Deutschland putzt sich heraus

In der Corona-Krise rückt die Hygiene in vielen Haushalten in den Mittelpunkt. Sauberkeit ist oft das oberste Gebot. Vor allem in Deutschland wohnen die Putz-Könige. Denn nirgendwo in Europa wird mehr Geld ausgegeben für Wasch-, Putz- und Reinigungsmittel.

Die Corona-Pandemie hat diesen Trend verstärkt. Der Umsatz für Haushaltspflegemittel stieg 2020 um 9,2 Prozent auf 48 Milliarden Euro. Das geht aus Hochrechnungen des Industrieverbands Körperpflege und Waschmittel (IKW) hervor. “Putzen hilft bei der Alltagsbewältigung”, sagt Geschäftsführer Thomas Keiser. Gerade in schwierigen Zeiten wie der Corona-Pandemie brächten Pflegerituale Stabilität in den Alltag.

Besonders die Seifenhersteller erlebten einen Boom. Weil sich die Deutschen in der Corona-Krise viel häufiger die Hände waschen, stieg die Seifen-Nachfrage um 77 Prozent. Der Umsatz mit Reinigungsmitteln erhöhte sich um über 18 Prozent. Zweistellige Zuwächse verzeichneten auch Geschirrspülmittel und Raumdüfte. Insgesamt gaben die Deutschen durchschnittlich 98 Euro für Haushaltspflegemittel aus – zehn Prozent mehr als 2019.

Wegen der Kontaktbeschränkungen spielt sich das Leben stärker zu Hause ab. Folglich wird auch mehr in der eigenen Wohnung gereinigt. “Die Schließung von Kantinen und Restaurants führte dazu, dass mehr zu Hause gegessen und daher auch gespült wurde”, erklären die Branchenvertreter.

Dagegen waren Kosmetikprodukte, insbesondere Make-ups und Parfums deutlich weniger gefragt als 2019. Der Umsatz der dekorativen Kosmetik schrumpfte um fast 13 Prozent, die Erlöse für Herren- und Damendüfte sanken um über sieben Prozent . Auch für Rasierpflege wurde weniger Geld ausgegeben. In Corona-Zeiten lassen sich Männer lieber einen Bart wachsen.

Ralf Loweg / glp

Lotto-Jackpot: Drei Gewinner teilen sich 45 Millionen Euro

Der mit 45 Millionen Euro maximal gefüllte Jackpot im LOTTO 6aus49 wurde am Mittwochabend ausgeschüttet. Weil kein Tipper die Gewinnklasse 1 (6 Richtige mit Superzahl) getroffen hatte, fiel das Geld nach den Regularien der Gewinnklasse 2 (6 Richtige) zu. Gleich drei Gewinner aus Nordrhein-Westfalen, Sachsen und Schleswig-Holstein dürfen sich jetzt über jeweils 15 Millionen Euro freuen. Das gab Lotto Rheinpfalz am Donnerstag bekannt. 

Da der 45 Millionen-Jackpot in die Gewinnklasse 2 gewandert ist, wurde das Geld, das ursprünglich dort ausgeschüttet worden wäre, nun der Gewinnklasse 3 (5 Richtige mit Superzahl) zugeschlagen. Dies geschah, weil die Gewinnsumme im ersten und zweiten Rang auf jeweils 45 Millionen Euro beschränkt ist. Dadurch dürfen sich die 49 Glückspilze der dritten Gewinnklasse über den Rekordgewinn von jeweils rund 283.000 Euro freuen.

“Wir sind froh, dass die erste garantierte Ausschüttung des Jackpots nach den neuen Regularien so vielen Spielern in der Vorweihnachtszeit einen Geldsegen beschert hat”, freut sich Jürgen Häfner, Geschäftsführer von Lotto Rheinland-Pfalz, der derzeit federführenden Gesellschaft im Deutschen Lotto- und Totoblock (DLTB).

