Antikörper als Corona-Immunitätsnachweis: Im Alltag nicht geeignet

Derzeit versuchen viele Menschen, durch eine Untersuchung auf Antikörper im Blut herauszufinden, ob sie bereits mit dem Coronavirus infiziert waren und daher immun sind. Das Ergebnis der Antikörperbestimmung ist aber weder für die Impfentscheidung, noch für den Immunitätsnachweis geeignet, so die Unabhängige Patientenberatung Deutschland (UPD).

Der Hintergrund: Fast alle Menschen bilden nach einer COVID-19-Erkrankung Antikörper gegen das Virus. Um diese zu messen, gibt es jedoch sehr viele unterschiedliche Methoden. Bisher existieren keine standardisierten Verfahren oder festgelegten Antikörper-Werte, die eine Aussage darüber erlauben, ob jemand immun ist und für wie lange. Zudem ist es auch möglich, dass ein Antikörpertest positiv ist, obwohl Betroffene nicht mit dem SARS-CoV-2-Virus Kontakt hatten, sondern mit anderen Coronaviren. Die Immunität gegen das Virus hängt außerdem nicht allein von Antikörpern ab. Das Immunsystem reagiert auf verschiedenen Ebenen – unabhängig von den Antikörpern spielen bestimmte Immunzellen eine Rolle, die eine Immunität bewirken können.

Der sicherste Nachweis einer Coronavirus-Infektion ist die sogenannte Polymerase-Kettenreaktion (PCR), bei der das Genmaterial des Virus während der akuten Infektion direkt nachgewiesen wird. Daher ist ein positiver PCR-Test der Nachweis für eine Erkrankung. Er dient als Grundlage dafür, dass Menschen als genesen gelten – sowohl in Hinsicht auf medizinische Empfehlungen als auch auf rechtliche Vorschriften. Vor einer Impfung ist keine Antikörper-Bestimmung vorgesehen. Auch wenn Antikörper vorhanden sind, stellt eine Impfung keine Gefährdung dar.

In der sogenannten Schutzmaßnahmen-Ausnahmenverordnung ist geregelt, wer als genesen gilt. Sie ist seit dem 9. Mai 2021 in Kraft. Die Durchführung eines Antikörpertests reicht danach nicht aus. Als genesen gelten Menschen, die mit einem positiven PCR-Test nachweisen können, dass sie mit dem Coronavirus infiziert waren. Dieser muss mindestens 28 Tage und maximal sechs Monate zurückliegen. Als Nachweis dient zum Beispiel ein Laborbefund oder eine Bestätigung des Gesundheitsamtes. Nach sechs Monaten ist eine einmalige Impfung erforderlich, um weiterhin als immun zu gelten.

Ratsuchenden erläutert das Beratungsteam der UPD die medizinische und rechtliche Situation: Anhand von Antikörpern ist es derzeit nicht möglich, Immunität zuverlässig nachzuweisen. Durch Weiterentwicklung der Labormethoden kann es sein, dass in Zukunft ein geeigneter Test entwickelt wird. Für eine Impfung können sich Betroffene an ihre Hausarztpraxis oder ein Impfzentrum wenden.

Rudolf Huber / glp

Baden-Württemberg liefert 30.000 Impfdosen gezielt an Kreise mit Fällen der Delta-Variante

Eine für Anfang Juli vom Bund angekündigte Lieferung des Impfstoffs von Johnson & Johnson wird in Baden-Württemberg gezielt an die Kreise verteilt, in denen Corona-Fälle mit der Delta-Variante nachgewiesen wurden. Eine einzelne Impfung mit diesem Impfstoff ist ausreichend für einen vollen Impfschutz. Das teilte das baden-württembergische Gesundheitsministerium am Donnerstag mit. 

Auch in Deutschland und in Baden-Württemberg tritt die deutlich ansteckendere Delta-Variante des Coronavirus immer häufiger auf. Studien zeigen, dass eine vollständige Impfung mit den bisher zugelassenen Impfstoffen auch gegen diese Variante einen guten Schutz bietet, so das Gesundheitsministerium.

