Falsches Lüften macht krank

Frische Luft ist auch in Wohnräumen ein kostbares Gut. Was vielleicht die wenigsten wissen: Beim Lüften werden viele Fehler gemacht – und das hat dann sogar Auswirkungen auf unsere Gesundheit.

Studien belegen, dass die Mehrheit der Befragten falsches Lüften als eine Hauptursache für Schimmelbildung in Wohnungen sieht. “Dennoch mangelt es auf beiden Seiten an Wissen, wie richtig gelüftet werden muss”, sagt Norbert Verbücheln, Gründer und Geschäftsführer der Mr. Lodge GmbH.

Gerade bei regelmäßigen Mieterwechseln, wie es bei möblierten Wohnungen auf Zeit üblich ist, sollten Vermieter ihre Mieter regelmäßig aufklären. Denn: Laut einer aktuellen Erhebung stehen allein in der Bundesrepublik rund zehn Prozent der registrierten Bauschäden mit Schimmelbefall in Zusammenhang.

“Ein Mensch verliert allein durch Atmung pro Tag bis zu 1,5 Liter Feuchtigkeit. Und beim Schlaf wird zusätzlich Feuchtigkeit freigesetzt. Durch Kochen, Waschen und Duschen kann die Feuchtigkeit pro Kopf auf zehn Liter steigen”, erklärt Verbücheln.

Wird dann nicht richtig gelüftet, macht das den Menschen krank. Der Tipp des Experten: Wer alle Fenster in der Wohnung gleichzeitig öffnet und so für einen Luftzug sorgt, lüftet besonders effizient. Wichtig ist zudem, die Wohnung anschließend wieder zu heizen, da warme Luft mehr Feuchtigkeit aufnehmen kann als kalte. mp/rlo

Zahl der Apotheken nimmt ab

Zum Jahresende 2018 gab es in Deutschland 19.423 öffentliche Apotheken. 2017 waren es noch 19.748. Der Rückgang um 325 Betriebsstätten (-1,6 Prozent) ist der bislang höchste in einem Kalenderjahr. Die aktuelle Apothekenzahl markiert den tiefsten Stand seit Mitte der 1980er-Jahre. Das zeigen Erhebungen der ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände. Die Apothekendichte ist von 24 auf 23 Apotheken pro 100.000 Einwohnern zurückgegangen und liegt damit nun deutlich unter dem EU-Durchschnitt (31).

“Noch haben wir eine flächendeckende Arzneimittelversorgung, doch wenn sich nichts ändert, wird das bald nicht mehr so sein”, sagt ABDA-Präsident Friedemann Schmidt. “Der Abwärtstrend bei der Apothekenzahl zeigt, dass Apotheken eine bessere fachliche und ökonomische Perspektive brauchen.”

Der Rückgang von 325 Betriebsstätten ergibt sich aus dem Saldo von 97 Neueröffnungen und 422 Schließungen. Während 29 Filialen entstanden, sind 354 Haupt- beziehungsweise Einzelapotheken verschwunden. Dadurch ist die Zahl der Inhaber von 15.236 auf 14.882 gesunken. Deren Betriebe ergeben zusammen mit den 4.541 Filialen die Gesamtzahl von 19.423 Apotheken. wid/rlo

Angst vor gefälschten Medikamenten

Plagiate haben Hochkonjunktur. Gefährlich wird es dann, wenn Medikamente gefälscht werden. Um die legale Lieferkette in der Arzneimittelversorgung sicherer zu machen, ergänzen ab dem 9. Februar 2019 zusätzliche Daten-Codes die existierenden Maßnahmen.

