Woolworth setzt auf Expansion in Europa: Über 5.000 Filialen geplant

Der Warenhaus-Discounter Woolworth plant in den kommenden Jahren eine erhebliche Expansion in Europa. Roman Heini, Vorstandschef und Mitgesellschafter von Woolworth, gab an, dass sie mittelfristig in Europa mehr als 5.000 Woolworth-Filialen anstreben, wovon über 1.500 in Deutschland sein sollen. Der Discounter betreibt bereits über 630 Läden in Deutschland. Bis zum Ende des Geschäftsjahres 2023/24 sollen 20 Filialen in Polen und 8 in Österreich eröffnet werden. Heini betonte, dass besonders in Süd- und Osteuropa noch beträchtliches Potenzial für ihr Geschäftsmodell besteht.

Die deutsche Woolworth GmbH mit Sitz in Unna hält die Markenrechte für Woolworth in ganz Europa, einschließlich Großbritannien. Heini erwartet, dass der Non-Food-Discountermarkt ähnliche Wachstumschancen wie der Lebensmittelmarkt bietet. Er sieht in den kommenden 10 bis 15 Jahren eine Konsolidierung des Marktes, in dem es derzeit keinen dominierenden Akteur im Nonfood- und Fashion-Bereich gibt. Er ist überzeugt, dass die Marke Woolworth das Potenzial hat, eine führende Rolle in diesem Markt zu spielen.

Interessanterweise setzt der CEO von Woolworth bewusst nicht auf den Online-Handel. Er sieht die Zukunft des Discounters im E-Commerce nicht, da die Kosten für Versand und Retouren aus seiner Sicht zu hoch sind. Dies würde zu höheren Preisen für die Artikel führen, die die Einkaufspreise in den Filialen übersteigen würden. Daher plant Woolworth in den nächsten drei bis fünf Jahren keinen Online-Shop und bleibt dem stationären Einzelhandel treu.

red

Nach zehn aufeinanderfolgenden Erhöhungen: EZB hält Leitzins unverändert

Die Europäische Zentralbank (EZB) erhöht ihren Leitzins nicht weiter. Der Zinssatz liegt unverändert bei 4,5 Prozent, wie die Notenbank am Donnerstag nach ihrer Ratssitzung in Athen mitteilte. Zuvor hatte es zehn Erhöhungen in Folge gegeben, seit im Juli letzten Jahres der aktuelle Zinserhöhungszyklus gestartet worden war.

Der ebenfalls wichtige Einlagezinssatz liegt weiter bei 4,0 Prozent – ihn bekommen Banken für ihr bei der Zentralbank geparktes Geld, auch Tagesgeldzinsen für Verbraucher bewegen sich mittelfristig meist in diesem Bereich. “Es wird nach wie vor erwartet, dass die Inflation zu lange zu hoch sein wird, und der binnenwirtschaftliche Preisdruck bleibt hoch”, kommentierte die EZB ihre Entscheidung in einer Mitteilung. “Zugleich ist die Inflation im September merklich zurückgegangen, auch aufgrund starker Basiseffekte, und die meisten Messgrößen der zugrunde liegenden Inflation sind weiter rückläufig.”

Die bisherigen Zinserhöhungen des EZB-Rats schlügen weiterhin stark auf die Finanzierungsbedingungen durch. Dies dämpfe zunehmend die Nachfrage und trage so zu einem Rückgang der Inflation bei. Der EZB-Rat sei entschlossen, für eine “zeitnahe Rückkehr” der Inflation zum mittelfristigen Ziel von zwei Prozent zu sorgen.

Auf Grundlage seiner aktuellen Beurteilung sei der EZB-Rat der Auffassung, dass sich die EZB-Leitzinsen auf einem Niveau befänden, das – wenn es lange genug aufrechterhalten werde – einen erheblichen Beitrag zu diesem Ziel leisten werde. “Die zukünftigen Beschlüsse des EZB-Rats werden dafür sorgen, dass die Leitzinsen so lange wie erforderlich auf ein ausreichend restriktives Niveau festgelegt werden”, so die EZB.

red

TRUMPF erzielt Rekordumsatz von 5,4 Mrd. Euro zum 100-jährigen Jubiläum in Ditzingen

