So viel Zeit verbringen Kinder und Jugendliche täglich mit Gaming

Gaming auf Platz 1: Kinder und Jugendliche in Deutschland verbringen täglich im Schnitt 1,5 Stunden mit Video- und Computerspielen. Besonders beliebt ist das Zocken bei Jungen, die fast doppelt so viel spielen wie Mädchen.

Berlin – Kinder und Jugendliche verbringen im Schnitt rund 95 Minuten damit, Video-, Computer- oder Onlinespiele zu spielen, also rund 1,5 Stunden täglich.

Unter der Woche sind es rund 80 Minuten, am Wochenende mit 123 Minuten sogar im Schnitt etwa zwei Stunden pro Tag, wie aus einer am Mittwoch veröffentlichten Umfrage des IT-Branchenverbands Bitkom hervorgeht. Mit zunehmendem Alter der Kinder sinkt dabei der Anteil der Spieler leicht – die Zeit, die mit dem Spielen verbracht wird, steigt dagegen.

Konkret spielen unter den Jüngeren zwischen zehn und zwölf Jahren 91 Prozent zumindest hin und wieder Video-, Computer- oder Online-Spiele. In dieser Altersgruppe verbringen sie damit im Schnitt 81 Minuten pro Tag. Unter den 13- bis 15-Jährigen spielen 87 Prozent, und zwar für durchschnittlich 99 Minuten täglich. Unter den Jugendlichen zwischen 16 und 18 Jahren spielen 80 Prozent zumindest hin und wieder. Sie kommen auf eine durchschnittliche Spieldauer von 106 Minuten pro Tag.

Ähnlich große Unterschiede gibt es zwischen Jungen und Mädchen: Insgesamt 92 Prozent der Jungen zwischen zehn und 18 Jahren greifen zumindest hin und wieder zu Computer-, Video- oder Onlinespielen. Unter Mädchen in der Altersgruppe sind es hingegen 79 Prozent. Jungen verbringen demnach in Schnitt pro Tag 121 Minuten mit dem Gaming, Mädchen spielen mit 64 Minuten nur etwa halb so viel.

Für die Erhebung befragte Bitkom Research von der 20. bis zur 22. Kalenderwoche 2024 online 942 Kinder und Jugendliche zwischen sechs und 18 Jahren, darunter 644 Kinder und Jugendliche zwischen zehn und 18 Jahren in Deutschland.

red

Supermärkte melden: Weniger Alkohol, Fleisch und Süßes im Januar 2024

Der Januar steht für gute Vorsätze – das spiegelt sich auch im Einkaufsverhalten wider. Alkohol, Fleisch und Süßigkeiten landeten Anfang 2024 deutlich seltener im Einkaufswagen, berichtet das Statistische Bundesamt.

Berlin – Mit Aktionen wie dem sogenannten “Dry January” oder dem “Veganuary” hat der Konsum von Alkohol und Fleisch im Januar über die letzten Jahre spürbar abgenommen. Das zeigt sich auch im Einkaufsverhalten vieler Menschen an den Kassen großer Supermarktketten, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Dienstag auf Basis von Scannerdaten aus dem Lebensmitteleinzelhandel mitteilte.

Im Januar 2024 wurde demnach 49,7 Prozent weniger Alkohol gekauft als im Dezember 2023. Auch der Absatz von Fleisch ging im selben Zeitraum um 29,4 Prozent zurück. Gegenüber dem Jahresdurchschnitt 2023 fiel der Absatz von Alkohol im Januar 2024 um 32,0 Prozent geringer aus, der Absatz von Fleisch war 12,5 Prozent niedriger als im Jahresschnitt 2023.

Anfang 2024 wurden zudem weniger als halb so viele Süßigkeiten wie Schokolade oder Kekse gekauft als im Dezember 2023 (-59,6 Prozent). Zum Vergleich: Gegenüber dem Jahresdurchschnitt 2023 ging der Absatz von Süßigkeiten im Januar 2024 um 42,5 Prozent zurück.

