Pflegeversicherung in der Krise: Finanzsituation verschärft sich

Die Finanzlage der Pflegeversicherung in Deutschland ist dramatischer als bisher angenommen. Das Bundesamt für Soziale Sicherung (BAS) sah sich gezwungen, mit einer Notoperation in den Finanzierungsmechanismus einzugreifen, um die Zahlungsfähigkeit der Pflegeversicherung zu sichern. Dies berichtet das “Redaktionsnetzwerk Deutschland” in seinen Donnerstagausgaben.

So wies das Amt mit Schreiben vom 23. Mai die gesetzlichen Pflegekassen an, die eigenen Rücklagen schrittweise abzusenken, um den gemeinsamen Finanzausgleich aller Kassen aufzufüllen. Der Ausgleichsfonds darf eine gewisse Größe nicht unterschreiten, damit die Pflegeversicherung insgesamt liquide bleibt. Zuletzt hatte das BAS in der Corona-Pandemie zu diesem Mittel greifen müssen, um die damals hohen Mehrausgaben der Pflegeversicherung zum Beispiel für Tests und Schutzkleidung abzusichern.

Konkret kündigte das BAS in seinem Schreiben an, die sogenannte Ausgabendeckungsquote schrittweise von 70 Prozent einer Monatsausgabe auf 50 Prozent zu senken – was unter Experten als absolutes Minimum gilt. Das Gesetz sieht im Normalfall 100 Prozent einer Monatsausgabe vor. Nach früherer Einschätzung von Krankenkassen müssen in der Pflegeversicherung spätestens zum 1. Januar 2025 die Beiträge um 0,2 Prozentpunkte angehoben werden.

Als eine der Ursachen gilt ein unerwartet starker Zuwachs bei der Zahl der Pflegebedürftigen, für den es bisher keine schlüssige Erklärung gibt. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte Ende Mai von der Notwendigkeit einer Finanzreform gesprochen, eine Gesetzesänderung in dieser Wahlperiode wegen unterschiedlicher Ansichten in der Ampelkoalition aber für unwahrscheinlich erklärt.

red

Rückkehr des Hoffnungsträgers: John Patrick ist wieder Headcoach der MHP Riesen Ludwigsburg

Von Ayhan Güneş

Ludwigsburg – Nach zwei erfolgreichen Jahren in Japan kehrt John Patrick als Headcoach zu den MHP Riesen Ludwigsburg zurück. Der 56-jährige US-Amerikaner, der auch einen deutschen Pass besitzt, hat einen Vertrag bis Sommer 2026 unterschrieben und tritt damit die Nachfolge seines eigenen Nachfolgers, Josh King, an. King wird seine Karriere in der Türkei fortsetzen.

Von 2013 bis 2022 prägte Patrick die MHP Riesen wie kaum ein anderer Trainer. Unter seiner Führung entwickelten sich die Ludwigsburger zu einer festen Größe im nationalen und internationalen Basketball. Sie wurden Playoff-Dauerteilnehmer, Vize-Meister, Hauptrunden-Erster und erreichten den dritten Platz in der Basketball Champions League. Patricks Markenzeichen war stets eine aggressive Defensivstrategie, die dem Team eine unverwechselbare Identität verlieh.

Nach seinem Wechsel nach Japan feierte Patrick auch dort große Erfolge. Mit den Chiba Jets Funabashi gewann er den Emperor’s Cup (2023 und 2024) sowie die East Asia Super League (2024). Zudem sicherten sich die Jets den Konferenz-Sieg und die Vize-Meisterschaft in der B.League (2023).

Die Rückkehr nach Ludwigsburg markiert für Patrick und den Verein einen Neuanfang, der auf einer langjährigen und erfolgreichen Zusammenarbeit basiert. „Es ist sehr schön, zurück in Ludwigsburg zu sein. Es ist auch schön, wieder hier zu arbeiten“, sagte Patrick bei seiner offiziellen Vorstellung am Mittwoch in der MHPArena. „Die Zeit in Japan war gut für mich, auch um eine Pause zu haben.” Mit seinem Ex-Verein ist Patrick nach eigenen Angaben in einem guten Kontakt geblieben, „und es ist natürlich kein Neuanfang; auch wenn einige Dinge sicherlich etwas anders werden. Die Arbeit hat begonnen; ich freue mich darauf“, führte der Erfolgstrainer weiter aus.

Mit Patricks Rückkehr hoffen die MHP Riesen, an vergangene Erfolge anzuknüpfen und neue Höhepunkte zu erreichen. Die Fans in Ludwigsburg können sich auf spannende Zeiten freuen, während Patrick mit seiner Erfahrung und seinem Engagement das Team erneut auf Erfolgskurs bringen möchte.

