Stadtbahn im Landkreis Ludwigsburg soll 2032 fertig sein – Landrat stellt Meilenstein-Plan vor

Von Uwe Roth

Es ist erst drei Wochen her, als Landrat Dietmar Allgaier (CDU) den Geschäftsführer des neuen „Zweckverbands Stadtbahn im Landkreis Ludwigsburg“ vorstellte. Nun saß Frank von Meißner am Donnerstag neben seinem Chef, um gemeinsam den „Meilensteinplan“ zur Realisierung des rund 250 Millionen Euro-Projekts zu präsentieren. „Der Meilensteinplan und seine öffentliche Vorstellung haben das Ziel, eine ambitionierte, aber auch realistische Einschätzung und Grundlage für das Projekt zu geben“, sagte der Landrat.

Wichtigster Bestandteil des Plans ist eine Zeitachse. Nach der könnte die Bahn auf der reaktivierten Strecke Markgröningen-Ludwigsburg im Jahr 2028 den Betrieb aufnehmen. Die zwei geplanten Stadtbahnlinien mit Niederflurtechnik sind im ersten Quartal 2032 fertig, also in knapp zehn Jahren. So zumindest steht es am Schlusspunkt der Zeitachse.  Sie durchqueren dann auf vier Linienästen vom Bahnhof das Stadtgebiet von Ludwigsburg und fahren bis Schlösslesfeld und Oßweil.

Für den Landrat ist es „das zentrale Zukunftsprojekt seiner Amtszeit“, wie er erklärte. „Alle Beteiligten möchten das Projekt realisieren“, versicherte Allgaier. Der Geschäftsführer des Zweckverbands von Meißner versprach „ein sauberes, aber ein möglichst schnelles Verfahren“. Sollten die Genehmigungen der Planungsbehörden schneller als erwartet kommen, könnten die Stadtbahnen schon früher als 2032 fahren. Um zu demonstrieren, dass auch das Land hinter den Planungen steht, war Michael Öhmann aus dem Verkehrsministerium nach Ludwigsburg zur Pressekonferenz gekommen. Der Referatsleiter bestätigte, dass die Reaktivierung der acht Kilometer langen Bahnstrecke zu den Top-Favoriten der förderwürdigen Projekte in Baden-Württemberg gehöre. „Deutlich über 90 Prozent“ der Kosten würden vom Bund und dem Land übernommen, sagte er, um deutlich zu machen, dass das Vorhaben kaum am Geld scheitern werde. „Wir brauchen das engagierte Vorangehen“, lobte der Vertreter des von Winfried Hermann (Grüne) geführten Ministeriums.

Der Landrat ist gleichzeitig Vorsitzender des Zweckverbands. Auf die Frage nach einem Datum für die Fertigstellung der Stadtbahn musste er vor drei Wochen noch passen. Die weitgehend stillgelegte Schienenverbindung zwischen Ludwigsburg und Markgröningen in zwei bis drei Jahren auf Vordermann zu bringen, wie manche meinten, hielt Allgaier damals „für unrealistisch“. In der Zwischenzeit begutachteten zwei Experten der Albtal-Verkehrsgesellschaft (AVG) die Projektpläne. Die bestätigten die Annahme des Landrats und kamen zum Schluss, dass noch mindestens weitere drei Jahre ins Land gehen werden, bis die Strecke wieder betriebsbereit sei. So müsse das Gleisbett völlig neu gemacht werden. Die AVG gehört der Stadt Karlsruhe. Mit komplizierten Stadtbahn-Projekten und unvorhergesehenen Zeitverzögerungen beim Bau kennt man sich dort sehr gut aus.

Der Landrat ist sichtlich erleichtert, jetzt einen konkreten Zeitplan vorweisen zu können. Ihm gilt dieser als Beleg, dass es der Landkreis ernst mit dem Niederflurbahn-Bau meint. Vor wenigen Wochen war bekannt geworden, dass die Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB) ihr Netz von Remseck nach Pattonville erweitern könnte und – wer weiß – eventuell bis ins Stadtgebiet von Ludwigsburg hinein. Dann wären auf den neuen Schienensträngen die gelben Hochflurbahnen unterwegs. Dezernent Heiner Pfrommer ist im Landratsamt für das Stadtbahn-Projekt zuständig. Er bekräftigte, dass – wie mit der Stadt Ludwigsburg vereinbart – mit der Hochflurtechnik geplant werde. Lediglich Beschlüsse der Gemeinderäte und des Kreistags könnten die Vorhaben abändern.

