Die große Angst vor belasteten Lebensmitteln

Die schlechten Botschaften kommen fast schon im Stundentakt. Gefährliche Bakterien in Milch oder Wurst und Erkrankungen nach dem Verzehr belasteter Lebensmittel verunsichern derzeit viele Verbraucher. Und sie schüren die Zukunftsangst.

Denn beinahe jeder zweite Deutsche befürchtet, dass Nahrungsmittel zunehmend mit Schadstoffen belastet sind. Besonders groß ist die Angst bei den Frauen, hat die R+V-Studie “Die Ängste der Deutschen 2019” herausgefunden.

Seit 1992 werden dafür jährlich rund 2.400 Menschen nach ihren größten Ängsten rund um Politik, Wirtschaft, Umwelt, Familie und Gesundheit. “Das Thema Schadstoffe in Nahrungsmitteln ist den Deutschen dabei sehr wichtig”, so die Initiatoren. So gaben 2019 gaben 42 Prozent der Befragten an, dass sie sich um die Qualität der Lebensmittel sorgen. Allerdings gibt es einen großen Unterschied zwischen Ost und West. “Im Osten ist die Angst mit 49 Prozent deutlich höher als im Westen (41 Prozent).

Noch größer ist der Unterschied zwischen Frauen und Männern. Während nur gut jeder dritte Mann (37 Prozent) sich darüber Gedanken macht, sind es bei den Frauen 47 Prozent – zehn Prozentpunkte mehr. Und bei den Altersgruppen fällt auf, dass die Angst mit dem Alter steigt. Anders ausgedrückt: Viele junge Erwachsene sind noch recht sorglos.

Rudolf Huber

So teuer sind Krebsmedikamente wirklich

Die Ausgaben für Krebsmedikamente sind in den vergangenen Jahren um etwa 50 Prozent auf über sieben Milliarden Euro gestiegen. Nach einer Berechnung des GKV-Spitzenverbandes der Krankenkassen, die der WirtschaftsWoche vorliegt, stiegen die Netto-Ausgaben der gesetzlichen Kassen für Krebspräparate von 4,95 Milliarden Euro im Jahr 2014 auf 7,39 Milliarden im Jahr 2018.

Dabei sind in den vergangenen Jahren zahlreiche teure Medikamente auf den Markt gekommen. So kostet eine Behandlung mit dem Novartis-Präparat Kymriah, das gegen bestimmte Formen von Leukämie wirkt, 320.000 Euro. Beim Mittel Keytruda des US-Konzerns Merck & Co. veranschlagen die Kassen über 100.000 Euro pro Patient und Jahr. Für Opdivo des Herstellers Bristol Myers Squibb (BMS) gehen sie von 75.000 Euro jährlichen Therapiekosten aus. In Kombination mit dem BMS-Präparat Vervoy ergeben sich sogar jährliche Ausgaben von über 130.000 Euro.

Der Spitzenverband weist darauf hin, dass die tatsächlichen Kosten von der Dauer der Therapie abhängen. So schwankt die Behandlungsdauer bei Opdivo – je nach Krebsart – zwischen 1,8 und 15,6 Monaten. Kritiker monieren, dass die hohen Ausgaben in kaum einem Verhältnis zum Nutzen stünden.

Der Pharma-Branchenverband VfA argumentiert dagegen, dass in der Krebstherapie deutliche Fortschritte erzielt worden seien und Patienten heute länger überleben. Die Kosten für Krebsmedikamente würden deshalb steigen, weil auch die Zahl der Krebserkrankungen zunehme. Insgesamt seien die Kosten für alle Arzneimittel in den vergangenen Jahren im Schnitt lediglich um drei Prozent pro Jahr gestiegen. Jährlich erkranken in Deutschland rund 500.000 Menschen neu an Krebs.

Bakterien in Milch: Deutschlandweiter Rückruf bei Aldi, Edeka, Lidl, Real, Rewe und Kaufland

Die DMK Deutsche Milchkontor GmbH, kurz DMK GROUP, und die Fude + Serrahn Milchprodukte GmbH & Co. KG informieren über den Rückruf von Frische Fettarme Milch 1,5 % Fett (1 Liter) verschiedener Handelsmarken. Wie das Unternehmen mitteilt, wurden im Rahmen von Routinekontrollen bei einzelnen Artikeln Keime des Typs Bakterium Aeromonas hydrophila / caviae festgestellt. Dies kann zu  gesundheitlichen Beeinträchtigungen wie Durchfall führen.

