Nach Wegfall von Neupatientenregelung: Ärzteverbände warnen vor längeren Wartezeiten

Wegen des Wegfalls der sogenannten Neupatientenregelung warnen Ärzteverbände vor längeren Wartezeiten für Arzttermine ab dem kommenden Jahr. Dabei warten Patienten in Deutschland schon jetzt durchschnittlich 30 Tage auf einen Termin beim Facharzt. Das geht aus einer Umfrage einer Gesundheits-Plattform unter Ärzten und Patienten hervor, über die die “Welt am Sonntag” berichtet.

Demnach ist für 56 Prozent der Befragten die lange Wartezeit bis zum Arztbesuch das größte Ärgernis bei der Terminsuche. Für angemessen würde die Mehrzahl der Befragten eine Wartezeit von bis zu zehn Tagen halten. Auffällig ist nach wie vor die große Spreizung zwischen gesetzlich und privat Versicherten.

Der Umfrage zufolge müssen 43 Prozent der gesetzlich Versicherten regelmäßig mehr als drei Wochen auf einen Termin beim Facharzt warten. Bei den Privatversicherten sind es nur 22 Prozent. Insgesamt 17 Prozent der gesetzlich Versicherten gaben an, regelmäßig sogar mehr als drei Monate bis zum Besuch beim Spezialisten warten zu müssen.

Bei Privatversicherten waren davon nur fünf Prozent betroffen. Zum Jahreswechsel entfällt die sogenannte Neupatientenregelung, die finanzielle Anreize für Ärzte vorsieht, wenn diese neue Patienten annehmen. Laut dem Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi) bedeutet die Gesetzesänderung eine Budgetkürzung von 400 Millionen Euro für Ärzte in der ambulanten Versorgung.

Die Kassenärztliche Bundesvereinigung warnt deshalb bereits vor längeren Wartezeiten und möglichen Aufnahmestopps ab dem kommenden Jahr.

red

RS-Virus-Welle: Kliniken leiden weiter wegen hoher Anzahl an Atemwegspatienten

Die Deutsche Krankenhausgesellschaft und der Deutsche Hausärzteverband können noch keine Entwarnung bei der RSV-Welle und der enormen Zahl an Atemwegserkrankungen geben. “Die aktuelle Situation in unseren Praxen ist definitiv angespannt”, sagte Nicola Buhlinger-Göpfarth, Vizevorsitzende des Deutschen Hausärzteverbandes dem “Redaktionsnetzwerk Deutschland” (Freitagsausgaben). Insbesondere die Zahl der Patienten mit Atemwegserkrankungen sei sehr hoch.

Die Belastung der Hausärzte und Praxisteams sei zudem “sehr intensiv”. Hinzu komme die Belastung durch viele Influenza-Infektionen. “Mit Besorgnis registrieren wir, dass die Grippewelle in diesem Jahr sehr früh gestartet ist.”

Vor allem Risikopatienten sollten sich umgehend gegen Grippe impfen lassen. Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Gerald Gaß, gibt ebenfalls keine Entwarnung: “Die Zahlen aus Frankreich ließen vermuten, dass auch in Deutschland der Scheitelpunkt in dieser Woche erreicht wird. Offenbar dauert aber die Welle weiterhin an”, sagte er.

“Problematisch ist die Gleichzeitigkeit mehrerer Erregerwellen”, so Gaß weiter. “Bei Erwachsenen belasten die Influenza-Infektionen die Krankenhäuser, bei den Kindern sind es die RS-Viren.” Dies gehe einher mit einem ebenfalls hohen Krankenstand bei Pflegekräften und Ärzten, begründet Gaß die hohe Belastung der Krankenhäuser.

red

Die aktuellen Corona-Zahlen für Ludwigsburg und Deutschland

Das Gesundheitsamt Ludwigsburg hat am Donnerstagmittag in der Summe vorläufig 159 (Am Donnerstag vor einer Woche: 119) neue Corona-Fälle gemeldet. Die Inzidenz liegt bei 137. In der Vorwoche am Donnerstag lag der Wert bei 121,7. Die Zahl der Corona-Toten im Kreis Ludwigsburg steigt um 1 auf mindestens 755. (Stand: 08.12.22 – 12 Uhr)

Da es sich für den heutigen Tag um vorläufige Zahlen handelt, könnten diese später noch vom Gesundheitsamt Ludwigsburg korrigiert werden.

