Wenn Kinder fiebern

Die Großen fiebern erst, wenn sie ziemlich krank sind – bei Kindern dagegen steigt die Temperatur schon bei leichten Infekten, oft auch ganz ohne Husten oder Schniefnase. “Es gehört zum Kindsein, dass Kinder auch ohne weitere Symptome fiebern”, beruhigt Kinder- und Jugendarzt Dr. Burkhard Rodeck. Er leitet die Kinder-Gastroenterologie am Christlichen Kinderhospital Osnabrück und ist Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin. Rodeck zufolge sind bei Kindern acht bis zwölf Infekte im Jahr normal.

Fieber an sich ist keine Krankheit, sondern ein Zeichen, dass der Körper gegen etwas ankämpft, und das macht er ziemlich clever. “Bei hohen Temperaturen arbeiten die Abwehrzellen besser”, erklärt Rodeck im Apothekenmagazin “Baby und Familie”. Von Fieber sprechen Mediziner ab 38,5 Grad, zwischen 37,6 und 38,4 ist die Körpertemperatur erhöht.

Wenn Kinder plötzlich glühen, steckt dem Arzt zufolge häufig nur ein harmloser Infekt dahinter. Zeigen sie keine weiteren Symptome und sind an sich fit, ist das Alter der Gradmesser, ob Eltern einen Arzt aufsuchen sollten oder nicht.

Säuglinge unter drei Monaten sollten bereits ab einer Temperatur von 38 Grad zum Arzt. Bei einem Alter von drei bis circa 24 Monaten ist eine Untersuchung angeraten, wenn das Fieber (ab 38,5 Grad) länger als einen Tag anhält. Kleinkinder brauchen zudem den ärztlichen Blick, wenn sie mehr als drei Tage fiebern.

Unbedingt mit dem Kinderarzt sprechen sollten Eltern auch, wenn sich das Kind schlapp fühlt, weint oder nichts essen oder trinken will. Gleiches gilt, wenn das Kind apathisch wirkt oder zusätzliche Krankheitszeichen auftreten, etwa Durchfall oder Erbrechen. Nackensteife weist auf eine Hirnhautentzündung hin. Dann müssen Eltern sofort handeln und mit dem Kind in die Klinik.

Rudolf Huber / glp

Die Volkskrankheit Rheuma

Ein fataler Trend: In Deutschland leiden immer mehr Menschen an Rheuma, so eine aktuelle Auswertung der KKH Kaufmännische Krankenkasse. Demnach stieg die Zahl der an Rheuma erkrankten Menschen von 2009 auf 2019 bundesweit um mehr als 36 Prozent.

Inzwischen werden rund 100 verschiedene Erkrankungen unter dem Überbegriff “Rheuma” zusammengefasst, die ganz unterschiedliche Körperregionen betreffen können und alle mit chronischen Schmerzen einhergehen.

Die rheumatoide Arthritis ist eine der häufigsten Formen dieser Gruppe: Dabei handelt es sich um eine rheumatische Gelenkentzündung, die chronisch ist und meist schleichend, oftmals über die kleinen Finger und Zehengelenke beginnt. Die Ursache dieser Autoimmunerkrankung ist ein Angriff des Immunsystems auf den eigenen Körper mit der Folge, dass es zu Entzündungsreaktionen in Gelenken, Sehnen, Haut und anderen Körpergeweben kommt. “Gelegentlich sind sogar innere Organe betroffen”, so die KKH.

Laut Deutscher Rheuma-Liga leiden bundesweit 1,5 Millionen Menschen unter entzündlich-rheumatischen Prozessen. Frauen sind drei Mal häufiger betroffen als Männer. Bei Frauen treten sie meistens nach dem 50. Lebensjahr auf, bei Männern zehn Jahre später. Personen ab dem 70. Lebensjahr sind besonders häufig betroffen. Diese Angaben decken sich überwiegend mit den Zahlen der KKH.

Es ist wichtig, dass eine Arthritis frühzeitig erkannt und behandelt wird, damit die Gelenke nicht auf Dauer zerstört werden. Eine rheumatoide Arthritis schreitet meist langsam über Jahre voran. Heilbar ist sie bisher nicht. Es gibt aber Möglichkeiten, Rheuma medikamentös oder mittels Physiotherapie in den Griff zu bekommen.

Kombiniert mit Sport wie beispielsweise Radfahren oder Schwimmen und einer ausgewogenen, abwechslungsreichen Ernährung kann das Fortschreiten der Erkrankung verzögert und so die Lebensqualität Betroffener erhöht werden.

