Bundesregierung verschärft Waffenrecht, führt Gesichtserkennung ein und ändert Asylpolitik drastisch

Die Bundesregierung hat nach dem Terrorangriff von Solingen ein umfangreiches Maßnahmenpaket beschlossen. Vorgesehen ist der Einsatz von sogenannten “Tasern” sowie von Gesichtserkennungs- und Polizeisoftware. Das Waffenrecht soll verschärft und durch “verdachtsunabhängige” Kontrollen durchgesetzt werden. Flüchtlingen, die nicht aus der Ukraine stammen, soll bei einem Besuch von Angehörigen im Ursprungsland ohne triftigen Grund der Schutzstatus entzogen werden. Wenn Flüchtlinge bereits in einem anderen EU-Staat Leistungen erhalten können, soll in Deutschland der Bezug gestoppt werden

“Ich bin froh, dass es uns gelungen ist, uns in der Bundesregierung auf weitreichende Maßnahmen zu verständigen”, sagte Innenministerin Nancy Faeser (SPD). Es gehe nicht nur um den Migrationsbereich, sondern auch um die Bereiche der Waffenrechtsverschärfung und die Befugnisse der Sicherheitsbehörden.

Die Polizei soll in Zukunft auch Gesichtserkennungssoftware einsetzen können. “Ermittlungsbehörden bekommen künftig die Befugnis zum biometrischen Abgleich von Internetdaten, der sogenannten Gesichtserkennung mit öffentlich zugänglichen Quellen, also im Internet, in den sozialen Medien”, so Faeser. Das Bundeskriminalamt (BKA) soll zur Analyse polizeilicher Daten auch sogenannte “Künstliche Intelligenz” einsetzen können. Die SPD-Politikerin erhofft sich davon, gesuchte Personen schneller identifizieren zu können. Unter Datenschützern sind beide Technologien umstritten, weil sie fehleranfällig sind und zu Diskriminierung führen können. Das Bundesverfassungsgericht hatte den Einsatz von Polizeisoftware zuletzt eingeschränkt.

Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) ergänzte, dass der Bundespolizei sogenannte “Taser” zur Verfügung gestellt werden sollen, damit sie sich im Konfliktfall gegen Täter, insbesondere in großen Menschenmengen, durchsetzen können. Diese Elektroimpulsgeräte können bei Personen mit schwachen Herzen tödlich sein.

Darüber hinaus soll das Waffenrecht verschärft werden. “Messer haben auf Volksfesten, Sportveranstaltungen oder ähnlichen öffentlichen Veranstaltungen nichts zu suchen. Deshalb wird es hier ein Messerverbot geben”, sagte die Innenministerin. Ausnahmen sollen etwa im beruflichen Kontext möglich sein. “Wir werden ein generelles Umgangsverbot für Springmesser einführen und darüber hinaus mit Regelungsbeispielen klarstellen, wann ein individuelles Waffenverbot gelten sollen.”

Die Bundesländer sollen an kriminalitätsbelasteten Orten, wie etwa Bahnhöfen, komplette Messerverbote einführen können. Die Bundespolizei soll künftig die Möglichkeit für verdachtsunabhängige stichprobenartige Kontrollen erhalten. Solche Kontrollen stehen in der Kritik, weil sie schikanierendes “Racial Profiling” auf Basis von Stereotypen zur Folge haben können.

“Künftig werden auch die Bundespolizei, das Bundeskriminalamt und das Zollkriminalamt abgefragt, wenn jemand eine waffenrechtliche Erlaubnis beantragt oder die Zuverlässigkeit eines Antragstellers geprüft wird”, sagte die SPD-Politikerin. Bislang hatte sich die FDP gegen schärfere Waffengesetze gestellt.

Faeser zählte als Maßnahmen gegen Islamismus mehr Befugnisse für den Verfassungsschutz bei Finanzermittlungen, eine “Task Force” aus Wissenschaft und Praxis, sowie Präventionsprojekte auf.

Mit mehreren Regelungen soll das Asylrecht verschärft werden. “Wir werden auch beim Aufenthaltsrecht und bei Rückführungen weitere Maßnahmen treffen”, erklärte die Innenministerin. “Wir werden ein besonders schwerwiegendes Ausweisungsinteresse definieren bei Straftaten, die mit einem Messer begangen werden und zu einer Freiheitsstrafe von mindestens einem halben Jahr führen.” Ein besonders schwerwiegendes Ausweisungsinteresse soll Buschmann zufolge auch im Jugendstrafrecht für Angriffe mit Messern geschaffen werden. Auch Reisen in das Heimatland sollen begrenzt werden. “Wer ohne zwingenden Grund, wie zum Beispiel eine Beerdigung naher Angehöriger, in sein Heimatland zurückreist, dem soll der Status als Flüchtling oder subsidiär Schutzberechtigter aberkannt werden”, kündigte Faeser an. Eine Arbeitsgruppe mit den Ländern soll Hürden für Dublin-Abschiebungen beseitigen.

Justizminister Buschmann kritisierte insbesondere, dass eine hohe Zahl an Abschiebungen scheitere, weil die Abschiebepflichtigen nicht angetroffen werden können. “Das muss aufhören. Und darauf haben wir uns verständigt und deshalb haben wir eine ganze Reihe von Maßnahmen ergriffen, um im Bereich der Migrationspolitik gewissermaßen einen `Realismuseinzug` erhalten, der dafür sorgt, dass wir nicht nur bestehende Gesetze umsetzen, sondern dass wir auch erweiterte Möglichkeiten haben, das schneller und effektiver zu tun”, sagte der FDP-Politiker.

Die Ausschlussgründe für Asyl sollen erweitert werden. “Wer Menschen angreift wegen ihres Geschlechts, ihrer sexuellen Orientierung wegen ihres jüdischen Glaubens oder auch sonstigen menschenverachtenden Beweggründen, sprich wer islamistisch, dschihadistisch oder sonst wie extremistisch motiviert ist, kann in Deutschland kein Asyl bekommen oder als Flüchtling anerkannt werden”, sagte Buschmann. “Und deshalb werden wir die Ausschlussgründe für die Asylberechtigung und die Flüchtlingseigenschaft ausweiten.”