Aggressivität und Regelbrüche: Deutsche Autofahrer ignorieren zunehmend Verkehrsregeln

Deutsche Autofahrer nehmen es mit der Straßenverkehrsordnung nicht immer so genau, wie man es sich wünschen würde. Statt strikter Regelbefolgung herrscht oft eine lockere Auslegung der Vorschriften – ob bei Geschwindigkeitsüberschreitungen, Parkverstößen oder sogar beim Fahren unter Alkoholeinfluss, wie eine aktuelle Umfrage des Online-Automarktes AutoScout24 zeigt.

Knapp 63 Prozent der Befragten geben an, schneller als erlaubt zu fahren, wenn keine Blitzer in Sicht sind. Beinahe jeder Zweite (46 Prozent) spart sich mindestens hin und wieder das Blinken beim Abbiegen. Das Ignorieren solcher grundlegenden Vorschriften kann fatale Folgen haben. Destatis zufolge zählen Fehler beim Abbiegen neben Raserei zu den häufigsten Unfallursachen.

Der Ton auf deutschen Straßen wird rauer. Die aktuellen Ergebnisse der Umfrage bestätigen diese gefährliche Tendenz zu Rücksichtslosigkeit und Aggression im Verkehrsraum. So sollten die Befragten auch angeben, welche Verstöße sie selbst am wahrscheinlichsten begehen.

Neben dem Weglassen des Schulterblicks und dem Verzicht auf korrektes Blinken nennen viele hier das fehlende Einhalten des Mindestabstands. Mehr als jeder dritte Autofahrer (37 Prozent) hält es für wahrscheinlich, selber regelmäßig zu drängeln oder zu dicht aufzufahren.

Der tägliche Stau, der Stress des Alltags und die scheinbare Harmlosigkeit kleiner Vergehen – all das führt dazu, dass 63 Prozent der deutschen Autofahrer mindestens gelegentlich Verkehrsregeln missachten. Männer (acht Prozent) geben doppelt so häufig wie Frauen (vier Prozent) an, bei jeder Fahrt gegen die Verkehrsordnung zu verstoßen.

43 Prozent der Befragten an, dass sie Vorschriften missachten, wenn sie keinen schlüssigen Sinn darin sehen. Weitere 39 Prozent lassen sich vom Fehlverhalten anderer Fahrer beeinflussen. Mehr als jeder dritte Autofahrer (37 Prozent) ist sich laut eigenen Angaben wohlmöglich nicht immer vollständig der Verkehrsregeln bewusst und nennt dies als Grund, wieso er oder sie Verkehrsregeln nicht einhält.

Mehr als die Hälfte der Befragten verstößt gegen die Straßenverkehrsordnung, wenn sie es eilig hat. 42 Prozent ignorieren Verkehrsvorschriften, wenn sie gestresst sind. Ein Drittel (36 Prozent) der deutschen Autofahrer fühlt sich zudem in (vermeintlich) unbeobachteten Momenten zu Verkehrsverstößen verleitet.

Die Umfrageergebnisse zeigen, dass Zeitdruck und Stress oft Verkehrsverstöße begünstigen und die Sinnhaftigkeit mancher Vorschriften in Frage gestellt wird. Doch selbst vermeintlich kleine Vergehen wie Falschparken können schwerwiegende Konsequenzen haben, indem die Sicht behindert wird und so Unfälle begünstigt werden.

Siegfried Brockmann, Geschäftsführer Verkehrssicherheit und Unfallforschung bei der Björn Steiger Stiftung, befasst sich seit über zwanzig Jahren mit dem Fahrverhalten auf deutschen Straßen. Er erklärt den Umgang miteinander im Straßenverkehr folgendermaßen:

“Eine Umfrage der Unfallforschung der Versicherer aus dem Jahr 2023 hat bereits einen Trend aufgezeigt, der auf eine Zunahme von aggressivem Verhalten im Straßenverkehr hinweist. Unser Verkehrssystem ist von einem Ellenbogen-Prinzip geprägt, das sich aus der Individualisierung unserer Gesellschaft ergibt. Es geht weniger darum, anderen absichtlich zu schaden, sondern mehr darum, sich selbst einen Vorteil zu verschaffen. Diese Mentalität nimmt in allen Bereichen unseres Lebens zu.”

