Viren in der Falle

Viren sind schwer zu fassen. Gibt es gegen Bakterien Antibiotika, stellt sich die Bekämpfung von Viren als schwieriger da. Forscher der TU München (TUM) haben den Viren nun aber eine Falle gestellt. Ein interdisziplinäres Forschungsteam TUM hat hierfür eine neue Strategie entwickelt: Mit der Methode des DNA-Origami aus Erbgut-Material maßgeschneiderte Nano-Kapseln schließen Viren ein und machen sie so unschädlich.

Die Strategie wurde bereits gegen Hepatitis- und Adeno-assoziierte Viren getestet. Sie könnte auch gegen Corona-Viren erfolgreich sein, teilen die Forscher mit. Schon bevor die neue Variante des Corona-Virus begann die Welt in Atem zu halten, arbeiteten Hendrik Dietz, Professor für Biomolekulare Nanotechnologie am Physik-Department der TU München, und sein Team an der Konstruktion von Objekten in Virusgröße, die sich selbst zusammensetzen.

Die Forschung hat eine Vorgeschichte: 1962 hatten der Biologe Donald Caspar und der Biophysiker Aaron Klug herausgefunden, nach welchen geometrischen Gesetzmäßigkeiten die Proteinhüllen von Viren aufgebaut sind. Ausgehend von diesen geometrischen Vorgaben entwickelten das Team um Hendrik Dietz an der TU München, unterstützt durch Seth Fraden und Michael Hagan von der Brandeis University in den USA, ein Konzept, mit dem es gelang, künstliche Hohlkörper in Virengröße zu produzieren.

Im Sommer 2019 kam im Team die Frage auf, ob solche Hohlkörper auch als eine Art “Virenfalle” verwendet werden könnten. Würde man sie innen mit Virus-bindenden Molekülen auskleiden, müssten sie Viren fest an sich binden und damit aus dem Verkehr ziehen können. Dafür müssten die Hohlkörper aber auch ausreichend große Öffnungen aufweisen durch die Viren in die Schalen gelangen können.

“Keines der Objekte, die wir bis dato mit der Technologie des DNA-Origami gebaut hatten, wäre in der Lage gewesen, ein ganzes Virus sicher einschließen zu können – sie waren schlicht zu klein”, sagt Hendrik Dietz rückblickend. “Stabile Hohlkörper von dieser Größe zu bauen, war eine riesige Herausforderung.”

Ausgehend von der grundlegenden geometrischen Form des Ikosaeders, einem Objekt, das sich aus 20 Dreiecksflächen aufbaut, entschied sich das Team dazu, die Hohlkörper für die Virenfalle aus dreidimensionalen, dreieckigen Platten aufzubauen.

Damit die DNA-Platten sich zu größeren geometrischen Gebilden zusammensetzen können, müssen die Kanten etwas abgeschrägt sein. Die richtige Wahl und Positionierung von Bindungsstellen auf den Kanten sorgen dann dafür, dass die Platten sich von selbst zu den gewünschten Objekten zusammensetzen.

“Auf diese Weise können wir nun Form und Größe der gewünschten Objekte durch die exakte Form der Dreiecksplatten programmieren”, sagt Hendrik Dietz. “Inzwischen können wir Objekte mit bis zu 180 Untereinheiten erzeugen und erreichen Ausbeuten von bis zu 95 Prozent.”

Die Ausgangsmaterialien der Virusfallen lassen sich biotechnologisch in Massenproduktion zu vertretbaren Kosten herstellen. “Neben der vorgeschlagenen Anwendung als Virusfalle bietet unser programmierbares System auch noch weitere Möglichkeiten”, sagt Dietz. Denkbar sei es auch als multivalenter Antigenträger für Impfungen, als DNA- oder RNA-Träger für die Gentherapie oder als Transportvehikel für Arzneimittel.

Lars Wallerang / glp

Sieben-Tage-Inzidenz steigt im Kreis Ludwigsburg auf 6,2

Die kreisweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Infektionen ist am Donnerstag gestiegen und liegt jetzt deutlich über der 5er-Marke. Das Landratsamt teilte unter Berufung auf Angaben des Kreisgesundheitsamtes mit, dass in den vergangenen sieben Tagen kreisweit der Wert bei 6,2 Corona-Infektionen pro 100.000 Einwohner liegt. Am Vortag lag der Wert bei 4,8. Vor genau einer Woche bei 5,0. Das geht aus Zahlen von Donnerstagnachmittag hervor, die den Stand des Dashboards vom Landratsamt in Ludwigsburg von 17:00 Uhr vorläufig wiedergeben. (Stand: 15.07.)

