Arztbesuch in 2024: Krankenversicherten drohen längere Wartezeiten

Die rund 70 Millionen gesetzlich Krankenversicherten müssen sich im nächsten Jahr auf deutlich längeren Wartezeiten für einen Arzttermin einstellen. Der “Bild” (Samstagausgabe) sagte der Vorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KVV), Andreas Gassen, die Wartezeiten könnten sich bis auf zweieinhalb Monate verlängern. “2024 wird das Jahr der langen Wartezeiten. Aktuell bekommt jeder 2. Patient unmittelbar einen Termin, nur wenige warten drei oder mehr Wochen auf einen Facharzttermin”, sagte Gassen der “Bild”: “Aber wenn sich nichts ändert, bewegen uns mit großen Schritten auf Schweden zu. Dort wartet man auf Facharzttermine bis zu 72 Tage.” Als Gründe nannte Gassen den immer größeren Personalmangel und fehlende finanzielle Ausstattung vieler Praxen.

“Wir laufen in ein ganz schwieriges Jahr 2024, wenn Karl Lauterbach weiter blockiert. Er hat uns verbindlich zugesagt, dass die Hausärzte ab dem nächsten Jahr alle ihre Leistungen bezahlt bekommen (Entbudgetierung). Aber er hält offensichtlich sein Versprechen nicht. Das wäre schlicht Wortbruch”, sagte Gassen der Zeitung: “Das wird die Situation im nächsten weiter verschärfen. Es drohen in immer mehr Praxen 4-Tage-Wochen. Jede 3. bis 4. Praxis wird wohl künftig nur noch an vier Tagen öffnen, weil Personal und Geld fehlt. Die Folge werden deutlich längere Wartezeiten sein.”

red

Ärzte drohen mit längeren Praxisschließungen – Druck auf Lauterbach steigt

Der Bundesvorsitzende des Virchowbundes, Dirk Heinrich, hat noch längere Praxisschließungen im Januar angedroht, sollten die Ärzte mit Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) bei einem geplanten Gipfel am 9. Januar nicht zu einer Verständigung kommen. “Ab dem 2. Januar werden die Ärzte wieder wie gewohnt für ihre Patienten da sein”, sagte Heinrich der “Rheinischen Post” (Freitagausgaben). “Sollte sich bei dem Gipfel mit dem Minister am 9. Januar allerdings keine Bewegung abzeichnen, werden die Praxen danach für eine ganze Woche schließen. Das behalten wir uns vor”, mahnte Heinrich. Er wies zudem die jüngsten Äußerungen von Lauterbach zu den Gehältern niedergelassener Ärzte zurück. “Gesundheitsminister Karl Lauterbach zettelt lieber Neiddebatten an, als die Ungerechtigkeiten im aktuellen Vergütungssystem zu beheben”, sagte er.

“Niedergelassene Ärzte verdienen nicht so viel, wie der Minister suggeriert.” Fachärzte in Hamburg etwa bekämen bei der Behandlung von gesetzlich Versicherten nur 70 Euro vergütet, in Bayern seien es 96 Euro. “Welcher andere Berufsstand verzichtet freiwillig auf 30 Prozent Entlohnung für die erbrachte Arbeit? Die niedergelassenen Fachärzte sind es leid, die Einsparungen für das Gesundheitssystem erbringen zu müssen”, so Heinrich.

Seit zwei Jahren würden die Hausärzte auf die von Lauterbach versprochene Abschaffung der Budgetierung warten. “Die muss jetzt kommen, allerdings für alle niedergelassenen Ärzte”, so Heinrich. Er warnte zudem vor einer Einschränkung der Versorgung.

