Aktuelle Umfrage: SPD und FDP auf Tiefpunkt, Grüne legen zu – AfD verliert, Linke stabil

Berlin – Im Sonntagstrend des Meinungsforschungsinstitut Insa kommt die SPD mit aktuell 17 Prozent auf ihren niedrigsten Wert seit der Bundestagswahl. Das berichtet die “Bild am Sonntag”. Der Wert liegt einen Prozentpunkt niedriger als vor einer Woche und neun Prozentpunkte unter dem Ergebnis der Partei bei der Bundestagswahl.

Auch der Koalitionspartner FDP verliert einen Punkt zur Vorwoche, kommt nun auf sechs Prozent und damit ebenfalls auf das schlechteste Umfrageergebnis seit der Bundestagswahl. Zulegen können die Grünen. Sie verbessern sich im Vergleich zur Vorwoche um zwei Prozentpunkte und kommen auf 15 Prozent.

Nicht profitieren von der Schwäche der SPD kann die größte Oppositionspartei. CDU und CSU bleiben wie in der Vorwoche bei 27 Prozent. Die AfD verliert einen Punkt und kommt auf 21 Prozent.

Die Linke erreicht wie in der Vorwoche fünf Prozent. Die sonstigen Parteien könnten neun Prozent (+1) der Stimmen auf sich vereinen, davon gehen drei Prozentpunkte an die Freien Wähler. Für die Umfrage wurden 1.204 Personen im Zeitraum vom 11. bis zum 15. September befragt.

red

Mehrheit der Deutschen gegen Sexkauf-Verbot

Die Mehrheit der Deutschen lehnt es ab, die Annahme von sexuellen Diensten einer Prostituierten künftig unter Strafe zu stellen. Das zeigt eine Umfrage mit 1.006 Befragten von Kantar für den “Focus”. Demnach sind 64 Prozent der Befragten gegen die Einführung eines sogenannten Sexkauf-Verbots, wie es beispielsweise in Schweden gilt.

Dort werden Freier dafür bestraft, wenn sie sexuelle Dienste in Anspruch nehmen. Es wurde im Jahr 1999 eingeführt und gilt inzwischen in mehreren Ländern wie etwa in Frankreich. Der Vorstoß, auch hierzulande nach dem “Nordischen Modell” zu verfahren, geht auf eine Initiative der Bundestagsabgeordneten Dorothee Bär zurück: “Deutschland hat sich zum Bordell Europas entwickelt”, sagte die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Union.

Seit Einführung des Prostitutionsgesetzes im Jahr 2002 ist Prostitution in Deutschland nicht mehr sittenwidrig, sondern gilt als normales Gewerbe. Studien zum sogenannten “Nordischen Modell”, mit dem Kunden von Sexarbeitern kriminalisiert werden sollen, zeichnen bislang ein durchwachsenes Bild. Während zum Teil ein deutlicher Rückgang der Prostitution festgestellt wird, wurde mitunter auch eine Verschiebung in andere Länder oder gar ein Anstieg beobachtet.

Zugleich gibt es Hinweise auf eine Verschlechterung der Arbeitsbedingungen von Sexarbeitern. Insbesondere die Weltgesundheitsorganisation und das Gemeinsame Programm der Vereinten Nationen für HIV/Aids plädieren für legale Wege der Sexarbeit, da durch sie die Verbreitung von HIV eingedämmt werden könne. Die Umfrage wurde am 12. und 13. September durchgeführt.

red

SPD-Generalsekretär Kühnert kritisiert CDU, FDP und AfD Allianz in Thüringen scharf

Berlin – SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert hat den erstmaligen gemeinsamen Gesetzesbeschluss von CDU, FDP und AFD in Thüringen scharf kritisiert. “Die heutige Abstimmung im Erfurter Landtag war kein Unfall”, sagte er dem ARD-Hauptstadtstudio am Donnerstag. “Die CDU in Thüringen hat sich sehenden Auges darauf eingelassen, eine politische Entscheidung herbeizuführen, die ohne die Stimmen der AfD nicht möglich gewesen wären. Das ist eine neue Qualität im deutschen Parlamentarismus, die es so noch nicht gegeben hat”, so Kühnert. “Wenn das in der CDU Schule macht, dann wird der Parlamentarismus nach dem heutigen Tag ein anderer sein. Demokraten dürfen die AfD niemals zum parlamentarischen Zünglein an der Waage machen.”

