Corona-Update: Was Sie über Impfungen, Tests und Masken jetzt wissen sollten

Mit dem Einsetzen der Erkältungssaison rücken erneut Fragen rund um Auffrischungsimpfungen (Booster), Corona-Tests und das Tragen von Masken in den Fokus. Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen bietet Ratschläge zur Eigenabsicherung und zum Schutz anderer. Im Hinblick auf das Thema COVID-19 ist ein neuer Impfstoff erhältlich, der an aktuelle Varianten angepasst ist. Experten betonen derzeit keine erheblichen Besorgnisse angesichts steigender Infektionszahlen, da eine Grundimmunität in der Bevölkerung durch Impfungen und überstandene Infektionen weit verbreitet ist.

Der aktualisierte Impfstoff steht nun in Arztpraxen zur Verfügung und wird insbesondere Personen über 60 Jahren sowie Menschen mit erhöhtem Infektionsrisiko, Vorerkrankungen, Bewohnern von Pflegeheimen und im Gesundheitswesen Tätigen empfohlen. Säuglinge ab dem 6. Monat können ebenfalls geimpft werden, sofern die letzte Impfung oder Erkrankung mindestens zwölf Monate zurückliegt. Die Kosten für die Impfung werden nicht mehr von allen Krankenkassen übernommen, sondern nur für die von der Ständigen Impfkommission (STIKO) genannten Personengruppen. Bei anderen Personen werden die Kosten nur dann getragen, wenn Ärzte die Impfung aus medizinischer Notwendigkeit befürworten.

Derzeit besteht keine Testpflicht, und kostenlose Schnelltests sind seit März nicht mehr verfügbar. Trotzdem sind Tests nach wie vor eine effektive Möglichkeit zur Vorbeugung von Ansteckungen, insbesondere bei älteren oder vorerkrankten Personen. Alte Tests aus vorangegangenen Saisons können weiterhin verwendet werden, sofern sie noch gültig sind. Es ist jedoch ratsam, das Haltbarkeitsdatum zu überprüfen und abgelaufene oder bei hohen Temperaturen (über 30 Grad) gelagerte Tests zu entsorgen. Tests sollten in einem Temperaturbereich zwischen fünf und 30 Grad gelagert werden und nicht im Kühlschrank.

Eine allgemeine Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln oder Einrichtungen besteht derzeit nicht, jedoch kann bei steigenden Infektionszahlen per Hausrecht eine Maskenpflicht in Kliniken und Pflegeeinrichtungen erlassen werden. Masken haben ein Verfallsdatum, das auf der Verpackung angegeben ist, und abgelaufene Masken sollten nicht mehr verwendet werden. Es wird empfohlen, Masken an einem trockenen, sauberen Ort luftdicht zu verschließen.

Bei Anzeichen von Krankheit wird empfohlen, möglichst drei bis fünf Tage zu Hause zu bleiben und persönliche Kontakte einzuschränken, insbesondere zu älteren Menschen oder Personen mit Vorerkrankungen, die ein höheres Risiko für schwerwiegende Atemwegsinfektionen haben.

red

Herzinfarkt und Herzinsuffienz: Neue Studie warnt vor alarmierenden Zahlen

Die geringere durchschnittliche Lebenserwartung in Deutschland im Vergleich zu anderen westeuropäischen Ländern wird in erster Linie auf Defizite in der Vorbeugemedizin von Herz-Kreislauferkrankungen zurückgeführt. Vor diesem Hintergrund hat die Assmann-Stiftung für Prävention die digitale Bildungsinitiative “Deutschland bestimmt das Herzalter!” ins Leben gerufen. Ihr Hauptziel besteht darin, breite Bevölkerungsschichten auf die bisher unzureichende Primärprävention von Herzinfarkten aufmerksam zu machen.

Aktuelle Zwischenergebnisse von 604.000 Teilnehmern der Bildungsinitiative unterstützen die These, dass erhöhte LDL-Cholesterinwerte, Rauchen, Übergewicht und erhöhter Blutdruck, oft in Kombination auftretend, die mit Abstand häufigsten Faktoren für ein erhöhtes Herzalter in der Bevölkerung sind.

