Warnstreiks im regionalen Busverkehr am Donnerstag

Die Gewerkschaft ver.di hat für Donnerstag, 24. Juni 2021, weitere ganztägige Warnstreiks im regionalen Busverkehr angekündigt. Betroffen sind die Landkreise Ludwigsburg und Göppingen, der nördliche Landkreis Böblingen, sowie teilweise angrenzende Bereiche und Landkreise.

Der S-Bahn- und Regionalverkehr sowie die Busse und Bahnen der Stuttgarter Straßenbahnen AG werden nicht bestreikt. Die Rufbusse im Landkreis Göppingen fahren nach Anforderung ebenfalls planmäßig. Je nach Stand unserer Informationen werden die bestreikten Linien aus der VVS-Fahrplanauskunft entfernt.

Vom Streik betroffenen Verkehrsunternehmen

Friedrich Müller Omnibusgesellschaft (FMO)

Linien: 444, 444A, 446, 446A, 456, 457, 459, 459A, 460, 460A, 461, 463, 465, X46, 443, 456, 456A, 457, 560, 566,566A, 571, 571A, 567, 567A, 572, 567, 568, 568A, 573, 574, 574A, , 590, 592, 592A, 592B, 623, 623A, 624, 626

Kommunen: Marbach, Ludwigsburg, Erdmannhausen, Affalterbach, Winnenden, Steinheim an der Murr, Murr, Großbottwar, Oberstenfeld, Beilstein, Vaihingen-Enz, Sachsenheim, Eberdingen, Bietigheim-Bissingen, Ingersheim, Pleidelsheim, Mundelsheim, Hessigheim, Besigheim, Löchgau, Freudental, Bönnigheim, Kirchheim-Neckar, Gemmrigheim, Ditzingen

Einzelne Fahrten der o. g. Linien finden trotz des Warnstreiks statt, weil nicht alle FMO-Standorte bestreikt werden oder Auftragsunternehmen sie fahren, die nicht bestreikt werden.

LVL Jäger

Linien: 411, 412, 413, 414, 415, 420, 421, 422, 423, 424, 425, 426, 427, 428, 429, 430, 431, 433, 451 und X43

Kommunen: Ludwigsburg, Kornwestheim, Remseck, Asperg, Marbach, Waiblingen, Stuttgart-Stammheim

Omnibus-Verkehr Ruoff (OVR) Standort Hemmingen

Linien: 501, 504, 531A 578, 579, 612, 612A, 620, 620A, 623, 625, 651

Kommunen: Vaihingen (Enz), Leonberg, Ditzingen, Hemmingen, Schwieberdingen, Korntal-Münchingen, Oberriexingen, Sersheim, Stuttgart-Zuffenhausen, Stuttgart-Feuerbach sowie im Schülerverkehr nach Markgröningen fahren.

Einzelne Fahrten der o. g. Linien finden trotz des Warnstreiks statt, weil Auftragsunternehmen sie fahren, die nicht bestreikt werden.

Omnibusverkehr Göppingen (OVG)

Linien: X93, 911, 911A, 912, 912A, 913, 913A, 914, 914A, 915, 916, 916A, 917, 918, 930, 931, 931A, 932, 932A, 933, 933A, 934, 934A, 940, 941, 941A, 942, 943.

Betroffen ist vor allem der westliche Bereich des Landkreises und der Schurwald, sowie Fahrten nach Kirchheim-Teck und Lorch.

Bei Sihler Omnibusverkehr fallen teilweise Fahrten auf folgenden Linien aus: 950, 950A, 951, 951A, 957, 961, 962, 963, 964, 965, 965A, 966, 966A, 970, 970A, 971, 972, 972A, 980, 980A, 981, 981A, 982, 983, 983A, 984, 984A, 997.

Betroffen ist vor allem das Stadtgebiet Geislingen sowie das Obere Filstal.

Speermann

Linien: 541, 542, 544, 551, 551A, 554, 554A, 556, 558, 559, 561, 563, 564

Kommunen: Bietigheim-Bissingen, Sachsenheim, Löchgau, Erligheim, Bönnigheim, Freiberg 

Wöhr Tours

Linien: 634, 635, 636, 637

Kommunen: Weissach, Rutesheim, Leonberg, Renningen, Gerlingen

Württembergischen Bus-Gesellschaft (WBG)

Linien: 508, 531, 531A, 532, 532A, 533, 533A, 534, 534A, 535, 536, 536A, 562

Kommunen: Möglingen, Asperg, Markgröningen, Schwieberdingen, Korntal-Münchingen, Ditzingen, Tamm, Oberriexingen, Sachsenheim, Ludwigsburg, Remseck, Stuttgart- Stammheim und -Zuffenhausen unterwegs.