“Kommt das Ende der Budgetierung nicht für alle Haus- und Fachärzte, wird es im Jahr 2024 zu einer Reduzierung der ärztlichen Versorgung kommen. Dann werden gesetzlich Versicherte noch länger auf einen Termin warten müssen, weil Ärzte aus ökonomischem Zwang Privatpatienten bevorzugt behandeln werden”, sagte Heinrich. “Gesetzlich Versicherte werden solche Lauterbach-Termine wahrscheinlich nur noch mit einer Wartezeit von zwei bis drei Monaten bekommen.”

red

Ärztepräsident warnt: Silvesterfeuerwerk gefährdet Gesundheit, Umwelt und Kriegsflüchtlinge

Kurz vor dem Jahreswechsel hat Ärztepräsident Klaus Reinhardt vor den Gefahren von Silvesterfeuerwerken gewarnt, unter anderem vor der wiederholten Traumatisierung von Kriegsflüchtlingen. “Niemand möchte den Menschen die Möglichkeit nehmen, Silvester ausgelassen zu feiern, aber dazu braucht es keine ungeregelte Knallerei”, sagte der Präsident der Bundesärztekammer der “Rheinischen Post” (Donnerstagausgaben). “Feuerwerkskörper schaden der Umwelt und dem Klima, sie rufen bei Menschen, die vor Kriegen und Gewalt geflohen sind, Angst hervor und Kriegserinnerungen wach, die Haus- und Wildtiere leiden erheblich, und die ausgebrannten Feuerwerkskörper bleiben als Müll auf den Straßen zurück”, so Reinhardt.

Insbesondere würden die zahlreichen Verletzungen, die durch die Böller verursacht werden, eine zusätzliche Belastung für die ohnehin schon vollen Kliniken und Notaufnahmen darstellen. “Auch die verheerenden Ausschreitungen beim letzten Jahreswechsel mit vielen verletzten Unbeteiligten und Einsatzkräften sind uns sicher allen noch in Erinnerung. So etwas darf sich nicht wiederholen”, mahnte Reinhardt an.

Im vergangenen Jahr hätten die Menschen in Deutschland knapp 180 Millionen Euro für Böller ausgegeben. “Ich würde mich sehr freuen, wenn die Menschen das Geld in diesem Jahr an anerkannte gemeinnützige Hilfsorganisation spenden würden”, so Reinhardt weiter.

red

DRK-Präsidentin kritisiert Zustände in der Pflege

Die Präsidentin des Deutschen Roten Kreuzes, Gerda Hasselfeldt, mahnt an, die Lage in der Pflege nicht zu vergessen. “Wir haben derzeit viele Krisen, da verschwindet die Pflege leider aus der öffentlichen Wahrnehmung”, sagte sie der “taz”. “Die Pflegebedürftigkeit erscheint als Privatrisiko, von dem jeder hofft, dass er oder sie davon verschont bleibt.”

Die Pflegeversicherung aber sei auf Solidarität aufgebaut. Das müsse man unbedingt erhalten, erst recht angesichts der künftigen Herausforderungen. Hasselfeldt zufolge ist die Situation in vielen Heimen sehr kritisch.

“Ich kenne stationäre Einrichtungen, die Abteilungen geschlossen haben, weil die Fachkräfte fehlen, ein Heim zum Beispiel hat ein Stockwerk stillgelegt.” Es gebe auch ambulante Dienste, die keine Kunden mehr annehmen könnten oder schließen müssten, weil sie nicht genügend Personal hätten. Viele Heime und ambulante Dienste führten Wartelisten.

Hasselfeldt geht davon aus, dass Familien, Nachbarn und Freunde künftig mehr Pflegearbeit übernehmen müssen, weil die professionellen Kräfte das künftig “nicht mehr alleine stemmen können”. Für diese privaten Helfer brauche es Schulungen. Vor 30 Jahren, bei Einführung der Pflegeversicherung, sei das Problem in der heutigen Dimension “nicht vorauszusehen” gewesen.

Die CSU-Politikerin war von 1991 bis 1992 Bundesgesundheitsministerin. “Wir haben zum einen die Zunahme der Pflegebedürftigen aufgrund der Demografie, darunter auch eine Zunahme der Demenzerkrankten, weil die Menschen immer älter werden durch die Fortschritte in der Medizin, auf der anderen Seite erleben wir den Fachkräftemangel, und das können wir durch Zuwanderung auch nur bedingt ausgleichen.” Beides zusammen verschärfe die Problematik.

red

Protest gegen Gesundheitspolitik: Viele Arztpraxen zwischen den Jahren geschlossen

Viele Arztpraxen in Deutschland bleiben von Mittwoch bis Freitag aus Protest geschlossen. Dazu hatten Ärzteverbände aufgerufen, um gegen die Politik von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) zu protestieren. Die Schließungen sind Teil der Kampagne “Praxis in Not”, die von mehr als 20 Verbänden unterstützt wird.

