen im Mittelpunkt stehen und der langjährigen Städtepartnerschaft neue Impulse verleihen. Ludwigsburg und Bergamo wollen in den kommenden Jahren stärker voneinander profitieren und gemeinsame Herausforderungen angehen.

Oberbürgermeister Knecht sagte: „Die Städtepartnerschaft gewinnt immer stärker an Bedeutung. Wir sind froh, dass wir auch nach den Kommunalwahlen in Italien weiter zuverlässige und engagierte Partner in Bergamo haben. Besonders freut es mich, dass Landrat und Oberbürgermeister nicht nur in dieser Frage an einem Strang ziehen.“ Landrat Allgaier ergänzte: „Wir freuen uns sehr, dass die Zusammenarbeit mit der Provinz Bergamo immer enger wird. Die aktuellen Vereinbarungen sind der beste Beweis, dass die Partnerschaft für alle Seiten gewinnbringend ist und ganz aktiv gelebt wird. Die Partnerschaft ist ein sehr gutes Beispiel für die deutsch-italienische Freundschaft.“

Zusammenarbeit wird in verschiedenen Bereichen intensiviert

Beim aktuellen Besuch wurde eine verstärkte Kooperation im Bereich der Wirtschaftsförderung vereinbart, die durch eine gemeinsame Erklärung im Herbst verabschiedet werden soll. Zudem soll künftig regelmäßig ein gemeinsames Wirtschaftsforum der beiden Städte und Regionen veranstaltet werden. Auch im Bereich Tourismus wird die Zusammenarbeit intensiviert: Neben dem Austausch und Verkauf regionaltypischer Produkte auf Märkten und Veranstaltungen soll das Tourismus-Marketing für die jeweils andere Region verstärkt werden. Einen weiteren Schwerpunkt gemeinsamer Projekte sehen die Beteiligten in der Kultur. Hier soll insbesondere eine gemeinsame Veranstaltung der Ludwigsburger Schlossfestspiele und des Teatro Donizetti umgesetzt werden.

Ein besonders bewegender Moment für OB und Landrat war der Besuch des Krankenhauses in Bergamo, das zu Beginn der Corona-Pandemie traurige Berühmtheit erlangt hatte. In vier intensiven Stunden wurde im Anschluss die aktuelle Gesundheitspolitik Deutschlands und Italiens diskutiert und insbesondere die angestoßene Krankenhausreform in den Fokus genommen. Es zeigte sich, dass Bergamo und Ludwigsburg vor ähnlichen Herausforderungen stehen, insbesondere bei der Fachkräftegewinnung, der Tele-Medizin und der Digitalisierung. Dabei spielen Finanzierung und Qualität der Versorgung eine zentrale Rolle.

red

Temperatursturz in Deutschland – Herbstwetter im Anmarsch

Nach den hohen spätsommerlichen Temperaturen vor allem im Osten Deutschlands macht sich zum Wochenstart der Herbst in weiten Teilen des Landes bemerkbar. Deutschlandweit werden am Montag nur noch Höchstwerte von 17 bis 22 Grad erwartet, nachdem es am Vortag in vielen Regionen noch mehr als 30 Grad waren.

Laut Deutschem Wetterdienst (DWD) sorgt unter Tiefdruckeinfluss eine Kaltfront vor allem in der Osthälfte Deutschlands am Montag zunächst noch für kräftige Regenfälle. Nachfolgend stellt sich demnach in frischer Meeresluft eine wechselhafte, frühherbstlich anmutende Witterung ein. Im Tagesverlauf wird ein auffrischender, teils stark böiger Wind aus vorwiegend westlichen Richtungen erwartet, an der Ostsee stürmische Böen.