Bei 14 Prozent aller Teilnehmer lag das Herzalter fünf oder mehr Jahre über dem tatsächlichen Alter, was sehr häufig mit einem deutlich erhöhten Herzinfarktrisiko verbunden ist. So ist davon auszugehen, dass in Deutschland bei ca. 59,7 Millionen Personen im Alter von 20 bis 75 Jahren 8,4 Millionen Menschen potentiell herzinfarktgefährdet sind. Dies sind alarmierende Zahlen, insbesondere auch im Hinblick darauf, dass Herz/Kreislauferkrankungen für ein Drittel aller Todesfälle in Deutschland verantwortlich sind.

Bei einer Untergruppe von 30.000 unter 50-jährigen teilnehmenden Personen mit erhöhtem Herzalter, für die ein vollständiges Profil der Blutwerte vorlag (LDL-Cholesterin, HDL-Cholesterin, Triglyceride, Blutzucker), war das LDL-Cholesterin bei Frauen im Durchschnittsalter von 44 Jahren mit 196 mg/dl und bei Männern im Durchschnittsalter von 41 Jahren mit 197 mg/dl weit oberhalb der therapeutischen LDL-Cholesterin-Zielwerte herzinfarktgefährdeter Personen von unter 100 mg/dl. Es ist davon auszugehen, dass in nicht wenigen Fällen bei solch hohen LDL-Cholesterinwerten eine bislang unentdeckte familiäre Hypercholesterinämie als monogene Fettstoffwechselstörung mit extrem hohem Herzinfarktrisiko zugrunde liegt.

Die Assmann-Stiftung für Prävention verfolgt mit Ihrer Bildungsinitiative “Deutschland bestimmt das Herzalter!” als wesentliches Ziel, breite Bevölkerungsschichten zu erreichen, die Inanspruchnahme ärztlicher Check-ups zu steigern und bei den herzinfarktgefährdeten Personen mit hohem Herzalter durch deren rechtzeitige Kontaktaufnahme mit Hausärzten und Apothekern die Herzgesundheit zu erhalten

mp/asg/red

Hoher Proteinkonsum: Experten warnen vor teuren und unnötigen High-Protein-Produkten

Hamburg – Proteinreiche Produkte sind derzeit der Renner in deutschen Supermärkten. Dennoch warnen Ernährungsexperten vor den meisten dieser Lebensmittel, die künstlich mit Eiweiß angereichert sind. Sie halten sie nicht nur für überteuert, sondern auch für überflüssig und potenziell schädlich. Christian Niemeyer, der Leiter des Deutschen Zusatzstoffmuseums in Hamburg, äußerte sich dazu gegenüber dem Nachrichten-Magazin “Der Spiegel”. Er betonte, dass viele der High-Protein-Produkte eine erhebliche Menge Lebensmittelchemie enthalten. Zusätzlich könnten zugesetzte Proteine und andere Zusatzstoffe Allergien und Unverträglichkeiten auslösen.

Ein Beispiel hierfür ist Weizeneiweiß, das als Gluten bekannt ist. Laut dem Marktforschungsunternehmen Nielsen IQ, das für den “Spiegel” Daten erhoben hat, geben die Konsumenten in Deutschland jedes Jahr mehr als eine Milliarde Euro für besonders eiweißreiche Produkte aus, wie zum Beispiel Protein-Pudding, Protein-Toastbrötchen oder Protein-Bier. Dies entspricht fast einer Steigerung von 50 Prozent innerhalb der letzten zwei Jahre.

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) teilt die Bedenken und weist darauf hin, dass viele dieser Produkte keinen gesundheitlichen Mehrwert bieten. Die durchschnittliche Proteinaufnahme liegt bereits deutlich über der empfohlenen Menge, so Astrid Donalies, eine Expertin der DGE. Sie erklärt: “Wer sich normal ernährt und nicht übermäßig Sport treibt, braucht in der Regel keine zusätzliche Proteinversorgung.”