Während der Aktionstage sei für Notfälle vorgesorgt, teilte der Virchowbund mit. Die Ärzte kritisieren eine “politisch gewollte Budgetknappheit der Praxen” und fordern das Ende der Budgetierung in allen Fachgruppen. Zudem sollen nach dem Willen der Verbände Kostenentwicklungen durch Inflation und Tarifabschlüsse “unmittelbar statt mit zwei Jahren Verzögerung” abgebildet werden.

Darüber hinaus werden mindestens 5.000 weitere Medizinstudienplätze gefordert.

red

Krankenhaus-Krise: 2024 droht zum Rekord-Insolvenzjahr zu werden

Im kommenden Jahr werden in Deutschland nach Einschätzung der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) so viele Kliniken wie nie zuvor in die Zahlungsunfähigkeit rutschen. “Wir verzeichnen aktuell deutlich mehr Insolvenzen als üblich, und das Jahr 2024 droht ein Rekord-Insolvenzjahr zu werden”, sagte Verbandschef Gerald Gaß dem “Redaktionsnetzwerk Deutschland” (Mittwochausgaben). 2023 gab es nach seinen Angaben fast 40 Insolvenzen.

“Für das Jahr 2024 laufen wir Gefahr, dass sich diese Zahl wegen der absehbar starken Personalkostenentwicklung noch verdoppelt”, warnte der Verbandschef und verwies auf das aktuelle Krankenhaus-Barometer des Deutschen Krankenhausinstituts (DKI). Die jährlich durchgeführte Repräsentativbefragung der Allgemeinkrankenhäuser in Deutschland liegt dem RND vorab vor. Verzeichnete 2022 noch rund die Hälfte der Kliniken (54 Prozent) ein negatives Jahresergebnis, wird dieser Anteil im laufenden Jahr laut Krankenhausbarometer auf über drei Viertel (78 Prozent) steigen.

Der Anteil der Häuser mit einem Überschuss sinkt von 35 auf nur noch sieben Prozent. Für 2024 gehen laut Umfrage 71 Prozent der Krankenhäuser davon aus, dass sich die Situation eher noch weiter verschlechtern wird. Nur vier Prozent erwarten eine Verbesserung “Das sind die schlechtesten Werte seit Einführung des Krankenhausbarometers im Jahre 2000”, sagte Gaß.

Fast kein Krankenhaus könne seine Ausgaben noch aus den laufenden Einnahmen decken, warnte der Verbandschef und sprach von einer dramatischen Lage. Gaß forderte erneut einen Inflationsausgleich für die Krankenhäuser. Kliniken dürften ihre Preise nicht eigenverantwortlich an die Inflation anpassen, hätten aber dieselben erhöhten Ausgaben wie andere Wirtschaftszweige, beklagte er.

“Diese Schieflage führt vermehrt zu Insolvenzen und Schließungen”, warnte Gaß. Bis Ende des Jahres fehlten den Kliniken insgesamt zehn Milliarden Euro. Das könne und werde für immer mehr Krankenhäuser nicht mehr lange gutgehen.

