Impfkommission empfiehlt vierte Impfung für Menschen ab 60 Jahren

Die Ständige Impfkommission (Stiko) wird künftig wohl allen Menschen ab 60 Jahren die vierte Corona-Impfung empfehlen. Das schreibt die “Bild” unter Berufung auf einen Bericht des Gremiums. Demnach soll der erste Booster oder die letzte Corona-Infektion allerdings mindestens sechs Monate zurückliegen.

Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) lobte die Pläne. “Es ist zu begrüßen, dass die Stiko wissenschaftlich gut begründet die Indikation für eine zweite Auffrischimpfung auf Personen ab 60 Jahre sowie auf solche mit einem erhöhten Risiko für schwere Covid-19-Verläufe erweitert”, sagte KBV-Chef Andreas Gassen der “Rheinischen Post” (Dienstagsausgabe). Gleichzeitig gebe es somit eine klare Aussage für die unter 60-Jährigen, nämlich dass immungesunde Menschen, die jünger als 60 sind, von einem zweiten Booster nicht profitierten und dieser deshalb auch nicht pauschal empfohlen werde.

“Die Praxen stehen für die Impfungen gemäß der Stiko-Empfehlung in der gewohnten Professionalität bereit”, so Gassen. Positiv sei, dass nun auch der angepasste Impfstoff zum Herbst kommen solle. “Menschen, die ihre dritte Impfung noch nicht erhalten haben, sollten aber nicht unbedingt so lange warten.”

red

Corona-Medikament: Hunderttausenden Paxlovid-Packungen droht Vernichtung

Wegen geringer Nachfrage droht in Deutschland die Vernichtung von Hunderttausenden Packungen des Corona-Medikaments Paxlovid. Das geht aus der Antwort des Bundesgesundheitsministeriums auf eine parlamentarische Anfrage des CSU-Gesundheitspolitikers Stephan Pilsinger hervor, über die die Zeitungen des “Redaktionsnetzwerks Deutschland” berichten. Nach Angaben von Gesundheitsstaatssekretär Edgar Franke (SPD) wurden von den bestellten eine Million Packungen bisher 460.000 an den Großhandel ausgeliefert.

“Davon erreichen 280.000 bis Februar 2023 ihr Verfalldatum”, heißt es in der Antwort weiter. Eine mögliche Verlängerung der Haltbarkeit des Arzneimittels werde geprüft, schreibt Franke. “Dass nun Paxlovid-Dosen für Millionen von Euro abzulaufen drohen, zeigt, dass Karl Lauterbach nichts dazugelernt hat”, sagte Pilsinger mit Blick auf die bereits erfolgte Vernichtung von Millionen Corona-Impfstoffdosen.

Er sprach von purer Geldverschwendung. “Bevor dieses wertvolle Medikament ungenutzt abläuft, sollte man es lieber an ärmere Länder verschenken”, forderte er. Das Medikament des US-Pharmakonzerns Pfizer soll helfen, schwere Corona-Verläufe zu verhindern.

Es ist in Deutschland allerdings nach Schätzungen erst rund 30.000 Mal verschrieben worden. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD), der von der Wirksamkeit des Medikaments überzeugt ist, versucht daher seit einiger Zeit, die Verschreibungszahlen zu erhöhen. So will er zum Beispiel erlauben, dass Ärzte das Arzneimittel direkt an die Patienten abgeben können – was normalerweise das Monopol der Apotheken ist.

red

Zahl der Corona-Krankschreibungen steigt weiter

Die von den Kassen registrierten Krankschreibungen wegen einer Corona-Erkrankung laufen nicht mehr parallel zu den offiziellen Infektionszahlen. Das berichtet das “Redaktionsnetzwerk Deutschland” unter Berufung auf aktuelle Zahlen der Krankenkasse Barmer. Demnach waren in der 29. Kalenderwoche vom 17. bis 23. Juli 181 Beschäftigte je 10.000 Versicherte mit Anspruch auf Krankengeld wegen einer Covid-19-Infektion krankgeschrieben.

Das ist gegenüber dem Vormonatszeitraum ein Anstieg um rund 77 Prozent. In der 25. Kalenderwoche vom 19. bis 25. Juni fehlten coronabedingt 102 Beschäftigte je 10.000 Versicherte. Einen Wert von rund 180 Beschäftigten mit einer Corona-Infektion pro 10.000 Versicherte hatte es zuletzt in der 11. Kalenderwoche vom 12. bis 19. März gegeben.