Manuel Wichmann von der Verbraucherorganisation Foodwatch kritisiert High-Protein-Produkte ebenfalls und bezeichnet sie als “hoch verarbeitet und oft minderwertig, voller Aromastoffe statt echter Früchte und voller fragwürdiger Süßstoffe, manchmal sogar mit Stabilisatoren versetzt”. Experten empfehlen stattdessen grundlegende Lebensmittel wie Quark, Linsen, Haferflocken oder Eier, wenn eine erhöhte Proteinzufuhr gewünscht ist. Diese sind in der Regel kostengünstiger als High-Protein-Produkte und kommen ohne Zusatzstoffe aus.

red

Städte- und Gemeindebund: Gesundheitsversorgung von Asylbewerbern kostet dreistelligen Millionenbetrag

Berlin – Der Deutsche Städte- und Gemeindebund (DStGB) schätzt die Kosten für die Gesundheitsversorgung von Asylbewerbern im Jahr auf einen hohen dreistelligen Millionenbetrag. Gerd Landsberg, Hauptgeschäftsführer des DStGB, teilte der “Bild” (Freitagausgabe) mit, dass die Ausgaben für die ärztliche Versorgung von Flüchtlingen im Jahr 2022 bei 690 Millionen Euro lagen. Dies entspricht knapp über zehn Prozent der Gesamtausgaben nach dem Asylbewerberleistungsgesetz von 6,5 Milliarden Euro.

Landsberg betonte jedoch, dass die Hauptprobleme für die Kommunen die hohen Flüchtlingszahlen, unstrukturierte Verfahren und der Mangel an Unterkünften seien. Er erklärte, dass insbesondere die Anmietung, Ausstattung und Sicherung von Unterkünften erhebliche Kosten für die Kommunen verursache.

red

Kostenexplosion und Personalmangel: Pflegeversicherung vor großen Herausforderungen

Vor dem Auftakt des Deutschen Pflegetags in Berlin schlagen Verbände Alarm und warnen vor einer weiteren Verschlechterung der Pflegesituation in Deutschland. Eugen Brysch, Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, betont, dass es an stationären Pflegeplätzen und ambulanten Angeboten mangelt, während die Kosten kontinuierlich steigen. Die Personalkrise verschärft sich, gleichzeitig sinkt die Qualität der Pflegeversorgung, so Brysch in einem Interview mit der “Rheinischen Post”.

Besonders in der Langzeitpflege haben sowohl Pflegekräfte als auch pflegebedürftige Menschen keine Verbesserungen erlebt. Christine Vogler, Präsidentin des Deutschen Pflegerats, fordert mehr Befugnisse für Pflegekräfte und betont die Notwendigkeit eines “politisch ausgerichteten Aufbruchs”, der über das hinausgeht, was derzeit vorstellbar ist.

Sie erklärt, dass die bereits vorhandenen Fähigkeiten und Kompetenzen im Pflegeberuf besser genutzt werden müssen. Christel Bienstein, Präsidentin des Deutschen Berufsverbands für Pflegeberufe (DBfK), teilt diese Ansicht und betont die Notwendigkeit einer Reform im Gesundheitswesen, die das Potenzial und die Kompetenzen der Pflegefachkräfte besser ausschöpft.

Sie fordert einen erweiterten Verantwortungsbereich für Pflegefachpersonen, eine Neuverteilung von Aufgaben und die Schaffung neuer Rollen im Pflegebereich. Dabei spricht sie sich konkret für die Einführung von “Community Health Nurses” und Schulgesundheitspflegenden aus.

red

FDP fordert Aufarbeitung der Corona-Folgen: Enquete-Kommission soll Licht ins Dunkel bringen

Die FDP hat ihre Forderung nach Einsetzung einer Enquete-Kommission des Bundestags zur Aufarbeitung der Corona-Pandemie und der damit verbundenen Freiheitseinschränkungen erneuert. Der Parlamentarische Geschäftsführer der FDP-Bundestagsfraktion, Johannes Vogel, sagte dem “Redaktionsnetzwerk Deutschland” (Dienstagausgaben), die psychischen und sozialen Folgen eines solches Jahrhundertereignisses müssten angemessen aufgearbeitet werden. Vogel verwies auf Beispiele im Ausland.

So habe aktuell Australien beschlossen, eine unabhängige Kommission zur Untersuchung der Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie einzusetzen. “Das sollten wir uns zum Vorbild nehmen”, forderte Vogel, der zugleich Vorsitzender der Deutsch-Pazifischen Parlamentariergruppe ist. “Für alle, mit Ausnahme der Kriegsgeneration, war dies vermutlich der bisher heftigste Einschnitt in ihren Leben”, so Vogel.

