Die Angst, das Augenlicht zu verlieren

Die Sorge um die Gesundheit ist bei vielen Menschen allgegenwärtig. Doch vor welchen Krankheiten oder körperlichen Handicaps fürchten wir uns am meisten?

Unangefochten auf Platz eins steht das Sehen, wie eine aktuelle YouGov-Umfrage belegt. 70 Prozent der Befragten wollen darauf am wenigsten verzichten. Frauen (74 Prozent) legen dabei etwas mehr Wert aufs Sehen als Männer (66 Prozent). Und Befragte mit einem Haushaltseinkommen über 5.000 Euro sehen ihr Augenlicht als besonders wichtig an (84 Prozent).

Nur 55 Prozent halten geistige Fähigkeiten wie Gedächtnis und Konzentration für vorrangig. Ähnliche Zustimmungswerte gibt es fürs Hören (54 Prozent) und Sprechen (51 Prozent). Gehen ist für 42 Prozent der Deutschen entscheidend. Eigenverantwortliches Handeln – also, dass man selbst geschäftsfähig ist und keinen gerichtlich bestellten Betreuer braucht – steht nur für 40 Prozent auf der Prioritätenliste.

Die Befragten konnten von 16 Fähigkeiten höchstens fünf als besonders wichtig benennen. Immerhin 33 Prozent wollen auf jeden Fall ihre Hände gebrauchen können. Noch nicht mal jeder Sechste hat sich für den Gleichgewichtssinn entschieden, die Orientierung, den Gebrauch der Arme oder das Autofahren. Weit abgeschlagen landen Stehen, Treppensteigen, Sitzen, Knien und Bücken so-wie Heben und Tragen.

Ralf Loweg

Schweigepflicht für Apotheker

Nach einem Beratungsgespräch oder Einkauf in der Apotheke können sich Kunden auf die Verschwiegenheit der dortigen Mitarbeiter verlassen. “Wenn Sie ein Rezept in der Apotheke einlösen oder dem Apotheker Ihre Sorgen und Nöte anvertrauen, können Sie sicher sein, dass diese Daten streng vertraulich behandelt werden!”, betont Apotheker Simon Gosk aus Köln-Rodenkirchen im Apothekenmagazin “Senioren Ratgeber”.

Dies sei in Deutschland durch mehrere Gesetze streng geregelt, so Simon Gosk: “Alle Mitarbeiter haben beim Apothekenleiter eine Schweigepflichtserklärung zu unterschreiben, die selbst nach dem Ausscheiden aus der Apotheke Fortbestand hat.”

Die Schweigepflicht gelte sowohl für Apotheker als auch für Pharmazeutisch-technische Assistenten und Boten, sagt Simon Gosk. Auch das aktuelle Datenschutzgesetz regle den Umgang mit sensiblen Gesundheitsdaten, erklärt der Apotheker.

Ralf Loweg

Sag niemals Knie

Wenn das Knie Probleme bereitet, beginnt für viele Betroffene eine lange Leidenszeit. Schuld daran sind oft auch Fehldiagnosen. Deshalb: Wer sich als Patient unsicher ist, sollte stets eine zweite ärztliche Meinung einholen, wie das Gesundheitsmagazin “Apotheken Umschau” rät. Bei planbaren Eingriffen haben Patienten mitunter einen gesetzlichen Anspruch darauf, sollten sich aber dazu vorab genau bei ihrer Krankenkasse informieren.

Die Ursachen für Beschwerden im Knie liegen selten nur im Gelenk, schildert Dr. Pia Janßen, leitende Oberärztin der Sportorthopädie an der Universitätsklinik Tübingen. “Bänder, Sehnen oder Muskeln können ebenfalls der Auslöser sein.” Das Knie ist laut Janßen anatomisch komplex. Anders als ein reines Scharniergelenk, das nur auf- und zusammenklappt, kann es sich in der Bewegung zusätzlich leicht drehen. Möglich ist dieser Ablauf nur, wenn Muskeln, Sehnen, Bänder und Menisken dem Gelenk Stabilität verleihen.

Dass Knieprobleme weit verbreitet sind, hat auch mit einem inaktiven Lebensstil zu tun. “Knie brauchen Bewegung. Aber die findet bei vielen im Alltag kaum noch statt”, sagt der Physiotherapeut Christian Thieme aus Chemnitz. Andere gehen sportlich an ihre Grenzen und darüber hinaus. Den Knien könne es da zu viel werden, erläutert Thieme.

