Investitionsstau in Sporthallen und Bädern: Marode Sportstätten gefährden Breitensport

Marode Hallen, geschlossene Bäder: Die Infrastruktur für Sport in Deutschland steht vor einer tiefen Krise. Kommunen warnen, dass immer mehr Sportangebote gestrichen werden müssen. Die Lösung? Milliardeninvestitionen und weniger Bürokratie.

Berlin – Eine neue Untersuchung untermauert den zum Teil besorgniserregenden Zustand von Sportstätten in deutschen Städten, Gemeinden und Landkreisen.

Wie aus der neuen Studie des Deutschen Instituts für Urbanistik (Difu) im Auftrag der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) hervorgeht, über die die Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Sonntagsausgaben) berichten, kommt es in 40 Prozent der Kommunen bereits jetzt vor, dass einzelne Sportangebote wegen des baulichen Zustands der Sportanlagen nicht stattfinden können. 36 Prozent der Kommunen befürchten, dass sie das Sportangebot wegen bröckelnder Hallen und Sportbäder in den kommenden Jahren reduzieren müssen, heißt es in der Erhebung.

59 Prozent der befragten Städte, Gemeinden und Landkreise gab an, dass der Investitionsrückstand bei Sporthallen “gravierend” oder “nennenswert” sei, bei Hallenbädern sagten das sogar 62 Prozent. Besonders der Schwimmsport ist demnach betroffen. Geschehe nichts, müssten in den nächsten drei Jahren den Kommunen zufolge fast jedes siebte Hallenbad (13,4 Prozent) und jedes sechste Freibad (15,9 Prozent) geschlossen werden. Der Deutsche Städte- und Gemeindebund (DStGB) spricht angesichts der Zahlen von einer “dramatischen Entwicklung”.

“Mehr als ein Drittel der Kommunen sehen eine Reduzierung des Angebots als dringend notwendig an. Zudem wird vielerorts etwa davon ausgegangen, dass weitere Frei- und Hallenbäder geschlossen werden müssen: Das ist ein fatales Signal an den Breitensport und den Schwimmunterricht”, sagte DStGB-Hauptgeschäftsführer André Berghegger den Funke-Zeitungen.

Gleichzeitig forderte Berghegger Bund und Länder auf, die finanzielle Unterstützung für Neubauten und Sanierungen sicherzustellen. Eine große Investitionsoffensive in die Sportinfrastruktur sei unausweichlich. “Dabei sollte auf kleinteilige Förderprogramme verzichtet und stattdessen auf Budgets für die Kommunen gesetzt werden. Wir brauchen dringend einen `Entwicklungsplan Sport`, der die Investitionen in die Sportinfrastruktur auch und gerade im Breitensport ermöglicht und eine tragfähige Finanzierungsbasis schafft”, sagte er.

Das Difu hatte im Oktober des vergangenen Jahres 307 Städte, Gemeinden und Landkreise zur Situation der kommunalen Sportanlagen befragt. Die Erhebung sei zwar nicht bundesweit repräsentativ, vermittele jedoch einen belastbaren Eindruck der kommunalen Wahrnehmung, heißt es von der KfW. Stefanie Brilon, Kommunalexpertin bei der deutschen Förderbank, erklärte angesichts der Zahlen, dass Teile des Sportangebots in den Kommunen in Gefahr seien. “Es gibt einen großen Investitionsstau”, so Brilon gegenüber den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.

Das zuletzt veröffentlichte KfW-Kommunalpanel wies für das Jahr 2023 über alle kommunalen Aufgaben hinweg einen wahrgenommenen Investitionsrückstand in Höhe von 186,1 Milliarden Euro aus. Das sei im Vergleich zum Jahr davor ein Anstieg um 12,4 Prozent gewesen. Auf den Sportbereich entfiel dabei ein Investitionsbedarf von 12,12 Milliarden Euro. Kommunen investieren dabei durchaus in neue Hallen oder auch Bäder. Im vergangenen Jahr waren der KfW zufolge Investitionen im Bereich der Sportinfrastruktur für rund 3,9 Milliarden Euro geplant. Das entspreche zwar nominal einem Anstieg, aufgrund der zum Teil drastischen Preissteigerungen im Baugewerbe sei jedoch real von einem Rückgang der Investitionen auszugehen.

