Krankenhäuser in Deutschland am Rande der Insolvenz: Grünen-Politiker fordert Soforthilfe

Der Härtefallfonds wird nach Einschätzung der Grünen nicht ausreichen, um Krankenhäuser vor der Insolvenz zu retten. Die Lage der Kliniken sei jetzt schon dramatisch, sagte der Grünen-Politiker Armin Grau dem “Spiegel”. Grau ist in seiner Bundestagsfraktion für Krankenhäuser zuständig.

Die Krankenhäuser brauchten kurzfristig mehr Geld, sagte Grau. Die von der Ampelkoalition geplante Krankenhausreform, zu der Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) im Sommer einen Gesetzentwurf vorlegen will, werde für viele zu spät wirksam. “Wenn wir die Kliniken retten wollen, brauchen wir mehr als eine Reform, die erst in ein paar Jahren wirken wird”, sagte Grau.

Er befürchtet, dass viele Häuser so lange nicht durchhalten werden. Auch Brandenburgs Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) hofft auf baldige Hilfen für insolvenzgefährdete Kliniken: “Viele Krankenhäuser stehen wirklich finanziell mit dem Rücken zur Wand, einige sind akut insolvenzgefährdet”, sagte sie dem “Spiegel”. Laut Deutscher Krankenhausgesellschaft haben 2022 rund 60 Prozent der deutschen Krankenhäuser rote Zahlen geschrieben.

In diesem Jahr, so die Befürchtung, könnten es noch mehr werden.

red

Corona-Epidemie auf dem Rückzug: RKI bewertet Corona-Gefahr neu

Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat die Gefährdung durch Corona für die Bevölkerung herabgestuft. Statt als “hoch” schätzt die Gesundheitsbehörde die Bedrohung nur noch als “moderat” ein. “Übertragung, Krankheitsschwere und Ressourcenbelastung des Gesundheitswesens durch Covid-19 gehen zurück”, schreibt das Institut.

Grund dafür sei unter anderem eine breite Bevölkerungsimmunität, die auf überstandene Infektionen und Impfungen zurückzuführen ist. Bei einer Verschlechterung der Situation, etwa durch das Auftreten einer neuen Variante mit veränderten Eigenschaften, sei allerdings eine Wiederhochstufung der Risikobewertung nicht ausgeschlossen. Aktuell würden zusätzlich zu Covid-19 die epidemische Ausbreitung von saisonaler Influenza und RSV-Erkrankungen in der Bevölkerung zur Krankheitslast durch akute respiratorische Erkrankungen beitragen.

“Die weitere Entwicklung dieser Situation muss bei der Bewertung der Gefährdung für die Gesundheit der Bevölkerung insgesamt und fortlaufend berücksichtigt werden”, schreibt die Behörde. “Das größte Risiko für schwere Erkrankungen betrifft Menschen höheren Alters, mit Vorerkrankungen oder unzureichendem Immunschutz. Insbesondere der Eintrag von Infektionen in Alten- und Pflegeheime und in Krankenhäuser sollte daher weiterhin soweit wie möglich vermieden werden.”

Eine Vermeidung von Infektionen sei weiterhin Sinnvoll – auch wegen möglicher Langzeitfolgen. Bei Symptomen einer neu auftretenden Atemwegserkrankung wie beispielsweise Schnupfen, Halsschmerzen oder Husten empfiehlt das RKI daher, Kontakte zu meiden und bei Bedarf die hausärztliche Praxis zu kontaktieren. Diese Empfehlung gelte für alle akuten Atemwegserkrankungen.

Das Robert-Koch-Institut rät zudem, sich impfen zu lassen und zur Reduktion des Infektionsrisikos Abstand zu halten, Hygiene zu beachten, in Innenräumen Masken zu tragen und regelmäßig zu lüften.

red

Die Corona-Zahlen vor dem Wochenende

Quelle: RKi

Laut dem RKI wurden im Kreis Ludwigsburg insgesamt 68 neue Fälle gemeldet, verglichen mit 73 am Vortag. Die aktuelle Inzidenz beträgt 62,4, was ebenfalls einen Anstieg gegenüber dem Vortag (59,4) darstellt.

Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit Corona im Kreis Ludwigsburg wird unverändert mit mindestens 763 angegeben. (03.02..2023, 03:08 Uhr).