Der Bund hat für Anfang Juli eine zusätzliche Lieferung des Impfstoffs von Johnson & Johnson nach Baden-Württemberg angekündigt. Das Land verteilt diese Lieferung nach eigenen Angaben gezielt an die Kreise, in denen bisher Corona-Fälle mit der Delta-Variante nachgewiesen wurden. Eine einzelne Impfung mit diesem Impfstoff soll laut dem Ministerium ausreichend für einen vollen Impfschutz sein. Die damit geimpften Personen gelten daher bereits rund zwei Wochen nach der einmaligen Impfdosis als vollständig geimpft. Die 40 Kreise, in denen bisher (Stand 21. Juni 2021) die Delta-Variante nachgewiesen wurde, erhalten Anfang Juli zusätzliche Impfdosen dieses Impfstoffs für den gezielten Einsatz im Stadt- oder Landkreis, um den Impfschutz in der Region voran zu bringen, heißt es in der Mitteilung weiter.

Vollständiger Impfschutz ist wirksamstes Mittel gegen die Delta-Variante

„Die große Stärke des Impfstoffs von Johnson & Johnson ist, dass er bereits zwei Wochen nach der einmaligen Impfung vollen Impfschutz bietet. Die Sonderlieferung des Impfstoffs von Johnson & Johnson durch den Bund stellen wir deshalb ganz gezielt den Kreisen zur Verfügung, in denen die Delta-Variante bisher schon einmal nachgewiesen wurde. Damit leisten wir einen gezielten Beitrag, um die Ausbreitung der Delta-Variante in Baden-Württemberg zu verlangsamen. Die Kreise und Impfzentren bitten wir, den Impfstoff mit Vor-Ort-Impfterminen in Stadtteilen und Quartieren und durch ähnliche Aktionen gezielt einzusetzen. Er eignet sich besonders gut für Vor-Ort-Verimpfungen, weil die jeweilige Einrichtung oder das Quartier nur einmal angefahren werden muss“, sagte der Minister für Soziales, Gesundheit und Integration, Manne Lucha.

Delta-Virusvariante bereits in 40 Kreisen nachgewiesen

Nach den Daten des Landesgesundheitsamts, das die Corona-Meldungen der Kreise sammelt und auswertet, wurde die Delta-Variante bislang in 40 Stadt- und Landkreisen in Baden-Württemberg mindestens einmal nachgewiesen (Stand: 21. Juni 2021). Baden-Württemberg verteilt 30.000 zusätzliche Impfdosen von Johnson & Johnson, die der Bund zusätzlich liefert, unter den 40 Kreisen, in denen die Variante bisher mindestens einmal nachgewiesen wurde. Grundlage für die Verteilung sind die bis 21. Juni beim Landesgesundheitsamt eingegangenen Meldungen.

Impfdosen werden nach Anzahl der Fälle verteilt

Der Impfstoff soll anhand eines Schlüssels auf die Kreise verteilt werden, der sich an der Anzahl der nachgewiesenen Fälle mit der Delta-Variante oder – sofern die Kreise einen geringeren Bedarf an Impfdosen von Johnson & Johnson gemeldet haben – an dieser Bedarfsmeldung orientiert. Kreise mit weniger als 20 nachgewiesenen Fällen erhalten 700 Impfdosen Johnson & Johnson (oder bei geringerem Bedarf entsprechend weniger). Bei mehr als 20 nachgewiesenen Fällen mit der Delta-Variante erhalten die Kreise 1.000 Impfdosen, bei mehr als 40 nachgewiesenen Fällen 1.500 Impfdosen. Grundlage sind die beim Landesgesundheitsamt vorliegenden Daten, so das Ministerium.

