So steht es um die Hand-Hygiene der Deutschen

Auch wenn die Impfkampagne in Deutschland erfreuliche Fortschritte macht, dürfen die Hygiene-Regeln nicht vernachlässigt werden. Vor allem das Händewaschen bietet Schutz vor den gefährlichen Coronaviren. Doch wie steht es um die Hand-Hygiene der Deutschen?

Eine bevölkerungsrepräsentative Studie des digitalen Versicherungsmanagers Clark in Zusammenarbeit mit YouGov zeigt: Nicht einmal jeder Zweite (41 Prozent) wäscht nach eigener Angabe die Hände 21 Sekunden oder länger und somit gründlich genug, um Krankheitserreger zu vernichten.

Dass die Deutschen sich nicht lang genug die Hände waschen, ist zunächst ein durchaus überraschendes Ergebnis der Studie, trägt doch nach Meinung der Studienteilnehmer (80 Prozent) gerade eine gute Hand-Hygiene zur Eindämmung der Corona-Pandemie bei.

Auch im Vergleich zu anderen Corona-Präventionsmaßnahmen steht das Händewaschen bei den Deutschen hoch im Kurs: Während sich 80 Prozent der Studienteilnehmer regelmäßig – wenn auch nicht lang genug – die Hände waschen, tragen nur knapp 70 Prozent immer eine Mund-Nasen-Bedeckung. Auch Desinfektionsmittel nutzen gerade einmal 58 Prozent regelmäßig.

Nur das Abstandhalten ist den Deutschen wichtiger als das Händewaschen, hier halten sich 83 Prozent der Befragten an die empfohlenen Maßnahmen. Aber natürlich ist klar: Eigentlich sollten es gerade bei Mund-Nasen-Bedeckung und Abstandhalten alle Deutschen sein, die die Regelungen befolgen.

Laut Robert-Koch-Institut (RKI) verhindert eine Corona-Impfung nicht die Infektion an sich, sondern nur die Erkrankung. So ist es möglich, dass auch vollständig geimpfte Menschen sich infizieren, keinerlei Symptome ausbilden und dann möglicherweise das Virus weitergeben können. Deswegen sind die Hygiene-Regeln so wichtig. Denn mit ihrer Einhaltung schützt man nicht nur sich selbst, sondern gerade auch andere, betonen Experten immer wieder.

Ralf Loweg / glp

So steht es um die Impfchancen

Die Impfkampagne macht spürbare Fortschritte. Deshalb sieht auch die Unabhängige Patientenberatung Deutschland (UPD) die Chance, ergänzend auch diejenigen Menschen in Deutschland besser zu berücksichtigen, die einen erschwerten Zugang zur Impfung haben.

Aufsuchende Impfangebote würden nach Einschätzung der UPD helfen, individuelle Benachteiligungen zu verringern. “In der Beratung erleben wir verschiedene Probleme beim Zugang zur Covid-19-Impfung. Konzepte, die sich an der Lebensrealität der Betroffenen orientieren, können die Impfkampagne jetzt sinnvoll abrunden”, sagt Thorben Krumwiede, Geschäftsführer der Unabhängigen Patientenberatung.

Auf dem Weg zum Ziel einer Herdenimmunität durch Impfungen registriert die UPD mittlerweile die konkreten Erfolge der laufenden Impfkampagne: Nachdem viele Menschen mit besonders hohem Risiko geimpft worden sind, können nun zunehmend mehr Menschen eine Impfung erhalten.

“Nach den Schwierigkeiten in der Startphase ist durch die Beteiligung der Haus- und Facharztpraxen nun erfreulich Schwung in die Impfkampagne gekommen. Pragmatische Lösungen beim Umgang mit den Impfstoffen und mehr Routine beim Impfgeschehen durch die Einschaltung der Praxen führen offenbar zu erfreulich steigenden Impfquoten über die höchsten Priorisierungsstufen hinaus”, sagt UPD-Geschäftsführer Thorben Krumwiede. “Zugleich werden jedoch viele Menschen, die besonderen Schutz verdienen und oft Anspruch auf eine Impfung hätten, von der laufenden Impfkampagne nicht gut erreicht.”