Betroffene Artikel

Betroffen sind ausschließlich folgende Marken mit dem Genusstauglichkeitskennzeichen DE NW 508 EG sowie den jeweils angegebenen Mindesthaltbarkeitsdaten (MHD)


Metro Deutschland GmbH
Aro Frische Milch 1,5 % Fett mit den MHD 15.10.2019/ 18.10.2019


ALDI Nord 
Milsani Frische Milch 1,5 % Fett mit den MHD 15.10.2019/ 18.10.2019/ 20.10.2019


ALDI SÜD 
Milfina Frische Milch 1,5 % Fett mit den MHD 10.10.2019/ 14.10.2019


Kaufland Warenhandel GmbH & Co. KG
K-Classic Frische Milch 1,5 % Fett mit den MHD 14.10.2019/ 15.10.2019/ 18.10.2019


Lidl GmbH & Co. KG
Milbona Frische Milch 1,5 % Fett mit den MHD 13.10.2019/ 14.10.2019/ 16.10.2019/ 18.10.2019


Bartels-Langness Handelsgesellschaft mbH & Co. KG
Tip Frische Milch 1,5 % Fett mit den MHD 14.10.2019/ 15.10.2019/ 18.10.2019
Hofgut Frische Milch 1,5 % Fett mit den MHD 18.10.2019


EDEKA Zentrale AG & Co. KG:
GUT&GÜNSTIG Frische Fettarme Milch ESL 1,5 % Fett (1 Liter) mit den MHD 14.10.2019, 16.10.2019, 18.10.2019, 20.10.2019


Netto Marken-Discount AG & Co. KG:
GUTES LAND Frische Fettarme Milch länger haltbar 1,5 % Fett (1 Liter) mit den MHD 14.10.2019, 15.10.2019, 16.10.2019, 18.10.2019, 20.10.2019


REWE Markt GmbH:
Ja! Frische Milch 1,5 % Fett mit den MHD 14.10.2019/ 15.10.2019/ 18.10.2019/ 20.10.2019


real GmbH:
Tip Frische Milch 1,5 % Fett mit den MHD 14.10.2019/ 15.10.2019/ 18.10.2019

Artikel mit anderen Mindesthaltbarkeitsdaten sowie Artikel mit gleichen MHD, aber anderem Identitätskennzeichen sind nicht betroffen

Die belieferten Handelsunternehmen haben umgehend reagiert und die Ware wird bereits vorsorglich aus dem Handel genommen.

Kunden, die das entsprechende Produkt gekauft haben, können dieses gegen Erstattung des Kaufpreises, auch ohne Vorlage des Kassenbons, in ihren Einkaufsstätten zurückgeben.

Kundenservice
Verbraucheranfragen beantwortet der Kundenservice unter der Hotline 0251 2656 7371 oder per E-Mail unter dmk@buw.de

Hintergrund: Aeromonas

Für den Menschen sind u. a. Aeromonas hydrophila, Aeromonas caviae und Aeromonas veronii biovar sobria von Bedeutung. Oberflächenwasser, das mit Aeromonas kontaminiert ist, oder Lebensmittel, die mit solchem Wasser in Berührung kommen, sind Ausgangspunkt für Erkrankungen. Zudem sind Aeromonas-Arten gefürchtete „Krankenhauserreger“ (Hospitalinfektionen über Apparaturen und Spülflüssigkeiten). Verschiedene Arten sind Auslöser von Wundinfektionen und können Blutvergiftungen (Sepsis) auslösen. Aeromonas hydrophila wird als Erreger von Gastroenteritis (Magen-Darm-Grippe) und Durchfallerkrankungen (Diarrhöe), Infektionen von Haut und Weichteilgewebe sowie Osteomyelitis angesehen.
Quelle: wikipedia.de

 

Studie: Krankenkassen drohen Verluste

Nach Jahren mit Milliarden-Überschüssen drohen den gesetzlichen Krankenkassen (GKV) wieder Defizite. Etwa ab Mitte der 2020er Jahre würden die GKV-Ausgaben die Beitragseinnahmen wieder übersteigen. Das prognostiziert jedenfalls eine Studie des Berliner IGES Institutes im Auftrag der Bertelsmann Stiftung.

Ein wesentlicher Treiber sei die demografische Entwicklung – mit einem steigenden Anteil älterer Menschen, die eher Gesundheitsleistungen in Anspruch nehmen. Um die prognostizierten Ausgabensteigerungen abzudecken, müsse der GKV-Beitragssatz bis 2040 von derzeit 14,6 Prozent schrittweise auf 16,9 Prozent angehoben werden, schreiben die Autoren der Studie.