Mit dem Advent, Weihnachten und Silvester sowie den dazugehörigen Feierlichkeiten und Familienfesten ist der Dezember traditionell der Monat mit dem höchsten Absatz an Alkohol, Süßigkeiten und Fleisch. Im Dezember 2023 verkauften Supermärkte 24,0 Prozent mehr Fleisch, 35,3 Prozent mehr Alkohol und 42,4 Prozent mehr Süßigkeiten als im Jahresdurchschnitt 2023.

Neben Neujahrsvorsätzen können auch andere Faktoren wie Kalendereffekte oder saisonale Schwankungen durch das Ausbleiben feierlicher Anlässe sowie die Entwicklung der Verbraucherpreise beim Absatz im Lebensmitteleinzelhandel eine Rolle spielen, so die Statistiker.

red

Mehr Studienplätze nötig: Lauterbach sieht Arztmangel durch Rückkehr ausländischer Ärzte

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) warnt vor Versorgungslücken im Gesundheitssystem, sollten Fachkräfte aus Syrien und anderen Nationen in größerer Zahl Deutschland verlassen.

“Wir müssen uns darauf vorbereiten, dass viele von ihnen auch wieder in ihre Heimat zurückgehen werden”, sagte der SPD-Politiker dem “Spiegel”. Dabei gehe es nicht nur um Syrien, sondern auch um Polen, Rumänien und Ungarn. Deutschland dürfe sich nicht darauf verlassen, dass es die Lücken im Gesundheitssystem mit Personal aus dem Ausland beheben könne. Lauterbach sieht die Länder in der Pflicht: “In den Bundesländern müssen schnell 5.000 zusätzliche Medizinstudienplätze geschaffen werden, weil wir in Deutschland Ärzte in Zukunft verlieren werden”, sagte er.

Der Minister riet davon ab, syrische Ärzte in Deutschland halten zu wollen, die in ihr Herkunftsland zurückkehren möchten. “Das ist unethisch”, sagte Lauterbach dem “Spiegel”. Er verwies darauf, dass medizinische Expertise in Syrien gebraucht werde.

red

Analyse: Wie eine Gesetzesänderung in Wales die Organspenderrate deutlich steigert

Dresden – Die Einführung der Widerspruchslösung bei der Organspende hat die Spenderrate in Wales deutlich erhöht. Sie sei um durchschnittlich 34 Prozent gestiegen, heißt es in einer Analyse des Ifo-Instituts, die am Donnerstag veröffentlicht wurde.

“Mit Blick auf Gesundheitsausgaben, Bevölkerungsstruktur und Organspenderraten vor der Umstellung sind Wales und Deutschland sehr ähnlich”, sagte Ifo-Forscherin Selina Schulze Spüntrup. “Daher können wir davon ausgehen, dass eine vergleichbare Steigerung der Spenderrate bei einem Wechsel auf die Widerspruchslösung auch in Deutschland möglich ist.”

In den vier Jahren nach Einführung der Widerspruchslösung lag die Organspenderrate in Wales im Durchschnitt bei 15,6 Organspendern pro Million Einwohner. Hätte Wales die Zustimmungslösung weitergeführt, hätte die Quote laut Ifo hingegen nur bei 11,6 gelegen. Dies würde bedeuten, dass die Zahl von Organspendern pro Jahr von 36 auf 49 steigt.

“Geht man von durchschnittlich 3,5 gespendeten Organen pro Spender aus, könnten damit jedes Jahr bis zu 47 Patienten zusätzlich versorgt werden. Insgesamt zeigt sich also ein positiver Effekt der Widerspruchslösung, der seine Wirkung mit einem Jahr Verzögerung erst richtig zu entfalten scheint”, sagte Schulze Spüntrup. Dennoch sei der Bedarf an Organspenden nach wie vor hoch. Aktuell stünden in Wales 268 Patienten auf der Warteliste.

