Virologe Drosten erklärt Pandemie für beendet – Justizminister will alle Corona-Maßnahmen aufheben

Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) will sich dafür einsetzen, dass alle Corona-Maßnahmen aufgehoben werden. Er nahm am Montag in einer Kurznachricht auf Twitter explizit auf ein Interview Bezug, das Charité-Virologe Christian Drosten dem “Tagesspiegel” gegeben und in dem dieser die Pandemie für beendet erklärt hatte. Drosten habe in der Pandemie zu den “vorsichtigsten Wissenschaftlern” gehört, so Buschmann.

“Nun lautet sein Befund: Die Pandemie ist vorbei. Wir sind im endemischen Zustand”, schrieb der Justizminister, und schlussfolgerte: “Als politische Konsequenz sollten wir die letzten Corona-Schutzmaßnahmen beenden.” Damit dürfte Buschmann allerdings auf Widerstand bei SPD und Grünen stoßen, viele der Corona-Maßnahmen sind zudem Ländersache.

red

Corona-Experte erwartet Pandemie-Ende nach diesem Winter

Das Corona-Expertenratsmitglied Christian Karagiannidis rechnet damit, dass die Pandemie nach diesem Winter für beendet erklärt werden kann. “Ich rechne fest damit, dass die Pandemie jetzt zunehmend ausläuft”, sagte er dem “Redaktionsnetzwerk Deutschland” (Montagausgaben). “Sicherlich werden wir noch die eine oder andere kleine Welle erleben. Aber wir merken, dass die Immunitätslage der Bevölkerung solide ist und wir auf den Intensivstationen deutlich weniger Covid-Patienten haben”, sagte Karagiannidis, der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Internistische Intensivmedizin und Notfallmedizin ist. Dass sich in Deutschland noch einmal eine gefährliche Corona-Variante ausbreite, hält er für unwahrscheinlich. “Wir befinden uns gerade in einem sehr günstigen Szenario und ich glaube nicht, dass wir noch einmal eine wirklich gefährliche Variante bekommen.”

Die Abwehr von Coronaviren funktioniere offenbar sehr gut, sagt er mit Blick auf die Immunität durch Antikörper und T-Zellen. “Wir sehen, dass die Zahl der schweren Erkrankungen immer mehr abnimmt. Ich glaube nicht, dass wir noch einmal einen Rückschlag erleben.”

red

Rufe nach “gendergerechtem” Pflichttext bei Arzneimittelwerbung

Aus der Ärzte- und Apothekerschaft kommen Rufe an die Ampelkoalition, den Pflichttext bei der Arzneimittelwerbung, wonach zu Risiken und Nebenwirkungen “Arzt oder Apotheker” gefragt werden sollen, umzuformulieren. “Die gesetzlich vorgegebene Formulierung passt nicht mehr in die Zeit”, sagte Ärztepräsident Klaus Reinhardt dem “Redaktionsnetzwerk Deutschland” (Montagausgaben). Heute sei rund die Hälfte der Ärzteschaft weiblich, argumentierte er.

“Der Pflichttext sollte durch eine neutrale und dennoch leicht verständliche Formulierung ersetzt werden”, regte er an. Auch die Präsidentin der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA), Gabriele Regina Overwiening, sprach sich für eine Neufassung aus. Fast 90 Prozent der in öffentlichen Apotheken tätigen Beschäftigten seien Frauen, sagte Overwiening dem RND und wendet sich damit gegen das generische Maskulinum, das im Deutschen traditionell Männer und Frauen mit einschließt: “Ein rein männlicher Sprachgebrauch kann da keineswegs als eine faire Sprachpraxis bewertet werden”, sagte sie.

Der Hinweis: “Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker”, ist durch das Heilmittelwerbegesetz (HWG) gesetzlich vorgegeben und darf von Werbern nicht verändert werden. Die Präsidentin des Deutschen Ärztinnenbundes, Christiane Groß, machte einen konkreten Vorschlag für eine Neuformulierung: Der überarbeitete Pflichttext müsse leicht verständlich bleiben und Patienten an die richtigen Stellen verweisen, die kompetent und evidenzbasiert aufklären könnten, sagte sie dem RND. Groß schlug daher vor: “Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage oder fragen Sie in Ihrer ärztlichen Praxis oder Apotheke nach.” ABDA-Chefin Overwiening sprach sich für eine gesetzliche Lösung aus, bei der mehrere Varianten erlaubt sind.