Die Schienen durch die Innenstadt zu legen, bleibt als große Herausforderung für alle Beteiligten. Die sehr komplexe Planung sei sehr zeitintensiv, heißt es im Meilensteinplan. Die Planer rechnen mit einer Bauzeit von mindestens vier Jahren, wenn nicht ein Anwohner schwere juristische Steine in den Weg legt. Der Zeitplan sei ehrgeizig, aber aus Sicht der AVG realistisch, so das Fazit der Experten.

S-Bahn Stuttgart: Fahrgäste erreichen alle Stationen stufenfrei

Stuttgar/Ludwigsburg: Die Deutsche Bahn hat die Arbeiten zum stufenfreien Erreichen der S-Bahn-Station Stetten-Beinstein abgeschlossen. Dadurch erreichen die Fahrgäste der S-Bahn Stuttgart jetzt alle Stationen stufenfrei. Das ist eine gute Nachricht für alle Reisenden, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind. Für sie verbessert sich der Zugang zum ÖPNV in der Region Stuttgart.

1996 haben das Land Baden-Württemberg, die Landkreise Böblingen, Esslingen, Ludwigsburg und Rems-Murr sowie die Landeshauptstadt Stuttgart mit der Deutschen Bahn die 5. Ausführungsvereinbarung unterzeichnet. Bis heute hat die Bahn an den darin vereinbarten Stationen den stufenfreien Ausbau geplant und umgesetzt. Dazu hat die DB zahlreiche Stationen mit Rampen oder Aufzügen ausgestattet. Die weiteren der heute insgesamt 83 Stationen sind entweder durch ihre Lage stufenfrei erschlossen oder wurden beim Bau stufenfrei errichtet.

Damit ist das Thema Barrierefreiheit für die S-Bahn Stuttgart und ihren Träger, den Verband Region Stuttgart, jedoch nicht abgeschlossen: In der Sitzung des Verkehrsausschusses des Verbands Region Stuttgart am 21. Juli sollen nun die nächste Schritte für weitere Verbesserungen in die Wege geleitet werden.

Die Region hat sich zum Ziel gesetzt, dass an allen S-Bahn-Stationen der Ein- und Ausstieg zwischen Bahnsteigkante und S-Bahn-Fahrzeug niveaugleich möglich sein muss. Aus diesem Grund plant die Region in Zusammenarbeit mit der Deutschen Bahn in den kommenden Jahren die Bahnsteige an insgesamt 32 S-Bahn-Stationen zu erhöhen. Neben der Anpassung der Bahnsteighöhe umfassen die Planungen zur Gewährleistung der sogenannten weitreichenden Barrierefreiheit die Überprüfung und Verbesserung folgender Teilbereiche: Fahrgastinformationsanlagen, Lautsprecheranlage oder Akustikmodul, taktiles Leitsystem auf dem Bahnsteig, taktiler Weg zum Bahnsteig, Stufenmarkierung, taktile Handlaufschilder an Treppen und Rampen, Wegeleitung – Beschilderung und Herstellung der Stufenfreiheit auf dem Bahnsteig sowie Wetterschutzeinrichtungen. Kurzum: Als Begleiterscheinung der Aufhöhung erwartet die Fahrgäste an den 32 Stationen nicht nur ein neuer, aufgehöhter Bodenbelag, sondern oftmals generell verbesserte Bahnsteigausstattung.