In Deutschland befinden sich knapp zwei Drittel aller Sportanlagen in kommunaler Trägerschaft. 30 Prozent davon sind 40 Jahre oder älter, heißt es vom Deutschen Städte- und Gemeindebund. Laut Deutschem Olympischen Sportbund (DOSB) gibt es hierzulande rund 86.000 Sportvereine mit derzeit mehr als 28 Millionen Mitgliedern. Rund 58 Prozent der Vereine nutzen eigenen Angaben zufolge kommunale Sportanlagen für ihr Angebot.

Grundsätzlich planen der Difu-Befragung zufolge 29 Prozent der teilnehmenden Kommunen, die Zahl der Sportstätten auszubauen. Laut Befragung verfügt nahezu jede befragte Kommune (94 Prozent) über Sporthallen, knapp gefolgt von Sportplätzen (92 Prozent). Etwas mehr als die Hälfte der teilnehmenden Kommunen verfügt über Freibäder und 46 Prozent über Hallenbäder.

Sonstige Sportstätten, wie Reithallen und Bolzplätze, sind in etwa 21 Prozent, sowie Eissporthallen in acht Prozent der teilnehmenden Kommunen vorhanden. Diese Anteile würden sich laut KfW kaum zwischen Ost und West unterscheiden. Lediglich der Anteil der Kommunen, in denen es ein Hallenbad gibt, ist im Osten mit rund 34 Prozent deutlich geringer als im Westen (49 Prozent), so die Förderbank.

Mit Blick auf einen geplanten Ausbau des Sportstättenangebots spielt der Studie zufolge vor allem die Größe der jeweiligen Kommune eine Rolle: 78 Prozent aller Städte mit mehr als 50.000 Einwohnern planen aktuell den Bau neuer Sportstätten in den kommenden Jahren. Es folgen Kommunen mit 20.000 bis 50.000 Einwohnern (45 Prozent). Bei Kommunen mit 2.000 bis 5.000 Einwohnern berichten hingegen nur neun Prozent von einem solchen Vorhaben. Bei Landkreisen will ein gutes Drittel Investitionen in dem Bereich tätigen – wenn Geld vorhanden ist.

Mit Blick auf die Frage, wie die Finanzierungslücke zu schließen ist, ist man sich auf kommunaler Ebene größtenteils einig: 76 Prozent der befragten Kommunen sehen eine Lösung vor allem in einer besseren Grundfinanzierung von Kommunen, gefolgt von weniger Bürokratie in Förderprogrammen (55 Prozent). Auch ein geringerer Eigenanteil (31 Prozent) und die Aufstockung der Investitionshilfen von Bund und Ländern (29 Prozent) werden als hilfreich angesehen.

red

Los Angeles in Flammen: Mindestens 16 Tote – Trump in der Kritik

Die verheerenden Brände in Los Angeles und Umgebung fordern immer mehr Opfer: Mindestens 16 Menschen starben, tausende Gebäude wurden zerstört. Kalifornien kämpft weiter gegen die Flammen, während die politische Schuldzuweisung zwischen Gouverneur Newsom und Donald Trump eskaliert.

Los Angeles – Bei den Bränden in und um Los Angeles ist die Zahl der bestätigten Todesfälle zuletzt weiter gestiegen. Wie die Behörden mitteilten, kamen mindestens 16 Menschen bei der Katastrophe ums Leben. Die Zahl der Toten könnte zudem noch weiter steigen.

Elf der Todesopfer stehen demnach im Zusammenhang mit dem sogenannten Eaton-Brand in und bei Pasadena und Altadena im Norden von LA. Die verbleibenden fünf Opfer stehen im Zusammenhang mit dem Palisades-Brand in den Pacific Palisades, hieß es. Acht der Opfer wurden noch nicht identifiziert. Mehr als 12.000 Gebäude wurden zudem durch die Flammen zerstört.