Johannes Schenkel, ärztlicher Leiter der UPD, ergänzt: “Menschen mit eingeschränkter Gesundheitskompetenz – beispielsweise aufgrund eingeschränkter Sprachkenntnisse oder Menschen ohne festen Wohnsitz oder ohne unterstützendes soziales Umfeld – finden kaum Zugang zur schützenden Impfung. Deshalb regen wir an, in der Organisation der Impfungen flankierend stärker auch auf aufsuchende Konzepte zu setzen.”

Johannes Schenkel nennt Gemeindezentren, religiöse oder andere Begegnungsstätten als Orte, an denen mobile Impfteams Informations- und gleichzeitig Impfangebote machen sollten. “Auch der Einsatz von Impfbussen – beispielsweise in ländlichen Gegenden oder direkt auf Wochenmärkten oder Parkplätzen von Einkaufszentren – kann einen Beitrag leisten, die Covid-19- Impfung in die Lebensrealität der Menschen zu bringen. Zusätzlich zur gerechteren Verteilung könnte so neben den klassischen medizinischen Versorgungsangeboten und den Impfzentren ein Beitrag zur schnellstmöglichen Herdenimmunität geleistet werden.”

Ralf Loweg / glp

Diese Personengruppen sind ab kommenden Montag in Baden-Württemberg impfberechtigt

Ab nächsten Montag können sich Personen mit Vorerkrankung aus der dritten Impfpriorität für einen Impftermin anmelden. Dazu zählen unter anderem Menschen mit behandlungsfreien Krebserkrankungen, HIV, Rheumaerkrankungen und Autoimmunerkrankungen, Herzerkrankungen sowie Asthma oder Adipositas. Das gab das Landessozialamt in Stuttgart am Dienstag bekannt,.

Vom kommenden Montag, den 3. Mai 2021 öffnet Baden-Württemberg die Vergabe von Impfterminen für alle Menschen mit Vorerkrankungen aus der dritten Priorität. Dazu gehören zahlreiche Menschen mit Vorerkrankungen, etwa behandlungsfreien Krebserkrankungen, HIV, Rheumaerkrankungen und Autoimmunerkrankungen, Herzerkrankungen, Asthma oder Adipositas. Impfberechtigt sind ab Montag auch jeweils bis zu zwei Kontaktpersonen von Menschen, die aufgrund einer dieser Erkrankungen oder aufgrund des Alters von über 60 Jahren pflegebedürftig sind. Als Nachweis für die Impfberechtigung dient ein entsprechendes Attest des behandelnden Arztes. Für die Kontaktpersonen von Pflegebedürftigen wird es wie bisher eine Vorlage für eine entsprechende Selbstbescheinigung geben. Diese wird nach Angaben der Behörde rechtzeitig bis Montag online gestellt.

Noch etwas gedulden müssen sich die Beschäftigten von Berufsgruppen aus der dritten Priorität – bspw. dem Lebensmitteleinzelhandel. Mit der Öffnung dieser Stufe wird, abhängig von den Impfstofflieferungen, etwa Mitte Mai gerechnet, teilt das Sozialministerium weiter mit.

Mit dem weiteren Öffnungsschritt werden rund 1,5 Millionen weitere Menschen impfberechtigt, schätzt das Sozialministerium.

red

Inzidenzwert in Deutschland sinkt weiter

Die Gesundheitsämter meldeten am Samstag dem Robert-Koch-Institut binnen 24 Stunden insgesamt 18.935 Corona-Neuinfektionen. Außerdem wurden innerhalb eines Tages weitere 232 Menschen, die im Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben sind verzeichnet. Im Vergleich zum vergangenen Samstag ist die Zahl um rund 4.500 gesunken. Vor genau einer Woche waren 23.392 Neuinfektionen und 286 Todesfälle registriert worden. (Stand: 01.05.)