Diese Stationen hat die Bahn im Rahmen der 5. Ausführungsvereinbarung mit Rampen oder Aufzügen stufenfrei erschlossen:
Altbach, Asperg, Bietigheim-Bissingen, Böblingen, Ditzingen, Endersbach, Esslingen (Neckar), Esslingen-Mettingen, Esslingen-Zell, Favoritepark, Fellbach, Freiberg (Neckar), Geradstetten, Grunbach, Korntal, Kornwestheim Pbf, Leonberg, Maubach, Neustadt-Hohenacker, Oberesslingen, Plochingen, Renningen, Rommelshausen, Schwaikheim, Stetten-Beinstein, Stuttgart Feuersee, Stuttgart Stadtmitte, Stuttgart- Feuerbach, Stuttgart-Nord, Stuttgart-Obertürkheim, Stuttgart-Rohr, Stuttgart- Untertürkheim, Stuttgart-Vaihingen, Stuttgart-Zuffenhausen, Tamm (Württ), Waiblingen, Weil der Stadt, Weiler (Rems), Winnenden, Winterbach (Schorndorf)

red

Landkreis Ludwigsburg erhält Förderung RadKULTUR des Landes

Das Verkehrsministerium fördert in diesem Jahr die RadKULTUR in 17 Städten und Landkreisen. Diese hatten sich zuvor beworben und bieten für ihre Bürgerinnen und Bürger ein vielfältiges und kreatives Programm. Mit dabei ist auch der Landkreis Ludwigsburg mit der Rad-Check-Tournee.

„Die Rad-Check-Tournee bei uns im Landkreis ist ein weiterer Baustein, um das Fahrrad als Verkehrsmittel der Wahl noch attraktiver zu machen“, kommentiert Gericke, die verkehrspolitische Sprecherin der Landtagsfraktion GRÜNE. Der Landkreis Ludwigsburg ist schon seit 2018 Mitglied in der „ArbeitsgemeinschaftFahrradfreundlicher Kommunen in Baden-Württemberg (AGFK-BW) e. V.“ und hat sich zum Ziel gesetzt, den Radverkehr in den kommenden Jahren gesamtheitlich weiterzuentwickeln.

Das erste Mal erhalten die Förderung im Jahr 2021 die Städte Baden-Baden, Filderstadt, Gaggenau, Hockenheim, Konstanz, Leinfelden-Echterdingen, Sigmaringen, Tuttlingen und Villingen-Schwenningen sowie der Landkreis Böblingen. Die Landkreise Konstanz, Ludwigsburg und Schwäbisch Hall sowie die Städte Stuttgart, Bühl, Mengen und Neckarsulm konnten sich bereits 2020 über die Unterstützung der Initiative RadKULTUR freuen und können nun daran anknüpfen.

„Mit diesem Angebot werden die Bemühungen des Landkreises mit praktischen Aktionen flankiert“, so Gericke weiter. Bei der Rad-Check-Tournee werde ein kostenloser Service für Radlerinnen und Radler angeboten, bei dem das Zweirad genau unter die Lupe genommen und kleine Mängel direkt vor Ort behoben würden, erklärt die Vorsitzende des Arbeitskreises Verkehr. „Das Angebot leistet einen wichtigen Beitrag zur Verkehrssicherheit. So kommen wir alle zügig, klimafreundlich und vor allem sicher am Ziel an“, resümiert Gericke.

red

Nach schlimmen Unwettern: Kräfte aus Landkreis fahren ins Katastrophengebiet um zu helfen

Nach den verheerenden Überschwemmungen in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen mit mehr als 80 Toten, vielen Vermissten und schweren Zerstörungen hat auch der Landkreis Ludwigsburg schnelle Hilfe zugesichert. Noch gestern Abend haben sich Teile der Feuerwehren Bietigheim-Bissingen, Marbach am Neckar sowie Vaihingen an der Enz mit einem Katastrophenschutzzug „Hochwasser“ auf den Weg ins Katastrophengebiet gemacht um zu helfen!

