Nicht jedes Fiebermittel gehört ins Reisegepäck

Ein Mittel gegen Schmerzen und Fieber sollte in der Reiseapotheke nicht fehlen. Im Regelfall bieten sich Medikamente mit den Wirkstoffen Ibuprofen oder Paracetamol an, wie das Gesundheitsmagazin “Apotheken Umschau” empfiehlt.

Patienten mit chronischen Erkrankungen oder Personen, die andere Arzneimittel nehmen, sollten sich in der Apotheke genau beraten lassen, welches Präparat zu ihnen passt. Von Medikamenten mit Acetylsalicylsäure (ASS) rät Reisemediziner Dr. Gunver Werringloer ab: “Diese Mittel hemmen die Thrombozyten, das Blut gerinnt also weniger schnell.” Vor allem in Urlaubsregionen, in denen man Dengue-Fieber bekommen kann, sei das ungünstig, weil es manchmal zu Komplikationen führe. mp/wal

Büro-Job: 20 Minuten für die Gesundheit

Jeder “Bürohengst” kennt das Problem: langes Sitzen sorgt oft für Verspannungen und Problemen mit dem Rücken. Aber damit nicht genug. Neueste Forschungen zeigen, dass zu wenig Bewegung das Risiko eines vorzeitigen Todes erhöht.

In einer neuen Studie der University of Sydney haben die Wissenschaftler untersucht, ob körperliche Aktivität die Gesundheitsrisiken des zu langen Sitzens ausgleichen kann und wie der Zusammenhang zwischen langem Sitzen und einem vorzeitigen Tod sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist. Die Antwort dürfte vor allem Menschen, die beruflich lange Sitzen und tagsüber kaum Bewegung haben, beruhigen: 20 bis 40 Minuten mäßige bis intensive Bewegung am Tag mindern die gesundheitlichen Risiken. “In unserer Studie war in den am wenigsten körperlich aktiven Gruppen die im Sitzen verbrachte Zeit konsistent mit der allgemeinen vorzeitigen Mortalität sowie mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen mit tödlichem Ausgang – also bei jenen Menschen, die weniger als 150 Minuten körperlicher Aktivität mittlerer bis starker Intensität pro Woche ausüben, so Professor Emmanuel Stamatakis vom Charles Perkins Centre und von der Prevention Research Collaboration an der School of Public Health der University of Sydney.

Für die Studie haben die Wissenschaftler in einem Zeitraum von über neun Jahren die körperliche Aktivität von fast 150.000 Studienteilnehmern ab 45 Jahren mit den Daten des Sterberegisters verglichen. “Zum Beispiel hatten Menschen, die körperlich inaktiv waren und mehr als acht Stunden am Tag saßen, ein um 107 Prozent höheres Risiko für einen kardiovaskulären Tod als diejenigen, die sich mindestens eine Stunde am Tag körperlich betätigten und weniger als vier Stunden saßen”, sagt Stamatakis. mp/Mst

Tipps zur Alzheimer-Prävention

Die Angst vor Alzheimer ist groß. Denn einige Dinge wie Alter und Gene lassen sich nicht beeinflussen, außerdem ist die häufigste Form der Demenz bislang nicht heilbar. Umso wichtiger ist deshalb die Alzheimer-Prävention. Die gemeinnützige Alzheimer Forschung Initiative e.V. (AFI) gibt Tipps für ein gesundes Altern. Denn: Durch eine gesunde Lebensweise lässt sich das Alzheimer-Risiko senken.

Mit ausreichend Bewegung hält man nicht nur den Körper in Schuss, sondern auch das Gehirn. Viel Aufwand ist nicht einmal nötig: Mindestens zwanzig Minuten pro Tag sind ideal. Zur geistigen Fitness tragen auch weitere Dinge bei: Musizieren, Reisen, Karten spielen, seinen Hobbies nachgehen oder eine neue Sprache lernen. Wer sich geistig auf Trab hält, hat ein geringeres Risiko, an Alzheimer zu erkranken. Dazu gehören auch soziale Kontakte. Die Experten mahnen: Wer viel allein ist, hat ein doppelt so großes Alzheimer-Risiko als Menschen mit viel sozialem Austausch.

Ebenfalls wichtig: eine mediterrane Ernährung. Dadurch wird das Gehirn mit wichtigen Nährstoffen versorgt, die Abwehrbereitschaft wird gestärkt. Heißt: Viel Obst und Gemüse, Olivenöl und Nüsse, dafür wenig rotes Fleisch und viel fetten Fisch.