Die Kreise erhalten den Impfstoff Anfang Juli. Die gezielte Verimpfung des Impfstoffs von Johnson & Johnson wird vom jeweiligen Kreis und den dortigen Impfzentren organisiert. Hier sind verschiedene Möglichkeiten für eine gezielte Verimpfung im Kreis denkbar, unter anderem Vor-Ort-Impfaktionen in Stadtteilen und Quartieren.

red

7-Tage-Inzidenz im Landkreis jetzt einstellig

Die kreisweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Infektionen ist am Donnerstag weiter gesunken und erstmalig seit letztem Jahr wieder einstellig: Das Landratsamt teilte unter Berufung auf Angaben des Kreisgesundheitsamtes mit, dass in den vergangenen sieben Tagen kreisweit der Wert bei 9,9 Corona-Infektionen pro 100.000 Einwohner liegt. Gestern lag der Wert laut RKI bei 12,5. Vor genau einer Woche bei 12,1. Das geht aus Zahlen von Donnerstagnachmittag hervor, die den Stand des Dashboards vom Landratsamt in Ludwigsburg von 17:00 Uhr vorläufig wiedergeben. (Stand: 24.06.)

Innerhalb eines Tages wurden in der Summe 7 Neuinfektion registriert. Vor genau einer Woche waren es 20 Fälle. Gestern waren es kreisweit 4 Corona-Fälle. Die Zahl der Corona-Toten in Kreis Ludwigsburg bleibt unverändert bei mindestens 504. Rund 26.249 (+5) Menschen haben die Infektion nach Schätzungen vom Landratsamt überstanden.

Aktuelle Impfzahlen für den Kreis Ludwigsburg: 

Screenshot: Landratsamt Ludwigsburg

Infizierte nach Gemeinde (Quelle: Landratsamt Ludwigsburg – Stand: 24.06.)

Affalterbach ( 171 | 0 )
Asperg ( 746 | 1 )
Benningen am Neckar ( 252 | 0 )
Besigheim ( 664 | 0 )
Bietigheim-Bissingen ( 2.479 | 0 )
Bönnigheim ( 546 | 0 )
Ditzingen ( 1.217 | 0 )
Eberdingen ( 302 | 1 )
Erdmannhausen ( 185 | 0 )
Erligheim ( 152 | 0 )
Freiberg am Neckar ( 611 | 0 )
Freudental ( 162 | 0 )
Gemmrigheim ( 261 | 0 )
Gerlingen ( 719 | 0 )
Großbottwar ( 346 | 0 )
Hemmingen ( 319 | 0 )
Hessigheim ( 68 | 0 )
Ingersheim ( 276 | 1 )
Kirchheim am Neckar ( 364 | 0 )
Korntal-Münchingen ( 859 | 0 )
Kornwestheim ( 2.016 | 0 )
Löchgau ( 294 | 0 )
Ludwigsburg ( 4.907 | 0 )
Marbach am Neckar ( 709 | 0 )
Markgröningen ( 773 | 1 )
Möglingen ( 694 | 0 )
Mundelsheim ( 136 | 0 )
Murr ( 256 | 1 )
Oberriexingen ( 124 | 0 )
Oberstenfeld ( 381 | 0 )
Pleidelsheim ( 307 | 1 )
Remseck am Neckar ( 1.237 | 0 )
Sachsenheim ( 1.024 | 0 )
Schwieberdingen ( 465 | 0 )
Sersheim ( 303 | 0 )
Steinheim an der Murr ( 477 | 0 )
Tamm ( 430 | 0 )
Vaihingen an der Enz ( 1.489 | 1 )
Walheim ( 143 | 0 )

red

Bundesweite Inzidenz sinkt auf 6,6

Die Gesundheitsämter meldeten am Donnerstag dem Robert-Koch-Institut binnen 24 Stunden insgesamt 1.008 Corona-Neuinfektionen. Außerdem wurden innerhalb eines Tages weitere 93 Menschen, die im Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben sind verzeichnet. Vor genau einer Woche waren es rund 1.330 Neuinfektionen und 105 Tote. (Stand: 24.06.)

Der Höchstwert von 1.244 neuen gemeldeten Todesfällen war am 14. Januar erreicht worden. Bei den binnen 24 Stunden registrierten Neuinfektionen war mit 33.777 am 18. Dezember der höchste Wert gemeldet worden – darin waren jedoch 3.500 Nachmeldungen enthalten.