Eine Entwarnung ist derweil noch nicht in Sicht. Der Nationale Wetterdienst der USA warnt noch bis Mittwoch vor erhöhter bis kritischer Brandgefahr für ganz Los Angeles und Ventura. Der Palisades-Brand – der größte Brand – ist zudem weiterhin kaum eingedämmt. Auch der Eaton-Brand beschäftigt die Einsatzkräfte weiter. Bei den zwei anderen Bränden – der Kenneth-Brand und der Hurst-Brand – wurden dagegen größere Fortschritte bei der Eindämmung erzielt.

Die politische Aufarbeitung der Katastrophe läuft unterdessen bereits auf Hochtouren. So lud Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom den designierten US-Präsidenten Donald Trump nach Kalifornien ein, um sich ein Bild von der Zerstörung zu machen. Trump hatte den Gouverneur und die politischen Verantwortlichen von Los Angeles zuvor für die Brände verantwortlich gemacht und behauptet, sie hätten Entscheidungen getroffen, die die Krise verschlimmert hätten.

Der künftige US-Präsident legte auch in der Nacht zu Sonntag noch einmal nach: “Die Brände in LA wüten immer noch. Die inkompetenten Politiker haben keine Ahnung, wie sie zu löschen sind”, schrieb er bei seinem Kurznachrichtendienst Truth Social. Es sei eine der schlimmsten Katastrophen in der Geschichte des Landes. “Sie schaffen es einfach nicht, die Brände zu löschen. Was ist nur los mit ihnen?”, so Trump.

red

Nordkoreanische Soldaten gefangen: Selenskyj präsentiert ersten „Beweis“ für Einsatz in Russland

Die Ukraine meldet einen seltenen Erfolg: Zwei nordkoreanische Soldaten wurden bei Kämpfen in Kursk gefangen genommen. Präsident Selenskyj spricht von einem wichtigen Beweis für Nordkoreas Unterstützung des russischen Krieges.

Kiew – Die Ukraine hat nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj bei Kämpfen in der Region Kursk zwei nordkoreanische Soldaten gefangen genommen. Beide seien mit Verletzungen nach Kiew gebracht worden, wo sie von den Ermittlern des Inlandsgeheimdienstes SBU verhört werden, teilte Selenskyj am Samstag mit.

Über soziale Medien wurden auch mehrere Bilder von den Gefangenen veröffentlicht. “Wie alle Gefangenen erhalten auch diese beiden nordkoreanischen Soldaten die notwendige medizinische Versorgung”, so Selenskyj. Journalisten werde man Zugang zu diesen Gefangenen gewähren. “Die Welt muss wissen, was vor sich geht”, so der ukrainische Präsident.

Nach ukrainischen und westlichen Schätzungen sollen rund 11.000 nordkoreanische Soldaten derzeit in der Region Kursk stationiert sein. Die Ukraine wirft Russland und Nordkorea vor, normalerweise jeden Beweis für die nordkoreanische Beteiligung am Krieg gegen die Ukraine zu vernichten. Deshalb stelle die Gefangennahme einen Erfolg dar, hieß es.

red

Vorwurf Polizeigewalt: Linken-Politiker bei AfD-Protesten bewusstlos geschlagen

Schwere Vorwürfe gegen die Polizei: Bei den Protesten gegen den AfD-Parteitag in Riesa soll ein Linken-Abgeordneter trotz deutlicher Kennzeichnung von Beamten geschlagen worden sein. Die Partei kündigt rechtliche Schritte an und fordert eine klare Verurteilung des Vorfalls.

