Was Sie über Wohngeld wissen sollten

Viele Menschen haben nicht genug Geld, um sich eine Wohnung leisten zu können. Das Wohngeld kann helfen. Doch viele Bundesbürger scheuen sich, diese Unterstützung zu beantragen. Mit der Wohngeldreform, die seit Anfang 2020 in Kraft getreten ist, steht mehr Geld zur Verfügung. ARAG-Experten sagen, wer Anspruch auf Wohngeld hat und wie man den Zuschuss beantragen kann.

Was ist Wohngeld? Wohngeld ist ein staatlicher Zuschuss zu den Wohnkosten, der seit mehr als 50 Jahren an einkommensschwache Bundesbürger ausgezahlt wird. Es muss allerdings beantragt werden. Mieter erhalten es als Mietzuschuss. Eigentümer, die ihre Immobilie selbst nutzen, bekommen einen so genannten Lastenzuschuss.

Wer bekommt Wohngeld? Wohngeld kann bekommen, wessen Einkommen nicht ausreicht, um selbst die Kosten für den Wohnraum – egal, ob Mietwohnung oder eigene Immobilie – zu tragen. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes Destatis bezogen bis Ende 2017 rund 592.000 Haushalte Wohngeld.

Wer hat keinen Anspruch auf Wohngeld? Wer über ein gewisses Vermögen aus Bargeld, Sparguthaben, Wertpapieren oder Ähnlichem verfügt, bekommt kein Wohngeld. Die Grenze liegt bei 60.000 Euro für das erste Haushaltsmitglied und 30.000 Euro bei jeder weiteren Person, die im Haushalt lebt. Wer bereits sogenannte Transferleistungen wie beispielsweise Arbeitslosengeld II, Grundsicherung oder Hilfe zum Lebensunterhalt erhält, hat auch keine Chance auf Wohngeld, da die Wohnkosten bereits mit dieser Transferleistung abgedeckt sind.

Wie hoch ist das Wohngeld? Bislang waren für einen durchschnittlichen Zwei-Personen-Haushalt im Schnitt 145 Euro pro Monat drin. Ab 2020 sollen durchschnittlich 190 Euro monatlich möglich sein.

Und: Gemeinden bieten Unterstützung beim Ausfüllen des Antrags an. Sie sind nach Angaben der ARAG-Experten sogar zur Hilfe verpflichtet.

Ralf Loweg

Blackout: Wenn uns der Strom ausgeht

 Ohne Strom geht heute nichts mehr. Fällt er einmal für längere Zeit aus, sind die meisten Deutschen darauf überhaupt nicht vorbereitet. Das zeigt eine repräsentative Umfrage im Auftrag des Vergleichsportals Verivox.

66 Prozent der Befragten geben an, sich noch nie mit dem Thema Stromausfall befasst zu haben. Doch selbst wer sich damit gedanklich beschäftigt, unternimmt in der Regel wenig: Die meisten davon haben selbst keine konkreten Vorbereitungen getroffen. Dabei hält die Mehrheit aller Befragten eigene Vorbereitungen auf einen möglichen Blackout für sinnvoll, auch weil sie öffentlichen Stellen diese Aufgabe mehrheitlich nicht zutrauen.

56 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass die Behörden und Verantwortlichen nicht gut oder unzureichend auf einen Blackout vorbereitet sind. Von einer sehr guten oder guten Vorbereitung gehen nur 13 Prozent der Befragten aus.

Die Mehrheit der Befragten (62 Prozent) hält die Stromversorgung in Deutschland aber für sicher. Zu Recht, denn die durchschnittliche Unterbrechungsdauer liegt hierzulande bei rund 15 Minuten pro Jahr.

Insgesamt ist die Mehrheit der Bevölkerung auf Notfälle eher schlecht vorbereitet. Etwas mehr als ein Drittel (37 Prozent) aller Befragten hat eine Dokumentenmappe mit wichtigen Unterlagen vorbereitet. Nur ein Viertel (27 Prozent) hat eine Erste-Hilfe-Ausrüstung griffbereit.

“Dass nur so wenige Menschen Vorbereitungen für die Ersthilfe getroffen haben, ist alarmierend”, sagt Valerian Vogel von Verivox. “Es muss kein Blackout sein, auch ein medizinischer Notfall im Haushalt oder in der Nachbarschaft kann jederzeit eintreten. Darauf sollten alle vorbereitet sein.”