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz sinkt laut RKI weiter und liegt bei 6,6. Das ist der niedrigster Wert seit August letzten Jahres. In der Vorwoche am Donnerstag lag der Wert bei 11,6. Am Vortag bei 7,2. Ihr bisheriger Höchststand war am 22. Dezember mit 197,6 erreicht worden. Bundesweit weist Hamburg laut RKI mit 10,8 die höchste, Mecklenburg-Vorpommern mit 2,0 die niedrigste Sieben-Tage-Inzidenz aus.

Insgesamt haben sich seit Beginn der Corona-Krise laut RKI mindestens 3.724.806 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt nach RKI-Angaben bei 90.616. Rund 3.614.500 Menschen haben die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden. (Stand: 24.06.)

red

Darauf kommt’s beim Tattoo an

Die Fußball-EM bringt gerade reichlich mehr oder weniger gelungene Tätowierungen an Kickerarmen oder -beinen ins Wohnzimmer. Aus medizinischer Sicht ist dieser “Hautschmuck” eher bedenklich: “Jede neue Tätowierung verletzt die Hautbarriere und birgt das Risiko einer Infektion, einer allergischen Reaktion oder einer unerwünschten Hautveränderung”, sagt Hautarzt Dr. Uwe Kirschner aus Mainz.

Vermeiden lassen sich solche Komplikationen, die bei geschätzt rund sechs Prozent der Tätowierungen vorkommen, mit der richtigen Pflege und Hygiene. Ein Studio, das strikte Hygiene-Regeln einhält, wie zum Beispiel die Trennung des Tattoo-Bereichs von anderen Räumlichkeiten, ist sehr wichtig, heißt es im Gesundheitsmagazin “Apotheken Umschau”.

Spontane Tätowierungen am Urlaubsstrand sind definitiv keine gute Idee, denn Erreger können dabei ins Gewebe oder in die Blutbahn eindringen und eine Infektion, etwa mit Hepatitisviren, auslösen. Wichtig ist außerdem: Vor dem Termin sollte die Haut nicht selbst rasiert werden. Zuvor auch keinen Sport treiben: Wegen der stärkeren Durchblutung ist die Haut empfindlicher und das Tätowieren schmerzhafter.

Um das Tattoo über viele Jahre hinweg farbenfroh und die Haut darunter gesund zu halten, sollte sie täglich mit Feuchtigkeitspflege und Sonnenschutz mit hohem Lichtschutzfaktor (mindestens 50) behandelt werden. Interessanter Nebenaspekt: Die Farbe Rot verursacht beim Stechen mehr Schmerzen, löst häufiger Allergien und Entzündungen aus und verblasst schneller als andere.

Empfehlenswert ist auch eine vorausgehende Beratung beim Arzt. Speziell Menschen mit Neurodermitis, Schuppenflechte oder vielen Muttermalen, mit heller oder sonnengeschädigter Haut sollten unbedingt abklären, ob eine Tätowierung für sie in Frage kommt. Auch Menschen mit Diabetes und schlecht eingestelltem Blutzuckerspiegel laufen Gefahr, dass die Wunde schlecht verheilt oder Entzündungen auftreten. Und so entsteht bestimmt kein schönes Bild auf der Haut.

Rudolf Huber / glp

Corona im Landkreis: Inzidenzwert im Landkreis sinkt weiter

Die kreisweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Infektionen ist am Mittwoch weiter gesunken: Das Landratsamt teilte unter Berufung auf Angaben des Kreisgesundheitsamtes mit, dass in den vergangenen sieben Tagen kreisweit der Wert bei 12,5 Corona-Infektionen pro 100.000 Einwohner liegt. Gestern lag der Wert laut RKI bei 13,2. Vor genau einer Woche bei 13,6. Das geht aus Zahlen von Mittwochnachmittag hervor, die den Stand des Dashboards vom Landratsamt in Ludwigsburg von 16:00 Uhr vorläufig wiedergeben. (Stand: 23.06.)