Der Höchstwert von 1.244 neuen gemeldeten Todesfällen war am 14. Januar erreicht worden. Bei den binnen 24 Stunden registrierten Neuinfektionen war mit 33.777 am 18. Dezember der höchste Wert gemeldet worden – darin waren jedoch 3.500 Nachmeldungen enthalten.

Die Zahl der binnen sieben Tagen an die Gesundheitsämter gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) liegt laut RKI bei 148,6 und ging damit den fünften Tag in Folge zurück. In der Vorwoche am Samstag lag der Wert bei 164. Ihr bisheriger Höchststand war am 22. Dezember mit 197,6 erreicht worden.

Insgesamt haben sich seit Beginn der Corona-Krise laut RKI mindestens 3.400.532 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt nach RKI-Angaben bei 83.082. Rund 3.012.100 (+16.900) Menschen haben die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden. (Stand: 01.05.)

red

Sepsis: Ein lebensgefährlicher Notfall

Hohes Fieber, Schüttelfrost, plötzliche Verwirrtheit, schneller Puls, Herzrasen, Kurzatmigkeit, beschleunigte Atmung – das sind nur einige der Symptome, die auf eine Sepsis hinweisen können. Neben Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs zählt sie zu den häufigsten Todesursachen in Deutschland.

In Zahlen: Jährlich erkranken rund 320.000 Menschen an einer Blutvergiftung. Fast jeder vierte Patient stirbt. Dabei gilt Sepsis als die Nummer eins bei den vermeidbaren Todesursachen. “Beim Notfall Sepsis zählt jede Minute, und er verlangt sofortiges Handeln”, sagt Dr. Wolfgang Matz, Vorstand der KKH Kaufmännische Krankenkasse.

Laut Expertenmeinung könnten bis zu 20.000 Todesfälle sowie Spätfolgen wie beispielsweise Amputationen, Depressionen und chronische Erschöpfung vermieden werden. Eine Blutvergiftung entwickelt sich häufig im Alltag und meist als Folge einer Infektion, etwa einer infizierten Wunde oder einer Lungenentzündung.

Auslöser sind Krankheitserreger – häufig Bakterien, aber auch Viren und Pilze -, die in den Körper eingedrungen sind. Die Erreger werden vom Entzündungsherd über den Blutkreislauf in den ganzen Körper gepumpt, worauf die Abwehrsysteme des Körpers überreagieren, insbesondere das Immun- und Gerinnungssystem. Dadurch werden jedoch nicht nur die Erreger, sondern auch die körpereigenen Organe wie Lunge, Herz und Nieren geschädigt. Die Folge: Es kommt zum Multiorganversagen und zum septischen Schock.

Fachleute schätzen, dass die Sepsis bei einem Drittel der Patienten zunächst nicht erkannt wird. Sie kann sich rasch innerhalb von Stunden und Tagen entwickeln. Damit geht im Ernstfall entscheidende Zeit verloren, in der immer mehr Organe nicht mehr funktionieren. Im Verdachtsfall sollte sofort ein Arzt gerufen werden. Denn je schneller behandelt wird, desto eher kann Leben gerettet werden. Ein erhöhtes Risiko für eine Sepsis besteht etwa für Menschen mit geschwächtem Immunsystem, für Frühgeborene und Kleinkinder, frisch Operierte sowie für Senioren.

Rudolf Huber / glp

Lust auf Wandern: Kennen Sie die PECH-Regel?

Eine Wanderung durch die Natur, abseits von Parks und vollen Spazierwegen in der Stadt, tut Körper und Seele gut. Doch gerade Anfänger sollten es langsam angehen lassen. Wer zu eifrig ist und die Kondition falsch einschätzt, riskiert Erschöpfung und Verletzungen. Egal ob Spaziergang oder Tour durch hügeliges Gelände: Stimmen Sie die Route auf die Belastbarkeit aller Teilnehmenden statt, vor allem, wenn Kinder dabei sind.