Einzelne Fahrten der o. g. Linien finden trotz des Warnstreiks statt, weil Auftragsunternehmen sie fahren, die nicht bestreikt werden.

In der elektronischen Fahrplanauskunft über die App „VVS Mobil“ und www.vvs.de werden Fahrtverbindungen für den Streiktag automatisch ohne die bestreikten Linien angezeigt. Fahrgäste können sich so schnell einen Überblick verschaffen, ob eine Verbindung auch ohne die betroffenen Busse möglich ist.

Für manche Fahrgäste könnte es eine Alternative sein, mit dem Fahrrad zu fahren. Die Radroute kann man sich mit dem VVS-Radroutenplaner ausgeben lassen, den man unter www.vvs.de/radroutenplaner anklicken kann. Auf einfache Weise kommt man so zu einer Routenempfehlung an den Arbeits- oder Ausbildungsplatz.

Fahrrad, Mitfahrgelegenheit oder Sharing-Angebote sind im Streikfall Alternativen

Im Einzelfall können auch Carsharing, Miet-Roller, E-Bikes zum Leihen oder die private Mitfahrgelegenheit eine gute Alternative sein, um von A nach B zu kommen.

red

Landkreis Ludwigsburg: Waldbiotope im Fokus

LANDKREIS LUDWIGSBURG. Die Wälder in Baden-Württemberg haben einen hohen naturschutzfachlichen Wert. Dabei stehen seltene Waldbiotope besonders im Fokus. Wo genau diese Biotope liegen und wie sie sich weiter entwickeln untersuchen aktuell Sabeth Miocic von der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (FVA) und Werner Hornung von der Firma Ö:Konzept. Beide führen eine so genannte Waldbiotopkartierung in den Wäldern des Landkreises Ludwigsburg durch.

2.500 Hektar Wald, eine Fläche, die etwa 3.500 Fußballfeldern entspricht, werden im Laufe dieses Sommers von Sabeth Miocic und Werner Hornung genau untersucht. Sie interessieren sich dabei insbesondere für die Arten, die in den Biotopen vorkommen. „Biotope machen nur einen kleinen, aber sehr wichtigen Teil der Waldfläche aus, landesweit etwa 5-6%. Anhand der verschiedenen Pflanzenarten können wir ermitteln, welchem Biotoptyp die untersuchten Flächen zuzuordnen sind“, so Miocic. Der Großteil der Waldbiotope im Landkreis Ludwigsburg wurde in der Vergangenheit bereits kartiert. Da Biotope aber ständigen Veränderungen unterliegen ist eine regelmäßige Aktualisierung des Datenbestands notwendig.

„Die Ergebnisse der Wissenschaftler sind eine wesentliche Grundlage unserer täglichen Arbeit“, so Dr. Michael Nill, Leiter des Fachbereichs Wald im Landratsamt. Bei allen Planungen im Forst werden diese berücksichtigt. „Die berechtigten Belange des Naturschutzes im Wald werden so quasi automatisch im Alltag umgesetzt, einfach weil wir sie durch die Kartierung ständig im Blick haben“, so Nill. Die meisten Biotope im Wald sind nach Natur- und Waldgesetz geschützt, auch auf europäischer Ebene. „Darüber hinaus werden aber auch Lebensräume seltener Arten oder besondere Waldstrukturen kartiert, die zwar nicht dem gesetzlichen Biotopschutz unterliegen, aber deren wesentliche Bestandteile gesetzlich geschützt sind, z. B. durch den strengen Artenschutz nach dem Bundesnaturschutzgesetz“, erklärt Miocic.

Dieses Jahr liegt der Schwerpunkt in den Privat- und Gemeindewäldern im Bottwartal, Strom- berg und im Hardtwald. Dort werden Miocic und Hornung diese Biotope lagegenau abgrenzen, eine Beschreibung anlegen, mögliche Beeinträchtigungen feststellen und Maßnahmen zur Pflege und Entwicklung der Biotope vorschlagen. Sabeth Miocic freut sich über die vor ihr liegende Aufgabe im Landkreis: „Durch die Waldbiotopkartierung lernt man ein Gebiet von einer ganz anderen Seite kennen.“ page1image5003136

Hintergrundinformation:

Von 1989 bis 2002 wurden mit der Ersterfassung erstmalig alle Biotope im Wald dokumentiert, seit 2002 erfolgt die WBK-Aktualisierung etwa alle 10 Jahre, meist im Vorlauf zu einer Forsteinrichtung. Seit 2007 werden auch die meisten FFH-Lebens-raumtypen im Wald miterfasst.

