Daran erkennen Sie Demenz

Demenz ist für alle Betroffenen eine Schock-Diagnose. Eine Früherkennung kann helfen. Doch woran erkennt man, ob ein Angehöriger oder Bekannter an Demenz erkrankt ist?

Eines der ersten Anzeichen für eine demenzielle Erkrankung ist eine Verschlechterung des Kurzzeitgedächtnisses. Es werden zum Beispiel wichtige Termine versäumt, viele Erinnerungszettel geschrieben oder nach dem Verlassen der Haustür direkt vergessen, was der Grund des Aufbruchs war. Häufig werden auch immer wieder die gleichen Dinge erzählt oder Fragen gestellt, die bereits beantwortet wurden, teilt die deutsche Alzheimer-Gesellschaft mit.

Halluzinationen machen sich zu Beginn dadurch bemerkbar, dass Bilder aus der Vergangenheit sich mit dem aktuellen Geschehen vermischen. “Erkrankte glauben, im Pfleger den eigenen Vater oder im Pflegeheimzimmer die frühere Wohnung zu erkennen”, erklärt Sabrina Cali, Leiterin der Pflegeberatung beim Verband Pflegehilfe.

Wenn alltägliche Aufgaben, die bisher problemlos funktioniert haben, zur unüberwindbaren Hürde werden, deutet das meist auf eine Demenzerkrankung hin. Beim Kochen wird das Salzen der Suppe vergessen, Tee mit kaltem Wasser übergossen, die Herdplatte wird nicht ausgeschaltet und das Einkaufen zur Herausforderung.

Viele Betroffene merken schon zu Beginn, dass Ihre Leistungsfähigkeit abnimmt. Aus Scham oder Angst vor dem Umzug in eine Pflegeeinrichtung versuchen sie das zu verbergen und ziehen sich zurück. Dabei werden unter einem Vorwand oft Termine abgesagt oder Angehörige gebeten, den Einkauf zu erledigen.

Auch die zeitliche und räumliche Orientierung ist bei Demenzpatienten deutlich eingeschränkt: Das Zurechtfinden in gewohnter Umgebung wird immer schwieriger, vertraute Wege (Heimweg, Supermarkt, Bäcker etc.) werden vergessen. “Auch das Erinnern an den aktuellen Wochentag oder vereinbarte Termine fällt zunehmend schwerer.”, so Frau Cali.

Ist Ihr normalerweise freundlicher Angehöriger plötzlich leicht reizbar bis streitsüchtig? Reagiert er auf Situationen sehr direkt und vermeintlich überzogen? Ist er ohne erkennbaren Grund sehr müde, ängstlich oder weinerlich? Gefühle können bei einer Demenz nur sehr schwer kontrolliert werden. Auch das Urteilsvermögen nimmt sukzessive ab: So wird beispielsweise Winterkleidung im Sommer getragen oder Fremde werden ins Haus gelassen.

Ein weiteres Symptom sind auftretende sprachliche Schwierigkeiten. Worte werden vertauscht oder entfallen ganz oder es werden falsche Füllwörter verwendet. Auch ein ungepflegtes Erscheinungsbild einer sonst hygienischen Person sollte Sie aufmerksam werden lassen. Das kann entweder bedeuten, dass die Körperpflege einfach vergessen wurde oder aber, dass eine (durch die Demenz bedingte) Depression vorliegt.

Ralf Loweg

Arzt-Rechnung an Arbeitgeber: Ist das erlaubt?

Ein Arzt darf seine Rechnung nicht über den Arbeitgeber an den Patienten versenden. Dieser Verstoß gegen die ärztliche Schweigepflicht rechtfertigt ein Schmerzensgeld in Höhe von 1.200 Euro. Die Arbeitsgemeinschaft Medizinrecht des Deutschen Anwaltvereins (DAV) informiert über eine Entscheidung des Oberlandesgerichts Frankfurt am Main vom 5. Dezember 2019 (AZ: 8 U 164/19).

Im konkreten Fall behandelte der Arzt im Kosmetikstudio seiner Ehefrau eine Patientin mit zwei Botoxspritzen. Die Frau bezahlte die Rechnung nicht vollständig. Sie beanstandete, dass kein anhaltender Effekt eingetreten sei. Die dritte Mahnung sendete der Arzt per Fax über den Arbeitgeber der Patientin an sie. Die Frau verlangte ein Schmerzensgeld in Höhe von 15.000 Euro.