Landrat Dietmar Allgaier, Kreisbrandmeister Andy Dorroch sowie Kommandant der Feuerwehr Bietigheim-Bissingen Frank Wallesch haben auf dem Hof die ganzen Einsatzkräfte verabschiedet.

red

2.500 Minijobs im Corona-Jahr im Landkreis verloren gegangen – Gewerkschaft fordert Reform

Wenn der Minijob zur Falle wird: Im Landkreis Ludwigsburg sind im vergangenen Jahr rund 2.500 geringfügig entlohnte Arbeitsverhältnisse weggefallen. Innerhalb von zwölf Monaten sank ihre Zahl um fünf Prozent auf zuletzt 47.100, wie die Industriegewerkschaft Bauen- Agrar-Umwelt mitteilt. Die IG BAU beruft sich hierbei auf neue Zahlen der Bundesagentur für Arbeit. „Der Rückgang zeigt, dass Minijobs alles andere als krisenfest sind. In unsicheren Zeiten kürzen Firmen zuerst bei den 450-Euro-Kräften, die allerdings weder Anspruch auf das Kurzarbeiter- noch auf das Arbeitslosengeld haben“, kritisiert Mike Paul. Der Bezirksvorsitzende der IG BAU Stuttgart fordert, Lehren aus der Pandemie zu ziehen und Betroffene besser zu schützen. Minijobs müssten ab dem ersten Euro sozialversicherungspflichtig werden.

In der Gebäudereinigung seien prekäre Arbeitsverhältnisse besonders stark verbreitet und würden insbesondere für Frauen zum Karriere- und Armutsrisiko. Laut Arbeitsagentur zählten die Reinigungsfirmen im Kreis Ludwigsburg Ende vergangenen Jahres rund 1.600 Beschäftigte, die einen Minijob als alleiniges Einkommen haben. Das sind 47 Prozent aller Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in der Branche. Die IG BAU rät Beschäftigten, die während der Pandemie ihren Minijob verloren haben oder um dessen Verlust fürchten, Hilfe bei der Gewerkschaft zu suchen.

„Die Politik setzt mit den abgabenfreien Minijobs schon seit Jahren falsche Anreize. Die Corona-Krise hat klargemacht, dass diese Stellen eine arbeitsmarktpolitische Sackgasse sind. Es ist höchste Zeit, die Sozialversicherungsfreiheit für 450-Euro-Jobs abzuschaffen“, so Paul. Nur wenn für die Beschäftigten künftig Beiträge zur Arbeitslosen-, Kranken-, Pflege- und Rentenversicherung gezahlt würden, könnten sie wirksam geschützt werden.

Es sei zu begrüßen, dass sich auch SPD, Grüne und Linke für eine grundlegende Reform der Minijobs einsetzten. Die nächste Bundesregierung müsse das Thema dringend anpacken. Die von der Union geforderte Anhebung der Verdienstgrenze auf 550 Euro sei hingegen der falsche Weg und würde die prekäre Beschäftigung ausbauen, statt sie einzudämmen, warnt die IG BAU.

Die Gewerkschaft gibt weiter an, dass nach einer Studie der Bertelsmann-Stiftung im Zuge der Corona-Pandemie bundesweit 870.000 Minijobs verloren gegangen sind. Die Autoren der Studie plädieren dafür, solche Stellen in die Sozialversicherungspflicht einzubeziehen und gleichzeitig niedrige Einkommen deutlich geringer zu besteuern. Damit könnten bis zum Jahr 2030 knapp 170.000 zusätzliche Teilzeit-Jobs entstehen.

red

Ohne Termin ins Impfzentrum Ludwigsburg: Ab Montag Impfen auch ohne Terminvereinbarung möglich

Ab Montag 12. Juli. können interessierte Bürgerinnen und Bürger auch ohne Termin zum Impfung in die Kreisimpfzentren (KIZ) Ludwigsburg gehen. Die Aktion beginnt jeden Tag um 9 Uhr in den KIZ Ludwigsburg, Grönerstraße 33. Das teilte das Landratsamt am Freitag mit.

Eine Impfung kann nicht garantiert werden: Die Impfungen finden statt, bis das Tagesmaximum erreicht ist. Für die Impfungen ohne Termin kann es zu Wartezeiten kommen, heißt es in Mitteilung. Vor Ort kann zwischen einem mRNA-Impfstoff (Moderna oder BionTech, je nach Verfügbarkeit) und dem heterologen Impfschema mit AstraZeneca gewählt werden. Die Zweitimpftermine werden dann vor Ort vergeben, so das Landratsamt.