Checken Sie vorab die Wetterlage und passen Sie Ihre Kleidung entsprechend an. Bei einem Spaziergang reicht bequeme Freizeitbekleidung. Wird es sportlicher, ist atmungsaktive Funktionskleidung mit mehreren dünnen Schichten sinnvoll. Durch diese Stoffe wird Schweiß zügig abtransportiert, der Körper kühlt nicht so schnell aus. Außerdem wichtig: festes Schuhwerk. Die Schuhe vorher gut einlaufen, sonst drohen Blasen. Mit in den Rucksack gehört ein kleines Erste-Hilfe-Set mit beispielsweise Desinfektionsmittel, Pflastern sowie Verbandsmaterial und eventuell eine Kühltasche mit Kühlpacks.

Kleine Wunden können beim Wandern vorkommen: Ein Stolpern, Umknicken, Äste, die an der Haut entlangschürfen – das ist schnell passiert. Im Fall des Falles sollte man die Wunde mit klarem Wasser säubern, desinfizieren und mit einem Pflaster schützen oder verbinden. Blutet die Wunde stärker, ist ein Druckverband nötig.

Bei Muskelverletzungen, wie durch einen umgeknickten Knöchel, gilt die PECH-Regel. Die Abkürzung steht für Pausieren, Eis (kühlen), Compression (Druckverband) und Hochlegen. Vorsicht ist geboten, falls schon harmlose Stöße stark ausgeprägte blaue Flecken verursachen und auch kleine Schnittwunden sehr stark bluten. Betroffene sollten das ärztlich abklären lassen, denn es kann sich dabei um erste Anzeichen einer Blutgerinnungsstörung handeln.

Achten Sie darauf, dass Sie genug zu trinken und etwas zu essen dabeihaben. Bleiben Sie zu Ihrer eigenen Sicherheit auf ausgeschilderten Wanderwegen und folgen Sie den Wegweisern. Das schützt auch Pflanzen und bietet Tieren Rückzugsmöglichkeiten. Außerdem wichtig: Sonnencreme nicht vergessen!

Rudolf Huber / glp

Impfen in Betrieben: Diese zwölf Unternehmen dürfen beim Modellprojekt mitmachen

Zwölf weitere Betriebe im Land können voraussichtlich ab Mitte Mai einen Teil ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter impfen. In Absprache mit den Industrie- und Handelskammern (IHK) hat das Ministerium für Soziales und Integration weitere Modellprojekte ausgewählt – eines aus jedem IHK-Bezirk. Die Unternehmen gehören allesamt zur sogenannten kritischen Infrastruktur. Das teilte das Landesgesundheitsministerium am Freitag mit. 

Die baden-württembergische Landesregierung erweitert das Modellprojekt zum Impfen der Betriebsärzte aus. Voraussichtlich ab Mitte Mai dürfen zwölf weitere Betriebe aus dem Land einen Teil ihres Personals gegen das Corona-Virus impfen lassen. Die ausgewählten Unternehmen, die allesamt zur kritischen Infrastruktur” gehören, erhalten dafür Impfstoff aus dem Kontingent des Landes – jeweils über ein nahe gelegenes Impfzentrum. Auch deshalb ist nur eine begrenzte Zahl von Modellprojekten möglich, da die Impfzentren den Impfstoff selbst benötigen. Bei der bisher von den Herstellern und vom Bund zur Verfügung gestellten Impfstoffmenge arbeiten auch die meisten Impfzentren des Landes noch nicht unter Volllast, heißt es in der Mitteilung weiter. Die Projekte werden zeitversetzt starten, die ersten voraussichtlich ab Mitte Mai. Abhängig von der Betriebsgröße sollen die einzelnen Modellbetriebe bis zu 1.000 Impfdosen erhalten.