Parallel zu allen anderen Tipps ist eine regelmäßige medizinische Vorsorge unerlässlich. Im Blick behalten: Symptome für Herz- und Gefäßerkrankungen wie Bluthochdruck, Diabetes, Herzrhythmusstörungen und erhöhte Cholesterinwerte. mp/arei

Stress im Job: Arbeitgeber sind gefragt

Stress hat vielfältige Auswirkungen, auf den Körper und das Privat- und Berufsleben. 40 Prozent der deutschen Berufstätigen leiden unter Schlafstörungen – und das ist nicht die einzige Stress-Nebenwirkung, wie eine neue Umfrage zeigt.

Laut der vom unabhängigen Marktforschungsinstitut YouGov im Auftrag des Online-Karrierenetzwerks LinkedIn durchgeführten Umfrage spüren vier von fünf deutschen Arbeitnehmern die Folgen von Stress am Arbeitsplatz. Mehr als die Hälfte der Befragten klagt über Anspannung, Unruhe nennen 44 Prozent als Auswirkung von Stress. Martin Keck, Chefarzt und Direktor der Klinik des Max-Planck-Instituts für Psychiatrie in München, warnt. “Wenn man die Fähigkeit zur Regeneration verliert, man sich beispielsweise nicht einmal mehr im Urlaub erholen kann, ohne an die Arbeit zu denken, dann ist das ein großes Warnsignal.”

Hier müssen Arbeitgeber tätig werden. Denn obwohl erwiesen ist, dass Stress eine der Ursachen für psychische Erkrankungen sein kann, kritisieren viele der Befragten einen Mangel an Präventionsmaßnahmen. 40 Prozent der Befragten sagen, dass ihre Arbeitgeber keine Präventionsmaßnahmen bieten, 42 Prozent beklagen ein Desinteresse der Führungskräfte. Nur 18 Prozent der Arbeitgeber hätten zudem einen Ansprechpartner, den Mitarbeiter bei Fragen zu den Themen Diskriminierung und Mobbing kontaktieren können, was ebenfalls häufig im Zusammenhang mit Stressempfinden genannt wird.

“Wir empfehlen Arbeitgebern und Arbeitnehmern einen offeneren Umgang mit dem Thema mentale Gesundheit”, sagt Jochen Doppelhammer, Country Manager und Leiter des Produktmanagement bei LinkedIn für den deutschsprachigen Raum. Mitarbeiter müssten wissen, dass sie Probleme jederzeit thematisieren können. Die Umfrage zeigt auch: Frauen sind häufiger von negativen Auswirkungen der Arbeit betroffen als Männer. Während sich 30 Prozent der Männer häufig oder immer gestresst fühlen, sind es bei den Frauen 37 Prozent. Bei Mobbing ist der Unterschied noch deutlicher – doppelt so viele Frauen als Männer fühlen sich gemobbt. mp/Mst

Unsichtbare Folgen des Schlaganfalls

Schlaganfälle können das Leben gravierend verändern. Dabei sind noch nicht einmal alle Folgen gleich sichtbar. Und die ambulante therapeutische Versorgung weist nach Auffassung der Stiftung “Deutsche Schlaganfall-Hilfe” große Lücken auf. Ein hinkender Gang, eine gelähmte Hand – solche Merkmale verbinden viele Menschen mit einem Schlaganfall. Doch kaum bekannt ist, dass rund 80 Prozent der Patienten an den unsichtbaren Folgen dieser Krankheit leiden. Die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe stellt den bundesweiten “Tag gegen den Schlaganfall” am 10. Mai deshalb unter das Motto “Ich spüre was, was du nicht siehst …”

Patienten-Geschichten wie diese kennt man in jeder neurologischen Rehabilitationsklinik: Ein jüngerer Mensch erleidet einen Schlaganfall, übersteht ihn äußerlich nahezu unbeschadet und kehrt zurück an seinen Arbeitsplatz. Doch wenige Wochen später bricht er zusammen und muss in die Reha. Viele Patienten merken erst im Alltag, dass sie den Anforderungen ihres bisherigen Lebens nicht mehr gewachsen sind.

“Das Gehirn braucht in den ersten 18 bis 36 Monaten nach dem Schlaganfall extrem viele Erholungspausen”, sagt Dr. Caroline Kuhn, Leiterin der Neuropsychologischen Lehr- und Forschungsambulanz der Universität des Saarlandes. Die Neuropsychologin ist Autorin eines Ratgebers für Patienten und Angehörige und berät die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe.

Zu den häufigsten neuropsychologischen Funktionsstörungen nach einem Schlaganfall zählen Aufmerksamkeits- und Konzentrationsdefizite, oft einhergehend mit Gedächtnislücken und Planungsstörungen. Nicht selten sind Patienten schon mit der Organisation ihres Einkaufs überfordert. Ebenfalls häufig kommt es zu Sprach- oder Sehstörungen. Hinzu kommen oft emotionale Veränderungen, die vor allem die Beziehung zu Partnern und Angehörigen belasten.

