Darum ist Corona im Winter gefährlicher

Viele Menschen sehnen in der Corona-Krise warme Sonnentrage herbei. Dann hat es das Virus nämlich nicht mehr so leicht bei der Ausbreitung. Doch warum ist das so?

Ganz einfach: Kalte Luft und starke Temperaturschwankungen sind ein entscheidender Auslöser von Virusinfekten, weil die Schleimhäute dann angreifbar werden und Viren diese erste und wichtigste Immunbarriere überwinden können.

Die Verläufe von Atemwegsinfekten sind im Winter am gefährlichsten, weil die Vitamin-D-Spiegel von Januar bis März am niedrigsten sind und Vitamin D eine zentrale Rolle für zahlreiche Funktionen der Immunabwehr spielt.

Tipps zu einer Vermeidung von schweren COVID-19-Verläufen sollten daher viel mehr auf die allgemeine Stärkung des Immunsystems, Vitamin-D-Supplementierung, Vermeidung von Unterkühlungen und den Schutz der Schleimhäute in der Lunge sowie im Hals- und Rachen-Raum abzielen.

Auch kalte Füße tragen indirekt zu einer erhöhten Infektanfälligkeit bei. Eine Studie mit 180 gesunden Personen überprüfte diese alte Weisheit. Die Hälfte der Studenten stellte ihre unbekleideten Füße 20 Minuten lang in zehn Grad kaltes Wasser. Die andere Hälfte durfte Socken und Schuhe anbehalten.

Nach vier bis fünf Tagen bekamen 13 Teilnehmer aus der Wassergruppe eine Erkältung, jedoch nur fünf Teilnehmer aus der Kontrollgruppe. Als Ursache vermuten die Autoren der Studie eine verminderte Durchblutung des Körpers durch das kalte Wasser.

Die Körperoberfläche kühlt aus, und die Blutgefäße in der Nase ziehen sich zusammen. Die reduzierte Durchblutung schwächt die Immunabwehr und macht es den Viren leichter, eine Erkältung auszulösen. Füße sollten daher in der kalten Jahreszeit nach Möglichkeit warmgehalten werden.

Ralf Loweg / glp

RKI meldet am Montag 4426 Corona-Neuinfektionen

Die Lage in Deutschland am Montag 15.02. :

Am Montag meldete das RKI einen leichten Rückgang von Corona-Neuinfektionen. Auch die Zahl der Todesfälle ist etwas gesunken. Binnen 24 Stunden wurden weitere 116 Menschen, die im Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben sind verzeichnet. Außerdem wurden 4.426 neue Corona-Infizierte übermittelt. Das sind 1.688 Infektionen weniger als am Vortag. Vor genau einer Woche waren 4.535 Neuinfektionen und 158 Todesfälle registriert worden. (Stand: 15.02.)

Der Höchstwert von 1.244 neuen gemeldeten Todesfällen war am 14. Januar erreicht worden. Bei den binnen 24 Stunden registrierten Neuinfektionen war mit 33.777 am 18. Dezember der höchste Wert gemeldet worden – darin waren jedoch 3.500 Nachmeldungen enthalten.

Insgesamt haben sich seit Beginn der Corona-Krise laut RKI mindestens 2.338.987 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt nach RKI-Angaben bei 65.076. Das sind 116 mehr als am Vortag. Rund 2.128.800 (+9.700) Menschen haben die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden. (Stand: 15.02.)

Die Zahl der binnen sieben Tagen an die Gesundheitsämter gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) steigt laut RKI auf 58,9 (+1,5). Ihr bisheriger Höchststand war am 22. Dezember mit 197,6 erreicht worden.

red

Gicht und die Ernährung

Die Entzündungsschübe konzentrieren sich auf die großen Zehen, die Knie, den Ellenbogen oder die Hand – und sie sind immer mit kaum erträglichen Gelenkschmerzen verbunden. Klare Diagnose: Gicht!

Ein bis zwei Prozent aller Erwachsener in Deutschland leiden daran, Männer sind viermal so häufig davon betroffen wie Frauen. Ein Weg zur Linderung führt über gesunde Ernährung. Doch wie sollten Betroffene ihren Speiseplan umstellen?