Nach aktuellem Stand von Ende 2019 sind Flächenänderungen bei den Biotopen im Wald im Wesent- lichen auf verbesserte technische Grundlagen zurückzuführen. Allerdings hat landesweit die Anzahl aller gefährdeten Biotope gegenüber 2002 deutlich zugenommen. Mittlerweile sind fast ein Viertel sämtlicher Biotope beeinträchtigt. Hierzu zählen neben natürlichen Veränderungen und der Einwanderung von gebietsfremden Arten, leider auch viele direkt vom Menschen verursachte Beeinträchtigungen z. B. Grünschnitt-, Müll- und Bauschuttablagerungen im Wald.

red

Ludwigsburgs Landrat Allgaier reagiert auf Kritik: „Klimapolitik im Landkreis ist Chefsache“

Von Uwe Roth

Klimaschutz wird im Landkreis Ludwigsburg trotz seiner Dringlichkeit nicht auf der Chefebene betrieben. Das zumindest hat der Grünen-Politiker Christoph Erdmenger in seinem Gastbeitrag (Gedankensplitter) auf Ludwigsburg24.com dem Landrat Anfang der Woche vorgeworfen. Kreischef Dietmar Allgaier (CDU) hat in einem persönlichen Brief an Erdmenger am Freitag dieser Woche darauf reagiert. Der Landrat versichert darin, dass er sich sehr wohl persönlich um die Klimaschutzprojekte des Landkreises kümmere. Er überlasse diese nicht allein der Arbeitsebene. Es sei ihm bewusst, dass der Zeitplan zur Klimaneutralität wenig Spielraum für Verzögerungen lasse. Seit Corona (etwas) in den Hintergrund gerückt ist, drängt sich der Klimawandel wieder stärker in den politischen Fokus. Tropische Hitzetage und eine wachsende Waldbrandgefahr machen von Jahr zu Jahr deutlicher, dass im Landkreis Einiges passieren muss, um mit den aktuellen und noch kommenden Veränderungen des Klimas zurechtzukommen.

Erdmenger hatte in seinem Beitrag behauptet, weder dem Landrat noch den Oberbürgermeistern und Bürgermeistern der Kreiskommunen sei klar, wie viel Tempo und Kraftanstrengung tatsächlich nötig seien, um die Pariser Klimaziele fristgerecht zu erreichen und nicht zu verfehlen. Dem Landrat ist die Bemerkung Erdmengers aufgestoßen, dass der Klimaschutz in Ludwigsburg das Tätigkeitsfeld weniger „engagierter MitarbeiterInnen“ sei, nicht aber das der Chefebene. Es gebe im Kreis „kein hochrangiges Gremium, das sich regelmäßig zu den Fortschritten der Hauptakteure berichten lässt und nachsteuert“. Weder die Bürgermeister noch der Landrat machten das Thema zur Chefsache. Allgaier gibt nun zurück, Erdmenger liege mit seiner Kritik richtig, jedoch nur zu einem Teil: „Wir haben erst vor wenigen Jahren mit ersten vorsichtigen Schritten begonnen“, begründet Allgaier, warum Anstrengungen gegen den Klimawandel zu wenig wahrgenommen würden. Doch die Geschwindigkeit nehme zu, stellt er klar. „Die Segel für die große Überfahrt werden gerade gespannt, der Kompass ist gerichtet“, schreibt der Landrat in Anspielung auf den Vorwurf Erdmengers, die Kreisverwaltung und die Kommunen seien vergleichbar mit einem Schiff, das noch lange nicht in voller Fahr auf Kurs zum Klimaziel sei. Der Landrat versichert nun Erdmenger schriftlich: „Der Kapitän gibt nicht nur die Richtung vor, er steuert auch mit.“