Die herbstliche Witterung dürfte sich länger halten. Am Dienstag sind laut DWD Höchstwerte von 17 bis 21 Grad zu erwarten, am Mittwoch von 14 bis 20 Grad. Am Freitag sind es im Süden dann voraussichtlich nur noch maximal acht bis 14 Grad, sonst 15 bis 17 Grad. Insgesamt werde das Wetter in den nächsten zehn Tagen wahrscheinlich weiterhin frühherbstlich und leicht wechselhaft bleiben, so der Wetterdienst in seiner Trendprognose.

red

Nachrichtenüberblick aus Ludwigsburg und der Region: Schwerer Radunfall; Einbruch in Gaststätte und Vandalismus an sieben Fahrzeugen

Schwerer Unfall in Ludwigsburg: Radfahrer kollidiert mit Fiat – Rettungseinsatz

Mit schweren Verletzungen wurde ein 61 Jahre alter Radfahrer am Sonntag (08.09.2024) vom Rettungsdienst in ein Krankenhaus gebracht, nachdem er gegen 10:20 Uhr im Ludwigsburger Osten in einen Verkehrsunfall verwickelt war.

Der 61-Jährige fuhr die Danziger Straße in Richtung Bebenhäuser Straße. Anschließend bog er vorfahrtsberechtigt nach rechts in diese ein. Zeitgleich fuhr ein 44-jähriger Fiat-Lenker an den Einmündungsbereich heran. Mutmaßlich erkannte der 44-Jährige die Vorfahrt des Radfahrers nicht und fuhr unvermittelt in den Einmündungsbereich ein. Hierbei kollidierten der Fiat mit dem Fahrrad des 61-Jährigen. Durch die Kollision prallte der Radfahrer auf die Front des Fiat und wurde im weiteren Verlauf auf die Fahrbahn abgewiesen. Durch den Sturz erlitt er schwere Verletzungen und musste mit dem Rettungsdienst in ein Krankenhaus gebracht werden. Der Fiat-Lenker erlitt durch den Unfall leichte Verletzungen. Am Fiat entstand ein Sachschaden von rund 3.000 Euro, die Schadenshöhe am Fahrrad ist noch Gegenstand der Ermittlungen.

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Unfall auf Enzbrücke: Audi-Fahrer kollidiert mit Brückengeländer – Verdacht auf Drogen

Zu einem Verkehrsunfall mit einer leichtverletzten Person kam es am Sonntag (08.09.2024) gegen 19:30 Uhr im Bereich der Enzbrücke in Bissingen. Ein 27-jähriger Audi-Lenker befuhr die Kreisstraße 1636 in Richtung Kayhstraße und bog im weiteren Verlauf nach links in Richtung Enzbrücke ab. Vermutlich aufgrund der wetterbedingten nicht angepassten Geschwindigkeit verlor der 27-Jährige die Kontrolle über sein Fahrzeug und kam nach rechts von der Fahrbahn ab. Anschließend kollidierte er mit dem Brückengeländer der Enzbrücke und erlitt hierbei leichte Verletzungen. Der Sachschaden am Brückengeländer wird auf rund 500 Euro geschätzt, am Audi entstand ein Schaden von zirka 7.000 Euro, sein Fahrzeug war nicht mehr fahrbereit und musste abgeschleppt werden. Während der Unfallaufnahme ergaben sich Hinweise auf eine Beeinflussung von berauschenden Mitteln beim 27-Jährigen. Er musste sich in der Folge einer Blutentnahme unterziehen. Die Ermittlungen hierzu dauern an.

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Einbruch in Ludwigsburger Gaststätte: Täter stehlen mehrere hundert Euro Bargeld

Bislang unbekannte Täter brachen am Sonntag (08.09.2024) zwischen 00:30 Uhr und 11:30 Uhr in eine Gaststätte in der Stuttgarter Straße in Ludwigsburg ein. Mutmaßlich mit einem Werkzeug brachen die Täter die Türe zum Gebäude auf und gelangten so in die Gaststätte. Im Küchenbereich der Gaststätte fanden die Täter drei Geldbeutel vor. Diese entwendeten die Täter mit mehreren hundert Euro Bargeld Inhalt. Anschließend flüchteten sie unerkannt. Das Polizeirevier Ludwigsburg, Tel. 07141 18-5353 oder E-Mail ludwigsburg.prev@polizei.bwl.de, sucht Zeugen, die verdächtige Beobachtungen machen konnten.