Ditzingen – Im Zuge ihres 100-jährigen Jubiläums hat die TRUMPF Gruppe einen eindrucksvollen Meilenstein erreicht. Zum Abschluss des Geschäftsjahrs 2022/23 am 30. Juni 2023 verkündete das Unternehmen einen historischen Rekordumsatz von 5,4 Milliarden Euro, was einem beeindruckenden Anstieg um 27 Prozent gegenüber dem Vorjahr (4,2 Milliarden Euro) entspricht. Gleichzeitig verzeichnete das Unternehmen einen Auftragseingang von 5 Milliarden Euro, der jedoch hinter dem Rekordwert des Vorjahres (5,1 Milliarden Euro) zurückblieb, was einem Rückgang von 8,8 Prozent entspricht, teilte das Ditzinger Unternehmen am heutigen Donnerstag in der Bilanzkonferenz mit.

Die finanzielle Leistungsbilanz der TRUMPF Gruppe präsentierte beeindruckende Steigerungen: Das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) verzeichnete einen eindrucksvollen Anstieg um 31,4 Prozent und erreichte 615,4 Millionen Euro im Vergleich zu den 468,4 Millionen Euro im Vorjahr. Dies führte zu einer EBIT-Rendite von 11,5 Prozent, im Vergleich zu den 11,1 Prozent des Vorjahres.

Der US-Markt erwies sich dabei als der umsatzstärkste Einzelmarkt, mit einem Gesamtumsatz von 899 Millionen Euro, gefolgt von Deutschland, das den zweiten Platz mit 779 Millionen Euro einnimmt. China, als der drittgrößte Einzelmarkt und gleichzeitig der stärkste asiatische Markt, konnte seinen Umsatz auf beeindruckende 602 Millionen Euro steigern. In Bezug auf die Aufteilung nach Branchen trug die Werkzeugmaschinenbranche den größten Anteil zum Gesamtumsatz bei, mit einem Betrag von 3,0 Milliarden Euro, was einem beeindruckenden Anstieg von 32,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Die Lasertechnik verzeichnete ebenfalls einen signifikanten Umsatz von 2,1 Milliarden Euro, was einem Zuwachs von 28 Prozent entspricht.

Die globale Belegschaftszahl stieg nahezu um 2.000 Mitarbeiter, insbesondere in den aufstrebenden Sektoren EUV und Elektronik. Am Stichtag 30.06.2023 beschäftigte TRUMPF insgesamt 18.352 Mitarbeiter im Vergleich zu 16.554 im Vorjahr. In Deutschland verzeichnete das Unternehmen einen Zuwachs von 8,4 Prozent auf 9.124 Mitarbeiter. Von ihnen arbeiten 5.767 an den Standorten Ditzingen, Gerlingen und Hettingen, die als Herzstück des Unternehmens gelten.

“Unser Jubiläumsjahr erwies sich als äußerst erfolgreich für TRUMPF. Der signifikante Umsatzanstieg resultierte hauptsächlich aus der erfolgreichen Bewältigung der Herausforderungen in unserer Lieferkette, die im Vorjahr zu Verzögerungen bei den Lieferungen geführt hatten. Jedoch beobachten wir seit dem Frühjahr eine abnehmende Nachfrage in vielen Märkten. Angesichts des schwierigen konjunkturellen Umfelds sehe ich mit Zurückhaltung auf die kommenden Monate”, betonte Nicola Leibinger-Kammüller, die Vorstandsvorsitzende von TRUMPF, während der Bilanzpressekonferenz in Ditzingen.

red

 

Studie: Erwerb von Wohneigentum heute erschwinglicher als in den 80er und 90er Jahren

Der Erwerb von Wohneigentum ist laut einer Studie heute deutlich erschwinglicher als in früheren Jahrzehnten. “Die Ergebnisse zeigen, dass die Erschwinglichkeit heute immer noch deutlich besser ist als in den 1980er und 1990er Jahren”, schreibt Michael Voigtländer in einer noch unveröffentlichten Analyse des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), über die die “Rheinische Post” in ihrer Donnerstagausgabe berichtet. In etwa liege die Bezahlbarkeit eines eigenen Hauses oder einer Wohnung heute auf dem Niveau von Mitte der 2000er Jahre.

