Ärzte fordern Kopfball-Verbot für Kinder

Fußball ist für viele Menschen die schönste Nebensache der Welt. Doch ist der Kampf ums runde Leder auch gefährlich – vor allem für Kinder? Mediziner sagen ja und haben eine plausible Erklärung dafür. Kopfbälle können Gehirnschäden verursachen. In den USA gilt daher ein Kopfballverbot für Kinder.

Jetzt will offenbar der englische Fußballverband neue Regeln einführen und nach Informationen britischer Medien Kopfballübungen im Training bei Unter-18-Jährigen begrenzen. Das berichten die Zeitung “The Times” und die “BBC”. Demnach plant die Football Association (FA) eine Obergrenze für Kopfbälle bei Jugendlichen.

Anstoß für die Überlegungen ist eine Untersuchung, die der englische Fußballverband mit der englischen Spielergewerkschaft PFA in Auftrag gegeben hatte. Diese kam zu dem Ergebnis, dass Fußballprofis im Vergleich zur britischen Gesamtbevölkerung mit einer 3,5 Mal höheren Wahrscheinlichkeit an einer degenerativen Hirnkrankheit sterben.

Die Wahrscheinlichkeit an Demenz zu erkranken, sei bei Fußballern 3,45 Mal höher – bei Alzheimer ist dieser Wert sogar 4,4 Mal höher. Warum Fußballprofis häufiger an degenerativen Hirnerkrankungen leiden, lässt sich aus den Ergebnissen der Studie allerdings nicht ableiten.

Über einen Zusammenhang mit Kopfbällen wurde nur spekuliert. Laut “The Times” hält die FA vorsorgliche Maßnahmen dennoch für notwendig und bereite deshalb neue Regeln vor. “Es ist unabdingbar, dass wir im Fußball alles tun, um zu verstehen, was die Gründe für dieses Risiko sind, und was wir tun können, um künftige Generationen von Fußballern davor zu schützen”, sagt die Chefärztin der FA, Charlotte Cowie.

Ralf Loweg

Coronavirus: Gehen jetzt die Medikamente aus?

Das Coronavirus lähmt das Leben in China. Auch die Wirtschaft bekommt das zu spüren. Und das wiederum könnte Folgen für die Gesundheitsversorgung in vielen anderen Ländern haben. Denn aus China stammt mittlerweile ein großer Teil aller weltweit eingesetzten medizinischen Wirkstoffe.

Laut Experten hängt bei einigen lebenswichtigen Arzneimitteln fast die gesamte globale Versorgung von chinesischen Herstellern ab – zum Beispiel bei Antibiotika. Der Grundstoff für diese Mittel wird mittlerweile fast ausschließlich dort produziert, dann teils in anderen Ländern weiterverarbeitet – vor allem in Indien. Schließlich landen sie in Kliniken und Apotheken weltweit.

In einem Bericht der Unternehmensberatung Roland Berger (“Sicherheit der Antibiotika-Versorgung”) wird beschrieben, wie seit den 1980er-Jahren in China die Produktion aufgebaut wurde. Mittlerweile sei die weltweite Produktion von Antibiotika abhängig von wenigen Herstellern außerhalb der EU, heißt es.

Ralf Loweg

Coronavirus: Impfstoff verzweifelt gesucht

Das Coronavirus breitet sich immer weiter aus. Und ein Mittel dagegen hat die Medizin noch lange nicht gefunden. Auch ein Biotechnologie-Unternehmen aus Tübingen forscht an einem Impfstoff gegen das gefährliche Coronavirus. Schon in wenigen Monaten könnte die Arznei entwickelt sein.

Seit 20 Jahren forscht das Unternehmen CureVac bereits an einem neuartigen Therapieansatz für Impfungen. Statt mit den Krankheitserregern selbst zu arbeiten, nutzen die Tübinger Forscher einen Botenstoff, die sogenannte mRNA, zur Impfstoffentwicklung.

Dafür brauche man auch nicht das vollständige Coronavirus nCoV-2019 im Labor, sagt Dr. Mariola Fotin-Mleczek, Vorstandsmitglied für Technologie. “Uns reicht die Information über ein bestimmtes Eiweiß.” Die genetischen Informationen des Eiweißes werden mithilfe des Botenstoffes in den Körper injiziert. Und das Immunsystem reagiert darauf, indem es Antikörper bildet.

Nicht nur in Tübingen suchen Forscher nach dem ersten Impfstoff gegen das Coronavirus. Auch in Großbritannien, Amerika und Australien laufen die Entwicklungen für einen Impfstoff auf Hochtouren. Dafür investiert allein die internationale Impfstoff-Initiative CEPI (Coalition for Epidemic Preparedness Innovations) mehr als 60 Millionen Euro. Rund 7,5 Millionen Euro erhält das Tübinger Unternehmen CureVac. Schon zuvor erhielten sie für ihren neuartigen Impfansatz Förderungen in Millionenhöhe.