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Vandalismus in Bietigheim-Bissingen: Unbekannter beschädigt sieben Fahrzeuge

Mindestens sieben Fahrzeuge beschädigte ein noch unbekannter Täter in der Nacht zum Sonntag (08.09.2024) in Bietigheim-Bissingen. Die Pkws, darunter unter anderem ein Toyota, ein Skoda, ein Ford sowie ein Citroen, waren am Fahrbahnrand der Hermann-Hesse- und der Schillerstraße geparkt. Der entstandene Sachschaden dürfte sich auf insgesamt mehrere Tausend Euro belaufen. Das Polizeirevier Bietigheim-Bissingen hat die Ermittlungen aufgenommen. Zeugen sowie etwaige weitere Geschädigte werden gebeten, sich unter der Tel. 07142 405-0 oder per E-Mail an bietigheim-bissingen.prev@polizei.bwl.de zu melden.

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red

Verwendete Quellen: Polizeipräsidium Ludwigsburg

Venezianische Messe Ludwigsburg: Ein mutiges neues Konzept – und ein voller Erfolg

Von Ayhan Güneş

Die große Frage vor Beginn des diesjährigen Spektakels lautete: Wie würden die Menschen das neue Konzept „Freier Eintritt“ annehmen? Zum ersten Mal in der Geschichte der Venezianischen Messe Ludwigsburg war der Zugang für alle frei, ohne Barrieren, ohne Ticketkontrolle. Ein Wagnis für den Veranstalter, der sich entschloss, diese Tradition zu öffnen und damit ein Experiment zu wagen. Die Antwort auf diese Frage gab es in den Gesichtern der Menschen, die über den Marktplatz strömten: Begeisterung, Staunen, und vor allem: Gemeinschaft.

„Wenn das Wetter am Sonntag einigermaßen stabil bleibt, werden wir am Ende zwischen 70.000 und 75.000 Besucherinnen und Besucher auf dem Marktplatz verzeichnen“, freute sich Mario Kreh, Geschäftsführer von Tourismus & Events Ludwigsburg, bereits vor dem Finale des dreitägigen Spektakels. Und tatsächlich war die Resonanz überwältigend. Doch das war mehr als nur ein Erfolg in Zahlen – es war ein kulturelles Ereignis, das zeigte, wie stark Ludwigsburg als Veranstaltungsort strahlt.

Eine Frage der Offenheit

Der Mut, die Messe ohne Eintrittsgelder zu öffnen, hat sich ausgezahlt. „Die Öffnung für die breite Öffentlichkeit ohne Absperrgitter und Eintrittspreis schafft eine fantastische Atmosphäre und zieht viele Menschen aus Stadt und Region an. Masken, Tanz, Farben und Musik zeigen ein europäisch geprägtes, weltoffenes und buntes Ludwigsburg!“, erklärt Oberbürgermeister Matthias Knecht. Die besondere Atmosphäre auf dem Marktplatz, die in den Vorjahren durch Absperrgitter und Ticketkontrollen geprägt war, wich einer offenen, fast familiären Stimmung. Menschen mischten sich unter die Masken- und Kostümträger, und das kulturelle Erbe der Venezianischen Messe wurde für alle erlebbar.

Alt trifft Neu

Das neue Konzept bedeutete jedoch nicht, dass auf Traditionen verzichtet wurde. Die Parade der prachtvollen Masken und Kostüme, die schon am Freitagabend tausende Menschen in ihren Bann zog, blieb der Kern der Veranstaltung. Doch es gab auch Neuerungen, die frischen Wind in die altehrwürdige Veranstaltung brachten: Ein DJ sorgte am Freitagabend für moderne Klänge, die zahlreiche Kostümträger zu ausgelassenen Tänzen animierten. Am Samstagabend hingegen bot das Stuttgarter Operettenensemble eine klassische „Nacht in Venedig“, die in die historische Linie der Messe perfekt hineinpasste.