SPD wirft CDU nach Abstimmung mit AfD “historisches Versagen” vor

Die Erste Parlamentarische Geschäftsführerin der SPD-Bundestagsfraktion attackiert die CDU scharf für eine mit Stimmen der AfD durchgesetzte Steuersenkung in Thüringen. “Diese Abstimmung war ein ganz besonderer politischer Tabubruch”, sagte Katja Mast dem “Spiegel”. “Das ist ein schlimmer Abend. Wir reden von einer Zusammenarbeit mit der rechtsextremen Höcke-AfD”, so Mast. Am Donnerstagabend hatte die CDU im Thüringer Landtag die Senkung der Grunderwerbsteuer durchgesetzt. Neben der FDP stimmte auch die AfD von Björn Höcke der CDU-Initiative zu.

Parteichef Friedrich Merz hatte bereits zuvor Vorwürfe zurückgewiesen, die CDU kooperiere mit der AfD. Man mache sich nicht von anderen Fraktionen abhängig. Es gehe nicht um die Sache, widersprach Mast. “Hier wurde von Anfang an mit den Stimmen der AfD geplant. Jede und jeder, der jetzt bei der CDU noch von einer Brandmauer spricht, lügt sich selbst in die Tasche”, sagte die SPD-Politikerin. “Das, was wir hier erleben, ist ein historisches Versagen der CDU. Dafür tragen Friedrich Merz und sein CDU-Vorstand die Verantwortung.”

red

Sohn des US-Präsidenten wegen illegalen Waffenbesitzes angeklagt

Washington DC – Hunter Biden, der Sohn von US-Präsident Joe Biden, wurde von Sonderermittler David Weiss wegen des Vorwurfs illegalen Waffenbesitzes angeklagt. Er soll beim Kauf eines Revolvers 2018 auf einem Formular gelogen haben, als er angab, dass er keine illegalen Drogen konsumiere. Zum Zeitpunkt des Kaufes soll Hunter Biden jedoch nach Crack und Kokain süchtig gewesen sein.

Sowohl eine Lüge auf dem Formular als auch der Waffenbesitz als Drogenkonsument würden eine Straftat darstellen. US-Justizminister Merrick Garland hatte David Weiss, der 2018 vom damaligen republikanischen US-Präsidenten Donald Trump als Staatsanwalt ernannt worden war, als Sonderermittler eingesetzt, um die Ermittlungen gegen Hunter Biden zu entpolitisieren. Die Vorwürfe sind Dauerthema in Medien, die vor allem von Anhängern der Republikaner konsumiert werden.

Zuletzt hatten die Republikaner angesichts der Vorwürfe gegen Hunter Biden im US-Repräsentantenhaus den Einsatz eines Amtsenthebungsverfahrens gegen US-Präsident Joe Biden angekündigt. Bislang gibt es keine Hinweise auf eine Beteiligung des US-Präsidenten an möglichen Vergehen seines Sohns. Joe Biden würde als “impeached” gelten, sollte das Repräsentantenhaus mit einfacher Mehrheit das Verfahren einleiten.

Eine Amtsenthebung ist allerdings unwahrscheinlich, da dafür die Mehrheit in beiden Parlamentskammern nötig wäre. Während im Repräsentantenhaus die Republikaner die Mehrheit halten, sind sie im Senat in der Minderheit. Dort ist die Partei Bidens, die Demokraten, in der Mehrheit.

red

Lindner warnt vor Politik offener Grenzen: Kontrolle unverzichtbar

Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) sieht in der hohen ungesteuerten Migration eine Gefahr für die fiskalische und gesellschaftliche Stabilität Deutschlands. “Wir machen es denen zu schwer zu kommen, die wir als Arbeitskräfte brauchen – Und wir machen es denen zu leicht zu bleiben, die von unserem Sozialstaat profitieren wollen”, sagte Lindner der “Rheinischen Post”. “Alles, was rechtlich möglich ist, müssen wir tun, um die Zahlen irregulärer Einwanderung zu reduzieren”, forderte der FDP-Vorsitzende.

Dabei seien sowohl die Ampel-Parteien als auch die Bundesländer gefordert, an einem Strang zu ziehen. “Ich will würdigen, dass die Grünen mehrfach über ihren Schatten gesprungen sind. Die Migrationspolitik unterscheidet sich wesentlich von der Vorgängerregierung”, sagte Lindner.