Bei der Widerspruchslösung gelten grundsätzlich alle als potenzielle Organspender, sofern sie zu Lebzeiten nicht ausdrücklich widersprechen. Im Gegensatz dazu ist bei der Zustimmungslösung eine ausdrückliche Einwilligung für eine Organentnahme erforderlich. Wales ist im Jahr 2015 von der Zustimmungs- auf die Widerspruchslösung umgestiegen.

Mittels der sogenannten synthetischen Kontrollmethode vergleicht die Studie den Anstieg der tatsächlichen Organspenden in Wales seit 2015 verglichen mit einem hypothetischen Szenario ohne die Umstellung.

red

Digital Detox: Immer mehr Deutsche planen Auszeit von Smartphone & Co.

Die Neujahrsvorsätze für 2025 zeigen einen klaren Trend: Zeitweise offline sein, um den Alltag bewusster zu erleben. Immerhin 36 Prozent der Deutschen planen eine digitale Pause, im Schnitt für sechs Tage. Doch die Herausforderung bleibt – viele scheitern am Verzicht auf Smartphone und Co.

Berlin – Für das kommende Jahr haben sich 36 Prozent der Deutschen vorgenommen, zeitweise eine digitale Auszeit zu nehmen – und zwar im Schnitt für sechs Tage. Das geht aus einer am Montag veröffentlichten Umfrage des IT-Branchenverbands Bitkom hervor.

Damit liegen die Vorsätze für einen sogenannten “Digital Detox” leicht hinter denen des Vorjahres: 2024 wollten 41 Prozent eine digitale Auszeit nehmen – für durchschnittlich eine Woche. Zum Vergleich: Ende 2021 nahmen sich erst neun Prozent der Deutschen eine Digital-Detox-Zeit im neuen Jahr vor.

Beim “Digital Detox” wird für eine bestimmte Zeit bewusst auf die Nutzung einzelner oder aller digitaler Medien, Anwendungen oder Geräte verzichtet, um mehr Zeit offline zu verbringen. Fünf Prozent wollen im neuen Jahr nur für einen Tag eine Digitalpause einlegen, zwölf Prozent für mehrere Tage digital fasten. Weitere zwölf Prozent planen eine Woche “Digital Detox” und sieben Prozent sogar mehr als eine Woche.

Ob als Neujahrsvorsatz oder nicht – insgesamt haben 41 Prozent der Deutschen schon einmal eine bewusste Auszeit von digitalen Medien oder Geräten genommen. 14 Prozent haben dabei einen Tag digital gefastet. Mehrere Tage bis zu sechs Tagen haben sechs Prozent geschafft, eine Woche oder länger war der durchgehende Verzicht nur bei sechs Prozent erfolgreich. Weitere 15 Prozent haben sich zwar schon an einer digitalen Auszeit versucht, sie aber vorzeitig abgebrochen.

Komplett abgeschaltet haben bei bisherigen digitalen Auszeiten nur sehr wenige: Lediglich drei Prozent derjenigen, die schon einmal digital gefastet haben, haben eine bewusste Auszeit von allen digitalen Geräten und Anwendungen genommen. Der Großteil hat hingegen nur auf bestimmte Geräte wie zum Beispiel das Smartphone oder die Spielekonsole verzichtet (37 Prozent). Eine Pause vom Online-Shopping stand ebenfalls bei 37 Prozent auf dem Digital-Detox-Plan.

Ein Drittel (33 Prozent) hat sich bereits eine digitale Auszeit von sozialen Netzwerken genommen, 31 Prozent vom Gaming. 22 Prozent haben auf das Chatten via Messenger oder SMS verzichtet, elf Prozent auf E-Mails. Streaming-Dienste standen nur bei sieben Prozent auf dem digitalen Fastenplan. Insgesamt zwei Prozent der Deutschen nutzen nach eigenen Angaben generell keine digitalen Geräte und Anwendungen – dies betrifft jedoch ausschließlich die Altersgruppe ab 65 Jahren.