Ralf Loweg

Mindestlohn steigt auf 9,35 Euro

Der gesetzliche Mindestlohn steigt zum 1. Januar 2020 von 9,19 Euro auf 9,35 Euro je Stunde. Anlässlich der laufenden Debatte zur Höhe des Mindestlohns sagte DGB-Vorstandsmitglied Stefan Körzell am Mittwoch in Berlin:

„Die Mindestlohnkommission berät in diesem Jahr über die nächste Erhöhung. Die Gewerkschaften wollen einen armutsfesten Mindestlohn, der zum Leben reicht. Die in der Debatte genannte Richtgröße von 12 Euro entspricht aktuell ca. 60 Prozent des mittleren Einkommens bei Vollzeitbeschäftigung. Da die Arbeitgeber in der Kommission eine Erhöhung hin zu einem armutsfesten Mindestlohn ablehnen, muss die Politik handeln und das Niveau anpassen. Das Mindestlohngesetz wird in diesem Jahr evaluiert, das sollten die politischen Parteien über Fraktionsgrenzen hinweg entsprechend nutzen. Für weitere, künftige Erhöhungen wäre dann wieder die Mindestlohnkommission verantwortlich.

Der Mindestlohn ist aber nur die unterste Haltelinie, unter der kein Lohn in Deutschland gezahlt werden darf. Die Gewerkschaften wollen zuallererst Gute Arbeit und gute Löhne – und die gibt es nur mit Tarifverträgen. Der Staat als größter Auftraggeber kann und sollte mit Tariftreuegesetzen dafür sorgen, dass seine Aufträge ausschließlich an tarifgebundene Unternehmen vergeben werden und Tarifverträge leichter für allgemeinverbindlich erklärt werden können.“

Beim Mindestlohn gebe es laut Körzell immer noch millionenfach Betrügereien auf Arbeitgeberseite. „Das Potential an kriminellen Arbeitgebern ist enorm. Deshalb müssen die Kontrollen – auch zum Schutz der ehrlichen Arbeitgeber – verstärkt werden. Notwendig sind mehr verdachtsunabhängige Stichproben durch die Finanzkontrolle Schwarzarbeit (FKS). Die Beschäftigten sollten ihre Arbeitszeiten dokumentieren und Verstöße bei der FKS melden. Dafür braucht die beim Zoll angesiedelte Behörde (FKS) aber deutlich mehr Personal. Der geplante Stellenaufwuchs muss schnell realisiert werden.“

2019: Automarkt im Aufwind

Für den deutschen Pkw-Markt war 2019 ein Erfolgsjahr. Insgesamt wurden rund 3,6 Millionen Fahrzeuge neu zugelassen, was einem Plus von 5,0 Prozent entspricht. Das ist die beste Bilanz seit zehn Jahren.

Im Dezember 2019 lagen die Neuzulassungen mit 283.300 Pkw um gleich 20 Prozent über dem Vorjahresniveau. Der Auftragseingang aus dem Inland überschritt im Dezember um knapp 8,0 Prozent das Vorjahresniveau, seit Januar gingen 6,0 Prozent mehr Aufträge ein. Aus dem Ausland kamen im Dezember ebenfalls 8,0 Prozent mehr Aufträge herein, im Gesamtjahr waren es allerdings knapp 2,0 Prozent weniger.

Aufgrund der international schwächeren Nachfrage gingen Produktion und Export zurück: Die deutschen Pkw-Hersteller haben im Dezember 276.400 Fahrzeuge produziert (-7,0 Prozent). Im Gesamtjahr 2019 wurden knapp 4,7 Millionen Pkw hergestellt (-9,0 Prozent). Aus Deutschland exportierten die Hersteller im Dezember 213.400 Pkw (-14 Prozent). Im Jahr 2019 wurden 3,5 Millionen Pkw (-13 Prozent) an Kunden in aller Welt ausgeliefert.

Ralf Loweg

Immobilienpreise klettern weiter

Die Preise für Wohnimmobilien in Deutschland lagen im 3. Quartal 2019 durchschnittlich 4,9 Prozent höher als im 3. Quartal 2018. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, verteuerten sich vor allem Eigentumswohnungen (+9,0 Prozent) und Ein- und Zweifamilienhäuser (+7,5 Prozent) in den sieben größten Metropolen (Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt am Main, Stuttgart und Düsseldorf).

In den anderen kreisfreien Großstädten ab 100.000 Einwohnern stiegen die Preise für Häuser um 7,8 Prozent, die Preise für Eigentumswohnungen um 5,8 Prozent an. In städtischen Kreisen außerhalb von kreisfreien Großstädten wurden Preissteigerungen von 5,1 Prozent für Ein- und Zweifamilienhäuser und 4,5 Prozent für Eigentumswohnungen beobachtet.