Wegen der aktuellen Entwicklung der Pandemie und gesunkener Nachfrage nach Informationen hat das Landratsamt zum 23. Dezember den Betrieb des Corona-Dashboards und der Corona-Hotline eingestellt.

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RKI meldet bundesweit 13357 Corona-Neuinfektionen – Inzidenz steigt auf 93,1

Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat am frühen Freitagmorgen vorläufig 13.357 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das waren 1,5 Prozent oder 202 Fälle mehr als am Freitagmorgen vor einer Woche. Die Inzidenz stieg laut RKI-Angaben von gestern 92,1 auf heute 93,1 neue Fälle je 100.000 Einwohner innerhalb der letzten sieben Tage.

Insgesamt geht das Institut laut der vorläufigen Zahlen derzeit von rund 220.000 aktiven Corona-Fällen mit Nachweis aus, das sind etwa 22.500 weniger als vor einer Woche. Außerdem meldete das RKI nun 151 Tote binnen 24 Stunden in Zusammenhang mit dem Virus. Innerhalb der letzten sieben Tage waren es 702 Todesfälle, entsprechend durchschnittlich 100 Todesfällen pro Tag (Vortag: 104).

Damit erhöhte sich die Zahl der Todesfälle binnen 24 Stunden auf 166.016. Insgesamt wurden bislang 37,81 Millionen Menschen in Deutschland positiv auf das Coronavirus getestet. Da es sich für den heutigen Tag um vorläufige Zahlen handelt, könnten diese später noch vom RKI korrigiert werden.

red

Inzidenz im Kreis Ludwigsburg steigt weiter – die Zahlen am Donnerstag

Laut dem RKI wurden im Kreis Ludwigsburg insgesamt 73 neue Fälle gemeldet, verglichen mit 96 am Vortag. Die aktuelle Inzidenz beträgt 55,4, was ebenfalls einen Anstieg gegenüber dem Vortag (55,4) darstellt.

Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit Corona im Kreis Ludwigsburg wird unverändert mit mindestens 763 angegeben. (02.02..2023, 03:08 Uhr).

Quelle: RKI

Wegen der aktuellen Entwicklung der Pandemie und gesunkener Nachfrage nach Informationen hat das Landratsamt zum 23. Dezember den Betrieb des Corona-Dashboards und der Corona-Hotline eingestellt.

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RKI meldet 16957 Corona-Neuinfektionen – Inzidenz steigt weiter

Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat am frühen Donnerstagmorgen vorläufig 16.957 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das waren 23 Prozent oder 3.150 Fälle mehr als am Donnerstagmorgen vor einer Woche. Die Inzidenz stieg laut RKI-Angaben von gestern 88,3 auf heute 92,1 neue Fälle je 100.000 Einwohner innerhalb der letzten sieben Tage.

Insgesamt geht das Institut laut der vorläufigen Zahlen derzeit von rund 217.700 aktiven Corona-Fällen mit Nachweis aus, das sind etwa 28.100 weniger als vor einer Woche. Außerdem meldete das RKI nun 154 Tote binnen 24 Stunden in Zusammenhang mit dem Virus. Innerhalb der letzten sieben Tage waren es 726 Todesfälle, entsprechend durchschnittlich 104 Todesfällen pro Tag (Vortag: 101).

Damit liegt die Zahl der Todesfälle nun bei 165.865. Insgesamt wurden bislang 37,8 Millionen Menschen in Deutschland positiv auf das Coronavirus getestet. Da es sich für den heutigen Tag um vorläufige Zahlen handelt, könnten diese später noch vom RKI korrigiert werden.

red

Zunahme schwerer Krebserkrankungen befürchtet: Verband besorgt über weiteren Rückgang von Vorsorgeuntersuchungen

Die Vorsitzende des AOK-Bundesverbandes, Carola Reimann, zeigt sich besorgt über den Rückgang an Vorsorgeuntersuchungen und warnt daher vor einer drohenden Zunahme schwerer Krebserkrankungen. “Durch mangelnde Früherkennung und ausgefallene Behandlungen kann es sein, dass wir gerade bei Krebserkrankungen eine Bugwelle von zusätzlicher Krankheitslast vor uns herschieben”, sagte Reimann den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Donnerstagausgaben). Besorgniserregend sei etwa die Entwicklung bei den Darmkrebs-Operationen: Sie seien im vergangenen Jahr um 16 Prozent gegenüber dem Vor-Pandemie-Zeitraum zurückgegangen.

