Was die Blutvergiftung so gefährlich macht

Eine Sepsis, im Volksmund auch Blutvergiftung genannt, ist die schlimmste Verlaufsform einer Infektion. Das Krankheitsbild wird häufig nicht erkannt und kann lebensbedrohlich sein. “Sepsis ist ein Notfall, der umgehend professionell behandelt werden muss”, sagt Dr. Johannes Schenkel, ärztlicher Leiter der Unabhängigen Patientenberatung Deutschland (UPD). Er erklärt, bei welchen Symptomen Sie den Rettungsdienst rufen sollten.

“Einer Blutvergiftung geht stets eine lokale Infektion voraus”, erklärt Dr. Schenkel. Im Fall der Sepsis wird sie meist von Bakterien verursacht – beispielsweise in Form einer entzündeten Wunde oder einer Lungen- oder Blasenentzündung.

Normalerweise ist unser Immunsystem in der Lage, eine lokale Infektion direkt am Entzündungsherd einzudämmen. “Gelingt dies nicht, können sich die Erreger im Körper ausbreiten.” Als Folge kann das Immunsystem überaktiviert werden. “Es greift dann nicht nur die Erreger an, sondern auch körpereigene Zellen.” Wird die Sepsis nicht früh genug behandelt, kann sie zu Gewebeschäden, Schock, mehrfachem Organversagen und letztlich zum Tod führen.

Rund ein Sechstel der Patienten, die eine Sepsis überleben, leiden danach unter gesundheitlichen Beeinträchtigungen. Zu diesen gehören zum Beispiel Nerven- und Muskelschädigungen, chronisches Nieren- und Leberversagen oder Konzentrationsschwäche. Ebenso möglich sind psychische Spätfolgen wie ein posttraumatisches Belastungssyndrom. Weitere Infos erhalten Sie bei der Sepsis Stiftung unter www.sepsis-stiftung.eu sowie der UPD unter der kostenfreien Telefonnummer 0800 011 77 22.

Die Diagnose Sepsis wird häufig verspätet gestellt, da die Symptome auch auf andere Erkrankungen hinweisen können. Zu ihnen zählen Fieber oder Schüttelfrost, schnelle Atmung, ein extremes Krankheitsgefühl, Verwirrtheit sowie verfärbte Arme und Beine.

“Treten zwei oder mehr dieser Symptome auf, sollte sofort der Rettungsdienst unter der 112 gerufen werden”, sagt Dr. Schenkel. Zur Therapie, die meist auf der Intensivstation erfolgt, gehört die Gabe von Antibiotika. “Wichtig ist zudem, die Entzündungsursache zu ermitteln und gezielt zu behandeln.”

Verschiedene Maßnahmen können dabei helfen, Infektionen vorzubeugen – und somit auch das Risiko für eine Sepsis senken. Dazu zählen unter anderem auch Impfungen. “Bestimmten Risikogruppen wird zum Beispiel eine Impfung gegen die saisonale Grippe sowie gegen Pneumokokken empfohlen, die eine bakterielle Lungenentzündung auslösen können”, sagt Dr. Schenkel. “Die Erkrankungen zählen zu den häufigsten Ursachen für die Entwicklung einer Sepsis.” mp/rlo

Was tun bei Risiken und Nebenwirkungen?

Dass man zu Risiken und Nebenwirkungen den Arzt oder Apotheker fragen soll – diesen tausendfach gehörten Satz kennen wir nur zu gut. Doch auch andersherum wird ein Schuh draus: Wer nämlich nach der Medikamenteneinnahme Nebenwirkungen oder Risiken bemerkt, sollte sich ebenfalls an den Apotheker wenden.

Dazu gibt es ein aus Apothekensicht bewährtes Meldesystem. Patienten sprechen zunächst mit ihrem Apotheker. Der gibt diese Meldung unter anderem an die Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker (AMK) weiter. Dort werden Meldungen systematisch erfasst, ausgewertet und an die entsprechenden Bundesoberbehörden weitergegeben. Falls die Behörden Maßnahmen erlassen, werden diese von der AMK umgesetzt oder die Information an alle Apotheken verteilt.