Viele Grundrechtseinschränkungen seien unverhältnismäßig gewesen, wie zum Beispiel der Bayerische Verwaltungsgerichtshof und das Bundesverwaltungsgericht mit Blick auf die Ausgangssperren in Bayern festgestellt hätten, sagte er. Auch in Deutschland sei eine Kommission zur Aufarbeitung der Pandemie, der Maßnahmen samt ihrer Freiheits- und Grundrechtseinschränkungen sowie der gesellschaftlichen Folgen nötig. Hierfür eigne sich eine Enquete-Kommission im Bundestag besonders gut.

Vogel forderte die anderen Fraktionen des Bundestags auf, dem Vorschlag der FDP endlich zu folgen. Die FDP hatte die Forderung erstmals im Frühjahr erhoben. Auch die CDU sprach sich damals für eine Enquete-Kommission aus.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) zeigte sich offen. Seitdem ist aber nichts passiert. Um eine derartige Kommission einzusetzen, muss ein Viertel der Parlamentarier zustimmen.

Sie setzt sich aus Abgeordneten und Sachverständigen zusammen.

red

Pflegerat warnt: Deutschland hat zu viele Krankenhäuser – zu wenig Personal

Berlin – Auch aus Sicht der Pflegebranche gibt es in Deutschland zu viele Krankenhäuser. Die Präsidentin des Deutschen Pflegerates, Christine Vogler, sagte dem “Redaktionsnetzwerk Deutschland” (Montagausgaben), in Deutschland stünden nur 4,8 Pfleger im Krankenhaus pro 1.000 Patienten zur Verfügung, in Norwegen seien es dagegen 8,3, in Großbritannien 7,6, in Dänemark 6,4 und in Frankreich 5,3. “Damit ist Deutschland das Schlusslicht bei der Personalbesetzung vergleichbarer Länder. Das ist eine auf Dauer unzumutbare Belastung”, argumentierte sie und betonte: “Wir haben zu viele Krankenhäuser.”

Je größer eine Klinik sei, desto mehr Möglichkeiten gebe es, Synergien zu nutzen und das Personal effizient einzusetzen, sagte Vogler. “Dann ist es einfacher, vernünftige Arbeitszeitmodelle zu schaffen und Karrieremöglichkeiten zu eröffnen”, betonte sie. Die von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) geplante Krankenhausreform mit mehr Zentralisierung und Spezialisierung gehe damit in die richtige Richtung.

Die Pflegerats-Präsidentin kritisierte die Reform aber zugleich. Es habe die Hoffnung gegeben, dass die beruflich Pflegenden endlich den Stellenwert bekämen, der für eine gute Versorgung von Patientinnen und Patienten nötig sei. “Doch leider zementiert die Politik nach wie vor die Strukturen des Gesundheitswesens und die ärztlich dominierte Arbeits-, Befehls- und Verantwortungshierarchien des 19. Jahrhunderts”, beklagte sie.

Nötig sei die Handlungsautonomie der Beschäftigten im Bereich der Pflege. Diese sei eine eigenständige Profession und sollte kein Anhängsel der Medizin mehr sein. “Diese Arztzentriertheit muss aufhören”, fordert sie.

red

CSU-Chef Markus Söder plant fünfte Corona-Impfung

München – Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) will sich mit dem an aktuellere Corona-Varianten angepassten Impfstoff impfen lassen. Auf die Frage, ob er seine Corona-Impfung schon aufgefrischt habe, antwortete der CSU-Vorsitzende der “Münchner Abendzeitung” und dem “Straubinger Tagblatt” (Freitagsausgaben): “Nein, aber bald. Das wäre dann die fünfte Impfung. Ich sorge gerne vor.” Zur Rhetorik im Bayerischen Wahlkampf sagte Söder, er habe aus dem Landtagswahlkampf 2018 gelernt. “Daran halte ich mich: Die Dinge klar ansprechen, ohne jemanden dabei zu verletzen.”