Das Gericht sprach ihr ein Schmerzensgeld in Höhe von 1.200 Euro zu. Bei der Bemessung komme es allein auf die Verletzung der ärztlichen Schweigepflicht an. Eine Mitarbeiterin des Arbeitgebers habe die Mahnung erhalten. Damit seien Daten, die der ärztlichen Schweigepflicht unterliegen, anderen zugänglich gewesen. Dass die Rechnung von einem Kosmetikstudio gekommen sei, ändere daran nichts.

Letztlich gehe es um eine ärztliche Behandlung. Dieser Umstand sei mit dem Schmerzensgeld in Höhe von 1.200 Euro angemessen berücksichtigt. Die Frau müsse auch nicht den restlichen Betrag der Behandlung bezahlen, da diese in einem Kosmetikstudio rechtswidrig gewesen sei.

Ralf Loweg

Brennen in der Brust: Das hilft gegen Sodbrennen

ach fettigen oder zuckerhaltigen Mahlzeiten kann es schnell passieren: Es kommt zu Sodbrennen. Die sogenannte Refluxkrankheit macht sich mit Beschwerden wie Brennen in der Brust und saurem Aufstoßen bemerkbar.

Was sind die Ursachen?

Bei Sodbrennen steigt saurer Magensaft die Speiseröhre hinauf. Dies zu verhindern, ist normalerweise die Aufgabe des Schließmuskels zwischen Speiseröhre und Magen. Ist diese Funktion gestört, zum Beispiel durch das Erschlaffen des Muskels, kann der saure Brei in die Speiseröhre gelangen und die Schleimhaut reizen. Eine mögliche Ursache sind üppige Mahlzeiten. Dadurch wird der Magen stark gedehnt, der Schließmuskel kurzzeitig gelockert. Auch Übergewicht kann zu Sodbrennen führen, wenn das zusätzliche Gewicht Druck auf den Magen ausübt. Weitere mögliche Auslöser sind Alkohol, Nikotin oder Stress.

Wann zum Arzt?

Bei vielen Betroffenen kommt Sodbrennen nur hin und wieder vor und bietet keinen Grund zur Sorge. Wer regelmäßig unter der Refluxkrankheit leidet, sollte einen Arzt aufsuchen. Denn ist die Schleimhaut der Speiseröhre dauerhaft durch den sauren Rückfluss gereizt, können Entzündungen und Geschwüre die Folge sein. Im schlimmsten Fall können sich Zellen in der Wand der Speiseröhre krankhaft verändern – ein bösartiger Tumor entsteht.

Erste Hilfe

Zur Akutbehandlung von unkompliziertem Sodbrennen können kurzzeitig Carbonate als Säurebinder eingesetzt werden. Die Mineralstoffsalze neutralisieren die Magensäure und lindern so die Beschwerden. Häufig angewendete Säurebinder sind Carbonate von Magnesium, Calcium, Kalium oder Natrium. Die einzelnen Wirkstoffe sind als Einzel- oder Kombinationspräparat erhältlich. Infos unter: www.vitamindoctor.com/Sodbrennen

So können Sie vorbeugen

Potenzielle Helfer gegen Sodbrennen könnten auch Omega-3-Fettsäuren sein. Sie reduzieren entzündliche Prozesse im Körper. Wissenschaftler vermuten, dass Omega-3-Fettsäuren sogar die Entwicklung von Speiseröhrenkrebs hemmen können. Daran wird derzeit intensiv geforscht. Zur langfristigen Beruhigung entzündeter Schleimhäute kann man sich die Wirkung von Kamille und Melisse zunutze machen. Beide werden als traditionelle Heilpflanzen zur Linderung von verschiedenen Magen-Darm-Beschwerden angewendet.

Außerdem wichtig: Nehmen Sie abends keine schweren Mahlzeiten zu sich. Außerdem sollten Sie tagsüber ausreichend trinken, am besten stilles Wasser. Aufsteigender Magensaft kann so verdünnt und heruntergespült werden. Auf Alkohol und Zigaretten sollten Patienten generell verzichten, da der Konsum die Produktion der Magensäure anregt.

