1.397 Jugendliche in Baden-Württemberg in Kliniken wegen Alkohol

Stuttgart – Im Jahr 2022 mussten in Baden-Württemberg insgesamt 1.397 Kinder und Jugendliche im Alter von 13 bis 19 Jahren aufgrund alkoholbedingter Erkrankungen stationär im Krankenhaus behandelt werden. Diese Fallzahl war leicht niedriger als im Vorjahr (1.453 Krankenhausbehandlungen). Laut Angaben des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg war die Häufigkeit alkoholbedingter Krankenhausbehandlungen von Kindern und Jugendlichen im Jahr 2022 mit 18 Fällen je 10.000 Jugendliche um 44% niedriger als im Jahr 2019. Damals wurden rund 33 Fälle je 10.000 Jugendliche erfasst.

Die meisten alkoholbedingten Krankenhausbehandlungen von Kindern und Jugendlichen resultierten im Jahr 2022 aus akuten Rauschzuständen, die in 84% der Fälle diagnostiziert wurden.

red

Pflegebevollmächtigte Moll will Sonder-Parkrecht für Pflegedienste

Die Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung, Claudia Moll (SPD), fordert ein bundesweites Sonderparkrecht für ambulante Pflegedienste, um die derzeit äußerst angespannte Versorgungslage für pflegebedürftige Menschen zu verbessern. “Kaum zu glauben – aber wahr: Pflegedienste lehnen Kunden ab, wenn sie in einer Region wohnen, wo man nicht parken kann”, heißt es in einem Zwölf-Punkte-Plan der Pflegebevollmächtigten, der am Montag veröffentlicht werden soll und über den das “Redaktionsnetzwerk Deutschland” (Montagsausgaben) berichtet. Schon heute könnten die Kommunen besondere Parkzonen oder Gebührenausnahmen erteilen, so Moll.

“Das muss großzügiger gehandhabt werden. Wir brauchen einheitliche Sonderparkrechte für Pflegedienste”, verlangt sie in dem Papier mit dem Titel “Entbürokratisierung und Effizienzsteigerung in der ambulanten Pflege – jetzt”. Es gehe nicht darum, das Rad neu zu erfinden, sondern unsinnige Dinge abzustellen, so die Pflegebevollmächtigte.

“Es ist doch Wahnsinn, wenn beispielsweise fünf verschiedene Pflegedienste das gleiche Wohnhaus anfahren”, so die SPD-Politikerin. Konkret schlägt sie neue Kooperationsmöglichkeiten für Pflegedienste vor, um Fahrzeiten zu reduzieren und Touren effizienter zu machen; zugleich regt sie einen effizienteren Einsatz des Pflegepersonals an. Das Fachpersonal müsse nicht alle Aufgaben übernehmen, Assistenz- und Hilfskräfte seien für bestimmte Bereiche ebenfalls gut qualifizierte Pflegekräfte.

Moll schlägt zudem mehr Kompetenzen für das Pflegefachpersonal durch eine Einschränkung des sogenannten Arztvorbehalts vor: So müsse es für Pflegefachkräfte möglich sein, bestimmte Medikamente eigenverantwortlich zu geben oder Folge-Verordnungen für häusliche Krankenpflegeleistungen auszustellen. Moll macht sich zudem dafür stark, die Pflegebedürftigen und deren Angehörige zu entlasten. Dazu fordert sie, dass analog zu Regelungen in der gesetzlichen Krankenversicherung auch in der Pflege ein Antrag auf Hilfsleistungen dann als genehmigt gilt, wenn er nicht innerhalb von drei Wochen von den Pflegekassen bearbeitet wurde.

red

Präsidentin des Deutschen Pflegerates warnt vor volkswirtschaftlichem Mega-Problem

Die Präsidentin des Deutschen Pflegerates, Christine Vogler, fordert, pflegende Angehörige stärker zu unterstützen, um negativen wirtschaftlichen Folgen für Deutschland entgegenzuwirken. Wenn Angehörige vermehrt aus ihrem Beruf aussteigen, um Pflegetätigkeiten zu übernehmen, “dann haben wir ein volkswirtschaftliches Mega-Problem”, sagte Vogler der “Neuen Osnabrücker Zeitung”. Der Deutsche Pflegerat geht davon aus, dass bis 2030 ungefähr 100.000 Pflegefachpersonen in allen Versorgungsbereichen fehlen werden.