Rudolf Huber / glp

Das sind Stadt- und Landkreise mit den höchsten Corona-Inzidenz-Werten

Am Dienstag meldete das Landesgesundheitsamt in Stuttgart für Baden-Württemberg weitere 1.843 bestätigte Infektionen mit dem Coronavirus. Damit erhöhte sich die Zahl der Infizierten im Land auf mindestens 72.735, davon sind ungefähr 52.806 Personen wieder genesen. Die Zahl der COVID-19-Todesfälle stieg um acht auf insgesamt 1.985. (Stand: 27.10.)

Und das sind die Stadt- und Landkreise mit den höchsten 7-Tage-Inzidenz-Werten in Baden-Württemberg:

Landkreis Tübingen (105,8)
Landkreis Böblingen (106,2)
Stadtkreis Heidelberg (107,7)
Stadtkreis Ulm (110,4)
Stadtkreis Stuttgart (116,4)
Landkreis Ludwigsburg (119,4)
Landkreis Esslingen (124,9)
Enzkreis (126,8)
Stadtkreis Pforzheim (133,4)
Stadtkreis Mannheim (142,0)
Alb-Donau-Kreis (143,6)
Stadtkreis Heilbronn (148,5)

red

Quelle: Sozialministerium Baden-Württemberg

RKI meldet am Dienstag mehr als 11.400 Neuinfektionen

Am Dienstag wurden in Deutschland mehr als 11.400 Corona-Neuinfizierte binnen 24 Stunden gemeldet. So meldeten die Gesundheitsämter an das Robert-Koch-Institut am Dienstagmorgen +11.409 neue Corona-Infektionen innerhalb von 24 Stunden. Im Vergleich zum Dienstag vor einer Woche stieg die Zahl der Neuinfektionen um fast 5.000. Damals waren +6.868 neue Corona-Infektionen gemeldet worden. Gestern wurden 8.685 neue Fälle gemeldet. Am vergangenen Samstag meldete das RKI mit +14.714 Neuinfektionen den höchsten je gemessenen Wert seit Beginn der Corona-Pandemie. Die jetzigen Werte sind allerdings nur bedingt mit denen aus dem Frühjahr vergleichbar, da mittlerweile wesentlich mehr getestet wird und dadurch auch mehr Infektionen entdeckt werden. (Stand: 27.10.)

Seit Beginn der Corona-Krise haben sich laut RKI mindestens 449.275 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt nach RKI-Angaben bei 10.098. Das sind 42 mehr als am Vortag. Rund 326.700 (+5.200) Menschen haben die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden. (Stand: 27.10.)

red

Wie sicher ist ein transparenter Mund-Nasen-Schutz?

Wie sieht die ideale Mund-Nasen-Abdeckung aus? Aktuell wird so ziemlich alles durchprobiert, was der Markt hergibt. Doch zumindest bei transparenten Lösungen ist derzeit noch kein sinnvolles Modell in Sicht.

Seit Beginn der Pandemie sieht man immer wieder Menschen mit Visieren aus Plexiglas. Insbesondere Brillenträger schätzen solche Masken, so das Gesundheitsportal apotheken-umschau.de. “Der entscheidende Nachteil aller Visiere ist jedoch, dass sie keinen vergleichbar sicheren Schutz wie Mund-Nasen-Schutz bieten – und zwar weder vor einer Ansteckung des Trägers, noch vor einer Übertragung auf den Gegenüber”, sagt der Infektiologe Dr. Peter Walger, Sprecher des Vorstands der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene.

Der Grund: Visiere blockieren die Virushaltigen Tröpfchenwolken allenfalls nach vorne. Die Ausbreitung nach oben oder unten und zu den Seiten wird nicht verhindert. Deshalb werden sie von medizinischem Personal auch nur zusätzlich zu Masken eingesetzt.

Besser schützen Mund-Nasen-Masken aus Stoff, die auf Mundhöhe ein Sichtfenster aus Klarsichtfolie oder Plexiglas haben. Doch auch hier gibt es Probleme: Durch das Sichtfenster kann man nicht atmen – das kann die Atmung spürbar erschweren. Hinzu kommen mögliche Komplikationen beim Reinigen, etwa weil die Folien im Laufe von mehreren Waschgängen blind werden können.