Ab Montag, 12. Juli, können auch Personen, die einen 2. Termin ab dem 19. Juli haben, diesen vorziehen und ohne Termin in die Kreisimpfzentren (KIZ) Ludwigsburg kommen. Voraussetzung für eine vorgezogene 2. Impfung ist, dass der Mindestabstand zwischen den Impfungen eingehalten wird: Bei BioNTech/Pfizer mindestens 3 Wochen, beim Impfstoff Moderna mindestens 4 Wochen. Wird nach einer 1. Impfung mit dem Impfstoff AstraZeneca eine Zweitimpfung ebenfalls mit AstraZeneca gewünscht, beträgt der Impfabstand 9 bis 12 Wochen. Es kann aber auch entsprechend der STIKO-Empfehlung die Zweitimpfung bei AstraZeneca mit einem heterologen Impfschema (Zweitimpfung mit einem mRNA-Impfstoff) nach mindestens 4 Wochen erfolgen.

Die Impfungen mit Termin werden weiterhin wie vereinbart stattfinden, so das Landratsamt.

red

Nach Finalsieg Italiens: Tausende Fans feiern in Ludwigsburg und der Region

Nach dem spannenden Finalsieg der italienischen Nationalmannschaft am Sonntagabend haben sich die viele Italienanhänger in vielen Kommunen der Region wieder zu Siegesfeiern getroffen, die überwiegend friedlich verliefen.

Den größten Einsatz dazu hatte die Polizei in Ludwigsburg zu bewältigen und dazu über 70 Einsatzkräfte aufgerufen. Nach Spielende kam es zu einem Autokorso mit circa 300 teilnehmenden Fahrzeugen im Bereich der Wilhelmstraße. Vor dem McDonald’s versammelte sich eine größere Fangruppierung und die Polizei sperrte die Wilhelmstraße für die Feiernden ab. Später versammelten sich etwa 1000 Personen auf dem Marktplatz in Ludwigsburg. In mehreren Fällen wurden Feuerwerkskörper und Bengalos abgebrannt. Die Tatverdächtigen konnten aber unmittelbar danach ermittelt werden.

Im Innenstadtbereich von Böblingen versammelten sich circa 600 Feiernde. Mit etwa 150 Fahrzeugen fand zudem ein Autokorso statt. Einsatzkräfte der Polizei ahndeten in vier Fällen das verbotene Abbrennen von Pyrotechnik. Im Verlauf der Feiern kam es zu einer Körperverletzung. Der Tatverdächtige wurde ermittelt und in Gewahrsam genommen.

In Bönnigheim fanden sich in der Hauptstraße circa 400 feiernde Personen ein. Im Bereich Kelterplatz / Hauptstraße in Besigheim feierten circa 200 – 250 Personen. In Besigheim schoss ein Fan mit einer Gaspistole in die Luft und muss jetzt mit einer Anzeige rechnen. In Kirchheim fand ein Autokorso mit 45 Fahrzeugen statt.

In der Marktstraße in Ditzingen versammelten sich rund 300 feiernde Personen. Mehrere Unbelehrbare zündeten bengalische Feuer Feuer an. Die polizeilichen Ermittlungen dazu dauern noch an.

In der Grabenstraße in Vaihingen an der Enz feierten etwa 300 Personen und 50 Fahrzeuge formierten sich zu einem Autokorso. Die Feiernden kamen dabei einer Aufforderung der Polizei nach und feierten auf einem Platz am Stadtrand.

Quelle: Polizeipräsidium Ludwigsburg

Was Sie über die Corona-Impfung bei Kindern und Jugendlichen wissen sollten

LUDWIGSBURG. Laut Mediziner und Fachleuten ist eine gute Durchimpfungsrate der Bevölkerung für die Überwindung der Corona-Pandemie und damit einhergehende Lockerungen der Corona-Maßnahmen von entscheidender Bedeutung. Vor diesem Hintergrund sind nun auch Impfungen für Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren mit dem Impfstoff von BionTech/Pfizer in den Kreisimpfzentren (KIZ) Ludwigsburg möglich. Das teilte das Landratsamt Ludwigsburg am Freitag mit.

