FDP für Sozialkürzungen – Grüne warnen vor Gefährdung des sozialen Zusammenhalts

In der Debatte um Konsequenzen aus dem Haushaltsurteil des Bundesverfassungsgerichts spricht sich der FDP-Fraktionsvorsitzende Christian Dürr für Sozialkürzungen aus. “Die Koalition ist aufgefordert, Lösungen zu finden, um die Staatsfinanzen weiter zu konsolidieren”, sagte Dürr den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Montagsausgaben). “Dabei müssen wir auch darüber reden, wo der Sozialstaat seinen Beitrag zur Haushaltskonsolidierung leisten kann.”

Tatsache sei, dass Geld erst erwirtschaftet werden müsse, bevor es verteilt werden könne. Steuererhöhungen, fügte Dürr hinzu, seien “der falsche Weg, um die deutsche Wirtschaft anzukurbeln und den Wirtschaftsstandort Deutschland wieder wettbewerbsfähig zu machen”. Grünen-Fraktionschefin Katharina Dröge warnte unterdessen davor, auf das Haushaltsurteil des Bundesverfassungsgerichts mit Sozialkürzungen zu reagieren: “Kürzungen im sozialen Bereich kommen aus unserer Sicht nicht infrage, weil das gerade in Zeiten hoher Inflation den sozialen Zusammenhalt gefährden würde”, sagte Dröge den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.

Eine Reform der Schuldenbremse dagegen sei “ökonomisch grundsätzlich sinnvoll”, fügte sie hinzu. “Es können darüber hinaus Spielräume im Haushalt geschaffen werden durch den Abbau umweltschädlicher Subventionen.” Für die Grünen habe Priorität, dass nun schnell Sicherheit geschaffen werde für die bisherigen Förderprogramme.

“Denn diese sind enorm wichtig, um unseren Wohlstand zu erhalten und Arbeitsplätze in Deutschland zu sichern”, sagte Dröge.

red

Deutlicher Preisrückgang setzt sich fort: Erzeugerpreise im Oktober 2023 um 11 Prozent gesunken

Die Erzeugerpreise gewerblicher Produkte in Deutschland sind im Oktober weiter deutlich gesunken. Sie waren um 11,0 Prozent niedriger als im Vorjahresmonat, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Montag mit. Im September hatte die Veränderungsrate gegenüber dem Vorjahresmonat bei -14,7 Prozent gelegen – das war der stärkste Rückgang im Vorjahresvergleich seit Beginn der Erhebung im Jahr 1949.

Die Entwicklung ist weiterhin insbesondere auf einen Basiseffekt aufgrund des sehr hohen Preisniveaus im Vorjahr zurückzuführen: Im August und September 2022 waren die Erzeugerpreise infolge des Kriegs in der Ukraine so stark gestiegen wie noch nie seit Beginn der Erhebung (jeweils +45,8 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat). Im Oktober 2022 hatte sich der Anstieg im Vorjahresvergleich dann leicht abgeschwächt, lag aber immer noch bei 34,5 Prozent. Gegenüber dem Vormonat gingen die Erzeugerpreise im Oktober 2023 um 0,1 Prozent zurück.

Hauptursächlich für den Rückgang der Erzeugerpreise gegenüber dem Vorjahresmonat waren die Preisrückgänge bei Energie. Vorleistungsgüter waren ebenfalls billiger als im Vorjahresmonat, hingegen waren Konsum- und Investitionsgüter teurer als im Oktober 2022. Energie war im Oktober 2023 um 27,9 Prozent billiger als im Vorjahresmonat, so das Bundesamt. Gegenüber September fielen die Energiepreise geringfügig um 0,1 Prozent.