Der Straßenverkehr sei ein Spiegelbild dieser gesellschaftlichen Dynamik. Hier gäbe es aber eine entscheidende Besonderheit: Fehlverhalten im Verkehr könne schwerwiegende Folgen haben. Ein Auto stelle eine potenziell gefährliche Waffe dar. Deswegen würden im Straßenverkehr solche gesellschaftlichen Dynamiken eindeutiger ausfallen als in anderen Bereichen.

mid/asg

Jochen Reuschle: Ludwigsburgs Neuer Feuerwehrkommandant tritt sein Amt an

Ludwigsburg hat einen neuen Hüter der Sicherheit: Jochen Reuschle hat am 10. Juni offiziell seine Arbeit als neuer Feuerwehrkommandant der Stadt aufgenommen. In der Hauptwache wurde er herzlich willkommen geheißen, ein Moment, der den Beginn einer neuen Ära für die Ludwigsburger Feuerwehr markiert.

Der Bildungs- und Sozialausschuss der Stadt entschied sich im April einstimmig für Reuschle und setzte damit auf Erfahrung aus den eigenen Reihen. Der 50-Jährige ist kein Unbekannter: Seit 2007 dient er hauptamtlich der Feuerwehr Ludwigsburg. Davor sammelte er neun Jahre lang wertvolle Erfahrungen als Oberbrandmeister bei der Flughafenfeuerwehr Stuttgart – eine Laufbahn, die ihn bestens für seine neue Führungsrolle qualifiziert.

Erste Bürgermeisterin Renate Schmetz zeigte sich erfreut über die Personalentscheidung: „Jochen Reuschle ist genau der Richtige für diese verantwortungsvolle Position. Seine ruhige Ausstrahlung und fachliche Kompetenz, die er seit Jahren unter Beweis stellt, machen ihn zu einem hervorragenden Feuerwehrkommandanten. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit und bin überzeugt, dass er gemeinsam mit Niki Nadine Lang, der Fachbereichsleiterin, die Sicherheit in Ludwigsburg weiterhin gewährleisten und die Feuerwehr erfolgreich in die Zukunft führen wird.“

Reuschle selbst zeigte sich ebenfalls motiviert: „Es fühlt sich gut an, meine Arbeit als neuer Kommandant heute aufzunehmen. Gemeinsam mit meinem Team werde ich weiterhin alles daran setzen, die Sicherheit und den Schutz der Menschen in Ludwigsburg zu gewährleisten.“

Als neuer Kommandant trägt Reuschle die Verantwortung für die Einsatzleitung und die Leistungsfähigkeit der Feuerwehr. Dazu gehört die regelmäßige Aus- und Weiterbildung der Feuerwehrmitglieder, die Beratung der Stadtverwaltung und des Gemeinderats in feuerwehrtechnischen Fragen sowie die Planung von Gefahrenabwehr und Prävention. Auch die Instandhaltung der Feuerwehrausrüstungen fällt in seinen Aufgabenbereich. Gemeinsam mit Fachbereichsleiterin Niki Nadine Lang wird er zudem das Personal führen, den Brandschutzbedarfsplan erstellen und die Zusammenarbeit von Haupt- und Ehrenamt koordinieren. Die enge Kooperation mit anderen Behörden und Organisationen, insbesondere im Bereich Krisenmanagement und Katastrophenschutz, ist ebenfalls ein zentraler Bestandteil seiner Arbeit.

Die Ludwigsburger Feuerwehr besteht aus einer hauptamtlichen Abteilung mit rund 55 Kräften sowie acht freiwilligen Abteilungen mit etwa 250 aktiven Mitgliedern. Hinzu kommen eine Altersabteilung und die Jugendfeuerwehr, die den Nachwuchs fördert und sichert.

red

Dreister Diebstahl in Ludwigsburg: Radfahrer entreißt Handtasche

Ludwigsburg – Eine 60-Jährige wurde am Sonntag, dem 09. Juni 2024, gegen 16:35 Uhr Opfer eines dreisten Handtaschendiebstahls auf dem Hochschulgelände in der Fröbelstraße in Ludwigsburg.

Was war passiert?

Die Frau saß zusammen mit ihrem 56-jährigen Begleiter auf einer Sitzbank, als sich ein unbekannter Fahrradfahrer näherte und im Vorbeifahren nach der auf der Sitzbank abgestellten Handtasche der Frau griff. Der Täter flüchtete anschließend auf seinem Fahrrad in Richtung Reuteallee.

Trotz sofort eingeleiteter Fahndungsmaßnahmen mit mehreren Polizeistreifen konnte der Täter nicht gefasst werden. Der unbekannte Dieb wird als etwa 20 bis 25 Jahre alter Mann mit schwarzen Haaren beschrieben. Er soll rund 175 Zentimeter groß und etwa 75 Kilogramm schwer sein. Zum Tatzeitpunkt trug er ein weißes T-Shirt und eine graue kurze Hose. Sein Fluchtfahrzeug war ein graues Mountainbike.