Innerhalb eines Tages wurden in der Summe 4 Neuinfektion registriert. Vor genau einer Woche waren es 3 Fälle. Gestern waren es kreisweit 17 Corona-Fälle. Die Zahl der Corona-Toten in Kreis Ludwigsburg steigt um 1 auf mindestens 504. Rund 26.244 (+8) Menschen haben die Infektion nach Schätzungen vom Landratsamt überstanden.

Laut der RKH-Klinik beträgt die Zahl der COVID-19 Patienten, die in stationärer Behandlung im Klinikum Ludwigsburg liegen, 6Auf der Normalstation werden Patienten behandelt. 3 Patienten befinden sich auf der Intensivstation, von denen 3 beatmet werden. (Stand: 23.06.)

Aktuelle Impfzahlen für den Kreis Ludwigsburg: 

Screenshot: Landratsamt Ludwigsburg

Infizierte nach Gemeinde (Quelle: Landratsamt Ludwigsburg – Stand: 23.06.)

Affalterbach ( 171 | 0 )
Asperg ( 745 | 0 )
Benningen am Neckar ( 252 | -1 )
Besigheim ( 664 | 1 )
Bietigheim-Bissingen ( 2.479 | 0 )
Bönnigheim ( 546 | 0 )
Ditzingen ( 1.217 | 0 )
Eberdingen ( 301 | 0 )
Erdmannhausen ( 185 | 0 )
Erligheim ( 152 | 0 )
Freiberg am Neckar ( 611 | 0 )
Freudental ( 162 | 0 )
Gemmrigheim ( 261 | 0 )
Gerlingen ( 719 | 0 )
Großbottwar ( 346 | 0 )
Hemmingen ( 319 | 0 )
Hessigheim ( 68 | 0 )
Ingersheim ( 275 | 0 )
Kirchheim am Neckar ( 364 | -1 )
Korntal-Münchingen ( 859 | 0 )
Kornwestheim ( 2.016 | 1 )
Löchgau ( 294 | 0 )
Ludwigsburg ( 4.907 | 0 )
Marbach am Neckar ( 709 | 0 )
Markgröningen ( 772 | 0 )
Möglingen ( 694 | 0 )
Mundelsheim ( 136 | 0 )
Murr ( 255 | 0 )
Oberriexingen ( 124 | 0 )
Oberstenfeld ( 381 | 0 )
Pleidelsheim ( 306 | 0 )
Remseck am Neckar ( 1.237 | 0 )
Sachsenheim ( 1.024 | 1 )
Schwieberdingen ( 465 | 0 )
Sersheim ( 303 | 1 )
Steinheim an der Murr ( 477 | 1 )
Tamm ( 430 | 0 )
Vaihingen an der Enz ( 1.488 | 0 )
Walheim ( 143 | 0 )

red

Weltdrogentag: Deutsche trinken zu viel

Das Thema ist leider nach wie vor höchst aktuell: In Deutschland wird überdurchschnittlich viel Alkohol konsumiert. “Mit umgerechnet 10,8 Litern Reinalkohol lag der bundesweite jährliche Pro-Kopf-Konsum der Bevölkerung ab 15 Jahren 2019 deutlich über dem europäischen Durchschnitt”, so die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA).

Im Umkehrschluss bedeutet das: Etwa 1,4 Millionen Menschen im Alter von 18 bis 64 Jahren trinken missbräuchlich und etwa 1,6 Millionen gelten als alkoholabhängig. Jährlich sind laut der Behörde bundesweit rund 20.000 Todesfälle auf zu hohen Alkoholkonsum zurückzuführen.

Anlässlich des Weltdrogentags am 26. Juni 2021 weist die BZgA auf die mit dem Alkoholkonsum verbundenen Risiken hin und informiert zu ihren Unterstützungsangeboten für die kommunale Alkoholprävention. Denn das Coronavirus hat die Kommunen vor die Herausforderung gestellt, innerhalb der neuen Rahmenbedingungen der Pandemie für einen verantwortungsbewussten Umgang mit Alkohol zu sensibilisieren.