Eine andere Lösung besteht aus einer durchsichtigen Maske, in die Öffnungen mit Filtern eingelassen sind. Das Problem hier: Diese Masken sind recht teuer, zudem müssen – um einen wirksamen Schutz sicherzustellen – die Filter erst noch geprüft und zertifiziert werden.

Rudolf Huber / glp

RKI meldet am Montag rund 8700 Neuinfektionen

Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Deutschland ist am Montag niedriger ausgefallen. Das ist weniger als in den Tagen zuvor, jedoch für einen Montag nicht ungewöhnlich, da erfahrungsgemäß am Wochenende weniger Tests durchgeführt werden und nicht alle Gesundheitsämter ihre Daten am Wochenende rechtzeitig übermitteln. So meldeten die Gesundheitsämter an das Robert-Koch-Institut am Montagmorgen +8.685 neue Corona-Infektionen innerhalb von 24 Stunden. Doch im Vergleich zum Montag vor einer Woche stieg die Zahl der Neuinfektionen um mehr als 4.000. Damals waren +4.325 neue Corona-Infektionen gemeldet worden. Am Montag vor zwei Wochen waren es nur 2.467 neue Fälle. Am vergangenen Samstag meldete das RKI mit +14.714 Neuinfektionen den höchsten je gemessenen Wert seit Beginn der Corona-Pandemie. (Stand: 26.10.)

Seit Beginn der Corona-Krise haben sich laut RKI mindestens 437.866 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt nach RKI-Angaben bei 10.056. Das sind 24 mehr als am Vortag. Rund 321.600 (+4.500) Menschen haben die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden. (Stand: 26.10.)

red

RKI meldet am Samstag neuen Höchstwert an Neuinfizierten

Die Zahl der neu registrierten Coronavirus-Infektionen erreichte am Samstag einen neuen Höchstwert. Das RKI meldete weitere 14.714 Corona-Fälle. Vor einer Woche lag die Zahl der Neuinfektionen binnen 24 Stunden noch bei 7.830. (Stand: 24.10.) Gestern wurden 11.242 Fälle gemeldet.

Aufgrund einer technischen Störung beim RKI sind die neuen Fallzahlen aber nur bedingt mit den Vortagen vergleichbar. Nicht alle Gesundheitsämter konnten am Donnerstag ihre Fallzahlen übermitteln. Diese wurden mit der Veröffentlichung der Daten am Samstagmorgen nachgereicht.

Seit Beginn der Corona-Krise haben sich laut RKI mindestens 418.005  Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt nach RKI-Angaben bei 10.003. Das sind 49 mehr als am Vortag. Rund 314.100 (+3.400) Menschen haben die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden. (Stand: 24.10.)

red

Stadt Stuttgart beschränkt Teilnehmerzahl bei Messen, Ausstellungen, Kongressen und Sportveranstaltungen

Öffentliche Messen, Ausstellungen und Kongresse dürfen nach einer erweiterten Allgemeinverfügung der Landeshauptstadt ab dem 25. Oktober nur noch mit maximal 100 gleichzeitig anwesenden Teilnehmern stattfinden. Diese Regelung gilt auch für Sportveranstaltungen. Die Einschränkungen gelten bis Sonntag, 8. November, 24 Uhr. Das gab das Stuttgarter Rathaus am Freitag bekannt.

Aufgrund der steigenden Corona-Infektionszahlen passt die Landeshauptstadt Stuttgart ihre Maßnahmen an, um die Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern, gibt die Verwaltung in ihrer Mitteilung bekannt. Da besonders bei großen Veranstaltungen wie Messen, Ausstellungen, Kongressen und Sportveranstaltungen viele Besucher dicht aufeinandertreffen, ist es notwendig, die Anzahl der Teilnehmer zu begrenzen. Neben der Einschränkung der Teilnehmerzahl sind das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung, die Einhaltung des Mindestabstands und eine gute Hand- Hygiene wesentliche Bestandteile des Infektionsschutzes, heißt es in der Mitteilung weiter.

Bei Vorlage eines erweiterten Hygienekonzepts können vom Amt für öffentliche Ordnung im Einzelfall Veranstaltungen mit bis zu 500 Besuchern genehmigt werden. Bei Messen, Ausstellungen und Kongressen zählt das Personal der Aussteller zu den höchstens zulässigen 500 Personen.

red

So helfen FFP2-Masken

Maskenmuffel sind noch immer weit verbreitet – selbst in öffentlichen Verkehrsmitteln oder beim Einkaufen. Um sich vor einer möglichen Übertragung des Corona-Virus zu schützen, greifen immer mehr Menschen zu sogenannten FFP2-Masken. Doch bieten die auch einen größeren Schutz im Vergleich zur herkömmlichen Mund-Nasen-Abdeckung?