Innerhalb 24 Stunden wurden in der Summe 10 Neuinfektionen registriert. (Vorwoche: 3). Die Zahl der Corona-Toten in Kreis Ludwigsburg liegt unverändert bei mindestens 517. Rund 26.380 (+2) Menschen haben die Infektion nach Schätzungen vom Landratsamt überstanden.

Aktuelle Impfzahlen für den Kreis Ludwigsburg: 

Screenshot: Landratsamt Ludwigsburg

Infizierte nach Gemeinde (Quelle: Landratsamt Ludwigsburg – Stand: 15.07.)

Affalterbach ( 173 | 0 )
Asperg ( 747 | 0 )
Benningen am Neckar ( 252 | 0 )
Besigheim ( 664 | 0 )
Bietigheim-Bissingen ( 2.486 | 1 )
Bönnigheim ( 546 | 0 )
Ditzingen ( 1.221 | 1 )
Eberdingen ( 306 | 0 )
Erdmannhausen ( 185 | 0 )
Erligheim ( 152 | 0 )
Freiberg am Neckar ( 613 | 1 )
Freudental ( 163 | 0 )
Gemmrigheim ( 261 | 0 )
Gerlingen ( 720 | 0 )
Großbottwar ( 350 | 0 )
Hemmingen ( 321 | 0 )
Hessigheim ( 68 | 0 )
Ingersheim ( 276 | 0 )
Kirchheim am Neckar ( 365 | 0 )
Korntal-Münchingen ( 863 | 0 )
Kornwestheim ( 2.025 | 0 )
Löchgau ( 295 | 0 )
Ludwigsburg ( 4.926 | 3 )
Marbach am Neckar ( 711 | 1 )
Markgröningen ( 773 | 0 )
Möglingen ( 695 | 0 )
Mundelsheim ( 137 | 0 )
Murr ( 257 | 0 )
Oberriexingen ( 124 | 0 )
Oberstenfeld ( 382 | 0 )
Pleidelsheim ( 309 | 0 )
Remseck am Neckar ( 1.241 | 0 )
Sachsenheim ( 1.024 | 0 )
Schwieberdingen ( 465 | 0 )
Sersheim ( 307 | 2 )
Steinheim an der Murr ( 480 | 0 )
Tamm ( 432 | 0 )
Vaihingen an der Enz ( 1.495 | 0 )
Walheim ( 143 | 0 )

red

Corona: Inzidenz-Wert für Politiker “bequem”

Neben der Sieben-Tage-Inzidenz soll künftig auch die Zahl der Krankenhauseinweisungen in die Beurteilung der Pandemie-Lage einbezogen werden. Für “sehr spät” hält dies Medizinstatistiker Gerd Antes in einem Interview auf apotheken-umschau.de. Die Inzidenz als alleiniger Faktor ergibt nach Ansicht des ehemaligen Direktors des Deutschen Cochrane-Zentrums keinen Sinn.

“Die Inzidenz war noch nie ein alleiniger guter Steuerungsparameter – er war eben für die Politik sehr bequem”, sagt Antes. Sich alleine daran zu orientieren, sei “geradezu schädlich”. Bereits seit Herbst predige er, auch die Lage in den Krankenhäusern in die Bewertung des Pandemiegeschehens einzubeziehen.

Inzwischen sei es – durch den deutlichen Impferfolg – tatsächlich schädlich, weil die Risikoverhältnisse völlig verschoben sind und darauf beruhende Gegenmaßnahmen ernsthaft falsch sein können, erklärt der Medizinstatistiker. Durch das lange Zögern könne ein unheimlicher Schaden angerichtet worden sein, und zwar ökonomisch, psychisch, und medizinisch. “Das hätte man sich sparen können, wenn man den richtigen Zahlen rechtzeitig mehr Bedeutung gegeben hätte.”

