Deutsche Städtetag gegen Bürgergeld-Aus für Ukrainer

Berlin – Der Deutsche Städtetag hat mit Blick auf die Bund-Länder-Beratungen am Donnerstag davor gewarnt, Ukrainer aus dem Bürgergeldsystem herauszunehmen. Die Ministerpräsidenten sollten sich mit dem Bundeskanzler nicht “in einer Debatte um den Bürgergeldbezug” von Ukrainern “verzetteln”, sagte Städtetagspräsident Markus Lewe (CDU), dem “Redaktionsnetzwerk Deutschland” (Mittwochausgaben).

“Wenn es darum gehen soll, Geflüchtete aus der Ukraine schneller und häufiger in Arbeit zu bringen, bietet das Sozialgesetzbuch II mit dem Bürgergeld dafür die besten Instrumente”, erklärte Lewe, der auch Oberbürgermeister der Stadt Münster ist. Wenn Ukrainer stattdessen ins Asylsystem wechseln müssten, würde der Zugang zu Sprachkursen, Arbeitsvermittlung oder Qualifizierung deutlich erschwert, bemängelte er. Dies bedeute einen “enormen” Verwaltungsaufwand für die Städte.

Stattdessen forderte Lewe die Beschleunigung von Asylverfahren. Die Verfahren dauerten “immer noch deutlich zu lang”, kritisierte der Verbandspräsident weiter. “Bund und Länder müssen mit mehr Personal für mehr Tempo sorgen. Wenn am Ende des Treffens verbindliche Zusagen stehen, wäre das ein wichtiges Signal. Denn Rückführungen in Heimatländer kann es erst geben, wenn Asylverfahren tatsächlich abgeschlossen sind.”

red

Thüringentrend: AfD stärkste Partei – CDU und Wagenknecht-Bündnis im Aufwind

Erfurt – Wenige Monate vor der Landtagswahl in Thüringen liegt die AfD laut einer Umfrage von Infratest vorn. In der Erhebung, die im Auftrag des MDR erstellt wurde, kommt die Partei von Spitzenkandidat Björn Höcke auf 28 Prozent. Das ist ein Prozentpunkt weniger als bei der letzten Umfrage im März 2024.

Die CDU legt unterdessen drei Punkte zu und kommt auf 23 Prozent, während das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) sich sogar um sechs Prozentpunkte auf 21 Prozent verbessert. Die Linke erreicht nur noch elf Prozent (-5) und die SPD kommt auf sieben Prozent (-2). Nicht mehr im Landesparlament vertreten wären die Grünen mit vier Prozent (-1) und die FDP mit unter drei Prozent.

Für den sogenannten “Thüringentrend” befragte Infratest zwischen dem 13. und 16. Juni 1.172 Thüringer. Die Erhebung fand telefonisch (687) und online (485) statt.

red

FDP will Bürgergeld für ukrainische Flüchtlinge abschaffen

Berlin – In der Debatte um das Bürgergeld für ukrainische Flüchtlinge hat sich FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai für Kürzungen ausgesprochen. Der “Bild” (Montagausgabe) sagte er: “Neu ankommende Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine sollten künftig kein Bürgergeld mehr bekommen, sondern unter das Asylbewerberleistungsgesetz fallen.”

Kritiker hatten zuvor bemängelt, dass das Bürgergeld (563 Euro im Monat, Wohnkosten gehen extra) viele erwerbsfähige Flüchtlinge davon abhalte, einen Job anzunehmen. Auch Djir-Sarai will durch die Streichung des Bürgergelds für ukrainische Flüchtlinge Arbeitsanreize schaffen: “Wir haben überall Arbeitskräftemangel – etwa in der Gastronomie, auf dem Bau oder in der Pflege. Wir sollten nicht länger mit dem Geld der Steuerzahler Arbeitslosigkeit finanzieren, sondern müssen dafür sorgen, dass die Menschen in Arbeit kommen.”

red

Studie: Wärmepumpen im Vorteil – Heizen deutlich günstiger als mit Gas

Heidelberg – Verbraucher, die mit einer Wärmepumpe statt mit Gas heizen, haben angesichts der aktuellen Gaspreisentwicklung zum Teil deutliche Kostenvorteile. Das geht aus einer neuen Analyse des Vergleichsportals Verivox hervor, über die die Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Sonntagsausgaben) berichten.