Auch Empfehlungen an die Gesundheitspolitik gibt es: So könnten etwa Überkapazitäten im Klinikbereich abgebaut werden, um Kosten zu sparen. Zugleich müssten steigende Beitragssätze dadurch abgemildert werden, dass der Bund seinen Zuschuss schrittweise anhebt.

Ralf Loweg

Raus in die Natur: Bald auf Rezept?

bstecher ins Grüne sind wichtig für die Gesundheit. “Wir sind genetisch auf die Natur ausgerichtet, nicht auf Beton”, sagt Andreas Michalsen, Charite-Professor und Arzt für Naturheilkunde am Immanuel-Krankenhaus in Berlin, im Gesundheitsmagazin “Apotheken Umschau”. “Und sobald der Mensch gegen sein biologisches Programm lebt, schadet das der Gesundheit.”

Michalsen empfiehlt, sich mindestens zweimal pro Woche 30 bis 45 Minuten in der Natur zu bewegen. Der Aufenthalt im Grünen verringert Stressempfinden, Blutdruck und Puls. Darüber hinaus regenerieren sich Gedächtnis und Aufmerksamkeit, während die an Entzündungen beteiligten Immunwerte sinken. Ängste und Depressionen gehen zurück, bei Kindern lassen ADHS-Symptome nach. Die Menschen fühlen sich besser, seelisch und körperlich.

Charite-Professor Michalsen ist überzeugt davon, dass Ärzte in einigen Jahren Bewegung in der Natur per Rezept verordnen werden. “Die Natur als Arzt wird wichtiger werden”, glaubt er. Solche Verordnungen würden schon bald Eingang finden in die Medizin, vor allem in städtischen Gebieten. Keine schlechte Idee.

Ralf Loweg

Die Angst, das Augenlicht zu verlieren

Die Sorge um die Gesundheit ist bei vielen Menschen allgegenwärtig. Doch vor welchen Krankheiten oder körperlichen Handicaps fürchten wir uns am meisten?

Unangefochten auf Platz eins steht das Sehen, wie eine aktuelle YouGov-Umfrage belegt. 70 Prozent der Befragten wollen darauf am wenigsten verzichten. Frauen (74 Prozent) legen dabei etwas mehr Wert aufs Sehen als Männer (66 Prozent). Und Befragte mit einem Haushaltseinkommen über 5.000 Euro sehen ihr Augenlicht als besonders wichtig an (84 Prozent).

Nur 55 Prozent halten geistige Fähigkeiten wie Gedächtnis und Konzentration für vorrangig. Ähnliche Zustimmungswerte gibt es fürs Hören (54 Prozent) und Sprechen (51 Prozent). Gehen ist für 42 Prozent der Deutschen entscheidend. Eigenverantwortliches Handeln – also, dass man selbst geschäftsfähig ist und keinen gerichtlich bestellten Betreuer braucht – steht nur für 40 Prozent auf der Prioritätenliste.

Die Befragten konnten von 16 Fähigkeiten höchstens fünf als besonders wichtig benennen. Immerhin 33 Prozent wollen auf jeden Fall ihre Hände gebrauchen können. Noch nicht mal jeder Sechste hat sich für den Gleichgewichtssinn entschieden, die Orientierung, den Gebrauch der Arme oder das Autofahren. Weit abgeschlagen landen Stehen, Treppensteigen, Sitzen, Knien und Bücken so-wie Heben und Tragen.

Ralf Loweg

Schweigepflicht für Apotheker

Nach einem Beratungsgespräch oder Einkauf in der Apotheke können sich Kunden auf die Verschwiegenheit der dortigen Mitarbeiter verlassen. “Wenn Sie ein Rezept in der Apotheke einlösen oder dem Apotheker Ihre Sorgen und Nöte anvertrauen, können Sie sicher sein, dass diese Daten streng vertraulich behandelt werden!”, betont Apotheker Simon Gosk aus Köln-Rodenkirchen im Apothekenmagazin “Senioren Ratgeber”.

Dies sei in Deutschland durch mehrere Gesetze streng geregelt, so Simon Gosk: “Alle Mitarbeiter haben beim Apothekenleiter eine Schweigepflichtserklärung zu unterschreiben, die selbst nach dem Ausscheiden aus der Apotheke Fortbestand hat.”

Die Schweigepflicht gelte sowohl für Apotheker als auch für Pharmazeutisch-technische Assistenten und Boten, sagt Simon Gosk. Auch das aktuelle Datenschutzgesetz regle den Umgang mit sensiblen Gesundheitsdaten, erklärt der Apotheker.