Akute Gichtanfälle lindert der Arzt mit schmerz- und entzündungshemmenden Medikamenten. An erster Linie steht aber eine Ernährungsumstellung. “Es kommt vor allem darauf an, sich nicht mit zu vielen Purinen auf einmal zu belasten”, sagt Daniela Homoth, Ernährungswissenschaftlerin aus Reutlingen, im Gesundheitsmagazin “Apotheken Umschau”. Fettreiche Mahlzeiten mit reichlich Fleisch und alkoholischen Getränken beispielsweise sind ein häufiger Auslöser für Gichtanfälle. “Alkohol verzögert unter anderem das Ausschwemmen von Harnsäure”, so Homoth.

Deshalb sollten sich Gichtpatienten beim Fleischkonsum an Obergrenzen orientieren, rät die Ernährungswissenschaftlerin. Über 150 Gramm sollte die Fleischportion nicht wiegen. Das entspricht einem “ziemlich kleinen” Stück Schweinebraten oder Hähnchenbrust. In beiden steckt jeweils etwa die Hälfte der Tagesration an Purinen von 210 Milligramm, die als gut tolerierbar gilt. Homoths Trick, um die Portionen unauffällig zu schrumpfen: Fleisch zu Geschnetzeltem verarbeiten und daraus ein schmackhaftes Gericht mit Gemüse und weiteren Beilagen zubereiten.

Positiver Aspekt: Gicht-Patienten können ohne Bedenken täglich die meisten Gemüsesorten, Obst, Milchprodukte, Eier, Kartoffeln, Nudeln und Reis essen. Hülsenfrüchte dagegen enthalten vergleichsweise viel Purin. Reduziert werden sollte laut der Expertin vor allem der Genuss von Fleisch, Wurst und Fisch. Weißmehl sollte durch Vollkornprodukte ersetzt, Fertigprodukte minimiert sowie auf Zucker vor allem in Getränken verzichtet werden.

Angenehmer Nebeneffekt: Ein so optimierter Speiseplan hilft nicht nur, die gefürchteten Gichtattacken zu verhindern, er unterstützt auch beim Abbau überzähliger Pfunde.

Rudolf Huber / glp

Rutschgefahr: So gehen Senioren sicher

Rutschige Gehwege und vereiste Bürgersteige machen Fußgängern im Winter das Leben schwer. Das gilt besonders für sturzgefährdete Senioren, die in Corona-Zeiten das Spazierengehen für sich (wieder-)entdecken. Dabei ist mehr Sicherheit gar nicht aufwendig und teuer.

“Preiswert und sehr effektiv sind Schuhspikes. Sie verringern die Rutschgefahr deutlich”, sagt Dr. Susanne Woelk, Geschäftsführerin der Aktion Das sichere Haus (DSH). Die Metallzacken-, -ketten oder -stifte von Schuhspikes befinden sich in Höhe des vorderen Fußes und der Ferse und sorgen an der Unterseite der normalen Schuhe für Sicherheit und Grip auf Schnee, Eis und matschigen Wegen.

Experten-Tipp: Die Spikes sollten beim Auftreten gleichmäßig belastet werden und sind am ehesten für Schuhe mit wenig profilierter Sohle geeignet. “Ein tiefes Sohlenprofil führt oft dazu, dass die Spikes schräg liegen und auf Wegen kaum Wirkung zeigen”, so Susanne Woelk.

Spikes oder Eiskrallen gibt es für wenige Euros auch für Gehstöcke und Gehhilfen. Wer damit unterwegs ist, sollte statt einer Tasche einen Rucksack benutzen. Die schlenkern nicht an der Seite, das Gewicht von Einkäufen wird gleichmäßig auf beide Körperseiten verteilt und wer doch einmal stolpert, hat beide Hände frei, um sich abzufangen.