Das könne man nur stemmen, wenn man die gesamte Zivilgesellschaft mit einbeziehe und die Last auf mehr Schultern verteile, sagte Vogler der NOZ. “Wir müssen über Pflege in der Gesellschaft viel selbstverständlicher sprechen.” Gesundheit und Pflege müssten bereits in den Grundschulen thematisiert werden: “Es muss Normalität sein, für die Menschen, die bedürftig sind, Sorge zu tragen.” Ähnlich sieht es auch Bernd Meurer, Präsident des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste: “Auf uns kommt eine Lawine an pflegebedürftigen Menschen zu”, sagte Meurer der NOZ. Zudem werde es nicht nennenswert mehr Pflegepersonal geben. Auch die Zuwanderung werde keine deutliche Verbesserung bringen.

Zusätzlich zu einer verstärkten zivilgesellschaftlichen Beteiligung müsse deshalb in Technik, wie zum Beispiel moderne Betten, investiert werden, die die Pfleger bei ihrer Arbeit unterstützen.

red

Deutschland verzeichnet Rekord-Krankenstand: Über 20 Fehltage pro Beschäftigte erwartet

Die Krankmeldungen in Deutschland erreichen in diesem Jahr Rekordzahlen, basierend auf Daten der größten Krankenkassen. Der Krankenstand im dritten Quartal lag laut DAK-Gesundheit bei 5 Prozent, was bereits über dem ohnehin hohen Niveau von 4,7 Prozent im Vorjahreszeitraum liegt, berichtet die “Rheinische Post” in ihrer Samstagausgabe.

m Schnitt hatte jeder DAK-versicherte Beschäftigte damit in dem Quartal fast fünf Fehltage, obwohl es keine Sommergrippewelle gab und das Corona-Infektionsgeschehen nahezu zum Erliegen gekommen war. Auch wenn der Kasse noch keine abschließenden Zahlen für Oktober vorlagen, prognostizierte DAK-Vorstand Andreas Storm Rekordwerte bis Jahresende. “Aufgrund unserer Analyse gehen wir davon aus, dass wir 2023 zum ersten Mal seit vielen Jahren insgesamt auf deutlich über 20 Fehltage pro Beschäftigte und Jahr kommen werden”, sagte Storm der Zeitung.

Auch die anderen mitgliederstärksten Kassen des Landes verzeichneten zuletzt hohe Krankenstände bei ihren Versicherten. Die Techniker Krankenkasse registrierte einen Krankenstand von 5,10 Prozent in den ersten zehn Monaten des Jahres. Im Vorjahreszeitraum waren es mit 5,17 Prozent ähnlich viele.

“Unsere Auswertungen zeigen, dass der Krankenstand bei den TK-versicherten Erwerbstätigen in den ersten zehn Monaten des Jahres überdurchschnittlich hoch ist”, sagte TK-Vorstandschef Jens Baas. “Er liegt zwar unter dem Wert des Vorjahres für denselben Zeitraum, befindet sich aber auf einem ähnlich hohen Niveau – deutlich höher als vor Corona”, so Baas. Die meisten Fehltage seien auf Erkältungskrankheiten wie Grippe, grippale Infekte oder Bronchitis zurückzuführen, gefolgt von psychischen Diagnosen und Krankheiten des Muskelskelettsystems wie zum Beispiel Rückenschmerzen.