Rudolf Huber

Tödliches Virus breitet sich weiter aus

Das Corona-Virus breitet sich weiter aus. Die chinesischen Behörden melden inzwischen mehr als 200 Fälle. In vier weiteren Ländern gibt es Fälle. Unklar ist noch immer, wo das Virus her kommt und wie es sich verbreitet.

Der Großteil der Infektionen konzentrierte sich mit 198 Fällen weiter auf die Elf-Millionen-Metropole Wuhan. Von den Patienten dort seien 35 schwer erkrankt, neun in einem kritischen Zustand, berichteten die Gesundheitsbehörden. Bisher wurden drei Todesfälle bestätigt.

Inzwischen gibt es vier Fälle im Ausland, bei denen das neuartige Virus nachgewiesen wurde: Je einer in Südkorea und Japan und sowie zwei in Thailand. Die Patienten leiden unter Fieber, Atemproblemen und anderen Symptomen. Alle vier waren vorher in Wuhan.

Allerdings haben zumindest drei von ihnen nicht den Fischmarkt besucht, wo das Virus seinen Ursprung haben soll. Das lässt Gesundheitsexperten davon ausgehen, dass auch eine Übertragung von Mensch zu Mensch möglich ist. Nachgewiesen wurde das nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO allerdings noch nicht.

Ralf Loweg

Verbesserungen im Gesundheitswesen? Das ändert sich 2020

Pünktlich zu Jahresbeginn sind neue Gesetzesänderungen auf Bundesebene in Kraft getreten. Die Unabhängige Patientenberatung Deutschland (UPD) stellt drei bedeutsame Neuerungen im Bereich Medizin vor und informiert über die Auswirkungen für Patienten.

Implantateregister für mehr Transparenz

Künftig soll ein zentral angelegtes Implantateregister für mehr Transparenz hinsichtlich Qualität und Haltbarkeit der Produkte wie beispielsweise künstliche Kniegelenke sorgen. “Es ist ein wichtiger Schritt für mehr Patientensicherheit, da beispielsweise bei Problemen mit Implantaten schneller informiert werden kann”, sagt Dr. Johannes Schenkel, ärztlicher Leiter der UPD. Die Hersteller sind verpflichtet, ihre Produkte in der beim Deutschen Institut für Medizinische Dokumentation und Information errichteten Datenbank zu registrieren. Erfasst werden darüber hinaus auch alle Implantationen.

Fettabsaugung bei schwerem Lipödem wird Kassenleistung

Patientinnen, die unter einem schweren Lipödem leiden, können sich zu einer sogenannten Liposuktion (Fettabsaugung) entschließen. Bisher gehörte dies nicht zu den Leistungen der gesetzlichen Krankenkassen. “Seit dem 1. Januar 2020 können sich Patientinnen auf Kosten ihrer Krankenkasse einer Liposuktion unterziehen, wenn sie an einem Lipödem des Stadiums III leiden und konservative Therapien wie Lymphdrainage, Kompression und Bewegungstherapie nach sechs Monaten keine Linderung der Beschwerden gebracht haben”, erklärt Schenkel. Stadium III ist die schwerste Form der Erkrankung und geht mit überhängendem Gewebe an Armen und Beinen sowie starken Schmerzen einher. Die Regelung gilt vorerst nur bis Ende 2024. Bis dahin werden Ergebnisse einer Erprobungsstudie zur Liposuktion bei Lipödem erwartet, die eine zuverlässige Beurteilung von Nutzen und Schaden der Methode liefern soll.

Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs wird neu strukturiert

Wie die Darmkrebsfrüherkennung ist nun auch die Untersuchung auf Gebärmutterhalskrebs neu strukturiert worden. Im Rahmen eines Früherkennungsprogramms werden gesetzlich versicherte Frauen im Alter zwischen 20 und 65 alle fünf Jahre an die Vorsorgeuntersuchung erinnert und über Nutzen und Risiken informiert. “Frauen können somit in Ruhe Vor- und Nachteile der Teilnahme am Früherkennungsprogramm abwägen”, betont Schenkel. “Als zusätzliche neutrale Informations- und Beratungsmöglichkeit steht ihnen das kostenlose Angebot der Unabhängigen Patientenberatung zur Verfügung – sowohl bei medizinischen also auch bei rechtlichen Fragen.” 20- bis 34-jährige Patientinnen können sich auf Kosten der Krankenkasse einmal im Jahr einem PAP-Abstrich unterziehen. Ab einem Alter von 35 ist die Vorsorgeuntersuchung künftig alle drei Jahre vorgesehen und mit einem HPV-Test kombiniert. Eine obere Altersgrenze für die Früherkennung gibt es nicht. Unabhängig von der Teilnahme am Früherkennungsprogramm haben alle Patientinnen weiterhin einmal pro Jahr Anspruch auf eine frauenärztliche Untersuchung.

Sie haben weitere Fragen oder möchten mehr zu gesundheitlichen beziehungsweise gesundheits- und sozialrechtlichen Themen wissen? Das Team der UPD beantwortet Ihre Fragen gern. Sie erreichen die UPD an 80 Stunden in der Woche kostenfrei unter der Telefonnummer 0800 011 77 22 (montags bis freitags von 8 bis 22 Uhr und samstags von 8 bis 18 Uhr). Weitere Informationen unter: www.patientenberatung.de.

Rudolf Huber

Schlafposition an Krankheit angepasst

Erholsamer Schlaf ist wichtig für die Gesundheit. Einfluss darauf hat unter anderem die korrekte Schlafposition. Bei chronischen Krankheiten kann sie von Fall zu Fall unterschiedlich sein. Wer auf der rechten Seite schläft, entlastet beispielsweise das Herz, wie das Apothekenmagazin “Senioren Ratgeber” schreibt.

Reflux-Betroffene, Schnarcher oder Menschen mit Atemwegserkrankungen tun sich wiederum oft mit etwas erhöhtem Oberkörper leichter. Ein aufgestelltes Fußteil dagegen begünstigt den Blutrückfluss und kann Druck von der Blase nehmen. Schlafmediziner empfehlen, vorab mit dem Hausarzt zu reden.

Vom passenden Bett und Lattenrost über Matratze, Kopfkissen und Decke bis hin zu den Bezügen – im aktuellen Heft finden Leser praktische Tipps für einen erholsamen Schlaf.

Lars Wallerang

Bundestag entscheidet über Transplantationsgesetz: 7 Fakten zur Organspende

Große Spannung vor der heutigen Abstimmung im Bundestag über eine Neuregelung der Organspende in der Bundesrepublik

Heute berät der Deutsche Bundestag abschließend über zwei konkurrierende Gesetzesentwürfe, die eine Neuregelung der Organspende vorsehen. Ein Gesetzesentwurf umfasst die Einführung der doppelten Widerspruchslösung, der andere Entwurf die Weiterentwicklung der bestehenden Zustimmungslösung. Franktionsoffen soll in dieser 2. Lesung des Bundestags über die Entwürfe abgestimmt werden. Ebenfalls zur Abstimmung steht ein Antrag um die Vertrauenslösung. Am 25. September 2019 hatte sich der Ausschuss für Gesundheit bereits zu den Gesetzesentwürfen positioniert. Er empfahl über die Gesetzentwürfe sowie den Antrag im Plenum einen Beschluss zu fassen.

Widerspruchslösung von Gruppe um Spahn und Lauterbach

Ein Entwurf wurde von einer fraktionsübergreifenden Gruppe um Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und dem stellvertretenden SPD-Fraktionsvorsitzenden Prof. Dr. Karl Lauterbach (SPD) eingebracht. Er sieht die Einführung der so genannten doppelten Widerspruchslösung vor. Nach der soll jeder automatisch zum Organspender werden, der dem nicht zu Lebzeiten widersprochen hat. Alle Personen ab 16 Jahren sollen demnach ausführlich informiert werden und sich als Spender bundesweit registrieren können– es sei denn, sie widersprechen.