„Das Engagement der Wirtschaft ist wirklich beeindruckend. Noch fehlt uns leider der notwendige Impfstoff und die Voraussetzungen des Bundes, damit die Impfungen durch die Betriebsärztinnen und -ärzte richtig anlaufen können. Nichtsdestotrotz wollen wir in Baden-Württemberg jetzt mit weiteren zwölf Modellprojekten an den Start gehen, sodass wir bestmöglich vorbereitet sind“, sagte Gesundheitsminister Manne Lucha am Freitag in Stuttgart

Flächendeckender Einstieg in das Impfen in Betrieben voraussichtlich im Juni

Nach den Lieferprognosen von Herstellern und Bundesregierung sollen im Juni wöchentlich rund 3 Millionen Impfdosen von Biontech für die niedergelassenen Praxen und Betriebsärzte zur Verfügung stehen. Lieferprognosen der übrigen Hersteller liegen aktuell noch nicht vor, so das Ministerium.
Damit können voraussichtlich ab Anfang Juni auch in Baden-Württemberg die interessierten Unternehmen flächendeckend in die Impfungen ihrer Belegschaft einsteigen. Wenn die Priorisierung aufgehoben wird, können die Unternehmen dann nach und nach ihrer gesamten Belegschaft ein Impfangebot machen. Bürgerinnen und Bürger, die kein Impfangebot über ihren Arbeitgeber bekommen, können wie bisher die Impfungen in den Impfzentren und bei niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten wahrnehmen.

Diese nachfolgenden Betriebe wurden ausgewählt: 

  • Bäckerei Heitzmann GmbH & Co. KG (Lebensmittelversorgung), Bad Krozingen (IHK Südlicher Oberrhein)
  • Carl Zeiss AG (Medizintechnik), Oberkochen/Aalen (IHK Ostwürttemberg)
  • Marbach-Gruppe: Karl Marbach GmbH & Co. KG und Marbach Werkzeugbau GmbH (Intakthaltung der Lieferketten zur Versorgung mit Lebensmitteln, Arzneimitteln und sonstigen Gütern des täglichen Bedarfs), Heilbronn (IHK Heilbronn-Franken)
  • Mineraloelraffinerie Oberrhein GmbH & Co. KG (Energieversorgung), Karlsruhe (IHK Karlsruhe)
  • Endress+Hauser SE+CO. KG (Erhaltung der Lieferketten zur Versorgung mit Lebensmitteln, Arzneimitteln, Wasser, Energie und weiteren lebensnotwendigen Gütern), Maulburg (IHK Hochrhein-Bodensee)
  • MVV Energie AG (Energieversorgung), Mannheim (IHK Rhein-Neckar)
  • J.Schmalz GmbH (Pharmazeutische Produkte für Lebensmittel- und Verpackungsindustrie u.a. COVID-19-Impfstoffampullen sowie Impfstoffgebinden mit Trockeneis), Glatten (IHK Nordschwarzwald)
  • Erbe Elektromedizin GmbH (Medizinische Versorgung von Kliniken und Arztpraxen mit lebenserhaltenden Medizinprodukten und Verbrauchsgüter), Tübingen / Rangendingen (IHK Reutlingen)
  • Flughafen Stuttgart GmbH (Transport und Logistik in allen Bereichen, Intakthaltung globaler Lieferketten), Stuttgart (IHK Region Stuttgart)
  • Boehringer Ingelheim Pharma GmbH & Co KG (Arzneimittel und Medizinprodukte), Biberach an der Riß (IHK Ulm)
  • Aesculap AG (Medizintechnik), Tuttlingen (IHK-Region Schwarzwald-Baar-Heuberg)
  • Vetter Pharma-Fertigung GmbH & Co.KG (Arzneimittel und Medizinprodukte), Ravensburg (IHK Bodensee-Oberschwaben)

red

Corona-Impfung: Diese Berufsgruppen können ab Mitte Mai einen Termin vereinbaren

Das Land Baden-Württemberg öffnet die Impfterminvergabe für Menschen aus der dritten Prioritätsgruppe schrittweise. Voraussichtlich ab Mitte Mai sind im Land Impfungen für Beschäftigte der kritischen Infrastruktur möglich. Das Sozialministerium hat eine Liste der betreffenden Bereiche sowie weitere Informationen veröffentlicht.

Voraussichtlich von Mitte Mai an sind die Beschäftigten von Unternehmen – etwa aus dem Lebensmittelhandel, der Energieversorgung oder aus anderen Teilen der sogenannten kritischen Infrastruktur – in Baden-Württemberg impfberechtigt.

