Am 25. September ist der Tag der Zahngesundheit. Im Zentrum steht dieses Jahr die Parodontitis. Das Motto lautet “Gesund beginnt im Mund – Zündstoff”, weil von dieser chronischen Entzündung des Zahnhalteapparats Millionen Deutsche betroffen sind. Oft, ohne es zu bemerken.
Der Grund: Eine Parodontitis entwickelt sich meist schleichend und schmerzlos. Zu den frühen Signalen gehört die Gingivitis (Zahnfleischentzündung). “Bleibt sie unbehandelt, entstehen Zahnfleischtaschen, in denen sich schädliche Bakterien vermehren können”, heißt es bei der Bundeszahnärztekammer (BZÄK). Die mögliche Folge ist eine bakterielle Infektion, die das Gewebe und den Kieferknochen angreift und abbaut. Der Zahn verliert dadurch zunehmend an Halt und kann nach einiger Zeit sogar ausfallen.
Unter den Erwachsenen in Deutschland haben rund zehn Millionen Menschen eine schwere parodontale Erkrankung. Nicht nur diese große Zahl ist Zündstoff. Auch die Tatsache, dass eine Parodontitis die Gesundheit weit über die Zähne hinaus beeinflussen kann. Wenn Bakterien und Entzündungsstoffe in den Blutkreislauf gelangen, verursachen sie häufig Probleme in anderen Regionen des Körpers.
Medizinische Studien zeigen etwa, dass es Wechselbeziehungen mit Diabetes mellitus, Rheuma, chronischen Atemwegserkrankungen oder kardiovaskulären Erkrankungen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall geben kann.
Auch wenn die Zahl der Parodontitisfälle aktuell hoch ist: Dank guter präventiver Möglichkeiten ist der Trend rückläufig. “Eine Parodontitis kann behandelt werden. Zähne können durch eine gezielte Vorsorge bis ins hohe Alter erhalten bleiben – ein zahnloser Lebensabend ist also kein unvermeidbares Schicksal”, sagt BZÄK-Präsident Prof. Dr. Christoph Benz. “Das geht aber nur, wenn das Bewusstsein für diese ‘stille Erkrankung’ da ist. Und wenn die Patientinnen und Patienten mitmachen und am Ball bleiben.”
Prävention bedeute regelmäßige Mundhygiene, zweimal am Tag Zähneputzen, die regelmäßige Anwendung von Zahnseide oder Zahnzwischenraumbürsten und die Praxis regelmäßig zur Prophylaxe und zur professionellen Zahnreinigung (PZR) aufzusuchen.
Andreas Reiners / glp