Der Widerspruch soll in einem bundesweiten Register dokumentiert werden können. Den Eintrag können die Betroffenen jederzeit selbst erstellen, bearbeiten und auch löschen. Liegt kein Widerspruch vor, so werden die Angehörigen befragt, ob ihnen ein schriftlicher Widerspruch oder ein der Organ- oder Gewebeentnahme entgegenstehender Wille bekannt ist. Ist dies nicht der Fall, ist die Organspende zulässig. Bei Minderjährigen und Menschen, die nicht in der Lage sind Bedeutung und Tragweite einer Organ- oder Gewebespende zu erkennen, gelten veränderte Regelungen.

Etwa 9.500 Menschen stehen in Deutschland auf der Warteliste für ein Spenderorgan. Die meisten von ihnen warten auf eine Spenderniere. 2018 gab es bundesweit 955 Organspenderinnen und Organspender. Das entspricht 11,5 Organspenden je eine Million Einwohner. In Europa führt Spanien regelmäßig die Statistiken zur Organspende an. 2017 kamen dort auf eine Million Einwohner 46,9 Organspenderinnen und Organspender.

7 Fakten zum Thema Organspende:

  • In 2019 warteten rund 9500 Menschen auf lebensrettende Organe
  • 3 Menschen sterben durchschnittlich jeden Tag
  • In EU-Ranking liegt die Bundesrepublik weit hinter Spanien, Kroatien, Slowenien, Norwegen und Polen
  • In Deutschland spenden durchschnittlich 11,2 Menschen pro einer Millionen Einwohner
  • Spanien liegt mit 48 Organspenden auf eine Millionen Einwohner an der Spitze
  • In 20 der 28 EU-Länder gilt eine Widerspruchslösung
  • Seit 1963 gab es über 135.000 Organtransplantationen in Deutschland

Quelle: Deutsche Stiftung Organspende

 

red

 

So kaufen die Deutschen ein

Es gibt zahlreiche Vorurteile über die Deutschen. Dazu gehört zum Beispiel die besondere Vorliebe für Discounter. Geiz ist geil also, der ganze Fokus auf billig gerichtet. Laut einer aktuellen forsa-Umfrage in Auftrag des Verbraucher- und Ratgeberportal Sparwelt.de stimmt das allerdings nicht für alle Deutschen gleichermaßen.

Demnach gehen 90 Prozent der Deutschen in Supermärkte wie Rewe, Edeka, Kaufland und Co. Danach folgen erst die Discounter wie Aldi, Lidl oder Penny. Dort kauft drei Viertel der Deutschen ein (76 Prozent). Ein Viertel der Deutschen geht außerdem in den Getränkefachhandel (26 Prozent).

Besonders achtsam beim Einkauf sind 23 Prozent der Deutschen, die ihre Lebensmittel auch auf (Wochen-)Märkten und 18 Prozent direkt bei Erzeugern, wie Bauernhöfen und Hofläden, einkaufen. Weitere 16 Prozent gehen in Bio-Supermärkte und Reformhäuser. Die moderne Möglichkeit, sich die Lebensmittel online bei Lieferdiensten und Supermärkten zu bestellen, nehmen (bisher) lediglich 3 Prozent der Befragten in Anspruch.

Was auffällt, aber nachvollziehbar ist: Je mehr Einkommen, desto öfter wird eingekauft, und auch der Einkauf selbst wird exklusiver. Einkommensstarke Deutsche kaufen deutlich häufiger im Getränkefachhandel (37 Prozent vs. 15 Prozent), auf Märkten (24 Prozent vs. 19 Prozent) und direkt bei Erzeugern (25 Prozent vs. neun Prozent) ein. 91 Prozent der Deutschen gehen mindestens ein- bis zweimal pro Woche einkaufen, gut jeder Zehnte (zwölf Prozent) sogar (fast) täglich.

Was geben die Deutschen aus? Für die wöchentlichen Einkäufe geben zwölf Prozent nicht mehr als 40 Euro aus. Jeder vierte Deutsche bezahlt für Lebensmittel und Getränke zwischen 40 und 60 Euro in der Woche. Ein Fünftel (19 Prozent) bezahlt zwischen 80 und 100 Euro und weitere 18 Prozent geben zwischen 60 und 80 Euro aus. Zwischen 100 und 150 Euro in der Woche bezahlen noch 16 Prozent der Deutschen.