Der Hospitalisierungswert wurde vom Gesundheitsamt mit 4,7 angegeben. Am Vortag lag der Wert bei 4,6. (Stand: 07.12.2022)

Die Zahl der Intensivpatienten steigt laut dem Gesundheitsamt um 1 auf 85. Der Höchstwert lag am 07. Dezember 2021 bei 671. (Stand: 07.12.2022)

Rund 36000 Corona-Neuinfektionen bundesweit

Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat am frühen Freitagmorgen vorläufig 35.826 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das waren 17,8 Prozent oder 5.406 Fälle mehr als am Freitagmorgen vor einer Woche. Die Inzidenz stieg laut RKI-Angaben von gestern 214,2 auf heute 219,9 neue Fälle je 100.000 Einwohner innerhalb der letzten sieben Tage.

Insgesamt geht das Institut laut der vorläufigen Zahlen derzeit von rund 524.400 aktiven Corona-Fällen mit Nachweis aus, das sind etwa 5.500 mehr als vor einer Woche. Außerdem meldete das RKI nun 167 Tote binnen 24 Stunden in Zusammenhang mit dem Virus. Innerhalb der letzten sieben Tage waren es 742 Todesfälle, entsprechend durchschnittlich 106 Todesfällen pro Tag (Vortag: 106).

Damit liegt die Zahl der Todesfälle nun bei 158.851. Insgesamt wurden bislang 36,73 Millionen Menschen in Deutschland positiv auf das Coronavirus getestet. Da es sich für den heutigen Tag um vorläufige Zahlen handelt, könnten diese später noch vom RKI korrigiert werden.

red

 

Lauterbach: “Der kommende Winter ist hoffentlich das letzte große Gefecht mit dem Coronavirus”

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) blickt zuversichtlich auf die nächsten Corona-Monate. “Der kommende Winter ist hoffentlich das letzte große Gefecht mit dem Coronavirus”, sagte der Politiker dem “SZ-Magazin”. Das Virus habe sich “in eine Sackgasse hinein mutiert”, analysiert Lauterbach die aktuelle Lage.

Seiner vorsichtigen Linie bleibt er dabei aber treu: “Für Leichtsinn fehlt der Anlass. Für weitere Lockerungen ist es zu früh.” Sein Ministeramt habe er auch der Pandemie zu verdanken, sagte er: “Corona hat geholfen, dass ich dieses Amt bekommen habe, das muss man so sagen.”

An seiner Aufgabe schätzt er den direkten Einfluss, der er auf die Gesundheitspolitik nehmen kann. Die Kritik, dass er dabei zu wenig delegiere, weist er zurück. “Nein, es ist besser so. Die Qualität der Gesetze ist besser, wenn man auch Details kennt. Gesetze sind wie Kunstwerke. In den Details liegt die Qualität.”

Gelitten habe unter dem Amt sein Privatleben. “Ich habe die höchste Sicherheitsstufe, ich bin mit vielen Sicherheitsbeamten auch am Wochenende unterwegs. Wenn meine Tochter oder Bekannte dabei sind, muss ich die Sicherheitsleute manchmal bitten, uns etwas Privatsphäre zu lassen.”

Das sei auch der Grund dafür, dass er verstärkt versuche, Privates nicht an die Öffentlichkeit dringen zu lassen. “Ich muss auf jeden Fall noch mehr aufpassen, Menschen, die mir nahe sind, nicht zu gefährden.”

red

Die aktuellen Corona-Zahlen für Ludwigsburg und Deutschland

Das Gesundheitsamt Ludwigsburg hat am Mittwochmittag in der Summe vorläufig 161 (Am Mittwoch vor einer Woche: 173) neue Corona-Fälle gemeldet. Die Inzidenz liegt bei 133,3. In der Vorwoche am Mittwoch lag der Wert bei 121. Die Zahl der Corona-Toten im Kreis Ludwigsburg steigt um 3 auf mindestens 754. (Stand: 07.12.22 – 12 Uhr)

Da es sich für den heutigen Tag um vorläufige Zahlen handelt, könnten diese später noch vom Gesundheitsamt Ludwigsburg korrigiert werden.

Der Hospitalisierungswert wurde vom Gesundheitsamt mit 4,6 angegeben. Am 02.12.22 lag der Wert bei 3,9. (Stand: 06.12.2022)

Die Zahl der Intensivpatienten steigt laut dem Gesundheitsamt um 17 auf 84. Der Höchstwert lag am 07. Dezember 2021 bei 671. (Stand: 06.12.2022)

RKI verzeichnet mehr Corona-Neuinfektionen

Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat am frühen Donnerstagmorgen vorläufig 40.256 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das waren 11,5 Prozent oder 4.141 Fälle mehr als am Donnerstagmorgen vor einer Woche. Die Inzidenz stieg laut RKI-Angaben von gestern 207,7 auf heute 214,2 neue Fälle je 100.000 Einwohner innerhalb der letzten sieben Tage.