Der Impfstoff COMIRNATY von BionTech/Pfizer ist auch für Kinder und Jugendliche ab dem 12. Lebensjahr nach ärztlicher Aufklärung zugelassen. Demgegenüber hat der Impfstoff Spikevax von Moderna eine Zulassung ab dem 18. Lebensjahr. Die Impfstoffe Vaxzevria von AstraZeneca und der COVID-19-Impfstoff Janssen von Johnson & Johnson sollen vorrangig ab dem 60. Lebensjahr verimpft werden, so das Landratsamt.

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt eine Impfung mit dem Impfstoff COMIRNATY von BiontTech/Pfizer für Kinder und Jugendliche mit Vorerkrankungen ab dem 12. Lebensjahr. Die STIKO-Empfehlung umfasst auch Kinder und Jugendliche ab dem 12. Lebensjahr im Umfeld von gefährdeten Personen, die sich nicht selbst schützen können und Jugendliche, die arbeitsbedingt ein erhöhtes Risiko haben.

Eltern können sich gemeinsam mit ihren Kindern nach einer ärztlichen Beratung selbst entscheiden, ob für das Kind eine Impfung in Frage kommt. Die Impfungen werden im Kreisimpfzentrum Ludwigsburg für alle 12- bis 15-Jährigen in Begleitung eines Erziehungsberechtigten oder ab 16 Jahren mit schriftlichem Einverständnis eines Erziehungsberechtigten inzwischen ermöglicht.

red

Gastgewerbe im Kreis Ludwigsburg: Jeder Siebte hat Branche im Corona-Jahr verlassen

Supermarktkasse statt Biertheke: Im Zuge der Corona-Pandemie verzeichnen die Hotels und Gaststätten im Kreis Ludwigsburg eine dramatische Abwanderung von Fachkräften. Innerhalb des vergangenen Jahres haben im Landkreis rund 1.000 Köche, Servicekräfte und Hotelangestellte dem Gastgewerbe den Rücken gekehrt – das ist mehr als jeder siebte Beschäftigte der Branche, wie die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) unter Berufung auf jüngste Zahlen der Arbeitsagentur mitteilt.

Angesichts weiterer Lockdowns bis in den Mai hinein dürfte sich der Personal-Schwund bis heute nochmals zugespitzt haben, befürchtet Hartmut Zacher, Geschäftsführer der NGG- Region Stuttgart. „Viele Menschen schätzen es, nach langen Entbehrungen endlich wieder essen zu gehen oder zu reisen. Aber ausgerechnet in der Sommersaison fehlt einem Großteil der Betriebe schlicht das Personal, um die Gäste bewirten zu können“, so Zacher. Für die Lage macht der Gewerkschafter insbesondere die Einkommenseinbußen durch die Kurzarbeit verantwortlich: „Gastro- und Hotel-Beschäftigte arbeiten sowieso meist zu geringen Löhnen. Wenn es dann nur noch das deutlich niedrigere Kurzarbeitergeld gibt, wissen viele nicht, wie sie über die Runden kommen sollen.“

Wenn die gut ausgebildeten Fachkräfte in Anwalts- oder Arztpraxen die Büroorganisation übernehmen oder in Supermärkten zwei Euro mehr pro Stunde verdienen als in Hotels und Gaststätten, dürfe es niemanden überraschen, dass sich die Menschen neu orientierten. „Schon vor Corona stand das Gastgewerbe nicht gerade für rosige Arbeitsbedingungen. Unbezahlte Überstunden, ein rauer Umgangston und eine hohe Abbruchquote unter Azubis sind nur einige strukturelle Probleme. Die Unternehmen haben es über Jahre versäumt, die Arbeit attraktiver zu machen. Das rächt sich jetzt“, kritisiert Zacher.

