Razzia gegen Reichsbürger: Verdächtige in Baden-Württemberg im Fokus der Behörden

Berlin – Ermittler haben am Dienstag Wohnungen von fünf Beschuldigten aus dem Reichsbürger-Milieu durchsucht. Das berichtet der “Spiegel”. Die Aktionen richteten sich demnach gegen vier Männer aus Baden-Württemberg und eine Person aus Niedersachsen.

In allen fünf Fällen geht es um den Verdacht der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung. Eine Sprecherin der Bundesanwaltschaft bestätigte dem “Spiegel” die Durchsuchungen, wollte mit Verweis auf laufende Ermittlungen aber keine Angaben zu Details machen. Die Durchsuchungen sollen laut der Zeitung in den baden-württembergischen Orten Aldingen, Empfingen, St. Johann, Ebersbach an der Fils und Tübingen sowie in Hameln in Niedersachsen stattgefunden haben.

Festnahmen habe es keine gegeben, hieß es. Die Ermittlungen standen offenbar im Zusammenhang mit der geplanten Aufstellung sogenannter Heimatschutzkompanien, mit denen eine bekannte Reichsbürger-Truppe nach Überzeugung der Sicherheitsbehörden politische Umsturzphantasien umsetzen wollte. Die Bundesanwaltschaft wirft ihr die Bildung beziehungsweise Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung vor.

red

Sahra Wagenknecht findet AfD-Vorstoß zur Kanzlerkandidatur nachvollziehbar

Berlin – Die Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht hält den AfD-Vorstoß zur Nominierung eines eigenen Kanzlerkandidaten oder einer Kanzlerkandidatin für die Bundestagswahl für nachvollziehbar. “Bei den Umfrageergebnissen, die sie zurzeit haben, kann man sich darüber jetzt eigentlich nicht aufregen”, sagte Wagenknecht am Mittwoch dem TV-Sender “Welt”. Es sei zwar “sehr zeitig” für einen solchen Schritt, aber die AfD versuche eben, “gerade, wenn die Umfragen hoch sind, das jetzt auch nutzen”.

So sei das politische Geschäft. “Ich finde, all diejenigen, die das jetzt besonders dramatisch finden, sollten lieber darüber diskutieren, warum die AfD so stark geworden ist und welchen Anteil alle anderen Parteien daran haben”, so Wagenknecht. Die Linke müsse sich natürlich auch fragen, warum sie in den letzten Jahren so viele Wähler verloren habe.

“Es ist ja nicht so, dass die AfD nun so wahnsinnig attraktiv ist in ihrem Personal und ihrem Programm, dass die Linke dagegen keine Chance gehabt hat”. Aber auch die Linke habe ihre Wähler enttäuscht. Dann habe sich ein Teil dieser Wähler gefragt, wen sie denn noch wählen sollten.

“Also bleibt am Ende die AfD”, sagte die Linken-Politikerin. Mit einer neuen Partei könnte man aber auch jetzt noch Wähler von der AfD zurückgewinnen, glaubt Wagenknecht. “Wenn man tatsächlich ein attraktives Angebot machen würde, mit guten Köpfen, mit einem seriösen Programm – wenn es ein solches politisches Angebot wieder in der Landschaft gäbe, wo die Menschen spüren `Das ist eine Partei für wirtschaftliche Vernunft, für soziale Gerechtigkeit, für Liberalität und Meinungsfreiheit` – ja, das wäre doch etwas, wo – glaube ich – sehr sehr viele eine solche Partei wählen würden.”

Ob diese neue Partei eine von ihr selbst gegründete sein soll, ließ Wagenknecht erneut offen. Klar sei aber, dass es eine neue Partei als AfD-Alternative brauche. “Wenn es das nicht gibt, dann bleibt eben nur die Auswahl zwischen den Parteien, die da sind – und das ist für viele Menschen eine ziemlich frustrierende Wahl”, sagte Wagenknecht.

red

Elftes Sanktionspaket gegen Russland beschlossen

Die EU-Staaten haben sich angesichts des andauernden russischen Angriffskrieges auf die Ukraine auf ein elftes Sanktionspaket gegen Russland geeinigt. Das teilte der Schwedische Vorsitz im Rat der EU am Mittwoch mit. Das Paket umfasse unter anderem Maßnahmen gegen die Umgehung von bisher beschlossenen Sanktionen, hieß es.