Anja Hajduk (Grüne), Staatssekretärin im von Minister Robert Habeck (Grüne) geführten Bundeswirtschaftsministerium, kündigte eine Streichung von Leistungen für bestimmte Flüchtlinge an. “Wir finden es richtig, wenn Flüchtlinge, die bereits in einem anderen EU-Mitgliedsstaat registriert wurden, dass sie dort dann auch ihr Asylverfahren betreiben müssen”, sagte sie. “Wenn es dann so ist, dass sowieso schon geklärt ist, dass durch ein Übernahmeersuchen auch gesichert ist, dass dort dann für die Finanzierung eine Zuständigkeit von einem benachbarten europäischen Staat für eine Person gewährleistet ist, dann ist es auch folgerichtig, dass der Leistungsanspruch, der hier bei uns möglicherweise begonnen hat zu greifen, beendet wird. Darauf haben wir uns auch gemeinsam verständigt.”

red

Der Nachrichtenüberblick für Ludwigsburg und die Region: Verkehrsunfälle, Hitlergruß-Vorfall und Einbrüche

Murr: 43-Jähriger zeigt Hitlergruß in Gaststätte – Strafanzeige wegen verfassungswidriger Symbole

Mit einer Strafanzeige wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen muss ein 43-Jähriger nun rechnen, nachdem er am Mittwoch (28.08.2024) gegen 22.30 Uhr in einer Gaststätte in der Hindenburgstraße in Murr den Hitlergruß zeigte. Zudem äußerte der Mann lautstark eine rechtsextremistische Parole. Die eingesetzten Polizeibeamten erteilten dem 43-Jährigen daraufhin einen Platzverweis.

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Verkehrsunfall in Großsachsenheim: Zwei Verletzte und 20.000 Euro Schaden

Zwei verletzte Personen und ein Sachschaden in Höhe von insgesamt etwa 20.000 Euro sind die Bilanz eines Verkehrsunfalls, der sich am Mittwoch (28.08.2024) gegen 10.00 Uhr in Großsachsenheim ereignete.

Ein 53 Jahre alter VW Golf Sportsvan-Lenker wollte von der Gerhard-Rummler-Straße nach rechts auf die Landesstraße 1125 in Richtung Sersheim abbiegen. Da die Fahrbahn dort aufgrund von Bauarbeiten mittels Warnbaken abgesperrt ist, stoppte der 53-Jährige und scherte anschließend nach links aus. Ein hinter ihm fahrender 48-jähriger VW-Golf-Lenker erkannte dies mutmaßlich zu spät und fuhr ungebremst auf das Fahrzeug des 53-Jährigen auf. Durch die Kollision wurden der 53-Jährige schwer und der 48-Jährige leicht verletzt. Beide Männer wurden vom Rettungsdienst in Krankenhäuser gebracht. Die Pkws waren nicht mehr fahrbereit und mussten abgeschleppt werden.

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Zeugen gesucht: Nötigung im Straßenverkehr auf der A81 im Engelbergtunnel

Die Verkehrspolizeiinspektion Ludwigsburg sucht Zeugen einer Nötigung im Straßenverkehr, zu der es am Mittwoch (28.08.2024) gegen 13.15 Uhr auf der Bundesautobahn 81 kam.

Ein 43 Jahre alter Mercedes-Sprinter-Fahrer war im Engelbergtunnel in Fahrtrichtung Heilbronn unterwegs, als sich von hinten ein Sattelzug näherte. Mutmaßlich da der 43-Jährige aus Sicht des noch unbekannten Sattelzug-Lenkers zu langsam fuhr, betätigte dieser mehrfach die Lichthupe. An der Anschlussstelle Stuttgart-Zuffenhausen verließ der Sprinter-Fahrer, der zudem einen Anhänger montiert hatte, die Autobahn in Richtung Schwieberdingen. Der Lkw-Lenker überholte dabei den 43-Jährigen, scherte vor dem Transporter wieder ein und bremste sein Fahrzeug bis zum Stillstand ab. Als der unbekannte Fahrer ausstieg und auf den Sprinter-Fahrer zuging, setzte der 43-Jährige seine Fahrt fort, um einem Streit aus dem Weg zu gehen. Dabei überholte er den abgestellten Lkw und fuhr an dem Unbekannten vorbei, der hierbei gegen den rechten Außenspiegel des Sprinters schlug und diesen beschädigte. Es entstand ein Sachschaden in Höhe von etwa 500 Euro.

Zeugen, die sachdienliche Hinweise geben können, insbesondere zu der Fahrweise der beiden Beteiligten im Engelbergtunnel und danach, werden gebeten, sich unter der Tel. 0711 6869-0 oder per E-Mail an stuttgart-vaihingen.vpi@polizei.bwl.de mit der Polizei in Verbindung zu setzen.

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Einbruch in Gerlingen: Unbekannte Täter dringen gewaltsam in Wohnung ein

Noch unbekannte Täter verschafften sich zwischen Montag (26.08.2024) 14.00 Uhr und Mittwoch (28.08.2024) 13.00 Uhr gewaltsam Zutritt in eine Wohnung im Amselweg in Gerlingen. Die Täter durchsuchten sämtliche Räume und Schränke. Weder das Diebesgut noch der entstandene Sachschaden können derzeit genau beziffert werden. Zeugenhinweise nimmt der Polizeiposten Gerlingen unter der Tel. 07156 9449-0 oder per E-Mail an ditzingen.prev@polizei.bwl.de entgegen.

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red

Verwendete Quellen: Polizeipräsidium Ludwigsburg

 

Immobilienmarkt in Ludwigsburg: Preise für Wohnungen und Einfamilienhäuser sinken – lediglich vier neue Einfamilienhäuser verkauft

Von Ayhan Güneş

Ludwigsburg –  Jahrelang kannten die Immobilienpreise in Ludwigsburg und den umliegenden Städten nur eine Richtung: steil nach oben. Doch der Grundstücksmarktbericht 2024 offenbart, dass dieser Trend im vergangenen Jahr ins Stocken geraten ist – und in einigen Bereichen sogar eine Kehrtwende vollzogen hat.

Der Bericht, der die Marktentwicklungen des Jahres 2023 in Ludwigsburg, Remseck am Neckar und Freiberg am Neckar analysiert, zeigt, dass der Immobilienmarkt in eine Phase des Umbruchs eingetreten ist. Trotz einer fast stabilen Anzahl von rund 1.300 Kaufverträgen, was nur 3 Prozent weniger als im Vorjahr sind, ging der Geldumsatz für Wohnimmobilien um bemerkenswerte 11 Prozent zurück.