Von den gestiegenen Umfragewerten der AfD will er sich nicht beeinflussen lassen. “Ich bin nicht bereit, mich wegen ein oder zwei Prozent der Stimmen irgendwo anzubiedern und meinen politischen Anstand zu riskieren”, sagte der CSU-Vorsitzende.

red

Medizinethikerin warnt vor Corona-Panikmache

Die Medizinethikerin Christiane Woopen hat vor verfrühtem Alarmismus bezüglich einer möglichen Coronawelle gewarnt. “Dass man in der Öffentlichkeit mit Reizworten wie Maskenpflicht wieder alte Wunden aufreißt, halte ich für schädlich – erst recht, da die Coronapandemie bisher nicht gründlich aufgearbeitet wurde”, sagte Woopen der “Rheinischen Post” (Donnerstagausgabe). Zwar sei es richtig, dass man das Virus weiter im Blick behalte.

Allerdings müsse man darauf achten, wie viel Aufmerksamkeit man in der Debatte welchen Stimmen biete, sagte die Professorin des Bereich Life Ethics an der Universität Bonn. “Wenn man traumatische Erfahrungen aus einer nicht gut aufgearbeiteten Pandemie immer und immer wieder wach ruft, schadet das der Gesellschaft.”

red

Kliniken in der Krise: Krankenhäuser erwägen Leistungseinschränkungen

Zahlreiche Kliniken erwägen eine Einschränkung ihrer Leistungen. Das zeigt eine noch unveröffentlichte Umfrage des Deutschen Krankenhausinstituts im Auftrag der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), über die die “Rheinische Post” in ihrer Mittwochausgabe berichtet. 49 Prozent der Allgemeinkrankenhäuser erwarten, ihr Angebot in den nächsten sechs Monaten reduzieren zu müssen, etwa indem sie Betten sperren oder Stationen vorübergehend schließen.

21 Prozent der Häuser gehen von Einschränkungen aus, zum Beispiel durch die Verschiebung planbarer Operationen. 38 Prozent der befragten Allgemeinkrankenhäuser plant bereits konkret, offene Stellen zeitweise nicht mehr zu besetzen. Weitere 40 Prozent ziehen das in Betracht.

Rund ein Drittel der Allgemeinkrankenhäuser plant aktuell einen Einstellungsstopp, 46 Prozent der Häuser erwägen dies. Insgesamt bewerten 68 Prozent der Allgemeinkrankenhäuser ihre aktuelle wirtschaftliche Situation als schlecht (36 Prozent) oder sehr schlecht (32 Prozent). Vier Prozent beschreiben sie als gut.

Fast die Hälfte der Häuser (48 Prozent) sieht ihre Liquidität bis zum Jahresende 2024 gefährdet. “Die finanzielle Situation der Krankenhäuser ist dramatisch. Und das Vertrauen in die Politik ist auf einem absoluten Tiefpunkt”, sagte DKG-Chef Gerald Gaß der Zeitung.

Am Mittwoch wollen Klinik-Beschäftigte an bundesweit sieben Standorten demonstrieren. Die DKG erwartet 25.000 bis 30.000 Teilnehmer. Ein Grund für die Zuspitzung sind jüngsten Tarifabschlüsse, die Krankenhäuser beziffern den Anstieg der Personalkosten für 2024 auf über 10 Prozent.

“Die Refinanzierung ist aktuell nicht gesichert”, heißt es in der Umfrage weiter. “Die Insolvenzzahlen explodieren. Wir haben allein im ersten Halbjahr 2023 fünfmal so viele Insolvenzen wie im gesamten Jahr 2021. Seit Anfang 2023 haben bereits 50 Krankenhausstandorte Insolvenz angemeldet”, sagte Gaß weiter. “Wenn der Minister davon spricht, dass seine Reform eine Existenzgarantie für ländliche Krankenhäuser sei, empfinden das sehr viele Verantwortliche nur noch als Hohn. Viele Krankenhäuser werden die Reform überhaupt nicht erleben”, beklagte der DKG-Chef.

“Wir erwarten vom Bundesgesundheitsminister und vom Bundesfinanzminister endlich eine klare Aussage, wie das kalte Krankenhaussterben beendet wird. Ich erwarte auch, dass der Bundeskanzler sich zu diesem Thema äußert.” Daseinsvorsorge sei eine zentrale Aufgabe der Bundesregierung.

Fast ausnahmslos alle Allgemeinkrankenhäuser sind laut der Umfrage mit der gesundheitspolitischen Arbeit der Bundesregierung unzufrieden (74 Prozent) oder weniger zufrieden (24 Prozent). Zwei Prozent der Häuser sind zufrieden.

red