Sie waren nach Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine im Februar 2022 stark gestiegen und erreichten im September 2022 ihren historischen Höchststand. Im Oktober 2023 hatten die Preisrückgänge für Strom den höchsten Einfluss auf die Veränderungsrate gegenüber dem Vorjahresmonat bei Energie: Die Preise für Strom fielen über alle Abnehmergruppen betrachtet gegenüber Oktober 2022 um 36,2 Prozent (-1,4 Prozent gegenüber September). Erdgas in der Verteilung kostete im Oktober über alle Abnehmergruppen hinweg 29,6 Prozent weniger als im Vorjahr.

Gegenüber dem Vormonat stiegen die Erdgaspreise um 1,4 Prozent. Mineralölerzeugnisse waren um 13,2 Prozent billiger als im Oktober 2022, gegenüber September sanken diese Preise um 2,1 Prozent. Leichtes Heizöl kostete 22,3 Prozent weniger als ein Jahr zuvor (-2,1 Prozent gegenüber September).

Die Preise für Kraftstoffe waren um 12,8 Prozent niedriger (-3,0 Prozent gegenüber September). Ohne Berücksichtigung von Energie waren die Erzeugerpreise 0,2 Prozent höher als im Oktober 2022 und sanken gegenüber September um 0,2 Prozent. Die Preise für Vorleistungsgüter waren im Oktober um 4,6 Prozent niedriger als ein Jahr zuvor; gegenüber dem Vormonat sanken sie um 0,2 Prozent.

Der Preisrückgang im Vorjahresvergleich wurde vor allem durch die Preisentwicklung für Metalle und chemische Grundstoffe verursacht: Metalle waren 11,7 Prozent billiger als im Oktober 2022, gegenüber dem Vormonat sanken die Metallpreise um 0,9 Prozent. Roheisen, Stahl und Ferrolegierungen kosteten 18,9 Prozent weniger als im Oktober 2022. Die Preise für Betonstahl in Stäben sanken im Vorjahresvergleich um 30,9 Prozent. Chemische Grundstoffe waren insgesamt 12,1 Prozent billiger als im Vorjahresmonat.

Besonders stark sanken die Preise gegenüber Oktober 2022 für Düngemittel und Stickstoffverbindungen (-45,4 Prozent). Holz war 17,9 Prozent billiger als im Oktober 2022, Futtermittel für Nutztiere 22,3 Prozent. Hohe Preissteigerungen gegenüber Oktober 2022 gab es dagegen bei Transportbeton (+24,7 Prozent), Zement (+22,0 Prozent), Kalk und gebranntem Gips (+19,9 Prozent) und Hohlglas (+17,5 Prozent).

Baukies und natürliche Sande kosteten 17,1 Prozent mehr. Die Preise für Verbrauchsgüter waren im Oktober 2023 um 3,9 Prozent höher als im Oktober 2022, sanken aber gegenüber September um 0,2 Prozent, so die Statistiker weiter. Nahrungsmittel waren 3,7 Prozent teurer als im Vorjahr, auch hier sanken die Preise gegenüber September (-0,3 Prozent).

Verarbeitete Kartoffeln kosteten 29,4 Prozent mehr als im Oktober 2022, Obst- und Gemüseerzeugnisse waren um 16,0 Prozent teurer als im Vorjahr, Schweinefleisch 10,4 Prozent. Billiger als im Vorjahresmonat waren nicht behandelte pflanzliche Öle (-34,1 Prozent), die Preise für Butter sanken um 29,5 Prozent. Flüssige Milch war 8,8 Prozent billiger als im Oktober 2022, Kaffee 4,6 Prozent.

Gebrauchsgüter waren um 4,2 Prozent teurer als ein Jahr zuvor, insbesondere bedingt durch die Preisentwicklung bei Möbeln (+4,8 Prozent gegenüber Oktober 2022). Gegenüber September stiegen Preise für Gebrauchsgüter um 0,2 Prozent. Investitionsgüter waren 4,4 Prozent teurer als im Vorjahresmonat, insbesondere verursacht durch die Preissteigerungen bei Maschinen (+5,4 Prozent gegenüber Oktober 2022) sowie bei Kraftwagen und Kraftwagenteilen (+3,9 Prozent gegenüber Oktober 2022). Gegenüber September stiegen die Preise für Investitionsgüter um 0,1 Prozent.