Demnach haben Haushalte mit einer effizienten Wärmepumpe aktuell 38 Prozent niedrigere Heizkosten als Haushalte mit einer herkömmlichen Gasheizung. Arbeitet die Wärmepumpe nicht sehr effizient, liegen die Kosten immerhin noch sechs Prozent niedriger als bei einer Erdgas-Heizung, halten die Preisvergleichsexperten in ihrem Bericht fest.

Ein Neukunde, der ein Einfamilienhaus mit einem Jahresverbrauch von 20.000 Kilowattstunden (kWh) mit Erdgas beheizt, zahle derzeit rund 1.658 Euro. Das entspricht einem Preis von 8,29 Cent/kWh. Laut Verivox sind das die höchsten Kosten seit Jahresbeginn.

Haushalte mit einer effizient arbeitenden Wärmepumpe (Jahresarbeitszahl 4) brauchen für die Bereitstellung von 20.000 kWh Wärme insgesamt 5.000 kWh Wärmepumpenstrom. Die bundesweiten Durchschnittskosten für Neukunden dafür liegen derzeit bei 1.034 Euro im Jahr. “Ein gut funktionierendes Wärmepumpensystem verursacht im Vergleich zu Erdgas derzeit 38 Prozent niedrigere Heizkosten”, heißt es in der Analyse. Der Berechnung zufolge liegt das Sparpotenzial für Einfamilienhausbewohner beim Nutzen von Wärmepumpe anstatt Gasheizung also bei mindestens 600 Euro im Jahr.

Eine Jahresarbeitszahl (JAZ) von 4 bedeutet etwa, dass die Heizanlage vier kWh Wärme mittels einer kWh Strom produziert. Das heißt, die Wärmepumpe erzeugt viermal mehr Wärme, als sie Strom verbraucht.

Verivox-Energieexperte Thorsten Storck gegenüber den Funke-Zeitungen zu den Gründen für den deutlichen Preisunterschied: “Der durchschnittliche Kilowattstundenpreis der günstigsten Angebote für Wärmepumpen liegt aktuell bei rund 21 Cent pro Kilowattstunde. Stromtarife für Wärmepumpen sind dank niedrigerer Stromnetzgebühren und Konzessionsabgaben deutlich günstiger als normaler Haushaltsstrom.”

Anders die Entwicklung beim Gaspreis: “Die Gaspreise für Neukunden liegen aktuell über acht Cent/kWh und sind seit dem Frühling um knapp zwei Cent/kWh gestiegen. Die Gründe dafür sind die Rückkehr zum alten Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent, höhere Großhandelspreise und der Anstieg der Gasspeicherumlage ab Juli 2024”, sagte Storck.

Die Umlage wird auf den Gaspreis aufgeschlagen und dient der Sicherung von Mindestfüllmengen in den deutschen Gasspeichern. Sie war 2022 wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine und dessen Auswirkungen auf den Energiemarkt eingeführt worden und lag zunächst bei 59 Cent pro Megawattstunde. Nun steigt die Umlage von derzeit 1,86 Euro auf 2,50 Euro netto pro Megawattstunde.

Eine Wärmepumpe rechnet sich gegenüber einer Gasheizung aber selbst dann noch, wenn sie nicht sonderlich effektiv arbeitet, so die Preisvergleichsexperten. Ein Gerät mit einem vergleichsweise schlechten JAZ-Wert von 2,7 liege bei den Heizkosten dennoch rund sechs Prozent unter denen der Gasheizung, so die Verivox-Analyse. Beim derzeitigen bundesweiten Neukundenpreis summieren sich die Gesamtkosten für die notwendigen 7.500 kWh Strom auf 1.555 Euro. Gründe für ein weniger effizient arbeitendes Wärmepumpensystem können Thorsten Storck zufolge beispielsweise eine mangelhafte Dämmung oder weniger gut geeignete Heizkörper sein.

Verbraucher sollten aber nicht blind ein neues Heizungssystem kaufen, empfiehlt der Experte. “Eine Gasheizung ist in der Anschaffung meistens günstiger als eine Wärmepumpe, dafür fallen die Betriebskosten in der Regel niedriger aus”, so Storck. Welche Heizung oder Kombination von Heizungen für einen Haushalt am besten sei, hänge jedoch stark von der individuellen Situation und den baulichen Gegebenheiten ab. Eine qualifizierte Energieberatung vor Ort könne bei einer Einschätzung helfen.

red

EM 2024: Polizei verhindert 1.400 illegale Einreisen – 173 Haftbefehle vollstreckt

Die Bundespolizei hat bei den wegen der EM vorübergehend eingeführten stationären Grenzkontrollen 1.400 unerlaubte Einreisen festgestellt und 900 Personen an der Einreise gehindert (7. bis 13. Juni). Das berichtet die “Bild am Sonntag” mit Verweis auf das Innenministerium.