Wirte und Hoteliers hätten nun die Chance, die Branche neu aufzustellen. Zwar seien viele Firmen nach wie vor schwer durch die Pandemie getroffen. Doch wer künftig überhaupt noch Fachleute gewinnen wolle, müsse jetzt umdenken und sich zu armutsfesten Löhnen und besseren Arbeitsbedingungen bekennen. Dazu seien Tarifverträge unverzichtbar, unterstreicht Zacher: „Am Ende geht es um einen Kulturwandel. Auch Servicekräfte haben ein Recht darauf, vor dem Dienst zu wissen, wann Feierabend ist. Sie haben Anspruch auf eine anständige Bezahlung – unabhängig vom Trinkgeld. Und auf eine faire Behandlung durch den Chef.“

Gastronomen, die das Mittagessen so günstig anböten, dass sie davon das Personal nicht mehr bezahlen könnten, machten ohnehin grundsätzlich etwas falsch. „Viele Gäste sind durchaus bereit, ein paar Cent mehr für die Tasse Kaffee zu bezahlen – gerade jetzt, wo den Menschen bewusst geworden ist, dass der Besuch im Stammlokal ein entscheidendes Stück Lebensqualität ist“, so Zacher.

Die Gewerkschaft NGG verweist zudem auf die umfassenden Finanzhilfen des Staates für angeschlagene Betriebe. So können sich Hotels und Gaststätten im Rahmen der Überbrückungshilfen in diesem Monat bis zu 60 Prozent der Personalkosten bezuschussen lassen, wenn sie Angestellte aus der Kurzarbeit zurückholen (Restart-Prämie). „Klar ist: Köchinnen, Kellner & Co. freuen sich darauf, endlich wieder Gäste empfangen zu können. Viele arbeiten mit großer Leidenschaft im Service. Auf diese Motiviation können die Betriebe bauen – und sollten das Personal nicht erneut durch prekäre Löhne und schlechte Arbeitszeiten verprellen“, so Zacher weiter.

Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit beschäftigte das Hotel- und Gaststättengewerbe im Landkreis Ludwigsburg zum Jahreswechsel 5.813 Menschen. Genau ein Jahr zuvor – vor Ausbruch der Coronavirus-Pandemie – waren es noch 6.820. Damit haben innerhalb von zwölf Monaten 15 Prozent der Beschäftigten die Branche verlassen.

red

Am Donnerstag Warnstreiks im regionalen Busverkehr

Buspendler müssen sich am heutigen Donnerstag auf Warnstreiks im regionalen Busverkehr einstellen: Die Gewerkschaft ver.di hat für Donnerstag, 1. Juli 2021, weitere ganztägige Warnstreiks angekündigt. Betroffen sind die Landkreise Ludwigsburg, der Rems-Murr-Kreis, der nördliche Landkreis Böblingen sowie teilweise angrenzende Bereiche und Landkreise. Der S-Bahn- und Regionalverkehr sowie die Busse und Bahnen der Stuttgarter Straßenbahnen AG werden nicht bestreikt. Das teilte die VVS mit.

Laut verdi werden nachfolgende Verkehrsunternehmen am 1. Juli ganztägig bestreikt:

Fischle Regionalverkehr
Linien:
201, 201A, 202, 204, 206, 222
Kommunen: Waiblingen mit den Teilorten Beinstein, Hegnach, Bittenfeld, Hohenacker, Neustadt; Weinstadt: Endersbach, Strümpfelbach, Schnait, Beutelsbach.

