Wo ist Prigoschin? Wagner-Chef verschwunden – Spuren führen nach Russland

Minsk – Der nach Weißrussland verbannte Chef der Söldnertruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, ist offenbar zurück in Russland. “Was Jewgeni Prigoschin betrifft, so ist er im Moment in St. Petersburg”, sagte der weißrussische Machthaber Alexander Lukaschenko am Donnerstag vor Journalisten in Minsk. “Er befindet sich nicht auf dem Territorium von Belarus.”

Mit Blick auf die Wagner-Kämpfer sagte Lukaschenko, dass diese sich im Moment in ihren “permanenten Lagern” befänden. Sein Angebot, einige von ihnen in Weißrussland aufzunehmen, stehe weiterhin. Über den Aufenthaltsort Prigoschins wird seit dem Aufstand der Wagner-Söldner in Russland vor knapp zwei Wochen spekuliert.

Ende Juni hatte Lukaschenko mitgeteilt, dass Prigoschin in Weißrussland angekommen sei – ein Umstand, der mittlerweile offenbar nicht mehr zutrifft. Lukaschenko hatte bei dem Abbruch der Wagner-Revolte nach eigenen Angaben eine wichtige Rolle gespielt. Demnach hat er zwischen Putin und Prigoschin vermittelt und dabei Sicherheitsgarantien für die Wagner-Truppen erhalten.

Prigoschin sollte dem Deal zufolge eigentlich ins Exil nach Weißrussland gehen.

red

Bundesverfassungsgericht stoppt Abstimmung über Gebäudeenergiegesetz

Das Bundesverfassungsgericht hat dem Deutschen Bundestag angeordnet, die zweite und abschließende dritte Lesung des Gebäudeenergiegesetzes zu verschieben. Die Entscheidung ist mit fünf zu zwei Stimmen ergangen, wie das Gericht am Mittwochabend mitteilte. Geklagt hatte der CDU-Abgeordnete Thomas Heilmann, der sich durch das beschleunigte Gesetzgebungsverfahren für das “Heizungsgesetz” in seinen Rechten als Mitglied des Deutschen Bundestages verletzt sieht.

Das Gericht gab seinem Antrag auf Erlass einer einstweiligen Anordnung recht. Der Antrag erscheine “jedenfalls mit Blick auf das Recht des Antragstellers auf gleichberechtigte Teilhabe an der parlamentarischen Willensbildung” weder von vornherein unzulässig noch offensichtlich unbegründet, so die Richter. In der Begründung heißt es, das Interesse an der “Vermeidung einer irreversiblen Verletzung der Beteiligungsrechte des Antragstellers” überwiege in diesem Einzelfall gegenüber dem Eingriff in die Verfahrensautonomie des Deutschen Bundestages, der die Umsetzung des Gesetzgebungsverfahrens lediglich verzögere.

red

Elterngeld, Datenschutz und Entwicklungshilfe: Bundestagsabgeordnete diskutieren vor Sommerpause

Neben dem besonders heiß umstrittenen Heizungsgesetz beschäftigen sich die Bundestagsabgeordneten vor der Sommerpause auch noch mit einer Reihe anderer Themen, darunter Entwicklungshilfe und Datenschutz. Die CDU-Abgeordnete Franziska Hoppermann aus Hamburg begrüßt den von der EU auf den Weg gebrachten “Data Act”: Dieser erleichtere es zukünftig “nicht nur den Herstellern, sondern auch Verbrauchern und Unternehmen auf, die stetig wachsende Vielzahl an im Alltag produzierten (nicht personenbezogenen) Daten zuzugreifen”, sagte sie. Der FDP-Bundestagsabgeordnete und Berichterstatter für den Sahel, Christoph Hoffmann, drängt nach dem Beschluss des UN-Sicherheitsrats zum Ende der Minusma-Mission in Mali auf eine Reduktion der Entwicklungszusammenarbeit: “Anstatt in der Entwicklungszusammenarbeit einfach weiterzumachen, müssen wir uns auf die Stärkung der umliegenden Staaten konzentrieren”, sagte er, “sie sind es, die die absehbaren Flüchtlingsströme aufnehmen werden.”