Ralf Loweg

Krank in die Schule

Von wegen unbeschwerte Kindheit. Ernsthafter Leistungsdruck beginnt schon in jungen Jahren: Fast 40 Prozent der Kinder in Deutschland gehen oft zur Schule, obwohl sie sich krank fühlen. Allerdings lag dieser Wert vor zehn Jahren sogar noch leicht höher, hat das LBS-Kinderbarometer herausgefunden. Befragt wurden über 10.000 Kinder im Alter von neun bis 14 Jahren zu den Themen Krankheit und Ernährung.

Der direkte Zusammenhang zwischen dem Frühstück vor der Schule und dem Krankheitsempfinden ist überdeutlich: Je häufiger die Schülerinnen und Schüler das Frühstück auslassen, desto häufiger fühlen sie sich krank. Erschreckend: Ein Drittel der Kinder in Deutschland frühstückt vor der Schule selten (12 Prozent) oder sogar nie (18 Prozent).

“Je älter die Schüler werden, desto häufiger gehen sie mit leerem Magen aus dem Haus”, sagt Dr. Christian Schröder, Sprecher des LBS-Kinderbarometers. Beim warmen Mittagessen sieht es etwas besser aus, aber auch hier bekommt jedes zehnte Kind selten oder bestenfalls manchmal eine warme Mahlzeit.

Rudolf Huber

Blasenschwäche bei Frauen

Unter Frauen ist Blasenschwäche weit verbreitet, insbesondere während oder kurz nach der Schwangerschaft sowie im höheren Alter. Dennoch ist Inkontinenz kein unausweichliches Schicksal, sondern lässt sich behandeln. Das ist die erste wichtige Botschaft einer Übersichtsarbeit, die 84 Studien zur Behandlung der weiblichen Blasenschwäche unter die Lupe genommen hat.

In den allermeisten Studien erzielte die jeweilige Therapie bessere Ergebnisse als gar keine Behandlung. Die zweite, vielleicht noch interessantere Erkenntnis: Eine Verhaltenstherapie führt immer zu einer Linderung oder sogar zum Abklingen der Symptome. Ob allein oder als Ergänzung zu Medikamenten ist sie einer Behandlung nur mit Medikamenten stets überlegen.

Hinter dem Begriff “Verhaltenstherapie” verbergen sich Maßnahmen, die den Beckenboden stärken, entspannend wirken oder das Gefühl für den Harndrang verbessern sollen. Je nach Form der Blasenschwäche werden Yoga oder Achtsamkeitstraining, Beckenbodengymnastik, Blasen- und Toilettentraining eingesetzt. Für Frauen mit Übergewicht lohnt es sich außerdem, mehr Bewegung in den Alltag einzubauen und etwas abzunehmen.

Bei der Belastungsinkontinenz, die von einem geschwächten Beckenbodenmuskel herrührt, reichen solche Maßnahmen mitunter schon aus. Patientinnen mit überaktiver Blase oder einer Mischform der Blasenschwäche profitieren meist von einer Kombination aus Verhaltensänderungen und blasenentspannenden Medikamenten.

Ralf Loweg

 

Zahl der Herzoperationen nimmt zu

 Im Jahr 2018 wurden in deutschen Krankenhäusern 410.840 operative Eingriffe am Herzen durchgeführt. Das ist eine enorme Zahl. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) anlässlich des Welt-Herz-Tages am 29. September 2019 weiter mitteilt, sind das rund 23 Prozent mehr Herz-Operationen als vor zehn Jahren. So wurden 2008 334.262 Eingriffe am Herzen gezählt.

Am häufigsten implantierten Ärzte dabei einen Herzschrittmacher und Defibrillator (127.113 chirurgische Eingriffe). An zweiter und dritter Stelle liegen das Anlegen eines Bypasses (64.430 Eingriffe) und die Entfernung, der Wechsel und die Korrektur eines Herzschrittmachers und Defibrillators (60.586 Eingriffe). Sogenannte minimalinvasive Operationen an Herzklappen wurden 35.877 Mal durchgeführt, in weiteren 24.223 Fällen wurden Herzklappen durch Prothesen ersetzt.

Die Herzpatienten waren zum Zeitpunkt des Eingriffs durchschnittlich 71 Jahre alt und zu knapp zwei Dritteln männlich (65,7 Prozent). Die durchschnittliche Verweildauer lag bei elf Tagen.