Die neue Regel besagt, dass der Jackpot bis zur Höhe von 45 Millionen Euro steigen kann, wenn er dazwischen nicht geknackt wird. Dann muss er ausgeschüttet werden. Bis dato galt die Regel, dass der Jackpot dann garantiert ausgeschüttet wird, wenn er zwölf Ziehungen in Folge nicht geknackt wurde.

Der Lotto-Jackpot stand in der deutschen Lotto-Geschichte nur einmal noch höher: Am 5. Dezember 2007 gab es über 45,3 Millionen Euro zu gewinnen. Dieses Geld teilten sich dann drei Gewinner aus Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Thüringen. Sie gewannen jeweils rund 15,1 Millionen Euro.

Den bislang höchsten Gewinn im LOTTO 6aus49 mit 42,5 Millionen Euro schaffte im Oktober 2020 eine Tipperin aus Baden-Württemberg. Die beiden nächsten Plätze auf der Jackpot-Hitliste belegen Spielteilnehmer aus Nordrhein-Westfalen: Am 7. Oktober 2006 gewann ein Tipper knapp 37,7 Millionen Euro, während am 14. Mai 2016 ein weiterer Spielteilnehmer aus dem bevölkerungsreichsten Bundesland die Summe von 37,05 Millionen Euro abräumte.

Die Wahrscheinlichkeit, bei LOTTO 6aus49 sechs Richtige plus Superzahl zu treffen, liegt bei 1 zu 140 Millionen. Für die zweite Gewinnklasse benötigt man nur sechs Richtige, dafür liegen die Chancen bei 1 zu 16 Millionen. Die Wahrscheinlichkeit für einen Treffer bei der Gewinnklasse 3 (5 Richtige mit Superzahl) liegt bei rund 1:542.000.

red

Weihnachten brennt der Baum

Alle Jahre wieder: Auch die Corona-Krise kann den Deutschen nicht die Weihnachtsstimmung verderben. Und zum Fest gehört natürlich auch ein schöner Weihnachtsbaum. Der macht das gemütliche Beisammensein mit der Familie erst so richtig perfekt.

Da ist es nicht verwunderlich, dass mehr als acht von zehn Bundesbürgern (84 Prozent) einen Christbaum in ihrem Zuhause für das Fest der Liebe aufstellen. Das geht aus einer aktuellen Studie der Tankstellenkette HEM hervor. Jeder Dritte empfindet erst bei frischem Tannenduft und leuchtenden Christbaumkugeln in den eigenen vier Wänden das Gefühl von Weihnachten. 47 Prozent geben an, dass vor allem ein Weihnachtsbaum als langlebige Tradition essentiell für das Weihnachtsfest der Familie ist.

Wer denkt, dass im heutigen Zeitalter die meisten Weihnachtsbäume online gekauft werden, liegt falsch: Nur ein Prozent bestellen ihren Baum im Internet. Das mag daran liegen, dass für jeden Fünften vor allem das Aussehen der Tanne bei der Kaufentscheidung ausschlaggebend ist. Das lässt sich direkt vor Ort natürlich am besten feststellen. Dabei zieht es 34 Prozent der Deutschen an den temporären Verkaufsstand oder in den stationären Handel, also ins Gartencenter oder in den Baumarkt (24 Prozent). Zwölf Prozent wählen den traditionellen Weg und schlagen ihren Baum im Wald selbst. Dabei muss es für jeden zweiten Baumkäufer eine schöne Nordmanntanne sein.

Der Transport der großen und kleinen Tannen stellt kein Problem für die Bundesbürger dar. Während jeder Zweite seinen Baum im Kofferraum des eigenen Pkws transportiert, schnallen ihn sieben Prozent einfach aufs Dach. 13 Prozent der Befragten nutzen einen Transporter und weitere sieben Prozent klemmen ihn einfach unter den Arm.

Während 14 Prozent der Deutschen es kaum erwarten können, ihren Christbaum direkt Anfang Dezember aufzustellen, folgen 44 Prozent erst Mitte des Monats der Weihnachtstradition. Weitere 29 Prozent bringen ihre Tanne sogar erst am Morgen des 24. Dezembers ins heimische Wohnzimmer.