Rudolf Huber / glp

Roboter-Reha nach dem Infarkt

Die Folgen eines Schlaganfalls sind oft gravierend. Sie reichen von Sprachstörungen über Sehverlust bis zu Lähmungserscheinungen. Um langfristigen Defiziten möglichst gut entgegenzuwirken, braucht etwa die Hälfte der jährlich rund 260.000 Hirninfarkt-Patienten nach der Akutphase eine intensive Rehabilitation.

Ein wichtiges Element sind gezielte Sportangebote, damit Betroffene ihre Mobilität bestmöglich zurückerlangen. In Nordrhein-Westfalen wurde deshalb vor kurzem eine Initiative für mehr Reha-Sportangebote gestartet: Landesweit sollen dafür in den kommenden zwei Jahren 70 neue Sportgruppen ins Leben gerufen werden.

Die Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft (DSG) begrüßt die Initiative, die unter der Schirmherrschaft der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe steht, und spricht sich dafür aus, dass das Konzept bundesweit zum Einsatz kommt. Eine umfassende Rehabilitation mit einer individuellen Bewegungs- und Sprachtherapie sei für viele Schlaganfall-Patienten unerlässlich.

Dabei kann bei der Rehabilitation laut DSG auch der Einsatz von Robotern hilfreich sein: “Wenn Patienten nach einem Schlaganfall Bewegungen wieder erlernen, ist dies häufig mit extremen Anstrengungen verbunden – und das teilweise schon bei den kleinsten alltäglichen Bewegungen”, betont ihr Sprecher Professor Dr. med. Wolf-Rüdiger Schäbitz. “Gerade wenn Patienten die Bewegungen nur mit vielen Wiederholungen oder hohem Kraftaufwand ausführen können, bieten Roboter dabei eine gute Unterstützung.” Diese würden beispielsweise zur Förderung der Mobilisation, des Gangtrainings und des Trainings der Arm- und Handfunktion verwendet.

Rudolf Huber / glp

RKI meldet am Freitag 9860 Corona-Neuinfektionen

Die Lage in Deutschland am Freitag 12.02. :

Am Freitag meldete das RKI einen spürbaren Rückgang bei den Neuinfizierten. Auch die Zahl der Todesfälle ging deutlich zurück. Binnen 24 Stunden wurden weitere 556 Menschen, die im Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben sind verzeichnet. Außerdem wurden 9.860 neue Corona-Infizierte übermittelt. Vor genau einer Woche waren noch 12.908 Neuinfektionen und 855 Todesfälle registriert worden. Gestern waren es 10.237 Corona-Fälle. (Stand: 12.02.)

Der Höchstwert von 1.244 neuen gemeldeten Todesfällen war am 14. Januar erreicht worden. Bei den binnen 24 Stunden registrierten Neuinfektionen war mit 33.777 am 18. Dezember der höchste Wert gemeldet worden – darin waren jedoch 3.500 Nachmeldungen enthalten.

Insgesamt haben sich seit Beginn der Corona-Krise laut RKI mindestens 2 320 093 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt nach RKI-Angaben bei 64.191. Das sind 556 mehr als am Vortag. Rund 2.101.000 (+13.500) Menschen haben die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden. (Stand: 12.02.)

Die Zahl der binnen sieben Tagen an die Gesundheitsämter gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) sinkt laut RKI auf 62,2. Am Vortag lag der Wert bei 64,2. Ihr bisheriger Höchststand war am 22. Dezember mit 197,6 erreicht worden.

red

Die Deutschen haben das Fasten entdeckt

Corona hat viele Dinge verändert, manche auch zum Guten. So erlebt zum Beispiel Fasten bundesweit einen neuen Höhepunkt: Knapp zwei Drittel der Deutschen haben schon mindestens einmal bewusst für längere Zeit auf Genussmittel oder Konsumgüter verzichtet. Das ist der höchste Wert in der inzwischen zehnjährigen Erhebung der DAK-Gesundheit und ein Anstieg um 25 Prozent seit 2012.