Ralf Loweg

Wenn der Bauch Stress macht

Wenn uns der Stress des Alltags buchstäblich auf den Magen schlägt, zeigt sich, dass man Kopf und Bauch nicht wirklich trennen kann. Es meldet sich unser Bauchhirn und wir werden mit Beschwerden wie Bauchschmerzen, Übelkeit oder Durchfall ausgebremst. Dagegen können auch pflanzliche Arzneimittel helfen. Das Mittel der Wahl sollte schnell wirksam und gut verträglich sein.

Stehen wir unter Stress, wirkt sich das auf den gesamten Körper aus – auch auf den Verdauungstrakt. Er wird von Millionen Nervenzellen durchzogen, dem sogenannten Bauchhirn. “Über die Magennerven reguliert dieses ‘Bauchhirn’ die Muskelbewegungen von Magen und Darm und steuert die Aufnahme der Nahrung”, erklärt Prof. Dr. med. habil. Ahmed Madisch, Facharzt für Innere Medizin und Chefarzt der Medizinischen Klinik I am Krankenhaus Siloah in Hannover.

Über die Bauch-Hirn-Achse werden Signale zwischen Magen-Darm-Trakt und Gehirn ausgetauscht, weshalb psychische Belastungen auf die Verdauung schlagen und damit z.B. körperlich Probleme bereiten können. Bei Menschen, die unter einer funktionellen Magen-Darm-Störung wie einem Reizdarm leiden, kann Stress die Beschwerden zusätzlich verstärken.

“Von funktionellen Magen-Darm-Störungen spricht der Arzt, wenn sich in der Routinediagnostik zeigt, dass die Beschwerden keine organischen Ursachen haben. Die Patienten leiden unter vielfältigen wechselnden Symptomen, die individuell unterschiedlich ausgeprägt sein können und länger als drei Monate bestehen.” Typisch sind etwa Magenschmerzen und Übelkeit, Blähungen oder veränderte Stuhlfrequenz.

Gelingt es Patienten mit Reizdarm, den Alltagsstress zu reduzieren, sorgt das oft für ein besseres Bauchgefühl. “In beschwerdereichen Intervallen sind häufig medikamentöse Maßnahmen erforderlich,” erklärt Madisch. “Dabei ist es wichtig, bei solchen komplexen Krankheitsgeschehen wie funktionellen Magen-Darm-Erkrankungen nicht nur einzelne Beschwerden zu behandeln.” So kombiniert zum Beispiel Iberogast (aus der Apotheke) neun Heilpflanzen, deren Wirkstoffe an unterschiedlichen Stellen des Magen-Darm-Trakts ansetzen.

“Iberogast ist ein pflanzliches Arzneimittel, das sich in der Anwendung als sicher und gut verträglich bewiesen hat. Bestätigt wird dies durch eine sehr gute Evidenzlage mit zahlreichen Studien. Eine langfristige und zeitlich unbeschränkte Anwendung ist also – gerade auch bei chronischen Vorläufen – sowohl bei Erwachsenen als auch bei Kindern ab drei Jahren möglich”.

Haut braucht Ruhe nach dem Sommer-Stress

 Sonne, Sommer, Strand und Meer – Labsal für die Selle, Stress für die Haut. Nach den sonnigen Monaten braucht unsere Hülle Erholung. Experten warnen vor dem Besuch des Solariums, um die Sommerbräune zu verlängern. Wer trotzdem noch stundenlang UV-Strahlen abbekommt, zum Beispiel bei einer Wanderung im Herbst-Sonnenschein, dem rät der Experte zu einem hohen Lichtschutzfaktor.

Doch auf eine frische Gesichtsfarbe muss niemand verzichten: Eine bessere Alternative für einen anhaltenden Sommerteint ist ein Selbstbräuner. In der aktuellen “Apotheken Umschau” finden Leser Tipps für verwöhnende After-Sun-Kosmetik. Außerdem gibt die kompakte “Checkliste Hautpflege” eine Übersicht über die optimale Basispflege für verschiedene Hauttypen.

Urlaub trotz Krankschreibung: Geht das?

Das frühe Buchen von Urlaubsreisen hat auch Tücken. Denn was ist, wenn man plötzlich länger krankgeschrieben wird? Darf man in diesem Fall trotzdem verreisen oder muss man die Reise stornieren?