Geschmückt wird der Baum von der Mehrzahl der Deutschen (61 Prozent) direkt nach dem Aufstellen. Weitere 18 Prozent dekorieren ihn erst am Morgen des 24. Dezembers, um für die morgendliche Weihnachtsstimmung zu sorgen.

Ralf Loweg / glp

Dauerbrenner Abo-Falle

Das Thema ist nicht nur lästig und ärgerlich. Es kann für die Betroffenen auch ganz schön teuer werden. Jedenfalls zahlt laut einer aktuellen forsa-Umfrage im Auftrag des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) knapp jeder fünfte Bundesbürger für einen Vertrag, den er eigentlich gar nicht abschließen wollte. Und von ungewollten Vertragsverlängerungen ist sogar fast jeder Vierte betroffen.

Am verbreitetsten sind ungewollte Abschlüsse oder Verlängerungen im Bereich Telekommunikation (Telefon, Internet, Mobilfunk), gefolgt von Streamingdiensten und Printmedien. Dazu berichtet fast jeder vierte Befragte (23 Prozent) von Problemen bei der Ausübung des Widerrufsrechts. Am häufigsten (acht Prozent), weil der Anbieter behauptet, den Widerruf nicht erhalten zu haben.

In 62 Prozent der untersuchten Fälle entstand aus Sicht der Verbraucher durch ungewollte Vertragsverlängerungen ein finanzieller Nachteil. Die Betroffenen schätzen diesen Schaden im Schnitt auf 335 Euro in zwei Jahren.

“Es ist höchste Zeit, dass die Bundesregierung Verbraucher besser vor teuren Kostenfallen wie ungewollten Verträgen für Handy, Strom oder Streamingdienste schützt”, sagt vzbv-Vorstand Klaus Müller. Schwarz-Rot sollte die Auseinandersetzungen rund um das Faire-Verbraucherverträge-Gesetz beilegen und es noch in dieser Legislatur verabschieden.

Rudolf Huber / glp

An diesen Orten ist das Wohnen am teuersten

Eigentlich, so lautet eine bewährte Faustregel, sollte die Wohnungs-Kaltmiete nicht über 30 Prozent des Nettoeinkommens liegen. Denn sonst droht die Gefahr, dass nicht mehr genügend Geld fürs Leben übrigbleibt. Eine aktuelle Studie belegt aber: In Deutschland gilt das nur noch für ein Drittel der Städte und Kreise.

Der laut des Portals ImmoScout24 aktuelle Stand: In 223 von 331 untersuchten deutschen Städten und Landkreisen sind Wohnungs-Suchende zwangsweise bereit, mehr als 30 Prozent ihres Einkommens für die Miete auszugeben.

Vor allem in Bayern haben sich die Suchenden bereits darauf eingestellt, sehr tief in die Tasche greifen zu müssen. So finden sich unter den zehn Städten und Kreisen, in denen der Anteil der Angebotsmiete am Haushaltseinkommen am höchsten ist, gleich sieben bayerische Städte und Kreise. Die Plätze eins bis vier werden ebenfalls von weiß-blauen Orten belegt: An erster Stelle der Kreis Fürstenfeldbruck mit 35,72 Prozent. Dicht dahinter der Kreis Dachau (35,14 Prozent), die Landeshauptstadt München (35,08 Prozent) und der dazugehörige Kreis München (35,07 Prozent).

Hier zeigt sich aber auch, dass die Menschen im Schnitt über mehr Geld verfügen als der Durchschnitt. In München etwa liegt das Haushaltsnettoeinkommen der registrierten Nutzer von ImmoScout24, von denen diese Angabe vorliegt, bei 3.003,50 Euro pro Monat.