Familie, Freunde und Arbeitskollegen sollten insbesondere in der ersten Zeit nach dem Schlaganfall besonders einfühlsam mit den Betroffenen umgehen. Patienten rät Caroline Kuhn “offen zu kommunizieren, dass meine Belastungsgrenzen reduziert sind. Dann kann auch mein Umfeld besser damit umgehen.” Das sei kein Grund, sich zu schämen. Kuhn empfiehlt Patienten, die keinen Termin beim Facharzt bekommen, sich zunächst an einen Ergotherapeuten zu wenden. Dabei solle man bei der Auswahl der Praxis darauf achten, dass die Therapeuten auf neurologische Erkrankungen spezialisiert sind. mp/wal

Wenn die Schilddrüse zu fleißig ist

Eine Fehlfunktion der Schilddrüse kann die unterschiedlichsten Symptome hervorrufen. Meist ist dafür eine Über- oder eine Unterfunktion des kleinen Organs am Hals verantwortlich. Doch die Diagnose ist nicht immer ganz einfach.

Relativ leicht lässt sich eine überaktive Schilddrüse erkennen, so Dr. Joachim Feldkamp, Chefarzt des Klinikums Bielefeld, im Gesundheitsmagazin “Apotheken Umschau”. Die Patienten haben nach seinen Worten meistens einen beschleunigten Puls, schwitzen schnell, nehmen oft trotz normaler Ernährung ab. Schwieriger sei es, eine zu zurückhaltend arbeitende Drüse anhand der Symptome aufzudecken.

Der Grund: Müdigkeit, depressive Stimmung oder Gewichtszunahme können auch ganz andere Ursachen haben. Auf die Spur kommen die Mediziner der Unterfunktion über einen Blutwert. Gemessen wird zunächst der Botenstoff TSH, der von der Hirnanhangsdrüse ausgeschüttet wird und die Schilddrüse stimuliert. Je aktiver die Schilddrüse, desto niedriger ist der Wert und umgekehrt.

Bei einer Überfunktion, also bei sehr niedrigen TSH-Werten, sind Mediziner wegen drohender Komplikationen kompromisslos. “Vor allem ältere Patienten könnten sonst Herzrhythmusstörungen oder Osteoporose entwickeln”, sagt die ärztliche Direktorin des Zentrums Innere Medizin / Fünf Höfe in München, Professorin Petra-Marie Schumm-Draeger.

Wenn ein Morbus Basedow hinter der Überfunktion steckt, genügen oft vorübergehend genommene Medikamente zur Eindämmung der Hormonausschüttung. Bei anderen Ursachen dienen die Arzneimittel zur Überbrückung bis zur Operation oder zur Behandlung mit radioaktivem Jod, das überaktive Regionen der Schilddrüse zerstört. Zur Behandlung einer Unterfunktion verschreiben Ärzte in der Regel das Schilddrüsenhormon Thyroxin. mp/rhu

Das Risiko bei Schmerzmitteln

Fast alle Deutschen sind sich im Klaren über die Gefahr möglicher Nebenwirkungen von Schmerzmitteln. Und das ziemlich genau, wie eine repräsentative Umfrage im Auftrag des Gesundheitsmagazins “Apotheken Umschau” ergab.

Über mögliche Leberschäden wissen etwa 93,4 Prozent der Bundesbürger Bescheid, dass die Medikamente für Kinder ungeeignet sind ist 92,8 Prozent klar. Und immer noch 92,6 Prozent haben verstanden, dass die Mittel nicht während einer Schwangerschaft eingenommen werden dürfen

Laut des Magazins raten Ärzte dazu, höchstens an zehn Tagen im Monat ein Schmerzmedikament zu schlucken und ohne ärztliche Unterstützung nur maximal an drei bis vier Tagen am Stück. Sonst steige das Risiko für Gewöhnungseffekte und für Nebenwirkungen. mp/rhu

Tipps fürs Händewaschen

Vor dem Essen, nach dem Essen: Händewaschen nicht vergessen. So lautet ein altes Hygiene-Sprichwort. Experten erklären zum Welt-Händehygienetag (5. Mai), wie man sich besonders gründlich die Hände reinigt. Denn Händehygiene ist eine wirkungsvolle Methode, um sich und andere vor Infektionskrankheiten zu schützen.