Besonders alarmierend sei zudem der Rückgang bei den Vorsorgeuntersuchungen, vor allem bei der Krebs-Früherkennung: Die bereits vorliegenden Daten aus 2022 zeigten, dass die Zahl der Vorsorgeuntersuchungen im ersten Halbjahr insbesondere bei Gebärmutterhalskrebs und Hautkrebs um jeweils elf Prozent gegenüber 2019 zurückgegangen seien. “Die Zahl der Vorsorgeuntersuchungen ist bislang nicht wieder auf das alte, vorpandemische Niveau zurückgekommen”, so Reimann. Wer Vorsorgeuntersuchungen nicht wahrnehme, erhöhe sein Risiko für schwere Krankheitsverläufe.

“Je später eine Erkrankung entdeckt wird, desto schwieriger wird oft die Behandlung”, warnte die Kassen-Chefin. Die Auswertung der Versichertendaten für das Jahr 2022 zeige insgesamt einen “alarmierenden” Trend: Die Zahl der Krankenhausbehandlungen und der Vorsorgeuntersuchungen sei nach 2020 und 2021 auch im dritten Pandemiejahr weiter zurückgegangen. “Bei den Gesamt-Fallzahlen der Klinikbehandlungen hatten wir 2020 einen Rückgang gegenüber dem Vor-Pandemiejahr 2019 um 13 Prozent, ein Jahr später lag der Rückgang bei 14 Prozent. 2022 gingen die Krankenhausfälle bis November um 15 Prozent gegenüber 2019 zurück.” Die Menschen seien aber wahrscheinlich nicht gesünder als früher, so Reimann. Große Sorge bereitet der Kassen-Chefin zudem der Rückgang der Krankenhausfälle bei Herzinfarkten und Schlaganfällen.

Auch hier zeigten die Daten für das vergangene Jahr, dass die Zahl der behandelten Fälle stärker zurückgegangen sei als im ersten und zweiten Pandemie-Jahr. “Wir können uns das nicht hundertprozentig erklären. Offenbar sind aber insbesondere Menschen mit milderen Symptomen oft nicht im Krankenhaus behandelt worden”, so Reimann.

Es gelte weiter der Appell: Bei diesen Notfällen sollten Betroffene unbedingt und ohne Zögern den Rettungsdienst alarmieren. Reimann sieht mehrere Ursachen für diese Entwicklung: Viele Patienten hätten durch die Pandemie ihr Gesundheitsverhalten geändert, viele mieden Arztpraxen und Krankenhäuser aus Angst vor Ansteckung. Stärker aber wirke etwas anderes: Viele Kliniken und Praxen hätten ihre Angebote reduziert, weil das Personal erkrankt war.

“Zunächst vor allem aufgrund der Omikron-Variante, später dann auch wegen der Influenza-Welle”, so die AOK-Chefin. Zudem habe sich der Personalmangel durch die Pandemie weiter verschärft.

red

GKV: Überlastung und mangelhafte Versorgung in Psychiatrischen Kliniken müssen verhindert werden

Der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen GKV kritisiert, dass bundesweit geltende Mindestvorgaben für die Personalstärke in psychiatrischen Krankenhäusern oft nicht eingehalten werden. Das berichtet die “Neue Osnabrücker Zeitung” (Donnerstagsausgabe). 50 Prozent der Krankenhäuser für Kinder- und Jugendpsychiatrie und knapp 40 Prozent der psychiatrischen Krankenhäuser setzten demnach in 2021 weniger Personal zur Versorgung der Patienten ein als vorgeschrieben.

Anlass für die Kritik des GKV sind aktuelle Zahlten des “Instituts für Qualitätssicherung und Transparenz im Gesundheitswesen”. GKV-Vorstandsvorsitzende Doris Pfeiffer sagte dazu: “Mit der ersten Auswertung über die Personalausstattung in der Psychiatrie erhalten wir endlich Transparenz über die Einhaltung der bundesweiten Mindestpersonalvorgaben. Dabei ist festzustellen, dass diese nur von knapp zwei Dritteln der psychiatrischen Kliniken eingehalten werden.”