Mit seinen 35,08 Prozent führt München auch die Rangliste der deutschen Top 7-Städte an. “Im Vergleich der Metropolen liegt nur noch Berlin unter der 30-Prozent-Regel – und das äußerst knapp”, heißt es. Angesichts der aktuell erreichten 29,72 Prozent dürfte die 30-Prozent-Schallmauer aber bald geknackt werden. Es folgen Düsseldorf (31,32 Prozent), Frankfurt am Main (32,74 Prozent), Köln (33,01 Prozent), Hamburg (33,17 Prozent) und Stuttgart (34,4 Prozent).

Besser ergeht es den Wohnungssuchenden dagegen im sächsischen Kreis Bautzen: Hier liegt der Anteil der Angebotsmiete am Nettoeinkommen bei 22,94 Prozent – und ist damit deutschlandweit am niedrigsten.

Rudolf Huber / glp

„Wir würden ja, aber es passt nicht in unseren Alltag“ – warum Eltern wenig vorlesen

Rund 32 Prozent der Eltern in Deutschland lesen ihren Kindern selten oder nie vor – diese Zahl ist seit Jahren konstant. Erstmalig geht die Vorlesestudie 2020 der Frage nach, welche Gründe dahinterstecken. Dazu wurden bundesweit 528 Eltern befragt, die maximal einmal pro Woche vorlesen.

Die Vorlesestudie 2020, die am 26.10. in einer Online-Pressekonferenz vorgestellt wurde, ist wie der Bundesweite Vorlesetag am 20. November ein gemeinsames Projekt von Stiftung Lesen, DIE ZEIT und Deutsche Bahn Stiftung.

Wenig Zeit

Häufig fehlt es an Zeit und Bereitschaft zum Vorlesen. Die Hälfte der Eltern gibt an, dass es im Haushalt anderes zu tun gibt und sie zu erschöpft zum Vorlesen sind. Außerdem denken 48 Prozent der befragten Eltern, dass ihren Kindern woanders schon genug vorgelesen wird, vor allem in der Kita.

„Vorlesen ist für viele der Befragten eine zusätzliche Belastung in ihrem Alltag“, sagt Dr. Rainer Esser, Geschäftsführer der ZEIT Verlagsgruppe. „Dabei lässt es sich mit anderen Freizeitaktivitäten wie etwa Basteln gut verbinden, das wollen wir noch mehr zeigen. Schon fünf Minuten Vorlesen sind besser als nichts.“

Wenig Bücher

Auch mangelt es in vielen Haushalten an Vorlesestoff. 68 Prozent der befragten Haushalte geben an, dass ihre Kinder maximal zehn Bücher haben. Sie sehen diese Tatsache häufig nicht als Manko, allerdings fänden es 57 Prozent der befragten Eltern gut, wenn ihre Kinder regelmäßig Bücher geschenkt bekämen. Die Studie zeigt auf, dass Buchgeschenke die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass Eltern häufiger vorlesen.

„Geschichten müssen zu den Familien kommen, egal ob als Buch oder digital“, fordert Jürgen Kornmann, Leiter Marketing & PR der Deutschen Bahn AG und Beauftragter Leseförderung der Deutsche Bahn Stiftung. „Vorlesestoff sollte im Alltag überall verfügbar sein – attraktiv, unkompliziert, niedrigeschwellig und in möglichst vielen Sprachen. Das erhöht zudem die Wahrscheinlichkeit, dass die Eltern häufiger vorlesen.“

Wenig Spaß

49 Prozent der Eltern macht Vorlesen keinen Spaß. Damit gehen sehr kritische Vorstellungen vom Vorlesen einher: Die Eltern glauben, schauspielern und ihre Kinder zum geduldigen Zuhören zwingen zu müssen. 44 Prozent der befragten Eltern sagen, dass ihr Kind zu unruhig sei, 31 Prozent geben an, dass ihr Kind selbst gar nicht vorgelesen bekommen möchte.