Die derzeit diskutierte die Erfassung und Weiterleitung von Nebenwirkungen durch privatwirtschaftliche Anbieter lehnt die AMK ab. Ihr Vorsitzender Prof. Dr. Martin Schulz: “Bei privatwirtschaftlichen Unternehmen sollten Patienten damit rechnen, dass die gesammelten Gesundheitsdaten an interessierte Stellen verkauft werden.” Zudem könnten diese Meldesysteme das Vertrauen der Bevölkerung in die etablierten Meldestrukturen der öffentlichen, unabhängigen und nicht gewinnorientierten Institutionen gefährden.

Rudolf Huber

Auszeiten vom Smartphone wirken sich positiv aus

Andauernd erreichbar, oft abgelenkt, ein Anruf hier, eine SMS da, dazu immer wieder E-Mails checken: Viele Menschen werden durch ihre Smartphones gestresst. Es fällt ihnen zunehmend schwerer, nach der Arbeit abzuschalten, die Freizeit zu genießen. Das muss nicht sein. Denn eine Studie der International School of Management (ISM) zeigt, dass sich bewusste Auszeiten vom Smartphone positiv auf unsere psychische Erholung auswirken.

Regelmäßige Pausen sorgen dafür, dass das Verlangen nach dem Smartphone abnimmt. Bedeutet: Das Abschalten von der Arbeit gelingt besser und es fällt uns leichter zu regenerieren. Denn diese Abgrenzung ist ein wichtiger Bestandteil für die psychische Gesundheit.

In ihrer Abschlussarbeit führte die Studentin Cassandra Zinn von der ISM Hamburg eine Tagebuchstudie durch. Für einen Zeitraum von zehn Tagen verzichteten die Studienteilnehmer bewusst auf ihre Geräte und beantworteten täglich Fragen zu ihrer subjektiven Befindlichkeit. Die Ergebnisse sind eindeutig: Das Verlangen nach dem Smartphone nahm ab. Der Effekt war umso stärker, je länger auf das Smartphone verzichtet wurde. “Wir konnten auch einen deutlichen Zusammenhang zwischen dem Verlangen nach dem Smartphone und der täglichen Erholung feststellen”, erklärt Cassandra Zinn, die an der ISM Wirtschaftspsychologie studiert hat. “Je schwächer der Wunsch nach dem Smartphone war, desto besser erholten sich unsere Studienteilnehmenden.” Wer für einen längeren Zeitraum auf das Smartphone verzichtet, verspürt weniger das Gefühl der Abhängigkeit und erlebt Entspannung intensiver. mp/arei

Wie Smartphones dem Nachwuchs schaden

Für die meisten Babys und Kleinkinder sind Smartphones selbstverständliche Begleiter ihrer Eltern – mit denen sie deren Aufmerksamkeit und Zuwendung teilen müssen. Experten warnen vor einem solchen Verhalten.

Laut einer aktuellen Umfrage für das Apothekenmagazin “Baby und Familie” hatten 48 Prozent der Mütter und Väter von unter Vierjährigen schon mal ein schlechtes Gewissen, weil sie mehr auf ihr Smartphone oder Tablet geachtet haben als auf ihr Kind. “Mehr als ein Drittel der Eltern (36 Prozent) räumte ein, während der gemeinsamen Familienmahlzeiten auch schon mal auf das Smartphone zu schauen”, heißt es.

Dabei ist “der Schlüssel für eine gute Entwicklung ungeteilte Aufmerksamkeit”, so die Entwicklungspsychologin Prof. Dr. Gudrun Schwarzer von der Justus-Liebig-Universität Gießen. Kinder bräuchten “Kontingenz”, also die durchgängige Erfahrung, dass es einen direkten Zusammenhang zwischen dem eigenen Handeln und einer Reaktion gibt.

Ein Beispiel: Sitzt ein Baby im Buggy, sieht ein Auto und ruft “Da!”, reagieren Eltern richtig mit “Oh, ein Auto!” Das ist eine quasi automatische Antwort. “Kommt die Reaktion aber verspätet, weil sich Mama oder Papa mit dem Handy beschäftigt, kriegt das Kind gar nicht mehr die Verbindung”, betont Schwarzer. Das sei fatal und stehe der Entwicklung einer verlässlichen, vertrauensvollen Bindungsbeziehung entgegen.