Auch bei der Barmer registrierte man zuletzt einen erhöhten Krankenstand. In den ersten zehn Monaten im Jahr 2023 seien rund sechs Millionen Versicherte mit Anspruch auf Krankengeld mindestens einmal krankgeschrieben gewesen. “Das entspricht einem Zuwachs von rund zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum”, teilte die Kasse mit.

Einer der Gründe für die vermehrten Arbeitsunfähigkeitsmeldungen sei jedoch auch die Einführung des elektronischen Meldeverfahrens, welches die tatsächlichen Krankenstände genauer abbilde. Der Effekt auf die Anzahl der Krankschreibungen lasse sich laut Barmer jedoch nicht eindeutig quantifizieren.

red

Bahnbrechende Technologie: Neue Herzkatheteranlage für Kinder

In der Kinderkardiologischen Abteilung des Uniklinikums Erlangen wurde jetzt eine neue hochmoderne Herzkatheteranlage für Kinder und Jugendliche installiert. Ein vergleichbares System, dessen Gesamtkosten sich inklusive der Installation auf ca. 1,5 Millionen Euro belaufen, gibt es aktuell bayernweit nur in München.

Eines von 100 Kindern kommt mit einem Herzfehler zur Welt. Im Kinderherzzentrum des Uniklinikums Erlangen werden jedes Jahr rund 100 Neugeborene mit angeborenem Herzfehler behandelt. Etwa die Hälfte der betroffenen Babys kann – ohne Operation – besonders schonend mittels Herzkatheter über die Leiste behandelt werden.

“Dass von allen Herzkatheteruntersuchungen und -interventionen, die in Deutschland bei Menschen mit angeborenen Herzfehlern gemacht werden, knapp 80 Prozent auf Kinder entfallen, macht deutlich, welche Bedeutung kinderspezifische Herzkatheterlabore haben”, betont Prof. Dittrich, Leiter der Kinderkardiologischen Abteilung und des Kinderherzzentrums des Uniklinikums Erlangen. Man würde sich deshalb umso mehr über die neue Hightech-Angiografieanlage freuen, mit der man in die Zukunft investiert habe und von der die Patienten sehr profitieren würden.

Die große Besonderheit des neuen Erlanger Systems: Integrierte Live-Ultraschallbilder des Herzens erleichtern den Behandlungsablauf und machen ihn – angepasst an den kindlichen Körper – noch präziser. “Wir sparen dank der neuen Anlage nicht nur Röntgenstrahlung ein, sondern erweitern auch unser Blickfeld”, erklärt der Kinderkardiologe.

Das neue Gerät erlaubt es, auch Magnetresonanztomografie- und Computertomografie-Bilder in den laufenden Herzkathetereingriff zu integrieren – vom neuesten Photon-Counting-CT bis zum hochmodernen offenen Niederfeld-MRT. “In die Anwendungsentwicklung und Nutzung von anatomischen Bildinformationen aus verschiedenen Untersuchungsquellen, also die sogenannte multimodale Bildgebung, haben wir in den vergangenen zehn Jahren viel Energie und Arbeit investiert”, erklärt Prof. Dittrich.

In der neuen Herzkatheteranlage seien diese Arbeitsschritte jetzt fest eingebunden und leicht nutzbar. Insbesondere dank der Kombination aus Ultraschall- und Röntgentechnik könne man ab sofort weitere neue Behandlungstechniken entwickeln und schon vorhandene verbessern. Die neue Anlage beinhalte alle heute verfügbaren modernen technologischen Modalitäten.

mp/asg

Sorge um Schulbildung: Politiker warnen vor dramatischen Konsequenzen durch Personalmangel