Der Linken-Politiker Lorenz Gösta Beutin aus Schleswig-Holstein kritisiert das Heizungsgesetz der Ampel-Koalition, die klimapolitisch gescheitert sei: “Vor dem Hintergrund einer massiven Schmutzkampagne gegen die Wärmewende, die ausgerechnet vom Koalitionspartner FDP gestartet wurde, ist aus einem unzureichenden Gesetz ein schlechtes Gesetz geworden”, sagt er noch bevor das Bundesverfassungsgericht den Zeitplan für die Verabschiedung am Mittwochabend verworfen hat. Ingrid Nestle (Grüne) aus Schleswig-Holstein zeigt sich erfreut über die Zustimmung des Energieausschusses zum Gesetz zur Steigerung der Energieeffizienz und zur Änderung des Energiedienstleistungsgesetzes, das Effizienzgesetz sei ein Meilenstein für den Klimaschutz: “Erstmals haben wir gesetzlich vereinbarte Effizienzziele und verbindliche Maßnahmen, um diese tatsächlich zu erreichen”, sagt sie. Ingo Gädechens (CDU), Berichterstatter der Unionsfraktion für den Verteidigungsetat im Haushaltsausschuss, kritisiert mit Blick auf das Zwei-Prozent-Ziel der Nato die Haushaltspläne der Ampelkoalition: “Mit der Veröffentlichung des Haushaltsentwurfs wird die Regierung die große Freudenbotschaft verkünden, dass Deutschland im nächsten Jahr endlich genügend Geld für Verteidigung ausgibt”, sagte er; “in Wahrheit ist es aber leider ein `Zwei-Prozent-Märchen`, weil nur durch viele Tricks und Umbuchungen das Ziel erreicht wird.”

Gottfried Curio (AfD) aus Berlin kritisiert die Forderung der Wirtschaftsweisen Monika Schnitzer, dass Deutschland pro Jahr 1,5 Millionen Einwanderer benötige, um den Fachkräftemangel zu beheben: “Soweit diese Zahl damit begründet wird, nur so ließe sich eine Nettozuwanderung von 400.000 Ausländern aus Drittstaaten erreichen, wird völlig ausgeblendet, dass man sich naheliegenderweise erst einmal bemühen könnte, die in die Hunderttausende gehende jährliche Abwanderung von hochqualifizierten Deutschen zu verhindern”, sagt er. Roger Beckamp (AfD) aus Nordrhein-Westfalen zeigt sich bestürzt über den Fall eines Minderjährigen, der auf dem Schulhof “krankenhausreif geprügelt” worden ist, es gelte nun, den Vorfall penibel aufzuarbeiten und “und endlich wirksame Maßnahmen zum Schutz unserer Kinder und Lehrer zu ergreifen”, sagte er. Kathrin Henneberger (Grüne) aus Mönchengladbach begrüßt die Präsentation des Gutachtens zur Bergrechtsreform durch die Deutsche Umwelthilfe: “Mit einer starken Reform wollen wir das Bergrecht in ein modernes Fachplanungsrecht zu überführen, das höchste Klima- und Naturschutzstandards implementiert sowie die Rechte der Anwohnenden schützt”, sagt sie.