Doch was tun, um dem Handy nicht zu viel Aufmerksamkeit zu schenken? Empfehlenswert ist es laut der Experten, schon während der Schwangerschaft möglichst sechsmal am Tag für 20 Minuten eine smartphonefreie Zeit zu schaffen. Also in etwa so oft und so lange, wie die Mutter später im Schnitt tagsüber ihr Kind stillen wird. Dabei gehe es auch darum zu lernen, die Muße zu genießen: keine laute Musik, kein Film. Diese Übung könne der werdenden Mutter und dem werdenden Vater helfen, später eine intensivere Verbindung mit dem Baby aufzubauen.

Rudolf Huber

Was Sie über Fett wissen sollten

Gesunde Ernährung liegt bei vielen Menschen voll im Trend. Fettarm sollte es schon sein, denken sicher die meisten. Doch das stimmt nicht unbedingt. “Entscheidend ist die Fettqualität”, erläutert Silke Restemeyer von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) im Gesundheitsmagazin “Apotheken Umschau”.

Verantwortlich für die guten oder schlechten Eigenschaften sind die Fettsäuren: So wirken sich einfach oder mehrfach ungesättigte Fettsäuren in der Ernährung positiv auf das Herz-Kreislauf-System und den Fettstoffwechsel aus. Sie stecken vor allem in Fisch und Nüssen sowie auch in den meisten pflanzlichen Ölen.

Besonders günstig für die Gesundheit sind mehrfach ungesättigte Omega-3-Fettsäuren. Sie regulieren die Blutfettwerte, verbessern die Fließeigenschaften des Blutes und wirken entzündungshemmend. “Dagegen bilden sich aus den ebenfalls mehrfach ungesättigten Omega-6-Fettsäuren hormonähnliche Substanzen, die Entzündungen fördern können”, sagt Dr. Bertrand Matthäus, Öl-Experte beim Max-Rubner-Institut in Detmold.

Trotzdem benötigt der Körper sie, zum Beispiel für das Abwehrsystem – aber nur in Maßen. Die DGE empfiehlt, höchstens fünfmal so viel Omega-6- wie Omega-3-Fettsäuren auf dem Speiseplan zu haben. Vor allem fette Speisefische wie Lachs, Hering und Makrele bieten hohe Omega-3-Mengen. Reich an Omega-6 sind Muskelfleisch und Innereien. Zudem stecken beide Fettsäuren in vielen pflanzlichen Ölen.

Tierische Fette wie Schmalz oder Butter, aber auch Kokos- und Palmkernöl enthalten stattdessen überwiegend gesättigte Fettsäuren. Zu ihnen zählt unter anderem Palmitinsäure, die insbesondere in Milch-, Rinder- und Schweinefett vorkommt. “Das hat ungünstige Wirkungen auf die Blutfette”, sagt Restemeyer. mp/rlo

Wenn Männer nicht können

Deutschlands Männer haben ein Problem mit der Erektion. Nicht alle, aber viele. Doch darüber sprechen will kaum jemand. Und auch in den Medien ist das Thema Erektile Dysfunktion wenig präsent.

Die digitale Gesundheitsplattform Spring hat deshalb eine Studie veröffentlicht, in der analysiert wird, wie präsent Themen, die die Männergesundheit betreffen, in den populärsten Lifestyle-Magazine angesprochen werden. Zudem läuft derzeit eine TV Kampagne, die das durchaus ernste Thema mit all seinen Stigmata auf unterhaltsame Art und Weise aufgreift.

In Deutschland leiden schätzungsweise sechs bis acht Millionen Männer unter Erektionsstörungen. Studien belegen, dass insgesamt 40 Prozent aller Männer weltweit betroffen sind. Die weite Verbreitung zeigt bereits die große Relevanz über diese körperlichen Beschwerden ausführlich zu sprechen.

Der derzeit ausgestrahlte TV Spot von Spring greift dabei echte Zitate aus der Marktforschung mit Betroffenen auf und macht kurzweilig auf das Thema aufmerksam. Die ebenfalls veröffentlichte Meta-Studie soll die Relevanz des Themas in Zahlen ausdrücken.