“Dieses Ergebnis dürfte für zahlreiche Menschen kontraintuitiv sein, da die Vorstellung vorherrscht, dass es frühere Generationen leichter hatten, Wohneigentum zu bilden”, heißt es in der Studie. Um eine seriöse Aussage darüber treffen zu können, wie sich die Bedingungen für den Kauf einer eigenen Immobilie seit 1980 für die jeweiligen Generationen verändert haben, hat Voigtländer einen eigenen “Erschwinglichkeitsindex” entwickelt. Die Frage, wie leicht oder schwer es ist, eine Wohnimmobilie zu erwerben, hängt stark von der Zinshöhe ab, da Wohnimmobilien überwiegend mit Fremdkapital, also über Hypotheken, finanziert werden.

“Darüber hinaus sind aber natürlich auch der Preis der Immobilien sowie das Einkommen der Haushalte wichtige Bestimmungsfaktoren für die Erschwinglichkeit”, so Voigtländer. Für den Erschwinglichkeitsindex hat er Daten der Industrieländerorganisation OECD zur Wohnungspreisentwicklung in Deutschland, zur Einkommensentwicklung und den langfristigen Zinsen verwendet. Um die Erschwinglichkeit zu berechnen, wurden die Kosten für ein Volltilgerdarlehen mit einer Laufzeit von 20 Jahren auf Basis der jeweiligen Preise berechnet und ins Verhältnis zum Einkommensindex gesetzt.

Die Ergebnisse: Den Höchststand erreicht der Index im dritten Quartal 1981 mit einem Wert von 115,5, damals lag der zugrunde liegende Zinssatz bei sagenhaften 10,6 Prozent. Danach sei der Indexwert zunächst kontinuierlich gesunken – bis zum zweiten Quartal 1987 auf einen Wert von 64,1. Wegen des kurzzeitigen Zinsanstiegs nach der Wiedervereinigung kam es dann zu einer Verschlechterung, bevor sich ab Mitte der 1990er-Jahre die Erschwinglichkeit wieder kontinuierlich verbesserte. Am “bezahlbarsten” war Wohneigentum der Studie zufolge im dritten Quartal 2016 mit einem Wert von nur noch 28,6. “Nachdem sich daraufhin die Erschwinglichkeit zunächst seitwärts bewegt hat, gibt es seit 2021 deutliche Verschlechterungen”, so Voigtländer.

Im zweiten Quartal 2023 liege der Index aktuell bei 41,0. Das ist aber immer noch nur ein Drittel des Höchstwerts von 1981.

red

Rente: Die wichtigsten Fakten zur Rentenberechnung und wie Sie Rentenlücken vermeiden

Stuttgart – Die Deutsche Rentenversicherung (DRV) spielt eine entscheidende Rolle bei der Berechnung und Auszahlung von Renten in Deutschland. Der gesetzliche Rentenanspruch eines Individuums hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter das Erwerbseinkommen und verschiedene Zeiten, die in das Rentenkonto einfließen. Neben den Beitragszeiten zählen dazu auch Schul- und Studienzeiten, Zeiten der Arbeitslosigkeit, Krankheitszeiten und Kindererziehungszeiten. Damit die Rentenberechnung korrekt erfolgen kann, ist es wichtig, dass alle diese Zeiten im Versicherungskonto erfasst sind. Doch nicht alle dieser Zeiten liegen der DRV automatisch und fehlerfrei vor. Daher ist die sogenannte Kontenklärung von großer Bedeutung, um sicherzustellen, dass das Versicherungskonto vollständig und aktuell ist. Dieser Prozess dient dazu, eventuelle Lücken oder Fehler im Rentenverlauf zu korrigieren und sicherzustellen, dass die Rentenberechnung präzise erfolgt.

Wen betrifft die Kontenklärung und warum ist sie so wichtig?

Ein vollständiges und aktuelles Versicherungskonto ist die Grundlage für aussagekräftige Rentenauskünfte und Renteninformationen. Das Versicherungskonto enthält alle Zeiten, die für die Rente wichtig sind. Dazu gehören neben Beitragszeiten zum Beispiel auch Schul-, Arbeitslosigkeits-, Krankheits- und Kindererziehungszeiten. Nicht alle diese Zeiten liegen der gesetzlichen Rentenversicherung automatisch und korrekt vor. Mit der Kontenklärung können Versicherte möglichst durchgängig alle rentenrelevanten Stationen nachweisen.

Muss ich die Kontenklärung beantragen oder meldet sich die Rentenversicherung?