Das Polizeirevier Ludwigsburg bittet Zeugen, die sachdienliche Hinweise zu dem Vorfall geben können, sich unter der Telefonnummer 07141 18-5353 oder per E-Mail an ludwigsburg.prev@polizei.bwl.de zu melden. Jede Information kann hilfreich sein, um den Täter zu identifizieren und die gestohlene Handtasche wiederzufinden.

red

Ergebnisse der Gemeinderatswahl in Vaihingen: OB Skrzypek zieht Bilanz

Vaihingen an der Enz – Die Gemeinderatswahl in Vaihingen an der Enz hat eine neue Zusammensetzung des Gremiums hervorgebracht. Oberbürgermeister Uwe Skrzypek zog am Montag eine erste Bilanz. Dabei betonte er die Wichtigkeit demokratischer Grundwerte in der politischen Arbeit des neuen Rates. Die Wahlbeteiligung lag bei 65,48 Prozent, ein Anstieg gegenüber 2019.

Im Sitzungssaal des Vaihinger Rathauses versammelten sich Bürgerinnen und Bürger sowie Vertreter aller Listen, um die aktuellen Auszählungsergebnisse zu verfolgen. „Es ist nun die Aufgabe der gewählten Gemeinderätinnen und Gemeinderäte, einen Konsens auf der Basis demokratischer Grundwerte zu finden. Diesen Weg dürfen wir nicht verlassen!“, sagte OB Skrzypek. Er hob hervor, dass bei Ortschafts- und Gemeinderatswahlen die Personenwahl im Vordergrund stehe und weniger die Parteiwahl. „Politik muss von Mensch zu Mensch gemacht werden und immer im Sinne und zum Wohle der Stadt. Es muss unser Bestreben sein, jedes Thema auf Basis einer Sachdebatte zu führen“, fügte er hinzu.

Eine neue Zusammensetzung des Gemeinderats

Die neue Zusammensetzung des Gemeinderats umfasst fünf Fraktionen, zwei Gruppierungen und zwei Einzelstadträte. Die AfD ist mit zwei Sitzen ebenfalls vertreten. Das Durchschnittsalter der neuen Gemeinderätinnen und -räte liegt bei 55,3 Jahren. Von den 26 Vertretern sind neun neu im Rat. Kein Mitglied ist jünger als 30 Jahre, die Jüngsten im Rat sind Laura Lumpp, Thomas Essig und Theresa Krannich. Der Frauenanteil liegt bei 23 Prozent, mit sechs Frauen im Gremium.

Sieben Vertreter kommen aus der Kernstadt, während Riet erneut nicht vertreten ist. Ensingen stellt mit fünf Gewählten die meisten Vertreter, darunter beide AfD-Mitglieder. Die FDP hat ihren Fraktionsstatus verloren und ist nun ebenfalls mit zwei Sitzen vertreten. Die Gruppierungen “Wir in Vaihingen” und “Die Linke” agieren weiterhin als Einzelstadträte. Eberhard Zucker (Freie Wähler) erzielte mit 7.825 Stimmen die meisten Stimmen, gefolgt von Stefan Leibfried (CDU) mit 6.047 Stimmen.

Herausforderungen bei der Auszählung

Die Wahlhelferinnen und Wahlhelfer standen vor einer großen Herausforderung. In 26 Wahllokalen und fünf Briefwahlbezirken waren rund 300 Helferinnen und Helfer im Einsatz. Noch am Sonntagabend nach Schließung der Wahllokale begann die Auszählung der Europa- und Regionalwahl. Am Montag folgten die Stimmen für Gemeinderat und Kreistag, während die Stimmen für den Ortschaftsrat am Dienstag ausgezählt wurden. Besonders die Auszählung der 7.500 Briefwahlunterlagen in der Vaihinger Feuerwache stellte eine erhebliche Herausforderung dar.

red

CDU und Freie Wähler dominieren Kreistagswahl 2024 im Landkreis Ludwigsburg – Grüne verlieren deutlich

Ludwigsburg – Die Wählerinnen und Wähler im Landkreis Ludwigsburg haben am vergangenen Sonntag nicht nur einen neuen Gemeinderat, sondern auch einen neuen Kreisrat gewählt. Die vorläufigen Ergebnisse der Kreistagswahl zeigen deutliche Verschiebungen im politischen Spektrum und setzen die etablierten Parteien unter Druck.