Auch wenn die TV Kampagne Potenzprobleme mit einem Augenzwinkern thematisiert, ist es ein ernsthaftes Problem, über das in der Öffentlichkeit mehr gesprochen werden muss. Denn kaum ein Mann gibt freiwillig zu, wenn die Manneskraft nachlässt. Trotzdem, oder gerade deswegen, ranken sich zahlreiche Vorurteile rund um dieses körperliche Leiden und den damit häufig einhergehenden psychischen Druck. mp/rlo

DNA-Analyse: Geldmacherei?

Heutzutage kann die Genetik viele Antworten auf Fragen nach der Gesundheit eines Menschen geben. Es gibt viele verschiedene Angebote genetischer Analysen, die etwas über das Krebsrisiko eines Menschen oder dessen Herkunft Auskunft geben können. Doch manchmal ist Vorsicht geboten.

Generell ist die DNA-Analyse ein wichtiges diagnostisches Instrument. Es gibt verschiedene Methoden beispielsweise das ganze Chromosom und seine Gene auszuwerten oder nur die Komponenten eines einzigen Gens zu betrachten. Die Humangenetik-Kommission (Human Genetics Commission) betonte, dass jedes Verfahren anderen Zwecken dient: Die sogenannte DNA-Sequenzierung, eine detaillierte Analyse der Bestandteile eines Genoms, benutzt man für die Ermittlung einer Laktoseintoleranz. Infolge der genetischen Analyse hat die Schauspielerin Angelina Jolie erfahren, dass sie ein Gen hat, das das Risiko für Brust- und Eierstockkrebs vergrößert. Sie hat entschieden ihre Brüste operativ entfernen zu lassen, weil es die Wahrscheinlichkeit der Krankheit bedeutend senkt. Diese Analysen sind notwendig, wenn in der Familiengeschichte Vorfahren an einer genetischen oder onkologischen Krankheit litten. Auf jeden Fall sollte man seinem Arzt bei Gelegenheit detailliert von der Krankheitsgeschichte der eigenen Familie erzählen, dann kann dieser Empfehlungen für eine spezifische Analyse machen.

Gleichzeitig gibt es als DNA-Analysen getarnte Marketingtricks. Marija Selenova, Genetikerin und Doktorandin der Biologie, betont, dass es nicht möglich sei, durch eine DNA-Analyse Voraussagen über Karriere, Talent oder Lebensweg zu machen. Diese Tests können sich zwar auf anerkannte Analysemethoden stützen, aber derzeit sind die Verhältnisse zwischen Genen und Persönlichkeit nicht ausreichend erforscht, um aus ihnen Schlüsse zu ziehen. Eine DNA-Analyse sollte man nur im Zusammenhang mit einer medizinischen Beratung machen. Alles andere sei reine Geldverschwendung. mp/VaLa

Wenn die Psyche den Job kostet

 Immer mehr Menschen können wegen psychischer Störungen keiner geregelten Arbeit nachgehen. Das geht aus einer aktuellen Analyse des Lebensversicherers Debeka hervor.

In Zahlen ausgerückt: Für 45,4 Prozent waren im Jahr 2018 psychische Störungen Grund für die Berufsunfähigkeit. Im Jahr 2017 betrug dieser Anteil noch 41,6 Prozent. Als zweiten Grund führt die Debeka mit 15,5 Prozent bösartige und gutartige Tumore an. Mit 15,3 Prozent war der Bewegungsapparat – sprich Rücken, Gelenke – knapp danach der drittgrößte Anlass, seiner Arbeit nicht mehr nachkommen zu können.

Auffällig ist, dass die Anzahl psychischer Störungen als Hauptursache für Berufsunfähigkeit in den Vorjahren auf ähnlichem Niveau bei etwa 41 Prozent lag, nun aber im Vergleich von 2017 zu 2018 ein Anstieg um 3,8 Prozent zu verzeichnen ist. Außerdem tauschten Neubildungen von Tumoren und der Bewegungsapparat als Ursachen die nachfolgenden Plätze. Bis 2017 waren Muskeln und Skelett (15,3 Prozent) zweithäufigste Ursache vor den Geschwülsten (15,0 Prozent), zum Beispiel Krebserkrankungen. mp/rlo

So schlimm ist Stress in der Schwangerschaft

Stress ist nie gesund. Doch während der Schwangerschaft ist diese Art Aufregung doppelt schlimm. Denn hat die werdende Mutter zu viel Stress, könnte das zu einer veränderten Reaktion der Gene in Nervenzellen im späteren Leben des Kindes führen. Das jedenfalls geht aus eine aktuellen Studie von internationalen Forschern unter der Leitung des Max-Planck-Instituts für Psychiatrie und der Simon Fraser Universität in Vancouver hervor.