Für die Erhebung befragte Bitkom Research von der 34. bis zur 46. Kalenderwoche 2024 telefonisch 1.004 Personen in Deutschland ab 16 Jahren.

red

Entlastung für Arztpraxen: Kassenärzte schlagen neue Regelung zur Krankschreibung vor

Der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung spricht sich für eine Überarbeitung der Krankschreibungsregeln aus. Sein Vorschlag: Arbeitnehmer könnten sich für die ersten zwei Krankheitstage ohne ärztliches Attest krankmelden, was Praxen erheblich entlasten würde.

Berlin – Der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, regt an, die Regeln zur Krankschreibung zu überdenken, um die Praxen zu entlasten.

“Die telefonische Krankschreibung entlastet Praxen etwas. Doch letztlich ist sie wenig aussagekräftig. Man kann ja durchaus mal die Frage aufwerfen: Warum muss es in den ersten Tagen einer Krankheit überhaupt eine ärztliche Krankschreibung geben?”, sagte Gassen der “Rheinischen Post”.

Sein Vorschlag: “Möglich wäre eine Regelung auf Vertrauensbasis: Für die ersten zwei Krankheitstage können sich Arbeitnehmer informell krankmelden, erst ab dem dritten Krankheitstag wird ein ärztliches Attest nötig. Das würde Praxen wirklich entlasten.”

red

 

Sozialverband warnt: „Pflegesystem steht vor dem Kollaps“

Die Pflegeversicherung in Deutschland steht vor großen Herausforderungen. Laut der SoVD-Vorsitzenden Engelmeier droht ohne grundlegende Reform der Kollaps. Sie fordert eine Pflegevollversicherung, finanziert durch Steuermittel, um Pflegebedürftige und Angehörige vor finanziellen Belastungen zu schützen.

Berlin – Die Vorstandsvorsitzende des Sozialverbands Deutschland (SoVD), Michaela Engelmeier, hält eine Reform der Pflegeversicherung für eine der drängendsten Aufgaben im neuen Jahr.

“Die nächste Regierung muss das Pflegesystem retten, es steht vor dem Kollaps und wurde sehenden Auges gegen die Wand gefahren”, sagte sie der “Neuen Osnabrücker Zeitung” (NOZ). Pflegebedürftige müssten in manchen Bundesländern mehr als 3.000 Euro pro Monat für einen Pflegeplatz zuzahlen.

“Die Angst, im Alter zum Pflegefall und dann zum Sozialfall zu werden, belastet viele ältere Menschen. Wir brauchen endlich eine Pflegevollversicherung, die die Kosten wirklich deckt”, forderte Engelmeier. Diese könnten die Beitragszahler aber nicht allein finanzieren. “Das muss gerecht aus Steuermitteln finanziert werden”, sagte die SoVD-Vorsitzende der “NOZ”. Die Kosten der Pflege seien weder den Angehörigen noch den Rentnern “in dieser Höhe zuzumuten.”

red

Krankenhausbarometer 2024: Deutschlands Kliniken in finanzieller Sorge

Die wirtschaftliche Lage der Krankenhäuser in Deutschland ist laut dem „Krankenhausbarometer 2024“ so schlecht wie seit zwei Jahrzehnten nicht mehr. 79 Prozent der Kliniken erwarten für 2024 Verluste, die Mehrheit der Häuser sieht ihre Situation als unbefriedigend. Grund für die Misere sind vor allem steigende Kosten für Personal und Sachaufwand. 

Berlin – Die wirtschaftliche Situation der Krankenhäuser in Deutschland ist nach einer Umfrage der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) so schlecht wie seit 20 Jahren nicht.