“Bei den von mir angeordneten vorübergehenden Kontrollen an allen deutschen Grenzen hat die Bundespolizei innerhalb von einer Woche 173 Haftbefehle vollstreckt und 900 unerlaubte Einreisen verhindert”, sagte Innenministerin Nancy Faeser (SPD) der “Bild am Sonntag”. “Das zeigt, dass unsere Maßnahmen wirken. Wir wollen vor allem Gewalttäter früh erkennen und stoppen. Ich bin der Bundespolizei für den großen Kraftakt sehr dankbar.”

Zudem wurden 19 Fahndungstreffer aus dem Bereich der politisch motivierten Kriminalität festgestellt und 34 Schleuser festgenommen. Faeser: “Unsere Bundespolizei macht einen herausragenden Job, um für ein Höchstmaß an Sicherheit bei der Fußball-Europameisterschaft zu sorgen.”

Jeden Tag seien 22.000 Bundespolizisten für die Sicherheit bei der EM im Einsatz. “Das ist der größte Einsatz in der Geschichte der Bundespolizei”, erklärte Faeser. Die erweiterten Kontrollen während der Europameisterschaft finden auch an den Grenzen zu Dänemark, Frankreich und den Benelux-Staaten statt. Hier wurde zuvor nicht überprüft. Zudem können Reisende aus dem Schengen-Raum an Flughäfen und in Häfen gecheckt werden.

Die temporären Kontrollen an den deutschen Schengen-Binnengrenzen sind bis zum 19. Juli geplant. Wie intensiv und umfangreich die Checks sind, hängt von der jeweiligen Lage

red

“Heat Dome” rollt an: USA vor extremer Hitzewelle

Silver Spring – Eine Omegawetterlage über Nordamerika, auch “heat dome” genannt, könnte in Teilen der USA in der kommenden Woche zu neuen Temperaturrekorden führen. Der Nationale Wetterdienst erwartet eine “potenziell gefährliche und lang anhaltende Hitze”. In Southern Arizona und New Mexico wird mit Temperaturen von bis zu 45 Grad Celsius gerechnet.

Der “Hitzedom” soll im Südwesten starten und sich im Laufe der Woche über den Mittleren Westen bis in den Nordosten ausbreiten. In Ballungszentren wie Chicago, Washington und New York werden Temperaturen über 35 Grad erwartet, in einigen Großstädten im Ohio-Tal und im Nordosten soll es zu Tropennächte kommen. In Verbindung mit der vorherrschenden Trockenheit könnten die Temperaturen in Teilen des mittleren Atlantiks und des östlichen Corn Belts, einer Maisanbauregion, das Risiko von Dürren erhöhen.

2021 hatte eine Omegawetterlage im pazifischen Nordwesten der USA und in Westkanada zu rund 1.200 Toten geführt. Einige Regionen waren von Stromausfällen und Waldbränden betroffen. Wissenschaftler gehen davon aus, dass der Klimawandel den Jetstream so verändert, dass das Omegawetterlagen häufiger und mit einer höheren Intensität vorkommen.

red

EU verlängert Schutzstatus für Ukraine-Flüchtlinge bis 2026

Der EU-Innenministerrat hat sich auf die Verlängerung des Schutzstatus der Geflüchteten aus der Ukraine bis März 2026 geeinigt. “Wir müssen weiter die Leben vieler Menschen schützen, die vor Putins barbarischem Krieg fliehen mussten”, sagte Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) am Donnerstag.

“Mehr als 1.170.000 Menschen bieten wir aktuell in Deutschland Schutz vor den mörderischen russischen Angriffen.” Zu einem sehr großen Teil seien es Frauen und Kinder, deren Familien auseinandergerissen worden seien, so Faeser. “Diese Hilfe müssen wir leisten, so lange wie dieser furchtbare Krieg andauert. Wir stehen weiter eng an der Seite der Ukraine.”

Die SPD-Politikerin pochte auf eine breitere Verteilung von Flüchtlingen in der EU. Deutschland habe gemeinsam mit Polen und Tschechien mehr als die Hälfte der Geflüchteten aus der Ukraine aufgenommen. “Das ist und das bleibt ein gewaltiger Kraftakt: für die Frage der Unterbringung, für Schulen, für Kitas, für die Arbeitsmarktintegration und vieles weitere. Wir müssen hier zu einer faireren Verteilung in der Europäischen Union kommen.”