Pharmaindustrie, Großhändler und Apotheker haben sich zusammengeschlossen und das deutsche Schutzsystem gegen Arzneimittelfälschungen aufgebaut. Und so funktioniert’s: In einem quadratischen Data-Matrix-Code, der sich auf beinahe allen verschreibungspflichtigen Arzneimitteln befinden muss, ist eine individuelle Seriennummer gespeichert, die der Apotheker vor der Abgabe an den Patienten scannt und auf Übereinstimmung mit den Informationen einer Hersteller-Datenbank prüft. So wird die Echtheit der Packung verifiziert. Zusätzlich sichert ein Erstöffnungsschutz die Unversehrtheit der Arzneimittelpackung.

Allein in Deutschland werden pro Jahr 750 Millionen zu verifizierende verschreibungspflichtige Arzneimittel an die Patienten abgegeben. Europaweit dürfen ab dem 9. Februar 2019 nur noch Packungen von verschreibungspflichtigen Arzneimitteln neu auf den Markt gebracht werden, die diese vorgeschriebenen Sicherheitsmerkmale aufweisen. In der Übergangszeit wird es in den Apotheken sowohl neue, mit dem Data-Matrix-Code versehene Arzneimittelpackungen, als auch Packungen ohne den zusätzlichen Sicherheitscode geben. Mit jedem Tag wird das Schutzsystem immer noch sicherer. mp/rlo

Immer mehr Menschen lassen sich Online behandeln

Telemedizin wird die Zukunft der ärztlichen Versorgung entscheidend mitgestalten. David Meinertz, CEO der größten Online-Arztpraxis Europas Zava (bisher DrEd), schätzt, dass in fünf Jahren ein Drittel aller Arztbesuche aus der Ferne stattfinden werden.

Allein im Jahr 2018 hat sein Team aus Allgemeinärzten, Internisten, Gynäkologen und Neurologen europaweit eine Million Beratungen und Behandlungen aus der Ferne durchgeführt – das ist im Durchschnitt eine Online-Beratung alle 30 Sekunden. Tendenz stark steigend.

“Unsere ärztlichen Leistungen werden immer stärker nachgefragt. 2018 haben wir unser Team von 80 auf 160 Mitarbeiter verdoppelt”, sagt Meinertz. Die Digitalisierung im Gesundheitssystem wird zunehmen, an den Ausbau von Video-Sprechstunden denkt Meinertz zunächst aber nicht. “Die Video-Sprechstunde alleine funktioniert nicht.” Auch wenn sie Patienten Fahrt- und Wartezeit spart, liefere sie keine Effizienz für das Gesundheitssystem, sagt der Mediziner. cid/rlo

Diabetesrisiko: Selbsttest kann helfen

Millionen Deutsche haben ein erhöhtes Risiko, an Typ-2-Diabetes zu erkranken. Die Wahrscheinlichkeit steigt durch eine Reihe Faktoren, wie das Apothekenmagazin “Diabetes Ratgeber” schreibt: ungesundes Essen, Übergewicht und Bewegungsmangel, aber auch Rauchen, Schlafmangel, Stress, Alter und Gene.

Alter und Gene lassen sich zwar nicht beeinflussen. Bei anderen Punkten aber kann jeder selbst viel tun, um gesund zu bleiben: zum Beispiel mit gesunder Ernährung, mehr Bewegung, Stress-Management und Rauchverzicht.

Abschätzen lässt sich das Diabetesrisiko mit einem Fragebogen, den Wissenschaftler des Deutschen Instituts für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke (DIfE) und des Deutschen Zentrums für Diabetesforschung (DZD) in Neuherberg entwickelt haben. “Mit dem Fragebogen können Erwachsene erkennen, wie hoch ihr Risiko ist, innerhalb der nächsten fünf Jahre Typ-2-Diabetes zu bekommen”, sagt Professor Dr. Matthias Schulze, Epidemiologe und Ernährungswissenschaftler am DIfE. “Je früher man von einem erhöhten Diabetesrisiko weiß, desto leichter lässt sich gegensteuern”, sagt der Experte. mp/rlo

So steht es um die Gesundheit der Kinder

Im Jahr 2017 galt der allgemeine Gesundheitszustand von über 95 Prozent der Kinder in der Europäischen Union (EU) als gut oder sehr gut. Der Prozentsatz der Kinder, deren allgemeiner Gesundheitszustand als schlecht oder sehr schlecht eingestuft wurde, lag bei allen Altersgruppen unter 1,0 Prozent.

