Polizeigewerkschaft fordert Traktor-Verbot bei Protesten

Berlin – Nach den eskalierten Protesten gegen die Grünen in Biberach fordert die Gewerkschaft der Polizei (GdP) ein Verbot von Traktoren bei Demonstrationen. “Die Versammlungsbehörden und die Polizei müssen umgehend reagieren und Traktoren bei Versammlungen untersagen”, sagte der Vorsitzende der GdP, Jochen Kopelke, der “Rheinischen Post” (Freitagsausgabe). “Die Polizei wird das Verbot konsequent durchsetzen.”

Kopelke ergänzte: “Wir haben auf die Gefährlichkeit von Traktoren und Zugmaschinen hingewiesen und an die Vernunft bei angemeldetem Protest appelliert.” Dass jetzt französische Verhältnisse nach Deutschland schwappten, sei aber nicht zu dulden. Darüber hinaus sagte der GdP-Chef: “Die vielen unterschiedlichen Proteste in Deutschland zeigen, wir brauchen mehr Hundertschaften und Wasserwerfer, um den Rechtsstaat durchzusetzen.”

red

Studie enthüllt: Attraktive Politiker verdienen mehr Nebeneinkünfte und fehlen häufiger im Parlament

München – Allgemein als attraktiv wahrgenommene Politiker fehlen häufiger im Parlament und bringen sich weniger in parlamentarischen Aktivitäten ein. Dies geht aus einer am Donnerstag veröffentlichten Studie des Ifo-Instituts hervor.

“Unsere Ergebnisse zeigen, dass sich attraktiveren Abgeordneten mehr Gelegenheiten für alternative Tätigkeiten eröffnen und sie diese auch konsequent nutzen: Sie verdienen beispielsweise mehr Nebeneinkünfte und sind häufiger in Talkshows präsent”, sagte Ifo-Forscher Timo Wochner.

Gleichzeitig stärkten attraktive Politiker durch Medienauftritte und Nebentätigkeiten ihre Popularität und Netzwerke, wovon auch ihre Parteien profitieren könnten. “Attraktive Menschen genießen oft Vorteile im Leben. Dies gilt auch für die Politik”, so Wochner.

Politiker, die einen der höchsten Werte auf der untersuchten Schönheitsskala erreichen würden, fehlen um 35 Prozent häufiger im Parlament. Aus Nebentätigkeiten erzielen sie 40.000 Euro mehr. Und sie treten 50 Prozent häufiger in einer Talkshow auf. Diese Ergebnisse zeigen den Forschern zufolge, dass ökonomische Gesichtspunkte wie Eigennutz- und Popularitätsstreben der Abgeordneten einen Einfluss auf die parlamentarische Aktivität nehmen können. Zu berücksichtigen ist, dass diese Studie keine Aussage über die Qualität der parlamentarischen Arbeit zulässt.

Die Studie basiert auf Daten aus der 17. und 18. Wahlperiode (2009 bis 2017) des Deutschen Bundestags. Untersucht wurden die Anwesenheit bei namentlichen Abstimmungen im Plenum, parlamentarische Aktivitäten wie Reden und parlamentarische Anfragen, Nebentätigkeiten und die Präsenz in Talkshows und Zeitungen. Die Attraktivität der Abgeordneten wurde anhand standardisierter Porträts in einer Umfrage unter 372 US-Bürgern auf einer Skala von 1 bis 10 bewertet.

red

Neues Cannabis-Gesetz: Bundesländer planen Freilassung von Gefangenen

Düsseldorf/Hannover – Erste Bundesländer wollen mit Inkrafttreten des neuen Cannabis-Gesetzes zum 1. April zahlreiche Inhaftierte aus den Gefängnissen entlassen. Das berichtet die “Bild” (Donnerstagsausgabe). Zugleich sollen viele laufende Verfahren wegen Cannabis-Besitzes eingestellt werden.

Eine Sprecherin des nordrhein-westfälischen Justizministers Benjamin Limbach (Grüne) sagte der Zeitung: “Mit dem Inkrafttreten des Cannabis-Gesetzes wird nach dem derzeitigen Stand die Strafvollstreckung gegen Personen unzulässig werden, die wegen einer künftig straffreien Tat verurteilt wurden. Konkret bedeutet dies, dass zu dem Stichtag des 01. April 2024 sämtliche entsprechende Inhaftierte freizulassen sind und die Geldstrafenvollstreckung einzustellen ist.”