Der Grünen-Politiker ist für Allgaier kein Unbekannter: Erdmenger hatte sich ebenfalls um den Posten des Landrats in Ludwigsburg beworben. Der Kreistag wählte im November 2019 bekanntlich den CDU-Bewerber aus dem Kornwestheimer Rathaus. Allgaier dürfte mit der Kritik des Wahlverlierers an der Klimapolitik des Landkreises jedoch gut leben können. Erdmenger vergaß in seinem Beitrag für Ludwigsburg24.com nicht lobend zu erwähnen, was bereits aus seiner Sicht in die richtige Richtung geht. Landrat Allgaier nutzt im Schreiben an seinen einstigen Rivalen die Gelegenheit, einen Überblick zu den aktuellen Klimaschutzplänen des Landkreises zu geben. Dieser habe sich „das ehrgeizige Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2035 seine eigenen Gebäude klimaneutral zu betreiben.“ Aber nicht nur der Gebäudesektor werde „klimafreundlich gedacht, sondern die ganze Kreisverwaltung soll bis zum Jahr 2040 klimaneutral agieren“. Der Landkreis engagiere sich in zahlreichen Initiativen. Um auch die Wirtschaft zu unterstützen, starte im Landkreis nächsten Monat das Pilotprojekt KLIMAfit des Umweltministeriums Baden-Württemberg. Dabei entwickelten teilnehmende Unternehmen Treibhausgasbilanzen und effektive Klimaschutzmaßnahmen.

Der Landrat deutet zumindest an, warum es an ausreichendem Tempo mangeln könnte: „Die Umsetzung eines Klimaschutzkonzeptes liegt aber in vielen Händen“, schreibt er, alle Akteure im Kreis müssten „motiviert und einbezogen werden“. Um schnell genug voranzukommen, müsse die Landkreisverwaltung „die eigenen Handlungsspielräume nutzen und gleichzeitig die administrativen Grenzen wahren“. Neben aktiven Mitstreitenden im Klimaschutz brauche es aber „ausreichend finanzielle und personelle Ressourcen“. Obwohl aufgrund der Pandemie-Lage nahezu alle Bereiche der Kreisverwaltung Einsparungen hinnehmen müssten, habe der Ausschuss für Umwelt und Technik das Budget für die Klimaschutz-Arbeit sichergestellt. Auch die Personalstellen für das Klimaschutzmanagement seien wenige Monate vorher entfristet worden. „Die Weichen für viele neue Projekte in den kommenden Monaten wurden somit gestellt“, so der Landrat.

Bau-Boom im Kreis Ludwigsburg hält an: 1.833 neue Wohnungen gebaut

Boomende Baubranche: Im Landkreis Ludwigsburg wurden im vergangenen Jahr 1.833 neue Wohnungen gebaut – in Ein- und Zweifamilienhäusern, in Reihen- und Mehrfamilienhäusern. Das teilt die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt mit. Die IG BAU beruft sich hierbei auf aktuelle Zahlen des Statistischen Bundesamts. Danach flossen für den Neubau im Kreis Ludwigsburg Investitionen in Höhe von rund 300 Millionen Euro. „Der Boom der Branche hält schon seit Jahren an. Und es ist kein Ende in Sicht“, sagt Bezirksvorsitzender Mike Paul. Der Gewerkschafter verweist auf einen wachsenden Berg genehmigter, aber noch nicht fertiggestellter Wohnungen, der zu „prall gefüllten Auftragsbüchern“ bei den Unternehmen führe: Nach einer Auswertung des Pestel-Instituts wurden im Landkreis zwischen 2011 und 2019 Baugenehmigungen für rund 750 Wohnungen erteilt, die noch gebaut werden müssen.

„Es gibt einen regelrechten Stau am Bau. Maurer, Zimmerleute und Fliesenleger arbeiten am Anschlag, um die Auftragsflut zu bewältigen. Statt Kurzarbeit und Homeoffice heißt es bei ihnen: Überstunden und Wochenendarbeit“, so Paul. Die IG BAU Stuttgart fordert, die Beschäftigten in der Region an den guten Geschäften der Firmen fair zu beteiligen.

In der laufenden Tarifrunde setzt sich die Gewerkschaft für ein Einkommensplus von 5,3 Prozent ein. Außerdem sollen die sogenannten Wegezeiten, also die langen, meist unbezahlten Fahrzeiten zu den Baustellen, entschädigt werden. Darüber hinaus sollen die Lohnunterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland mehr als 30 Jahre nach der Wiedervereinigung überwunden werden.