Lars Wallerang / glp

Makuladegeneration jetzt besser erforscht

Im Alter lassen die Augen vieler Menschen nach. Ursache ist dann häufig die sogenannte “Altersbedingte Makuladegeneration” (AMD). Bei der Erforschung dieser Krankheit vermeldet nun die Uniklinik Tübingen einen Durchbruch. Forscher in Tübingen, Manchester und London haben neue Methoden entwickelt, um die Proteinprodukte dieser Gene mit Hilfe der sogenannten “Massenspektrometrie” zu messen.

Bei der Untersuchung des Spiegels von CFH und FHR1-5 im Blut konnte das internationale Forschungsteam erstmals zeigen, dass alle fünf FHR-Proteine bei Menschen mit AMD in höherer Konzentration vorhanden sind als bei Menschen ohne AMD.

Das Wissenschaftsteam erforschte außerdem die Gene, die diese Proteine kodieren. Die Untersuchung bestätige, dass genau diese Gene das Risiko an AMD zu erkranken, regeln. Das spricht wiederum dafür, dass die Erhöhungen der Blutproteine durch das genetische Risiko beeinflusst wird, das die Aktivität des Komplementwegs regelt und die AMD-Entwicklung vorantreibt.

“Dies ist ein wegweisender Schritt in unserem Verständnis der treibenden Mechanismen hinter bestimmten Arten von AMD”, sagt Professor Dr. Simon Clark, Helmut-Ecker-Stiftungsprofessor für AMD an der Medizinischen Fakultät der Eberhard-Karls-Universität Tübingen. “Er folgt auf unsere ursprüngliche Entdeckung von FHR-4 im letzten Jahr.”

Obwohl jetzt bekannt sei, dass alle FHR-Proteine mit dem Krankheitsrisiko assoziiert sind, sei es unwahrscheinlich, dass dies bei allen AMD-Patienten der Fall ist. Daher werde die Möglichkeit, diese Proteine im Blut der Patienten zu messen, von entscheidender Bedeutung sein, um Patienten zu identifizieren, die irgendwann in der Zukunft auf FHR-gerichtete Therapien reagieren würden.

Dr. Richard Unwin, der die Studie an der University of Manchester, UK, leitet, ergänzt: “Dies ist eine enorm wichtige Studie für Menschen mit AMD.” Die Messung der Spiegel dieser FHR-Proteine sei in den vergangenen Jahren eine große Herausforderung gewesen. Sie sei technisch sehr anspruchsvoll, da die Proteine in geringen Mengen im Blut vorhanden und sich sehr ähnlich sind. Durch den Einsatz modernster Massenspektrometrie-Methoden könne man diese Proteine nun sicher messen und zum ersten Mal zeigen, was ein wichtiger, wenn nicht sogar der wichtigste Faktor bei der Entstehung der AMD ist.

Lars Wallerang / glp

7-Tage-Inzidenz im Landkreis bleibt unter 5

Die kreisweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Infektionen ist am Mittwoch minimal gestiegen und liegt weiterhin unter der 5er-Marke. Das Landratsamt teilte unter Berufung auf Angaben des Kreisgesundheitsamtes mit, dass in den vergangenen sieben Tagen kreisweit der Wert bei 4,8 Corona-Infektionen pro 100.000 Einwohner liegt. Am Vortag lag der Wert bei 4,6. Vor genau einer Woche bei 4,6. Das geht aus Zahlen von Mittwochnachmittag hervor, die den Stand des Dashboards vom Landratsamt in Ludwigsburg von 17:00 Uhr vorläufig wiedergeben. (Stand: 14.07.)

Innerhalb 24 Stunden wurden in der Summe 6 Neuinfektionen registriert. (Vorwoche: 4). Die Zahl der Corona-Toten in Kreis Ludwigsburg liegt unverändert bei mindestens 517. Rund 26.378 (+1) Menschen haben die Infektion nach Schätzungen vom Landratsamt überstanden.

Aktuelle Impfzahlen für den Kreis Ludwigsburg: 

Screenshot: Landratsamt Ludwigsburg

Infizierte nach Gemeinde (Quelle: Landratsamt Ludwigsburg – Stand: 14.07.)