Mit einer Wahlbeteiligung von 62,8 Prozent haben 257.012 der insgesamt 409.513 Wahlberechtigten ihre Stimmen abgegeben. Insgesamt bewarben sich 835 Kandidaten um die 105 Sitze im Kreistag. Die Freien Wähler und die CDU behaupten ihre dominierenden Positionen, während die Grünen erhebliche Verluste hinnehmen müssen.

Vorläufige Ergebnisse der Kreistagswahl 2024:

  • Freie Wähler: 23,4 % (409.287 Stimmen) – 2019: 24,7 % (416.826 Stimmen)
    • Sitze: 26 (2019: 27)
  • CDU: 23,7 % (414.495 Stimmen) – 2019: 24,0 % (404.598 Stimmen)
    • Sitze: 26 (2019: 26)
  • GRÜNE: 16,3 % (285.389 Stimmen) – 2019: 21,3 % (359.712 Stimmen)
    • Sitze: 16 (2019: 21)
  • SPD: 13,0 % (226.867 Stimmen) – 2019: 14,4 % (242.972 Stimmen)
    • Sitze: 14 (2019: 16)
  • AfD: 11,8 % (207.293 Stimmen) – 2019: 2,9 % (48.600 Stimmen)
    • Sitze: 13 (2019: 3)
  • FDP: 7,2 % (125.507 Stimmen) – 2019: 8,4 % (141.669 Stimmen)
    • Sitze: 7 (2019: 8)
  • DIE LINKE: 3,2 % (56.010 Stimmen) – 2019: 4,2 % (71.398 Stimmen)
    • Sitze: 3 (2019: 4)
  • Bündnis der Vielfalt: 1,1 % (neu)
    • Sitze: 1

Analyse der Gewinne und Verluste:

Die Freien Wähler und die CDU konnten ihre starken Positionen behaupten. Obwohl die Freien Wähler leicht von 24,7 Prozent auf 23,4 Prozent gefallen sind, behalten sie 26 Sitze im Kreistag (2019: 27 Sitze). Die CDU blieb stabil bei 23,7 Prozent (2019: 24,0 Prozent) und behält ihre 26 Sitze.

Die Grünen verzeichneten erhebliche Verluste. Ihr Stimmenanteil sank von 21,3 Prozent auf 16,3 Prozent, wodurch sie fünf Sitze verloren und nun 16 Sitze im Kreistag halten.

Auch die SPD musste Verluste hinnehmen, fiel von 14,4 Prozent auf 13,0 Prozent und verlor zwei Sitze, sodass sie nun 14 Sitze innehat. Die FDP sank von 8,4 Prozent auf 7,2 Prozent und verlor einen Sitz, sodass sie nun 7 Sitze hat.

DIE LINKE verzeichnete einen Rückgang von 4,2 Prozent auf 3,2 Prozent und hält nur noch 3 Sitze im Kreistag, einen weniger als zuvor.

Besonders auffällig ist der massive Zugewinn der AfD, die ihren Stimmenanteil von 2,9 Prozent auf 11,8 Prozent fast vervierfachen konnte. Dies verschaffte ihr 13 Sitze im Kreistag, ein Zuwachs von 10 Sitzen, was eine erhebliche neue Kraft darstellt, die die politischen Dynamiken beeinflussen wird.

Das Bündnis der Vielfalt, neu im Rennen, konnte mit 1,1 Prozent der Stimmen einen Sitz im Kreistag gewinnen.

Die endgültigen Ergebnisse der Kreistagswahl werden am 26. Juni 2024 in einer öffentlichen Sitzung des Kreiswahlausschusses bestätigt. Bis dahin bleibt abzuwarten, wie sich die neuen Kräfteverhältnisse auf die politische Arbeit im Landkreis Ludwigsburg auswirken werden. Die gestiegene Wahlbeteiligung zeigt, dass das Interesse der Bürgerinnen und Bürger an der politischen Mitgestaltung ungebrochen ist.

red

Polizeinachrichten aus Ludwigsburg: Jugendliche versuchen 14-Jährigen auszurauben und weitere Meldungen

Erdmannhausen: 14-Jähriger entkommt Messerangriff – Zeugen gesucht

Die Kriminalpolizei des Polizeipräsidiums Ludwigsburg sucht Zeugen einer versuchten räuberischen Erpressung, zu der es am Samstag (08.06.2024), gegen 20.50 Uhr am Bahnhof in Erdmannhausen kam.