Ralf Loweg

Zigarren glimmen in exklusiven Nischen

Laut Statistischem Bundesamt ist der Konsum von Zigarren und Zigarillos stark rückläufig. Demnach ist ein starker Rückgang von 12,1 Prozent auf ein Volumen von 2,7 Millarden Stück gegenüber 3,0 Millarden Stück im Jahr 2018 zu verzeichnen. Dies gilt aber nicht für erlesene Markenware.

Der Geschäftsführer des Bundesverbandes der Zigarrenindustrie (BdZ), Bodo Mehrlein, der die Interessen der mittelständisch strukturierten Hersteller, Importeure und Vertreiber von Zigarren und Zigarillos in Deutschland vertritt, erläutert, dass diese Ausschläge in der Versteuerungsstatistik ausschließlich geprägt sind durch die Entwicklung bei den niedrigpreisigen Eco-Zigarillos. Dieses Segment wurde durch verschiedene finanzpolitische Maßnahmen – dazu gehören unter anderem die Praxis der Mindestbesteuerung sowie die Änderung der Produktdefinition – seit 2007 mehr als halbiert.

Der traditionelle Markt klassischer Zigarren- und Zigarilloprodukte, der auf rund 1.1 Mrd. Stück geschätzt wird, zeigt seit vielen Jahren einen stabilen bis leicht rückläufigen Trend. Damit, so Bodo Mehrlein, behaupten sich diese Produkte in der Nische für anspruchsvolle Genießer.

Peter Wörmann, Vorsitzender des BdZ und selbst Zigarrenhersteller, beschreibt, dass klassische Zigarren und Zigarillos überwiegend von männlichen Konsumenten gehobenen Alters und nur gelegentlich geraucht werden. In Hinblick auf die strengen Regulierungen des gesamten Tabakmarktes fordert er Ausnahmen von weiteren Maßnahmen für das Kulturgut Zigarre/Zigarillo. Zudem gebe es bei diesem Produkt weder ein Problem mit dem Jugendschutz noch mit dem Schmuggel. Die Zigarre ist und bleibt ein exklusives Genussmittel.

Lars Wallerang

Impfungen gewinnen an Akzeptanz

Es gibt zwar Impf-Gegner in Deutschland, doch sind die Befürworter der Schutzimpfungen in der Überzahl. Immer mehr Menschen in Deutschland haben eine positive Einstellung zum Impfen. Dies zeigen die neuen Daten der bundesweiten Repräsentativbefragung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) “Einstellungen, Wissen und Verhalten von Erwachsenen und Eltern gegenüber Impfungen”.

Die Studiendaten belegen, dass sich 77 Prozent der Erwachsenen “befürwortend” oder “eher befürwortend” für eine Impfung aussprechen, 17 Prozent haben teilweise Vorbehalte und sechs Prozent lehnen eine Impfung ab. Damit ist der Anteil der Erwachsenen, die Impfungen befürworten bzw. eher befürworten, gestiegen. Im Jahr 2012 lag er bei 61 Prozent.

“Dass immer mehr Menschen in Deutschland Impfungen positiv gegenüberstehen, ist eine erfreuliche Entwicklung, denn Impfungen sind der bestmögliche Schutz vor ansteckenden Infektionskrankheiten”, sagt Dr. med. Heidrun Thaiss, Leiterin der BZgA. “Unsere Studiendaten belegen aber auch Wissenslücken – so sind die Impfempfehlungen gegen Masern im Erwachsenenalter in der Gruppe der nach 1970 Geborenen nur 28 Prozent der Befragten bekannt.” Hier gelte es, diese Personen zukünftig verstärkt und gezielt zu informieren. “Wir werden unsere qualitätsgesicherten Informationsangebote dahingehend spezifisch weiterentwickeln.”

Ein Teil der Befragten äußert trotz grundsätzlicher Impfbereitschaft Vorbehalte und Ängste gegenüber Impfungen. Mehr als ein Viertel ließ nach eigenen Angaben in den vergangenen Jahren eine oder mehrere anstehende Impfungen nicht durchführen. 29 Prozent begründen dies mit Angst vor Nebenwirkungen und 21 Prozent zweifeln an dem Schutz der Impfung vor einer Krankheit.

Ralf Loweg