Neben dem bisherigen Hinweis “Fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker” soll nach ihrem Vorschlag zulässig sein: “Fragen Sie Ihre Ärztin oder Ihre Apothekerin”, “Fragen Sie Ihren Arzt oder Ihre Apothekerin” oder “Fragen Sie Ihre Ärztin oder Ihren Apotheker”. Overwiening: “Jede und jeder Werbetreibende könnte dann frei und flexibel eine dieser Formulierungen einsetzen und damit auch eine öffentlich sichtbare Selbstauskunft über das eigene Unternehmen hinsichtlich einer geschlechtergerechten Sprache geben.”

red

Christian Drosten erklärt Corona-Pandemie für beendet

Der Chef der Virologie an der Berliner Charité, Christian Drosten, hält die Corona-Pandemie in Deutschland für beendet. “Wir erleben in diesem Winter die erste endemische Welle mit Sars-Cov-2, nach meiner Einschätzung ist damit die Pandemie vorbei”, sagte Drosten dem “Tagesspiegel”. Die Immunität in der Bevölkerung werde nach diesem Winter so breit und belastbar sein, dass das Virus im Sommer kaum noch durchkommen könne.

Anders sähe die Situation im Falle eines neuen Mutationssprungs aus, den Drosten nach eigenen Angaben aber “im Moment nicht mehr” erwartet. Die Impfkampagne in Deutschland und Europa sei entscheidend bei der Bekämpfung der Pandemie gewesen. Auch die weiteren Maßnahmen verteidigte der Virologe: “Es ging nie darum, die Pandemie aufzuhalten, es war von Anfang an klar, dass das nicht möglich ist”, sagte Drosten dem “Tagesspiegel”.

“Aber hätte man gar nichts gemacht, dann wäre man in Deutschland in den Wellen bis zu Delta auf eine Million Tote oder mehr gekommen. Also musste man Kontakte reduzieren.” Ähnlich äußerte sich fast zeitgleich Corona-Expertenratsmitglied Christian Karagiannidis. “Ich rechne fest damit, dass die Pandemie jetzt zunehmend ausläuft”, sagte er dem “Redaktionsnetzwerk Deutschland”.

“Sicherlich werden wir noch die eine oder andere kleine Welle erleben. Aber wir merken, dass die Immunitätslage der Bevölkerung solide ist und wir auf den Intensivstationen deutlich weniger Covid-Patienten haben”, sagte Karagiannidis, der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Internistische Intensivmedizin und Notfallmedizin ist. Dass sich in Deutschland noch einmal eine gefährliche Corona-Variante ausbreite, hält auch er für unwahrscheinlich.

red

Grippewelle könnte bis zu 40 Milliarden Euro kosten

Kiel – Die derzeitige schwere Influenza-Welle könnte bei langer Dauer laut Berechnungen des Kiel Instituts für Weltwirtschaft (IfW) bis zu 40 Milliarden Euro an volkswirtschaftlichen Kosten verursachen. “Allein durch den krankheitsbedingten Arbeitsausfall könnte der deutschen Volkswirtschaft ein Verlust in der Bruttowertschöpfung von mehr als 30 Milliarden Euro und bei einem sehr ungünstigen Verlauf sogar von mehr als 40 Milliarden Euro entstehen”, heißt es in der Berechnung des IfW, über die die “Welt am Sonntag” berichtet. Wie hoch die Kosten aufgrund des Arbeitsausfalls tatsächlich ausfallen, hängt laut IfW maßgeblich von der Dauer der Influenza-Welle ab.

In einem pessimistischen Szenario rechnet das Institut mit einer Dauer bis in die dritte Aprilwoche 2023 und einem bis dahin weiter um 50 Prozent höheren Krankheitsniveau als in der letzten schweren Grippewelle 2017/18. In diesem Szenario wären bis zu 650.000 Grippefälle zu befürchten. Das Bruttonationaleinkommen könnte bei Eintritt dieses Szenarios laut IFW um mehr als 40 Milliarden Euro zurückgehen.

red

Keine Hilfen geplant: Bundesregierung hält langanhaltende Impfnebenwirkungen für möglich

Die Bundesregierung weiß bislang nur wenig über das sogenannte Post-Vac-Syndrom. Das geht aus der Antwort auf eine kleine Anfrage der CDU/CSU-Bundestagsfraktion hervor, über die der “Spiegel” berichtet. Derzeit gebe es keinen Hinweis für einen kausalen Zusammenhang von Long-Covid-ähnlichen Symptomen nach einer Covid-19-Impfung, heißt es darin.