„Altbewährtes belassen und dennoch Neues wagen – das ist die Formel, die wir verfolgt haben,“ sagt Elmar Kunz, stellvertretender Geschäftsführer von Tourismus & Events Ludwigsburg. Die Herausforderung, Tradition und Moderne zu verbinden, scheint gelungen.

Die Vision eines Pioniers

Auch Rainer Kittel, Spiritus Rector der Venezianischen Messe der Neuzeit, war von dem neuen Konzept begeistert. „Ich bin beglückt und kann Tourismus & Events zu der Idee der Öffnung ohne Eintritt nur nachdrücklich gratulieren. Meine anfängliche Skepsis ist von Minute 1 an verflogen – was für ein Fest für alle Bürgerinnen und Bürger, Besucherinnen und Besucher von nah und fern!“ Kittel, der die Wiederbelebung der Messe 1993 maßgeblich mitgestaltete, war weiterhin in die Programmgestaltung involviert und zeigte sich beeindruckt von der neuen Dimension der Offenheit, die das Fest erlangt hat.

Das neue Gesicht der Venezianischen Messe

Mit dem Wegfall des Eintritts gelang es dem Veranstalter, eine neue Zielgruppe zu erreichen. Viele Menschen, die sonst vielleicht gezögert hätten, das Ticket für die Messe zu erwerben, mischten sich in diesem Jahr unter die Besucher. Die Freude war spürbar – von den kleinsten Teilnehmern, die in einem Bastelworkshop ihre eigenen Masken gestalteten, bis zu den zahlreichen Kostümträgern, die das Residenzschloss als Bühne für Fotoshootings nutzten.

Die Veranstalter sind sich einig: „Die Venezianische Messe hat mit diesem Konzept ein neues Gesicht bekommen. Und dieses Gesicht zeigt Offenheit, Kreativität und Zusammenhalt.“

Ein Wochenende für die Ewigkeit

Während sich die letzten Masken ab Sonntagabend wieder in die Koffer und Truhen verabschiedeten, bleibt eines sicher: Die Venezianische Messe 2024 wird in Erinnerung bleiben. Nicht nur wegen der beeindruckenden Besucherzahlen, sondern wegen der besonderen Atmosphäre, die Ludwigsburg für ein Wochenende in eine Stadt der kulturellen Vielfalt und der Gemeinschaft verwandelte.

Riesenrad „City Star“ dreht am Sonntag letzte Runde: Welchen Mehrwert brachte es Ludwigsburg?

Von Ayhan Güneş

LUDWIGSBURG – Ein halbes Jahr lang prägte das Riesenrad „City Star“ das Stadtbild von Ludwigsburg – wie ein stiller Riese, der den Blick über Schloss, Barockgärten und die belebten Straßen schweifen ließ. Am Sonntag, den 8. September, drehte es seine letzten Runden. Mehr als 150.000 Menschen erlebten die Stadt aus luftiger Höhe. Doch nun, wo der Gigant abgebaut wird, bleibt die Frage: Hat Ludwigsburg mit diesem Blickfang nur kurz die Köpfe der Besucher verdreht, oder steckt dahinter ein nachhaltiger Erfolg für die Wirtschaft und das Stadtmarketing?

Eine Attraktion mit weitreichender Wirkung

Für Elmar Kunz, stellvertretenden Geschäftsführer von Tourismus & Events Ludwigsburg, war das Riesenrad viel mehr als nur ein imposanter Blickfang. „Das Riesenrad diente nicht nur als Besuchermagnet, sondern hat vor allem im Bereich Marketing einen enormen Wert. Es wurde intensiv genutzt, um Ludwigsburg aus einer einzigartigen Perspektive zu präsentieren – ob für Reiseveranstalter, Kongressentscheider oder Blogger“, so Kunz gegenüber Ludwigsburg24.