Diese Daten zur Gesundheit von Kindern in der EU (von einem Haushaltsmitglied angegeben) werden von Eurostat, dem statistischen Amt der Europäischen Union veröffentlicht. Sie stammen aus dem Ad-hoc-Modul 2017 der EU-Statistik über Einkommen und Lebensbedingungen (EU-SILC) zum Thema Gesundheit und Gesundheit von Kindern.

In Deutschland lag der Prozentsatz von Kindern unter fünf Jahren, deren Gesundheitszustand als gut oder sehr gut betrachtet wurde, im Jahr 2017 bei 95,4 Prozent. Bei den Fünf- bis Neunjährigen sowie bei den Zehn- bis Fünfzehnjährigen betrug der Anteil jeweils 94,5 Prozent.

Im Jahr 2017 bewegte sich der Prozentsatz von Kindern unter fünf Jahren, deren Gesundheitszustand als gut oder sehr gut betrachtet wurde, zwischen 92,4 Prozent in Estland und über 99 Prozent in Bulgarien, Malta, Rumänien und Italien. Angesichts der täglichen Negativ-Schlagzeilen über die Situation unserer Kinder sind diese positiven Zahlen allerdings nur schwer zu glauben. mp/rlo

Hypnose gegen Reizdarm

Hypnose in der Medizin ist für viele Menschen noch immer eine Mogelpackung. Doch sie kann nach Ansicht von Ärzten durchaus Beschwerden lindern, so wie beim Reizdarm.

Sie könne helfen, ein positives Bauchgefühl zu entwickeln und im Unterbewusstsein zu verankern, heißt es. “Wir wissen schon lange, dass Millionen Nervenzellen den Darm umhüllen und eng mit dem Gehirn vernetzt sind”, erläutert Professor Winfried Häuser, Facharzt für psychosomatische Medizin an der Uniklinik Saarbrücken, im Apothekenmagazin “Senioren Ratgeber”.

Und wie funktioniert diese Hypnose? “Wir versetzen Patienten zunächst in Trance, damit sie sich besser auf ihr inneres Erleben und die Worte des Gegenübers einlassen.” Dann spricht der Behandler Sätze, die einem ängstlichen Menschen allgemein den Druck von der Seele nehmen. Aber er gibt auch je nach Verdauungsproblem bestimmte Bilder vor. “Bei Verstopfung etwa sage ich, dass der Darm wie ein Fluss regelmäßig und schnell fließt, bei Durchfall hingegen langsam”, so der Mediziner. Studien belegen den Erfolg.

Etwa 25 Minuten dauert eine Therapie-Einheit, sechs bis zwölf davon empfiehlt Häuser. Daheim sollten Patienten die Bauchhypnose fortsetzen. CDs mit Anleitung gibt es im Handel. Eine Liste erfahrener Behandler findet sich im Internet (www.dgh-hypnose.de).

Wie jede Therapie bewirke die medizinische Hypnose keine Wunder, betont Häuser, doch “bessert sie auf jeden Fall die Lebensqualität und ist eine sinnvolle Ergänzung zu anderen Therapien.” Und ein Geschäft lässt sich damit auch machen. mp/rlo

Brustkrebs: Zahl der Behandlungen ist rückläufig

 Im Jahr 2017 wurden 129.692 Frauen wegen Brustkrebs im Krankenhaus behandelt. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) anlässlich des Weltkrebstages am 4. Februar 2019 mitteilt, ist damit die Zahl der Behandlungen im Vergleich zum Jahr 2007 um 11,9 Prozent zurückgegangen.