Insgesamt geht das Institut laut der vorläufigen Zahlen derzeit von rund 515.800 aktiven Corona-Fällen mit Nachweis aus, das sind etwa 4.000 weniger als vor einer Woche. Außerdem meldete das RKI nun 125 Tote binnen 24 Stunden in Zusammenhang mit dem Virus. Innerhalb der letzten sieben Tage waren es 741 Todesfälle, entsprechend durchschnittlich 106 Todesfällen pro Tag (Vortag: 110).

Damit liegt die Zahl der Todesfälle nun bei 158.684. Insgesamt wurden bislang 36,69 Millionen Menschen in Deutschland positiv auf das Coronavirus getestet. Da es sich für den heutigen Tag um vorläufige Zahlen handelt, könnten diese später noch vom RKI korrigiert werden.

Hospitalisierungsinzidenz steigt auf 7,97

Die bundesweite Hospitalisierungsrate für Corona-Infizierte ist weiter gestiegen. Das RKI meldete am Donnerstagmorgen zunächst 7,97 Einweisungen pro 100.000 Einwohner in den zurückliegenden sieben Tagen (Mittwoch ursprünglich: 7,59, Donnerstag letzter Woche ursprünglich 7,00). Es handelt sich um die jeweils vorläufigen Zahlen, die stets nachträglich noch nach oben korrigiert werden, da manche Einweisungen erst später gemeldet werden.

Am höchsten ist die Hospitalisierungsinzidenz laut der vorläufigen Daten in Brandenburg (14,97). Dahinter folgen Mecklenburg-Vorpommern (14,03), Bremen (13,16), Sachsen-Anhalt (12,26), Schleswig-Holstein (12,25), Thüringen (9,77), Nordrhein-Westfalen (9,17), Saarland (8,86), Berlin (8,10), Sachsen (7,59), Bayern (7,44), Hamburg (7,23), Niedersachsen (6,74), Rheinland-Pfalz (6,28), Hessen (5,32) und Baden-Württemberg (4,72). In der Altersgruppe 0-4 Jahre liegt die Hospitalisierungsinzidenz bundesweit vorläufig bei 2,72, in der Altersgruppe 5-14 Jahre bei 0,41, in der Altersgruppe 15-34 Jahre bei 1,86, in der Altersgruppe 35-59 Jahre bei 3,28, in der Altersgruppe 60-79 Jahre bei 12,47 und bei den Über-80-Jährigen bei 47,81 Krankenhauseinweisungen mit Covid-19 je Woche und 100.000 Einwohner.

red

Chinesischer Impfstoff erhält Einfuhrgenehmigung nach Deutschland

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat dem chinesischen Sinovac-Impfstoff eine Einfuhrgenehmigung erteilt. “Mit dieser Zulassung wollen wir erreichen, dass chinesische Bürger durch den eigenen Impfstoff hier auch geschützt sind”, sagte Lauterbach dem “Spiegel”. Demnach darf der Impfstoff ab heute in die Bundesrepublik eingeführt und hier ausschließlich an Staatsangehörige Chinas verabreicht werden.

Grundlage dafür ist eine Bewertung durch das Paul-Ehrlich-Institut (PEI). Geimpft werden darf nur in Verantwortung der Botschaften und Konsulate Chinas. Über die Sicherheit von Sinovac hatte es zuvor Bedenken gegeben.

Diese seien nach der Bewertung durch das PEI nun ausgeräumt, so Lauterbach, es gebe nun ausreichend Daten über den Impfstoff. Die Freigabe könne er auf dieser Grundlage “ohne Wenn und Aber” vertreten. Eine Zulassung für Deutsche ist nicht vorgesehen.

red

Die aktuellen Corona-Zahlen für Ludwigsburg und Deutschland

Das Gesundheitsamt Ludwigsburg hat am Dienstagmittag in der Summe vorläufig 198 (Am Dienstag vor einer Woche: 182) neue Corona-Fälle gemeldet. Die Inzidenz liegt bei 124,7. In der Vorwoche am Dienstag lag der Wert bei 114,4. Die Zahl der Corona-Toten im Kreis Ludwigsburg bleibt unverändert bei mindestens 751. (Stand: 06.12.22 – 12 Uhr)

Da es sich für den heutigen Tag um vorläufige Zahlen handelt, könnten diese später noch vom Gesundheitsamt Ludwigsburg korrigiert werden.