Die SPD-Bundestagsabgeordnete Peggy Schierenbeck wirbt für einen vom Bund mit zwölf Millionen Euro geförderten Modellregionen-Wettbewerb für gesunde Ernährungskonzepte in Kantinen und Mensen: “Gemeinschaftsverpflegung ist im Grunde Ländersache, doch ich verstehe es auch als gesellschaftlichen Auftrag, dass wir als Regierungspartei im Sinne der Gerechtigkeit gesundes Essen in Kindergärten und Schulen unterstützen”, sagte sie. Mit dem südpfälzischen Thomas Hitschler (SPD), Heike Brehmer (CDU) aus dem Harz, dem württembergischen Fabian Gramling (CDU), Stefan Rouenhoff (CDU) aus Kleve und Christoph Schmid (SPD) aus Bayern rufen gleich mehrere Abgeordnete Jugendliche zwischen 16 und 20 Jahren dazu auf, sich für den Jugendmedienworkshop im Deutschen Bundestag vom 16. bis 20. Oktober zu bewerben: “Ich unterhalte mich gerne mit Jugendlichen, da ihre Sichtweise oft unvoreingenommen und von langfristigem Denken geprägt ist”, sagte Schmid. Martin Diedenhofen (SPD) aus Neuwied besuchte kürzlich erneut Bad Neuenahr-Ahrweiler, um sich ein Bild vom Wiederaufbau vor Ort zu machen: “Mir ist es wichtig, dass Bund und Land hierbei weiterhin bestmöglich unterstützen – beispielsweise mit der Verlängerung der Antragsfristen für die Wiederaufbauhilfen”, sagte er.

red

24.700 von 52.000 sind Studienabbrecher: Lehramtsstudium vor großen Problemen

Jedes Jahr starten mehr als 52.000 junge Menschen ein Lehramtsstudium, aber nur etwa 28.300 von ihnen schaffen es wirklich in den Beruf. Das zeigt eine Studie des Stifterverbandes, über die das “Handelsblatt” (Donnerstagausgabe) berichtet. Die vorhandenen Hürden müssten dringend abgebaut werden, sonst drohe ein “Bildungsnotstand mit schwerwiegenden Folgen für unsere Zukunfts- und Wettbewerbsfähigkeit und unseren gesellschaftlichen Wohlstand”, fordert Autorin Bettina Jorzik.

Viele Lehramtsstudenten wechselten im Laufe des Studiums den Fachbereich. Das gäbe es in ähnlichem Ausmaß auch in anderen Studiengängen. Doch anders als dort werde der Schwund beim Lehramt kaum durch Wechsler aus anderen Bereichen ausgeglichen.

Grund sei die Regel, wonach Pädagogen zwei Fächer studieren müssen. “Ein Ein-Fach-Lehramtsstudium könnte hier Abhilfe schaffen”, rät Jorzik. Eine zweite Hürde für angehende Lehrkräfte ist der Zugang zu einem Referendariat: Jährlich beginnen nur 29.400 Personen nach einem Lehramtsstudium den Vorbereitungsdienst – viel zu wenige, um den Bedarf zu decken.

Dazu kommen lediglich 1.200 Hochschulabsolventen, die das Referendariat nach einem anderen Fachstudium beginnen, also Quereinsteiger. Diesen müsse der Zugang deutlich erleichtert werden, fordert der Stifterverband.

red

Mehr Geld für Sicherheit: Bundesinnenministerin plant 1.000 neue Bundespolizisten

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) erhält für ihr Ressort 2024 mehr Gelder als ursprünglich vorgesehen und will diese unter anderem für 1.000 neue Bundespolizisten ausgeben. “Der Schutz der inneren Sicherheit hat für uns höchste Priorität”, sagte Faeser am Mittwoch. Mit den zusätzlichen Bundespolizisten stelle man sicher, “dass die Bundespolizei ihre hochprofessionelle Arbeit im Kampf gegen Kriminalität und für den Schutz unserer Demokratie angesichts neuer Herausforderungen gut leisten kann”. 

Zudem will man sich stärker gegen Krisen und Klimafolgen wappnen, so die SPD-Politikerin. Man werde “weiter in den Bevölkerungsschutz investieren – etwa mit dem Sirenenförderprogramm und den mobilen Betreuungsmodulen, mit denen wir in Notlagen bis zu 5.000 Menschen unterbringen und versorgen können”.

red

Sommerferienbeginn in einigen Bundesländern: Reisewelle sorgt für volle Autobahnen

In Nordrhein-Westfalen bewegt sich eine zweite, größere Reisewelle den Urlaubszielen entgegen und in fünf Bundesländern beginnen die Sommerferien. Der Auto Club Europa (ACE) warnt vor vollen Straßen am kommenden Wochenende, zumal dann auch in den Nachbarländern Frankreich, Niederlande und Österreich die Ferienzeit beginnt.