Michaela Goecke, Leiterin des Referats für Suchtprävention bei der BZgA: “Alkohol ist eine gefährliche Alltagsdroge. Alkoholabhängigkeit entsteht meist unbemerkt und schleichend. Auch werden die Risiken übermäßigen Alkoholkonsums in allen Altersgruppen unterschätzt – das zeigen die jährlich mehr als 100.000 Fälle von akuter Alkoholvergiftung mit Krankenhausaufenthalt in Deutschland.”

Der Alkoholprävention in der Kommune kommt laut Goecke große Bedeutung zu, weil dadurch Menschen in ihrer unmittelbaren Lebenswelt erreicht werden. Die BZgA unterstütze kommunale Akteure mit der Serviceplattform www.vortiv.de.

Rudolf Huber / glp

Dienstagszahlen: Inzidenzwert im Landkreis sinkt leicht

Die kreisweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Infektionen ist am Dienstag minimal gesunken: Das Landratsamt teilte unter Berufung auf Angaben des Kreisgesundheitsamtes mit, dass in den vergangenen sieben Tagen kreisweit der Wert bei 13,2 Corona-Infektionen pro 100.000 Einwohner liegt. Gestern lag der Wert laut RKI bei 13,6. Vor genau einer Woche bei 17,6. Das geht aus Zahlen von Dienstagnachmittag hervor, die den Stand des Dashboards vom Landratsamt in Ludwigsburg von 16:00 Uhr vorläufig wiedergeben. (Stand: 22.06.)

Innerhalb eines Tages wurden in der Summe 17 Neuinfektion registriert. Vor genau einer Woche waren es 16 Fälle. Gestern waren es kreisweit 8 Corona-Fälle. Die Zahl der Corona-Toten in Kreis Ludwigsburg bleibt unverändert bei mindestens 503. Rund 26.236 (+28) Menschen haben die Infektion nach Schätzungen vom Landratsamt überstanden.

Laut der RKH-Klinik beträgt die Zahl der COVID-19 Patienten, die in stationärer Behandlung im Klinikum Ludwigsburg liegen, 6Auf der Normalstation werden Patienten behandelt. 3 Patienten befinden sich auf der Intensivstation, von denen 3 beatmet werden. (Stand: 22.06.)

Aktuelle Impfzahlen für den Kreis Ludwigsburg: 

Screenshot: Landratsamt Ludwigsburg

Infizierte nach Gemeinde (Quelle: Landratsamt Ludwigsburg – Stand: 22.06.)

Affalterbach ( 171 | 0 )
Asperg ( 745 | 0 )
Benningen am Neckar ( 253 | 0 )
Besigheim ( 663 | 0 )
Bietigheim-Bissingen ( 2.479 | 3 )
Bönnigheim ( 546 | 0 )
Ditzingen ( 1.217 | 3 )
Eberdingen ( 301 | 0 )
Erdmannhausen ( 185 | 0 )
Erligheim ( 152 | 0 )
Freiberg am Neckar ( 611 | 0 )
Freudental ( 162 | 0 )
Gemmrigheim ( 261 | 0 )
Gerlingen ( 719 | 0 )
Großbottwar ( 346 | 0 )
Hemmingen ( 319 | 0 )
Hessigheim ( 68 | 0 )
Ingersheim ( 275 | 0 )
Kirchheim am Neckar ( 365 | 0 )
Korntal-Münchingen ( 859 | 1 )
Kornwestheim ( 2.015 | 4 )
Löchgau ( 294 | 0 )
Ludwigsburg ( 4.907 | 3 )
Marbach am Neckar ( 709 | 1 )
Markgröningen ( 772 | 0 )
Möglingen ( 694 | 0 )
Mundelsheim ( 136 | 0 )
Murr ( 255 | 1 )
Oberriexingen ( 124 | 0 )
Oberstenfeld ( 381 | 0 )
Pleidelsheim ( 306 | 0 )
Remseck am Neckar ( 1.237 | 0 )
Sachsenheim ( 1.023 | 0 )
Schwieberdingen ( 465 | 0 )
Sersheim ( 302 | 0 )
Steinheim an der Murr ( 476 | 0 )
Tamm ( 430 | 0 )
Vaihingen an der Enz ( 1.488 | 1 )
Walheim ( 143 | 0 )