„Viele der befragten Eltern stehen dem Vorlesen kritisch gegenüber – es macht ihnen keinen Spaß, weil sie sich der Aufgabe nicht gewachsen fühlen“, sagt Dr. Jörg F. Maas, Hauptgeschäftsführer Stiftung Lesen.  „Die Hälfte hat in ihrer eigenen Kindheit zu Hause keine Vorleseerfahrungen gemacht. Ihnen fehlt das Vertrauen, dass Vorlesen jederzeit und überall ohne Übung möglich ist. Das wollen, das müssen wir ändern, denn es geht darum, dass alle Kinder diesen wichtigen Impuls in ihr Leben mitnehmen können!“

Info:
Die Vorlesestudie wird seit 2007 jährlich durchgeführt. 2020 hat iconkids & youth München im Mai und Juni 528 Eltern von Kindern im Alter von 1-6 Jahren (358 Mütter, 170 Väter) persönlich-mündlich befragt, die maximal einmal pro Woche vorlesen. Die Ergebnisse sind repräsentativ für die Gruppe der selten und nie vorlesenden Eltern bundesweit.

Alle Ergebnisse sowie Vorleseempfehlungen für Kinder zwischen einem und acht Jahren finden Sie unter: www.stiftunglesen.de/vorlesestudie

Zentrale Ergebnisse aus den zurückliegenden Vorlesestudien lauten:

  • Vorlesen fördert die Lesemotivation und das Leseverhalten (2011/2018)
  • Vorlesen fördert die sprachliche Entwicklung (2018)
  • Vorlesen fördert die persönliche Entwicklung (2015)
  • Vorlesen fördert die sozialen Kompetenzen von Kindern (2015/2016)
  • 91 Prozent der Kinder in Deutschland lieben es, wenn ihnen vorgelesen wird und wünschen sich, dass dies noch viel öfter geschieht. (2016)

Beim Bundesweiten Vorlesetag setzen jedes Jahr Hundertausende Menschen ein Zeichen für das Vorlesen. 2020 findet er am 20. November statt. Weitere Informationen und Anmeldung: www.vorlesetag.de

red

Waldzustand im Land verschlechtert sich weiter

Der Zustand der Wälder hat sich weiter verschlechtert. Trockenheit und Hitze schwächen die Waldbäume im dritten Jahr in Folge. Das erklärte am Donnerstag Forstminister Peter Hauk anlässlich der Vorstellung des Waldzustandsberichts 2020. Der Waldumbau sei eine gesellschaftlich wichtige Jahrhundertaufgabe.

„Das dritte Jahr in Folge mit einer extremen Witterung hat die Wälder Baden-Württembergs schwer getroffen. Der Zustand der Wälder hat sich weiter verschlechtert, so dass mittlerweile 46 Prozent der Fläche als deutlich geschädigt eingestuft wird. Damit haben wir ein noch nie dagewesenes Schadniveau seit Beginn der Waldzustandserhebung erreicht“, sagte der Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Hauk, am Donnerstag, 22. Oktober, in Stuttgart anlässlich der Vorstellung des Waldzustandsberichts 2020.

Zustand der Wälder hat sich weiter verschlechtert

Im Rahmen der Waldzustandserhebung wird landesweit die Kronenverlichtung als Maß für den Gesundheitszustand der Waldbäume aufgenommen. Die Folgen der drei letzten überdurchschnittlich warmen und trockenen Jahre seien bei allen Baumarten zu beobachten. Der mittlere Nadel- bzw. Blattverlust habe sich bei der Fichte, der Kiefer, der Esche und der Buche weiter verschlechtert. Der Zustand der Tanne stagniere auf einem hohen Schadniveau. Die Eiche zeige als einzige Hauptbaumart deutliche Verbesserungen des Kronenzustands, der aber immer noch auf einem hohen Schadniveau ist.

„Das Land stellt den Waldbesitzern nahezu 30 Millionen Euro zur Verfügung und unterstützt sie damit bei der Bewältigung der gravierenden Schäden. Insbesondere für die Aufarbeitung, die Lagerung und den Transport des Schadholzes aber auch für das Auffinden der vom Borkenkäfer befallenen Bäume und für den Aufbau klimastabiler Wälder werden staatliche Hilfen gewährt“, erklärte Forstminister Hauk. Außerdem habe das Land über den Notfall-Plan zusätzliche Mittel in die Forschung investiert.