Vier noch unbekannte Täter sprachen dort einen 14-Jährigen an und forderten ihn zur Herausgabe von Bargeld auf. Als der Geschädigte dem nicht nachkam, zückte einer der Täter ein Messer. Kurz darauf gelang dem Geschädigten die Flucht.

Alle vier Tatverdächtigen sollen einen dunklen Teint gehabt haben und zwischen elf und 14 Jahre alt gewesen sein. Einer der vier soll dunkle Locken haben und mit einem blau-weißen argentinischen Fußballtrikot sowie einer dunkelblauen Jeans bekleidet gewesen sein. Ein weitere soll kurzes schwarzes, nach hinten gegeltes Haar haben und soll schwarz gekleidet gewesen sein. Ein dritter Täter soll schwarze lockige Haare haben, die er zu seinem Zopf zusammengebunden trug. Er soll mit einer dunklen weiten Jeans und einem dunklen Oberteil bekleidet gewesen sein.

Unter Tel. 0800 1100225 oder per E-Mail an hinweise.kripo.ludwigsburg@polizei.bwl.de nimmt die Polizei sachdienliche Hinweise entgegen.

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Werkzeugdiebstahl aus Pkw in Ludwigsburg: Polizei bittet um Mithilfe

Noch unbekannte Täter trieben in der Nacht zum Sonntag (09.06.2024) in der Eduard-Spranger-Straße im Ludwigsburger Stadtteil Eglosheim ihr Unwesen. Die Täter schlugen eine Seitenscheibe eines dort auf einem Parkplatz abgestellten VW Caddy ein und entwendeten aus dem Fahrzeuginneren Werkzeug im Wert von mehreren Tausend Euro. Zeugenhinweise nimmt der Polizeiposten Eglosheim unter der Tel. 07141 22150-0 oder per E-Mail an ludwigsburg.prev@polizei.bwl.de entgegen.

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Einbruch in Baustellencontainer in Markgröningen: Zeugenhinweise erbeten

Noch unbekannte Täter verschafften sich am Sonntag (09.06.2024), mutmaßlich gegen 23.50 Uhr widerrechtlich Zutritt auf ein umzäuntes Baustellengelände in der Straße “Brunnquell” in Markgröningen. Das Gelände schließt unmittelbar an das Umspannwerk Pulverdingen an. Den bisherigen Erkenntnissen zufolge brachen die Unbekannten in zwei Baustellencontainer ein. Ob etwas entwendet wurde, ist derzeit noch nicht bekannt. Auch die Höhe des entstandenen Sachschadens kann noch nicht genau beziffert werden. Zeugen, die sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten, sich unter der Tel. 07145 93270 oder per E-Mail an vaihingen-enz.prev@polizei.bwl.de mit dem Polizeiposten Markgröningen in Verbindung zu setzen.

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Fenster an Schulgebäude in Ditzingen eingeschlagen – Zeugen gesucht

Zwischen Samstag, 15:00 Uhr und Montag, 07:00 Uhr (08.-10.06.2024) schlugen unbekannte Personen mit einem Ziegelstein eine Fensterscheibe eines Schulgebäudes in der Ditzinger Gottfried-Keller-Straße ein. Die Höhe des entstandenen Sachschadens ist noch unklar. Das Polizeirevier Ditzingen ermittelt und nimmt Zeugenhinweise unter Tel. 07156 4352-0 oder per E-Mail an ditzingen.prev@polizei.bwl.de entgegen.

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red

Verwendete Quellen: Polizeipräsidium Ludwigsburg

Ludwigsburg hat gewählt: Neue Gemeinderäte stehen fest – AfD zieht ins Rathaus ein

Ludwigsburg – Die Wahlurnen sind geschlossen, die Stimmen gezählt. Ludwigsburg hat gewählt. Die Ergebnisse der Gemeinderatswahl 2024 stehen fest und zeichnen ein Bild deutlicher politischer Verschiebungen. Die GRÜNEN und die CDU lieferten sich ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen, während die AfD signifikante Gewinne verbuchen konnte.

Mit einer Wahlbeteiligung von 58,8 Prozent gaben 39.583 der insgesamt 67.317 Wahlberechtigten ihre Stimmen ab. Das Ergebnis offenbart eine neue politische Landschaft in Ludwigsburg. Die GRÜNEN, die bei den letzten Wahlen 2019 noch führend waren, mussten signifikante Verluste hinnehmen und verloren zwei ihrer elf Sitze im Gemeinderat. Die CDU konnte leicht zulegen und festigte ihre Position mit neun Sitzen, einem Zugewinn von einem Sitz.