Es soll damit verhindert werden, dass sanktionierte Güter aus der EU über Drittstaaten nach Russland gelangen. “Wenn wir feststellen, dass Güter aus der Europäischen Union in Drittländer und dann weiter nach Russland verbracht werden, könnten wir den Mitgliedstaaten vorschlagen, diese Exporte mit Sanktionen zu belegen. Dieses Werkzeug werden wir nur als letztes Mittel und nur mit größter Umsicht einsetzen”, hatte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen kurz nach der Veröffentlichung der Sanktionsvorschläge im Mai gesagt.

Seither wurde über die Härte der Maßnahmen gestritten und darüber, welche Unternehmen und Einzelpersonen neu auf die Sanktionslisten gesetzt werden sollen. Ein zuletzt diskutierter Kompromissvorschlag sah ein abgestuftes Vorgehen vor.

red

Kampf gegen Clan-Kriminalität: CDU-Politikerin fordert harte Strafen und Schutz für Kinder

Berlin – Serap Güler, Bundestagsabgeordnete und Mitglied im CDU-Bundesvorstand, hat sich für härtere Formen der Bestrafung von Clan-Kriminalität ausgesprochen. “Clankriminalität bekämpfen wir nur mit voller Härte des Gesetzes und indem wir die Täter genau da packen, wo es ihnen am meisten weh tut: Wir müssen ihnen ihre Spielzeuge wie Luxusautos und Uhren wegnehmen und ihre Immobilien beschlagnahmen”, sagte sie der “Bild” (Mittwochausgabe). “Integrationskurse helfen da leider wenig.”

Gleichzeitig müsse man die Kinder und Jugendlichen aus und vor diesen Familien schützen, so Güler. “Zur Not auch, indem wir den kriminellen Eltern die Erziehungsberechtigung entziehen.”

red

Umfrage zeigt: Mehrheit der Deutschen versteht Auswirkungen des Gebäudeenergiegesetzes nicht

Einer Mehrheit der Deutschen ist unklar, was die Beschlüsse zum Gebäudeenergiegesetz (GEG) für die eigene Heizung künftig bedeuten. In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa für das sogenannte “Trendbarometer” von RTL und ntv gaben das 65 Prozent der Befragten an. Dementsprechend haben 35 Prozent nach eigenem Bekunden die persönlichen Konsequenzen verstanden.

Nach einem langwierigen Streit um die Umstellung auf klimaneutrales Heizen hatte sich die Ampelkoalition letzte Woche auf einen Kompromiss geeinigt. Anschließend wurde Kritik laut, dass trotzdem noch nicht klar sei, welche Regelungen genau vorgesehen sind. Das neue GEG soll noch vor der parlamentarischen Sommerpause Anfang Juli durch den Bundestag gebracht werden.

Die Daten wurden vom 16. bis 19. Juni erhoben. Datenbasis: 1.002 Befragte.

red

Über 170.000 Registrierungen: Erfolgreicher Start für den bundesweiten Kultur-Pass

In der ersten Woche nach dem Start des bundesweiten Kultur-Passes für 18-Jährige haben sich über 170.000 junge Erwachsene im zugehörigen Online-Portal registriert. Mehr als 30.000 von ihnen konnten bereits ihr Guthaben mit der elektronischen Ausweisfunktion freischalten und insgesamt wurden bereits mehr als 190.000 Euro für Kulturangebote genutzt, sagte eine Sprecherin von Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. “Das ist ein guter Start und wir freuen uns, dass es stündlich und täglich mehr werden”, so die Sprecherin.

Das Guthaben von 200 Euro können alle jungen Erwachsenen freischalten, die im Jahr 2023 volljährig werden und einen Wohnsitz in Deutschland haben. Laut Statistischem Bundesamt handelt es sich um rund 750.000 berechtigte Personen. Seit dem 14. Juni kann das Guthaben für Kulturangebote wie Konzertkarten, Kinobesuche, Bücher und Musik eingelöst werden.

Es stehen dafür 100 Millionen Euro zur Verfügung. Seit der Freischaltung der Plattform nähmen bislang rund 6.200 Kulturanbietende mit 1,7 Millionen Produkten teil, hieß es.

red

EU-Kommission plant umfangreiche Finanzhilfen für die Ukraine in Höhe von bis zu 50 Milliarden Euro

Brüssel (dts Nachrichtenagentur) – Die EU-Kommission hat am Dienstag milliardenschwere Finanzhilfen für die Ukraine vorgeschlagen. “Der heutige Vorschlag umfasst bis zu 50 Milliarden Euro für den Zeitraum 2024 bis 2027, um der Ukraine zu helfen, der Aggression zu widerstehen, und den Wiederaufbau eines modernen, wohlhabenden Landes zu ermöglichen”, sagte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. “Die EU hat versprochen, der Ukraine so lange wie nötig zur Seite zu stehen, und wir stehen zu unserem Wort.”

