Hoher Personalkrankenstand: Hausärzte rechnen mit Praxisschließungen

Die Hausärzte rechnen bei weiter steigenden Infektionszahlen mit Praxisschließungen wegen erkrankten Personals. “Je stärker die Inzidenzen steigen, desto mehr Praxen werden auch vorübergehend krankheitsbedingt schließen müssen”, sagte der Chef des Deutschen Hausärzteverbandes, Ulrich Weigeldt, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Donnerstagausgaben). Die aktuelle Infektionswelle mache “auch vor den Hausärztinnen und Hausärzten und ihren Praxisteams nicht Halt”.

Selbst bei gut organisierten Vertretungsdiensten sei klar, “dass die Kapazitäten irgendwann begrenzt sind”, warnte der Verbandschef. Schon jetzt arbeiteten die Mediziner und ihr Praxispersonal “am Limit”. Sollten die Inzidenzen wie erwartet weiter steigen, werde sich die Situation zuspitzen.

Dies betreffe nicht nur die Hausärzte selbst, sondern insbesondere auch die medizinischen Fachangestellten. Denn neben der Corona-Pandemie laufe auch der ganz reguläre Praxisbetrieb weiter. Auch die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) befürchtet, dass es demnächst zu spürbaren Personalengpässen in der medizinischen Versorgung kommt.

“Die Quarantäne wird zum Problem werden in den kommenden Wochen”, sagte der KBV-Vorstandsvorsitzende, Andreas Gassen, den Funke-Zeitungen. Gassen sagte, wenn im Krankenhaus die halbe Belegschaft zuhause bleiben müsse, weil sie in Quarantäne sei, sei auch ein normales Aufkommen schon schwer zu bewältigen. “Dasselbe gilt für die Praxen – auch Ärzte und medizinische Fachangestellte können sich infizieren und in Quarantäne müssen, auch da wird das Personal knapp werden”, warnte Gassen mit Blick auf die kommenden Wochen.

red / dts

 

Immer mehr Corona-Patienten aus anderem Grund im Krankenhaus

Im Zuge der Omikron-Welle liegen immer häufiger Bürger in Krankenhäusern, die aufgrund einer positiven Testung zwar offiziell als Covid-Patienten gemeldet sind, aber eigentlich wegen einer anderen Krankheit medizinisch behandelt werden. Das berichtet die “Bild” (Donnerstagausgabe) unter Berufung auf eigene Informationen. Demnach war etwa im Saarland in den vergangenen zwei Wochen nur jeder vierte offiziell gemeldete Corona-Patient tatsächlich wegen Corona im Krankenhaus.

Im Dezember war es noch jeder zweite. In Bremen hatten vergangene Woche nur 40 Prozent der Corona-Patienten den Einweisungsgrund Corona, bei 60 Prozent wurde Corona nebenbei festgestellt. Auch hier waren die prozentualen Anteile vor der Omikron-Welle höher: Im Dezember waren 68 Prozent wegen Corona im Krankenhaus, 32 Prozent aus anderen Gründen.

In Rheinland-Pfalz lagen in den vergangenen zwei Wochen 44 Prozent der offiziell gemeldeten Corona-Patienten wegen des Virus dort, 56 Prozent aus anderem Grund. Alle Fälle fließen aber ungeachtet des eigentlichen Hospitalisierungsgrundes, in die 7-Tage-Inzidenz des Robert-Koch-Instituts ein. Der Grünen-Politiker Dieter Janecek kritisierte die ungenaue Datenerfassung.

“Es macht natürlich einen großen Unterschied, ob Menschen aufgrund oder bereits mit einer Infektion ins Krankenhaus kommen. Der Vorgang zeigt einmal mehr, dass wir in der Pandemie große Schwächen haben, Daten richtig zu erheben und richtig einzuordnen”, sagte er der Zeitung. Auch der CDU-Politiker Erwin Rüddel forderte, es sei an der Zeit, “zu einem realistischen Bild der Pandemie zu kommen”.

red / dts

Erstmals mehr als 200.000 Neuinfektionen – Inzidenz steigt über 1000

Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat am frühen Donnerstagmorgen vorläufig 203.136 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das waren 52 Prozent oder 69.600 Fälle mehr als am Donnerstagmorgen vor einer Woche und mehr als jemals zuvor seit Beginn der Pandemie. Der bisherige Höchstwert lag bei 164.000 neuen Fällen binnen eines Tages.