red

Grüne lehnen Scholz-Initiative ab: Neue Stadtteile sollen durch Umbau und Nachverdichtung entstehen

Die Grünen-Fraktion im Bundestag wendet sich gegen eine Initiative von Kanzler Olaf Scholz (SPD), in den beliebtesten Ballungsgebieten des Landes 20 neue Stadtteile zu bauen. “Indem wir umbauen, aufstocken, Dachgeschosse ausbauen, Lücken füllen und Leerstandflächen nutzen, können bis zu vier Millionen neue Wohnungen entstehen”, sagte der Grünen-Bauexperte Kassem Taher Saleh dem “Tagesspiegel”. “Das ist bezahlbarer und klimafreundlicher als die Forderung von Scholz, wie in den 70ern nur auf der grünen Wiese zu bauen.”

Taher Saleh sieht die bestehenden Gebäude als “die zentrale Stellschraube, wenn es um Investitionsimpulse, Klimaschutz und neuen Wohnraum geht”. Die Grünen-Fraktion hat dazu ein Positionspapier beschlossen, über das der “Tagesspiegel” berichtet. Darin ist von einer “Bauwende” die Rede, “in der die bereits bestehenden Gebäude effizient weiter- und neu genutzt werden”.

Mit 20 Maßnahmen wollen die Grünen “bezahlbaren Wohnraum im Einklang mit Klimaschutz” schaffen und “so viel CO2 wie möglich” einsparen. Die neue Norm müsse das Bauen im Bestand sein, um Flächenverbrauch zu vermeiden. Hierfür wollen die Grünen die Baunutzungsverordnung ändern, damit Büros oder Gewerbeflächen leichter in Wohnungen umgewandelt werden können.

Um einen Umbau-Fokus zu etablieren, kann sich die Fraktion eine Primärbaustoffsteuer oder ein CO2-Schattenpreismodell vorstellen. Auch eine verpflichtende Abrissgenehmigung nach einer ökologischen Prüfung bringt die Fraktion ins Spiel. Scholz hatte vor einer Woche ein Umdenken weg von der bloßen Nachverdichtung gefordert.

Das Bauen auf der sogenannten grünen Wiese habe man in den vergangenen Jahren nicht gewollt, es sei aber notwendig, sagte der SPD-Politiker mit Blick auf den Wohnungsbedarf und die wachsende Bevölkerung. Es brauche eine politische Verabredung, mehr Bauland zur Verfügung zu stellen und auch dort höhere Bauten zuzulassen, wo dies verhindert worden sei. Hierbei sprach Scholz von 20 neuen Stadtteilen in ganz Deutschland.

Die bestmögliche Nutzung des Gebäudebestands wird auch ein Thema der kommenden Bauministerkonferenz der Länder sein. “Natürlich brauchen wir auch unbedingt zusätzlichen Wohnraum durch Neubau, aber wenn wir die Potenziale im Bestand nicht heben, geht uns immer mehr Wohnraum verloren”, sagte die Vorsitzende der Konferenz, Baden-Württembergs Bauministerin Nicole Razavi (CDU). Die dreitägige Konferenz findet ab Mittwoch in Baden-Baden statt.

red

Finanzminister Lindner gibt SPD und Grünen Verantwortung für höhere Gastro-Steuer

Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) gibt seinen Koalitionspartnern von SPD und Grünen die Verantwortung für die Rücknahme der Mehrwertsteuersenkung auf sieben Prozent in der Gastronomie. “Wenn alle Parteien an einem Strang gezogen hätten, wäre eine weitere Verlängerung drin gewesen”, sagte Lindner der “Bild am Sonntag”. SPD und Grüne hätten aber “andere Prioritäten” gehabt.