Die Fazilität soll sich nach Vorstellung der Kommission aus Zuschüssen und Darlehen zusammensetzen und auch private Investoren für den Wiederaufbau mobilisieren. Zudem werde daran gearbeitet, dass im Rahmen der Finanzhilfe eingefrorene russische Vermögenswerte verwendet werden können, hieß es. Der Zweck der Finanzhilfe ist auf den Wiederaufbau beschränkt, Rüstungslieferungen und humanitäre Hilfe sollen weiterhin auf bisherige Weise erfolgen.

Der Vorschlag der Kommission soll im nächsten Schritt von den EU-Mitgliedsstaaten im Rat sowie im EU-Parlament diskutiert werden.

red

Extremistische Straftaten in Deutschland erreichen neuen Höchststand

Die Zahl der Straftaten mit extremistischem Hintergrund in Deutschland ist im vergangenen Jahr auf einen neuen Höchststand gestiegen. Wie aus dem am Dienstag vorgestellten Verfassungsschutzbericht 2022 hervorgeht, wurden insgesamt 35.452 Straftaten gezählt, 2021 waren es noch 33.476. Bei 2.847 (2021: 2.994) davon handelte es sich demnach um Gewalttaten. “Der Verfassungsschutzbericht verdeutlicht erneut die Gefahren für die Innere Sicherheit in Deutschland: Spionage, Cyberoperationen und Einflussnahmeversuche ausländischer Nachrichtendienste sind hemmungsloser und ausgefeilter geworden”, sagte BfV-Präsident Thomas Haldenwang.

“Extremisten nutzen Krisen, um in der bürgerlichen Mitte Anschluss zu finden und teilen dabei auch Verschwörungsmythen, Desinformation und Propaganda”, fügte er hinzu. Die Bedrohung durch Spionage, illegitime Einflussnahme, Desinformationskampagnen und Cyberangriffe hat sich laut des Berichts, auch durch den Ukraine-Krieg, weiter verschärft. Die Hauptakteure dieser gegen Deutschland gerichteten Aktivitäten seien mit jeweils unterschiedlichen Schwerpunkten Russland, China und der Iran.

Im Bereich der Desinformation würden Verbreitungskanäle im Bereich der sozialen Medien von staatlichen oder staatsnahen Akteuren verstärkt genutzt, um dort ihre Inhalte und Narrative an einen möglichst großen Personenkreis zu verbreiten. “Der verbrecherische russische Angriffskrieg gegen die Ukraine hat die Sicherheitslage in ganz Europa verändert”, sagte Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD). Man habe “starke Maßnahmen” ergriffen, um sich gegen Spionage, Desinformationskampagnen und Cyberangriffe zu wappnen, so die Ministerin.

Im Rechtsextremismus ist das Personenpotenzial laut BfV weiter angewachsen und liegt bei 38.800 (2021: 33.900). Auch der Anteil der gewaltbereiten Rechtsextremisten sei abermals auf nunmehr 14.000 (2021: 13.500) gestiegen. Seien Anfang 2022 noch die Proteste gegen die Corona-Schutzmaßnahmen von Rechtsextremisten instrumentalisiert worden, seien im Herbst und Winter die Folgen des russischen Überfalls auf die Ukraine, wie hohe Inflation und eine drohende Energiekrise, Themenschwerpunkte ihrer Agitation gewesen.

Nachdem dies in der breiten Bevölkerung nicht verfangen habe, würde das Thema Migration wieder verstärkt von Rechtsextremisten aufgegriffen. “Der Rechtsextremismus ist weiterhin die größte extremistische Bedrohung in Deutschland”, so Faeser. Besondere Sorge mache ihr, dass Angriffe auf Geflüchtete wieder stark zugenommen haben.

“Es ist abscheulich, Menschen anzugreifen, die bei uns Schutz vor Krieg und Terror suchen.” Das Personenpotenzial der “Reichsbürger” und “Selbstverwalter” sei im Vergleich zum Vorjahr erneut um 2.000 Personen auf insgesamt 23.000 angewachsen. Das gewaltorientierte Personenpotenzial der “Reichsbürger” und “Selbstverwalter” liege bei 2.300 Personen (2021: 2.100).