Affalterbach ( 173 | 0 )
Asperg ( 747 | 0 )
Benningen am Neckar ( 252 | 0 )
Besigheim ( 664 | 0 )
Bietigheim-Bissingen ( 2.485 | 1 )
Bönnigheim ( 546 | 0 )
Ditzingen ( 1.220 | -1 )
Eberdingen ( 306 | 1 )
Erdmannhausen ( 185 | 0 )
Erligheim ( 152 | 0 )
Freiberg am Neckar ( 612 | 0 )
Freudental ( 163 | 0 )
Gemmrigheim ( 261 | 0 )
Gerlingen ( 720 | 1 )
Großbottwar ( 350 | 0 )
Hemmingen ( 321 | 0 )
Hessigheim ( 68 | 0 )
Ingersheim ( 276 | 0 )
Kirchheim am Neckar ( 365 | 0 )
Korntal-Münchingen ( 863 | 0 )
Kornwestheim ( 2.025 | 0 )
Löchgau ( 295 | 0 )
Ludwigsburg ( 4.923 | 2 )
Marbach am Neckar ( 710 | 1 )
Markgröningen ( 773 | 0 )
Möglingen ( 695 | 0 )
Mundelsheim ( 137 | 0 )
Murr ( 257 | 0 )
Oberriexingen ( 124 | 0 )
Oberstenfeld ( 382 | 0 )
Pleidelsheim ( 309 | 0 )
Remseck am Neckar ( 1.241 | 0 )
Sachsenheim ( 1.024 | 0 )
Schwieberdingen ( 465 | 0 )
Sersheim ( 305 | 0 )
Steinheim an der Murr ( 480 | 1 )
Tamm ( 432 | 2 )
Vaihingen an der Enz ( 1.495 | -1 )
Walheim ( 143 | 0 )

red

Land plant nach Sommerfereien weiterhin regelmäßige Coronatests in Schulen und Kitas

Aufgrund der Verbreitung der Delta-Variante des Coronavirus soll der Schulstart nach den Sommerferien durch regelmäßige Tests in Schulen, Kitas und der Kindertagespflege begleitet werden. Das Land stellt dafür rund 73 Millionen Euro zur Verfügung. Das gab das Sozialministerium am Dienstag bekannt.

Angesichts der Verbreitung der ansteckenderen Delta-Variante des Coronavirus und einem möglichen verschärften Infektionsgeschehen durch Reiserückkehrer soll der Schulstart nach den Sommerferien durch regelmäßige Tests in Schulen, Kitas und der Kindertagespflege begleitet werden., heißt es in der Mitteilung. Hierzu hat der Ministerrat am Dienstag, dem 13. Juli die entsprechende Teststrategie verlängert und erweitert. Diese sieht unter anderem auch die Möglichkeit für die Kommunen im ganzen Land vor, so genannte PCR-Pool-Tests beziehungsweise „Lolli“-Tests durchzuführen, wie sie bereits erfolgreich in einem Freiburger Modellprojekt zum Einsatz kommen. Für die Durchführung der Tests stellt das Land den Kommunen rund 73 Millionen Euro zur Verfügung, so das Ministerium.

Land ermöglicht flächendeckend Durchführung von PCR-Pool- und „Lolli“-Tests

„Der Schulstart nach den Sommerferien soll durch ein umfassendes Testkonzept begleitet werden. Ziel ist es, den erhöhten Eintrag von Infektionen nach dem Ende der Ferien- und Reisezeit aufzufangen“, sagte Gesundheitsminister Manne Lucha am Dienstag in Stuttgart. „Die Neuinfektionen bewegen sich derzeit zwar auf einem niedrigen Niveau, die Impfkampagne läuft weiterhin auf Hochtouren, doch macht uns derzeit vor allem die Verbreitung der Delta-Variante Sorgen. Hinzu kommt, dass viele Kinder und Jugendliche im Herbst noch nicht geimpft sind. Deshalb haben wir eine Vereinbarung mit den Kommunalen Landesverbänden zur Testung in Schulen getroffen, die jetzt fortgeschrieben wird.“