Grund sei eine rückwirkende Straffreiheit. Dies müssten die Staatsanwaltschaften vorbereiten, “indem sie sämtliche laufenden Vollstreckungsverfahren darauf hin überprüfen, ob wegen künftig straffreien Verhaltens vollstreckt wird, das zur Zeit der Verurteilung noch eine Betäubungsmittelstraftat darstellte”, sagte die Sprecherin.

Auch Niedersachsens Justizministerin Kathrin Wahlmann (SPD) rechnet mit der Entlassung von Häftlingen, weil Strafen im Zusammenhang mit dem neuen Gesetz nicht weiter vollstreckt werden dürften. “Konkret müssen die Staatsanwaltschaften kurzfristig alle Akten, die im Zusammenhang mit Betäubungsmittelstraftaten stehen, daraufhin durchsehen, ob eine Verurteilung wegen Besitzes oder Handels mit Cannabis in einer Menge von bis zu 25 Gramm enthalten ist”, sagte sie der “Bild”.

Wenn das der Fall sei, dürfe die Strafe nicht weiter vollstreckt werden. “Ist die Strafe Bestandteil einer sogenannten Gesamtstrafe aus mehreren Straftaten, so muss das Gericht diese Strafe auflösen und neu bilden.” Das sei ein “ungeheurer Aufwand”, sagte Wahlmann: “Wir sprechen allein in Niedersachsen von rund 16.000 Akten.”

Wahlmann forderte die Ampel-Koalition zu Änderungen auf: “Sowohl der Zeitdruck als auch die Mehrbelastung als solche, die der Bund uns auferlegen will, ist Ausdruck der Ignoranz gegenüber der ohnehin schon zu hohen Belastung der Strafjustiz. Ich appelliere an die Bundesebene, den Blick über die Legalisierungspolitik hinaus auf das große Ganze zu richten und hier noch Kompromissbereitschaft zu zeigen.”

red

Sorge vor russischer Spionage: Verfassungsschutzchef plädiert für Schutzmaßnahmen im Bundestag

Erfurt – Angesichts der Sorge vor möglicher russischer Spionage durch Abgeordnete der AfD spricht sich der Thüringer Verfassungsschutzchef Stephan Kramer für Vorkehrungen zum Schutz geheimer Informationen im Bundestag und in den Landesparlamenten aus.

“Erwägenswert wäre zum Beispiel, die Maßnahme zu prüfen, solche Mandatsträger, die in besonders sensiblen Bereichen tätig werden wollen, einer Sicherheitsüberprüfung zu unterziehen”, sagte Kramer der Zeitung. “Das muss gesetzlich geregelt werden und ist meiner Ansicht nach mehr als angemessen aufgrund der schützenswerten Sicherheitsinteressen der Bundesrepublik Deutschland.”

Eine solche Überprüfung hält Kramer demnach für Abgeordnete angezeigt, die dem für die parlamentarische Kontrolle der Geheimdienste des Bundes zuständigen Gremium, dem Verteidigungsausschuss oder der sogenannten G-10 Kommission angehören. Die Kommission muss zum Beispiel die Überwachungsmaßnahmen der Geheimdienste bewilligen.

Aktueller Hintergrund ist unter anderem die Einstufung der AfD-Jugendorganisation Junge Alternative (JA) als gesichert rechtsextreme Bestrebung. Mehrere Politiker anderer Parteien hatten Bedenken gegen die Mitgliedschaft des JA-Vorsitzenden Hannes Gnauck im Verteidigungsausschuss geäußert. Kramer erklärte mit Blick auf ein mögliches Spionagerisiko: “Die Beziehungen und Kontakte von einzelnen AfD-Mitgliedern, auch Mandatsträgern, nach Russland sind hinlänglich öffentlich bekannt.” Ebenso, dass Narrative der russischen Regierung eins zu eins in Deutschland übernommen und verbreitet würden.

red

Baerbock unterstützt Sanktionen gegen radikale Siedler im West-Jordanland

Berlin – Nach den USA und Großbritannien will auch Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) über Sanktionen gegen radikale Siedler im West-Jordanland nachdenken. Man habe “auch von deutscher Seite auf europäischer Ebene genau das angestoßen, gegen radikale Siedler solche Sanktionen, wie es die Amerikaner auch machen, auf den Weg zu bringen”, sagte sie dem “ZDF Heute-Journal” am Mittwoch.

Darüber hinaus erklärte die Grünen-Politikerin, dass angesichts der angekündigten Offensive Israels auf Rafah der Schutz der Zivilisten essenziell sei. Die Menschen dort “können sich nicht einfach in Luft auflösen, sondern es braucht Schutzkorridore, es braucht sichere Orte, wo all diese Menschen Zuflucht finden können, nachdem sie auf Aufforderung der israelischen Armee den Norden Gazas verlassen haben”, sagte sie. “Darüber haben wir heute intensiv gesprochen.”