Die Inzidenz stieg laut RKI-Angaben von gestern 940,6 auf heute 1017,4 neue Fälle je 100.000 Einwohner innerhalb der letzten sieben Tage. Das ist wie schon in den letzten Tagen wieder ein Allzeithoch. Insgesamt geht das Institut laut der vorläufigen Zahlen derzeit von rund 1.678.300 aktiven Corona-Fällen mit Nachweis aus, das sind etwa 614.000 mehr als vor einer Woche und mehr als jemals zuvor.

Außerdem meldete das RKI nun 188 Tote binnen 24 Stunden in Zusammenhang mit dem Virus. Innerhalb der letzten sieben Tage waren es 999 Todesfälle, entsprechend durchschnittlich 143 Todesfällen pro Tag (Vortag: 149). Damit erhöhte sich die Zahl der Todesfälle binnen 24 Stunden auf 117.314. Insgesamt wurden bislang 9,24 Millionen Menschen in Deutschland positiv auf das Coronavirus getestet.

Da es sich für den heutigen Tag um vorläufige Zahlen handelt, könnten diese später noch vom RKI korrigiert werden.

red / dts

Aus für Luca-App: Land will Vertrag nicht verlängern

Auch Baden-Württemberg will nach eigenen Angaben die Luca-App bei der Nachverfolgung von Kontakten in der Corona-Pandemie nicht weiter nutzen. 

Baden-Württemberg wird den Kooperationsvertrag zur Nutzung der luca-App bei der Nachverfolgung von Kontakten in der Corona-Pandemie nicht verlängern. Dies teilte Gesundheitsminister Manne Lucha am 26. Januar 2022 in Stuttgart mit. Die finale Entscheidung fiel nach einem öffentlichen Experten-Hearing, das das Gesundheitsministerium Anfang dieser Woche veranstaltet hatte.

App kann bis Ende März weiter genutzt werden

„Wir werden nun in einem geordneten Verfahren aus der Nutzung der luca-App aussteigen. Der Vertrag mit dem Anbieter culture4life läuft Ende März aus und wird nicht verlängert werden“, so Lucha. Bis dahin könne die luca-App zunächst weiterverwendet werden. Eine Übergangsphase soll den Nutzern und Anwendern nun die Möglichkeit bieten, sich auf die neue Situation einzustellen.

„Die Entscheidung vor einem Jahr, die luca-App für die Kontaktpersonennachverfolgung zu nutzen und damit den Menschen mehr Freiraum beispielsweise in Form von Gastro- oder Theaterbesuchen zu ermöglichen, war absolut richtig. Inzwischen hat sich die Pandemielage verändert. Mehr als 70 Prozent der Menschen in Baden-Württemberg sind geimpft, gleichzeitig sind die Inzidenzen durch die Omikron-Variante exponentiell gestiegen, und die Kontaktpersonennachverfolgung der Gesundheitsämter konzentriert sich nunmehr auf gefährdete Gruppen und große Ausbrüche. Dadurch werden die luca-Daten praktisch nicht oder nur in seltenen Ausnahmefällen durch die Gesundheitsämter abgefragt und für deren Ermittlungstätigkeiten herangezogen“, so Lucha weiter.

Kontaktpersonennachverfolgung ist dem derzeitigen Pandemiegeschehen angepasst

In der derzeitigen Phase der Pandemie scheine eine individuelle Kontaktpersonennachverfolgung nicht zwingend erforderlich und faktisch auch nicht leistbar zu sein. Vielmehr sei eine bevölkerungsbezogene Kontaktpersonennachverfolgung zum jetzigen Zeitpunkt die richtige Strategie. „Diese Strategie kann auch mit Hilfe der kostenfreien Corona Warn-App des Bundes, die anonyme Warnungen ausspielt und auf eigenverantwortliches, umsichtiges Handeln der Nutzenden abzielt, unterstützt werden. Wir mussten eine Kosten-Nutzen-Rechnung auf stellen und haben unsere Entscheidung genau abgewogen. Letztlich sind wir zu dem Schluss gekommen, die luca-App nicht weiter zu nutzen“, so Lucha abschließend.