Angesichts der Spontanberichte sei jedoch auch nicht auszuschließen, dass es sich bei den Beschwerden um mögliche Impfnebenwirkungen handele. Als “Post Vac” wird umgangssprachlich eine Vielzahl von Beschwerden bezeichnet, die im zeitlichen Zusammenhang mit einer Covid-Impfung auftreten. Sie ähneln häufig dem Post-Covid-Syndrom.

Der CSU-Abgeordnete Stephan Pilsinger reagierte empört auf die Aussage der Bundesregierung, derzeit keine Hilfen für “Post Vac”-Betroffene zu planen: Mit der Generalaussage, es gebe keinen Hinweis für einen kausalen Zusammenhang von Long-Covid-ähnlichen Symptomen nach einer Impfung, werde “im steilsten Juristendeutsch” jede Notwendigkeit zum politischen Handeln verworfen. “So kann man mit den vielen Betroffenen, die sich das bestimmt nicht einbilden, nicht umgehen”, so Pilsinger.

red

Was passiert mit den überschüssigen Corona-Impfstoffdosen ?

Brüssel – In der Europäischen Union wächst die Sorge vor einem milliardenteuren Überschuss an nicht benötigten Corona-Impfstoffen. EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides sagte den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Freitagausgaben), die Kommission unterstütze die Forderung der EU-Mitgliedstaaten, Verträge mit den Herstellern “an neue Realitäten anzupassen”. Kyriakides kündigte für Anfang nächsten Jahres ein Treffen des europäischen Lenkungsausschusses für Impfstoffe an, bei dem sie mit EU-Gesundheitsministern und den Impfstoff-Herstellern beraten wolle, wie die Versorgung weiter an die Bedürfnisse vor Ort angepasst werden könne.

Zahlreiche EU-Staaten hatten zuvor intern vor einem Impfstoff-Überschuss gewarnt: In einem Schreiben der tschechischen EU-Ratspräsidentschaft, über das die Funke-Zeitungen berichten, heißt es, eine Reihe von Mitgliedstaaten dränge auf eine Änderung der Lieferverträge. Aus ihrer Sicht habe die bisherige Inflexibilität der Verträge eine Situation geschaffen, in der öffentliche Gelder für große Mengen an Corona-Impfstoffen eingesetzt würden, die nicht benötigt würden und deshalb vernichtet werden müssten. Auch die Bundesregierung bemüht sich darum, absehbar überschüssige Corona-Impfstofflieferungen an Deutschland noch zu stornieren oder zu reduzieren.

Dabei geht es nach Angaben aus Kreisen des Gesundheitsministeriums um im Rahmen der europaweiten Beschaffung vorgenommene Bestellungen für insgesamt 160 Millionen Dosen für 2023 und 2024, die nicht mehr benötigt würden. Gesundheitskommissarin Kyriakides sagte, sie arbeite aktiv mit den Unternehmen zusammen, um Lösungen für eine langfristige Partnerschaft gegen Covid-19 zu finden. Die Europäische Staatsanwaltschaft setzt unterdessen ihre Ermittlungen im Zusammenhang mit der Beschaffung von Corona-Impfstoff durch die Europäische Union fort, ohne den genauen Hintergrund offenzulegen.

Eine Sprecherin der Luxemburger Behörde sagte den Funke-Zeitungen: “Die Ermittlungen laufen noch und unterliegen gemäß europäischer und nationaler Gesetzgebung der Geheimhaltung. Aus diesem Grund können wir zum jetzigen Zeitpunkt keine weiteren Details veröffentlichen.” Die Staatsanwaltschaft hatte erstmals im Oktober die Ermittlungen bekanntgegeben.

In Medienberichten wird spekuliert, es könne um den bislang größten Vertrag gehen, bei dem im Frühjahr 2021 die Lieferung von bis zu 1,8 Milliarden Dosen von Biontech/Pfizer für die Jahre 2022 und 2023 vereinbart wurde.

red

So sehen die aktuellen Corona-Zahlen aus – Landratsamt stellt Corona-Dashboard und Hotline ein

Das Gesundheitsamt Ludwigsburg hat am Donnerstagnachmittag für den gesamten Landkreis in der Summe vorläufig 160 (am Donnerstag vor einer Woche: 139) neue Corona-Fälle gemeldet. Die Inzidenz liegt bei 149,6. In der Vorwoche am Donnerstag lag der Wert bei 129,3. Die Zahl der Corona-Toten im Kreis Ludwigsburg bleibt unverändert bei mindestens 760. (Stand: 22.12.22 – 16 Uhr)

Wegen der aktuellen Entwicklung der Pandemie und gesunkener Nachfrage nach Informationen stellt das Landratsamt zum 23. Dezember den Betrieb des Corona-Dashboards und der Corona-Hotline ein.