Die Politik müsse dringend handeln, forderte der Verbandschef und warnte vor einem Scheitern der von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) geplanten Krankenhausreform. Die Ergebnisse des Krankenhaus-Barometers 2023 beruhen auf der schriftlichen Befragung einer repräsentativen Stichprobe von zugelassenen Allgemeinkrankenhäusern ab 100 Betten in Deutschland, die von Mitte April bis Ende Juni 2023 durchgeführt worden ist. Beteiligt haben sich insgesamt 388 Krankenhäuser.

red

Trauriger Rekord: 132 Millionen Krankheitstage aufgrund psychischer Erkrankungen in 2022

Psychische Erkrankungen in der Arbeitswelt nehmen weiter an Bedeutung zu. Die Zahl entsprechender Krankheits- oder Arbeitsunfähigkeitstage (AU) von Beschäftigten ist im vergangenen Jahr auf den neuen Höchststand von 132 Millionen Tagen gestiegen. Das geht aus der Antwort des Bundesarbeitsministeriums auf eine Kleine Anfrage der Linken-Fraktion hervor, über die die “Rheinische Post” in ihrer Mittwochausgabe berichten wird.

Demnach betrug die Zahl der AU-Tage wegen psychischer Störungen 2021 noch 126 Millionen, sie lag 2022 mehr als doppelt so hoch wie noch 20 Jahre zuvor. 2002 hatten die Krankenkassen erst 61 Millionen Krankheitstage aufgrund einer erkrankten Seele registriert. “Arbeitsunfähigkeit aufgrund psychischer und Verhaltensstörungen bleibt auf hohem Niveau. In den letzten fünf Jahren kam es zu einer Erhöhung von 1,7 Prozent und in den letzten zehn Jahren zu einem Anstieg um 4,8 Prozent”, so das Ministerium. Die Ursachen dafür nennt das Haus von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) gleich mit: “Neben gesamtgesellschaftlichen Faktoren wie den Folgen der aktuellen Krisen (u. a. der Covid-19-Pandemie) werden die Ursachen auch in der größer werdenden Offenheit im Umgang mit psychischen Erkrankungen vermutet. Bedingt durch die Krisen sowie anhaltenden Entwicklungen wie Digitalisierung, Dekarbonisierung, dem demografischen Wandel und dem anhaltenden Fachkräftemangel ist die Arbeitswelt in vielen Bereichen besonderen Veränderungsdynamiken ausgesetzt. In der Folge ergeben sich neue Belastungsanforderungen an die Beschäftigten, die die psychische Gesundheit beeinflussen können”, so das Ministerium. Während bei Frauen die Zahl der AU-Tage gegenüber dem Vorjahr um 2,7 Prozent auf 77 Millionen gestiegen ist, nahm sie bei Männern sogar um 7,8 Prozent auf 55 Millionen zu, so das Papier. Die durchschnittliche Ausfallzeit aufgrund psychischer und Verhaltensstörungen liegt mit 32 Tagen auf einem ähnlichen hohen Niveau wie im vergangenen Jahr.

Sie ist damit fast drei Mal so hoch wie die Ausfalldauer aller Diagnosegruppen (elf Tage). Überdurchschnittlich hoch ist die Anzahl der Krankheitstage aufgrund psychischer Erkrankungen der Antwort zufolge im Gesundheitssektor, in der öffentlichen Verwaltung sowie in Schulen und Kitas. Mit 42 Prozent ist zudem ein Großteil der vorzeitigen Renteneintritte wegen verminderter Erwerbsfähigkeit auf psychische Belastungen zurückzuführen. Gegenüber 2002 bedeutet das einen Anstieg um 14 Prozentpunkte.

Auch die volkswirtschaftlichen Kosten durch psychische und Verhaltensstörungen erreichten 2022 einen neuen Höchststand: Die Produktionsausfallkosten überstiegen mit 17,2 Milliarden Euro den Vorjahreswert um 8,9 Prozent.”Steigende Arbeitsbelastung, Personalmangel und neue Anforderungen durch Digitalisierung führt zu einer kontinuierlichen Zunahme von psychischen Belastungen. Besonders betroffen sind Beschäftigte in Bereichen wie der Kranken- und Altenpflege, in Kitas oder Schulen”, sagte die Linken-Politikerin Susanne Ferschl. “Die Bundesregierung muss endlich handeln, Geld in die Hand nehmen und konkrete Maßnahmen treffen, um den Teufelskreislauf aus Überlastung und Personalmangel zu durchbrechen. Die Linke fordert eine Anti-Stress-Verordnung, flächendeckende Arbeitsschutzkontrollen und Personalbemessungsgrenzen.”

red

Was sich 2024 im Gesundheitswesen ändert: E-Rezepte, GesundheitsID und Beitragserhöhungen

Für das Jahr 2024 stehen viele Veränderungen im Gesundheitsbereich an: Während einige Gesundheitsthemen wie die Krankenhausreform und die Cannabis-Legalisierung noch nicht endgültig beschlossen sind, stehen andere Änderungen für das kommende Jahr schon weitestgehend fest.