Besonders bemerkenswert ist der Aufstieg der AfD, die mit einem Stimmenanteil von 9,51 Prozent und vier Sitzen in den Gemeinderat einziehen. Diese Entwicklung stellt Oberbürgermeister Matthias Knecht und seine Verwaltung vor neue Herausforderungen, insbesondere im Umgang mit der AfD.

Auch die Freien Wähler und die SPD erlitten Verluste, was das politische Gleichgewicht in Ludwigsburg weiter verschiebt. Die kommenden Monate werden zeigen, wie die Stadtverwaltung und die neuen Kräfteverhältnisse im Gemeinderat die Politik und die Entscheidungen in Ludwigsburg beeinflussen werden.

Vorläufiges Endergebnis der Gemeinderatswahl 2024

  • GRÜNE: 313.055 Stimmen (22,59 %) – 9 Sitze
  • CDU: 297.959 Stimmen (21,50 %) – 9 Sitze
  • Freie Wähler: 208.514 Stimmen (15,05 %) – 6 Sitze
  • SPD: 185.215 Stimmen (13,37 %) – 5 Sitze
  • FDP: 111.677 Stimmen (8,06 %) – 3 Sitze
  • DIE LINKE: 61.548 Stimmen (4,44 %) – 2 Sitze
  • Vielfalt: 45.063 Stimmen (3,25 %) – 1 Sitz
  • LUBU: 30.937 Stimmen (2,23 %) – 1 Sitz
  • AfD: 131.779 Stimmen (9,51 %) – 4 Sitze

Ein Vergleich zu den Gemeinderatswahlen 2019 zeigt deutliche Veränderungen in der Wählergunst und der Sitzverteilung.

Ergebnisse der Gemeinderatswahlen 2019

  • GRÜNE: 369.752 Stimmen (27,69 %), 11 Sitze
  • CDU: 255.135 Stimmen (19,11 %), 8 Sitze
  • SPD: 198.018 Stimmen (14,83 %), 6 Sitze
  • Freie Wähler: 237.041 Stimmen (17,75 %), 7 Sitze
  • FDP: 118.351 Stimmen (8,86 %), 4 Sitze
  • DIE LINKE: 70.562 Stimmen (5,29 %), 2 Sitze
  • LUBU: 33.793 Stimmen (2,53 %), 1 Sitz
  • Bündnis der Vielfalt: 44.294 Stimmen (3,32 %), 1 Sitz

Gewinn- und Verlustrechnung

  • GRÜNE: Verlust von 56.697 Stimmen (ca. 5,10 %) und 2 Sitzen
  • CDU: Gewinn von 42.824 Stimmen (ca. 2,39 %) und 1 Sitz
  • Freie Wähler: Verlust von 28.527 Stimmen (ca. 2,70 %) und 1 Sitz
  • SPD: Verlust von 12.803 Stimmen (ca. 1,46 %) und 1 Sitz
  • FDP: Verlust von 6.674 Stimmen (ca. 0,80 %) und 1 Sitz
  • DIE LINKE: Verlust von 9.014 Stimmen (ca. 0,85 %), Sitze bleiben gleich
  • Vielfalt: Gewinn von 769 Stimmen, Sitze bleiben gleich
  • LUBU: Verlust von 2.856 Stimmen (ca. 0,30 %), Sitze bleiben gleich
  • AfD: Die AfD ist die Partei mit signifikanten Gewinnen. Mit 131.779 Stimmen und 9,51 % der Wählerstimmen gewinnt die Partei 4 Sitze im Gemeinderat.