Baerbock zeigt zuversichtlich, dass der Schutz der Zivilisten von den Verantwortlichen mit vorbereitet werde und dass man im Rahmen des humanitären Völkerrechts agieren werde. “Es ist wichtig, dass wir gemeinsam als internationale Gemeinschaft gemeinsam mit den Israelis Schutzkorridore schaffen”, so die Außenministerin.

red

Super Bowl: Tödliche Schüsse bei Parade der Kansas City Chiefs

Kansas City – Am Rande einer Parade zur Feier des Sieges der Kansas City Chiefs beim Super Bowl wurden Schüsse abgefeuert. Dabei wurde eine Person tödlich getroffen, 22 weitere Menschen wurden verletzt. Dies gab die örtliche Polizei von Kansas City am Mittwoch bekannt.

Die Schüsse seien in der Nähe eines Parkhauses westlich der Union Station gefallen, hieß es. Man habe bereits zwei bewaffnete Personen für weitere Ermittlungen in Gewahrsam genommen, so die Polizei.

Personen, die sich in der Nähe aufhalten, wurden dazu aufgerufen, das Gebiet so schnell und sicher wie möglich verlassen, um die Behandlung der Opfer zu erleichtern. “Bitte meiden Sie das Parkhaus der Union Station, um den Ersthelfern die Durchfahrt zu ermöglichen”, schrieb die Polizei auf dem Kurznachrichtendienst X.

Man arbeite daran, die Union Station selbst zu räumen, und alle Personen im Gebäude freilassen, sobald dies abgeschlossen ist. Da mehrere Kinder ihre Eltern suchen, wurde auf Zusammenführungsstellen verwiesen.

red

Proteste und Blockaden: Grüne streichen Politischen Aschermittwoch in Biberach

Biberach – Die Grünen haben ihre geplante Veranstaltung zum Politischen Aschermittwoch im baden-württembergischen Biberach abgesagt. Die Entscheidung sei nach enger Abstimmung mit den Sicherheitsbehörden getroffen worden, sagte der Vorsitzende des Kreisverbands Biberach, Michael Gross. Eine “ordnungsgemäße Durchführung” habe man nicht garantieren können. Gross sprach von teilweise “aggressiver Stimmung” bei Demonstrationen im Umfeld des Veranstaltungsorts.

Im Vorfeld der Veranstaltung hatte es heftige Proteste unter anderem von Landwirten gegeben. Von der Polizei Ulm hieß es, dass es zu “starken Blockadeaktionen einiger Demonstranten” im Innenstadtbereich gekommen sei. Die Stimmung vor Ort sei “teilweise aggressiv”, man sei “mit starken Kräften vor Ort”. Medienberichten zufolge soll die Polizei auch Pfefferspray eingesetzt haben.

Bei der Veranstaltung der Partei zum Politischen Aschermittwoch sollten einige prominente Redner auftreten: Neben Grünen-Chefin Ricarda Lang waren auch Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann, Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir sowie der frühere Bundesumweltminister Jürgen Trittin angekündigt.

red

Exil-Diplomat warnt: Putin könnte Nato angreifen

Genf – Der russische Exil-Diplomat Boris Bondarew spricht eine deutliche Warnung an das westliche Verteidigungsbündnis aus. “Ein Angriff auf die Nato ist Putin absolut zuzutrauen”, sagte Bondarew dem Nachrichtenportal T-Online.

“Mit jeder schwachen Reaktion des Westens angesichts einer russischen Provokation wird dieses Szenario wahrscheinlicher”, so der frühere Diplomat. “Niemand in Deutschland sollte die Gefahr unterschätzen.”

Bondarew appelliert: “Der Westen muss sich endlich dazu aufraffen, seine eigenen Werte zu verteidigen.” Denn die Gefahr durch Russland würde selbst nach einem russischen Sieg in der Ukraine keineswegs schwinden: “Putin denkt in den geografischen Dimensionen des untergegangenen sowjetischen Imperiums.” Der Exilant warnt: “An der Nato-Grenze ist Putins Regime eine ständige Bedrohung.”

Bondarew hatte 2022 den Dienst aus Protest gegen die Invasion der Ukraine quittiert.

red

Militäroperation: UN-Nothilfebüro fürchtet “Gemetzel” in Rafah

New York City – UN-Nothilfekoordinator Martin Griffiths hat angesichts der angekündigten Militäroperation Israels in der Stadt Rafah im südlichen Gazastreifen vor einem “Gemetzel” gewarnt. “Ich sage schon seit Wochen, dass unsere humanitäre Hilfe in Scherben liegt”, teilte der Leiter des Amts der Vereinten Nationen für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA) am Dienstag mit. “Heute läute ich erneut die Alarmglocke: Die Militäroperationen in Rafah könnten zu einem Gemetzel in Gaza führen.”