So werden ab dem 1. Januar 2024 Ärzte dazu verpflichtet, elektronische Rezepte auszustellen. Den rosa Zettel wird es nicht mehr geben. Stattdessen kann das E-Rezept in der Apotheke mit der elektronischen Gesundheitskarte (Krankenkassenkarte) eingelöst oder digital mit dem Smartphone eingereicht werden. Alternativ gibt es den Code auch als Papierausdruck. Auch erste private Krankenversicherer werden ihren Versicherten 2024 ermöglichen, das E-Rezept zu nutzen.

Die so genannte GesundheitsID hält ebenfalls ab dem 1. Januar 2024 Einzug in die Arztpraxis. Sie soll eine Ergänzung der elektronischen Gesundheitskarte darstellen und sie langfristig sogar ersetzen. Sie kann genutzt werden, um sich bei Gesundheitsapps anzumelden. Die Nutzung bleibt für die Anwender zunächst freiwillig.

Zum 1. Januar 2024 steigt das maximale Bruttoeinkommen, bis zu dem Beiträge sowohl in der gesetzlichen Kranken- als auch in der Pflegeversicherung erhoben werden, auf 62.100 Euro im Jahr, was einem Monatseinkommen von 5.175 Euro entspricht. Die Versicherungspflichtgrenze in der gesetzlichen Krankenversicherung steigt ebenfalls. 2024 beläuft sie sich auf 69.300 Euro (monatlich 5.775 Euro). Wer mehr als diesen Betrag verdient, kann sich privat krankenversichern lassen.

Der durchschnittliche Zusatzbeitragssatz der gesetzlichen Krankenversicherung steigt 2024 um 0,1 Prozentpunkte auf 1,7 Prozent. Darauf einigte sich das Bundesministerium für Gesundheit auf der Grundlage der Ergebnisse des GKV-Schätzerkreises. Der durchschnittliche Beitrag der Versicherten liegt damit bei 16,3 Prozent des Bruttolohns. Durch die Erhöhung der Beitragsbemessungsgrenze steigt zudem der Höchstbeitrag. Versicherte, die über der Beitragsbemessungsgrenze verdienen, und Versicherte, die eine Gehaltserhöhung bekommen, haben deshalb 2024 erkennbar höhere Krankenkassenbeiträge. Die Beiträge für Privatversicherte werden 2024 um durchschnittlich sieben Prozent steigen.

Ein Vergleich der Beiträge zur gesetzlichen und privaten Krankenversicherung seit 2004 durch den Verband der Privaten Krankenversicherung (PKV) zeigt, dass sich die Beiträge über den Zeitraum der letzten zehn Jahre ähnlich entwickelten. In der privaten Pflege werden die Beiträge zum 1. Januar 2024 für alle Personen mit Anspruch auf Beihilfe angehoben. Die Anpassungen sind im Wesentlichen eine Folge der jüngsten Pflegereformen mit ihren zusätzlichen Leistungsansprüchen.

Voraussichtlich ab 1. Juli 2024 haben gesetzlich Versicherte die Möglichkeit, eine zweite ärztliche Meinung bei einem künstlichen Hüftgelenk einzuholen, wenn ihnen der Einsatz, der Wechsel oder auch die Entfernung einer Total- oder Teilprothese am Hüftgelenk empfohlen wird. Ärzte, die als Zweitmeiner tätig sein werden, sollen zukünftig prüfen können, ob diese operative Behandlung aus ihrer Sicht angezeigt ist oder ob eventuell andere Behandlungsmöglichkeiten in Frage kommen können.
Für Privatversicherte bedarf es keiner Änderung: Sie können grundsätzlich eine Zweitmeinung einholen.

mp/asg

 

Durchbruch im Kampf gegen Malaria: Neuer Impfstoff erhält WHO-Empfehlung

Malaria gilt als eine der häufigsten Todesursachen für Kinder unter fünf Jahren. Die Chancen stehen gut, dass sich das bald ändert. Darüber berichten die SOS-Kinderdörfer in ihren “Good News”.