Den Schulträgern wird es freigestellt, ob sie vom Land beschaffte Antigen-Schnelltests beziehen oder selbst andere Tests beschaffen möchten. Auch die Durchführung von sogenannten PCR-Pool- beziehungsweise „Lolli“-Tests ist möglich. Die Kosten übernimmt auch in diesem Fall das Land. Beide Testarten bieten Vor- und Nachteile. Die Schulträger müssen zwischen einem sofort vorliegenden Ergebnis bei den Antigen-Schnelltests und einer genaueren, aber auch zeitaufwändigeren Laboruntersuchung bei den PCR-Pool-Tests abwägen. Zudem muss bei den PCR-Pool-Tests auch die Logistik des Probetransports und der notwendigen Nachtestung bei einer positiven Poolprobe eingeplant werden.

red

HIV und Aids bleiben Gefahr für die Welt

Corona hat die Gefahr von HIV-Infektionen und Aids überlagert. Dennoch ist die HIV-Pandemie nicht vorbei. Nun tagt die HIV-Wissenschaftskonferenz der International Aids-Society in Berlin. Aufgrund der Corona-Pandemie findet die Konferenz zum größten Teil online und damit weltumspannend statt.

“Die Corona-Pandemie führt uns vor Augen, wie schwierig es ist, rational und unaufgeregt die Risiken einer Virusinfektion für das Individuum und die Gesellschaft abzuwägen und die globale Verantwortung der Staatengemeinschaft bei der Virus-Bekämpfung in praktisches Handeln umzusetzen,” sagt Hendrik Streeck, nationaler Kongresspräsident der IAS und Kuratoriumsvorsitzender der Deutschen AIDS-Stiftung. “Die Erfahrungen der letzten eineinhalb Jahre müssen wir nutzen, um die globale Eindämmung von HIV wieder mit mehr Energie zu verfolgen.”

Die Deutsche Aids-Stiftung fordert anlässlich der IAS-Konferenz daher für jeden HIV-positiven Menschen einen diskriminierungsfreien und niedrigschwelligen Zugang zu den notwendigen Gesundheitsdiensten. Ebenso müssen die Informationen über den Schutz vor einer HIV-Infektion und über das Virus allen Menschen zugänglich gemacht werden.

Neue Impulse, die global wirken, seien dringend notwendig, appelliert die Aids-Stiftung. Das weltweit bereitgestellte Budget der kommenden Jahre reiche nicht aus, um HIV einzudämmen. Nicht nur in Deutschland, auch weltweit, seien immer noch nicht alle mit dem HI-Virus lebenden Menschen über ihre HIV-Infektion informiert. So können sie nicht mit der lebensrettenden Therapie beginnen. Stattdessen werde ihr Immunsystem weiter von dem Virus geschwächt.

Lars Wallerang / glp

Stuttgart überschreitet 10er-Inzidenzwert: Veränderte Corona-Regeln ab Mittwoch

In den vergangenen fünf Tagen lag die Sieben-Tage-Inzidenz in Stuttgart jeweils über dem Schwellenwert von zehn. Wie die Landeshauptstadt Stuttgart am Dienstag, 13. Juli, bekanntgegeben hat, gelten damit ab dem 14. Juli wieder die Regelungen der Inzidenzstufe zwei.

Damit sind private Zusammenkünfte nur noch mit 15 Personen aus vier Haushalten erlaubt, wobei Kinder bis zur Vollendung des 14. Lebensjahres sowie Geimpfte und Genese nicht mitgezählt werden. Bei Veranstaltungen und Sportwettkämpfen wird die Teilnehmerzahl auf 750 Personen im Freien und 250 Personen in geschlossenen Räumen beschränkt. Mit 3G-Nachweis (Zutritt nur für Geimpfte, Genesene und Getestete) können allerdings auch weiterhin 60 Prozent der Kapazität in Anspruch genommen werden. Private Feiern sind jetzt nur noch mit 200 Personen möglich. Zudem ist ein Diskothekenbetrieb nicht mehr und das Rauchen in der Gastronomie nur noch im Freien zulässig.

red

Inzidenz im Landkreis sinkt unter 5er-Marke

Die kreisweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Infektionen ist am Dienstag wieder unter die 5er-Marke gefallen. Das Landratsamt teilte unter Berufung auf Angaben des Kreisgesundheitsamtes mit, dass in den vergangenen sieben Tagen kreisweit der Wert bei 4,6 Corona-Infektionen pro 100.000 Einwohner liegt. Am Vortag lag der Wert bei 5,3. Vor genau einer Woche bei 5,3. Das geht aus Zahlen von Dienstagnachmittag hervor, die den Stand des Dashboards vom Landratsamt in Ludwigsburg von 17:00 Uhr vorläufig wiedergeben. (Stand: 13.07.)