Ralf Loweg

Viele Krankenkassen erhöhen die Beiträge

Zum 1. Januar 2020 haben 25 der rund 100 gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) in Deutschland ihre Zusatzbeiträge erhöht. Obwohl Erhöhungen bei großen Kassen ausgeblieben sind, sind insgesamt etwa 2,4 Millionen Versicherte betroffen. Dem stehen Beitragssenkungen bei nur zwei GKV gegenüber, von denen weniger als eine Million Versicherte profitieren.

“Durch das Milliardendefizit in der gesetzlichen Krankenversicherung aus dem Vorjahr werden spätestens 2021 weitere Kassen ihre Zusatzbeiträge erhöhen müssen”, sagt Dr. Ansgar Lamersdorf, Geschäftsführer gesetzliche Krankenversicherung bei Check24.

Im Schnitt haben die gesetzlichen Krankenkassen 2019 etwa 0,99 Prozent Zusatzbeitrag verlangt. Wären alle gesetzlich Versicherten zur günstigsten bundesweit tätigen Kasse mit 0,39 Prozent Zusatzbeitrag gewechselt, hätten sie 4,5 Milliarden Euro gespart.

Die Beitragsbemessungsgrenze ist 2020 von 54.450 Euro auf 56.250 Euro gestiegen. Bei einem durchschnittlichen Zusatzbeitrag von 1,1 Prozent kommen auf Mitglieder der Krankenkassen, die den vollen Beitrag bis zur Bemessungsgrenze zahlen, zusätzliche Kosten von 282,60 Euro pro Jahr zu. Die eine Hälfte davon müssen sie selbst tragen, die andere Hälfte der Arbeitgeber.

Je nach Bundesland wählen Verbraucher aus mindestens 41 öffentlich zugänglichen Krankenkassen. 2020 profitieren Versicherte in Bayern, Hessen und Niedersachsen am stärksten vom Wettbewerb. Dort verlangt die günstigste Kasse nur 0,39 Prozent Zusatzbeitrag, die teuerste 2,2 Prozent. So spart ein gesetzlich Versicherter mit einem Jahreseinkommen von 56.250 Euro bei einem Krankenkassenwechsel bis zu 509 Euro im Jahr.

Ralf Loweg

Airbus überflügelt Boeing

Das Duell über den Wolken hat Airbus gewonnen. Denn der Flugzeugbauer Airbus hat im Geschäftsjahr 2019 den Rivalen Boeing überflügelt. Laut Medienberichten lieferte der europäische Konzern 863 Maschinen aus.

Damit steigerte Airbus die Zahl seiner Auslieferungen gegenüber 2018 um rund acht Prozent. Damals lieferte der Flugzeugbauer 800 Maschinen aus. Boeing hingegen hatte im Zeitraum von Januar bis November 2019 lediglich 345 Maschinen an seine Kunden gebracht.

Der US-Flugzeugbauer leidet massiv unter dem Flugverbot für das Unglücksmodell 737 MAX. Im November 2019 hatte Airbus mit der A320-Familie die Boeing 737 als meistverkauftes Flugzeugmodell verdrängt. Die Boeing 737 MAX sollte die Erfolgsgeschichte der 737 fortschreiben. Im Dezember 2019 stoppte der Hersteller dann aber die Produktion des Krisen-Modells, kurze Zeit später musste der Konzernchef Dennis Muilenburg zurücktreten.

Ralf Loweg

Wohin mit dem Weihnachtsbaum?

Das kann schon mal passieren. Besonders Traditionalisten, die den Weihnachtsbaum bis in den Februar stehen lassen, sind für die offizielle Abholung zu spät dran. Wohin also mit der Tanne?

Dann können Verbraucher den Weihnachtsbaum immer noch zur städtischen oder kommunalen Sammelstelle bringen. Unter Umständen nehmen auch Zoos und Tierparks gerne die Tanne. Die nach ätherischen Ölen duftenden Nadeln schmecken nicht nur Wildrindern und Ziegen, sondern auch Kamelen und Elefanten.

Wer sich für einen künstlichen Weihnachtsbaum entschieden hat, ist in der Nachweihnachtszeit klar im Vorteil. Das Imitat wird nach dem Gebrauch zusammengefaltet oder auseinandergebaut und bis zum kommenden Weihnachtsfest im Keller oder Abstellraum deponiert.

Doch auch wer auf das natürliche Grün samt Nadelduft nicht verzichten möchte, muss sich nicht um jeden Preis um die Entsorgung Gedanken machen. Kaufen Sie einen Weihnachtsbaum mit Wurzeln. Der kann direkt nach dem Fest ins Freiland gepflanzt werden.