Inmitten des Anstiegs von Krankheitsfällen in Deutschland und den drohenden Schulschließungen äußern die bildungspolitischen Sprecher der Bundestagsfraktionen ihre Besorgnis über den akuten Personalmangel im Bildungssystem. Thomas Jarzombek (CDU), der bildungspolitische Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag, betont, dass Unterrichtsausfälle dramatische Konsequenzen für die Bildungswege der Kinder haben könnten. “Es muss sichergestellt sein, dass der Unterricht mit dem vorhandenen Lehrpersonal bestmöglich fortgeführt werden kann. Dafür sollten Lehrpläne und Unterrichtsvorbereitungen digital hinterlegt werden, dass bei Krankheitsausfall der Lehrkraft kein Leerlauf entsteht”, sagte er dem “Redaktionsnetzwerk Deutschland” (Samstagausgaben). Insbesondere berufstätige Eltern benötigten Planungssicherheit, um ihre Kinder morgens in Kita und Grundschule zu bringen. Die bildungspolitische Sprecherin der Grünen-Bundestagsfraktion, Nina Stahr, forderte, dass komplette Schulschließungen wie während der Hochphase der Corona-Pandemie vermieden werden sollten.

Bei Unterrichtsausfall müsse eine Notversorgung an Schulen gewährleistet werden. “Durch größeren Einsatz von Luftfiltern könnten die Länder auch Vorsorge für künftige Krankheitswellen schaffen”, fügte die Grünenpolitikerin an. Grundsätzlich müsse die Bildungspolitik auf allen Ebenen für eine bessere Personalausstattung an Kitas und Schulen sorgen, mehr Ausbildungskapazitäten schaffen, die Arbeitsbedingungen attraktiver gestalten und vermehrt in multiprofessionelle Teams investieren, so Stahr.

“Drohende Schulschließungen durch die Krankheitswelle sind die bittere Quittung verfehlter Bildungspolitik, des massiven Fachkräftemangels und falscher Personalschlüssel”, sagte die Sprecherin für Bildung und Wissenschaft der Linksfraktion im Bundestag, Nicole Gohlke, dem RND. Kitas und Schulen seien bereits am Limit. Es müsse “Druck raus aus dem Kessel Schule”, so Gohlke. “Durch den massiven Personalmangel und die Verteilung der Arbeit auf viel weniger Schultern ist der Ausfall leider vorprogrammiert.”

red

Grundschulverband warnt vor drohenden Schulschließungen durch Krankheitswelle

Mit Blick auf die deutschlandweite Krankheitswelle hat der Grundschulverband vor örtlichen Schulschließungen gewarnt. “Die personelle Lage in vielen Grundschulen im Lande ist auf Kante genäht und liegt teilweise unter dem errechneten Personal-Budget”, warnte der Verbandsvorsitzende Edgar Bohn gegenüber dem “Redaktionsnetzwerk Deutschland” (Freitagausgaben). “Komplette Schulschließungen kann und will ich mir nicht vorstellen, könnten jedoch in kleinen Einheiten durchaus die Folge sein.”

Einschränkungen in Form von Kürzungen im Stundenplan seien definitiv nicht auszuschließen, so Bohn. Auch auf den Betrieb in den Kindertagesstätten wirkt sich die aktuelle Krankheitswelle spürbar aus, wie Branchenverbände berichten. “Bundesweit kämpfen aktuell viele Kitas mit einer hohen Zahl an Personalausfällen”, sagte die Vorsitzende des Deutschen Kitaverbandes, Waltraud Weegmann, dem RND. Die Sprecherin der Arbeiterwohlfahrt (Awo), Jennifer Rotter, sprach von einer “prekären Lage” in den Kitas, die aufgrund der aktuellen Krankheitswelle nochmals verschärft werde.