Die Rentenversicherung meldet sich regelmäßig automatisch – das erste Mal, wenn man 43 Jahre alt ist. Ab einem Alter von 55 Jahren wird alle drei Jahre eine Rentenauskunft mit persönlichem Versicherungsverlauf zugeschickt. Jeder kann aber auch selbst aktiv werden und jederzeit einen Antrag auf Kontenklärung stellen. Am einfachsten und schnellsten geht das über die Online-Services auf der DRV-Homepage unter www.deutsche-rentenversicherung.de/online-services.

Gibt es Fristen und wie schnell muss man reagieren?

Wird man von der Rentenversicherung angeschrieben, sollte man innerhalb von sechs Monaten antworten. Keine Panik allerdings: Wenn man Dinge nachreichen will, kann man das selbstverständlich auch später noch machen.

Welche Zeiten sind bei der Durchsicht des Verlaufs besonders wichtig?

Am besten geht man chronologisch vor. Arbeitsjahre zählen ab dem ersten Beitrag, Schul- und Studienzeiten ab dem 17. Lebensjahr. Anhand des zugesandten Verlaufes sollte man Zeile für Zeile prüfen, ob alle Monate und Jahre aufgeführt wurden. Gerade von Schule und Studium liegt der DRV nichts vor. Wer keine Nachweise mehr hat, kann beim Landesschulamt oder der Ausbildungsstätte nachfragen.
Wer Kinder hat, sollte im Rentenverlauf vor allem den Passus »Kindererziehungszeit« im Blick haben und diese Zeit beantragen. Denn sie bringt Punkte. Für drei Jahre nach der Geburt des Kindes bekommt ein Elternteil rund einen Rentenpunkt pro Erziehungsjahr gutgeschrieben. Für die ersten zehn Jahre nach der Geburt können außerdem Kinderberücksichtigungszeiten angerechnet werden.
Zeiten der Berufsausbildung werden bei der Rentenberechnung besonders bewertet. Aus diesem Grund sollte man darauf achten, dass diese Zeiten auch im Versicherungsverlauf als berufliche Ausbildung gekennzeichnet sind.

Wo können Lücken entstehen?

Lücken können in Zeiten entstehen, in denen man sich eine private Auszeit genommen oder während einer selbständigen Tätigkeit keine Beiträge eingezahlt hat. Diese Zeiten werden für die Rentenberechnung nicht gewertet, da die Höhe der Rente größtenteils von den gezahlten Beiträgen abhängt. Am besten listen Versicherte aber alle Zeiten auf, um sicher zu sein, dass nichts unter den Tisch fällt.

Wo bekomme ich Hilfe?

Hilfe gibt es bei der kostenlosen Hotline der Rentenversicherung unter 0800 1000 48024. Auch Beratungen vor Ort in einem Regionalzentrum oder einer Außenstelle der DRV Baden-Württemberg sind möglich. Anträge auf Kontenklärung nehmen außerdem die Ortsbehörden der Gemeinden auf und leiten diese an die DRV weiter.

Online unter: http://www.deutsche-rentenversicherung-bw.de

red

Habeck verspricht Wirtschaft steuerliche Entlastungen von 50 Milliarden Euro

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) kündigt umfangreiche steuerliche Entlastungen für die deutsche Wirtschaft in den kommenden Jahren an. Gemäß der neuen Industriestrategie seines Ministeriums plant Habeck, in den nächsten vier Jahren steuerliche Anreize und Entlastungen in Höhe von insgesamt 50 Milliarden Euro einzuführen.

Diese Ankündigung erfolgt als Reaktion auf das kürzlich verabschiedete Wachstumschancengesetz der Bundesregierung, das lediglich Entlastungen in Höhe von 28 Milliarden Euro für die kommenden vier Jahre vorsah und in der Wirtschaft auf Kritik stieß. Die Industriestrategie kombiniert bestehende Maßnahmen mit neuen, noch nicht im Detail beschriebenen Plänen zur weiteren Entlastung, wodurch die Gesamtsumme nahezu verdoppelt werden soll.

red

Bürokratiemonster: Bundesregierung setzt 140 Maßnahmen zur Reduzierung in Gang

Ein Sonderbericht der Bundesregierung zur “Verbesserung der Rechtsetzung und Reduzierung der Bürokratie” zeigt, dass bereits 140 Maßnahmen zur Verringerung der Bürokratie umgesetzt, in Arbeit oder geplant sind. Dieser Bericht, der am Mittwoch im Bundeskabinett behandelt werden soll und über den das “Handelsblatt” berichtet, wurde federführend vom Justizministerium unter Marco Buschmann (FDP) erstellt und enthält eine Zusammenstellung aller Maßnahmen aus verschiedenen Regierungsbereichen.