Diese Marketingwirkung ist laut Kunz nicht zu unterschätzen. „Der Wert dieser Sichtbarkeit bewegt sich in einem hohen sechsstelligen Bereich, weil das Riesenrad als Teil eines umfassenden Erlebnisses vermarktet wurde.“ Besonders in Kombination mit dem Schloss, dem Blühenden Barock und anderen Veranstaltungen wie der Venezianischen Messe habe das Riesenrad entscheidend dazu beigetragen, Ludwigsburg als attraktive Destination zu positionieren.

Synergien mit anderen Attraktionen

Auch wenn keine konkreten Umsatzdaten aus dem Einzelhandel oder der Gastronomie vorliegen, betont Kunz die starken Synergieeffekte des Riesenrads. „Besucher, die zu Veranstaltungen wie der Weinlaube oder dem Pferdemarkt nach Ludwigsburg kamen, nutzten oft auch das Riesenrad – und umgekehrt.“ Besonders das Kombiticket, das den Zugang zum Riesenrad, dem Schloss und dem Blühenden Barock ermöglichte, habe viele Besucher motiviert, mehr von der Stadt zu erkunden.

Die Rolle des Riesenrads als Ergänzung zu bestehenden Attraktionen sei entscheidend, um das Gesamtangebot der Stadt abzurunden. „Das Riesenrad allein mag nicht der einzige Grund sein, um nach Ludwigsburg zu kommen. Aber in Verbindung mit den anderen Sehenswürdigkeiten hat es den Aufenthalt der Besucher bereichert und für unvergessliche Momente gesorgt“, erklärt Kunz.

Einfluss auf Übernachtungen: Ein Baustein unter vielen

Während das Riesenrad allein nicht als Anreiz für Übernachtungen diente, sieht Kunz dennoch einen positiven Effekt auf den Tourismus. „Viele Geschäftsreisende und Kongressgäste nutzten das Riesenrad, um in ihrer Freizeit Ludwigsburg von oben kennenzulernen. Es ist ein zusätzliches Angebot, das den Aufenthalt in der Stadt noch attraktiver gemacht hat.“ Da Geschäftsreisende mit rund 75 % den größten Anteil der Übernachtungen in Ludwigsburg ausmachen, war das Riesenrad für diese Zielgruppe eine interessante Ergänzung.

Imagegewinn und Standortattraktivität

Ein besonders wertvoller Aspekt des Riesenrads war laut Kunz seine exponierte Lage. „Das Riesenrad war von der Autobahn aus sichtbar und verlieh der Skyline von Ludwigsburg ein temporäres Postkartenmotiv.“ Die Präsenz in sozialen Medien, wo viele Besucher ihre Erlebnisse teilten, sei ein unschätzbarer Marketingfaktor. „Diese Bilder schaffen einen enormen Marketinggegenwert, der weit über den reinen wirtschaftlichen Effekt hinausgeht.“

Letztlich sieht Kunz im „City Star“ ein wichtiges Element, das zur Attraktivität Ludwigsburgs beitrug. „Es war mehr als nur eine temporäre Attraktion. Es hat uns geholfen, die Stadt in einem neuen Licht zu präsentieren und nachhaltig im Bewusstsein der Besucher zu verankern.“

Fazit: Nachhaltiger Mehrwert für Ludwigsburg

Das „City Star“ Riesenrad war nicht nur ein Highlight für die Besucher, sondern auch ein starker Marketingfaktor, der Ludwigsburg als attraktive Destination gestärkt hat. Durch die Verknüpfung mit anderen Attraktionen und Veranstaltungen hat es wesentlich dazu beigetragen, das Image der Stadt zu fördern. Während konkrete wirtschaftliche Zahlen schwer zu messen sind, bleibt der langfristige Effekt auf das Image und die Standortattraktivität unbestritten.