Einzelhandel steigert Rekordumsatz aus dem Vorjahr noch weiter

Der Einzelhandel in Deutschland hat seinen Rekordumsatz aus dem Jahr 2021 in 2022 noch weiter gesteigert, konnte die Inflation dabei aber nicht ausgleichen. Laut Schätzung des Statistischen Bundesamtes (Destatis) wurde nominal 8,2 Prozent mehr Umsatz gemacht als im Vorjahr, preisbereinigt waren es aber 0,3 Prozent weniger Umsatz. Im Jahr 2021 war der bisher höchste Jahresumsatz seit Beginn der Zeitreihe erzielt worden.

Der Versand- und Interneteinzelhandel war im Jahr 2022 mit einem Umsatzminus von nominal 3,2 Prozent deutlich rückläufig, allerdings hatte diese Branche während der Coronakrise enorme Umsatzzuwächse erzielt. Dagegen verzeichnete der Einzelhandel ohne Tankstellen und Verkauf von Brennstoffen, wie beispielsweise Heizöl, im Jahr 2022 im Vergleich zum Vorjahr nominal einen Zuwachs von gut 7,3 Prozent, preisbereinigt aber ein Umsatzminus von 0,3 Prozent.

red

Deutsche Ernährungsindustrie steigert Umsatz deutlich bei gleichzeitig weniger Absatz

Der Absatz der deutschen Ernährungsindustrie ist im Oktober 2022 im Vergleich zum Vorjahresmonat um fünf Prozent gesunken. Zwar erwirtschaftete die Branche im Oktober 2022 einen Umsatz von insgesamt 18,9 Milliarden Euro und steigerte damit das Vorjahresergebnis nominal um 17,3 Prozent. Das Umsatzplus resultierte jedoch hauptsächlich aus steigenden Verkaufspreisen im In- und Ausland, wie die Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie mitteilte.

Auf dem Inlandsmarkt hätten die Lebensmittelhersteller einen Umsatz von 12,1 Milliarden Euro erwirtschaftet und das Vorjahresergebnis damit nominal um 18,5 Prozent ausgebaut. Bei steigenden Verkaufspreisen von 23,3 Prozent verzeichnete die Branche nach Verbandsangaben einen Rückgang beim Absatz von 3,8 Prozent. Das Auslandsgeschäft hätten die Hersteller preisbedingt lediglich nominal ausbauen können.

Das Umsatzergebnis habe 6,8 Milliarden Euro betragen und sei somit um 15,3 Prozent im Vorjahresvergleich gestiegen. Das nominale Umsatzplus beruhte auf steigenden Ausfuhrpreisen von 23,9 Prozent, während der Absatz mit minus 6,9 Prozent rückläufig war, so die Bundesvereinigung. Der kalender- und saisonbereinigte Produktionsindex sei im Oktober im Vergleich zum Vorjahr um minus 1,1 Prozent gesunken.

Der Verband sieht vor allem steigende Rohstoffkosten als Belastung für die Lebensmittelunternehmen. Im November 2022 war der HWWI-Rohstoffpreisindex für Nahrungs- und Genussmittel um 5,0 Prozent im Vormonatsvergleich gestiegen, sodass er mit plus 24,6 Prozent über dem Vorjahreswert weiter auf sehr hohem Niveau liegt. Zudem belasteten Energiekosten aus Rohöl, Gas oder Kohle die Ernährungsindustrie.

Der Teilindex der Energierohstoffe des HWWI bildet diese ab. Er sank zwar deutlich um 5,0 Prozent im Vergleich zum Vormonat, verharrt aber mit einem Plus von 109,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr weiterhin auf sehr hohem Niveau.

red

Lage deutscher Autohersteller und Ihrer Zusteller bleibt angespannt

München – Die Geschäftslage der deutschen Autohersteller und ihrer Zulieferer ist im Dezember angespannt geblieben. Der vom Ifo-Institut gemessene Indikator stieg auf +1,5 Punkte, nach -1,5 im November. “Die deutsche Autoindustrie insgesamt scheint heute besser aufgestellt zu sein als im Spätsommer 2022”, sagte Oliver Falck, Leiter des Ifo-Zentrums für Industrieökonomik und neue Technologien.