Voll wird es an diesem Wochenende wieder auf den klassischen Urlaubsrouten Richtung Mittelmeerziele, an die Küsten von Nord- und Ostsee. Auch die quer führenden Fernstraßen sind stärker belastet. Die am stärksten frequentierten Autobahnen mit hoher Staugefahr sind die Nord-Süd-Verbindungen A1, A3, A5, A7 und A9 sowie die quer verlaufenden Ost-West-Verbindungen A2, A4, A6 und A8.

Für den Freitag sagt der ACE sehr hohes Verkehrsaufkommen ab den frühen Mittagsstunden rund um Ballungsräume und auf den Fernstraßen voraus. Bis in die Abendstunden muss mit teils längeren Staus gerechnet werden. Am Samstag steigt bereits ab den frühen Vormittagsstunden die Staugefahr steil an. Sehr viele Urlaubsreisende sorgen für volle Straßen auf den klassischen Urlaubsstrecken in Richtung Süden, an die Küsten von Nord und Ostsee und die Urlaubsziele in den Niederlanden, Belgien und Frankreich. Entspannung dürfte erst ab dem späteren Nachmittag eintreten.

In den Vormittagsstunden des Sonntags herrscht noch relativ moderates Reiseverkehrsaufkommen, im Vergleich zum Samstag also die bessere Reisealternative. Auf der Heimreise kann es insbesondere am Nachmittag zu Verzögerungen kommen. Lebhafter Ausflugsverkehr belastet zudem auch das untergeordnete Straßennetz.

Das Verkehrsaufkommen wird sich in den kommenden Wochen kaum verringern. Etwas erleichternd wirkt sich das in der Zeit von 1. Juli bis 31. August geltende erweiterte Lkw-Fahrverbot (für Lkw ab 7,5 Tonnen) an Wochenenden aus. Das Fahrverbot tritt an allen Samstagen im Juli und August ab sieben Uhr auf vielen stark belasteten Autobahnabschnitten und einigen Bundesstraßen in Kraft. Es gilt jeweils bis 20 Uhr.

Auch in den meisten europäischen Nachbarländern gibt es vergleichbare Fahrverbote für schwere Lkw an Wochenenden – so zum Beispiel in Österreich, Frankreich und Italien jeweils zu leicht unterschiedlichen Uhrzeiten. Generell dürfen Lkw im Güterverkehr über 7,5 Tonnen sonntags und an bundeseinheitlichen Feiertagen zwischen 0 und 22 Uhr Autobahnen und Bundesstraßen nicht befahren.

Wer flexibel reisen kann, ist trotzdem besser beraten, auf Wochentage auszuweichen. Dienstag und Mittwoch eignen sich erfahrungsgemäß für Urlaubsreisende am besten. Der Sonntag ist immerhin ein besserer Reisetag als der klassische Samstag. Wer an Wochenenden fahren muss oder will, sollte möglichst am sehr frühen Morgen losfahren.

Darüber hinaus empfiehlt der ACE: Vor Antritt und während der Fahrt Mobilitäts-Apps zu nutzen, die unter anderem ein frühzeitiges Ausweichen bei langen Staus anzeigen. Auch sieht man auf einen Blick, ab wann sich bei Störungen des Verkehrsflusses eine Ausweichstrecke überhaupt lohnt.

mid/asg

1.859 Menschen verlieren bei Flucht über Mittelmeerroute ihr Leben

Im ersten Halbjahr sind bei dem Versuch, über das Mittelmeer nach Europa zu gelangen, mindestens 1.859 Menschen gestorben. Das geht aus neuen Zahlen des Flüchtlingskommissariats der Vereinten Nationen, UNHCR, hervor, über die “Business Insider” berichtet. Die Opferzahl war damit um 56 Prozent höher als im ersten Halbjahr 2022 als 1.200 Menschen gestorben waren.