Dieser Anstieg sei auch im Berichtsjahr 2022 noch ganz wesentlich auf die Proteste gegen die staatlichen Corona-Schutzmaßnahmen zurückzuführen. Soweit “Reichsbürger” und “Selbstverwalter” den Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine thematisierten, kämen überwiegend Narrative der russischen Staatspropaganda zum Tragen. Das linksextremistische Personenpotenzial sei im Jahr 2022 auf insgesamt 36.500 Personen gestiegen (2021: 34.700), heißt es in dem Bericht weiter.

Mehr als jeder vierte Linksextremist sei als gewaltorientiert einzuschätzen. Einzelne besonders erhebliche Angriffe, zahlreiche Körperverletzungen und regelmäßig verursachte hohe Schadenssummen durch Brandstiftungen oder Sachbeschädigungen zeigten das unverändert hohe Gefahrenpotenzial durch Linksextremisten. “Auch im Bereich des Linksextremismus sind die Hemmschwellen gesunken, politische Gegner, aber auch die Polizei mit großer Brutalität anzugreifen. Deshalb handeln wir auch hier so entschieden”, sagte Faeser. Im Vergleich zum Vorjahr ergebe sich im Bereich Islamismus und islamistischer Terrorismus ein leicht verringertes Personenpotenzial von 27.480 Personen (2021: 28.290). Dennoch sei das Bedrohungspotenzial durch den islamistischen Terrorismus nach wie vor hoch.

Die salafistische Szene zeige sich nach der Pandemie wieder aktiver. Insbesondere auch der Identifizierung sowie Aufklärung von Finanzaktivitäten islamistischer sowie extremistischer Einzelpersonen und Organisationen komme eine besondere Bedeutung zu. Das Personenpotenzial im auslandsbezogenen Extremismus belief sich laut Bericht im Jahr 2022 auf insgesamt 29.750 Personen (2021: 28.650) und sei somit im Vergleich zum Vorjahr um 3,8 Prozent angestiegen.

Die zahlenmäßig bedeutsamste Organisation in Deutschland sei weiterhin die “Arbeiterpartei Kurdistans” (PKK) mit 14.500 Anhängern. Die Straftaten mit einem auslandsbezogenen extremistischen Hintergrund hätten das zweite Jahr in Folge zugenommen. Im Jahr 2022 fiel der Anstieg auf nunmehr 1.974 Delikte (2021: 776) besonders deutlich aus. Nahezu eine Verdopplung zeige sich bei den Gewaltdelikten (226 Delikte; 2021: 116). Den größten Anteil an der Gesamtzahl der Straftaten hätten die 1.229 Delikte, die 2022 in diesem Phänomenbereich in Deutschland im Zusammenhang mit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine erfasst worden sind. Haldenwang sagte dazu: “Auch wenn der Rechtsextremismus unverändert die größte Gefahr für unsere Demokratie darstellt, ist auch im islamistischen Terrorismus besondere Wachsamkeit geboten.” Ferner stelle man fest, dass Grenzen innerhalb von Phänomenbereichen verschwämmen und sich Mischszenen bildeten.

red

Deutschlands Bevölkerung wächst: Große Zunahme bei Personen aus Ukraine

Berlin – Nachdem die Bevölkerungszahl in Deutschland im Vorjahr nur leicht gewachsen war, ist sie im Jahr 2022 um 1,3 Prozent beziehungsweise 1,122 Millionen Personen gestiegen. Zum Jahresende lebten gut 84,4 Millionen Personen in der Bundesrepublik, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Dienstag mit. Diese Entwicklung ist demnach auf einen deutlichen Anstieg der Nettozuwanderung auf 1.455.000 zurückzuführen (2021: 329.000), vor allem bedingt durch die Fluchtbewegungen aus der Ukraine.

Gleichzeitig sind auch im Jahr 2022 wie in den Vorjahren mehr Menschen gestorben als geboren worden: Der Überschuss der Sterbefälle über die Zahl der Geburten stieg weiter auf 327.000 (2021: 228.000). Insgesamt zeigte sich in allen Bundesländern ein Bevölkerungszuwachs. Absolut stieg die Bevölkerungszahl im Jahr 2022 in Nordrhein-Westfalen (215.000) am stärksten, gefolgt von Bayern (192.000) und Baden-Württemberg (156.000).

Prozentual hatten Berlin und Hamburg (jeweils +2,1 Prozent) die höchsten Zuwächse. Die westdeutschen Bundesländer verzeichneten einen Bevölkerungszuwachs um 913.000 Personen auf 68,0 Millionen (+1,4 Prozent). In den ostdeutschen Flächenländern stieg die Bevölkerungszahl um 131.000 und betrug am Jahresende 12,6 Millionen (+1,1 Prozent).