Innerhalb 24 Stunden wurden in der Summe 7 Neuinfektionen registriert. (Vorwoche: 13). Die Zahl der Corona-Toten in Kreis Ludwigsburg liegt unverändert bei mindestens 517. Rund 26.377 Menschen haben die Infektion nach Schätzungen vom Landratsamt überstanden.

Aktuelle Impfzahlen für den Kreis Ludwigsburg: 

Screenshot: Landratsamt Ludwigsburg

Infizierte nach Gemeinde (Quelle: Landratsamt Ludwigsburg – Stand: 13.07.)

Affalterbach ( 173 | 0 )
Asperg ( 747 | 0 )
Benningen am Neckar ( 252 | 0 )
Besigheim ( 664 | 0 )
Bietigheim-Bissingen ( 2.484 | 1 )
Bönnigheim ( 546 | 0 )
Ditzingen ( 1.221 | 1 )
Eberdingen ( 305 | 0 )
Erdmannhausen ( 185 | 0 )
Erligheim ( 152 | 0 )
Freiberg am Neckar ( 612 | 0 )
Freudental ( 163 | 0 )
Gemmrigheim ( 261 | 0 )
Gerlingen ( 719 | 0 )
Großbottwar ( 350 | 1 )
Hemmingen ( 321 | 1 )
Hessigheim ( 68 | 0 )
Ingersheim ( 276 | 0 )
Kirchheim am Neckar ( 365 | 0 )
Korntal-Münchingen ( 863 | 1 )
Kornwestheim ( 2.025 | 2 )
Löchgau ( 295 | 0 )
Ludwigsburg ( 4.921 | 2 )
Marbach am Neckar ( 709 | 0 )
Markgröningen ( 773 | 0 )
Möglingen ( 695 | 0 )
Mundelsheim ( 137 | 0 )
Murr ( 257 | 0 )
Oberriexingen ( 124 | 0 )
Oberstenfeld ( 382 | 0 )
Pleidelsheim ( 309 | 0 )
Remseck am Neckar ( 1.241 | -1 )
Sachsenheim ( 1.024 | 0 )
Schwieberdingen ( 465 | 0 )
Sersheim ( 305 | 0 )
Steinheim an der Murr ( 479 | 0 )
Tamm ( 430 | 0 )
Vaihingen an der Enz ( 1.496 | 1 )
Walheim ( 143 | 0 )

red

Wenn jeder Arzt impfen dürfte

Wenn es nach dem Bundesverband der Honorarärzte e. V. geht, dürfte jeder Arzt mit einer medizinischen Approbation impfen. Der Verein fordert jedenfalls ausdrücklich die sofortige Freigabe der in Deutschland zugelassenen Impfstoffe für alle approbierten Ärzte.

“Diese müssen ab sofort das Recht zur Bestellung von Impfstoff über die Apotheken erhalten”, appelliert der Verband. “Jeder Arzt wäre dann in der Lage, in seinem Umfeld Impfungen anzubieten und durchzuführen.” Rückenwind für die Forderung kommt vom Bundesgesundheitsminister Jens Spahn: “Impfstoff, um jeden zu impfen, ist nun da. Bitte nutzen Sie es!”

Wenn ausreichend Impfstoff vorhanden ist, sei eine weitere Beschränkung der Verordnungsfähigkeit durch Privatärzte, die eine Privatpraxis betreiben oder Vertragsärzte nicht mehr zu rechtfertigen, betont der Ärzteverband. Das Berufsrecht der deutschen Ärzteschaft kenne keine Ärzte erster (Vertragsärzte), zweiter (Privatärzte mit eigener Praxis) oder gar dritter Klasse (alle anderen Ärzte).

“Jeder approbierte Arzt darf Medikamente verschreiben und verordnen und am Patienten einsetzen, jeder Arzt darf die Indikation zur Impfung stellen und die Impfung durchführen.” Das gelte auch für Ärzte, die keine eigene Praxis betreiben. Die Freigabe der Impfstoffe für jeden approbierten Arzt sei damit ein Beitrag zur Erhöhung der Impfquote.

Lars Wallerang / glp