Die Gastro-Mehrwertsteuer sei eine Krisenhilfe gewesen, die aufgrund der Entscheidungen der Großen Koalition schon dieses Jahr entfallen wäre. “Das konnte ich für 2023 verhindern”, so Lindner. Er verstehe, dass viele die Rückkehr zum Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent auf Speisen in Restaurants bedauern würden, aber die Rückkehr zur Normalität müsse man akzeptieren.

Weitere Steuererhöhungen lehnte Lindner ab; er würde stattdessen Steuersenkungen durchsetzen. “Die Koalition senkt die Steuerlast, obwohl SPD und Grüne wieder Steuererhöhungen auf ihren Parteitagen beschließen werden”, so Lindner. Sein Job als Finanzminister sei nicht einfach, aber hier habe er Einfluss.

Kritisch äußerte sich Lindner zu den steigenden Sozialkosten: “Die Kostensteigerungen können nicht so weitergehen. Wir müssen dafür mehr Menschen in Arbeit bekommen. Wer sich da verweigert, kann nicht auf Solidarität zählen.”

Zudem müsse man sicherstellen, dass sich Arbeit immer lohne. “Im Zusammenspiel von Bürgergeld, Wohngeld, Kinderzuschlag und anderen Sozialtransfers stellen sich zu viele Menschen die Frage, ob Arbeit noch Sinn macht.” Der Minister sagte, er habe die arbeitende Bevölkerung im Blick: “Es darf nicht sein, dass in der Inflation nur Sozialleistungen steigen”, sagte der FDP-Chef.

red

Studie: Mehr Menschen mit Migrationshintergrund absolvieren Ausbildungen in “Engpassberufen”

Immer mehr junge Menschen mit ausländischer Staatsangehörigkeit absolvieren Ausbildungen in Deutschland. Die Zahl hat sich in den vergangenen zehn Jahren um 64 Prozent von 33.500 auf knapp 55.000 Azubis erhöht. Jeder Dritte stammt dabei aus einem der acht größten Asylherkunftsländer – aus Afghanistan, Eritrea, Irak, Iran, Nigeria, Pakistan, Somalia und Syrien.

Ihre Zahl hat sich damit auf rund 16.000 in dem Zeitraum mehr als verzehnfacht. Dies hat eine repräsentative Studie des Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung (KOFA) am Institut der deutschen Wirtschaft (IW) ergeben, über die die Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Sonntagausgaben) berichten. Insbesondere in Engpassberufen hat sich die Zahl der internationalen Azubis verdoppelt.

So ist ihre Zahl in vielen Berufen der Gastronomie, aber auch im Handwerk deutlich gestiegen, so die Studie. Gefragt sind insbesondere Ausbildungen in Berufen, die für den Energie- und Klimawandel besondere Bedeutung haben, wie beispielsweise Bauelektrik. Unternehmen, die seit Jahren unter Fachkräftemangel leiden, reagieren bereits auf die Engpässe.

So haben betroffenen Firmen ihr Ausbildungsplatzangebot um 19 Prozent erhöht. Gleichzeitig stieg die Nachfrage um fast 11 Prozent. Dennoch können nicht alle Plätze besetzt werden, so die Studie: der Anteil unbesetzter Ausbildungsstellen in Engpassberufen hat sich seit 2013 bis heute mehr als verdoppelt – auf 10,7 Prozent.

Laut Bundesagentur für Arbeit (BA) waren von bundesweit 509.000 gemeldeten Ausbildungsplätzen zuletzt 228.000 Stellen noch unbesetzt. Um den Fachkräftemangel zu reduzieren, sollten Unternehmen Jugendliche aller Zielgruppen noch gezielter ansprechen, empfiehlt Studienautor Jurek Tiedemann: “Die Erleichterungen durch das novellierte Fachkräfteeinwanderungsgesetz zur Ausbildungsplatzsuche für internationale Jugendliche können ebenfalls einen wichtigen Beitrag leisten, um noch mehr junge Menschen aus dem Ausland für eine Ausbildung zu begeistern und den Nachwuchs an Fachkräften zu sichern.” Nach dem neuen Fachkräfteeinwanderungsgesetz soll es künftig mehr Menschen aus Drittstaaten – also außerhalb der EU-Staaten – ermöglicht werden, einen Ausbildungsplatz in Deutschland zu suchen.