64 Prozent der Deutschen haben laut DAK-Studie mindestens einmal für mehrere Wochen gefastet. Das sind rund 25 Prozent mehr als noch im Jahr 2012. Vor allem Menschen im Alter von 30 bis 44 Jahre stehen dem Fasten offen gegenüber: 71 Prozent von ihnen haben nach ihren Angaben schon einmal gefastet. Die Fastenwilligen möchten in diesem Jahr vor allem auf Alkohol verzichten. Mit 73 Prozent rückt dieser Wunsch 2021 auf den ersten Platz vor. Ferner wollen die Menschen auf Süßigkeiten, Fleisch oder das Rauchen verzichten.

Interessant: Die Bereitschaft auf bewusste Auszeiten von Smartphone und Internet ist in Zeiten von Corona rückläufig. Der Wert sank von 29 Prozent im Vorjahr auf 24 Prozent im Januar 2021.

Mit Blick auf ihre Stressbelastung, Alkoholkonsum oder sportliche Aktivitäten geben 30 Prozent der Befragten an, dass sie sich in den letzten Monaten seit Beginn der Corona-Pandemie insgesamt weniger gesund verhalten haben als zuvor. Nach der DAK-Umfrage meint die überwiegende Mehrheit von 84 Prozent der Deutschen, dass die Corona-Situation generell keinen Einfluss darauf hat, ob und in welchem Umfang sie in diesem Jahr fasten möchten. Sieben Prozent aller Befragten geben an, dass sie angesichts der aktuellen Corona-Situation eher bereit sind, zu fasten. Acht Prozent sind demgegenüber weniger dazu bereit.

Rudolf Huber / glp

RKI meldet am Donnerstag fast 4.000 Neuinfektionen weniger

Die Lage in Deutschland am Donnerstag 11.02. :

Das RKI verzeichnet im Vergleich zur Vorwoche einen deutlichen Rückgang der Neuinfektionen. Binnen 24 Stunden wurden weitere 666 Menschen, die im Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben sind verzeichnet. Außerdem wurden 10.237 neue Corona-Infizierte übermittelt. Vor genau einer Woche waren noch 14.211 Neuinfektionen und 786 Todesfälle registriert worden. Gestern waren es 8.072 Corona-Fälle. (Stand: 11.02.)

Der Höchstwert von 1.244 neuen gemeldeten Todesfällen war am 14. Januar erreicht worden. Bei den binnen 24 Stunden registrierten Neuinfektionen war mit 33.777 am 18. Dezember der höchste Wert gemeldet worden – darin waren jedoch 3.500 Nachmeldungen enthalten.

Insgesamt haben sich seit Beginn der Corona-Krise laut RKI mindestens 2.310.233 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt nach RKI-Angaben bei 63.635 Das sind 666 mehr als am Vortag. Rund 2.087.600 (+14.500) Menschen haben die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden. (Stand: 11.02.)

Die Zahl der binnen sieben Tagen an die Gesundheitsämter gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) sinkt laut RKI auf 64,2. Am Vortag lag der Wert bei 68. Ihr bisheriger Höchststand war am 22. Dezember mit 197,6 erreicht worden.

red

Allergien aus der Wohnung

Wegen Corona verbringen aktuell viele Menschen mehr Zeit zu Hause als üblich. Erwachsene sind im Homeoffice, Kinder verlassen wegen der Schul- und Kitaschließungen immer seltener die häusliche Umgebung. Speziell für Allergiker bergen ihre Wohnräume aber auch die Gefahr einer gesundheitlichen Beeinträchtigung.

Die meisten Innenraumallergien werden durch Hausstaubmilben, Schimmelpilze und Haustiere ausgelöst. Ersteren aus dem Weg zu gehen ist kaum möglich und die Beschwerden haben das ganze Jahr über Saison, heißt es bei der Deutschen Haut- und Allergiehilfe. Im Winter komme es meist zum Höhepunkt des Leidens mit massiven Abwehrreaktionen wie Niesen, Juckreiz oder Atemnot.

Schimmelpilze entstehen in Innenräumen oftmals dort, wo die Luftfeuchtigkeit besonders hoch ist. Nicht der Schimmelpilz selbst löst die Allergie aus. Vielmehr sind es seine Sporen, die sich über die Luft verbreiten. Besonders gerne vermehren sich Schimmelpilze auf Kunststoffen wie beispielsweise auf Dichtungsfugen im Badezimmer, hinter Tapeten an kaltfeuchten Außenwänden, aber auch auf Zimmerpflanzen. Klimaanlagen und Luftbefeuchter fördern häufig die Ausbreitung und sollten daher möglichst nicht genutzt werden.