Dennoch bleiben die Erwartungen für die kommenden Monate zurückhaltend. Noch im September hatte die Autobranche eine massiv einbrechende Ertragslage für das zweite Halbjahr erwartet. Vor allem bei den Autoherstellern kommt laut Ifo die Zuversicht zurück.

Die Nachfrage war weniger zurückgegangen als im November. Die Auftragslage stabilisierte sich und die Hersteller waren deutlich zufriedener mit ihrem Auftragsbestand. “Alle Autobauer leiden jedoch weiterhin unter einem Mangel an Vorprodukten”, sagte Falck.

Dadurch konnten einige Aufträge nicht abgearbeitet werden. Für die nächsten Monate erwarten sie, mehr produzieren zu können. Die Situation unter den Zulieferern bleibt jedoch angespannt.

Die Indikatoren für Lage und Geschäftserwartungen blieben auch im Dezember im Negativen. “Aber zumindest die Versorgung mit Vorprodukten entspannt sich geringfügig”, so Falck. Im Dezember berichteten nur noch 55 Prozent der Zulieferer von Problemen bei der Anlieferung von Rohmaterialien.

Das ist der kleinste Anteil seit Beginn dieser Frage im August 2021.

red

Island am teuersten: Gebühren fürs Geldabheben im Ausland unterscheiden sich erheblich

Die Kosten fürs Geldabheben an Automaten im Ausland unterscheiden sich deutlich. Dies ergab die Untersuchung eines Anbieters von Multi-Währungs-Konten in 173 Ländern, über die die Zeitungen der Funke-Mediengruppe berichten. Am teuersten ist das Bargeldziehen in Europa demnach in Island, wo im Schnitt 8,88 Prozent des Geldbetrags als Gebühren fällig werden.

Wer beispielsweise 350 Euro mit der Debit- oder Kreditkarte abhebt, muss somit im Schnitt knapp 31 Euro Gebühren bezahlen. Am günstigsten ist die Abhebegebühr in Zypern, wo lediglich 0,36 Prozent verlangt werden. Auf Platz 2 nach Island ist die Türkei mit einem Gebührensatz von 3,5 Prozent am teuersten, gefolgt von Albanien mit 1,81 Prozent und Kroatien mit 1,77 Prozent sowie Tschechien mit 1,57 Prozent

In Österreich werden laut Studie 1,02 Prozent fällig, in Spanien 0,99 Prozent und in Griechenland 0,97 Prozent. In Norwegen zahlt man etwa 0,54 Prozent der Abhebesumme. Deutschland zählt zu den eher günstigen Staaten – hierzulande werden im Schnitt 0,47 Prozent Gebühren fällig.

Richtig kostspielig ist das Geldabheben außerhalb Europas in Argentinien. Dort müssen 16 Prozent der abgehobenen Summe als Gebühr bezahlt werden. Das Land ist zugleich der Spitzenreiter des weltweiten Rankings.

Mit etwas Abstand auf Platz 2 landen der afrikanische Inselstaat Sao Tomé sowie Príncipe mit einer Abhebegebühr von 9,98 Prozent. Island ist mit seiner Abhebegebühr der drittteuerste Anbieter weltweit.

red

Böller und Raketen: Wer haftet für Schäden am PKW ?

Der Jahreswechsel am vergangenen Samstag ging wieder mit reichlich Silvesterfeuerwerk einher. Wer keinen sicheren Garagenstellplatz hatte, musste mit Schäden bei dem auf der Straße geparkten PKW rechnen. Das Rechtsportal anwaltauskunft.de informiert, wer für Fahrzeugschäden haftet.