Darum müsse sich die künftige EU-Kommission kümmern, so Faeser. “Neben einer faireren Verteilung geht es außerdem darum, die besonders geforderten Mitgliedstaaten mit EU-Mitteln stärker zu unterstützen.”

red

Zuwanderung erhöht Wohnungsbedarf: Deutschland benötigt jährlich 372.000 neue Wohnungen

Wegen zuletzt deutlich gestiegener Zuwanderungszahlen müssten in Deutschland schon jetzt deutlich mehr Wohnungen als ursprünglich berechnet gebaut werden. Das geht aus einer neuen Modellrechnung des Institutes der deutschen Wirtschaft (IW Köln) hervor, über die die Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Freitagausgaben) vorab berichten.

Demnach habe sich der Wohnungsbedarf im Zeitraum 2021 bis 2025 aufgrund einer neuen regionalen Bevölkerungsprognose auf jährlich 372.000 neu benötigte Wohnungen erhöht. Bislang war man von etwa 308.000 neuen Wohnungen pro Jahr ausgegangen. Das Ziel der Bundesregierung, jedes Jahr gut 400.000 Wohnungen neu errichten zu lassen, ist bislang verfehlt worden. Im vergangenen Jahr wurden lediglich 294.000 Wohnungen neu gebaut.

Das Münchner Ifo-Institut geht in einer neuen Prognose davon aus, dass auch in diesem Jahr lediglich 225.000 Wohnungen fertiggestellt werden könnten. Grund dafür sind den Annahmen zufolge neben gesunkenen Baugenehmigungen vor allem das weiterhin vergleichbar hohe Zinsniveau, Bürokratie und strenge Bauvorschriften, aber auch Unsicherheiten in Bezug auf Förderprogramme der Bundesregierung.

Ursache für die angepasste Berechnung zum benötigen Wohnungsneubau ist dem IW zufolge eine deutlich höhere Zuwanderung, die zuvor aufgrund der Corona-Pandemie “wesentlich moderater eingeschätzt worden war”, heißt es in dem Bericht der Wirtschaftsforscher. Seit Februar 2022 seien durch den Russland-Ukraine-Krieg jedoch noch 1,3 Millionen Flüchtlinge aus der Ukraine hinzugekommen. “In Summe wurde die Zuwanderung damit um 1,5 Millionen Personen unterschätzt”, so die Wissenschaftler.

“Das Wohnungsbauproblem ist immens. Wir müssen die Bautätigkeit jetzt deutlich steigern. Tatsächlich jedoch erleben wir einen Einbruch. Das heißt, der Druck auf den Mietwohnungsmarkt wird deutlich steigen”, sagte der einer der Autoren der Studie, der Immobilienmarktexperte Michael Voigtländer, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.

Dramatisch ist die Lage jetzt schon in deutschen Großstädten. Im Verhältnis zum jährlichen Bedarf lag die aktuelle Bautätigkeit zwischen 2021 und 2023 in Deutschland nur bei 79 Prozent. “Besonders hoch ist die Unterdeckung in den größten sieben Städten des Landes. Dort liegt die Quote aus aktueller und benötigter Bautätigkeit bei 59 Prozent”, so die Studienmacher. Am niedrigsten ist die Bautätigkeit in Köln und in Stuttgart. Im Zeitraum von 2020 bis 2023 sind nur 37 Prozent beziehungsweise 43 Prozent der dort benötigten Wohnungen neu errichtet worden.

Zunächst wird die Lage auch nicht besser. Für dieses und auch für das kommende Jahr rechnen Experten eher mit einer weiteren Verschlechterung der Neubauzahlen. Der Wohnungsmangel werde also flächendeckend zunehmen, so die Analyse. Um weitere Verwerfungen im Markt zu verhindern, seien sowohl kurzfristige Impulse, als auch strukturelle Reform nötig. IW-Forscher Voigtländer empfiehlt Kommunen unter anderem, mehr Bauland auszuweisen, auch weniger Vorgaben zum Beispiel mit Blick auf bei einem Neubau zu errichtende Stellplätze könnten helfen, Bauen zu vereinfachen. Länder sollten über Entlastungen bei der Grunderwerbssteuer nachdenken, so der Experte. Gemeinsam mit dem Bund sollten die Länder zudem “deregulieren und vereinfachen,” sagte Voigtländer. “In jedem Koalitionsvertrag steht, man möchte einfacher und schneller bauen. Aber so richtig viel passiert, ist bislang nicht”, fasste er zusammen.

Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte in der vergangenen Woche angekündigt, die Leitzinsen leicht zu senken. Weitere Zinssenkungsschritte könnten in diesem Jahr noch folgen. Auch die Bauzinsen könnten somit wieder günstiger werden. Fachmann Voigtländer verspricht sich davon jedoch keinen allzu großen Effekt. “Die leichte Belebung durch sinkende Zinsen wird nicht reichen, um den Wohnungsbau ausreichend zu stimulieren. Zusätzlich ist ein wirklicher politischer Rückenwind nötig, der zum Beispiel geringere Baukosten ermöglicht”, sagte er. Passiere nichts, werde man weiter nur “im Schneckentempo” vorankommen.

Die Folgen der Wohnungskrise bemerke man bereits heute. Mieten bei Neuvermietungen steigen besonders in Ballungsgebieten deutlich stärker an als früher. “Wir sehen auch, dass viele Haushalte gar nicht mehr umziehen können, weil sie keine neue Wohnung finden. Der gleiche Effekt trifft junge Menschen, die viel länger als früher zu Hause leben müssen”, erklärte der IW-Forscher weiter. Zunehmend sei der Wohnungsmangel auch ein Problem für Unternehmen. Berichte von Arbeitskräften, die einen neuen Job nicht antreten, weil sie keine Wohnung finden, würden sich häufen, so Voigtländer.

red

Bahn-Toiletten oft defekt: Jede zehnte Zugtoilette im Regionalverkehr defekt

Berlin – Die Toiletten in den Zügen der Deutschen Bahn waren im vergangenen Jahr häufig defekt. Das geht aus einer Antwort des Bahnbeauftragten der Bundesregierung, Michel Theuer (FDP), auf eine Anfrage der Unionsfraktion hervor, über die die “Rheinische Post” (Freitagausgabe) berichtet.

Demnach lag die durchschnittliche Anzahl “an WC-Störungen in Zügen der DB Regio” im Jahr 2023 bei 12,5 Prozent und im Fernverkehr bei 3,7 Prozent. “Die deutlich höhere Angabe bei der DB Regio resultiert aus dem anderen Erfassungssystem von Störungen”, heißt es in dem Papier. Rund 1.500 Beschwerden und Meldungen bezüglich der Toiletten habe es gegeben, im Fernverkehr waren es 300. “Aktuell fallen die meisten Toiletten aus betrieblichen Gründen aus, etwa weil sie verstopft sind”, so Theurer.

Die Unionsfraktion forderte Nachbesserungen. “Nicht mal ihre Zugtoiletten hat die Deutsche Bahn im Griff”, sagte der Fraktionsvize der Union, Ulrich Lange (CSU), der Zeitung. Wenn jede zehnte Zugtoilette im Bahn-Regionalverkehr im letzten Jahr gestört gewesen sei, sei das eindeutig zu viel. “Ausgefallene oder nur eingeschränkt nutzbare Toiletten nerven Reisende und können einem jede Zugfahrt vermiesen.” Die Bahn müsse “mehr für die volle Funktionsfähigkeit der Zug-Toiletten tun”, sagte Lange.

red

Fußball-EM: Grünen-Chef ruft nach Verstärkung für Sicherheitsbehörden

Berlin – Grünen-Parteichef Omid Nouripour hat angesichts der am Freitag beginnenden Fußball-Europameisterschaft mehr Personal und eine bessere Ausstattung für die Sicherheitsbehörden gefordert. “Es ist großartig, dass wir die Europameisterschaft bei uns in Deutschland feiern können”, sagte Nouripour dem “Redaktionsnetzwerk Deutschland” (Freitagausgaben). “Gerade in diesen Zeiten bedeutet das aber auch einen enormen Kraftakt für unsere Sicherheitsbehörden.”

Polizei, Nachrichtendienste und der Bevölkerungsschutz arbeiteten seit Monaten daran, dass alles so sicher wie möglich ablaufen könne. “Aber Dankbarkeit allein ist nicht ausreichend”, so der Grünen-Chef. “Aufgabe der Politik ist es, dafür zu sorgen, dass auch die Menschen, die uns schützen, ihre Arbeit bestmöglich erledigen können.” Es brauche einen Fokus auf die Innere Sicherheit, sagte Nouripour. “Eine bessere Ausstattung und moderne IT für unsere Sicherheitsbehörden und mehr Personal, damit die Überstundenkonten nicht immer weiter anwachsen.”

red