Die Landesregierung wird nun darüber beraten, ob und in welcher Form die individuelle Kontaktpersonennachverfolgung dem jeweiligen Pandemiegeschehen angepasst werden kann und welche Hilfsmittel dafür in Frage kommen. Bis zu einer Änderung der weiterhin gültigen Regelungen zur Datenerfassung, beispielsweise in der Gastronomie, wird Luca allerdings weiter genutzt werden können.

red

Quelle: Sozialministerium Baden-Württemberg

Lauterbach will Drei-Monats-Dauer für Genesenenstatus nicht ändern

Das Gesundheitsministerium von Karl Lauterbach (SPD) sieht keinen Änderungsbedarf an der vor Kurzem verkürzten Gültigkeitsdauer des Genesenenstatus auf drei Monate. Es werde keine erneute Änderung geben, zitiert das Portal “Business Insider” aus dem Ministerium. EU-Bürger werden drei Monate nach ihrer Infektion wie Ungeimpfte behandelt, sofern keine zusätzliche Impfung stattgefunden hat.

In anderen europäischen Ländern werden sie dagegen bis zu sechs Monate mit Geimpften gleichgestellt. Ein Sprecher des Ministeriums begründete die Haltung damit, dass die EU sich in ihrer Empfehlung nicht auf eine sechsmonatige Gültigkeit des Genesenenstatus geeinigte hatte, sondern auf sechs Monate als Obergrenze. In der Verordnung heißt es, “dass Genesenenzertifikate frühestens elf Tage nach positivem PCR-Test und höchstens 180 Tage gelten”.

Die deutsche Regelung bewege sich in diesem Rahmen, so der Sprecher weiter. Aus Sicht des BMG wäre es zwar wünschenswert, wenn in Europa einheitliche Regeln gelten, doch es herrschten in unterschiedlichen Ländern unterschiedliche Pandemie-Dynamiken. Während die Omikron-Welle in manchen Ländern bereits abflacht, befindet sich Deutschland laut dem BMG mitten in der Welle.

Damit sei der verkürzte Genesenenstatus hierzulande zu rechtfertigen. Es sei nicht auszuschließen, dass andere europäische Länder ebenfalls von der Empfehlung abweichen. Genau dies war bereits am Dienstag befürchtet worden.

Ein Sprecher der EU-Kommission sagte: “Das Mindeste, was wir alle erwarten können, ist, dass die Mitgliedstaaten diese Empfehlung auch umsetzen.” Der deutsche EU-Parlamentarier Jan-Christoph Oetjen (FDP) forderte ebenfalls: “Alleingänge darf es jetzt nicht mehr geben. Die Einigung auf 180 Tage Gültigkeit für ein Genesungszertifikat muss auch von den Staaten gewährleistet werden, welche in den letzten Wochen für eine verkürzte Gültigkeitsdauer geworben haben, das gilt auch für Deutschland.”

Auch CSU-Chef Markus Söder sprach sich dafür aus, dass der Genesenenstatus in Deutschland wieder sechs Monate gelten soll.

red / dts

164.000 Corona-Neuinfektionen binnen 24 Stunden – neuer Höchstwert

Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat am frühen Mittwochmorgen vorläufig  gemeldet. Das waren 46 Prozent oder 51.677 Fälle mehr als am Mittwochmorgen vor einer Woche und mehr als jemals zuvor seit Beginn der Pandemie. Der bisherige Höchstwert lag bei 140.160 neuen Fällen binnen eines Tages.

Die Inzidenz stieg laut RKI-Angaben von gestern 894,3 auf heute 940,6 neue Fälle je 100.000 Einwohner innerhalb der letzten sieben Tage. Das ist wie schon in den letzten Tagen wieder ein Allzeithoch. Insgesamt geht das Institut laut der vorläufigen Zahlen derzeit von rund 1.530.900 aktiven Corona-Fällen mit Nachweis aus, das sind etwa 558.500 mehr als vor einer Woche und mehr als jemals zuvor.

Außerdem meldete das RKI nun 166 Tote binnen 24 Stunden in Zusammenhang mit dem Virus. Innerhalb der letzten sieben Tage waren es 1.045 Todesfälle, entsprechend durchschnittlich 149 Todesfällen pro Tag (Vortag: 160). Damit liegt die Zahl der Todesfälle nun bei 117.126. Insgesamt wurden bislang 9,04 Millionen Menschen in Deutschland positiv auf das Coronavirus getestet.

Da es sich für den heutigen Tag um vorläufige Zahlen handelt, könnten diese später noch vom RKI korrigiert werden.

red / dts

EU einigt sich auf sechsmonatige Gültigkeit des Genesenenstatus – RKI hatte zuvor auf drei Monate verkürzt

Die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union haben sich am Dienstag darauf geeinigt, dass Corona-Erkrankte künftig EU-weit einheitlich doch sechs Monate lang als genesen gelten sollen. Damit können sie sich in der EU frei bewegen und herumreisen, berichtet “Business Insider”. Der Impfstatus ist demnach neun Monate gültig.