Ein Markt in Bewegung: Uneinheitliche Preisentwicklungen

Die Detailauswertungen des Gutachterausschusses verdeutlichen, dass sich die Preisentwicklung stark unterscheidet, je nach Lage und Objekt. Während Immobilien in guten Lagen und neueren Baujahren sich stabil hielten oder sogar leichte Preissteigerungen verzeichneten, mussten weniger attraktive Lagen und ältere Immobilien deutliche Wertverluste hinnehmen. So fielen die Preise für Eigentumswohnungen im Durchschnitt um etwa 15 Prozent. Neubauwohnungen erlitten in 2023 einen Rückgang von 15 Prozent und kosteten im Schnitt noch 5.735 Euro pro Quadratmeter ((2022: 6.670 €/m²). Bestandswohnungen verloren ebenfalls an Wert und lagen bei durchschnittlich 3.970 Euro pro Quadratmeter – ein Rückgang von 12 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (2022: 4.500 €/m²),.

Einfamilienhäuser: Eine durchwachsene Bilanz – nur vier Neubauhäuser wechseln den Besitzer

Auch der Markt für Einfamilienhäuser ist von dieser Entwicklung betroffen. Insgesamt wurden etwa 150 Einfamilienhäuser in den drei Städten verkauft (Ludwigsburg: 75, Remseck am Neckar: 36, Freiberg am Neckar: 39), was im Vergleich zu den Vorjahren eine geringe Anzahl darstellt. Besonders bemerkenswert ist der fast vollständige Stillstand im Neubausegment, wo nur vier Neubauhäuser den Besitzer wechselten. Die Preisentwicklung bei Einfamilienhäusern bleibt jedoch so uneinheitlich, dass der Gutachterausschuss bewusst darauf verzichtet, Durchschnittswerte anzugeben, um ein verzerrtes Bild zu vermeiden.

Ein Ausblick auf die Zukunft des Immobilienmarkts

Der Grundstücksmarktbericht 2024 verdeutlicht, dass der Ludwigsburger Immobilienmarkt eine neue Dynamik angenommen hat. Die Zeiten stetig steigender Preise sind offenbar vorbei, und der Markt zeigt sich in seiner Entwicklung zunehmend fragmentiert. Die Schwankungen je nach Lage und Objekt machen es für Käufer und Investoren schwieriger, pauschale Entscheidungen zu treffen. Wer in den Immobilienmarkt der Region investieren will, sollte künftig noch genauer hinschauen und die Preisentwicklungen aufmerksam verfolgen.

Zugang und weiterführende Informationen

Interessierte Bürger können den vollständigen Grundstücksmarktbericht 2024 kostenlos auf der Webseite der Stadt Ludwigsburg einsehen. Für all jene, die eine gedruckte Version bevorzugen, ist diese gegen eine Gebühr erhältlich. Zudem sind die aktuellen Bodenrichtwerte online abrufbar, was potenziellen Käufern und Investoren einen weiteren wichtigen Anhaltspunkt für ihre Entscheidungen bietet.

Der Bericht verdeutlicht: Der Immobilienmarkt in Ludwigsburg und Umgebung ist in Bewegung – und das in alle Richtungen. Investoren, Eigentümer und Kaufinteressenten stehen vor neuen Herausforderungen, die eine differenzierte Betrachtung der einzelnen Lagen und Objekte erfordern.

Info:

Seit 1. Januar 2020 haben sich die Gutachterausschüsse Ludwigsburg, Remseck am Neckar und Freiberg am Neckar zum gemeinsamen Gutachterausschuss Ludwigsburg und Umgebung zusammengeschlossen. Der Grundstücksmarktbericht bildet somit die Immobilienmärkte aller drei Städte ab. Er ist nach den Erfahrungen und Auswertungen des Gutachterausschusses weitestgehend homogen und vergleichbar, bedeutende Unterschiede sind nicht vorhanden. Daher werden zumeist alle drei Städte insgesamt betrachtet. Soweit Unterschiede vorhanden, werden die Analysen getrennt dargestellt.

Alle in Ludwigsburg, Remseck am Neckar und Freiberg am Neckar abgeschlossenen und dem Gutachterausschuss übersandten Kaufverträge für Immobilien aus dem Jahr 2023 wurden von der Geschäftsstelle des Gutachterausschusses erfasst, analysiert und ausgewertet. Der Grundstücksmarktbericht beruht also auf tatsächlichen Verkäufen.

Der Grundstücksmarktbericht steht auf www.ludwigsburg.de/gutachterausschuss zur kostenlosen Einsicht zur Verfügung.

Ludwigsburg: Hund tödlich verletzt – Autofahrerin flüchtet nach Rotlichtverstoß und stellt sich dann doch

LUDWIGSBURG – Ein tragischer Unfall ereignete sich am Mittwochmorgen auf der Bundesstraße 27 in Ludwigsburg, nahe des Schlossparks Monrepos. Ein 38-jähriger Mann war gemeinsam mit seinem Border Collie auf dem Fußgängerüberweg unterwegs, als eine 73-jährige Autofahrerin in ihrem Skoda das Rotlicht missachtete und den Hund erfasste.

Der 38-Jährige überquerte laut der Polizei bei grün die Straße, doch die herannahende Seniorin ignorierte das für sie geltende Rotlicht und fuhr den Hund an. Trotz sofortiger tierärztlicher Hilfe erlag der Border Collie später seinen schweren Verletzungen. Die 73-jährige Fahrerin setzte ihre Fahrt in Richtung Bietigheim-Bissingen fort, ohne anzuhalten oder Hilfe zu leisten.

Am Nachmittag stellte sich die Frau schließlich der Polizei. Der bei dem Unfall entstandene Sachschaden wird auf etwa 1.800 Euro geschätzt. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen und prüft nun den genauen Hergang des Unfalls sowie die Gründe für das Fehlverhalten der Fahrerin.

red

Nach Großbrand in Gerlingen: Ermittler nehmen Geschäftsinhaber fest – Verdacht der Brandstiftung

GERLINGEN – Der Großbrand, der am 5. August 2024 ein Wohn- und Geschäftsgebäude in der Schulstraße schwer beschädigte und einen Sachschaden von rund 500.000 Euro verursachte, hat zu einer überraschenden Entwicklung geführt. Zunächst gingen die Ermittler von einem technischen Defekt als Ursache aus, doch die Nachforschungen der Kriminalpolizei des Polizeipräsidiums Ludwigsburg brachten einen neuen Verdacht ans Licht.