Die Vorgaben sollten Patienten vor mangelhafter Versorgung und das Personal vor Überlastung schützen, so Pfeiffer. “Wir sprechen bei Mindestvorgaben von einer roten Linie, die nicht unterschritten werden darf, um eine zusätzliche Gesundheitsgefährdung der ohnehin kranken Menschen zu vermeiden.” Dass die Vorgaben nicht eingehalten würden, liege nach Ansicht der Krankenkassen allerdings nicht am Geld.

Die Krankenhäuser erhielten ausreichend Mittel zur Finanzierung des Personals, so die Verbandschefin. Das vereinbarte Personalbudget würde aber auch für andere Zwecke und nicht vollständig für therapeutisches Personal verwendet werden, sagte sie.

red

Inzidenz im Kreis Ludwigsburg steigt auf 55,4 – 96 neue Corona-Fälle

Laut dem RKI wurden im Kreis Ludwigsburg insgesamt 96 neue Fälle gemeldet, verglichen mit 111 am Vortag. Die aktuelle Inzidenz beträgt 55,4, was ebenfalls einen Anstieg gegenüber dem Vortag (51) darstellt.

Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit Corona im Kreis Ludwigsburg wird mit mindestens 763 angegeben. (01.02..2023, 03:08 Uhr).

Screenshot: RKi

Wegen der aktuellen Entwicklung der Pandemie und gesunkener Nachfrage nach Informationen hat das Landratsamt zum 23. Dezember den Betrieb des Corona-Dashboards und der Corona-Hotline eingestellt.

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RKI meldet bundesweit 21060 Corona-Neuinfektionen

Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat am frühen Mittwochmorgen vorläufig 21.060 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das waren 26 Prozent oder 4.323 Fälle mehr als am Mittwochmorgen vor einer Woche. Die Inzidenz stieg laut RKI-Angaben von gestern 82,7 auf heute 88,3 neue Fälle je 100.000 Einwohner innerhalb der letzten sieben Tage.

Insgesamt geht das Institut laut der vorläufigen Zahlen derzeit von rund 216.000 aktiven Corona-Fällen mit Nachweis aus, das sind etwa 37.800 weniger als vor einer Woche. Außerdem meldete das RKI nun 148 Tote binnen 24 Stunden in Zusammenhang mit dem Virus. Innerhalb der letzten sieben Tage waren es 710 Todesfälle, entsprechend durchschnittlich 101 Todesfällen pro Tag (Vortag: 103).

Damit liegt die Zahl der Todesfälle nun bei 165.711. Insgesamt wurden bislang 37,78 Millionen Menschen in Deutschland positiv auf das Coronavirus getestet. Da es sich für den heutigen Tag um vorläufige Zahlen handelt, könnten diese später noch vom RKI korrigiert werden.

red

Ab heute keine Maskenpflicht mehr: Fahren mit den Öffentlichen ohne Maske wieder erlaubt

In vielen Lebensbereichen wurde die Pflicht eine Maske zu tragen bereits aufgehoben. Ab dem heutigen Dienstag (31. Januar 2023) ist das Tragen einer Maske im öffentlichen Nahverkehr in Baden-Württemberg nicht mehr zwingend vorgeschrieben. Fahrgäste im Nahverkehr dürfen ab heute ohne Maske fahren. Gleichzeitig empfiehlt der Verkehrsverbund Stuttgart (VVS) den Fahrgästen weiterhin eine Maske zu tragen, wenn sie sich damit sicherer fühlen oder wenn es wieder voller in den Verkehrsmitteln wird. Im Fernverkehr (ICE und IC) entfällt die Maskenpflicht ebenfalls ab dem 2. Februar 2023.