Im gesamten vergangenen Jahr waren im Mittelmeer laut UNHCR 2.439 Flüchtlinge gestorben oder wurden vermisst. In diesem Jahr sind die Opferzahlen so hoch wie seit 2015 nicht mehr. “Die hohe Zahl an Opfern im Mittelmeer ist erschütternd”, sagte der Direktor der UN-Flüchtlingshilfe, Peter Ruhenstroth-Bauer zu “Business Insider”.

“Diese Menschen flüchten vor Gewalt und Krieg, sie brauchen dringend sichere Fluchtrouten.” Nur so werde ein weiteres Sterben im Mittelmeer verhindert. “Bis dahin muss es eine humanitäre Pflicht bleiben, Menschen aus Seenot zu retten”, forderte Ruhenstroth-Bauer.

Diese Pflicht zur Seenot-Rettung dürfe niemals zur Debatte stehen. “Die Länder Europas müssen für beides – sichere Fluchtrouten und uneingeschränkte Seenotrettung – schnelle und nachhaltige Lösungen finden”, sagte Ruhenstroth-Bauer. Die Überfahrt über das Mittelmeer gilt weltweit als die gefährlichste Route für Flüchtlinge.

Dennoch versuchen jährlich Zehntausende auf oft kaum seetüchtigen Booten Europa zu erreichen.

red

Grüne verlieren erstmals seit Jahren wieder Mitglieder

Nach Jahren des rasanten Wachstums verlieren die Grünen erstmals seit langer Zeit wieder Mitglieder. Das ergab eine Abfrage des “Tagesspiegel” (Mittwochausgabe) unter allen 16 Landesverbänden der Grünen. Demnach traten zwischen Januar und Juli insgesamt 770 Mitglieder mehr aus der Partei aus als bei den Grünen in diesem Zeitraum eintraten.

Nach politisch schwierigen Monaten für die Grünen mit Diskussionen um die Abbaggerung des Braunkohledorfs Lützerath, dem Heizungsgesetz und den geplanten Verschärfungen des EU-Asylsystems gleicht sich die negative Entwicklung in beinahe allen Landesverbänden. Zwar konnten Schleswig-Holstein (+49), Bayern (+31) und Hessen (+7) minimale Zuwächse verzeichnen, doch vor allem in den mitgliederstarken Landesverbänden überwogen die Austritte. In Nordrhein-Westfalen (-292), Niedersachsen (-181) und Baden-Württemberg (-104) machten die Austritte eine dreistellige Zahl aus, aber auch in Berlin (-94), Hamburg (-83) und im Saarland (-53) verließen zahlreiche Grünen-Mitglieder im ersten Halbjahr die Partei.

Für die Grünen vollzieht sich damit eine Trendwende. Zwischen 2017 und 2021 hatte sich die Partei beinahe verdoppelt und war von 65.000 auf rund 125.000 Mitglieder gewachsen. In dieser Zeit hatten die damaligen Parteivorsitzenden Annalena Baerbock und Robert Habeck proklamiert, die Grünen in die politische Mitte führen zu wollen.

Unter den beiden neuen Vorsitzenden Ricarda Lang und Omid Nouripour hatte sich dieser Trend schon im vergangenen Jahr stark abgeschwächt. 2022 hatte die Partei nur noch einen Zuwachs von 714 Mitgliedern.

red

Tafeln beklagen wachsende Überlastung

Die Hilfsorganisation “Die Tafel” beklagt eine wachsende Überlastung und hat die Politik um mehr Unterstützung gebeten. Die steigende Zahl bedürftiger Menschen und der gleichzeitige Rückgang der Spenden führten bundesweit zu einem Ausnahmezustand bei der Verteilung von Lebensmitteln, sagte der Vorstandsvorsitzende des Landesverbandes Schleswig-Holstein und Hamburg, Frank Hildebrandt, dem “Redaktionsnetzwerk Deutschland” (Mittwochausgaben). “Die Anzahl der Kunden hat sich an manchen Standorten fast verdoppelt. Die Lebensmittelspenden sind gleichzeitig jedoch teilweise um 50 Prozent zurückgegangen”, so Hildebrandt. Die Zahl der Ehrenamtlichen sei dagegen nahezu konstant geblieben, erklärte Bundestafelsprecherin Anna Verres. “Alle unsere Helfer arbeiten an der absoluten Belastungsgrenze – sowohl psychisch als auch körperlich”, sagte sie.