Berlin/Riesa – Die Linke wirft der Polizei vor, bei den Protesten gegen den AfD-Parteitag ihren Landtagsabgeordneten Nam Duy Nguyen und einen Begleiter geschlagen zu haben. “Wir sind entsetzt über den Angriff auf unseren Abgeordneten Nam Duy Nguyen und seinen Begleiter”, sagte Linken-Bundeschef Jan van Aken am Samstagnachmittag. “Beide haben mit Abgeordneten-Ausweis und Warnweste deutlich auf die Rolle als Parlamentarischer Beobachter hingewiesen und sich selbst deeskalierend verhalten. Trotzdem wurden sie von Polizisten ins Gesicht geschlagen. Wir werden Strafanzeige gegen die verantwortlichen Beamten stellen”, so van Aken. Linken-Chefin Ines Schwerdtner appellierte: “Wir fordern alle Parteien in Sachsen und bundesweit auf, diesen Angriff ohne Wenn und Aber zu verurteilen. Parlamentarische Beobachtung ist ein hohes Gut, das im Interesse von Demokratie und Rechtsstaat verteidigt werden muss.” Polizeigewalt untergrabe das Vertrauen der Bürger und “darf grundsätzlich nicht hingenommen werden”, forderte Schwertdner. Laut der Linken wurde Nam Duy Nguyen von dem Schlag eines Polizisten bewusstlos, sein Begleiter habe Verletzungen im Gesicht davongetragen. Der Landtagsabgeordnete und sein Team hätten am Rande eines Polizeieinsatzes gestanden, deutlich mit ihren Westen als Parlamentarische Beobachter gekennzeichnet. Obwohl der Linken-Politiker die Polizisten, die auf sie zuliefen, mehrfach auf seinen Status als Abgeordneter des Landtages und Parlamentarischer Beobachter hingewiesen habe, hätten sie auf ihn und seinen Begleiter eingeschlagen.

red

AfD kürt Alice Weidel offiziell zur Kanzlerkandidatin

Die AfD geht mit einer Kanzlerkandidatin in die Bundestagswahl: Alice Weidel wurde beim Parteitag in Riesa ohne Gegenstimmen nominiert. Ihre Agenda? Grenzschließungen, das Ende der Energiewende und der Wiedereinstieg in die Kernkraft.

Riesa – AfD-Chefin Alice Weidel ist offiziell zur Kanzlerkandidatin ihrer Partei gekürt worden. Beim Bundesparteitag in Riesa wurde sie am Samstagmittag ohne Gegenstimmen per Akklamation gewählt.

Eine Bewerbungsrede hielt Weidel vor der Abstimmung nicht, stattdessen brachte ihr Co-Chef Tino Chrupalla den Tagesordnungspunkt ein. Er sprach dabei von einem “historischen Tag”. Weidel selbst äußerte sich erst nach der Kandidatenkür. Sie sagte, dass die AfD einen “Zukunftsplan” für Deutschland habe.

Insbesondere ging sie auf das Thema Migration ein. Man wolle “die Grenzen lückenlos schließen” und “jeden illegal und ohne Papiere Einreisenden zurückweisen”. Die Versorgung von Asylbewerbern werde man von Geld- auf Sachleistungen umstellen, Sozialleistungen für nicht Aufenthaltsberechtigte streichen und Rückführungen “im großen Stil” durchführen. “Wenn das dann Remigration heißen soll, dann heißt es eben Remigration”, sagte sie.

Mit Blick auf die Wirtschaft sagte Weidel, dass man “Technologieoffenheit” wolle. Verbote von Verbrennermotoren sowie von Öl- und Gasheizungen werde man aufheben. “Wir werden das Ende der Energiewende und den Ausstieg aus der EU-Klimapolitik einläuten”, fügte sie hinzu. “Funktionsfähige Kernkraftwerke werden wir natürlich wieder ans Netz nehmen und in zukunftsfähige Reaktoren der neuen Generation investieren.” Zudem wolle man die Pipeline Nord Stream wieder in Betrieb nehmen, kündigte die AfD-Kanzlerkandidatin an.

Es ist das erste Mal, dass die Partei mit dem eigenen Anspruch auf die Übernahme des Amts des Regierungschefs in die Bundestagswahl geht. Da alle anderen Parteien bisher eine Zusammenarbeit ausschließen, sind Weidels Aussichten dem Vernehmen nach aber gering.

red

„Putins Schattenflotte gefährdet Europa“: Baerbock erhebt schwere Vorwürfe

Ein havarierter Öltanker vor Rügen sorgt für Kritik: Außenministerin Annalena Baerbock macht Russland und seine sogenannte „Schattenflotte“ verantwortlich. Die maroden Tanker seien nicht nur eine Umweltgefahr, sondern auch Teil eines größeren Plans, um Sanktionen zu umgehen und Europa zu destabilisieren.