Der Hospitalisierungswert wurde vom Gesundheitsamt mit 4,6 angegeben. Am 02.12.22 lag der Wert bei 3,9. (Stand: 05.12.2022)

Die Zahl der Intensivpatienten steigt laut dem Gesundheitsamt um 17 auf 84. Der Höchstwert lag am 07. Dezember 2021 bei 671. (Stand: 05.12.2022)

RKI verzeichnet bundesweit mehr als 45000 Corona-Neuinfektionen 

Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat am frühen Mittwochmorgen vorläufig 45.331 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das waren 3,6 Prozent oder 1.563 Fälle mehr als am Mittwochmorgen vor einer Woche. Die Inzidenz stieg laut RKI-Angaben von gestern 204,2 auf heute 207,7 neue Fälle je 100.000 Einwohner innerhalb der letzten sieben Tage.

Insgesamt geht das Institut laut der vorläufigen Zahlen derzeit von rund 504.900 aktiven Corona-Fällen mit Nachweis aus, das sind etwa 16.500 weniger als vor einer Woche. Außerdem meldete das RKI nun 173 Tote binnen 24 Stunden in Zusammenhang mit dem Virus. Innerhalb der letzten sieben Tage waren es 768 Todesfälle, entsprechend durchschnittlich 110 Todesfällen pro Tag (Vortag: 104).

Damit liegt die Zahl der Todesfälle nun bei 158.559. Insgesamt wurden bislang 36,65 Millionen Menschen in Deutschland positiv auf das Coronavirus getestet. Da es sich für den heutigen Tag um vorläufige Zahlen handelt, könnten diese später noch vom RKI korrigiert werden.

Hospitalisierungsrate steigt auf 7,59

Die bundesweite Hospitalisierungsrate für Corona-Infizierte ist weiter gestiegen. Das RKI meldete am Mittwochmorgen zunächst 7,59 Einweisungen pro 100.000 Einwohner in den zurückliegenden sieben Tagen (Dienstag ursprünglich: 6,98, Mittwoch letzter Woche ursprünglich 6,62). Am höchsten ist die Hospitalisierungsinzidenz laut der vorläufigen Daten in Mecklenburg-Vorpommern (14,77).

Dahinter folgen Brandenburg (13,52), Schleswig-Holstein (11,70), Bremen (11,38), Sachsen-Anhalt (10,56), Saarland (9,47), Nordrhein-Westfalen (8,84), Thüringen (8,25), Bayern (7,48), Berlin (7,40), Hamburg (7,34), Sachsen (6,93), Niedersachsen (6,24), Rheinland-Pfalz (5,87), Hessen (4,92) und Baden-Württemberg (4,60). In der Altersgruppe 0-4 Jahre liegt die Hospitalisierungsinzidenz bundesweit vorläufig bei 2,44, in der Altersgruppe 5-14 Jahre bei 0,48, in der Altersgruppe 15-34 Jahre bei 1,87, in der Altersgruppe 35-59 Jahre bei 3,20, in der Altersgruppe 60-79 Jahre bei 11,73 und bei den Über-80-Jährigen bei 45,34 Krankenhauseinweisungen mit Covid-19 je Woche und 100.000 Einwohner.

red

 

Verlegung von Pflegern auf Kinderstationen – Deutsche Pflegerat kritisiert Lauterbach

Der Deutsche Pflegerat hat Gesundheitsminister Karl Lauterbach wegen der angekündigten Verlegung von Pflegekräften aus Erwachsenen- in Kinderstationen scharf kritisiert. “Das kann man nur als Verzweiflungstat bezeichnen”, sagte DPR-Präsidentin Christine Vogler dem “Redaktionsnetzwerk Deutschland” (Mittwochausgaben). “In den Kliniken kann bereits jetzt nur die Minimalversorgung gesichert werden. Wir haben keine Station mehr, wo man Pflegepersonal abziehen kann.” Pflegekräften aus anderen klinischen Abteilungen würden zwar die Grundlagen ihres Berufes kennen, aber nicht automatisch die Qualifikation zur Versorgung im pädiatrischen Intensivbereich haben, so Vogler. “Diese Vorstellung, dass Pflegefachpersonen mit ihrer Qualifizierung mal eben überall in Spezialabteilungen eingesetzt werden könnten, das ist ein irriger Gedanke in der Bevölkerung, der aufhören muss”, so die DPR-Präsidentin.

Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) hält zudem die Aussetzung der Pflegepersonaluntergrenzen für “unzumutbar”: Die Vorsitzende, Christel Bienstein, monierte gegenüber dem RND: “Die Untergrenzen sind die rote Linie, die das Minimum an Versorgung markiert.” Sie dienten deshalb vor allem der Sicherheit der Patienten in den Kliniken. Pflege unter diesem Minimum betreiben zu müssen, wäre daher eine enorme Zumutung, so Bienstein: “Mit allen daraus erwachsenden Konsequenzen bis zur Berufsflucht.”

red

Große Krankenhausreform geplant: Regierungskommission stellt Konzept vor

Die Behandlung von Patienten in deutschen Krankenhäusern soll künftig “mehr nach medizinischen und weniger nach ökonomischen Kriterien” erfolgen. Das geht aus der Empfehlung einer Regierungskommission hervor, die am Dienstag vorgestellt wurde. Demnach sollen die Kliniken künftig nach drei neuen Kriterien honoriert werden: Vorhalteleistungen, Versorgungsstufen und Leistungsgruppen.

Das bisherige Fallpauschalen-System müsse entsprechend “weiterentwickelt” werden, hieß es. “Diese Empfehlung wird eine Grundlage für unsere große Krankenhausreform sein”, sagte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD). Patienten sollten sich darauf verlassen können, dass sie überall, auch in ländlichen Regionen, “schnell und gut versorgt werden” sowie medizinische und nicht ökonomische Gründe ihre Behandlung bestimmten.

“Dafür müssen wir das Fallpauschalen-System überwinden.” Man habe die Ökonomie “zu weit getrieben”. Eine gute Grundversorgung für jeden müsse “garantiert sein” und Spezialeingriffe müssten auf “besonders gut ausgestattete Kliniken konzentriert werden”.

Momentan würden zu oft “Mittelmaß und Menge honoriert”, so Lauterbach. “Künftig sollen Qualität und Angemessenheit allein die Kriterien für gute Versorgung sein.” Die Regierungskommission empfiehlt unter anderem, künftig einen festen Betrag als Vorhaltekosten zu definieren, den Krankenhäuser erhalten.

Damit werde wirtschaftlicher Druck von den Krankenhäusern genommen, hieß es. Die Kliniken sollen künftig in drei konkrete Level eingeordnet und entsprechend gefördert werden: Grundversorgung, Regel- und Schwerpunktversorgung und Maximalversorgung. Für jedes Level sollen “einheitliche Mindestvoraussetzungen” gelten, so die Experten.

Vorgesehen ist auch die Einführung von definierten Leistungsgruppen. Behandlungen sollen künftig nur noch abgerechnet werden können, wenn dem Krankenhaus die entsprechende Leistungsgruppe zugeteilt wurde. Die Regierungskommission empfiehlt, die Regelungen nicht sofort gelten zu lassen, sondern in einer “großzügigen Übergangsphase” schrittweise einzuführen.

Derzeit decken Krankenhäuser ihre laufenden Betriebskosten noch über die sogenannten Fallpauschalen ab. Das heißt: Sie erhalten einen fixen Betrag, auch wenn die Behandlung tatsächlich mehr oder weniger gekostet hat.

red

In diesem Bundesland wird die Maskenpflicht im ÖPNV zum 10. Dezember abgeschafft

Bayern schafft die Maskenpflicht im öffentlichen Personennahverkehr zum 10. Dezember ab. Die Landesregierung habe einen entsprechenden Beschluss gefasst, berichten am Dienstagvormittag mehrere Medien übereinstimmend unter Berufung auf Regierungskreise. Künftig soll es demnach nur noch eine Empfehlung zum Tragen von Masken geben.

Mit dem Beschluss des Kabinetts war im Vorfeld gerechnet worden, nur das genaue Datum war bis zuletzt noch offen. Bayern dürfte dem Vernehmen nach nicht das einzige Bundesland bleiben, in dem die Maskenpflicht im ÖPNV abgeschafft wird. So stehen derzeit zum Beispiel in Sachsen-Anhalt die landesweiten Corona-Regeln auf der Kippe.

Dort berät die Landesregierung am Dienstag über eine Verlängerung. Sollte keine Einigung erfolgen, könnten die meisten Maßnahmen bereits am Mittwoch wegfallen.

red