Die Entwicklung von Malaria-Impfstoffen gilt als Meilenstein in der Bekämpfung der Infektionskrankheit. Jahrzehntelang hatten Wissenschaftler vergeblich geforscht.
Nun hat der neue Malaria-Impfstoff R21 hat die offizielle Empfehlung der WHO zur Malaria-Prophylaxe erhalten. Nach ersten Prognosen kann er bereits im kommenden Jahr produziert und verabreicht werden. Bereits jetzt wird er in Ghana angewandt. Aufgrund der Dringlichkeit und der guten Prognosen hatte sich das Land für einen frühzeitigen Einsatz entschieden.

Gleichzeit wurden andere afrikanische Staaten bereits mit einem anderen Malaria-Impfstoff beliefert, RSS,S, auch Mosquirix genannt, den die WHO im Jahr 2021 freigegeben hatte. Unter anderem erhielten Kamerun sowie Kenia mehrere hunderttausend Dosen. Weitere Länder wie Burkina Faso, Sierra Leone oder Liberia sollen in den kommenden Wochen folgen. Erste Studien zeigen positive Verläufe: In den Pilot-Ländern sank die Kindersterblichkeit nach Verabreichung des Vakzins um 13 Prozent.

mp/asg

Schutz vor Ansteckung: Hausärzteverband empfiehlt Corona-Schnelltests zu Weihnachten

Der Hausärzteverband hat an die Familien appelliert, an den Weihnachtsfeiertagen bei Corona-Symptomen Schnelltests zu nutzen, um eine Ansteckung von älteren und chronisch kranken Angehörigen zu verhindern. Schwere Verläufe seien zwar die Ausnahme, gerade für hochbetagte Menschen oder Patienten mit bestimmten Vorerkrankungen, könne eine Corona-Infektion aber unter Umständen auch deutlich heftiger verlaufen, sagte der Vorsitzende des Hausärzteverbandes, Markus Beier, dem “Redaktionsnetzwerk Deutschland” (Freitagausgaben). Deshalb sei beim Auftreten der typischen Symptome die Anwendung von Corona-Schnelltests nach wie vor sinnvoll.

“Gerade an den Weihnachtsfeiertagen, an denen viele Menschen mit ihren Verwandten und Freunden auf engem Raum zusammenkommen, schadet es definitiv nicht, im Zweifel schnell einen Test zu machen”, sagte der Mediziner. Er bekräftige zudem die Forderung der Ärzteschaft, sich mit einem angepassten Covid-19-Impfstoff impfen zu lassen. “Leider ist auch die Quote bei der Grippeschutzimpfung seit Jahren zu niedrig”, beklagte er.

“Es ist noch nicht zu spät, sich gegen Grippe impfen zu lassen oder sich eine Corona-Auffrischungsimpfung abzuholen.” Eine Grippeschutzimpfung empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko) für Personen ab 60 Jahren, chronisch Kranke aller Altersstufen und Schwangere sowie für Medizin- und Pflegepersonal, Bewohner von Alten- und Pflegeheimen und Kontaktpersonen bestimmter Risikogruppen. Im Fall von Corona empfiehlt die Stiko allen Personen ab 18 Jahren eine Basisimmunität, die durch mindestens drei Antigenkontakte erreicht wird – entweder durch Impfungen oder durchgemachte Infektionen.

Zudem empfiehlt die Stiko, dass Personen mit einem erhöhten Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf sowie Personen mit erhöhtem Infektionsrisiko weitere Auffrischungsimpfungen – in der Regel im Mindestabstand von 12 Monaten zur letzten Impfung oder Infektion – erhalten.

red