Berlin – Angesichts des vor Rügen havarierten Öltankers hat Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) Vorwüfe gegen Russland erhoben. “Mit dem ruchlosen Einsatz einer Flotte von rostigen Tankern umgeht Putin nicht nur die Sanktionen, sondern nimmt auch billigend in Kauf, dass der Tourismus an der Ostsee zum Erliegen kommt – sei es im Baltikum, in Polen oder bei uns”, sagte Baerbock am Freitag. “Es ist Teil des russischen Plans, solche Folgen billigend in Kauf zu nehmen.”

Sie habe gemeinsamen mit ihren Kollegen aus dem Ostseeraum immer wieder “genau vor diesem Szenario” gewarnt, sagte die Außenministerin. “Russland gefährdet unsere europäische Sicherheit nicht nur mit seinem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg auf die Ukraine, sondern auch mit durchtrennten Kabeln, verschobenen Grenzbojen, Desinformationskampagnen, GPS-Störsendern, und eben auch mit maroden Öltankern.”

Wer vor dieser Bedrohung die Augen verschließe, handle “ebenso fahrlässig wie diejenigen, die damals Nord-Stream 2 als rein wirtschaftliches Projekt darstellten”, sagte die Grünen-Politikerin. “Genau deshalb haben wir gemeinsam mit unseren Partnern in den vergangenen Monaten die Sanktionslistung der russischen Schattenflotte konsequent vorangetrieben.” Bislang seien über 70 Schiffe von der EU mit Sanktionen belegt worden, so Baerbock. Die Größe der Schattenflotte wird von Experten auf rund 200 bis 1.200 Schiffe geschätzt.

Am Freitag trieb nördlich von Rügen ein Tanker mit geringer Geschwindigkeit manövrierunfähig. Mittlerweile konnte der Notschlepper “Bremen Fighter” eine Schleppverbindung zum Havaristen herstellen. Der Tanker werde nun mit der Schleppverbindung auf Position gehalten, teilte das Havariekommando in Cuxhaven am Freitagnachmittag mit. Demnach hat der Tanker, der unter der Flagge Panamas unterwegs war, etwa 99.000 Tonnen Öl geladen.

Greenpeace hält den Rohöltanker für einen Teil von Russlands Schattenflotte. Das Schiff soll älter als 15 Jahre sein, seit Kriegsbeginn mehrfach Öl aus Russland exportiert haben und über “keine angemessene Haftpflichtversicherung verfügen, die für mögliche Schäden durch Havarien und Ölkatastrophen aufkommt”, so Greenpeace.

red

AfD-Parteitag in Riesa verzögert – Massive Proteste und Verkehrschaos belasten Start

Der Bundesparteitag der AfD in Riesa beginnt am Samstag später als geplant. Grund sind massive Proteste und Verkehrsprobleme, die zahlreiche Delegierte und Gegendemonstranten gleichermaßen betrafen.

Riesa – Wegen massiver Proteste hat sich der Beginn des Bundesparteitags der AfD im sächsischen Riesa am Samstag verzögert. Da es offenbar zahlreiche Delegierte nicht rechtzeitig bis zum Beginn in die Veranstaltungshalle schafften, wurde der eigentlich für 10 Uhr geplante Start um mindestens eine Stunde nach hinten verschoben.

In der Stadt war es bereits seit den frühen Morgenstunden zu Gegendemonstrationen gekommen. Die Polizei, die mit einem Großaufgebot im Einsatz ist, rechnet mit bis zu 10.000 Versammlungsteilnehmern aus dem gesamten Bundesgebiet. Zunächst blieb es offenbar größtenteils friedlich, die Stimmung war aber angespannt und vereinzelt versuchten Personengruppen rund um Riesa, polizeiliche Sperrungen zu durchbrechen.

Zudem gab es bei den Demos Verzögerungen: Laut Polizei waren auf der eigentlichen Versammlungsfläche des Gegenprotests zunächst nur vereinzelt Personen anzutreffen. Stattdessen war aber die B 169 wegen polizeilicher Maßnahmen im Zuge des Gegenprotests im Bereich Riesa nicht befahrbar. Und auch auf dem Weg vom Bahnhof zur Veranstaltungshalle stockte es. Später füllte sich aber auch die Versammlungsfläche zunehmend.

red

Schuldig in 34 Anklagepunkten: Trump muss trotzdem nicht ins Gefängnis

Im New Yorker Strafprozess gegen Donald Trump wurde der Ex-Präsident trotz der Verurteilung in 34 Anklagepunkten über die Fälschung von Geschäftsunterlagen und Wahlgesetzverstößen bedingungslos entlassen. Der Richter entschied, dass Trumps Amt ihn vor einer Geld- oder Haftstrafe schützt. Der Fall steht im Zusammenhang mit den Schweigegeldzahlungen an Stormy Daniels während der Präsidentschaftswahl 2016.