Im Mittelpunkt der Ermittlungen steht nun der 46-jährige Besitzer des Geschäfts, in dem das Feuer ausbrach. Gegen ihn wird wegen des Verdachts der besonders schweren Brandstiftung und Unterschlagung ermittelt. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Stuttgart erließ das Amtsgericht Stuttgart am Mittwoch, den 21. August 2024, einen Haftbefehl gegen den Mann. Am folgenden Tag wurde er festgenommen.

Parallel dazu wurde ein Durchsuchungsbeschluss vollstreckt, der sowohl die Wohnung als auch die Fahrzeuge des Tatverdächtigen umfasste. Dabei konnten mehrere Gegenstände sichergestellt werden, die nun als Beweismittel dienen und weiter ausgewertet werden. Der 46-jährige Deutsche wurde nach seiner Festnahme dem Haftrichter vorgeführt, der den Haftbefehl in Vollzug setzte. Der Mann befindet sich nun in Untersuchungshaft.

red

Verwendete Quelle; Staatsanwaltschaft Stuttgart / Polizeipräsiidium Ludwigsburg

Stuttgarter Traditionskaufhaus Breuninger soll verkauft werden

Ludwigsburg – Die Kaufhauskette Breuninger könnte laut einem Bericht der “Wirtschaftswoche” bald den Besitzer wechseln. Die Eigentümerfamilie plant offenbar, sowohl das Handelsgeschäft als auch die dazugehörigen Immobilien zu verkaufen. Der Verkaufsprozess, der unter dem Codenamen “Project Keystone” bereits im Juni 2024 gestartet wurde, hat großes Interesse geweckt. Erste Angebote werden bis Oktober erwartet.

Der Aufstellung einer Investmentbank zufolge haben 31 Unternehmen Interesse an einem Kauf angemeldet, darunter sowohl Finanzinvestoren als auch Handelsunternehmen. Einige von ihnen seien allerdings nur am Warenhausbetrieb interessiert, andere nur an den Immobilien, schreibt die “Wiwo” weiter. Zur dritten Gruppe gehören demnach Unternehmen, die sich vorstellen können, beides zu übernehmen.

Das Magazin schreibt weiter, zu den Kandidaten für das Handelsgeschäft zählten angeblich unter anderem die spanische Warenhauskette El Corte Inglés sowie die französische Kette Galeries Lafayette, und für die Immobilien interessierten sich verschiedene institutionelle Investoren, etwa die Frankfurter Fondsgesellschaften Deka, DWS und Union Investment, als auch internationale Investoren wie die Beteiligungsgesellschaft Apollo und die Investmentbank Morgan Stanley. Diese Details des Berichts konnten zunächst nichts überprüft werden.

Für die gesamte Breuninger Gruppe soll die thailändische Central Group im Rennen sein, ebenso wie das Family Office des US-Amerikaners Richard Baker, der im Frühjahr die Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof aus der Insolvenz übernommen hatte. Und sogar Amazon soll auf der Liste der Interessenten stehen. Auch das alles mutmaßliche Insider-Informationen, für die es zunächst keinen Beleg gab.

Die Wiwo bezieht sich weiter auf “Verhandlungskreise”, wonach spekuliert werde, dass die gesamte Breuninger-Gruppe auf Basis eines Unternehmenswerts von 2,5 Milliarden Euro verkauft werden könnte. Das Unternehmen war 1881 in Stuttgart von Eduard Breuninger gegründete worden, heute gibt es Warenhäuser in ganz Deutschland. Das Unternehmen positioniert sich im gehobenen Marktsegment mit dem Schwerpunkt auf Textilwaren.

red

42-Jähriger kehrt nach Unfall in Ludwigsburg zurück, um Kennzeichen zu holen – und weitere Meldungen aus der Region

Fahrer schläft am Steuer ein und verursacht Unfall – Polizei ermittelt

Am Dienstag (27.08.2024) befuhr ein 42 Jahre alter Opel-Lenker gegen 17:20 Uhr die Abelstraße in Ludwigsburg. Mutmaßlich, da der 42-Jährige kurz am Steuer einschlief, überfuhr er eine erhöhte Bushaltestelle und kollidierte mit einer Warnbake. Ohne sich um den entstandenen Sachschaden in Höhe von etwa 500 Euro zu kümmern, fuhr der Mann weiter. Kurz darauf kehrte er zurück, holte sein verlorenes Kennzeichen und verließ die Örtlichkeit erneut. Er konnte letztendlich von Polizisten an seiner Wohnanschrift angetroffen werden.

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Marbach am Neckar: 77-Jähriger verwechselt Pedale und verursacht Unfall mit 30.000 Euro Schaden

Ein 77 Jahre alter Citroen-Lenker bog am Dienstag (27.08.2024) gegen 15:00 Uhr von der August-Lämmle-Straße nach links auf die Hermann-Hesse-Straße in Marbach am Neckar ab. Vermutlich weil er das Brems- und Gaspedal verwechselte, stieß der 77-Jährige zunächst gegen einen vor ihm befindlichen Hyundai. Aufgrund der Beschleunigung kollidierte er weiter mit einem entgegenkommenden, aber verkehrsbedingt wartenden Skoda. Es entstand ein Gesamtschaden in Höhe von etwa 30.000 Euro. Verletzt wurde bei dem Unfall niemand.