Hintergrund dafür ist die Ankündigung des Sozialministeriums, dass die Tagesmeldungen des Landesgesundheitsamtes, die die Grundlage für das Dashboard bilden, nun auf Wochenmeldungen umgestellt werden. Um das Dashboard weiter betreiben zu können, wären somit zeitintensive Anpassungen erforderlich gewesen.

„Aufgrund der aktuellen Entwicklung der Pandemie ist die Weiterführung des Dashboards aus fachlicher Sicht aber nicht mehr erforderlich“ erläutert Dr. Karlin Stark, Dezernentin für Gesundheit und Verbraucherschutz, die Entscheidung. „Da wir in den letzten Wochen zudem eine deutlich reduzierte Inanspruchnahme der Corona-Hotline verzeichnet haben, stellen wir zeitgleich auch die Corona-Hotline ein“, ergänzt sie.

RKI meldet bundesweit rund 41000 Corona-Neuinfektionen

Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat am frühen Freitagmorgen vorläufig 41.431 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das waren 1,8 Prozent oder 730 Fälle mehr als am Freitagmorgen vor einer Woche. Die Inzidenz stieg laut RKI-Angaben von gestern 254,3 auf heute 258,5 neue Fälle je 100.000 Einwohner innerhalb der letzten sieben Tage.

Insgesamt geht das Institut laut der vorläufigen Zahlen derzeit von rund 614.100 aktiven Corona-Fällen mit Nachweis aus, das sind etwa 48.300 mehr als vor einer Woche. Außerdem meldete das RKI nun 187 Tote binnen 24 Stunden in Zusammenhang mit dem Virus. Innerhalb der letzten sieben Tage waren es 874 Todesfälle, entsprechend durchschnittlich 125 Todesfällen pro Tag (Vortag: 119).

Damit erhöhte sich die Zahl der Todesfälle binnen 24 Stunden auf 160.611. Insgesamt wurden bislang 37,18 Millionen Menschen in Deutschland positiv auf das Coronavirus getestet. Da es sich für den heutigen Tag um vorläufige Zahlen handelt, könnten diese später noch vom RKI korrigiert werden.

red

So sehen die aktuellen Corona-Zahlen für den Landkreis und Deutschland aus

Das Gesundheitsamt Ludwigsburg hat am Mittwochnachmittag für den gesamten Landkreis in der Summe vorläufig 217 (am Mittwoch vor einer Woche: 166) neue Corona-Fälle gemeldet. Die Inzidenz liegt bei 141,7. In der Vorwoche am Mittwoch lag der Wert bei 129,3. Die Zahl der Corona-Toten im Kreis Ludwigsburg steigt um zwei auf mindestens 760. (Stand: 21.12.22 – 16 Uhr)

Da es sich für den heutigen Tag um vorläufige Zahlen handelt, könnten diese später noch vom Gesundheitsamt Ludwigsburg korrigiert werden.

Der Hospitalisierungswert wurde vom Gesundheitsamt mit 6,6 angegeben. Am 16.12. lag der Wert bei 5,8. (Stand: 21.12.2022)

Die Zahl der Intensivpatienten wird vom Gesundheitsamt mit 111 angegebenDer Höchstwert lag am 07. Dezember 2021 bei 671. (Stand: 21.12.2022)

RKI meldet bundesweit 47988 Corona-Neuinfektionen

Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat am frühen Donnerstagmorgen vorläufig 47.988 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das waren 6,9 Prozent oder 3.113 Fälle mehr als am Donnerstagmorgen vor einer Woche. Die Inzidenz stieg laut RKI-Angaben von gestern 250,7 auf heute 254,3 neue Fälle je 100.000 Einwohner innerhalb der letzten sieben Tage.