“Reduzierte Öffnungszeiten bis hin zu kurzfristigen Schließungen wegen fehlenden Personals sind derzeit fast eher die Regel als die Ausnahme”, teilte sie auf Anfrage den Zeitungen mit. Laut Weegmann müsste die Fachkräfteproblematik rasch angegangen werden. “Eile ist geboten. Sonst haben wir keine Kita-Krise mehr, sondern einen vollständigen Kita-Kollaps.”

red

Kinderärzte besorgt über Impfmüdigkeit: Appell für neue Impfkampagn

Eine zunehmende Impfmüdigkeit bei Kinderkrankheiten nach der Corona-Pandemie beklagt der Präsident des Berufsverbands für Kinder- und Jugendärzte, Thomas Fischbach “Nach der Pandemie sind die Zahlen von Impfungen leider deutlich zurückgegangen”, sagte er den Zeitungen der Mediengruppe Bayern (Freitagausgaben). “Da hat uns die Pandemie insgesamt zurückgeworfen. Wir bräuchten eine neue Impfkampagne, um wieder Akzeptanz herzustellen.” Seit den Pandemiejahren habe sich das Bewusstsein für Krankheiten “nicht unbedingt in einem positiven Sinne” geändert, so Fischbach. Viele Kindertageseinrichtungen und auch Schulen seien sehr verunsichert.

“Es gibt Fälle, in denen Kinder schon beim kleinsten Hüsterchen nach Hause oder zum Arzt geschickt werden”, so Fischbach. “Meine Kollegen und ich nehmen im Moment eine starke Inanspruchnahme unserer Praxen wahr. Darunter sind viele Fälle, die vor der Corona-Pandemie bestimmt nicht zur Untersuchung gebracht worden wären und auch heute noch nicht untersucht werden müssten. Wir müssen da wieder eine größere Gelassenheit entwickeln.” Er appellierte, Kinder wieder so häufig mit anderen Kindern spielen zu lassen wie vor der Pandemie. “Natürlich wird das Kind auch mal einen Infekt davontragen, aber damit kommt das Immunsystem in der Regel zurecht.”

Ein Kind wegen eines Schnupfens in die Praxis zu bringen, “wenn es sonst fit ist, spielt, isst und trinkt und kein Fieber hat, ist nicht erforderlich”. Eine generelle Maskenpflicht wegen steigender Corona-Infektionen lehnt Fischbach ab. “Natürlich bleibt das Tragen einer Maske in besonders kritischen Bereichen wie Intensivstationen oder Krebsstationen sinnvoll. Dort kann man es auch verlangen. Außerhalb dieser Bereiche, denke ich, sollte das jeder für sich selber entscheiden können.” Was Kinderarzneien anbelangt, rechnet Fischbach auch in diesem Winter mit Versorgungsengpässen.

“Das setzt sehr viel kreatives Handeln vor Ort voraus, um dann Lösungen, die für Kinder und Jugendliche passen, zu finden”, so Fischbach. Das Thema Fiebersäfte habe sich zum Glück entspannt. Nach wie vor ein Problem sei die Antibiotikaversorgung.

red

Verdi ruft zu Warnstreiks an Unikliniken und Landeskrankenhäusern auf

Die Gewerkschaft Verdi ruft für Donnerstag und Freitag an Gesundheitseinrichtungen der Länder zu Warnstreiks auf. Vom Warnstreikaufruf betroffen seien alle Universitätskliniken, in denen der Länder-Tarifvertrag gilt, aber zum Beispiel auch die Zentren für Psychiatrie in Baden-Württemberg, wie die Gewerkschaft am Dienstag mitteilte. “Die Beschäftigten der Unikliniken und Landeskrankenhäuser sind empört”, sagte Verdi-Bundesvorstandsmitglied Sylvia Bühler.

Wenn es nach der Tarifgemeinschaft deutscher Länder gehe, sollten sie dauerhaft weniger verdienen als ihre Kollegen an kommunalen Einrichtungen, so Bühler. “Ausgerechnet dort, wo Spitzenmedizin betrieben wird und die schwersten Fälle landen, sollen die Beschäftigten beim Gehalt abgehängt werden. Das lassen sie sich nicht bieten.”