„Bauleute machen einen unverzichtbaren Job: Sie schaffen dringend benötigten Wohnraum, halten Straßen und Brücken instand, bauen Gleise und errichten Windräder“, betont IG BAU- Verhandlungsführer Carsten Burckhardt. Zugleich habe die Baubranche die Binnenkonjunktur im Corona-Krisenjahr 2020 entscheidend stabilisiert und einen noch stärkeren Einbruch verhindert. „Es ist überfällig, dass die Arbeitgeber diese Leistung anerkennen“, so Burckhardt. Die Beschäftigten erwarteten ein kräftiges Lohn-Plus und einen Ausgleich für die oft stundenlange Pendelei zu den Baustellen – „das ist Zeit, in der sie ihre Familie nicht sehen, um für den Chef unterwegs zu sein“.

Nach Angaben des Statistischen Bundesamts wurden im vergangenen Jahr 306.376 neue Wohnungen in Deutschland fertiggestellt – ein Plus von 4,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Damit wurden so viele Wohnungen neu gebaut wie seit 2001 nicht mehr. Die Statistikbehörde geht zudem von bundesweit rund 780.000 genehmigten Wohnungen aus, die erst noch gebaut werden müssen. Dieser sogenannte Bauüberhang habe ein Rekordhoch erreicht. Laut Zentralverband des Deutschen Baugewerbes (ZDB) stieg der Umsatz der Branche im vergangenen Jahr um sechs Prozent auf 143 Milliarden Euro.

Die Tarifverhandlungen zwischen der IG BAU und den Arbeitgebern gehen am 21. und 22. Juni in Mainz in die zweite Runde.

red

“Rote Mauritius” wird in Ludwigsburg versteigert – Anfangsgebot sind 4 Millionen Euro

Die Rote Mauritius und die Blaue Mauritius gehören zu den berühmtesten, seltensten und wertvollsten Briefmarken der Welt. Das Auktionshaus Gärtner aus Bietigheim-Bissingen im Kreis Ludwigsburg versteigert in der 50. Auktion am Samstag, den 26. Juni 2021 im Forum am Schlosspark in Ludwigsburg den 1847 Mauritius 1d Ball Cover mit der Roten Mauritius, der zu den drei teuersten philatelistischen Objekten der Welt zählt. Nur alle paar Jahrzehnte ist der historisch wertvolle Umschlag käuflich erwerbbar. Der Startpreis für das sehr exklusive Objekt liegt bei vier Millionen Euro – ein neuer Weltrekord für einen Briefumschlag oder ein Philatelistisches Objekt ist möglich, heißt es in der Mitteilung des Auktionshauses.

Die Rote Mauritius wurde erstmals zur Bezahlung des Portos für den Versand von Einladungen zu einem Kostümball verwendet. Noch drei der Einladungsumschläge sind bis heute erhalten geblieben. Königin Elisabeth II besitzt eines der „Ball Cover“ in ihrer Philatelie Sammlung. Ein weiteres Exemplar befindet sich in der Philatelic Collection der British Library in London – beide können nie verkauft werden. Das dritte noch existierende Cover ist in Privatbesitz.

red

Digitaler Impfnachweis: Kreisimpfzentren im Landkreis stellen QR-Codes für Corona-Geimpfte aus

LUDWIGSBURG. Seit Montag gibt es an Apotheken ein digitales Zertifikat für vollständig Geimpfte. Bereits zu Beginn herrschte bei vielen Apotheken großer Andrang und erheblicher organisatorischer Aufwand für die Apotheker.

Eine Alternative zum Gang in die Apotheke oder das Abwarten der postalischen Zustellung der QR-Codes durch einen Dienstleister des Landes für den digitalen Impfpass steht den Bürgern ab Mittwoch (16.06.21) in den Kreisimpfzentren des Landkreises Ludwigsburg zur Verfügung: Alle vollständig geimpften Personen können sich an einem extra eingerichteten Schalter die QR-Codes für den digitalen Impfpass ausstellen lassen. Der Ausdruck der QR-Codes erfolgt dann unmittelbar im Impfzentrum. Für die Ausstellung des QR-Codes für den digitalen Impfpass ist die Buchung eines Termins über den Link www.kizlb.de erforderlich. Das teilte das Landratsamt Ludwigsburg am Dienstag mit.