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Autobahn-Unfall bei Stuttgart: Volvo-Fahrer unter Alkoholverdacht – Polizei beschlagnahmt gefälschten Führerschein

Am Dienstag (27.08.2024) ereignete sich gegen 11:00 Uhr auf der Bundesautobahn 81 zwischen der Anschlussstelle Stuttgart-Feuerbach und dem Autobahndreieck Leonberg, in Fahrtrichtung Stuttgart ein Verkehrsunfall. Ein 39-jähriger Volvo-Lenker befuhr zunächst den mittleren der drei Fahrstreifen. Vor ihm fuhr eine 44 Jahre alte BMW-Lenkerin. Im weiteren Verlauf überholte er diese rechts und scherte mutmaßlich aufgrund seiner Alkoholisierung zu knapp vor ihr ein, sodass es zu einer Kollision kam. Durch den Zusammenstoß entstand am BMW der 44-Jährigen ein Sachschaden in Höhe von etwa 4.000 Euro. Verletzt wurde niemand. Während der Unfallaufnahme stellten die Polizeibeamten Alkoholgeruch bei dem 39-Jährigen fest. Ein anschließend freiwillig durchgeführter Atemalkoholtest ergab einen Wert von rund zwei Promille. Der Mann musste sich anschließend einer Blutentnahme unterziehen. Außerdem händigte er einen gefälschten, ausländischen Führerschein aus, welcher von den Polizisten beschlagnahmt wurde. Der 39-Jährige muss nun mit mehreren Anzeigen rechnen.

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Einbruch in Marbach am Neckar: Täter entwenden Schmuck im Wert von mehreren Tausend Euro

Noch unbekannte Täter verschafften sich zwischen Montag (26.08.2024) 8.00 Uhr und Dienstag (27.08.2024) 00.45 Uhr gewaltsam Zutritt in ein Wohnhaus im südlichen Bereich des Stadtteils Hörnle in Marbach am Neckar.

Die Unbekannten durchwühlten sämtliche Räume und entwendeten den derzeitigen Erkenntnissen zufolge Schmuck im Wert von mehreren Tausend Euro. Die Höhe des entstandenen Sachschadens kann derzeit noch nicht genau beziffert werden.

Die Kriminalpolizei des Polizeipräsidiums Ludwigsburg hat die Ermittlungen übernommen und bittet Zeugen, sich unter der Tel. 0800 1100225 oder per E-Mail an hinweise.kripo.ludwigsburg@polizei.bwl.de zu melden.

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red

Verwendete Quellen: Polizeipräsidium Ludwigsburg

Glühendes Objekt über Landkreis Ludwigsburg: Das steckt hinter dem spektakulären Himmelsphänomen

Ludwigsburg – Am Dienstagabend gegen 21:30 Uhr erlebten die Menschen im Landkreis Ludwigsburg ein seltenes und faszinierendes Naturschauspiel. Was zunächst wie eine außergewöhnliche Sternschnuppe wirkte, entpuppte sich schnell als ein ganz anderes Himmelsphänomen: Die Überreste eines Satelliten zerfielen in der Atmosphäre und erleuchteten für fast eine Minute den Nachthimmel.

Zahlreiche Augenzeugen in Ludwigsburg und Umgebung griffen sofort zu ihren Smartphones und hielten das beeindruckende Spektakel fest. Die Videos, die auf Facebook und anderen sozialen Medien geteilt wurden, zeigen ein helles Objekt, das sich langsam über den Himmel bewegte und dabei in mehrere leuchtende Fragmente zerbrach. Ein Anblick, der die Betrachter in Staunen versetzte.

Zunächst herrschte Verwirrung: Gegenüber dem SWR erklärte die Sternwarte Stuttgart, dass es sich aufgrund der langsamen Geschwindigkeit nicht um eine Sternschnuppe oder einen Meteoriten handeln könne. Die Auflösung kam schließlich am späten Dienstagabend: Der Wetterdienst “Meteo Express” bestätigte, dass es sich um einen verglühenden Starlink-Satelliten handelte. Dieser trat am Ende seiner Lebensdauer kontrolliert in die Atmosphäre ein und zerfiel dort in einem glühenden Finale.

red

75.000 Besucher beim Schäferlauf 2024 in Markgröningen – Polizei zieht Bilanz

Markgröningen – Trotz der angespannten Atmosphäre nach den Ereignissen in Solingen hat der Schäferlauf 2024 aus polizeilicher Sicht weitgehend friedlich stattgefunden. Wie Hans-Christian Hecker, Leiter des Polizeireviers Vaihingen an der Enz, mitteilte, verliefen die vier Festtage geordnet und fröhlich, begleitet von einem angepassten Einsatz- und Kräftekonzept. „In der Bilanz der polizeilichen Einsatzanlässe ist festzustellen, dass weniger Körperverletzungsdelikte im Vergleich zum Vorjahr begangen wurden“, so Hecker.

Über die Festtage hinweg waren rund 123 Polizistinnen und Polizisten im Einsatz, um die Sicherheit der etwa 75.000 Besucher zu gewährleisten. Trotz der verstärkten Präsenz blieb die Anzahl der registrierten Straftaten im Vergleich zum Vorjahr konstant. Fünf Körperverletzungen wurden gemeldet, darunter zwei Fälle von gefährlicher Körperverletzung, bei denen die Opfer jedoch nur leicht verletzt wurden. Darüber hinaus wurde eine 34-jährige Frau am Rande des Festgeländes sexuell belästigt. Die Ermittlungen in diesem Fall dauern noch an.

Neben diesen Delikten registrierte die Polizei drei Diebstahlsdelikte, eine Beleidigung sowie eine Sachbeschädigung. Auch im Verkehrsbereich gab es zahlreiche Verstöße: Insgesamt wurden 99 Fahrzeuge zur Anzeige gebracht, von denen 24 abgeschleppt werden mussten. Der Gemeindevollzugsdienst der Stadt Markgröningen ließ weitere 28 Fahrzeuge abschleppen und stellte zwei Ordnungswidrigkeitenanzeigen aus.

Abschließend resümierte Revierleiter Hecker: „Das polizeiliche Einsatzkonzept hat mit einem angemessenen, der aktuellen Lage entsprechenden Kräfteansatz jederzeit die Sicherheit für die vier Festtage gewährleistet.“ Der Schäferlauf 2024 kann somit als gelungenes Fest verbucht werden, das trotz der angespannten Sicherheitslage überwiegend friedlich verlief.

red

Von Rap bis Inklusion: Bürgerstiftung Ludwigsburg fördert Projekte mit 155.000 Euro

Ludwigsburg – In den Jahren 2023 und 2024 hat die Bürgerstiftung Ludwigsburg erneut ihre Rolle als Förderer des städtischen Lebens unterstrichen. Mit gezielten finanziellen Zuschüssen in Höhe von insgesamt 155.000 Euro hat die Stiftung nach eigenen Angaben 30 Projekte unterstützt, die die kulturelle Vielfalt, das soziale Miteinander und die innovative Kraft der Stadt voranbringen sollen. Diese Mittel flossen in eine breite Palette von Vorhaben, die das städtische Leben bereichern und stärken.