Insgesamt geht das Institut laut der vorläufigen Zahlen derzeit von rund 600.700 aktiven Corona-Fällen mit Nachweis aus, das sind etwa 48.300 mehr als vor einer Woche. Außerdem meldete das RKI nun 178 Tote binnen 24 Stunden in Zusammenhang mit dem Virus. Innerhalb der letzten sieben Tage waren es 830 Todesfälle, entsprechend durchschnittlich 119 Todesfällen pro Tag (Vortag: 126).

Damit liegt die Zahl der Todesfälle nun bei 160.424. Insgesamt wurden bislang 37,14 Millionen Menschen in Deutschland positiv auf das Coronavirus getestet. Da es sich für den heutigen Tag um vorläufige Zahlen handelt, könnten diese später noch vom RKI korrigiert werden.

Hospitalisierungsrate steigt auf 10,74

Die bundesweite Hospitalisierungsrate für Corona-Infizierte ist erneut deutlich gestiegen. Das RKI meldete am Donnerstagmorgen zunächst 10,74 Einweisungen pro 100.000 Einwohner in den zurückliegenden sieben Tagen (Mittwoch ursprünglich: 9,98, Donnerstag letzter Woche ursprünglich 9,46). Es handelt sich um die jeweils vorläufigen Zahlen, die stets nachträglich noch nach oben korrigiert werden, da manche Einweisungen erst später gemeldet werden.

Am höchsten ist die Hospitalisierungsinzidenz laut der vorläufigen Daten in Brandenburg (18,99). Dahinter folgen Mecklenburg-Vorpommern (18,37), Schleswig-Holstein (17,18), Saarland (16,59), Nordrhein-Westfalen (12,77), Sachsen-Anhalt (12,40), Thüringen (12,00), Bremen (10,50), Bayern (10,49), Berlin (9,87), Sachsen (9,20), Rheinland-Pfalz (9,11), Niedersachsen (8,85), Hessen (8,47), Hamburg (7,98) und Baden-Württemberg (6,56). In der Altersgruppe 0-4 Jahre liegt die Hospitalisierungsinzidenz bundesweit vorläufig bei 2,69, in der Altersgruppe 5-14 Jahre bei 0,50, in der Altersgruppe 15-34 Jahre bei 2,38, in der Altersgruppe 35-59 Jahre bei 4,24, in der Altersgruppe 60-79 Jahre bei 17,41 und bei den Über-80-Jährigen bei 64,52 Krankenhauseinweisungen mit Covid-19 je Woche und 100.000 Einwohner.

red

Spitzenverband der Krankenkassen geht von Klinikschließungen in Ballungsräumen aus

Die Vorsitzende des Spitzenverbands der Krankenkassen, Doris Pfeiffer, rechnet in den kommenden fünf Jahren mit zahlreichen Klinikschließungen in Ballungsräumen: “Wir brauchen eine deutliche Konzentration des Angebots”, sagte Pfeiffer den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Mittwochausgaben). “Es wird in fünf Jahren weniger Krankenhäuser geben als heute, die dann aber besser auf die Behandlungsnotwendigkeiten eingestellt sind.” Es gehe dabei nicht um die Krankenhäuser auf dem Land, sondern um andere Fälle: Es gebe viele kleine Krankenhäuser in Ballungsregionen, denen oft die nötige Qualität fehle, vielfach seien sie zudem unwirtschaftlich, manchmal lägen sie nur einen Steinwurf voneinander entfernt.

Man müsse sich in solchen Fällen die Frage stellen, ob man zwei Häuser in unmittelbarer Nähe brauche. “Wenn man mit weniger Kliniken den medizinischen Bedarf vor Ort genauso gut abdeckt, kann man die Bettenzahl reduzieren und hat gleichzeitig mehr Pflegepersonal zur Verfügung”, so Pfeiffer. Wichtig sei es, dass am Ende kein Patient länger als eine halbe Stunde bis zum nächsten Krankenhaus der Grundversorgung unterwegs sein sollte.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) will im Zuge der geplanten Krankenhausreform künftig nur noch drei Typen von Krankenhäusern erhalten – Maximalversorger, regionale Kliniken und lokale Versorgungszentren. Pfeiffer begrüßte die Pläne im Grundsatz. Die Richtung des Konzeptes sei richtig.

Sie wisse, fügte sie hinzu, dass Klinikschließungen immer mit Ängsten verbunden seien, weil viele Patienten dächten, sie würden nicht mehr versorgt. “Das stimmt aber nicht.” Es gehe um mehr Qualität und darum, dass die Kliniken tatsächlich die Leistungen böten, die auch benötigt würden.

red