Im Bericht wird aufgezeigt, dass es weiterhin Bedarf für Maßnahmen im Alltag von Bürgern und Unternehmen gibt. Neben den Maßnahmen auf Regierungsebene sind auch die Pläne der einzelnen Ministerien im Detail aufgeführt. Das Bundeswirtschaftsministerium steuert den Großteil der bisherigen Maßnahmen bei.

Der Bericht weist zudem auf neue Entlastungen von Bürokratie hin. Das Justizministerium plant beispielsweise die Digitalisierung des Führungszeugnisses. Im Dezember wird das Innenministerium ein automatisiertes Verfahren zur Überprüfung von Sozialleistungen für Migranten im Kabinett vorstellen.

red

Deutsche Haushalte legen Rekordsumme von 132 Milliarden Euro zur Seite

Im Jahr 2022 zeigten sich die deutschen Privathaushalte als echte Sparfüchse, indem sie im Durchschnitt stolze 11,1 Prozent ihres verfügbaren Einkommens auf die hohe Kante legten. Das ist im internationalen Vergleich eine beeindruckend hohe Sparquote. Zur Veranschaulichung: In Italien waren es lediglich 2,1 Prozent, in den USA 3,7 Prozent, in Japan 5,4 Prozent und in Österreich 8,8 Prozent. Nur wenige Länder wie die Schweiz mit 18,4 Prozent und die Niederlande mit 12,7 Prozent konnten höhere Sparquoten als Deutschland vorweisen.

Doch wie steht es um das aktuelle Sparverhalten? Im ersten Halbjahr 2023 liegt die Sparquote in Deutschland bei 11,3 Prozent, etwa auf dem Niveau des Vorjahreszeitraums. Dies ist bemerkenswert, da in den Jahren 2020 und 2021, zu Hochzeiten der COVID-19-Pandemie, die Sparquote jeweils im ersten Halbjahr um rund sechs Prozentpunkte höher war. Diese Daten bedeuten, dass die deutschen Privathaushalte von 100 Euro verfügbarem Einkommen durchschnittlich 11,30 Euro zur Seite legen. Auf monatlicher Basis entspricht dies durchschnittlich 260 Euro pro Einwohner. In den ersten sechs Monaten des Jahres 2023 sparten die deutschen Privathaushalte insgesamt rund 132 Milliarden Euro nach Abzug von Abschreibungen.

Doch diese Durchschnittswerte können nicht die Vielfalt der Sparpraktiken und -fähigkeiten in den einzelnen Haushalten widerspiegeln. Tatsächlich gibt es erhebliche Unterschiede je nach Einkommen, Lebenssituation und individueller Sparneigung. Während einige Haushalte in der Lage sind, beträchtliche Summen zu sparen, kämpfen andere am Ende des Monats damit, über die Runden zu kommen. Besonders angesichts der anhaltend hohen Preisanstiege bei alltäglichen Gütern dürfte sich die finanzielle Lage für viele Haushalte noch verschärft haben. Es sei jedoch angemerkt, dass diese Statistiken auf makroökonomischen Daten basieren und das gesamtwirtschaftliche Sparverhalten repräsentieren.

red

Europäischer Pkw-Markt: 9,7 Mio. Neuzulassungen in 2023 – 17 Prozent Anstieg zum Vorjahr

Auf dem europäischen Pkw-Markt (EU, EFTA & UK) wurden in den ersten drei Quartalen dieses Jahres gut 9,7 Mio. Fahrzeuge neu zugelassen. Das sind 17 Prozent mehr als im identischen Vorjahreszeitraum. Der Aufholprozess verläuft jedoch schleppend: Der europäische Pkw-Markt liegt aktuell noch immer gut ein Fünftel (-20 Prozent) unter den Neuzulassungen des Vorkrisenniveaus von 2019.

Im Monat September wurden mit knapp 1,2 Mio. Einheiten elf Prozent mehr Neufahrzeuge registriert als noch im Vorjahresmonat. Die fünf größten europäischen Einzelmärkte entwickelten sich im abgelaufenen Monat wie folgt: Italien (+23 Prozent), Vereinigtes Königreich (+21 Prozent), Frankreich (+ elf Prozent), Spanien (+ zwei Prozent), Deutschland (± null Prozent).