Damals betrug die Sieben-Tage-Inzidenz etwa 1.900. In der 29. Kalenderwoche mit einem vergleichbaren Krankenstand lag die offizielle Sieben-Tage-Inzidenz jedoch nur bei rund 800. Vermutet wird, dass immer mehr Menschen darauf verzichten, einen positiven Corona-Schnelltest mittels PCR-Test zu überprüfen. Doch nur Letztere fließen in die Statistiken des RKI mit ein. Wie aus der Analyse des Barmer-Instituts für Gesundheitssystemforschung weiter hervorgeht, gibt es massive regionale Unterschiede bei der Häufigkeit der Krankschreibung aufgrund einer Covid-19-Infektion.

In Niedersachsen waren zwischen dem 17. und 23. Juli mit einer Rate von 238 je 10.000 Anspruchsberechtigten die meisten Versicherten coronabedingt krankgeschrieben. Auf Platz zwei und drei befanden sich Hessen und Rheinland-Pfalz mit 235 beziehungsweise 223 Betroffenen. Sachsen bildete in der Kalenderwoche 29 das Schlusslicht mit 124 Betroffenen je 10.000 Anspruchsberechtigten.

red

Präsidentin Pflegerat warnt vor Notstand in Heimen

Christine Vogler, Präsidentin des Deutschen Pflegerates, warnt vor einem Pflegenotstand. “Viele Heime können bald niemanden mehr aufnehmen, weil die Pflegekräfte fehlen”, sagte Vogler der “Bild am Sonntag”. “Wenn wir so weitermachen wie bisher, können künftig nur noch Reiche gepflegt werden.”

Vogler prophezeite verheerende soziale Auswirkungen des Pflegemangels: “Wer keine Angehörigen hat, die ihm zur Seite stehen, bekommt dann keine Hilfe. Das fängt beim Toilettengang an und endet bei der Wundversorgung.” Eine Gesellschaft, die nicht mehr pflegen könne, sei “keine soziale Gesellschaft mehr”.

Vogler, die als Geschäftsführerin des Berliner Bildungscampus für Gesundheitsberufe für 2600 Auszubildende verantwortlich ist, fordert daher: “Pflegekräfte sollten von der Lohnsteuer befreit werden. Sie sollten kostenlos mit Bussen und Bahnen fahren. Sie brauchen mehr Mitsprache. Sie sollten mehr dürfen, z. B. impfen oder beraten.” Auch die pflegepolitische Sprecherin der FDP-Fraktion, Nicole Westig, verlangte Verbesserungen in der Ausbildung, wie bundeseinheitliche Ausbildungsstandards sowie mehr Pflegewissenschaft und -forschung. “Auch den Mangel an Pflegepädagogen können wir uns nicht länger leisten.”

Zudem forderte sie den zuständigen Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) zum Handeln auf: “Bei allen Fragen rund um die Pflege erwarte ich, dass der Gesundheitsminister das Tempo deutlich anzieht und Antworten liefert.”

red

Amtsärzte fordern Ampelsystem für Corona-Schutzmaßnahmen

Die deutschen Amtsärzte fordern von der Bundesregierung klare, einheitliche Grenzwerte für die Infektionsschutzmaßnahmen im Herbst und Winter. “Wir brauchen länderübergreifende Maßstäbe, wann welche Regel gilt”, sagte Johannes Nießen, Vorsitzender des Bundesverbands der Ärzte des öffentlichen Gesundheitsdienstes (BVÖGD), den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Sonntagausgaben). Nötig seien “harte, klare Stufen” für die einzelnen Maßnahmen.

Es dürfe bei gleicher Infektionslage nicht passieren, dass man über die Landesgrenze von Bayern nach Baden-Württemberg fahre und die Maske im Restaurant mal tragen müsse und mal nicht. “Eine solche Kakophonie ist den Bürgern nicht vermittelbar.” Die Amtsärzte schlagen dazu ein Ampelsystem vor: Bei einer Inzidenz unter 500 und weniger als 1.000 Covid-Intensivpatienten bundesweit sowie keinerlei besorgniserregenden Hinweisen aus den Abwasseranalysen sei man wahrscheinlich noch im grünen Bereich, so Nießen.

Weitergehende Maßnahmen in den Ländern seien in einer solchen Lage vermutlich noch nicht nötig. Lägen die Werte darüber, müsse man alarmiert sein und bei Veranstaltungen in Innenräumen Masken vorschreiben, so der Mediziner. “Bei einer Inzidenz über 1.000 und mehr als 5.000 Covid-Intensivpatienten sollte die Ampel auf Rot springen. Dann sollten auch keine Ausnahmen von der Maskenpflicht mehr möglich sein und es muss über weitergehende Maßnahmen entschieden werden.” Nießen ist Leiter des Kölner Gesundheitsamtes und Mitglied im Corona-Expertenrat der Bundesregierung. Aus Sicht der Amtsärzte müsse die Inzidenz ein wichtiger Maßstab für die Pandemiebekämpfung bleiben.