“Grundsätzlich gilt das Verursacherprinzip”, so Swen Walentowski, Sprecher der Deutschen Anwaltauskunft. Die Person, die die Rakete oder den Böller gezündet hat, müsse also für die Schäden aufkommen. Gerade in belebten Wohngegenden ist die verursachende Person an Silvester aber meist nicht zu ermitteln – oder der Schaden bleibt bis zum Folgetag unbemerkt.

“Wenn niemand für den Schaden haftbar gemacht werden kann, erstattet die Teilkaskoversicherung Brand-, Explosions- und Glasbruchschäden”, erläutert der Rechtsanwalt. Bei mutwilligen Vandalismusschäden greife hingegen nur die Vollkaskoversicherung. Dies könne jedoch eine höhere und damit teurere Einstufung in der Schadenfreiheitsklasse zur Folge haben. Bei einer Teilkaskoversicherung sei eine Hochstufung nicht möglich.

“Ohne Voll- und Teilkasko bleibt man auf den Kosten sitzen”, informiert Walentowski. In jedem Fall solle man den Schaden bei der Polizei anzeigen und Fotos für die Versicherung machen. Sinnvoll sei es, mit anwaltlicher Hilfe einen Anspruch auf Schadensersatz zu prüfen.

mid/asg

Dezember-Inflation sinkt auf 8,6 Prozent

Der starke Anstieg der Verbraucherpreise in Deutschland hat sich im Dezember abgeschwächt. Die Inflationsrate wird voraussichtlich 8,6 Prozent betragen, teilte das Statistische Bundesamt am Dienstag mit. Im November hatte die Teuerung noch bei 10,0 Prozent gelegen.

Hintergrund für den Rückgang sei unter anderem die sogenannte “Dezember-Soforthilfe”, so die Statistiker. Der “konkrete Effekt” lasse aber noch nicht darstellen. Innerhalb eines Monats sanken die Preise in Deutschland von November bis Dezember um 0,8 Prozent.

Die Preise für Energie beeinflussten die Inflationsrate weiter erheblich, wenn auch weniger stark als in den Vormonaten. Im letzten Monat des Jahres waren die Energiepreise 24,4 Prozent höher als im Vorjahresmonat. Auch die Preise für Nahrungsmittel stiegen im mit +20,7 Prozent überdurchschnittlich.

Dienstleistungen verteuerten sich binnen eines Jahres um 3,9 Prozent, Wohnungsmieten um 1,9 Prozent. Detaillierte Informationen will das Bundesamt mit den endgültigen Ergebnissen am 17. Januar veröffentlichen.

red

Materialengpässe in Industrie deutlich zurückgegangen

München – Die Materialknappheit in der deutschen Industrie hat sich merklich entspannt. Im Dezember berichteten darüber 50,7 Prozent der befragten Firmen, nach 59,3 Prozent im November, so eine Erhebung des Münchner Ifo-Instituts. Das ist der dritte Rückgang in Folge.

“Eine Auflösung der Engpässe scheint sich nun in vielen Branchen abzuzeichnen”, sagte Klaus Wohlrabe, Leiter der Ifo-Umfragen. “Dies wird die Konjunktur in den kommenden Monaten stützen. Abhängig von der Entwicklung der Corona-Lage in China kann es aber auch wieder zu Rückschlägen bei den Engpässen kommen.”

In nahezu allen Branchen der Industrie ist die Anzahl der Firmen mit Materialengpässen gesunken. Die aktuellen Werte liegen jedoch teilweise noch immer deutlich über ihren langfristigen Mittelwerten. Am stärksten sind weiterhin der Maschinenbau und die Automobilbranche betroffen, wo jeweils rund 75 Prozent von Problemen berichten.