“Unsere Hände kommen ständig mit Oberflächen in Kontakt, auf denen sich Krankheitserreger befinden können”, sagt Dr. med. Heidrun Thaiss, Leiterin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA).”Fassen wir uns dann an Mund, Nase oder Augen, können die Erreger leicht über die Schleimhäute in den Körper gelangen und dort Infektionskrankheiten des Magen-Darmtrakts oder weiterer innerer Organe auslösen.” Einen einfachen und wirkungsvollen Schutz biete regelmäßiges und gründliches Händewaschen.

Wer seine Hände effektiv waschen will, sollte einige einfache Grundregeln beachten:
Zunächst Hände nass machen: Die Hände werden unter fließendes Wasser gehalten. Die Temperatur kann dabei so gewählt werden, dass sie angenehm ist.
Dann rundum einseifen: Handinnenflächen, Handrücken, Daumen, Fingerzwischenräume und Fingerspitzen sollten gründlich eingeseift werden. Dabei sollte man sich Zeit lassen. Gründliches Händewaschen dauert mindestens 20 Sekunden, bei stark verschmutzten Händen auch länger.

Nun gründlich abspülen: Die Hände sollten unter fließendem Wasser abgespült werden. Zuletzt sorgfältig abtrocknen: Das Abtrocknen der Hände – auch der Fingerzwischenräume – gehört zum wirksamen Händewaschen dazu. Durch das Abtrocknen werden Keime entfernt, die noch an den Händen oder im restlichen Wasser an den Händen haften. mp/wal

Patienten-Rechte bei Kunstfehlern

Bei Opfern von ärztlichen Kunst- oder Behandlungsfehlern herrscht oft die Furcht vor unkalkulierbaren Kosten auf dem Weg zum Schadensersatz. Doch die ist unberechtigt. Denn es gibt kostenfreie Wege, wie Betroffene zu ihrem Recht kommen können.

Der erste Schritt: Der Patient sollte mit seinem behandelnden Arzt sprechen. “Idealerweise klärt sich der Verdacht auf”, so Dr. Max Skorning vom Medizinischen Dienst des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen, zum Gesundheitsmagazin “Apotheken Umschau”.

Ist der Mediziner nicht gesprächsbereit oder kann er nicht erklären, wie es zum Schaden kam, sollte Hilfe von Dritten eingeholt werden. Der Experte rät zum Weg über die gesetzliche Krankenkasse. Denn die ist verpflichtet, einem gemeldeten Fall unentgeltlich nachzugehen.

Hält sie den Fehlerverdacht und den Schaden für plausibel, leitet sie den Fall üblicherweise an den Medizinischen Dienst der Krankenkassen weiter. Auch Privatpatienten steht der kostenfreie Weg über die Landesärztekammern offen. In deren Gutachterkommissionen oder Schlichtungsstellen untersuchen Mediziner den Fall. Sie fertigen ein Gutachten an und schicken eine Empfehlung an die Haftpflichtversicherung.

Rechtlich verbindlich ist allerdings keiner der beiden Wege. “Erkennt der Haftpflichtversicherer trotz eines positiven Gutachtens den Schaden nicht an, kann der Patient klagen”, so der Experte. Die Kosten müsse er dann aber zunächst selbst tragen. mp/rhu

Wenn die Leber leidet

Ein Gläschen Rotwein zum Abendessen oder eine Flasche Bier zur Bratwurst ist für viele Menschen ein kleines Stückchen Lebensqualität. Doch wer zu tief ins Glas schaut, der schadet seiner Gesundheit. Der ganze Körper leidet, die Leber ist irgendwann überfordert, das Gift Alkohol kann nicht mehr entsorgt werden. Es kommt zur Fettleber, bei der gesunde Zellen absterben und das Risiko einer Leberzirrhose besteht – oft hilft dann nur noch eine Lebertransplantation.

Aber auch die Psyche verkraftet den häufigen Konsum nicht. Die Diagnose “Psychische Verhaltensstörungen durch Alkohol” wird als die zweithäufigste Diagnose in Krankenhäusern gestellt, bei Männern ist es sogar die häufigste. So mussten 22.300 Menschen zwischen zehn und zwanzig Jahren im Jahr 2016 aufgrund eines akuten Missbrauchs von Alkohol im Krankenhaus behandelt werden. Seit dem Jahr 2000 ist das eine Steigerung um 135 Prozent.

Für Frauen in der Schwangerschaft sind die Folgen besonders schlimm. Alkohol in der Schwangerschaft kann die Kinder im Mutterleib dauerhaft schädigen, warnen Experten. Im Jahr 2014 kamen laut Studie rund 13.000 Kinder mit alkoholbedingten Gesundheitsschäden zur Welt, zum Teil mit schweren Formen des fetalen Alkoholsyndroms. Dies führt zu Veränderungen der Gesichtszüge der Babys und zu lebenslangen Einschränkungen der Gehirnleistungen. mp/rlo