New York  – Der designierte US-Präsident Donald Trump ist am Freitag im New Yorker Strafprozess über die Fälschung von Geschäftsunterlagen und Verstöße gegen das Wahlgesetz ohne Strafe bedingungslos entlassen worden. Der New Yorker Richter Juan Merchan machte in der Verkündung des Strafmaßes deutlich, dass lediglich sein Amt den in allen 34 Anklagepunkten als Schwerverbrecher verurteilten Ex-Präsidenten vor einer Geld- oder Haftstrafe schützt.

Das Urteil gegen Trump steht in Verbindung mit Schweigegeldzahlungen an Pornodarstellerin Stormy Daniels in Höhe von 130.000 Dollar. Trump war nicht für die Zahlung an sich angeklagt, diese ist in den USA legal. Er soll dem Urteil zufolge jedoch die Zahlungen, die sein früherer Anwalt Michael Cohen für ihn tätigte, als gewöhnliche Rechtskosten getarnt haben. In New York ist Unterlagenfälschung ein Vergehen – außer sie hat das Ziel, ein anderes Verbrechen zu verschleiern.

Die Staatsanwaltschaft witterte bei der verschleierten Zahlung eine Verschwörung zur Unterstützung einer politischen Kampagne mit “ungesetzlichen Mitteln”. Sie warf Trump damit vor, während der Präsidentschaftskampagne 2016 gegen das Wahlgesetz verstoßen zu haben.

Sein früherer Anwalt belastete in dem Prozess den damaligen Präsidentschaftsbewerber: Trump soll ihn beauftragt haben, Berichte über seine Affären zu stoppen. Der inzwischen wiedergewählte Ex-Präsident selbst sagte in dem Prozess nicht aus. Seine Verteidigung versuchte, Cohen als Lügner darzustellen.

Trump war schließlich von den zwölf Geschworenen in allen 34 Anklagepunkten für schuldig befunden worden. Es war das erste Mal, dass ein Ex-Präsident in einem Strafprozess schuldig gesprochen wurde.

Bereits vor der nun erfolgten Verkündung des Strafmaßes hatte der Richter angedeutet, dass Trump nicht ins Gefängnis muss. Er verwies unter anderem auf die Immunitäts-Entscheidung des von Republikanern dominierten Obersten Gerichtshofs. Eine bedingungslose Entlassung scheine “die praktikabelste Lösung zu sein”, um die Endgültigkeit des Urteils zu gewährleisten und dem Beklagten die Möglichkeit zu geben, seine Berufungsmöglichkeiten zu nutzen, argumentierte Merchan.

red

Im Gespräch mit Musk: Alice Weidel stellt AfD als ‘libertär-konservative Partei’ vor

AfD-Spitzenkandidatin Alice Weidel stellt sich im Gespräch mit Elon Musk als Vertreterin einer „libertär-konservativen Partei“ dar und nimmt Stellung zur politischen Ausrichtung der AfD. Dabei sorgt sie mit Aussagen über den Nationalsozialismus und die politische Entwicklung in Deutschland für Diskussionen.

Berlin – Alice Weidel hat im Gespräch mit dem Multi-Milliardär Elon Musk versucht, ihre Partei als “libertäre konservative Partei” darzustellen. Man werde die ganze Zeit falsch dargestellt, sagte Weidel am Donnerstagabend auf Englisch im Livestream auf Musks Plattform X, nachdem dieser ihr die Gelegenheit gegeben hatte, über ihre Einstellung zum Nationalsozialismus zu sprechen.