“Immerhin zwei sichere Herkunftsländer haben wir beschlossen. Ich muss akzeptieren, dass mehr jetzt nicht geht, würde aber begrüßen, wenn die Grünen ihre Position prüfen”, forderte er. “Denn wir sind ein weltoffenes Land, das qualifizierte Einwanderung braucht und humanitäre Verantwortung für bedrohte Menschen übernimmt. Das findet aber nur gesellschaftliche Akzeptanz, wenn zugleich irreguläre Einwanderung eingedämmt wird”, mahnte Lindner. “Der Bund hat eine doppelte Botschaft an die Länder: Die Länder schultern die wachsende Last der Migrationskosten, der Bund hat mit der Bundeswehr aber auch Aufgaben, die eine neue finanzielle Dimension haben”, sagte der Minister. “Zum anderen erkennen wir an, dass die Migrationspolitik eine Verantwortung von Bund und Ländern ist. Da engagiert der Bund sich schon stark. Aber es geht nicht nur um die Verteilung der finanziellen Lasten, sondern vor allem um die Herstellung von Kontrolle. Wir brauchen schnellere Asylverfahren, mehr Abschiebungen und so weiter. Eine Politik de facto offener Grenzen wäre nicht verantwortbar”, so der FDP-Vorsitzende. Die Länder wollen bei einer Ministerpräsidentenkonferenz mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) im Herbst deutlich mehr Geld vom Bund für die Versorgung der Flüchtlinge durchsetzen.

red

Pro Asyl kritisiert Stopp der Flüchtlingsaufnahme aus Italien als unverantwortlich

Frankfurt am Main – Der Leiter der Europaabteilung der Flüchtlingshilfsorganisation Pro Asyl, Karl Kopp, hat die Entscheidung von Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) kritisiert, die freiwillige Aufnahme von Flüchtlingen aus Italien zu stoppen. “Das ist eine sehr unkluge und auch unverantwortliche Entscheidung”, sagte Kopp dem “Redaktionsnetzwerk Deutschland” (Freitagausgabe). “Denn wir haben eine humanitäre Krise auf Lampedusa und eine dramatische Situation auf dem Mittelmeer. Außerdem haben wir eine sich verschlechternde Menschenrechtslage in Tunesien und eine Naturkatastrophe in Libyen”, so Kopp. Es brauche deshalb eine europäische Kraftanstrengung. “Wir brauchen Solidarität und Humanität. Wer nicht gemeinsam europäisch handelt, der verliert Europa. Und wer glaubt, dass man mit Hartleibigkeit die Rechten bekämpft, der irrt sich.” Deutschland hatte besonders mit Flüchtlingen belasteten EU-Staaten im vorigen Jahr die Aufnahme von bis zu 3.500 Menschen in Aussicht gestellt.

Tatsächlich kamen bisher rund 1.000 aus Italien und 670 aus Zypern. Ein Sprecher des Bundesinnenministeriums erklärte jetzt, dass bis auf Weiteres keine Teams mehr nach Italien geschickt würden, um die Aufnahmen vorzubereiten. Diese Entscheidung wurde damit begründet, dass Italien seinerseits keine Flüchtlinge aus Deutschland zurücknimmt, selbst wenn es nach den Dublin-Regeln dazu verpflichtet ist.

red

Historischer Schulterschluss: CDU, AfD und FDP verabschieden gemeinsames Gesetz in Thüringen

Erfurt – Im Thüringer Landtag haben CDU, AfD und FDP am Donnerstag gemeinsam ein Gesetz zur Senkung der Grunderwerbssteuer von 6,5 auf 5,0 Prozent beschlossen. Mit 46 Ja-Stimmen wurde das Gesetz gegen die 42 Stimmen der Regierungsfraktionen beschlossen. Kritiker sehen in dem Vorgang eine weitere Beschädigung einer “Brandmauer gegen Rechts”.

Die CDU verteidigte vorab das Vorgehen. Wie sich andere Fraktionen zu dem CDU-Gesetzesantrag im Nachgang verhielten, liege nicht in ihrer Kontrolle, sagte eine Sprecherin der Bundespartei der “Bild”. Während Oppositionsanträge im politischen System der Bundesrepublik aufgrund der Fraktionsdisziplin normalerweise nur geringe Erfolgsaussichten und eher symbolischen Charakter haben, ist das wegen der Mehrheitsverhältnisse in Thüringen anders: Dort hat die Regierungskoalition in Thüringen keine eigene Mehrheit und ist auf die Kompromissfindung mit Oppositionsparteien angewiesen.