Sie könne auch dazu führen, dass eine bereits fragile humanitäre Operation “an der Schwelle des Todes” gelassen werde. “Uns fehlen die Sicherheitsgarantien, die Hilfslieferungen und die personellen Kapazitäten, um diese Operation aufrechtzuerhalten”, so Griffiths.

“Das Szenario, das wir seit Langem befürchtet haben, entwickelt sich mit alarmierender Geschwindigkeit. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung des Gazastreifens – weit über eine Million Menschen – ist in Rafah eingepfercht und blickt dem Tod ins Auge: Sie haben wenig zu essen, kaum Zugang zu medizinischer Versorgung, können nirgendwo schlafen und keinen sicheren Ort aufsuchen”, heißt es in der Erklärung des UN-Untergeneralsekretärs. Der Angriff sei “in seiner Intensität, Brutalität und seinem Ausmaß beispiellos”.

Mehr als vier Monate lang hätten humanitäre Helfer “das fast Unmögliche getan, um den Menschen in Not zu helfen, trotz der Risiken, denen sie selbst ausgesetzt waren”, so Griffiths. “Aber kein noch so großes Engagement und kein noch so guter Wille reichen aus, um Millionen von Menschen am Leben zu erhalten, zu ernähren und zu schützen – während die Bomben fallen und die Hilfe abgewürgt wird. Hinzu kommen die weit verbreitete Verzweiflung, der Zusammenbruch von Recht und Ordnung und die Streichung der Mittel für das UNRWA.” In der Folge würden Mitarbeiter humanitärer Organisationen “beschossen, mit Waffengewalt bedroht, angegriffen und getötet”.

Die israelische Regierung könne die internationalen Warnungen nicht länger ignorieren. “Die Geschichte wird nicht freundlich sein”, so der Nothilfekoordinator. “Dieser Krieg muss beendet werden.”

red

Inflationsgeld und Sondergipfel wegen gestiegener Lebensmittelpreise gefordert

Angesichts der gestiegenen Lebensmittelpreise fordert Linken-Chef Martin Schirdewan ein Inflationsgeld für Haushalte mit niedrigen und mittleren Einkommen sowie einen Sondergipfel der Bundesregierung. “Die aktuelle Teuerung bei den Lebensmitteln zwingt die Politik zum Handeln gegen die Gierflation bei Grundnahrungsmitteln”, sagte Schirdewan dem “Redaktionsnetzwerk Deutschland” (Mittwochausgabe).

Selbst Nudeln und Gemüse seien für immer mehr Menschen am Ende des Monats nur noch schwer finanzierbar. “Währenddessen gehen die Profite der großen Lebensmittelkonzerne durch die Decke”, kritisierte der Linken-Politiker. “Nötig ist jetzt ein Preisstopp für Lebensmittel und ein einkommensabhängiges Inflationsgeld für untere und mittlere Einkommen.”

Angemessen wären monatlich 125 Euro pro Haushalt, sagte Schirdewan und bezog sich dabei zunächst auf einen Ein-Personen-Haushalt. “Für jedes weitere Haushaltsmitglied soll es 50 Euro zusätzlich geben. Eine vierköpfige Familie bekäme dann 275 Euro monatlich”, führte er aus. “Das Geld soll für die Dauer der Inflationskrise monatlich ausgezahlt werden.” Davon sollten alle profitieren, deren Haushaltseinkommen 4.200 Euro monatlich nicht überschreite.

Schirdewan übte zudem Kritik an der Bundesregierung, die nun etwas tun müsse. “Immer weniger Menschen ertragen diese tatenlose Ampelpolitik noch”, sagte er. “Nach der Wahl-Klatsche für die SPD in Berlin muss die Ampel jetzt aufhören, den sozialen Zusammenhalt nur in Sonntagsreden zu beschwören, es braucht endlich soziale Taten.”

Dazu gehöre auch ein Gipfel wie von Bundesverbraucherzentralen-Chefin Ramona Pop gefordert. “Ein Sondergipfel, bei dem wirksame Maßnahmen gegen den Anstieg der Lebensmittelpreise verabredet werden, ist dringend nötig”, sagte Schirdewan. “So ein Krisentreffen muss Politik und Wirtschaft, aber genauso Sozialverbände, Gewerkschaften und Betroffene der Teuerung mit einbeziehen.”

red