Gewählte Gemeinderäte 2024

GRÜNE
  • Shoaleh, Arezoo: 16.209 Stimmen
  • Dr. Knoß, Christine: 16.175 Stimmen
  • Sorg, Florian: 15.541 Stimmen
  • Medinger, Wolfgang: 13.457 Stimmen
  • Wiedmann, Laura: 13.308 Stimmen
  • Jordan, Jennifer: 12.763 Stimmen
  • Prof. Dr. Vierling, Michael: 12.730 Stimmen
  • Alexander, Verena: 10.377 Stimmen
  • Schittenhelm, Monika: 9.902 Stimmen
CDU
  • Passaro, Guido: 17.492 Stimmen
  • Herrmann, Klaus: 16.513 Stimmen
  • Lutz, Volker: 16.240 Stimmen
  • Meyer, Claus-Dieter: 15.566 Stimmen
  • Dr. rer. nat. Klünder, Edith: 13.309 Stimmen
  • Dr. med. Traub, Uschi: 12.997 Stimmen
  • Braumann, Maik Stefan: 12.792 Stimmen
  • Bilger, Isabell: 10.800 Stimmen
  • Fritz, Angelika: 10.198 Stimmen
Freie Wähler
  • Peifer, Hans-Peter: 13.369 Stimmen
  • Zeltwanger, Jochen: 13.236 Stimmen
  • Remmele, Bernhard: 12.042 Stimmen
  • Moersch, Gabriele: 9.280 Stimmen
  • Raasch, Kilian: 9.098 Stimmen
  • Akin, Selin: 8.367 Stimmen
SPD
  • Dr. O’Sullivan, Daniel: 11.136 Stimmen
  • von Stackelberg, Hubertus: 10.998 Stimmen
  • Gekeler, Markus: 9.850 Stimmen
  • Maier, Nathanael: 9.354 Stimmen
  • Liepins, Margit: 8.990 Stimmen
FDP
  • Eisele, Jochen: 10.778 Stimmen
  • Knecht, Stefanie: 9.310 Stimmen
  • Haag, Sebastian: 8.854 Stimmen
DIE LINKE
  • Allerborn, Meike: 3.345 Stimmen
  • Tübek, Mesut: 3.309 Stimmen
Bündnis der Vielfalt
  • Dogan, Hayrettin: 3.159 Stimmen
LUBU
  • Taskin, Osman: 3.302 Stimmen
AfD
  • Kuhnke, Carina: 12.287 Stimmen
  • Ziemann, Rainer: 11.850 Stimmen
  • Gröbner, Thomas: 11.283 Stimmen
  • Dötterer, Franziska: 11.150 Stimmen

Herausforderung für Oberbürgermeister Knecht

Die signifikanten Gewinne der AfD stellen Oberbürgermeister Matthias Knecht vor neue Herausforderungen. Die Präsenz der AfD im Gemeinderat wird die politischen Diskussionen und Entscheidungsprozesse in Ludwigsburg beeinflussen. Knecht, der bisher für seine kooperative und integrative Politik bekannt ist, wird Strategien entwickeln müssen, um mit der gestärkten rechten Partei umzugehen und gleichzeitig die Anliegen der anderen Parteien und Bürger zu berücksichtigen.

Weitere Informationen zur Wahl

  • Wahlberechtigte: 67.317
  • Wähler/-innen: 39.583
  • Ungültige Stimmzettel: 856
  • Gültige Stimmen: 1.385.747
  • Wahlbeteiligung: 58,8 %

red

Bericht: Stuttgart 21 wohl frühestens Ende 2026 betriebsbereit

Stuttgart – Das Bahnprojekt “Stuttgart 21” wird offenbar frühestens im Dezember 2026 in Betrieb gehen können. Das berichtet der “Spiegel” unter der Berufung auf mit dem Vorhaben vertraute Personen. Das umstrittene Projekt verzögert sich damit erneut um ein weiteres Jahr.

Eigentlich hätte der Bahnknoten nach mehrmaliger Verschiebung 2025 in Betrieb gehen sollen. Doch daraus werde definitiv nichts, so der “Spiegel”. In einer Sitzung des sogenannten Lenkungskreises plane die Bahn am Dienstag, eine Erklärung vorzulegen. In diesem Steuerungsgremium des Großprojekts sitzen Vertreter von Stadt, Land, Region und Bahn.

Noch im März hatte der Staatskonzern nach einem “Spiegel”-Bericht behauptet, eine Inbetriebnahme sei weiterhin “für Dezember 2025” vorgesehen. Allerdings schränkte man schon damals ein, dass “im Detail” festzulegen sei, in welcher Abfolge was in Betrieb gehe. Dafür hatte der Konzern damals Überlegungen für ein provisorisches Stellwerk und eine stufenweise Inbetriebnahme des unterdimensionierten Tunnelbahnhofs ins Gespräch gebracht. Bei dieser Lösung wäre der alte Kopfbahnhof weiterhin von Zügen angefahren worden.

Die Pläne für diese teilweise Inbetriebnahme seien nun offenbar vom Tisch – aufgrund von Planungs- und Lieferschwierigkeiten und wohl auch, weil allein der Bau eines provisorischen Stellwerks einen hohen dreistelligen Millionenbetrag verschlungen hätte, so der “Spiegel”.

Derzeit gehe die Bahn von Kosten in Höhe von elf Milliarden Euro aus. Diese dürften laut Schätzungen von mit dem Projekt Betrauten auf mindestens 12 Milliarden oder mehr steigen, berichtet das Magazin. Zu Baubeginn war man im Konzern von Baukosten in Höhe von rund drei Milliarden Euro und einer Inbetriebnahme im Dezember 2019 ausgegangen.

red

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