Im “Dritten Reich” seien die Nationalsozialisten, “wie das Wort sagt”, Sozialisten gewesen, behauptete Weidel und Musk stimmte ein, die Nationalsozialisten hätten Industrien “wie verrückt” verstaatlicht. Renommierte Historiker wie Timothy Snyder und Richard Evans sind sich jedoch darüber einig, dass der Begriff “Nationalsozialismus” eine bewusst irreführende Namensgebung war, um die Sympathien der Arbeiter zu gewinnen und eine nationale Einheit zu schaffen. Kommunisten und Sozialdemokraten gehörten zu den ersten Gruppen, die von der SA in Lager gesteckt wurden.

Musk behauptete, in der westlichen Zivilisation würde derzeit überall eine “linksextreme Agenda” vorangetrieben werden. Es scheine, als sei Deutschland ziemlich schlimm von einem “woke mind virus” infiziert worden. Der Multimilliardär und X-Eigentümer wiederholte seinen Wahlaufruf für die AfD. Weidel sei eine “sehr vernünftige Person” und schlage “nichts Unerhörtes” vor, sagte er. Nur die AfD könne Deutschland retten. Die Menschen müssten sich wirklich hinter die AfD stellen, andernfalls würden die Dinge in Deutschland sehr viel schlechter werden, so Musk.

Wagenknecht fürchtet “Rücksichtslos-Gesellschaft”

BSW-Chefin Sahra Wagenknecht hält die Sympathie des Tech-Milliardärs Elon Musk für die AfD für entlarvend. “Elon Musk hat der AfD viel öffentliche Aufmerksamkeit gebracht”, sagte Wagenknecht dem “Redaktionsnetzwerk Deutschland” (Freitagausgaben). “Aber man sollte schon darüber nachdenken, warum ein Ellenbogen-Milliardär wie Elon Musk, der vor allem noch weniger Steuern zahlen und noch weniger Rücksichten auf die Allgemeinheit nehmen will, sich so für die AfD begeistert.”

Die AfD stehe “nicht für ein Zurück zum deutschen Erfolgsmodell einer sozialen Marktwirtschaft mit einem starken Mittelstand und sozialem Zusammenhalt”, so Wagenknecht. “Die Gesellschaft, für die sich Trump, Musk und die AfD engagieren, ist eine Rücksichtslos-Gesellschaft, in der Großunternehmen und Milliardäre sich jeder Verantwortung für das Gemeinwohl entziehen können und soziale Rechte geschreddert werden.”

red

Anerkennung für besondere Leistungen: Bundespolizei prüft Einführung der Tapferkeitsmedaille

Die Bundespolizei erwägt die Einführung von Tapferkeits- und Verdienstmedaillen sowie Stoffabzeichen für spezielle Einheiten. Ziel ist es, den Beamten mehr Identifikation mit ihrer Arbeit zu ermöglichen und ihnen Anerkennung für besondere Leistungen zu bieten. Ein “Paradigmenwechsel” wird bereits bei den Stoffabzeichen angestrebt, während die Medaillenfrage noch in den Bundespolizeidirektionen diskutiert wird.

Potsdam – Die Bundespolizei denkt über die Einführung von Tapferkeits- und anderen Verdienstmedaillen nach.

Außerdem soll den Beamten erlaubt werden, an der Uniform Stoffabzeichen mit Klettrücken zu tragen, die für eine spezielle Einheit oder Tätigkeit stehen, berichtet der “Spiegel”. Beides soll dazu dienen, dem “großen Bedürfnis” der Mitarbeiter “hinsichtlich der Identifikation mit unserer Behörde besser zu entsprechen”, wie es in einem Schreiben des Bundespolizeipräsidiums heißt.

Während bei den Stoffabzeichen schon von einem “Paradigmenwechsel” die Rede ist, die Sache demnach im Prinzip beschlossen scheint, geht es bei den Orden und Ehrenabzeichen um eine “erste Einschätzung” in den Bundespolizeidirektionen, wie diese dazu stehen.

Spezielle Stoffpatches dürfen bisher nur die GSG 9 und das fliegende Personal der Bundespolizei tragen, außerdem Bergführer und Fallschirmspringer. Orden und Ehrenabzeichen für besondere Einsätze gab es bisher nur vereinzelt, etwa bei der Oderflut oder mit der “Afghanistan-Spange” für Auslandseinsätze am Hindukusch.

red