Fahren Arbeitnehmer trotz Krankschreibung in den Urlaub, müssen davon grundsätzlich weder der Chef noch die Kasse informiert werden. Allerdings müssen Arbeitnehmer während einer Krankschreibung alles unterlassen, was ihrer Genesung entgegensteht. Wer also mit einer Grippe in den Aktivurlaub fährt, muss unter Umständen mit einer Abmahnung rechnen, wenn der Chef davon erfährt.

Um Ärger mit dem Arbeitgeber zu vermeiden, empfiehlt es sich daher, im Vorfeld das Gespräch mit dem Chef zu suchen und sich dazu vom Arzt bescheinigen zu lassen, dass der Urlaub aus medizinischer Sicht unbedenklich oder sogar förderlich ist. Urlaubstage, an denen Arbeitnehmer im eingereichten und bewilligten Urlaub krank waren, können sie sich vom Chef sogar wieder gutschreiben lassen.

Nach sechs Wochen endet die Zahlungspflicht des Chefs. Ab jetzt gibt es Krankengeld von der Krankenkasse – also 70 Prozent des regelmäßigen Bruttoeinkommens. Wer trotz Attest in die Herbstferien möchte, muss seine Kasse nur informieren, wenn die Reise ins Ausland geht.

Krankgeschriebene Arbeitnehmer, die in Deutschland Urlaub machen, sollten laut ARAG-Experten allerdings dafür sorgen, für die Kasse erreichbar zu bleiben und jemanden damit beauftragen, ein Blick auf die Post zu werfen, so dass man gegebenenfalls auf Schreiben der Krankenkasse reagieren kann.

Wenn die Reise ins Ausland geht, muss die Krankenkasse ihre Zustimmung geben. Ansonsten riskiert man seinen Anspruch auf Krankengeld. Die ARAG-Experten raten krankgeschriebenen Arbeitnehmern, die Kasse frühzeitig über die Ferienpläne zu informieren, indem sie der Kasse das Attest und den Antrag auf Zustimmung schicken. Hilfreich kann auch eine Bescheinigung des behandelnden Arztes sein, dass die Reise der Heilung nicht im Wege steht.

Grundsätzlich hat die Krankenkasse keinen Ermessensspielraum und muss einer Reise trotz Krankschreibung zustimmen. Zumindest, wenn die Genesung nicht gefährdet ist. Wer also mit einem frisch operiertem Kreuzbandriss zum Surfurlaub auf die Kanaren fliegen möchte, muss mit einem negativen Bescheid rechnen und riskiert sein Krankengeld.

Ralf Loweg

So bleiben Knochen stabil

Das menschliche Skelett ist ein wahres Wunderwerk: Oder hätten Sie gewusst, dass der Körper eines Erwachsenen aus etwa 200 Knochen besteht? Sie sorgen für Stabilität und übernehmen wichtige Schutzfunktionen für die inneren Organe. Was kann man tun, damit dieses Gerüst lange stabil bleibt?

Osteoporose ist eine der häufigsten Erkrankungen in Deutschland – rund sechs Millionen Menschen sind betroffen. Die Fernsehsendung “rundum gesund: Starke Knochen – beweglich und mobil bleiben” widmet sich Beschwerden rund um das Knochengerüst. Zu sehen am Montag, den 28. Oktober 2019 um 20.15 Uhr im SWR Fernsehen.

Warum schwinden Knochen? Wer ist davon betroffen und was lässt sich dagegen tun? Wie ist der Knochen aufgebaut und was geschieht bei Osteoporose genau? Diese und viele weitere Fragen klärt Dennis Wilms im Gespräch mit dem Orthopäden Professor Hanno Steckel aus Berlin.

Zusätzliche Klarheit bringt der Blick auf Annie, der virtuellen Patientin im Studio. Wie die Zuschauer ihre Knochen außerdem aktiv unterstützen können, erklärt Sportwissenschaftlerin Jasmin Brandt mit Übungen für ein starkes Knochengerüst.

Und welche Rolle spielen künstliche Knochen aus dem 3D-Drucker? Eine Patientin aus Baden-Württemberg gehört weltweit zu den ersten, denen ein mit dieser Technik individuell hergestellter künstlicher Knochen eingesetzt wurde. Außerdem in dieser Folge: Philipp und seine Familie haben ein besonderes Schicksal zu meistern: Der Fünfjährige wurde mit der sogenannten Glasknochenkrankheit geboren. “rundum gesund” zeigt, wie die Familie gemeinsam ihren Alltag meistert.

Ralf Loweg