Alle vollständig geimpften Personen können dafür über die Internetseite www.kizlb.de einen Termin buchen – unabhängig davon, wo die Impfung stattgefunden hat. Dadurch werden lange Warteschlangen vermieden. Jeder, der einen Termin hat, kommt an den Eingang zu den KIZ Ludwigsburg (Grönerstraße 33) und wird dort direkt an einen Schalter verwiesen, an dem die QR-Codes im Zusammenhang mit dem EU-Covid-19-Impfzertifikat generiert werden. Wichtig: Zur Bearbeitung wird der Personalausweis, der Impfpass und, soweit vorhanden, die Versichertenkarte benötigt. Die Terminbuchungsseite wird in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch freigeschaltet. Der Schalter ist von Montag bis Sonntag, jeweils von 08:00 Uhr bis 20:00 Uhr geöffnet.

„Ich freue mich, dass unsere Kreisimpfzentren zu den ganz wenigen KIZ im Land gehören, die die Ausstellung des QR-Codes für den digitalen Impfausweis anbieten. Das ist ein guter Service für unsere Bürgerinnen und Bürger“, sagt Landrat Dietmar Allgaier. Dr. Roland Kolepke, der die medinische Leitung der KIZ hat, ergänzt: „Wir haben unsere Besucher die komplette Impfung betreut und versorgt, weshalb es eine logische Konsequenz ist, dass wir auch für bereits Geimpfte die QR-Codes generieren wollen.“

In Zusammenarbeit mit dem Besitzer der MM Studios Max Maier und dem Medizinischen Versorgungszentrum Dr. Kolepke und Kollegen konnten sowohl die personellen als auch die logistischen Voraussetzungen in den KIZ des Landkreises Ludwigsburg für den Service geschaffen werden. Alle Beteiligten sehen es als eine logische Konsequenz, bereits geimpfte Personen auch weiterhin zu betreuen und für diese einen digitalen Impfpass auszustellen.

red

 

Sportbad in Kornwestheim öffnet am Dienstag

Die-7-Tage-Inzidenz im Kreis Ludwigsburg entwickelt sich weiter positiv und liegt seit längerer Zeit unter 50. Aktuell bei 29,4 (Stand: 13.06.21). Damit treten weitere Corona-Lockerungen in Kraft. Zu diesen Lockerungen gehören beispielsweise auch die Öffnung von Freibädern. Die Corona-Pandemie führte dazu, dass die Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim (SWLB) ihre Freizeiteinrichtungen lange Zeit nicht öffnen durften. Aufgrund der immer weiter sinkenden Corona-Zahlen ändert sich das jetzt. “Wir können frohe Kunde verbreiten! Die Inzidenzwerte liegen dauerhaft unter 50, daher werden wir nach Monaten endlich wieder unser Alfred-Kercher-Bad für die Öffentlichkeit öffnen“, freut sich Christian Schneider, Vorsitzender der Geschäftsführung der Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim. Ab Dienstag, 15. Juni, steht das Sportbad in Kornwestheim allen Schwimmbegeisterten zur Verfügung – natürlich unter Einhaltung des aktuellen Hygienekonzeptes, heißt es in der Mitteilung der SWLB.
Zur Sicherheit aller Badegäste sowie der Bäder-Mitarbeitenden wurde ein ausführliches Hygienekonzept für den Betrieb des Bades erarbeitet. Neben den allgemeinen Abstands- und Hygieneregeln ist die Anzahl der Badegäste auf maximal 300 Gäste pro Tag begrenzt.
Für das Schwimmen im Schwimmerbecken ist das Buchen von Zeitslots notwendig. Schneider: „Damit wir die Anzahl der Besucher kontrollieren und lange Wartschlangen vermeiden können, müssen unsere Gäste Tickets online über unsere Website am gleichen am Tag des Badbesuchs erwerben.“ Ein Ticketverkauf an der Bäderkasse ist aktuell ausschließlich für wenige Restkarten möglich.

Zudem besteht Testpflicht. Vor jedem Besuch ist daher ein gültiger Schnell- oder PCR-Covid-19 Test vorzulegen. Die kostenfreien Bürgertests in den vielen Testzentren können hierfür genutzt werden. Kinder bis einschließlich fünf Jahren, die asymptomatisch sind, werden als getestete Personen angesehen. Ebenfalls zum Eintritt berechtigt sind Personen mit vollständigem Impfschutz (14 Tage nach der zweiten Impfung). Diese müssen zum Nachweis den gültigen Impfpass und einen Lichtbildausweis vorlegen. Gleichermaßen sind „genesene“ Personen einer Covid-19 Erkrankung mit einem Nachweis des Arztes berechtigt.