In der Elektroindustrie sind es rund 63 Prozent. Das Papiergewerbe ist mit 11,3 Prozent gegenwärtig am wenigsten betroffen.

red

Kinderschutzbund fordert Sofortzuschlag für jedes Kind in Armut

Der Präsident des Deutschen Kinderschutzbunds, Heinz Hilgers, will Kindern, die in Armut aufwachsen, mehr finanzielle Unterstützung zukommen zu lassen. “Für jedes anspruchsberechtigte Kind schlage ich einen Sofortzuschlag von 100 Euro vor”, sagte er der “Rheinischen Post”. Es müsse ein System in Zeiten der Inflation geben, die Regelsätze früher zu erhöhen.

In Deutschland gelte als armutsgefährdet, wer in einem Haushalt lebt, in dem das Einkommen weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens (Median) betrage. Demnach seien 21 Prozent der Kinder von Armut betroffen. “Noch vor zehn Jahren waren es 18 Prozent, 20 Jahre zuvor war es weniger als 13 Prozent”, sagte Hilgers.

“Wir haben eine kontinuierliche Steigerung der Kinderarmut in unserem Land. Wenn nicht endlich etwas geschieht, wird 2023 jedes vierte Kind von Armut betroffen sein.” Auch die Erhöhung des Mindestlohnes und die Einführung des Bürgergeldes würden daran nicht viel ändern, kritisiert der Kinderschutzbund-Präsident.

red

Minister Özdemir will Straffreiheit für “Containern” von Lebensmitteln

Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) spricht sich dafür aus, dass das sogenannte “Containern” in Deutschland straffrei wird. “Wer noch verzehrfähige Lebensmittel aus Abfallbehältern retten will, sollte dafür nicht belangt werden”, sagte Özdemir der “Rheinischen Post”. Er glaube, “wir alle wünschen uns, dass sich unsere Polizei und Gerichte stattdessen um Verbrecherinnen und Verbrecher kümmern”.

Nach wie vor landeten “viel zu viele Lebensmittel im Müll, insgesamt rund elf Millionen Tonnen und mehr als die Hälfte leider in privaten Haushalten”, so Özdemir. “Es gibt deshalb nicht die eine Lösung, um das Problem der Lebensmittelverschwendung mit einem Schlag zu lösen. Wir müssen deshalb pragmatisch schauen, wo wir ansetzen können.”

Das Mitnehmen von Lebensmitteln aus Müllcontainern von Supermärkten kann in Deutschland als Diebstahl bestraft werden. Das Bundesverfassungsgericht hatte dies im Jahr 2020 bestätigt, aber gleichzeitig eine politische Entscheidung angemahnt.

red

Bundesegierung will mit 750 Millionen Euro Handwerker-Mangel beheben

Die Bundesregierung will mit 750 Millionen Euro junge Menschen in der Ausbildung fördern und damit den Mangel an Handwerkern abmildern. Der “Bild” (Montagausgabe) sagte Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP): “Gerade das Handwerk nimmt unsere Zukunft buchstäblich in die Hand. Handwerk und andere Ausbildungsberufe müssen wieder den Stellenwert erhalten, den sie verdienen. Wir wollen dort die Talente fördern und moderne Lernorte für moderne Berufe schaffen. Bis 2026 investieren wir dafür insgesamt rund 750 Millionen Euro.” Zusätzlich wolle die Regierung “auch mehr Fachkräfteeinwanderung organisieren”.

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) kündigte ebenfalls mehr Fachkräfteeinwanderung an. Heil forderte deshalb gegenüber “Bild”: “Wir brauchen konsequente Berufsorientierung an allen Schulformen. Wir stärken die Möglichkeiten für Aus- und Weiterbildung, machen es Frauen leichter, Beruf und Familie zu vereinbaren und wir erleichtern es Fachkräften aus dem Ausland, in Deutschland zu arbeiten. Das ist unser Rezept, um wirtschaftlich stark zu bleiben.”

red