Projekte 2023: Vielfalt und Inklusion im Fokus

Im Jahr 2023 förderte die Bürgerstiftung unter anderem das Projekt „Musik zum Anfassen“ der Alevitischen Gemeinde Ludwigsburg. Dabei entstand ein Musikvideo, das die kulturelle Vielfalt der Stadt widerspiegelt. Auch die „Lange Nacht der Inklusion“, organisiert von der AWO-Ludwigsburg, erhielt Unterstützung. Die Veranstaltung bot ein breites Spektrum an inklusiven Kulturangeboten. Ein weiteres gefördertes Projekt war das Mahndenkmal der Stolperstein-Initiative am Neckartalradweg, das an die Opfer des Nationalsozialismus erinnert.

Projekte 2024: Zukunftsperspektiven und Jugendförderung

Für das Jahr 2024 plant die Bürgerstiftung die Förderung weiterer Initiativen. Dazu gehört das Projekt „Solidarische Zukunftsperspektiven“ des Demokratischen Zentrums LB, das öffentliche Veranstaltungen zu gesellschaftlich relevanten Themen organisiert. Auch das „Breaking-Event im Kunstzentrum Karlskaserne“, bei dem Jugendliche in Tanz-Workshops trainieren und an einem internationalen Wettbewerb teilnehmen können, wird finanziell unterstützt.

Zusätzliche Unterstützung für soziale Projekte

Ein Teil der Fördermittel stammt aus dem Stiftungsfonds „Mathias und Magdalena Lemli“, einem Vermächtnis, das die Bürgerstiftung im Jahr 2010 erhielt. Darüber hinaus flossen 2023 und 2024 zusätzliche Mittel an die Liga der Freien Wohlfahrtsverbände, um in Not geratene Menschen und Familien zu unterstützen, wobei die Bekämpfung von Kinderarmut besonders im Fokus stand.

Stiftung mit lokalem Engagement

Die Bürgerstiftung Ludwigsburg wurde im Jahr 2000 gegründet und fördert gemeinnützige Projekte, die im Interesse der Stadt und ihrer Bürgerinnen und Bürger liegen. Die Entscheidung über die Vergabe der Fördergelder trifft der Stiftungsrat, dem unter anderem Mitglieder des Gemeinderats und der Oberbürgermeister angehören. Die Stiftung sieht ihre Aufgabe vor allem in der Unterstützung von Jugend-, Kultur- und Sozialprojekten.

ÜBERBLICK:

Die geförderten Projekte im Jahr 2023: 

  1. „Musik zum Anfassen” erschuf die Alevitische Gemeinde Ludwigsburg zusammen mit verschiedenen kulturellen Gemeinden. Durch gemeinsames Experimentieren, Improvisieren und Komponieren entstand ein professionelles Musikvideo über die Stadt Ludwigsburg mit all ihren Farben und Schönheiten in unterschiedlichen Sprachen. Möglich wurde dadurch eine Zusammenarbeit mit Vereinen aus der Integrationsarbeit, dem Dialog der Religionen, der Filmakademie und anderen Ludwigsburger Institutionen, so dass die Bindung unter den Gemeinden und auch zur Stadt Ludwigsburg gestärkt wurde.
  2. Die Stiftung Invitare gibt bereits im zweiten Jahr an einem Nachmittag in der Woche „Tipps und Informationen für ältere Menschen mit kleinem Geldbeutel“. Damit werden diese in die Lage versetzt, sich finanziell besser abzusichern. Das Seniorenbüro der Stadt Ludwigsburg stellt hierfür eine Anlaufstelle mit der nötigen Ausstattung zur Verfügung und hilft beim Ausfüllen von Formularen.
  3. Bei der Neuproduktion des Zirkustheaterprojekts des Circus Karlovsky, „Das goldene Ticket“, fanden sich unter der Leitung und Organisation des Vereins KulturWelt Kinder- und Jugendzirkusgruppen aus Ludwigsburg, Amateure und Profis aus dem Bereich Artistik, Tanz, Akrobatik und Theater für eine gemeinsame Zirkus-Show zusammen.
  4. Um den Umgang mit Kindern und Jugendlichen zu optimieren und besser auf deren Bedürfnisse zu reagieren, bot die Evangelische Seestraßengemeinde Ludwigsburg professionelle Kurse für alle ehrenamtlichen Mitarbeitenden an. Die Schulung übernahm die Invitare-Stiftung.
  5. Der Kulturring Poppenweiler ist ein Verbund aus allen Vereinen und Institutionen des Ludwigsburger Stadtteils. Im Jahr 2023 feierte der Verein durch Veranstaltungen und Aktionen das 900-jährige Bestehen Poppenweilers.