Schneider: „Ob Zugangsregelungen zum Bad oder Sicherheitsabstände in den Becken – schon im letzten Jahr konnte unser Bäder-Team unter Beweis stellen, dass der Badbetrieb auch unter Einhaltung aller Hygiene- und Corona-Regeln erfolgreich durchgeführt werden kann. Lange war das Bad in Stand-By – jetzt füllt es sich endlich wieder mit Leben.“

Die Öffnung des Hallenbads erfolgt auf Basis des Stufenkonzeptes der Landesregierung Baden-Württemberg. Im Rahmen der Öffnungsstufe 2 und 3 dürfen Hallenbäder bei einer 7-Tage-Inzidenz des jeweiligen Landkreises, die dauerhaft unter 100 liegt, öffnen.

Zum Hintergrund:

Die Corona-Verordnung sieht bei einer besonders niedrigen 7-Tages-Inzidenz auf Land-oder Stadtkreisebene Lockerungen in Gestalt eines Stufenkonzeptes zur sicheren und kontrollierten Öffnung privater und öffentlicher Lebensbereiche vor. Neben den drei Öffnungsstufen sind für den Schwellenwert von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner von den Öffnungsstufenunabhängige Lockerungen vorgesehen. Die 7-Tages-Inzidenz liegt im Landkreis Ludwigsburg am 08.06.2021 an fünf aufeinander folgendenTagen (04.06., 05.06., 06.06., 07.06. und 08.06.) unter dem Schwellenwert von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohne rmit dem SARS-CoV-2-Virus. Die 7-Tages-Inzidenz liegt –mit Ausnahme des 08.06. –auch weiterhin durchgehend über dem Schwellenwert von 35 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner.

Beirat des Landkreises setzt sich trotz Pandemie intensiv ein

LUDWIGSBURG. Trotz der Pandemie ist der Beirat Landkreis Ludwigsburg inklusiv, eine Interessenvertretung von Menschen mit Behinderung, aktiv: Er tagt zweimal jährlich. Sein Vorstand besteht aus acht Personen. Der Vorstand tagt häufiger und arbeitet an aktuellen Themen mit.

Ein wichtiges Thema des Beirats für dieses Jahr ist die weitere Umsetzung des Bundesteilhabegesetzes (BTHG). Ein neuer Rahmenvertrag soll die Leistungen der Eingliederungshilfe neu beschreiben. Der Beirat wird daran mitarbeiten, dass die Leistungsbeschreibungen so ausgerichtet sind, dass sie die Selbstbestimmung von Menschen mit Behinderung und einen Um- gang auf Augenhöhe zwischen Mitarbeitenden der Träger und den von ihnen unterstützten Personen unterstützen und fordern.

„Wir wollen in jeder Hinsicht möglichst selbstbestimmt leben“, so Susanne Zigelli, die erste Vorsitzende des Beirats selbstbewusst. „Da werden wir dranbleiben“, ergänzt Katja Dieterich, die als zweite Vorsitzende ebenfalls mit im Boot ist.

Auch die Weiterentwicklung von Gemeindepsychiatrie im Landkreis will der Vorstand begleiten und dabei auch die Interessen von Menschen mit einer psychischen Erkrankung vertreten. „Ganz wichtig ist uns auch das Thema Barrierefreiheit“, ergänzt Jutta Grolik, die mit Susanne Zigelli den ersten Vorsitz innehat. Barrierefreiheit bezieht sich jedoch nicht nur auf Rampen und Schwellen, sondern auch auf einfache Sprache, akustische oder visuelle Signale für Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen oder einer Sinnesbehinderung. „Es ist noch viel zu tun!“, so Thomas Kaluza, der Schriftführer des Vorstands.

Alle Menschen mit Behinderung, die im Landkreis leben oder arbeiten, können sich im Beirat engagieren. Auf der Homepage des Landkreises finden sich unter dem Stichwort „Beirat“ weitere Informationen.

red

Ab Mittwoch: Weitere zahlreiche Öffnungen und Lockerungen im Landkreis

LUDWIGSBURG. Die Corona-Situation in Deutschland und auch in der Region entwickelt sich weiter positiv. Die Sieben-Tage-Inzidenz im Landkreis Ludwigsburg ist am Montag fünf Tage hintereinander unter 50 gelegen. Da außerdem das Robert-Koch-Institut (RKI) die Zahlen am Dienstag bestätigt hat, gibt es ab Mittwoch (09.06.21) weitere Lockerungen. Das gab das Landratsamt Ludwigsburg am Dienstag bekannt. „Die Entwicklung der Inzidenz im Landkreis Ludwigsburg ist erfreulich. Sie macht es möglich, Schritt für Schritt ins normale Leben zurückzukehren. Bei aller Freude darüber sollten wir dennoch vorsichtig bleiben, damit sich das Coronavirus nicht wieder stärker ausbreiten kann“, sagt Landrat Dietmar Allgaier.