Die weitere Abwanderung von Arbeitskräften müsse verhindert werden. “Jetzt sind auch die Klinikleitungen gefragt, den Finanzministern und der TdL klarzumachen, dass es eine Abkopplung von der Entgeltentwicklung bei Bund und Kommunen auf keinen Fall geben darf”, sagte die Gewerkschaftsvertreterin. Bühler verwies darauf, dass die Beschäftigten der Unikliniken zumeist in Ballungszentren lebten, wo die Mieten besonders hoch seien.

“Wer jeden Tag kranke Menschen versorgt und Leben rettet, muss seine Miete bezahlen und vom Lohn gut leben können”, forderte die Gewerkschafterin. Betroffen seien in den Kliniken zum Beispiel auch Sozialarbeiter sowie Erzieher in den Betriebskitas. Ihnen verweigerten die Länder kategorisch die Übernahme der Verbesserungen für den Sozial- und Erziehungsdienst aus dem kommunalen Tarifvertrag TVöD. “Erzieherinnen in den Kitas der Kliniken leisten dieselbe anspruchsvolle und oft auch belastende Arbeit wie ihre Kolleginnen in kommunalen Einrichtungen; sie dürfen nicht schlechter gestellt werden”, so Bühler.

Die Gewerkschaften fordern für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst der Länder eine Einkommenserhöhung um 10,5 Prozent, mindestens aber 500 Euro mehr bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Nachwuchskräfte sollen 200 Euro mehr erhalten und Auszubildende unbefristet übernommen werden. Die Verhandlungen sollen am 7. und 8. Dezember in Potsdam fortgesetzt werden.

red

Selbstcheck für Autofahrer: Bei diesen Anzeichen am Steuer sofort handeln

Besonders ältere Menschen sollten auf mögliche Probleme beim Autofahren achten. Sie haben zwar zumeist viel Erfahrung hinter dem Steuer, dennoch kann der Alterungsprozess einige Probleme mit sich bringen. Medikamente und deren Nebenwirkungen oder demenzielle Erkrankungen wie Alzheimer erschweren das Autofahren oder machen es unmöglich, warnt die Alzheimer Forschung Initiative e.V. (AFI). Auch Probleme beim Hören und Sehen sowie Bewegungseinschränkungen können eine Gefahr bedeuten.

Mit der folgenden Checkliste können Senioren überprüfen, ob sie sicher am Steuer sind. Wenn eine oder mehrere der Fragen mit “Ja” beantwortet werden, sollte ein Arzt aufgesucht werden, um zu überprüfen, ob das Problem mit dem gesundheitlichen Befinden zusammenhängen könnte.

  • Verlieren Sie beim Fahren manchmal die Orientierung?
  • Haben Sie Schwierigkeiten, andere Verkehrsteilnehmer, Ampeln oder Verkehrszeichen zu erkennen und rechtzeitig darauf zu reagieren?
  • Haben Sie Probleme, das Gas-, Kupplungs- oder Bremspedal zu betätigen?
  • Hören Sie Motorengeräusche, Schaltung oder Signale anderer Verkehrsteilnehmer (manchmal) spät oder schlecht
  • Finden Sie es schwierig, den Kopf zu drehen und über Ihre Schulter zu blicken?
  • Werden Sie im dichten Verkehr oder auf unbekannten Straßen nervös?
  • Hupen andere Autofahrer häufig wegen Ihres Fahrverhaltens?
  • Verursachen Sie in letzter Zeit häufiger kleinere oder “Beinahe”-Unfälle?
  • Fühlen Sie sich beim Fahren unsicher?
  • Werden Sie schläfrig oder wird Ihnen schwindelig, nachdem Sie Ihre Medikamente eingenommen haben?

Der Selbsttest ist Teil der kostenlosen Broschüre “Sicher Auto fahren im Alter”, die bei der Alzheimer Forschung Initiative e.V. (AFI) unter der Telefonnummer 0211 – 86 20 66 0 oder über die Webseite www.alzheimer-forschung.de/sicher-auto-fahren bestellt werden kann.

mid/asg