Damit dürfte das Chaos um die Gültigkeit des Genesenen-Status in Deutschland wohl endgültig komplett sein: Corona-Erkrankte galten bis vor Kurzem sechs Monate lang als genesen. Völlig überraschend änderte das Robert-Koch-Institut (RKI) vor einer Woche jedoch diese Regel: Demnach gilt der Genesenenstatus jetzt hierzulande nur noch drei Monate. Eine plötzliche Entscheidung, die seit Tagen für politischen Zoff in Bund und Ländern sorgt.

Muss Deutschland also die national beschlossene Verkürzung nach nur einer Woche wieder einkassieren? Das ist noch völlig unklar: Im Auswärtigen Amt verweist man aufs Innenministerium, von dort auf das Bundesverkehrsministerium. Und im Bundesgesundheitsministerium wusste man von der Entscheidung der EU scheinbar bis zum späten Nachmittag auch noch nichts. Außenministerin Baerbocks Staatsministerin Anna Lührmann stimmte sogar für die Sechs-Monats-Regel.

Ein Sprecher der EU-Kommission stellt aber klar: “Das Mindeste, was wir alle erwarten können, ist, dass die Mitgliedstaaten diese Empfehlung auch umsetzen.” Der deutsche EU-Parlamentarier Jan-Christoph Oetjen (FDP) forderte deshalb: “Alleingänge darf es jetzt nicht mehr geben. Die Einigung auf 180 Tage Gültigkeit für ein Genesungszertifikat muss auch von den Staaten gewährleistet werden, welche in den letzten Wochen für eine verkürzte Gültigkeitsdauer geworben haben, das gilt auch für Deutschland.”

Der Kommissions-Sprecher stimmte zu: Da sich die Omikron-Variante mittlerweile in ganz Europa verbreitet habe, soll geprüft werden, die in einigen Mitgliedstaaten eingeführten Reisebeschränkungen wieder aufzuheben.

red / dts

Corona-Zahlen im Landkreis Ludwigsburg auf hohem Niveau

Der Verwaltungsgerichtshof (VGH) in Mannheim hat heute die 2G-Regel für Einzelhandelsgeschäfte vorläufig außer Vollzug gesetzt. Damit habe man einem Eilantrag der Inhaberin eines Schreibwarengeschäft im Ortenaukreis stattgegeben, teilte das Gericht am Dienstag mit. Das „Einfrieren der Alarmstufe II“ sei  voraussichtlich rechtswidrig, teilte der VGH als Begründung mit. Damit gilt ab sofort für den Einzelhandel in Baden-Württemberg wieder 3G.

Und sehen die Corona-Zahlen im Landkreis am Dienstag aus:

Das Landratsamt Ludwigsburg hat am Dienstagabend vorläufig 904 (Vortag: 378) Fälle gemeldet. Die Inzidenz steigt laut dem Gesundheitsamt in Ludwigsburg auf 824,6 (+ 10,8) neue Fälle je 100.000 Einwohner innerhalb der letzten sieben Tage. Die Zahl der Corona-Toten im Kreis Ludwigsburg liegt bei mindestens 646 (Vortag: 646) Stand: 25.01.22 – 18Uhr)

 

Bestätigte Fälle nach Gemeinde | (Differenz zum Vortag) Stand: 25.01.2022

Affalterbach ( 454 | 0 )
Asperg ( 1.551 | 25 )
Benningen am Neckar ( 665 | 3 )
Besigheim ( 1.455 | 14 )
Bietigheim-Bissingen ( 5.567 | 96 )
Bönnigheim ( 993 | 12 )
Ditzingen ( 2.633 | 74 )
Eberdingen ( 675 | 12 )
Erdmannhausen ( 410 | 5 )
Erligheim ( 278 | 5 )
Freiberg am Neckar ( 1.463 | 18 )
Freudental ( 306 | 11 )
Gemmrigheim ( 558 | 2 )
Gerlingen ( 1.763 | 26 )
Großbottwar ( 836 | 18 )
Hemmingen ( 828 | 12 )
Hessigheim ( 227 | 0 )
Ingersheim ( 650 | 12 )
Kirchheim am Neckar ( 845 | 1 )
Korntal-Münchingen ( 2.216 | 14 )
Kornwestheim ( 4.491 | 75 )
Löchgau ( 564 | 0 )
Ludwigsburg ( 11.248 | 251 )
Marbach am Neckar ( 1.640 | 2 )
Markgröningen ( 1.574 | 11 )
Möglingen ( 1.363 | 11 )
Mundelsheim ( 286 | 0 )
Murr ( 684 | 2 )
Oberriexingen ( 224 | 1 )
Oberstenfeld ( 693 | 1 )
Pleidelsheim ( 684 | 6 )
Remseck am Neckar ( 2.917 | 69 )
Sachsenheim ( 2.265 | 23 )
Schwieberdingen ( 1.326 | 13 )
Sersheim ( 543 | 2 )
Steinheim an der Murr ( 1.018 | 2 )
Tamm ( 1.094 | 22 )
Vaihingen an der Enz ( 3.235 | 40 )
Walheim ( 323 | 3 )