Wenn sie die Zustimmung der AfD in Kauf nehmen, können CDU und FDP daher auch Gesetze gegen die Regierungskoalition durchsetzen.

red

Klitschko dankt Deutschland: Waffenlieferungen stärken Kiew vor Winter

Berlin – Der Kiewer Bürgermeister Vitali Klitschko geht davon aus, dass seine Stadt dank deutscher Waffenlieferungen deutlich besser durch den kommenden Winter kommen werde als durch den letzten. Er wolle Deutschland “Danke” sagen, vor allem für das Flugabwehrsystem Iris-T, sagte Klitschko den TV-Sendern RTL und ntv bei seinem Besuch in Berlin. “Mit der Unterstützung von Deutschland sind wir besser geschützt.”

Die Ukraine bereite sich dennoch auf die kalte Jahreszeit vor und beziehe dabei auch die schlimmstmöglichen Szenarien mit ein. Der letzte Winter sei wegen der russischen Angriffe auf die Infrastruktur, der schwerste aller Zeiten für die Ukraine gewesen. “Das ist ein Genozid, das ist Terror.”

Die Gegenoffensive der Ukraine sei nicht einfach, so Klitschko. “Aber jeden Tag, Schritt für Schritt, gehen wir nach vorne.” Die Unterstützung für sein Land sei ein Schlüssel zum Frieden in Europa.

Aus diesem Grund forderte er weitere Waffen aus Deutschland. “Wir verteidigen nicht nur unser Land, wir verteidigen jeden von euch.”

red

Klimawandel verursacht historischen Rückgang des antarktischen Meereises

London – Während das Meereis in der Antarktis über Jahrzehnte hinweg jährlich geschmolzen und dann wieder verlässlich gefroren ist, könnte das seit 2016 verlorene Meereis dauerhaft verschwunden sein. Das zeigen Wissenschaftler der Monash University in Clayton und der University of Tasmania in einer Studie, die im renommierten Fachjournal “Communications Earth and Environment” erschienen ist. In den letzten sieben Jahren gab es drei Sommer mit rekordverdächtig geringem Meereis, im Februar 2023 erreichte das antarktische Meereis einen Negativrekord.

Davon hat sich das Meereis deutlich langsamer als gewöhnlich erholt. Als mögliche Hauptursache für den Verlust in den vergangenen Jahren benennt die Studie den menschengemachten Klimawandel. Die Wissenschaftler gehen aufgrund der verfügbaren Daten davon aus, dass der alte Normalzustand dauerhaft zu Ende ist, in dem das antarktische Meereis trotz steigender globaler Temperaturen immer wieder zunahm.

Stattdessen könne nun der unvermeidliche Rückgang des Meereises erlebt werden, der von Klimamodellen lange vorhergesagt wurde. Die Forscher rechnen mit schwerwiegenden Auswirkungen auf die Ökosysteme des Südlichen Ozeans, wie beispielsweise die Kolonien der Adélie- und Kaiserpinguine und die menschlichen Aktivitäten entlang der antarktischen Küste. Aber auch das globale Klimasystem selbst könnte der Meereisrückgang verändern, etwa weil das Meereis zuvor den darunterliegenden Ozean isoliert, Wärme reflektiert und das Schelfeis beschützt hat.

red

Bundesweiter Warntag: Knapp 200 Warnungen seit Einführung des Mobilfunkdienstes

Seit der Einführung von Cell Broadcast wurden nach Angaben des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) knapp 200 Warnungen zu möglichen Gefahren über den neuen Mobilfunkdienst abgesetzt. Bis Mitte September wurden 194 Warnungen oder Aktualisierungen zu Warnungen gesendet, die die Aussendung von Cell Broadcast bedingt hätten, wie eine Sprecherin der “Rheinischen Post” (Donnerstag) mitteilte. Fast alle Warnungen entstammten dabei den Zuständigkeitsbereichen der Länder.

In zwei weiteren Fällen handelte es sich um Warnungen des Deutschen Wetterdienstes zu lokalen Wetterereignissen. Ein Fall betraf den Hinweis des Bundes zum Warntag 2022, als Cell Broadcast erstmals bundesweit getestet wurde. In Nordrhein-Westfalen wurden seit dem letzten Warntag 37 Cell-Broadcast-Nachrichten gesendet, wie die Sprecherin weiter mitteilte.

Im Rahmen des bundesweiten Warntags an heutigen Donnerstag ist geplant, dass jeder Handynutzer mit angeschaltetem Mobiltelefon eine von einem Tonsignal angekündigte Textnachricht via Cell Broadcast erhält.

red