Unterdessen haben die internationalen Automobilmärkte in den ersten drei Quartalen des Jahres 2023 mehrheitlich einen Anstieg der Neuzulassungen verzeichnet, die Wachstumsraten sind auf den meisten Märkten positiv. Die Automobilkonjunktur entwickelt sich in den verschiedenen Kernmärkten weitestgehend stabil, allerdings dürften die kumulierten Wachstumsraten bis zum Jahresende noch etwas abschmelzen.

Zu einer gedämpften Nachfrage kommen geopolitische und gesamtwirtschaftliche Unsicherheiten und nach wie vor hohe Energie- und Verbraucherpreise, sodass auch in den kommenden Monaten und im nächsten Jahr ein herausforderndes Umfeld für die Automobilwirtschaft besteht.

Nach drei Quartalen wurden auf dem chinesischen Pkw-Markt mit gut 17,9 Mio. verkauften Einheiten sieben Prozent mehr Pkw abgesetzt als noch im Vorjahreszeitraum. Der chinesische Markt hatte bereits im vergangenen Jahr das Vorkrisenniveau wieder erreicht und befindet sich aktuell knapp 20 Prozent oberhalb des Verkaufsvolumens von 2019. Im Monat September lag das Wachstum bei sieben Prozent. Die knapp 2,5 Mio. verkauften Pkw waren das höchste jemals in einem September erreichte Absatzniveau.

Der US-Light Vehicle-Markt entwickelte sich im Jahresverlauf dynamisch. In den Vereinigten Staaten sind die Light-Vehicle-Verkäufe (Pkw und Light Duty) in den ersten drei Quartalen deutlich um 14 Prozent gestiegen. Insgesamt wurden rund 11,6 Mio. Fahrzeuge abgesetzt. Damit liegt der Markt noch knapp neun Prozent unter dem Vorkrisenniveau von 2019. Im Monat September stiegen die Verkäufe im Vergleich mit dem Vorjahresmonat kräftig um gut 18 Prozent auf ein Volumen von 1,3 Mio. Einheiten.

In Japan zeigte sich der Pkw-Markt in den ersten neun Monaten des Jahres robust und dynamisch. Im aktuellen Jahresverlauf konnte ein Volumenwachstum in Höhe von 18 Prozent realisiert werden, es wurden 3,0 Mio. Pkw neu zugelassen. Die Absatzlücke zum Vorkrisenniveau von 2019 beträgt aber noch gut zwölf Prozent. Im September wurden 363.400 Pkw abgesetzt. Das sind knapp zwölf Prozent mehr als im Vorjahresmonat.

mid/wal/red

Energieagentur-Prognose: Weltweit zehnmal mehr Elektroautos bis 2030

Laut dem am Dienstag veröffentlichten Weltenergieausblick (WEO) der Internationalen Energieagentur (IEA) stehen erhebliche Veränderungen im globalen Energiesystem bis zum Ende dieses Jahrzehnts bevor. Die Prognosen deuten darauf hin, dass bis 2030 weltweit fast zehnmal mehr Elektroautos auf den Straßen unterwegs sein werden.

Die IEA erwartet zudem, dass zu diesem Zeitpunkt die Photovoltaik mehr Elektrizität erzeugen wird als das gesamte US-Stromsystem derzeit. Der Anteil erneuerbarer Energien am globalen Strommix wird voraussichtlich von rund 30 Prozent auf fast 50 Prozent ansteigen. Die Verdrängung von fossilen Brennstoffen in Heizsystemen durch Wärmepumpen und andere elektrische Lösungen wird erwartet, und dreimal mehr Investitionen werden in Offshore-Windprojekte fließen als in neue Kohle- und Gaskraftwerke. Diese Prognosen basieren auf den derzeit geltenden politischen Vorgaben der Regierungen, jedoch betont die IEA, dass verstärkte Maßnahmen erforderlich sind, um das Ziel der Begrenzung der globalen Erwärmung auf 1,5 Grad Celsius zu erreichen.

Angesichts der anhaltenden Spannungen und der Volatilität auf den traditionellen Energiemärkten seien die Behauptungen, dass Öl und Gas sichere Alternativen für die Energie- und Klimazukunft der Welt darstellen, schwächer denn je, sagte IEA-Exekutivdirektor Fatih Birol.

red.