 

Aufgepasst: Die Grippe-Saison hat begonnen

In Deutschland erkranken seit Mitte Januar 2020 immer mehr Menschen an Grippe. So hat das Robert-Koch-Institut in dieser Saison bereits knapp 21.000 Influenza-Erkrankte registriert, darunter 7.000 Betroffene allein in der vierten Januarwoche. Vor diesem Hintergrund rät die Barmer Versicherten mit einem Risiko für einen besonders schweren Krankheitsverlauf, keine Zeit mehr zu verlieren und sich jetzt noch impfen zu lassen.

“Angesichts des Coronavirus ist die Grippe öffentlich in den Hintergrund gerückt. Dabei sollte nicht vergessen werden, dass die Influenza in Deutschland jedes Jahr Todesopfer fordert. Menschen, die täglich mit vielen Personen Kontakt haben, Senioren, chronisch Kranke und Schwangere sollten die Impfung jetzt unbedingt nachholen”, sagt Dr. Ursula Marschall, leitende Medizinerin bei der Barmer.

Etwa zehn bis 14 Tage dauere es, bis nach der Impfung der Schutz vollständig im Körper aufgebaut sei. Zwar empfehle die Impfkommission den Oktober und November für die Grippeschutzimpfung. Allerdings bleibe selbst eine späte Impfung immer noch der wirksamste Schutz gegen die Influenza, so Marschall. Schließlich könne sich eine Grippewelle bis in den April oder Mai hineinziehen.

Ralf Loweg

Was Sie über Organspende wissen sollten

Nach Angaben der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) erreichte die Zahl der Organspenden 2017 ihren tiefsten Stand seit 20 Jahren. Und um die Organspendebereitschaft weiter zu erhöhen, hat der Deutsche Bundestag im Januar 2020 einige Neuerungen beschlossen. Die ARAG-Experten fassen dazu die wichtigsten Informationen zusammen.

Jedes Land legt in seiner Gesetzgebung die Regelung zur Organ- und Gewebespende selbst fest. In Deutschland gilt die sogenannte Entscheidungslösung. Dabei soll durch regelmäßige Information zum Thema Organspende eine bewusste Entscheidung zu Lebzeiten angeregt werden. Dazu erhalten alle Krankenversicherten, die das 16. Lebensjahr vollendet haben, alle zwei Jahre Informationsmaterial und einen Organspendeausweis von ihrer Krankenkasse. Bei dieser Lösung bleibt es auch weiterhin.

In Deutschland ist streng geregelt, welche Organe und Gewebe gespendet werden dürfen. Nach Angaben der ARAG-Experten können nach dem Tod Nieren, Leber, Herz, Lunge, Bauchspeicheldrüse und Dünndarm gespendet werden, sowie die Haut, Hornhaut, Augen, Herzklappen und Teile der Blutgefäße, des Knochengewebes, des Knorpelgewebes und der Sehnen.

Die sogenannte Lebendspende, also die Organspende zu Lebzeiten, ist hierzulande streng geregelt und auf Nieren und Teile der Leber begrenzt. Zudem ist sie nur zulässig, wenn kein Organ eines verstorbenen Spenders zur Verfügung steht. Der Spender, wenn er von Ärzten als geeignet eingestuft wird, muss volljährig sein und der Entnahme ausdrücklich zugestimmt haben.

Wer sich einmal entschieden hat, seine Organe nach dem Tod zu spenden, kann diese Entscheidung jederzeit widerrufen, indem man einfach seinen Organspendeausweis vernichtet. Die ARAG-Experten raten jedoch, die geänderte Entscheidung in einem neuen Organspendeausweis zu dokumentieren und Angehörige oder eine Vertrauensperson darüber zu informieren.

Da Organspender nirgendwo zentral erfasst und registriert sind, sollten Spendewillige ihren Organspendeausweis nach Möglichkeit immer bei sich tragen, damit ihr letzter Wille auch umgesetzt werden kann. Wer nicht auf den Ausweis warten mag, den Krankenkassen alle zwei Jahre an ihre Kunden verschicken, bekommt ihn in Einwohnermeldeämtern, bei vielen Ärzten, in Krankenhäusern oder Apotheken.

Ralf Loweg

So steht es um die Krebsvorsorge

 27 Prozent der Deutschen fühlen sich von den Krankenkassen ausreichend über ihre Krebsvorsorgeoptionen informiert, 47 Prozent tun dies nicht. Die Meinung der Befragten zu Präventionsinformationen durch Ärzte halten sich die Waage: Sie werden zu 39 Prozent als ausreichend eingeschätzt, zu 36 Prozent als nicht ausreichend. Dies ist das Ergebnis einer Umfrage der Data and Analytics Group YouGov.

Vor allem die Jüngeren zwischen 25 und 34 Jahren (53 Prozent) fühlen sich durch Krankenkassen nicht ausreichend zu ihren Krebsvorsorgeoptionen beraten. Bei den Deutschen ab 55 Jahren sagen dies vier von zehn Befragten (41 Prozent). 37 Prozent der letztgenannten Altersgruppe bestätigt eine ausreichende Information durch die Krankenkassen.