  6. In der Ludwigsburger Friedenskirche befindet sich eine einzigartige, hochromantische Orgel des ehemals ortsansässigen Orgelbauers Walcker. Aufgrund des mittlerweile schlechten Zustands des Instruments wurde der Förderverein Friedenskirche Ludwigsburg Walcker-Orgel bewahren gegründet. Das große Ziel des Projekts ist es, die Orgel bis zu deren 125-jährigem Bestehen im Jahr 2028 zu sanieren.
  7. Der Verein Tragwerk setzt sich unter anderem für Familien und Chancengleichheit ein. Er engagiert sich zudem für die Inklusion. Ein neues Projekt des Vereins ist „Der Regenbogenbrunch“. Dadurch sollen Mitglieder aus der Community der Lesben, Schwulen, bisexuellen, trans-, intergeschlechtlichen und queeren Menschen sowie weiteren, nicht benannten Identitäten (LSBTIQ*) und deren Angehörigen einen geschützten, verbindenden Raum erhalten. Es werden zudem Workshops und Vorträge angeboten, welche die anwesenden Personen in ihrer Identität stärken und bekräftigen sollen.
  8. Mit dem Ziel, im kommunalen Alltag der Stadt und ihrer Menschen den Gedanken der Inklusion zu verankern, veranstaltete die AWO-Ludwigsburg gGmBH 2023 die „4. Lange Nacht der Inklusion“. Dabei wurden kostenlose Kulturangebote aus Musik, Film, Theater, Tanz und Kunst im Reithaus in Ludwigsburg dargeboten. Die Veranstaltung wurde in Gebärdensprache übersetzt, die Filmbeiträge mit Untertiteln versehen und eine Audiodeskription für Menschen mit Sehbehinderung war erhältlich.
  9. Mit dem Ziel, vergessene Stadtgeschichte aufzuarbeiten und die Auseinandersetzung mit Fanatismus und Nationalsozialismus zu stärken, errichtete die Stolperstein Initiative Ludwigsburg ein Mahndenkmal am Neckartalradweg im Schießtal. Das Denkmal dient auch als Bildungsmöglichkeit für junge Menschen. Hintergrund für den Ort des Denkmals sind 68 Personen, die im Zweiten Weltkrieg in der Nähe ermordet wurden. Sie waren im Widerstand aktiv oder desertierten.
  10. Um ihr 40-jähriges Bestehen zu feiern, veröffentlichte das Arbeitslosenzentrum Ludwigsburg sein Jubiläumsbuch „40 Jahre Arbeitslosenzentrum e.V. Ludwigsburg“. Es zeigt die Entstehung, Entwicklung sowie die angebotenen Kurse, Ausstellungen und Informationsveranstaltungen des gemeinnützigen Vereins. Dieser unterstützt Personen auch bei Anträgen, begleitet zu Terminen im Jobcenter und in der Agentur für Arbeit, hilft bei der Stellensuche und stellt den Kontakt zu Behörden und Ämtern her.
  11. Um zur Antistigmatisierung von psychischen Erkrankungen beizutragen und um mehr Verständnis dafür zu schaffen, organisierte die Psychosoziale Netzwerk Ludwigsburg gGmbH zusammen mit Fachleuten und selbst Betroffenen am Welttag für Seelische Gesundheit im Oktober 2023 Infostände und Aktionen auf dem Ludwigsburger Marktplatz.
  12. Zusammen mit der Jugendmusikschule, der Pädagogischen Hochschule und anderen Musikverbänden veranstaltete die Stiftung Singen mit Kindern im Sommer 2023 einen „Tag der Kinderstimme“ in Ludwigsburg. Der Tag richtete sich mit Workshops, Auftritten und Infoveranstaltungen an pädagogische Fachkräfte, Lehrkräfte und Studierende, um Impulse für die eigene musikalische Arbeit mit Kindern zu geben.
  13. Kulturelle Zusammenarbeit über Ländergrenzen hinweg geschieht in der Jugendarbeit nur sehr bedingt mit jenen, die weniger Möglichkeiten und dazu eine Migrationsgeschichte haben. Aus diesem Grund initiierte der Ludwigsburger Verein Lubu beatz eine Zusammenarbeit mit dem französischen Verein “Soleil des Nations”. Die Bürgerstiftung förderte die grafische Aufbereitung der Ergebnisse dieses bikulturellen Rap-Musikprojektes und unterstützte bei der Veröffentlichung mittels einer Social-Media-Kampagne.
  14. Das Freiwilligenforum und der Kreisdiakonieverband veranstalteten im Oktober eine Ehrenamtsmesse auf dem Rathausplatz sowie im Kulturzentrum. Die Zielpersonen des Projekts waren ehrenamtlich engagierte Menschen in Ludwigsburg, aber auch solche, die sich für das Ehrenamt interessieren. Die Messe soll eine Brückenfunktion einnehmen zwischen Ehrenamtlichen, sozialen Einrichtungen und den Einsatzstellen in der Umgebung.