Wie aus dem “Krankenhausbarometer 2024” hervorgeht, über das die Zeitungen des “Redaktionsnetzwerks Deutschland” berichten, haben im vergangenen Jahr 61 Prozent der Häuser Verluste geschrieben. Das ist der mit Abstand höchste Wert seit der Einführung des Fallpauschalen-Systems im Jahre 2003. 39 Prozent der Kliniken erwirtschafteten einen Überschuss oder ein ausgeglichenes Ergebnis. Für 2024 erwarten sogar 79 Prozent der Klinken einen Verlust. Für das kommende Jahr prognostizieren 65 Prozent der Kliniken eine weitere Verschlechterung der wirtschaftlichen Situation. Nur sechs Prozent sehen eine Verbesserung, 29 Prozent rechnen nicht mit Veränderungen.

Zusammenfassend beurteilen 80 Prozent der Kliniken in der Umfrage ihre Wirtschaftslage als unbefriedigend. Auch das ist ein Höchststand innerhalb der vergangenen 20 Jahre. Nur fünf Prozent sehen sich in einer guten Situation. Als Grund werden vor allem Preissteigerungen bei den Personal- und Sachkosten angegeben. Sie wirken sich laut Umfrage bei 88 Prozent der Krankenhäuser stark oder sehr stark auf die Finanzsituation aus.

“Die Situation der Krankenhäuser nimmt immer bedrohlichere Ausmaße an”, sagte der DKG-Vorstandschef Gerald Gaß dem RND. Ursachen seien die mangelhafte Investitionsförderung und ein weiterhin fehlender Inflationsausgleich. “Diese seit Jahren bestehende Schieflage wird die Krankenhausträger im kommenden Jahr vermehrt zu harten Konsolidierungsentscheidungen zwingen”, warnte Gaß. Dies werde auch negative Auswirkungen auf die regionale Patientenversorgung haben. “Krankenhäuser sind wegen der Defizitlage gezwungen, Einschnitte in der Patientenversorgung vorzunehmen, ohne dass dies noch mit der Krankenhausplanung der Länder abgestimmt werden kann”, so Gaß.

Die Ergebnisse des Krankenhausbarometers 2024 beruhen laut DKG auf der schriftlichen Befragung einer repräsentativen Stichprobe von Allgemeinkrankenhäusern ab 100 Betten, die von Mitte Mai bis Mitte August 2024 durchgeführt worden ist. Daran haben sich insgesamt 366 Krankenhäuser beteiligt.

red

Gegen “Diskriminierung” von gesetzlich Versicherten: Lauterbach will Gleichbehandlung

Berlin – Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat sich gegen eine “Diskriminierung” gesetzlich Versicherter bei der Terminvergabe bei Ärzten und Kliniken gewandt. “Längere Wartezeiten für Kassenpatienten in Praxen und Krankenhäusern sind nicht weiter tragbar. Diese Diskriminierung muss schnellstmöglich enden”, sagte Lauterbach dem “Tagesspiegel”.

“Jeder gesetzlich Versicherte muss genauso schnell behandelt werden wie ein Privatversicherter.” Lauterbach rief Union und FDP dazu auf, “sie sollten ihre Blockade, die die Gleichbehandlung aller Versicherter verhindert, endlich aufgeben”. Der SPD-Politiker sagte: “Ohne FDP und Union gäbe es die Zweiklassenmedizin schon lange nicht mehr.”

Der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen hatte zuvor eine Bevorzugung von Privatversicherten gegenüber gesetzlich Versicherten bei der Vergabe von Arztterminen moniert. Der Verband forderte im Gespräch mit dem RND bei der Terminvergabe eine gesetzliche Verpflichtung für alle Arztpraxen, freie Termine tagesaktuell einem Onlineportal zur Verfügung zu stellen, auf das die gesetzlichen Kassen und die Kassenärztlichen Vereinigungen zugreifen können. Auch aus der Union wurde der Ruf nach einer Reform laut.