Corona-Zahlen für Deutschland:

Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat am frühen Dienstagmorgen vorläufig 126.955 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das waren 71 Prozent oder 52.550 Fälle mehr als am Dienstagmorgen vor einer Woche. Die Inzidenz stieg laut RKI-Angaben von gestern 840,3 auf heute 894,3 neue Fälle je 100.000 Einwohner innerhalb der letzten sieben Tage.. (Stand: 25.01.21 – 05.45Uhr)

Grafik: dts

red

 

PCR-Selbsttest-Anbieter will nach Deutschland expandieren

Angesichts wachsender Engpässe bei PCR-Coronatests in Deutschland planen die Macher des Wiener Massentestprogramms “Alles gurgelt” die Expansion in die Bundesrepublik. “Jetzt wollen wir nach Deutschland, unbedingt”, sagte Angela Hengsberger, Leiterin Geschäftsentwicklung bei Lead Horizon, dem “Spiegel”. Lead Horizon hat das in Wien millionenfach eingesetzte PCR-Set zum Selbsttesten entwickelt – und organisiert den Ablauf dieser Gurgeltests.

“Wir könnten weitere substanzielle Kapazitäten innerhalb weniger Wochen aufbauen”, sagte Hengsberger. Der Zeitpunkt für einen Markteintritt sei gut: “In Deutschland gibt es augenscheinlich großen Bedarf nach PCR-Tests.” In Österreichs Hauptstadt testen sich im Tagesdurchschnitt mehr als 300.000 Bürger selbst per Gurgel-PCR-Test auf Corona.

Dies sind mehr Menschen, als derzeit in ganz Deutschland PCR-getestet werden. Während in Deutschland PCR-Testkapazitäten zunehmend knapp werden und rationiert werden müssen, sind die Labore des Wiener Anbieterkonsortiums noch nicht einmal zur Hälfte ausgelastet. Man könne bis zu 500.000 weitere PCR-Proben pro Tag analysieren: mit garantiertem Ergebnis binnen 24 Stunden und einer Überprüfung der positiven Tests auf Virusvarianten, sagte Mario Dujakovic, der Sprecher des Wiener Gesundheitsstadtrats, dem “Spiegel”.

Bei den Gurgel-Selbsttests müssen keine Testzentren errichtet, keine Termine vergeben, keine Tester beschäftigt werden. Auch die Logistik ist stark vereinfacht

red / dts

Inzidenz steigt bundesweit auf fast 900

Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat am frühen Dienstagmorgen vorläufig 126.955 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das waren 71 Prozent oder 52.550 Fälle mehr als am Dienstagmorgen vor einer Woche. Die Inzidenz stieg laut RKI-Angaben von gestern 840,3 auf heute 894,3 neue Fälle je 100.000 Einwohner innerhalb der letzten sieben Tage.

Grafik: dts

Das ist wie schon in den letzten Tagen wieder ein Allzeithoch. Insgesamt geht das Institut laut der vorläufigen Zahlen derzeit von rund 1.423.600 aktiven Corona-Fällen mit Nachweis aus, das sind etwa 515.100 mehr als vor einer Woche und mehr als jemals zuvor. Außerdem meldete das RKI nun 214 Tote binnen 24 Stunden in Zusammenhang mit dem Virus.

Innerhalb der letzten sieben Tage waren es 1.118 Todesfälle, entsprechend durchschnittlich 160 Todesfällen pro Tag (Vortag: 157). Damit liegt die Zahl der Todesfälle nun bei 116.960. Insgesamt wurden bislang 8,87 Millionen Menschen in Deutschland positiv auf das Coronavirus getestet. Da es sich für den heutigen Tag um vorläufige Zahlen handelt, könnten diese später noch vom RKI korrigiert werden.

red / dts