Auch der Trend, auf engstem Raum mit einem Haustier zu leben, trägt zu einer höheren Allergenbelastung bei. Die Bezeichnung “Tierhaar-Allergie” ist irreführend, da der Körper nicht auf die Haare selbst allergisch reagiert, sondern auf Proteine in Hautschuppen oder auf Reste von Schweiß, Talg, Speichel, Kot oder Urin, die an den Haaren haften. Etwa jeder dritte Tierhalter entwickle mittlerweile eine Tierhaar-Allergie, so die Fachleute.

Hausstaub-Allergiker sollten darauf achten, dass insbesondere der Schlafraum immer gut gelüftet ist. Stoßlüften hilft am besten, um die Räume zu kühlen und die Luftfeuchtigkeit zu senken. Ideal für die Reinigung von Böden und Polstern sind Staubsauger mit Wasserfilter. Die angesaugte Luft wird in ein Wasserbad und nicht in einen Staubbeutel geleitet. Milben, Pollen und Staub werden so im Wasser gebunden und mit dem Schmutzwasser entsorgt.

Auch bei einer Tierhaar-Allergie sollten Böden und Polster regelmäßig feucht gereinigt werden. Ideal dafür sind Staubsauger, die einem speziellen Sprühsaug-System ausgerüstet sind. Schimmelpilz-Allergiker sollten darüber hinaus Küchenabfälle möglichst sofort beseitigen und zumindest im Schlafraum auf Zimmerpflanzen mit feuchter Blumenerde verzichten.

Rudolf Huber / glp

Lockdown wird bis 07. März verlängert

Bund und Länder haben sich am Mittwochabend darauf verständigt, den Lockdown weitestgehend bis 7. März zu verlängern. Friseure dürfen hingegen bereits am 1. März wieder öffnen. Für die Schulen gibt es hingegen keine einheitliche Regelung. Der positive Trend bei den Infektionszahlen darf nicht gefährdet werden. Vor allem durch die Ausbreitung von ansteckenderen Virusvarianten besteht die Gefahr einer dritten Welle, heißt es in der Mitteilung der Landesregierung. 

Die Konferenz der Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten mit der Bundeskanzlerin hat sich darauf geeinigt, dass der Lockdown weitestgehend bis 7. März verlängert wird. Durch die Disziplin der Bürgerinnen und Bürger ist es gelungen seit Weihnachten die Infektionszahlen wieder deutlich zu senken. Baden-Württemberg bewegt sich sogar landesweit wieder auf eine 7-Tage-Inzidenz von 50 zu. „Vor einigen Monaten waren wir eines der Bundesländer mit den höchsten Infektionszahlen. Heute sind wir das Land mit der niedrigsten Inzidenz!“, erinnerte Ministerpräsident Winfried Kretschmann in seinem Statement nach der Ministerpräsidentenkonferenz. „Das ist ein großer Erfolg. Das sind ermutigende Zahlen. Sie zeigen: Die Maßnahmen wirken. Sie retten Leben. Sie schützen viele Menschen vor Erkrankungen, so Kretschmann weiter.

Schnelle Öffnungen könnten fatale Folgen haben

Die Ausbreitung des Virustyps in England, Irland und Portugal hat gezeigt, wie schnell die Zahlen nach oben schießen und dass sie nur mit langen deutlich schärferen Maßnahmen wieder in den Griff zu bekommen sind. „Deshalb dürfen wir jetzt nicht nachlassen. Sonst riskieren wir eine dritte Welle, die dann einen erneuten Lockdown erforderlich machen würde. Mit härteren Maßnahmen, als wir sie heute haben“, mahnte Kretbschmann.  Daher müssen auch in den Gebieten, in denen jetzt die Zahlen sinken, weiter Kontakte auf ein absolutes Minimum reduziert werden. Der Grundsatz „Wir bleiben zuhause“ bleibt das wesentliche Instrument im Kampf gegen die Pandemie und rettet täglich Menschenleben.