Der Vorschlag des Krankenkassen-Spitzenverbandes habe “Charme”, sagte der Vorsitzende des CDU-Sozialflügels, Dennis Radtke, dem “Tagesspiegel”. Bei immer weiter steigenden Kosten für die gesetzlich Versicherten “verlieren wir irgendwann Akzeptanz und Vertrauen in das System, wenn man trotz akuter Probleme wochenlang warten muss und wie zweiter Klasse behandelt wird”, sagte der CDU-Politiker: “Niemand will Privilegien von privat versicherten beschneiden, aber bei der Terminvergabe muss es fair zugehen. Kassen-Patienten dürfen nicht diskriminiert werden.”

red

Digitale Sorgen: Jeder dritte Deutsche zweifelt am eigenen Internetkonsum

Immer mehr Deutsche blicken kritisch auf ihr eigenes Internetnutzungsverhalten. Laut einer neuen Befragung macht sich jeder Dritte Gedanken über die negativen Folgen seines digitalen Konsums. Besonders das Vertrauen in Netzinhalte und die Nutzung künstlicher Intelligenz bereiten vielen Sorgen.

Berlin – Viele Deutsche machen sich Sorgen über das eigene Nutzungsverhalten im Internet. Das geht aus einer neuen Befragung im Auftrag des Beratungsunternehmens EY hervor. Die Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Mittwochausgaben) berichten darüber.

Demnach macht sich mittlerweile jeder dritte Deutsche (34 Prozent) Gedanken über mögliche negative Auswirkungen seiner digitalen Gewohnheiten im Umgang mit Smartphone, Tablet und Computer. Im Vergleich zu anderen Ländern sind die Deutschen aber immer noch vergleichsweise sorgenfrei. Der weltweite Durchschnitt liegt bei 38 Prozent – nur die Nutzer in Schweden (28 Prozent) machen sich weniger Sorgen in Bezug auf ihren Internetkonsum als die Befragten in Deutschland.

In Italien (44 Prozent), Spanien und Kanada (beide 42 Prozent) hinterfragen jeweils mehr Einwohner das Nutzungsverhalten in Netz mit Blick auf die eigene Gesundheit. Besorgniserregend: Mehr als jeder dritte Deutsche (35 Prozent) gab an, lieber kurze Internetvideos zu gucken, als sich mit seinen Freunden zu treffen. Jeder Zweite (51 Prozent) hierzulande findet das offenbar so beunruhigend und verordnet sich als Reaktion darauf selbst Internetauszeiten. Nur in Kanada (54 Prozent) und den USA (53 Prozent) ist dieser Wert der internationalen Befragung zufolge noch höher, der internationale Durchschnitt liegt bei 43 Prozent.

Schon jetzt ist die Mehrheit der Bürger unzufrieden und findet, dass der Staat mehr gegen schädliche Inhalte im Netz (57 Prozent) und “Fake News” (53 Prozent) tun muss. Die Folge, aber möglicherweise auch ein Zeichen für steigende Medienkompetenz: Mehr als jeder Zweite (52 Prozent) hierzulande sagt, dass er oft an der Authentizität von Netzinhalten zweifelt. Fast sechs von zehn Befragten (58 Prozent) hierzulande machen sich Sorgen, dass Anwendungen aus dem Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) für negative oder schädliche Inhalte im Internet eingesetzt werden können.

Dass es möglich ist, die eigenen Nutzerdaten bei der Verwendung internetfähiger Geräte vor fremdem Zugriff zu schützen, glaubt hierzulande nur knapp jede und jeder vierte (24 Prozent) Befragte. Viele Internetnutzer in Deutschland sehen aber weiterhin auch positive Seiten: 49 Prozent der Menschen hierzulande sagen, dass ihr Sozialleben ohne Zugang zum Internet leiden würde. Nur ein Viertel der Befragten (25 Prozent) stimmt dieser Aussage nicht zu.

Für die sogenannte “Digital Household Study” der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft EY wurden weltweit 20.000 Menschen befragt, 1.000 davon in Deutschland.

red