Die Öffnung für Beschäftigte aus der dritten Priorität entsprechend der Corona-Impfverordnung sieht vor, dass sich Personen aus verschiedenen Bereichen impfen lassen können. Dazu zählen beispielsweise Beschäftigte im Lebensmitteleinzelhandel, Personen, die in besonders relevanter Position in bestimmten Bereichen der kritischen Infrastruktur tätig sind, Journalistinnen und Journalisten, Wahlhelferinnen und Wahlhelfer oder Personen, die in besonders relevanter Position in den Verfassungsorganen, in den Regierungen und Verwaltungen, wie etwa der Landesverwaltung, bei der Bundeswehr, der Polizei, beim Zoll, bei der Feuerwehr, beim Katastrophenschutz (einschließlich des Technischen Hilfswerks), in der Justiz oder in der Rechtspflege tätig sind.

Als Vorbereitung auf diesen Öffnungsschritt hat die Landesregierung am Donnerstag, 29. April, eine Liste der entsprechenden Unternehmen und Bereiche veröffentlicht, deren Beschäftigten zur kritischen Infrastruktur zählen (KRITIS-Liste) (PDF). Die entsprechenden Stellen können sich ab sofort vorbereiten und beispielsweise das Formular, das später als Impfberechtigung für die Mitarbeitenden dient, auf der Website des Sozialministeriums herunterladen: Formular Impfbescheinigung KRITIS (PDF)

Damit sich Unternehmen und Beschäftigte schon jetzt vorab auf diesen dritten Öffnungsschritt vorbereiten können, hat das Ministerium für Soziales und Integration den Vordruck der entsprechenden Impfbescheinigung für Beschäftigte online gestellt. Alternativ werden auch bereits durch die Branchen(verbände) erstellte Musterformulare als Impfbescheinigung akzeptiert. Ziel ist es, dass die mit erhöhter Priorität impfberechtigten Beschäftigten der Einrichtungen und Unternehmen ihre Impfungen wahrnehmen können, sobald die Impfstoffmenge die Öffnung für diese Gruppe zulässt.

Kritische Infrastruktur

Kritische Infrastrukturen (KRITIS) sind Organisationen oder Einrichtungen mit wichtiger Bedeutung für das staatliche Gemeinwesen, bei deren Ausfall oder Beeinträchtigung nachhaltig wirkende Versorgungsengpässe, erhebliche Störungen der öffentlichen Sicherheit oder andere dramatische Folgen eintreten würden.

Allerdings steht nach wie vor zu wenig Impfstoff zur Verfügung, um allen Menschen zeitnah ein Impfangebot machen zu können. Deshalb ist auch innerhalb der KRITIS-Organisationen, -Einrichtungen und -Unternehmen eine Priorisierung notwendig. Die Vorgaben dafür sind in der Corona-Impfverordnung des Bundes festgelegt, an denen sich das Land orientiert. Dies sind Personen, die in besonders relevanter Position in weiteren Einrichtungen und Unternehmen der Kritischen Infrastruktur tätig sind, insbesondere im Apothekenwesen, in der Pharmawirtschaft, im Bestattungswesen, in der Ernährungswirtschaft, in der Wasser- und Energieversorgung, in der Abwasserentsorgung und Abfallwirtschaft, im Transport- und Verkehrswesen sowie in der Informationstechnik und im Telekommunikationswesen.

red

Quelle: Sozialministerium Baden-Württemberg

Mit Bewegung gegen Darmkrebs

Darmkrebs gehört zu den häufigsten Tumorerkrankungen in Deutschland. Laut Robert-Koch-Institut erkranken jährlich bis zu 26.590 Frauen und 32.320 Männer daran. Die Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung kann allerdings durch Bewegung um bis zu 30 Prozent reduziert werden. Experten raten deshalb zu mindestens zweieinhalb Stunden moderater oder 75 Minuten intensiver körperlicher Aktivität pro Woche – oder einem Mix aus Beidem.

Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) appelliert mit seiner Aktion “Bewegung gegen Krebs”, das Training in den Vereinen verantwortungsbewusst und unter Berücksichtigung von Hygiene-Konzepten wieder zu öffnen.

Durch die anhaltende Corona-Pandemie sei nicht nur die medizinische Versorgung von Menschen mit schwerwiegenden Erkrankungen – wie Krebs – beeinträchtigt, sondern auch die Möglichkeit der Krebsprävention, beispielsweise durch Sport. “Die Krebsprävention durch ausreichend Bewegung und Sport im Verein ist aktuell stark eingeschränkt”, so der DOSB.

Mit der bundesweiten Bewegungsoffensive “Bewegung gegen Krebs” machen die Deutsche Krebshilfe und der DOSB auf den Zusammenhang von körperlicher Aktivität und Krebs aufmerksam. Dickdarmkrebs weist dabei unter allen Tumoren den überzeugendsten vorbeugenden Zusammenhang auf. Bewegungslosigkeit, wie beispielsweise häufiges Sitzen, erhöht das Risiko für Dickdarmkrebs. Körperliche Aktivität – unabhängig von Geschlecht, Gewicht, Ernährung oder Hormonersatztherapie – beugt wiederum Dickdarmkrebs entschieden vor.

Rudolf Huber / glp

Mittel gegen den Bluthochdruck

Wenn der Blutdruck runter muss, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Alle Medikamente wirken unterschiedlich und werden auch deshalb gerne kombiniert. “Um die verschiedenen Wirkansätze zu vereinen und gleichzeitig das Risiko für Nebenwirkungen der einzelnen Wirkstoffe durch eine niedrigere Dosierung im Rahmen einer Kombination zu verringern”, so der Kardiologe Professor Heribert Schunkert.

Die heute am häufigsten verwendeten Präparate zur Senkung des Blutdrucks sind ACE-Hemmer. Diese blockieren das Angiotensin-Converting-Enzym (ACE), das Hormone aktiviert, die wiederum zu einer Verengung der Gefäße und so zum Anstieg des Blutdrucks führen. Neben der reinen Blutdrucksenkung hat dieser Wirkstoff auch günstige Effekte für Herz und Nieren.

Den ACE-Hemmern in ihrer Wirkung ähnlich sind Sartane, heißt es im Patientenmagazin “HausArzt”. Sie blockieren nicht die Umwandlung, sondern das Andocken eines bestimmten, aus ACE entstandenen Hormons. Sartane sind eine gute Alternative für Patienten, die ACE-Hemmer nicht gut vertragen und zum Beispiel unter trockenem Reizhusten leiden.

Calciumkanalblocker hingegen wirken an den Blutgefäßen und stellen diese weit, sodass der Widerstand in den Gefäßen und der Druck, mit dem das Blut durch die Gefäße gepumpt wird, abnehmen. Vorteil: Die Medikamente sind allgemein gut verträglich.

Einen hohen Stellenwert bei der Behandlung von Bluthochdruck haben Betablocker. “Diese Präparate sind jedoch nicht stoffwechselneutral, das heißt: Sie beeinflussen den Fettstoffwechsel, erhöhen das Risiko für Typ-2-Diabetes und führen nicht selten zu Gewichtszunahme”, betont Kardiologe Schunkert. Allerdings haben sie den Vorteil, dass sie den Körper vor Stresshormonen wie Adrenalin und Noradrenalin abschirmen, die den Blutdruck in die Höhe treiben.

Die ältesten und am besten erprobten Medikamente gegen Bluthochdruck sind die Diuretika. Sie gehören zu den wassertreibenden Mitteln. Neben der Blutdrucksenkung bewirken sie auch, dass der Körper mit dem Urin Mineralstoffe verliert. “Gerade bei älteren Menschen kann dieser Salzverlust zu Schwäche führen”, sagt Schunkert. “Mit regelmäßigen Blutuntersuchungen kann man kontrollieren, ob der Mineralstoffhaushalt im Lot ist.”

Rudolf Huber / glp