81 Prozent der Frauen, die wegen der Diagnose Brustkrebs im Jahr 2017 stationär behandelt wurden, waren 50 Jahre und älter (105.163 Frauen). Jüngere Frauen waren seltener betroffen: Im Jahr 2017 wurden 2.497 Frauen unter 35 Jahren wegen Brustkrebs behandelt, das entspricht zwei Prozent.

Wie schon in den Vorjahren waren Krebserkrankungen im Jahr 2016 die zweithäufigste Todesursache nach Herz-/Kreislauferkrankungen. Ein Viertel (230.725 Personen) aller Verstorbenen (910.902 Personen) erlag einem Krebsleiden, darunter 125.128 Männer und 105.597 Frauen. Bei Männern war eine bösartige Neubildung der Bronchien und der Lunge (Lungen- und Bronchialkrebs) mit 29.305 Fällen die am häufigsten diagnostizierte Krebsart. Häufigste Krebserkrankung mit Todesfolge bei Frauen war der Brustkrebs mit 18.570 Fällen. mp/rlo

Experten begrüßen Organspendereform

Gesundheitsexperten haben überwiegend positiv auf die von der Regierung angestoßene Organspendereform reagiert. Bei einer Anhörung im Gesundheitsausschuss des Bundestags gab es nur vereinzelt Kritik an Detaillösungen.

Der Gesetzentwurf (19/6915) beinhalte geeignete Regelungen, um die Zahl der Spenden zu erhöhen, so die Einschätzungen der Gesundheitsexperten. Kritisiert wurde allerdings der Plan, dass Kliniken mit mehreren Entnahmestationen für jede Station einen Transplantationsbeauftragten stellen sollen – gerade für kleinere Krankenhäuser wäre eine Bündelung der Expertise besser, bemerkte die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG).

Der Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) forderte eine Beteiligung der Privaten Krankenversicherung (PKV) an den Kosten der Reform. Diese müsse als gesamtgesellschaftliche Aufgabe von GKV und PKV gemeinsam finanziert werden.

Zudem sprachen sich einige Experten dafür aus, die Organspenden in Deutschland weniger restriktiv zu regeln und weitergehende Möglichkeiten zu schaffen und das Vorgehen zu erleichtern. Als Beispiele wurden altruistische Lebendspenden, Cross-over-Lebendspenden zwischen Paaren und Kettentransplantationen genannt. mp/Mst

Jeder vierte Honig ist ein Reinfall

Honig ist beliebt in deutschen Haushalten. Pro Jahr vernascht jeder Bundesbürger durchschnittlich 1,1 Kilo der gold-gelben cremigen Masse. Aber nicht jeder Honig überzeugt durch Qualität.

Die Stiftung Warentest hat 36 Produkte getestet, teils mit ernüchternden und unappetitlichen Ergebnissen: Jeder vierte Honig im Test ist mangelhaft. Nur elf von 36 Produkten konnten die Tester überzeugen. Getestet wurden Mischblüten-, Akazien-, Linden-, Raps-, Wildblüten- und Waldhonig.

Gut zu wissen für Honig-Liebhaber: Qualität muss nicht unbedingt teuer sein. Laut Stiftung Warentest sind die Mischblütenhonige Lidl Maribel, NektarQuell und Dr. Krieger’s für je 4,60 Euro pro Kilogramm gut. Zum Vergleich: das ebenfalls gut getestete Markenprodukt von Langnese kostet 8,00 Euro/500 Gramm.

Als besonders schlecht erweisen sich im Test vor allem Akazienhonige. “Mangelhaft” sind die Produkte “Allos”, “Bio Zentrale”, “dm Bio”, “Penny Akazienhonig” und “Blütenmeer”, die – das hat die Pollenanalyse ergeben – bis auf letzteren aus China stammen. Ebenfalls mangelhaft: die Wildblütenhonige von Biophar, Dreyer und Langnese sowie die Lindenhonige Bienenwirtschaft
Meißen und Breitsamer Honig. mp/Mst