Stress während der Schwangerschaft steht in Verbindung mit einer Reihe gesundheitlicher Problemen im späteren Leben des Kindes. Dazu gehören eine höhere Sensibilität gegenüber Stress, kognitive Defizite und eine erhöhte Anfälligkeit für psychiatrische Störungen sowie Verhaltenssaufälligkeiten. Diese könnten durch eine veränderte Funktion des Gehirns vermittelt werden.

Nun konnte ein hierfür möglicher verantwortlicher molekularer Mechanismus identifiziert werden. Stresshormone lösen eine Veränderung in einem wichtigen epigenetischen Prozess, der DNS-Methylierung aus und führen so dazu, dass Gene auch über einen längeren Zeitraum anders abgelesen werden. Denn obwohl Stresshormone notwendig für die Gehirnentwicklung des Fötus sind, hat sich eine zu große Menge davon als schädlich erwiesen.

Um die Erkenntnisse vom Labor auf den Menschen übertragen zu können, wurden zusätzlich Nabelschnurblutzellen von Neugeborenen untersucht, die während der Schwangerschaft hohem Stress der Mutter ausgesetzt waren. Es konnte beobachtet werden, dass die epigenetischen Veränderungen in den Neuronen und die, die in den Genen der gestressten Neugeborenen gefunden wurden, miteinander übereinstimmten.

Stress vor der Geburt eines Kindes scheint nicht nur die Entwicklung der Nervenzellen zu verändern, sondern auch die Reaktion auf Stress im späteren Leben, so die Forscher. Dieses Wissen gibt nicht nur Aufschluss über die möglichen Langzeiteffekte früherer Umwelteinflüsse, sondern könnte dabei helfen, Strategien für präventive Maßnahmen zu entwickeln. mp/rlo

Leitungswasser perfekt für Medikamente?

Viele wissen, dass die gleichzeitige Einnahme von Arznei und Alkohol unerwünschte Konsequenzen haben kann. Doch so manch alkoholfreies Getränk könnte ebenfalls die falsche Wahl sein, weil Mineralwasser, Milch und Fruchtsäfte die Wirksamkeit einiger Medikamente nivellieren oder verändern können.

In gewissen Kombinationen kann es zu einer ungewollten Interaktion der verschiedenen Wirkstoffe kommen. Beispielsweise kann sich das in Milch enthaltene Kalzium bei Vermischung mit einigen Medikamenten zu einem permanenten Komplex verbinden. In der Folge werden Antibiotika für den Knochenaufbau nicht mehr durch die Darmwand transportiert. Das kann schon nach dem Konsum von Mineralwasser mit hohem Kalziumgehalt passieren.

Wer Schmerzen, Schlafprobleme oder niedrigen Blutdruck hat und Tabletten einnimmt, der sollte bei der Wahl des Fruchtsaftes vorsichtig sein. Grapefruit, Cranberry und Granatapfel können die Wirkung der Arznei hemmen oder verstärken. Das bedeutet nicht, dass man auf diese Produkte während einer Behandlung komplett verzichten muss. Mann sollte einfach auf einen zwei- bis dreistündigen Abstand zwischen Medikamenteneinnahme und Konsum des Getränks achten.

“Leitungswasser ist in der Regel die beste Wahl”, sagt Marlene Haufe, Gesundheitsexpertin vom unabhängigen Preisvergleichsportal für Apothekenprodukte apomio.de. Möglichst sollte man seinen Arzt oder Apotheker fragen, ob es irgendwelche Empfehlungen zu den Flüssigkeiten gibt. Unbedingt sollte man die Einschränkungen auf dem Beipackzettel beachten. mp/VaLa