Ab Mittwoch treten zahlreiche Öffnungen und Lockerungen im privaten Bereich, im Einzelhandel, in Sport und Gastronomie sowie im Hochschul- und Kulturbereich in Kraft, beispielsweise:

  • Treffen im privaten und öffentlichen Raum mit zehn Personen aus bis zu drei Haushalten, wobei Kinder der Haushalte bis einschließlich 13 Jahre nicht mitgezählt werden. Zusätzlich dazu dürfen fünf Kinder bis ein- schließlich 13 Jahre aus fünf weiteren Haushalten dazu kommen.
  • Die Gastronomie (6 bis 1 Uhr) innen ein Gast pro 2,5 Quadratmeter, Tische mit 1,5 Meter Abstand und außen unter Einhaltung der AHA-Regeln. Mit Test- und Hygienekonzept (bedeutet: tagesaktueller Coronatest, Hygienemaßnahmen vor Ort und Kontaktdokumentation).
  • Der Einzelhandel kann mit folgenden Auflagen wieder öffnen:
    •   Geschäfte mit weniger als zehn Quadratmeter Verkaufsfläche: maximal eine Kundin oder ein Kunde
    •   Geschäfte mit bis zu 800 Quadratmeter: eine Kundin oder ein Kunde pro zehn Quadratmeter Verkaufs-

      fläche

    •  Für die darüberhinausgehende Fläche gilt: eine Kundin oder ein Kunde pro 20 Quadratmeter (gilt nicht

      für den Lebensmittelhandel)

    •   Maskenpflicht auch vor den Geschäften und auf den Parkplätzen
    •   Gesteuerter Zutritt
    •   Warteschlangen vermeiden
    •   Besondere Verkaufsaktionen sind nicht erlaubt
    •  Testpflicht entfällt
  • Freizeitparks und sonstige Freizeiteinrichtungen (eine Person pro zehn Quadratmeter), Wellnessbereiche, Saunen und Schwimmbäder innen und außen (eine Person pro zehn Quadratmeter). Mit Test- und Hygie- nekonzept.
  • Vortrags- und Informationsveranstaltungen sowie Kulturveranstaltungen (Theater, Oper, Kulturhäuser, Kino und Ähnliches) bis 500 Personen außen und bis zu 250 Personen innen. Mit Test- und Hygienekonzept.
  • Wettkampfveranstaltungen des Spitzen- und Profisports sowie des kontaktarmen Amateursports ohne Begrenzung der Teilnehmerzahl bis 500 Zuschauerinnen und Zuschauer außen und innen bis 250 Zuschauerinnen und Zuschauer. Mit Test- und Hygienekonzept.
  • Archive, Büchereien und Bibliotheken, Zoologische und botanische Gärten, Galerien, Gedenkstätten und Museen ohne Auflagen.

red

Mercedes-Van kracht gegen Brückenpfeiler – Fahrer stirbt

Am Montagnachmittag kam es gegen 13.30 Uhr zu einem tödlichen Verkehrsunfall im Kreis Ludwigsburg. Nach ersten noch unbestätigten Meldungen soll ein 63-jähriger Pkw-Lenker die Industriestraße in Richtung Sersheim unterwegs gewesen sein, als der Fahrer aus noch ungeklärter Ursache kurz vor einem Brückenpfeiler die Kontrolle über sein Fahrzeug verlor, nach links von der Fahrbahn abkam und dort mit dem Bordstein kollidierte. Durch die Wucht wurde der Van anschließend gegen einen Brückenpfeiler unter einer Brücke geschleudert.

Nach derzeitigem Stand krachte das Fahrzeug ungebremst in den Pfeiler. Der Pkw-Lenker soll noch an der Unfallstelle seinen schweren Verletzungen erlegen sein. Die Feuerwehr Sersheim war mit drei Fahrzeugen im Einsatz, der Rettungsdienst mit einem Rettungswagen und einem Notarzt. Die Polizei war mit mehreren Streifenwagen vor Ort. Die Unfallstelle wurde weiträumig abgesperrt. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen.

red