„Ziel ist es, weitere wissensbasierte Grundlagen zum Aufbau klimastabiler, naturnaher Wälder zu entwickeln und Kenntnisse über alternative Baumarten zu gewinnen, die künftig eine größere Rolle spielen könnten. Auf dieser Grundlage können wir die Waldbesitzer individuell, unabhängig und kostenlos beraten und den Waldumbau in Baden-Württemberg weiter vorantreiben“, erklärte Minister Hauk.

Waldumbau als gesellschaftlich wichtige Jahrhundertaufgabe

Die dramatische Schadsituation in den Wäldern mache mehr als deutlich, dass mit den Anstrengungen zum Waldumbau hin zu einem Mehr an Klimastabilität nicht nachgelassen werden dürfe. „Die Prognosen zum Klimawandel sagen voraus, dass Extremwetterperioden, wie wir sie in den letzten drei Jahren erlebt haben, häufiger auftreten werden. Fakt ist, dass sich der Wald, so wie wir ihn heute kennen, verändern wird. Unsere Waldbesitzer und Forstexperten stehen vor einer gesellschaftlich wichtigen Jahrhundertaufgabe, die nicht nur sie, sondern auch kommende Generationen beschäftigen wird“, betonte Hauk.

red

Bevölkerung Deutschlands seit 2010 erstmals wieder gesunken

In der Bundesrepublik ist die Bevölkerungszahl rückläufig. Am 30. Juni 2020 lebten 83,1 Millionen Menschen in Deutschland. Die Bevölkerungszahl ist damit im 1. Halbjahr 2020 um 40 000 Personen gegenüber dem Jahresende 2019 zurückgegangen (-0,05 %). Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) in einer Mitteilung am Dienstag bekannt gab, war die Bevölkerung zuletzt im 2. Halbjahr 2010 gesunken (-0,1 %).

Seit 2011 wuchs die Bevölkerung Deutschlands stetig an. Der stärkste Anstieg mit einem Plus von 717 000 Personen beziehungsweise 0,9 % wurde zuwanderungsbedingt im 2. Halbjahr 2015 gegenüber dem 1. Halbjahr 2015 beobachtet. In den Folgejahren verlangsamte sich das Bevölkerungswachstum und hatte im 1. Halbjahr 2019 nur noch ein Plus von 54 000 Personen (+0,1 %) bzw. im 2. Halbjahr 2019 betrug der Bevölkerungszuwachs 94 000 Personen (+0,1 %). Der aktuelle Rückgang wird im Zusammenhang mit der durch die Corona-Pandemie bedingten verminderten Zuwanderung im 1. Halbjahr 2020 gesehen.

Geringere Zuwanderung ursächlich für Rückgang der Bevölkerungszahl

Während sich die Zahl der Zu- und Fortzüge im Januar und Februar 2020 noch auf dem Niveau der Vorjahresmonate bewegten, ist ab März insbesondere bei den Zuwanderungen ein starker Einbruch zu beobachten. Die Nettozuwanderung im 1. Halbjahr 2020 lag nach vorläufigen Ergebnissen mit 74 000 Personen deutlich unter dem Wert des Vorjahres (+167 000 Personen). Gleichzeitig lag die Zahl der Gestorbenen nach vorläufigen Ergebnissen um 112 000 Personen über der Zahl der Lebendgeborenen (1. Halbjahr 2019: 105 000), so dass die verminderte Nettozuwanderung das Geburtendefizit in der ersten Jahreshälfte 2020 nicht ausgleichen konnte und es zu dem beobachteten Bevölkerungsrückgang kam.