Die geförderten Projekte im Jahr 2024:

  1. Der Förderverein Friedenskirche Ludwigsburg Walcker-Orgel bewahren wird auch 2024 von der Bürgerstiftung unterstützt, um die Orgel bis zum 125-jährigen Bestehen der Friedenskirche im Jahr 2028 zu restaurieren.
  2. Das Projekt „Offener Abend“ mit sechs Themen rund um die Familie wird durch die Stiftung Invitare Die Abende werden von internen und externen Fachleuten gestaltet, die ihre Expertise zu zahlreichen Aspekten des Familienlebens einbringen. Die Reihe bietet wertvolle Einblicke, praktische Tipps und die Chance zum Austausch, um Familien zu unterstützen und zu stärken.
  3. Die Bürgerstiftung fördert auch 2024 die Stiftung Invitare mit ihrem Vorhaben „Tipps und Informationen für ältere Menschen mit kleinem Geldbeutel“.
  4. Im Rahmen des zweijährigen Projekts „Solidarische Zukunftsperspektiven“ sollen durch das Demokratische Zentrum LB – Verein für politische und kulturelle Bildung zehn Veranstaltungen an öffentlichen Orten organisiert werden, um für die Stadtgesellschaft relevante Themen zu diskutieren. In der ersten Phase werden die Themen unter anderem durch Interviews in der Fußgängerzone ermittelt. Dabei geht es um Ernährungssouveränität, Kunst und Kultur in der Zukunft sowie lokale Demokratieentwicklung, wobei eine Projektstelle zur Koordination und Öffentlichkeitsarbeit benötigt wird.
  5. Das Projekt „Breaking-Event im Kunstzentrum Karlskaserne LB“ hat Kinder und Jugendliche durch kostenlose Workshops auf ein internationales Breaking-Battle 2024 vorbereitet. Die Kunstschule Labyrinth plante unter anderem mit Schulen und Jugendhäusern eine Zusammenarbeit. Das abschließende mehrtägige Event in der Karlskaserne stand allen Menschen offen.
  6. Das Projekt „BürgerTheater 2024 L’Utopia – Atlas der unentdeckten Stadtteile” beinhaltet sieben öffentliche Aufführungen mit einer begleitenden Ausstellung mit Videos und Filmen. Das BürgerTheater/Tanz- und Theaterwerkstatt möchte mit 100 Beteiligten innovative Wege im Bürgertheater beschreiten. Der gesellschaftliche Zusammenhalt und Zukunftsvisionen stehen im Mittelpunkt.
  7. Das Katholische Jugendreferat Ludwigsburg und Mühlacker sowie die Dekanatsstelle des Bundes der Katholischen Jugend (BDKJ) organisierten die „72 Stunden Aktion – die Sozialaktion des BDKJ in und um Ludwigsburg“, bei der sich jeder, der sich für andere einsetzen möchte, beteiligen konnte. 2024 lautete das Motto “Uns schickt der Himmel”. Es wurden Projekte umgesetzt, die politische und gesellschaftliche Themen behandelten.
  8. Der Tanzclub Ludwigsburg plant den Neuaufbau des Leistungssports nach Corona und arbeitet an der internationalen Wettbewerbsfähigkeit der Standardformation. Die Gesamtentwicklung im Tanzsport, insbesondere im Bereich der Formationen, ist stark rückläufig, auch in Ludwigsburg. Ziel ist es, den Tanzsport durch breitflächige Werbung, Neuaufbau an der Basis und gezielte Talentförderung zu stärken.
  9. Der Zitherclub Oßweil erhielt für seine Reise nach Bergamo im Mai 2024 eine Unterstützung, um Musik als Brücke zwischen Nationen zu nutzen. Die Reise wurde von den Vereinen “Internationale Partnerschaften Ludwigsburg” und “Proloco Bergamo” organisiert, um die Freundschaft zur neuen Partnerstadt zu stärken. Der Zitherclub nahm als kulturelle Vertretung Ludwigsburgs teil.
  10. Die Scala Kultur Live gGmbH startete eine neue mehrjährige Veranstaltungsreihe mit dem Titel „Ethik im Dialog“, um gesellschaftliche und politische Themen öffentlich zu diskutieren. Der Schwerpunkt liegt auf Inklusion und Diversität, um ein breites und vielfältiges Publikum anzusprechen. Ziel ist es, die lokale Gemeinschaft zu stärken, eine Kultur des respektvollen Dialogs zu fördern und das öffentliche Engagement sowie das Bildungsniveau zu erhöhen.
  11. Das Netzwerk Ehrenamt wurde 2001 von den großen Kirchen und ihren Wohlfahrtsverbänden gegründet, um das bürgerschaftliche Engagement in Ludwigsburg zu fördern. Seit 2003 bringt es unter seiner Leitung 30 soziale Einrichtungen und passende Ehrenamtliche zusammen. Die „Ehrenamtsmesse 2024“ auf dem Rathausplatz soll es Menschen ermöglichen, sich über ehrenamtliche Tätigkeit zu informieren und die Einrichtungen kennenzulernen.
  12. Die Jugendmusikschule Ludwigsburg plante erstmals das neue Format „Internationale Gitarrentage 2024“. Das Festival soll die Vielfalt des Instruments auf hohem künstlerischen Niveau präsentieren. Gemeinsam mit dem Bund Deutscher Zupfer sind drei Konzerte und Workshops geplant, darunter ein Konzert mit dem Mandolinenorchester Baden Württemberg.
  13. Der im Februar 2024 gegründete Verein Herzschlag der Jugend plante ein Hip-Hop-Tanzfestival mit Workshops in Jugendhäusern und Stadtteilzentren. Der Verein arbeitet mit der Flüchtlingshilfe zusammen, um chancenärmere Menschen mit Migrationshintergrund zu erreichen und nutzt mehrsprachige, kultursensible Kommunikation über Social Media, um eine vielfältige Zielgruppe anzusprechen. Das Festival findet in Zusammenarbeit mit dem Jugendhaus Connect und dem MTV Ludwigsburg statt und bietet Jugendlichen auch die Möglichkeit zum Austausch mit Profitänzern.
  14. Der Naturpark West betreute ein Graffiti-Projekt an der Bahnunterführung zwischen Naturpark West und Nußackerweg, bei dem eine kunstschaffende Person mit Ludwigsburger Schulkindern eine Bahnunterführung gestaltete. Ziel des Projekts war es, die Unterführung freundlicher zu gestalten.
  15. Das „Musikprojekt „Wie klingt Heimat“ der Evangelischen Friedenskirchengemeinde Ludwigsburg soll interkulturell, interreligiös, generationsübergreifend und inklusiv sein. Hilfsbedürftige Teilnehmende erhalten die Möglichkeit, sich neu zu erleben und wahrgenommen zu werden. Im Workshop werden die Themen und Musiken der Teilnehmenden erörtert. Es ist ein Projekt in Zusammenarbeit mit Trimum e.V., dem Kreisdiakonieverband und der Stadt Ludwigsburg, dem Albert Knapp Heim, der Karlshöhe, der Arbeiterwohlfahrt und der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg.
  16. Der Kunstverein Kreis Ludwigsburg fördert Kunst und Kultur durch Ausstellungen, Vorträge und andere kunstfördernde Angebote. Er arbeitet mit kulturellen Institutionen zusammen, unterstützt künstlerischen Nachwuchs und ist ein international anerkannter Ausstellungsort. Das Bildhauerprojekt „Raum“ von Hans Hemmert thematisiert sowohl dreidimensionalen Raum, medialen Raum als auch Raum-Verdichtung und räumliches Denken.

Bei einigen dieser Projekte setzte die Bürgerstiftung einen Betrag in Höhe von 6.000 Euro (2023) sowie 11.500 Euro (2024) aus dem unselbstständigen Stiftungsfonds „Mathias und Magdalena Lemli“ ein. Das ist ein Vermächtnis, das die Bürgerstiftung im Jahr 2010 erhielt.

Zusätzlich konnte die Bürgerstiftung im Jahr 2023 einen Betrag von 28.000 Euro und 2024 eine Summe von 58.500 Euro hauptsächlich den großen Verbänden aus dem Bereich der Liga der Freien Wohlfahrtsverbände zur Verfügung stellen und damit in Not geratene Einzelpersonen und Familien unterstützen. Ein besonderes Anliegen ist dabei auch die Bekämpfung der Kinderarmut.

Info:

Die Bürgerstiftung Ludwigsburg wurde am 1. Januar 2000 gegründet und ist eine gemeinnützige Einrichtung, geschaffen von und für die Menschen der Stadt Ludwigsburg. Zweck der Bürgerstiftung ist die Förderung gemeinnütziger Vorhaben, die im Interesse der Stadt und ihrer Bürgerschaft liegen. Die Förderung der Jugend ist in allen Bereichen eine wichtige Aufgabe.

Über die Vergabe der Gelder entscheidet der Stiftungsrat. Ihm gehören sechs Mitglieder des Gemeinderates und sechs vom Gemeinderat vorgeschlagene Personen sowie der Oberbürgermeister der Stadt Ludwigsburg als Vorsitzender an.

red

Verwendete Quelle: Stadt Ludwigsburg