Die Maskenpflicht wurde im April 2020 als Schutzmaßnahme gegen das sich rasant ausbreitende, neuartige Coronavirus eingeführt. Durch die hohe Impfquote und den großen Immunschutz der Bevölkerung sowie die rückläufigen Infektionszahlen kann die Maßnahme nun aufgehoben werden. Die Behörde setzt auf die Eigenverantwortung der Bürger, sich weiterhin gegenseitig zu schützen und verantwortungsvoll zu handeln, um eine erneute Zunahme der Infektionen zu vermeiden.

red

Suizidhilfegesetz: Parlamentarier für Sterbehilfe ohne Strafe

Die beiden parteiübergreifenden Abgeordnetengruppen, die sich für eine liberale Regelung bei der Sterbehilfe einsetzen, wollen ihre unterschiedliche Gesetzespläne zusammenführen und einen gemeinsamen Antrag vorlegen. Das berichtet das “Redaktionsnetzwerk Deutschland” (Dienstagausgaben) unter Berufung auf “Kreise der beteiligten Parlamentarier”. “Wir müssen unsere Kräfte bündeln, um eine Mehrheit für unsere Position im Bundestag zu erreichen”, hieß es demnach.

Nur durch einen gemeinsamen Antrag könne verhindert werden, dass sich bei der für das Frühjahr geplanten Abstimmung die Anhänger einer sehr restriktiven Linie durchsetzen. Für eine liberale Regelung setzt sich zum einen die Gruppe um die Abgeordneten Katrin Helling-Plahr (FDP), Petra Sitte (Linke) und Helge Lindh (SPD) ein, die auch von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) mitgetragen wird. Ihr Gesetzentwurf für ein “Suizidhilfegesetz” sieht eine Regelung außerhalb des Strafrechtes vor.

Konkret ist der Aufbau eines Netzes von staatlich anerkannten Beratungsstellen geplant, die Sterbewillige ergebnisoffen aufklären und ihnen auch Alternativen zum Freitod aufzeigen. Ärzten soll es frühestens zehn Tage nach einer solchen Beratung erlaubt sein, Medikamente zur Selbsttötung zu verschreiben. Eine Parlamentariergruppe um die Grünen-Abgeordneten Renate Künast und Katja Keul verfolgt ebenfalls einen liberalen Ansatz.

Der Gesetzentwurf differenziert aber danach, ob die Betroffenen ihren Tod wegen einer schweren Krankheit anstreben oder aus anderen Gründen. Dann gelten höhere Anforderungen für eine Verschreibung von todbringenden Medikamenten. Dagegen steht der Gesetzentwurf der Abgeordneten um den SPD-Politiker Lars Castellucci.

Die Gruppe will die auf Wiederholung angelegte, sogenannte geschäftsmäßige Suizidassistenz, in Anlehnung an eine 2015 beschlossene, aber 2020 vom Bundesverfassungsgericht gekippte Neuregelung erneut im Strafrecht verbieten. Nur unter strengen Bedingungen, zu denen eine zweifache ärztliche Begutachtung gehört, soll die Beihilfe ausnahmsweise erlaubt werden.

red

Immer mehr Apotheken geben auf

Die Zahl der Apotheken in Deutschland sinkt – und zwar immer schneller. Im vergangenen Jahr gaben knapp 400 Betriebe für immer auf, wie der Branchendienst Apotheke Adhoc unter Berufung auf Zahlen der Apothekerkammern berichtet.

Zum Jahresende gab es in ganz Deutschland noch 18.070 Apotheken. Unter dem Strich verschwanden 391 Betriebsstätten, damit wurde der bisherige Rekord von 348 Schließungen aus dem Jahr 2019 gebrochen.

In einigen Bundesländern war die Entwicklung besonders auffällig: So gab es in Bayern 84 Apotheken weniger. Das ist nicht nur mehr als der bisherige Höchstwert von 54 Schließungen im Freistaat im Jahr 2019, sondern auch bundesweiter Allzeitrekord.

In einzelnen Bundesländern sank die Zahl unter relevante Schwellen: So gibt es in Bayern erstmals weniger als 2900 Apotheken, in Niedersachsen weniger als 1800, in Hessen weniger als 1400 und in Rheinland-Pfalz weniger als 900. In Baden-Württemberg fehlen drei Schließungen zur Grenze von 2300 Apotheken.

Die Zahl von 18.000 Apotheken bundesweit wird wohl schon in den kommenden Wochen unterschritten. In den vergangenen zehn Jahren ist die Apothekenzahl damit um 13,6 Prozent zurückgegangen. Das sind 2851 Apotheken weniger als 2012. Höchststand war 2009 mit 21.600 Apotheken.

mp/asg