Neben der Inzidenz und der Klinikbelegung mit Covid-Patienten sollten aber auch die Zahl der Verstorbenen, die Daten aus den Abwasseranalysen und die Belastung des Gesundheitssystems durch andere Viruswellen wie die Grippe miteinbezogen werden, so der Amtsärzte-Chef. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hatte am Freitag für die kommenden Woche Beratungen mit den Chefs der Staatskanzleien über die Neufassung des Infektionsschutzgesetzes angekündigt.

red

Mehr Anträge auf Entschädigung für mutmaßliche Corona-Impfschäden

Die Zahl der Anträge auf Entschädigung für mutmaßliche Corona-Impfschäden ist 2022 stark angestiegen. Das schreibt die “Welt am Sonntag” unter Berufung auf eine eigene Umfrage bei allen Bundesländern. So sind seit Beginn der Impfkampagne insgesamt über 4.400 Anträge auf Entschädigung bei den Versorgungsämtern eingegangen.

Im Januar dieses Jahres waren es Medienberichten zufolge nur 1.200 Anträge. “Die Zahl ist wesentlich erst in den Monaten Januar bis April 2022 angestiegen”, heißt es etwa aus dem Gesundheitsministerium in Thüringen. Von den 4.441 Anträgen sind nach Angaben der Länder bisher 96 positiv beschieden worden, dabei handelte es sich etwa um Fälle von Herzmuskelentzündungen, Beinvenen- und Sinusvenenthrombosen, Erschöpfungssyndromen oder Herzleistungsminderung.

Abgelehnt wurden bisher 743 Anträge, 219 zurückgezogen oder zuständigkeitshalber abgegeben und 3.383 Anträge noch nicht bearbeitet. Je nach Fall und Bundesland beträgt die Wartezeit in der Regel zwischen 5 und 18 Monaten. Grund für die hohe Zahl der noch ausstehenden Fälle sei das aufwendige Einholen von Unterlagen bei behandelnden Ärzten sowie das Erstellen von ärztlichen Gutachten, heißt es von den Landesbehörden.

Hinzu kommt, dass Betroffene grundsätzlich nur dann Anspruch auf Entschädigung haben, wenn ihre gesundheitliche Beeinträchtigung länger als sechs Monate anhält.

red

Bundesweit rund 46000 Corona-Neuinfektionen

Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat am frühen Samstagmorgen vorläufig 45.859 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das waren 7,6 Prozent oder 3.750 Fälle weniger als am Samstagmorgen vor einer Woche. Die Inzidenz sank laut RKI-Angaben von gestern 345,9 auf heute 342,2 neue Fälle je 100.000 Einwohner innerhalb der letzten sieben Tage.

Insgesamt geht das Institut laut der vorläufigen Zahlen derzeit von rund 1.302.500 aktiven Corona-Fällen mit Nachweis aus, das sind etwa 297.700 weniger als vor einer Woche. Außerdem meldete das RKI nun 137 Tote binnen 24 Stunden in Zusammenhang mit dem Virus. Innerhalb der letzten sieben Tage waren es 840 Todesfälle, entsprechend durchschnittlich 120 Todesfällen pro Tag (Vortag: 121).

Damit liegt die Zahl der Todesfälle nun bei 145.698. Insgesamt wurden bislang 31,54 Millionen Menschen in Deutschland positiv auf das Coronavirus getestet. Da es sich für den heutigen Tag um vorläufige Zahlen handelt, könnten diese später noch vom RKI korrigiert werden.

red

Stiko soll umgebaut werden – Lauterbach will selbst an Sitzungen teilnehmen

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) will die Ständige Impfkommission (Stiko) umbauen. Es werde künftig innerhalb der Kommission eine Arbeitsgruppe speziell für Pandemien geben, die sogenannte “Paiko”, und er werde an deren Sitzungen mitunter teilnehmen, sagte Lauterbach am Freitag. “Die Stiko ist eine großartige Einrichtung mit der wir eng zusammenarbeiten”, versuchte der Minister die öffentlichen Differenzen beiseite zu wischen.

Die hohe Autorität, die die Stiko in der Ärzteschaft habe, gelte es “zu schützen und nicht zu beschädigen”. Er sei zudem mit Stiko-Chef Mertens “in gutem bilateralen Austausch”, auch wenn man “in der Sache schonmal anderer Meinung” sei. Unter anderem hatte es zuletzt Streit darum gegeben, wann eine vierte Impfung nötig ist: Lauterbach empfiehlt sie für alle, Mertens nur für Vulnerable.