red

Weniger Schwangerschaftsabbrüche in Deutschland

Die Zahl der Schwangerschaftsabbrüche in Deutschland ist gesunken: Im 1. Quartal 2021 wurden rund 24 600 Schwangerschaftsabbrüche in Deutschland gemeldet. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, nahm die Zahl der Schwangerschaftsabbrüche im 1. Quartal 2021 gegenüber dem 1. Quartal 2020 um 7,0 % ab. Im von der Corona-Pandemie geprägten Jahr 2020 wurde insgesamt lediglich ein Rückgang von 0,9 % festgestellt. Eine eindeutige Ursache für den jetzigen Rückgang im 1. Quartal 2021 ist anhand der Datenmeldungen nicht zu erkennen, so Destatis.

Rund 24 600 gemeldete Fälle – knapp drei Viertel der Frauen unter 35 Jahren

70 % der Frauen, die im 1. Quartal 2021 einen Schwangerschaftsabbruch durchführen ließen, waren zwischen 18 und 34 Jahre alt, 18 % zwischen 35 und 39 Jahre. 9 % der Frauen waren 40 Jahre und älter, 3 % waren jünger als 18 Jahre. Rund 41 % der Frauen hatten vor dem Schwangerschafts­abbruch noch kein Kind zur Welt gebracht.

96 % der gemeldeten Schwangerschaftsabbrüche wurden nach der Beratungsregelung vorgenommen. Eine Indikation aus medizinischen Gründen oder aufgrund von Sexualdelikten war in den übrigen 4 % der Fälle die Begründung für den Abbruch. Die meisten Schwangerschaftsabbrüche (52 %) wurden mit der Absaugmethode durchgeführt, bei 31 % wurde ein Abtreibungsmedikament verwendet. Die Eingriffe erfolgten überwiegend ambulant, davon 82 % in Arztpraxen beziehungsweise OP-Zentren und 15 % ambulant in Krankenhäusern.

red

Delta-Variante: Ausbreitung ist “denkbar”

Eine stärkere Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus auch in Deutschland ist denkbar: “Wie sich die Situation bei uns entwickeln könnte, ist schwer zu beurteilen. Nichtsdestotrotz können wir nicht ausschließen, dass es auch bei uns zu einer Ausbreitung kommt”, sagte der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene, Prof. Martin Exner, bei phoenix.

Exner plädiert für eine Kombination von Impfung und Hygiene-Maßnahmen, um diese “heimtückische Viruserkrankung” unter Kontrolle zu halten: “Wir haben große Erfolge, fast 50 Prozent der Deutschen sind mittlerweile erstgeimpft. Das muss weiter durchgeführt werden, weil wir sehen, dass diejenigen, die geimpft sind – auch in England – durchaus vor schweren Verläufen geschützt sind.”

Die zunehmenden Forderungen nach einer Abschaffung der Maskenpflicht in Innenräumen sieht der Hygiene-Experte kritisch. “Die Maske bleibt einer der einfachsten und wichtigsten Maßnahmen in allen Innenraum-Bereichen, wo ich den Abstand oder Kontakt zu anderen Personen nicht selber kontrollieren kann.”

Das Infektionsreservoir sei nun mal der Mund-Nasen-Rachenraum. Er selbst trage die Maske trotz zweimaliger Impfung, um sich zu schützen. “Die Impfung führt nicht zu einem hundertprozentigen Schutz vor der Infektion. Die Impfung führt dazu, dass ich geschützt bin vor schweren Verläufen, vor Todesfällen. Insofern bleibt sie weiterhin ein bewährtes Mittel.”

Rudolf Huber / glp