Eigentlich sind die FFP2-Masken für Pflegekräfte und Ärzte gedacht, da der enthaltene Partikelfilter auch virenverseuchte Tröpfchen aus der Atemluft entfernt. “Für den Selbstschutz beim Einatmen sind diese Masken also effektiver als Alltagsmasken”, so Dominic Dellweg, Chefarzt für Pneumologie am Fachkrankenhaus Kloster Grafschaft, zum Gesundheitsportal apotheken-umschau.de.

Doch FFP2-Masken bieten auch einen höheren Fremdschutz als der herkömmliche Mund-Nasen-Schutz, denn sie müssen laut europaweit einheitlicher Norm mindestens 95 Prozent der Partikel wegfiltern, so eine im Fachblatt “Science Advances” veröffentlichte Studie. Allerdings gilt das nur, wenn die Masken kein Ventil für die Ausatmung haben. Der Grund: Masken mit Ausatmungsventil filtern nur die eingeatmete Luft und bieten daher weniger Fremdschutz.

Die Verwendung einer FFP2-Maske ist durchaus mit Anstrengung verbunden. Wegen des eingebauten Filters stößt man beim Atmen auf Widerstand. Die zusätzliche Anstrengung der Atemmuskulatur ist mit dem Atmen durch einen Strohhalm vergleichbar und mit Luftnot verbunden. Deswegen sollte man sich genau überlegen, welche Aktivität man mit der Maske vor dem Gesicht bewältigen will und über welchen Zeitraum hinweg, so die Experten.

Weil sich die Filterleistung von FFP2-Masken etwa durch die Atmung oder einem Waschgang verringert, eignen sie sich nicht zur Wiederverwendung. Beim Kauf einer FFP2-Maske sollte unbedingt auf die Kennzeichnung DIN EN 149:2009-08 geachtet werden. Beim Tragen selbst ist die Passgenauigkeit wichtig, Bartträger sollten sich rasieren: Nur wenn die Maske luftdicht auf der Haut abschließt, kann die Filterleistung voll ausgeschöpft werden.

Rudolf Huber / glp

Bei Herzschwäche besteht Handlungsbedarf

Eine beginnende Herzinsuffizienz muss behandelt werden. Denn sie kann schnell voranschreiten und den gesamten Körper immer weiter schwächen. Erste Anzeichen können Erschöpfung, Brustenge oder Luftnot beim Treppensteigen oder Bergaufgehen sein – sie werden oft mit Alterserscheinungen verwechselt.

Heilen kann man die Herzinsuffizienz zwar nicht, doch das Fortschreiten der Erkrankung kann deutlich verlangsamt werden, wenn es früh genug erkannt wird. Für wen Stufengehen beschwerlich wird oder wer allgemein eine verringerte Leistungsfähigkeit und verstärkte Müdigkeit beobachtet, für den gilt: Unbedingt für einen Check-up den Arzt aufsuchen. Bis zum Termin kann ein Symptomcheck zum Beispiel auf www.herzklappenhilfe.de erste Hinweise liefern, ob eine Herzschwäche vorliegt.

Doch nicht nur bei den ersten Symptomen sei der Arztbesuch ein Muss, sagen Experten. Auch in Zeiten von Corona und der beginnenden Erkältungssaison seien regelmäßige Arztbesuche für Menschen mit Herzinsuffizienz wichtig. Denn in allen Stadien der Erkrankung stünden effektive Behandlungs- und Diagnostikmethoden zur Verfügung.

Das Befinden verbessern kann zum Beispiel eine Herzklappenreparatur. Zu den privaten Anbietern gehört das Unternehmen Abbott mit mehreren Therapieansätzen für Patienten mit Herzinsuffizienz – bis hin zu Alternativen zu einer Herztransplantation. “HeartMate 3” von Abbott etwa ist ein Herzunterstützungssystem, das die verminderte Leistung des Herzens ausgleichen soll.

Umfangreiche weiterführende Informationen für Patienten und deren Angehörige bieten die diesjährigen Herzwochen der Deutschen Herzstiftung vom 1.bis 30. November 2020 mit vielen digitalen Angeboten zum Thema Herzinsuffizienz.

Lars Wallerang / glp