Friedrich Müller Omnibusgesellschaft (FMO)
Linien
: 359, 360, 361, 362, 362A, 363, 365, 365A, 366, 367, 367A 368, 368A, 369, 370, 381, 382, 383, 384,393, 443, 444, 444A, 446, 446A, 455, 456, 456A, 457, 459, 459A, 460, 460 A, 461, 463, 465, 477, 488, X46, 560, 566, 566A, 567, 567A, 568, 568A, 571, 571A, 572, 573, 574, 574A, 590, 592, 592A, 592B, 620, 623, 623A, 624, 626, 663, 665, 734, 752, 753, 756, 760, 761, 761A, 806, 812, 813, 814, 815, 816, 816A, 817, 818, 818A, 819, 826, 826A, 828
Kommunen: Freiberg, Marbach, Remseck, Burgstall, Ludwigsburg, Erdmannhausen, Affalterbach, Winnenden, Steinheim an der Murr, Sersheim, Murr, Großbottwar, Oberstenfeld, Beilstein, Vaihingen-Enz, Sachsenheim, Eberdingen, Kirchberg (M), Bietigheim-Bissingen, Ingersheim, Pleidelsheim, Mundelsheim, Hessigheim, Besigheim, Löchgau, Freudental, Bönnigheim, Kirchheim-Neckar, Gemmrigheim, Ditzingen, Backnang, Weissach im Tal, Auenwald, Aspach, Althütte, Rudersberg, Allmersbach im Tal, Ensingen, Weil der Stadt, Calw, Schönaich, Sindelfingen, Ehningen, Altdorf, Holzgerlingen, Gärtringen, Nufringen, Herrenberg, Dettenhausen, Neuweiler, Weil im Schönbuch, Waldenbuch, Aichtal, Filderstadt, Leinfelden, Steinenbronn, Echterdingen.

Einzelne Fahrten der o. g. Linien finden trotz des Warnstreiks statt, weil nicht alle FMO-Standorte bestreikt werden oder Auftragsunternehmen sie fahren, die nicht bestreikt werden. Alle Fahrten, die von nicht bestreikten Auftragsunternehmen durchgeführt werden und stattfinden, sind in der elektronischen Fahrplanauskunft abrufbar.

LVL Jäger
Linien: 411, 412, 413, 414, 420, 421, 421A, 422, 422A, 423, 424, 425, 425A, 426, 427, 427A, 429, 430, 430A, 431, 432, 433, 433A, 451 und X43
Kommunen: Ludwigsburg und Stadtteile, Kornwestheim, Remseck, Asperg, Marbach, Waiblingen-Hegnach und Stuttgart-Stammheim

Omnibus-Verkehr Ruoff (OVR) Standorte Hemmingen, Backnang und Waiblingen
Linien: 205, 207, 208, 209, 216, 218, 375, 380, 380A, 385, 386, 390, 391, 501, 504, 531A, 578, 579, 612, 612A, 620, 620A, 623, 625 und 651
Kommunen: Vaihingen (Enz), Leonberg, Ditzingen, Hemmingen, Schwieberdingen, Korntal-Münchingen, Oberriexingen, Sersheim, Stuttgart-Zuffenhausen, Stuttgart-Feuerbach sowie im Schülerverkehr Markgröningen, Waiblingen, Fellbach, Korb, Backnang, Sulzbach (M), Mainhardt, Großerlach, Wüstenrot, Spiegelberg, Oppenweiler, Murrhardt

Einzelne Fahrten der o. g. Linien finden trotz des Warnstreiks statt, weil Auftragsunternehmen sie fahren, die nicht bestreikt werden.

Spillmann
Linien: 541, 542, 544, 551, 551A, 554, 554A, 556, 558, 559, 561, 563, 564
Kommunen: Bietigheim-Bissingen, Sachsenheim, Löchgau, Erligheim, Bönnigheim, Freiberg

Wöhr Tours
Linien: 634, 635, 636, 637
Kommunen: Weissach, Rutesheim, Leonberg, Renningen, Gerlingen

Württembergischen Bus-Gesellschaft (WBG)
Linien: 508, 531, 532, 533, 534, 535, 536, 562, 531A, 532A, 533A, 534A, 536A
Kommunen: Möglingen, Asperg, Markgröningen, Schwieberdingen, Korntal-Münchingen, Ditzingen, Tamm, Oberriexingen, Sachsenheim, Ludwigsburg, Remseck, Stuttgart- Stammheim und -Zuffenhausen

In der elektronischen Fahrplanauskunft über die App „VVS Mobil“ und www.vvs.de werden Fahrtverbindungen für den Streiktag automatisch ohne die bestreikten Linien angezeigt. Fahrgäste können sich so schnell einen Überblick verschaffen, ob eine Verbindung auch ohne die betroffenen Busse möglich ist.

Quelle: VVS