Ebenso wie der Einbruch der Wanderungen über die Grenzen Deutschlands konzentriert sich der Rückgang der Bevölkerungszahl im 1. Halbjahr 2020 auf die Monate März bis Mai (-59 000 Personen in Summe). Im Juni war wieder ein Bevölkerungszuwachs von 4 000 Personen zu verzeichnen, dieser lag aber noch unter dem Vorjahreswert (Juni 2019: +14 000 Personen).

Diese Entwicklungen der Wanderungs- und Bevölkerungszahlen fallen zeitlich mit den durch die Corona-Pandemie bedingten Einschränkungen zusammen. Neben den eingeschränkten Reisemöglichkeiten könnte aber auch eine verzögerte Erfassung der Wanderungsfälle eine Rolle spielen. So wurden möglicherweise aufgrund von Einschränkungen im Publikumsverkehr von Einwohnermeldebehörden Zu- und Fortzüge zeitlich verzögert registriert und teilweise erst in späteren Berichtsmonaten ausgewiesen. Somit ist nicht ausgeschlossen, dass es zu Nachholeffekten bei der Erfassung von zugewanderten Einwohnerinnen und Einwohnern kommt.

Ausländeranteil im 1. Halbjahr 2020 langsamer gewachsen als im Vorjahr

Während die Entwicklung der deutschen Bevölkerung im 1. Halbjahr 2020 mit der Entwicklung im Vorjahr vergleichbar ist, unterscheidet sich die Entwicklung der nichtdeutschen Bevölkerung infolge der reduzierten Zuwanderung deutlich stärker. In den Monaten Januar und Februar 2020 waren die Zuwächse der nichtdeutschen Bevölkerung noch ähnlich hoch wie in den Vorjahresmonaten. Nach einem im Vergleich zum Vorjahr reduzierten Zuwachs in März 2020 ging die nichtdeutsche Bevölkerung in April und Mai 2020 zurück, wuchs aber im Juni wieder leicht an. Demzufolge stieg der Ausländeranteil in der ersten Jahreshälfte 2020 mit 0,1 Prozentpunkten langsamer an als im gleichen Zeitraum des Vorjahres (0,2 Prozentpunkte). Zum 30. Juni 2020 lag der Ausländeranteil damit bei 12,6 %.

Bevölkerungszahl in zehn Bundesländern gesunken

Im 1. Halbjahr 2020 verringerte sich die Bevölkerungszahl in zehn von sechszehn Bundesländern. Im Vergleich dazu hatten im 1. Halbjahr 2019 nur sechs Bundesländer einen Rückgang zu verzeichnen.

Mecklenburg-Vorpommern hatte als einziges Bundesland eine umgekehrte Entwicklung zu verzeichnen. Die Bevölkerung ist in der ersten Jahreshälfte 2020 leicht gestiegen (+0,1 %), obwohl die Bevölkerung im gleichen Zeitraum des Vorjahres noch geringfügig zurückgegangen war (-0,04 %). In Berlin unterscheidet sich die Bevölkerungsentwicklung am stärksten im Vergleich zum Vorjahr. In der ersten Jahreshälfte 2019 hatte das Bundesland noch einen Zuwachs von 0,2 % zu verzeichnen. In der ersten Jahreshälfte 2020 ging die Bevölkerungszahl dagegen um 0,2 % zurück.

red

Rekord: 42.583.626,40 Euro Gewinn beim Lotto geht nach Baden-Württemberg

Eine Gewinnerin aus Baden-Württemberg knackte den Lotto-Jackpot: Eine Kundenkartenspielerin aus dem Zollernalbkreis gewann bei der Samstagsziehung den Lotto-Jackpot. Weil ihr das bundesweit als Einzige gelang, erzielte sie damit den Rekordgewinn von über 42,5 Millionen Euro. Der Treffer war bereits der 19. Millionengewinn des Jahres in Baden-Württemberg. Das gab die Lotto-Zentrale am Montag bekannt