„Ein ständiges Wechselspiel zwischen Öffnung und Lockdown möchte ich unbedingt vermeiden“, erklärte Kretschmann. Denn Niemandem ist geholfen, wenn durch zu weitgehende oder zu schnelle Öffnungen erneute umfassende Einschränkungen des öffentlichen Lebens notwendig würden, weil das Infektionsgeschehen sich wieder beschleunigt.

Daher haben sich der Bund und die Länder heute darauf geeinigt die geltenden Maßnahmen bis zum 7. März zu verlängern. Die bisherigen Maßnahmen bleiben weitestgehend in Kraft.

Kitas und Grundschulen haben oberste Priorität

Wenn Öffnungen möglich sind, haben die Öffnungen im Betreuungs- und Bildungsbereich oberste Priorität. „Deshalb sind wir übereingekommen, der Öffnung von Kitas und Grundschulen höchste Priorität zu geben“, so Kretschmann. „Für weiterführende Schulen mit Ausnahme der Abschlussklassen bleibt es vorerst beim Distanzunterricht.“ Über das konkrete Vorgehen wird der Ministerpräsident am 11. Februar 2021 in der Sondersitzung des Landtags.

Der Bundesgesundheitsminister wurde beauftragt, zu prüfen, ob Erzieherinnen und Grundschullehrkräfte früher als bisher vorgesehen – nämlich in der Kategorie 2 mit hoher Priorität – geimpft werden können.

Der nächste Öffnungs-Schritt soll bei einer stabilen 7-Tage-Inzidenz von höchstens 35 erfolgen

Vor dem Hintergrund der Bedeutung von Friseuren für die Körperhygiene und der jetzt bereits seit längerem bestehenden Schließung, sollen diese auch perspektivisch bei entsprechender Infektionslage, ab dem 1. März unter Hygieneauflagen wie medizinische Masken, Steuerung des Zutritts und im Voraus fest vergebenen Terminen wieder öffnen dürfen.-

„Der nächste Öffnungs-Schritt soll bei einer stabilen 7-Tage-Inzidenz von höchstens 35 erfolgen“, kündigte Kretschmann an. Dann sollten der Einzelhandel mit einer Begrenzung von einem Kunden pro 20 Quadratmetern, Museen und Galerien sowie die noch geschlossenen körpernahen Dienstleistungsbetriebe wieder öffnen können.

In Landkreisen, die weiter eine hohe 7-Tage-Inzidenz von über 50 haben, ergreift das Land weiter lokale und regionale Maßnahmen. Baden-Württemberg setzt dies beispielsweise schon jetzt mit möglichen nächtlichen Ausgangsbeschränkungen in Landkreise mit einer 7-Tage-Inzidenz von über 50 um.

Perspektive für Lockerungen und Öffnungen

Ihm sei bewusst, dass sich viele Menschen einen genau ausgearbeiteten Fahrplan für Öffnungen wünschten, sagte Kretschmann. „Ein solcher Plan würde allerdings sehr viel mehr versprechen als er halten kann. Denn es gibt immer wieder Entwicklungen, die niemand vorhersehen kann. Die aber die Pandemie entscheidend beeinflussen: So wie jetzt die Mutationen“, so Kretschmann weiter.

Dass es zu Mutationen komme, war jedem klar, aber die hohe Geschwindigkeit, mit der sich derart gefährliche Varianten entwickeln, habe selbst die Expertinnen und Experten überrascht. „Deshalb glaube ich nicht, dass uns derzeit detaillierte und langfristige Stufenpläne mehr Planungssicherheit bringen. Entweder wir müssten sie laufend anpassen – doch dann gäbe es keine Planungssicherheit. Oder wir müssten neue Erkenntnisse ignorieren – das aber wäre fahrlässig und gefährlich“, sagte Kretschmann. Daher müsse man weiter auf Sicht fahren.

Bund-Länder-Beschluss vom 10. Februar

red

Quelle: Landesregierung Baden-Württemberg