Bei Rotfichten und Kiefern sind die Erfolgsaussichten laut ARAG-Experten am besten. Nordmanntannen überleben den Umzug in die geheizte Wohnung und dann wieder nach draußen nicht immer. Wenn die Nadelbäume aber nur kurz drinnen und nicht direkt neben der Heizung stehen, sind die Chancen gut.

Ralf Loweg

Rekord auf dem Arbeitsmarkt

Der deutsche Arbeitsmarkt startet mit guten Nachrichten ins neue Jahr. So standen 2019 im Durchschnitt rund 45,3 Millionen Personen in Lohn und Brot. Nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) lag die Zahl der Erwerbstätigen damit um 402.000 Personen oder 0,9 Prozent höher als im Vorjahr. Damit setzt sich der seit 14 Jahren anhaltende Anstieg der Erwerbstätigkeit fort, jedoch mit leicht abgeschwächter Dynamik.

Eine gesteigerte Erwerbsbeteiligung der inländischen Bevölkerung sowie die Zuwanderung ausländischer Arbeitskräfte überwogen die Effekte des demografischen Wandels. Das führte dazu, dass 2019 die höchste Erwerbstätigenzahl seit der Wiedervereinigung im Jahr 1991 erreicht wurde, erklären die Statistik-Experten.

Ralf Loweg

Flugausfälle: Diese Airlines sollten Sie meiden

Im Schnitt sind mehr als 4.000 Fluggäste in Deutschland jeden Tag von Flugausfällen betroffen. Doch bei welchen Airlines bleiben eigentlich am meisten Fluggäste am Boden? Dieser Frage ist Europas “AirHelp” jetzt auf den Grund gegangen. Dafür hat das Fluggasthelfer-Portal sämtliche Flugausfälle von 20 der größten Airlines in Deutschland zwischen dem 1. Januar und dem 31. Oktober 2019 analysiert.

Demnach erlebten mehr als eine Million Passagiere während des Analyse-Zeitraumes einen Flugausfall. Allein bei Deutschlands größter Fluggesellschaft – der Lufthansa – waren 2019 mehr als 500.000 Personen von Flugausfällen betroffen. Das ist der Höchstwert der Analyse. Auch bei Eurowings blieben 2019 vergleichsweise viele Passagiere am Boden: 263.200 waren es insgesamt. SunExpress landet mit 62.200 von Flugausfällen betroffenen Passagieren auf dem dritten Platz dieser Statistik.

SunExpress verzeichnet im Schnitt auch die meisten Flugausfälle pro geplantem Flug: Rund 3,4 Prozent aller angesetzten Flüge hoben 2019 nicht ab. Swiss landet in dieser Statistik auf dem zweiten Platz (2,8 Prozent), bei der skandinavischen Airline SAS fallen anteilig die drittmeisten Flüge aus (2,4 Prozent).

Mit Pegasus Airlines beweist eine Fluggesellschaft hingegen, dass ein Flugbetrieb auch ohne Ausfälle möglich ist: Bislang gab es 2019 noch keinen einzigen Flugausfall bei der türkischen Airline. Bei Finnair, Wizz Air, TAP Portugal und TUIfly waren jeweils weniger als 5.000 Passagiere von einer Flug-Annullierung betroffen.

Ein gestrichener Flug ist immer unangenehm und kann schnell die ganze Reise zerstören – vor allem, wenn die betroffenen Passagiere erst spät über den Flugausfall informiert werden und keine richtige Möglichkeit haben, ihre Reise neu zu planen. Deshalb schützen die europäischen Fluggastrechte Passagiere bei Flugausfällen: Wer weniger als 14 Tage vor dem ursprünglich geplanten Abflugtermin über die Annullierung des Fluges informiert wird, hat unter Umständen Anspruch auf eine Entschädigung in Höhe von bis zu 600 Euro pro Person.

Bei Verspätungen von über zwei Stunden und einer betroffenen Flugstrecke von über 1.500 Kilometern muss die ausführende Airline den Passagieren am Flughafen außerdem Mahlzeiten und Getränke bereitstellen und ihnen die Möglichkeit bieten, zwei Telefonate zu führen oder auch zwei Telefaxe oder E-Mails zu versenden.

Bei Bedarf müssen die Airlines auch eine Unterkunft bereitstellen und die Beförderung dorthin ermöglichen. Experten raten, diese Versorgungsleistung bei der Fluggesellschaft unbedingt einzufordern.

Ralf Loweg / mid