Der Sozialverband Deutschland sieht den Staat in der Verantwortung: “Die Berichte von den Tafeln sind erschreckend. In Zeiten von Rekordinflation und Preisexplosion können sich viele nicht einmal mehr das Essen leisten”, sagte die Vorstandsvorsitzende des Sozialverbandes Deutschland, Michaela Engelmeier, dem RND. Dabei gehe es nicht allein um Menschen, die Bürgergeld empfangen, sondern auch um Millionen Geringverdienende und Rentner. “Die Arbeit der Tafeln überall in Deutschland verdient unser aller Respekt und Anerkennung”, so Engelmeier.

“Aber der Staat hat die Verantwortung, das Existenzminimum abzusichern – und nicht die Tafeln. Das ehrenamtliche Engagement der Tafeln muss ein `Extra` für Betroffene bedeuten”, sagte sie.

red

El-Niño-Bedingungen könnten globalen Temperaturanstieg und extreme Hitze verursachen

Genf – Zum ersten Mal seit sieben Jahren haben sich im tropischen Pazifik sogenannte El-Niño-Bedingungen entwickelt. Ein neues Update der Weltwetterorganisation (WMO) prognostiziert, dass das El-Niño-Ereignis mit 90-prozentiger Wahrscheinlichkeit in der zweiten Hälfte des Jahres 2023 anhalten wird. Es wird erwartet, dass es zumindest von mäßiger Stärke sein wird.

Die El-Niño-Bedingungen schaffen die Voraussetzungen für einen wahrscheinlichen globalen Temperaturanstieg und störende Wetter- und Klimamuster, heißt es in dem Update weiter. “Das Einsetzen von El Niño wird die Wahrscheinlichkeit von Temperaturrekorden und extremer Hitze in vielen Teilen der Welt und im Ozean deutlich erhöhen”, sagte WMO-Generalsekretär Petteri Taalas. “Die Ausrufung eines El Niño durch die WMO ist ein Signal an die Regierungen auf der ganzen Welt, Vorbereitungen zu treffen, um die Auswirkungen auf unsere Gesundheit, unsere Ökosysteme und unsere Wirtschaft zu begrenzen”, fügte er hinzu.

“Frühzeitige Warnungen und vorausschauendes Handeln vor extremen Wetterereignissen, die mit diesem bedeutenden Klimaphänomen verbunden sind, sind entscheidend, um Leben und Lebensgrundlagen zu retten.” El Niño tritt durchschnittlich alle zwei bis sieben Jahre auf, und die Episoden dauern in der Regel neun bis zwölf Monate. Es handelt sich um ein natürliches Klimamuster, das mit einer Erwärmung der Meeresoberflächentemperaturen im zentralen und östlichen tropischen Pazifik einhergeht.

Es findet jedoch vor dem Hintergrund eines durch menschliche Aktivitäten veränderten Klimas statt. El-Niño-Ereignisse sind in der Regel mit verstärkten Niederschlägen in Teilen des südlichen Südamerikas, im Süden der Vereinigten Staaten, am Horn von Afrika und in Zentralasien verbunden. Im Gegensatz dazu kann El Niño auch schwere Dürren über Australien, Indonesien, Teilen Südasiens, Mittelamerika und dem nördlichen Südamerika verursachen.

Während des borealen Sommers kann das warme Wasser von El Niño die Entstehung von Wirbelstürmen im zentralen/östlichen Pazifik begünstigen, während es die Entstehung von Wirbelstürmen im atlantischen Becken behindern kann. Im Allgemeinen hat El Niño die gegenteilige Wirkung der jüngsten La Niña, die 2023 endete.

red