Der Gesundheitsminister diagnostizierte unterdessen, dass die Corona-Fallzahlen und die Sterblichkeit zwar rückläufig seien, die Dunkelziffer aber steige. Im Herbst sei deswegen wieder mit stark steigenden Corona-Zahlen zu rechnen, so Lauterbach am Freitag.

red

RKI meldet fast 50000 Corona-Neuinfektionen

Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat am frühen Freitagmorgen vorläufig 49.839 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das waren 16,2 Prozent oder 9.667 Fälle weniger als am Freitagmorgen vor einer Woche. Die Inzidenz sank laut RKI-Angaben von gestern 354,5 auf heute 345,9 neue Fälle je 100.000 Einwohner innerhalb der letzten sieben Tage.

Insgesamt geht das Institut laut der vorläufigen Zahlen derzeit von rund 1.282.900 aktiven Corona-Fällen mit Nachweis aus, das sind etwa 295.700 weniger als vor einer Woche. Außerdem meldete das RKI nun 167 Tote binnen 24 Stunden in Zusammenhang mit dem Virus. Innerhalb der letzten sieben Tage waren es 844 Todesfälle, entsprechend durchschnittlich 121 Todesfällen pro Tag (Vortag: 120).

Damit liegt die Zahl der Todesfälle nun bei 145.561. Insgesamt wurden bislang 31,49 Millionen Menschen in Deutschland positiv auf das Coronavirus getestet. Da es sich für den heutigen Tag um vorläufige Zahlen handelt, könnten diese später noch vom RKI korrigiert werden.

red

Die Corona-Zahlen für den Landkreis am Donnerstag

Das Gesundheitsamt Ludwigsburg hat am Donnerstagnachmittag in der Summe vorläufig 257 (Vortag:380) neue Corona-Fälle gemeldet. Die Inzidenz liegt laut dem Landratsamt bei 220,9 (Vortag: 232,4). Die Zahl der Corona-Toten im Kreis Ludwigsburg liegt unverändert bei mindestens 724. (Stand: 11.08..22 – 16Uhr)

Der Hospitalisierungswert im Landkreis lag am Mittwochnachmittag bei 3,7. Am Vortag bei 3,6. Die Zahl der Intensivpatienten sank laut dem Gesundheitsamt zum Vortag um 8 auf 106. (Stand: 10.08.22.)

Bestätigte Fälle nach Gemeinde ( Bestätigte Fälle | Differenz zum Vortag )

Affalterbach ( 1.510 | -225 )
Asperg ( 4.864 | 11 )
Benningen am Neckar ( 2.207 | 0 )
Besigheim ( 4.896 | 0 )
Bietigheim-Bissingen ( 16.735 | 45 )
Bönnigheim ( 3.233 | 10 )
Ditzingen ( 9.146 | 14 )
Eberdingen ( 2.320 | 6 )
Erdmannhausen ( 1.832 | 7 )
Erligheim ( 993 | 1 )
Freiberg am Neckar ( 5.476 | 1 )
Freudental ( 991 | 4 )
Gemmrigheim ( 1.892 | 0 )
Gerlingen ( 6.413 | 14 )
Großbottwar ( 3.069 | 3 )
Hemmingen ( 3.020 | 4 )
Hessigheim ( 951 | 0 )
Ingersheim ( 2.260 | 4 )
Kirchheim am Neckar ( 2.599 | 5 )
Korntal-Münchingen ( 7.289 | 11 )
Kornwestheim ( 12.825 | 26 )
Löchgau ( 2.045 | 4 )
Ludwigsburg ( 33.805 | 67 )
Marbach am Neckar ( 5.861 | 1 )
Markgröningen ( 4.756 | 5 )
Möglingen ( 4.128 | 7 )
Mundelsheim ( 1.212 | 4 )
Murr ( 2.370 | 0 )
Oberriexingen ( 1.020 | 1 )
Oberstenfeld ( 2.763 | 1 )
Pleidelsheim ( 2.315 | 2 )
Remseck am Neckar ( 9.924 | 6 )
Sachsenheim ( 6.196 | 13 )
Schwieberdingen ( 4.600 | 9 )
Sersheim ( 1.688 | 2 )
Steinheim an der Murr ( 4.605 | 252 )
Tamm ( 4.121 | 15 )
Vaihingen an der Enz ( 10.716 | 19 )
Walheim ( 1.188 | 2 )

red