„Wir freuen uns, dass der neue Gewinnplan Wirkung zeigt und einen so hohen Jackpot möglich gemacht hat“, so Lotto-Geschäftsführer Georg Wacker. „Natürlich ist es etwas ganz Besonderes, wenn der höchste Gewinn aller Zeiten im LOTTO 6aus49 nach Baden-Württemberg geht. Wir gratulieren unserer Kundin ganz herzlich!“ Die Lotto-Spielerin verzeichnete bei der Ziehung vom 10. Oktober die sechs Gewinnzahlen 4, 8, 16, 22, 28 und 33. Auch die passende Superzahl 6 stand auf ihrer Spielquittung. Die Frau aus dem Zollernalbkreis gewinnt damit exakt 42.583.626,40 Euro – komplett steuerfrei ausbezahlt. Die Wahrscheinlichkeit auf den Volltreffer lag bei eins zu 140 Millionen.

Zweithöchster Jackpot der Lotto-Geschichte
Die Ziehung am Samstag steckte voller Highlights: Mit über 42 Millionen Euro lag der Jackpot so hoch wie seit über zehn Jahren nicht mehr. Er war damit der zweithöchste Lotto-Gewinntopf der Geschichte. Aufgrund der Gewinnplanänderung, die seit dem 23. September gilt, kann der LOTTO 6aus49-Jackpot ohne zeitliches Limit bis auf 45 Millionen Euro anwachsen.

Gewinnerin spielte mit Kundenkarte
Wer hinter der Gewinnerin steckt, ist der Lotto-Gesellschaft bereits bekannt. Die Frau gab ihren Tipp in einer Annahmestelle mit Kundenkarte ab. Die 42,5 Millionen Euro werden ihr in den nächsten Tagen automatisch überwiesen. Gleichzeitig bietet Lotto Baden-Württemberg der Gewinnerin einen Besuch in der Stuttgarter Zentrale an. Dort erhält sie von einem erfahrenen Team Verhaltenstipps.

red

Das sollten Hundebesitzer unbedingt beachten

Hunde sind der beste Freund des Menschen. 2019 lebten laut Statistik knapp neun Millionen Vierbeiner in deutschen Haushalten. Damit das Zusammenleben zwischen Mensch und Tier im Alltag gut funktioniert, müssen einige Regeln beachtet werden. ARAG-Experten verraten zum Welthundetag am 10. Oktober 2020, worauf es ankommt.

Ist Hundegebell Ruhestörung? Schwierig kann Hundegebell werden, das länger als 30 Minuten täglich und länger als zehn Minuten am Stück andauert. Und während der nächtlichen Ruhezeiten und in der Mittagszeit müssen Hunde im Freien überhaupt das Bellen möglichst einstellen. Notfalls müssen sie ins Haus.

Muss ich meinen Hund im Auto anschnallen? Eine Anschnallpflicht für Hunde besteht nicht. Allerdings gelten Tiere laut Straßenverkehrsordnung (StVO) als Ladung. Und die ist so zu verstauen und zu sichern, dass sie selbst bei einer Vollbremsung oder plötzlichen Ausweichbewegungen nicht verrutschen, umfallen oder hin- und herrollen.

Dog-Sharing: Es gibt Situationen, in denen der Job oder andere Umstände es nicht zulassen, sich angemessen um seinen Vierbeiner zu kümmern. Dann könnte das so genannte Dog-Sharing die Lösung sein: Zwei Personen teilen sich die Pflege des Tieres und kümmern sich gemeinsam um den Hund.

Urlaub ohne Hund: Wer nicht mit seinem Hund in den Urlaub fahren kann oder möchte, muss eine Ferienbetreuung für den Vierbeiner finden. Der Klassiker in Sachen Tierbetreuung ist die Tierpension.

Bußgelder für Hundehaufen: Angesichts von täglich einer Million Kilogramm Hundekot, die in Deutschland schätzungsweise anfällt, ist es nicht verwunderlich, dass es dieses Thema in immer mehr kommunale Satzungen geschafft hat. Bis zu 1.000 Euro müssen Hundebesitzer berappen, wenn sie die Hinterlassenschaften ihrer Vierbeiner liegenlassen.

Ralf Loweg / glp