Die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein (KV) hat den Vorschlag von Gesundheitsminister Lauterbach, regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen in Apotheken zuzulassen, entschieden abgelehnt. Laut KV-Präsident Frank Bergmann verfügen Apotheker nicht über das erforderliche tiefgreifende Fachwissen in Diagnostik und Therapie, das für solche Untersuchungen notwendig ist. Diese Verantwortung liege in den Händen von ausgebildeten Ärzten.
Bergmann betonte, dass er die weitere Verlagerung von medizinischen Dienstleistungen in Apotheken aus medizinischer Sicht als grob fahrlässig erachte. Die Ergebnisse von Vorsorgeuntersuchungen müssten von qualifizierten Ärzten geprüft und hinterfragt werden, da sie über viele Jahre hinweg eine umfassende medizinische Ausbildung durchlaufen haben.
Gesundheitsminister Lauterbach arbeitet derzeit an einem “Vorbeugemedizingesetz”, das vorsieht, dass die Krankenkassen einmalig Voucher an Personen im Alter von 25, 35 und 50 Jahren senden, die für Vorsorgeuntersuchungen in die Apotheke gehen können. Der Apothekerverband Nordrhein begrüßt hingegen die Pläne und sieht sie als wertvolle Ergänzung im Gesundheitswesen, besonders für Menschen, die sonst keinen Arzt aufsuchen würden.
red