Ralf Loweg

Sag niemals Knie

Wenn das Knie Probleme bereitet, beginnt für viele Betroffene eine lange Leidenszeit. Schuld daran sind oft auch Fehldiagnosen. Deshalb: Wer sich als Patient unsicher ist, sollte stets eine zweite ärztliche Meinung einholen, wie das Gesundheitsmagazin “Apotheken Umschau” rät. Bei planbaren Eingriffen haben Patienten mitunter einen gesetzlichen Anspruch darauf, sollten sich aber dazu vorab genau bei ihrer Krankenkasse informieren.

Die Ursachen für Beschwerden im Knie liegen selten nur im Gelenk, schildert Dr. Pia Janßen, leitende Oberärztin der Sportorthopädie an der Universitätsklinik Tübingen. “Bänder, Sehnen oder Muskeln können ebenfalls der Auslöser sein.” Das Knie ist laut Janßen anatomisch komplex. Anders als ein reines Scharniergelenk, das nur auf- und zusammenklappt, kann es sich in der Bewegung zusätzlich leicht drehen. Möglich ist dieser Ablauf nur, wenn Muskeln, Sehnen, Bänder und Menisken dem Gelenk Stabilität verleihen.

Dass Knieprobleme weit verbreitet sind, hat auch mit einem inaktiven Lebensstil zu tun. “Knie brauchen Bewegung. Aber die findet bei vielen im Alltag kaum noch statt”, sagt der Physiotherapeut Christian Thieme aus Chemnitz. Andere gehen sportlich an ihre Grenzen und darüber hinaus. Den Knien könne es da zu viel werden, erläutert Thieme.

Ralf Loweg

Krank in die Schule

Von wegen unbeschwerte Kindheit. Ernsthafter Leistungsdruck beginnt schon in jungen Jahren: Fast 40 Prozent der Kinder in Deutschland gehen oft zur Schule, obwohl sie sich krank fühlen. Allerdings lag dieser Wert vor zehn Jahren sogar noch leicht höher, hat das LBS-Kinderbarometer herausgefunden. Befragt wurden über 10.000 Kinder im Alter von neun bis 14 Jahren zu den Themen Krankheit und Ernährung.

Der direkte Zusammenhang zwischen dem Frühstück vor der Schule und dem Krankheitsempfinden ist überdeutlich: Je häufiger die Schülerinnen und Schüler das Frühstück auslassen, desto häufiger fühlen sie sich krank. Erschreckend: Ein Drittel der Kinder in Deutschland frühstückt vor der Schule selten (12 Prozent) oder sogar nie (18 Prozent).

“Je älter die Schüler werden, desto häufiger gehen sie mit leerem Magen aus dem Haus”, sagt Dr. Christian Schröder, Sprecher des LBS-Kinderbarometers. Beim warmen Mittagessen sieht es etwas besser aus, aber auch hier bekommt jedes zehnte Kind selten oder bestenfalls manchmal eine warme Mahlzeit.

Rudolf Huber

Blasenschwäche bei Frauen

Unter Frauen ist Blasenschwäche weit verbreitet, insbesondere während oder kurz nach der Schwangerschaft sowie im höheren Alter. Dennoch ist Inkontinenz kein unausweichliches Schicksal, sondern lässt sich behandeln. Das ist die erste wichtige Botschaft einer Übersichtsarbeit, die 84 Studien zur Behandlung der weiblichen Blasenschwäche unter die Lupe genommen hat.

In den allermeisten Studien erzielte die jeweilige Therapie bessere Ergebnisse als gar keine Behandlung. Die zweite, vielleicht noch interessantere Erkenntnis: Eine Verhaltenstherapie führt immer zu einer Linderung oder sogar zum Abklingen der Symptome. Ob allein oder als Ergänzung zu Medikamenten ist sie einer Behandlung nur mit Medikamenten stets überlegen.

Hinter dem Begriff “Verhaltenstherapie” verbergen sich Maßnahmen, die den Beckenboden stärken, entspannend wirken oder das Gefühl für den Harndrang verbessern sollen. Je nach Form der Blasenschwäche werden Yoga oder Achtsamkeitstraining, Beckenbodengymnastik, Blasen- und Toilettentraining eingesetzt. Für Frauen mit Übergewicht lohnt es sich außerdem, mehr Bewegung in den Alltag einzubauen und etwas abzunehmen.

Bei der Belastungsinkontinenz, die von einem geschwächten Beckenbodenmuskel herrührt, reichen solche Maßnahmen mitunter schon aus. Patientinnen mit überaktiver Blase oder einer Mischform der Blasenschwäche profitieren meist von einer Kombination aus Verhaltensänderungen und blasenentspannenden Medikamenten.

Ralf Loweg