Damit zeigt sich in den west- und ostdeutschen Bundesländern eine ähnliche Entwicklung. Ende 2022 lebten 72,0 Millionen Deutsche und 12,3 Millionen Personen mit ausländischer Staatsangehörigkeit in Deutschland, so die Statistiker weiter. Darunter besaßen die meisten die türkische (1,34 Millionen), ukrainische (1,05 Millionen) oder syrische (883.000) Staatsbürgerschaft.

Die größten absoluten Zunahmen zeigten sich im Jahr 2022 bei Personen mit ukrainischer (+915.000), afghanischer (+61.000) oder syrischer (+48.000) Staatsangehörigkeit. Dabei hat sich die Zahl der in Deutschland lebenden Ukrainer zwischen Jahresanfang und -ende mehr als versechsfacht. Die wachsende Zahl der Personen mit ausländischer Staatsangehörigkeit hat unter anderem Auswirkungen auf die Demografie der Bevölkerung, da die Altersstruktur deutlich von der der deutschen Bevölkerung abweicht.

Betrachtet man die deutsche Bevölkerung im Jahr 2022 waren 18,6 Prozent unter 20 Jahre, 49,0 Prozent 20 bis 59 Jahre und 32,4 Prozent über 59 Jahre alt. Unter den Personen mit ausländischer Staatsangehörigkeit waren hingegen 20,2 Prozent unter 20 Jahre, 67,4 Prozent 20 bis 59 Jahre und 12,4 Prozent über 59 Jahre alt. Insgesamt stieg die Zahl der Menschen im Alter von unter 20 Jahren um 427.000 (+2,8 Prozent; 2021: +0,6 Prozent).

Diese Entwicklung ist vor allem auf einen Anstieg dieser Altersgruppe bei Personen mit ausländischer Staatsangehörigkeit zurückzuführen (+23,2 Prozent). Zum Vergleich: Bei Personen mit deutscher Staatsangehörigkeit nahm die Zahl der unter 20-Jährigen um 0,3 Prozent ab. Die Zahl der Senioren zwischen 60 und 79 Jahren betrug Ende 2022 18,7 Millionen (+430.000 Personen beziehungsweise +2,3 Prozent), so das Bundesamt.

Gleichzeitig stieg auch die Zahl der Personen im Alter von 20 bis 59 Jahren auf 43,6 Millionen (+263.000 Personen beziehungsweise +0,6 Prozent), wohingegen die Zahl der Hochbetagten ab 80 Jahren fast konstant blieb (+1.300). Das Durchschnittsalter der Bevölkerung sank geringfügig um 0,1 Jahre auf 44,6 Jahre. Der Ausländeranteil an der Gesamtbevölkerung nahm gegenüber dem Vorjahr von 13,1 Prozent auf 14,6 Prozent zu.

Im Vergleich zu 2021 stieg die Zahl der Personen mit ausländischer Staatsbürgerschaft um 1,4 Millionen Personen (+13,1 Prozent), während die Zahl der deutschen Staatsangehörigen vor allem aufgrund der überschüssigen Sterbefälle um 309.000 (-0,4 Prozent) Personen sank.

red

Nach Massenschlägereien zwischen Clans: Polizeigewerkschaft verlangt Ausweisung krimineller Syrer

Düsseldorf – Nach neuen Massenschlägereien in Essen und Castrop-Rauxel zwischen libanesischen und syrischen Clans fordert die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) die Abschiebung beteiligter krimineller Syrer. “Sie nutzen unsere Gesetze aus, um hier Straftaten zu begehen”, sagte Erich Rettinghaus, Landesvorsitzender der DPolG in NRW, der “Rheinischen Post” (Mittwochsausgabe). “Es ist traurig, dass sich hier offenbar syrische Clans gebildet haben, die Straftaten begehen.”

Traurig sei das auch deswegen, weil die Syrer nach Deutschland gekommen seien, um vor dem Krieg in ihrem Heimatland zu entkommen. “Nun aber tragen sie die Gewalt auf unsere Straßen. Sie sind wegen des Krieges unter ganz anderen Umständen aufgewachsen und sind deswegen in Teilen extrem brutal. Daher sollte jeder, der hier Straftaten begeht, konsequent abgeschoben werden – und das schnell.” Alle, die sich an die Gesetze halten, seien herzlich willkommen, so Rettinghaus: “Aber wer Straftaten begeht, der hat sein Aufenthaltsrecht hier verwirkt.”

red