55 Prozent der befragten Frauen und Männer nutzen die Möglichkeiten der Hautkrebsvorsorge, 47 Prozent der Darmkrebsvorsorge. Die letztgenannte wird von Männern häufiger (64 Prozent) genutzt als von Frauen (36 Prozent).

Rund 75 Prozent der befragten Frauen nutzen die Mammografie als Präventionsmaßnahme für Brustkrebs. Die Gebärmutterhalskrebsvorsorge wird von 65 Prozent der befragten Frauen wahrgenommen. Bei den Männern wird die Prostatakrebsvorsorge zu 64 Prozent genutzt.

Ralf Loweg

Zahnvorsorge ist Frauen-Sache

Wenn es um den Gang zum Zahnarzt geht, entpuppt sich so mancher Mann als Weichei. Eine Auswertung der KKH Kaufmännische Krankenkasse zum Tag der Zahnschmerzen am 9. Februar 2020 zeigt, dass es in punkto Vorsorge vor allem bei den Männern Nachholbedarf gibt.

In Zahlen heißt das: Der Analyse für das Jahr 2018 zufolge suchen bundesweit immerhin rund zwei Drittel der KKH-versicherten Frauen (62,3 Prozent), aber nur die Hälfte der Männer (50,5 Prozent) den Zahnarzt zur jährlichen Kontrolle auf.

Der Bundesländervergleich zeigt, dass die Frauen in allen Regionen Deutschlands gewissenhafter mit ihrer Zahngesundheit umgehen als die Männer – vor allem im Osten der Republik. An der Spitze stehen Sachsens Frauen: 70,7 Prozent von ihnen nutzen die jährlichen Kontrolluntersuchungen. Schlusslicht sind Bremens Männer mit einer Vorsorgequote von nur 41 Prozent.

Ralf Loweg

Coronavirus: Lufthansa verlängert Flug-Stopp

Das Coronavirus sorgt im Flugverkehr weiter für Turbulenzen. Die Airlines Lufthansa, Swiss und Austrian Airlines streichen Verbindungen von und nach Peking und Shanghai bis zum 29. Februar 2020. Insgesamt fallen damit pro Woche 54 Flüge aus Deutschland, der Schweiz und Österreich ins Reich der Mitte weg. Zunächst hatte die Lufthansa die China-Flüge bis zum 9. Februar 2020 gestrichen.

Die 19 wöchentlichen Verbindungen nach Hongkong werden hingegen weiterhin unverändert angeboten. Man beobachte die Situation und stehe mit den Behörden im Kontakt, teilte das Unternehmen mit.

Weltweit haben inzwischen Dutzende Airlines den Flugverkehr nach China eingestellt. Die amerikanischen Fluggesellschaften stornierten bis Ende März Flüge, Delta Airlines sogar bis Ende April.

Ralf Loweg

Zahl der Corona-Infizierten in Bayern steigt auf zehn – Ein weiteres Kind darunter

Das bayerische Gesundheitsministerium hat am Montag ein drittes Mal über die aktuelle Entwicklung bei dem neuartigen Coronavirus in Bayern informiert. Ein Ministeriumssprecher teilte am Abend in München mit, dass nach Angaben des Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) am Abend ein weiterer Coronavirus-Fall in Bayern bestätigt wurde. Es handelt sich um einen Mitarbeiter der Firma aus dem Landkreis Starnberg, bei der nun insgesamt acht bekannt gewordene Coronavirus-Fälle beschäftigt sind. Er befindet sich wie sechs weitere Fälle in der München Klinik Schwabing.

Damit gibt es derzeit (Stand 20.00 Uhr) insgesamt zehn bekannte Coronavirus-Fälle in Bayern. Der neunte Fall war ebenfalls am Montagabend bekannt geworden. Es handelt sich um ein weiteres Kind des Mannes aus dem Landkreis Traunstein, dessen positiver Befund vergangene Woche bekannt geworden war. Einzelheiten werden am Dienstag den Medien mitgeteilt.

Coronavirus gefährlicher als SARS

Das Coronavirus breitet sich in China weiter aus. Landesweit sind aktuell rund 17.200 Menschen infiziert. Am stärksten betroffen ist nach wie vor die Provinz Hubei. Dort gaben die Behörden einen Anstieg der Infektionen um mehr als 2.100 Fälle bekannt. 56 weitere Personen seien gestorben. Die Zahl der Todesopfer in China stieg damit auf 361.

Die Zahl der Todesfälle durch das neuartige Virus ist nun höher als während der SARS-Epidemie der Jahre 2002 und 2003. An diesem Erreger waren damals in China laut der offiziellen Bilanz 349 Menschen gestorben.

Von China aus hat sich das Coronavirus inzwischen in mindestens 24 andere Länder ausgebreitet. Den bislang einzigen bekannten Todesfall außerhalb Chinas hat es in der philippinischen Hauptstadt Manila gegeben. Weltweit sind rund 180 Fälle in etwa zwei Dutzend Ländern bestätigt. In Deutschland ist das Coronavirus bei zehn Menschen nachgewiesen worden, berichtet “tagesschau.de”.

Ralf Loweg