Hierfür wird die Aufenthaltsdauer für potenzielle Bewerber und Bewerberinnen auf neun Monate erhöht und die Altersgrenze von 25 auf 35 Jahre angehoben.

red

Wohnungsbau in Deutschland: Fast 30 Prozent weniger Baugenehmigungen im September

Die Zahl der Baugenehmigungen für Wohnungen in Deutschland sinkt weiter stark. Im September 2023 wurde der Bau von 19.300 Wohnungen genehmigt und damit 29,7 Prozent oder 8.200 weniger als im Vorjahresmonat, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) nach teilweise geschätzten Ergebnissen am Freitag mit. Von Januar bis September 2023 sank die Zahl der Baugenehmigungen für Wohnungen gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 28,3 Prozent.

Dies entspricht einem Rückgang um 76.900 auf 195.100 Wohnungen. Zum Rückgang der Bauvorhaben dürften weiterhin vor allem hohe Baukosten und schlechte Finanzierungsbedingungen beigetragen haben. In den Ergebnissen sind sowohl die Baugenehmigungen für Wohnungen in neuen Gebäuden als auch für neue Wohnungen in bestehenden Gebäuden enthalten.

In neu zu errichtenden Wohngebäuden wurden von Januar bis September 2023 insgesamt 160.400 Wohnungen genehmigt – das waren 31,7 Prozent oder 74.500 Wohnungen weniger als im Vorjahreszeitraum. Dabei ging die Zahl der Baugenehmigungen für Einfamilienhäuser um über ein Drittel (-38,4 Prozent beziehungsweise -23.600 Wohnungen) auf 37.900 zurück. Bei den Zweifamilienhäusern hat sich die Zahl genehmigter Wohnungen sogar mehr als halbiert (-51,9 Prozent beziehungsweise -12.000) auf 11.100. Auch bei der Gebäudeart mit den insgesamt meisten Wohnungen, den Mehrfamilienhäusern, verringerte sich die Zahl der genehmigten Wohnungen deutlich, und zwar um mehr als ein Viertel (-27,2 Prozent beziehungsweise -39.300) auf 105.200, so die Statistiker.

Nur die Wohnheime konnten durch einen Anstieg auf 6.200 neu errichtete Wohnungen ein positives Ergebnis verzeichnen (+8,4 Prozent beziehungsweise +500).

red

GDL-Streik vorbei: Bahnverkehr normalisiert sich – Freitag mit erhöhtem Sitzplatzbedarf

Wenige Stunden nach dem offiziellen Ende des GDL-Streiks bei der Bahn normalisiert sich der Zugverkehr weitgehend. Am Berliner Hauptbahnhof waren am späten Abend kaum noch Störungen zu verzeichnen. Die Bahn plant, den Fern-, Regional- und S-Bahn Verkehr am Freitag wieder weitgehend nach dem regulären Fahrplan laufen zu lassen.

Da der Freitag als besonders nachfragestark gilt, wird im Fernverkehr “dringend” eine Sitzplatzreservierung empfohlen, teilte das Unternehmen mit. Reisende, die ihre für Mittwochabend und Donnerstag geplante Reise aufgrund des GDL-Streiks verschoben haben, können ihre Tickets zu einem späteren Zeitpunkt nutzen. Anders als bei früheren Streiks wurde dieses Mal kein maximales Gültigkeitsdatum angegeben. Die Zugbindung ist aufgehoben, und alle Tickets gelten für die Fahrt zum ursprünglichen Zielort, auch wenn die Streckenführung geändert wurde.

Sitzplatzreservierungen können kostenfrei storniert werden.

red

Endlagersuche für Atommüll: Bundesamt Präsident König sieht Zeitplan in Gefahr

Die Suche nach einem Endlager für hochradioaktiven Atommüll könnte sich nach Ansicht von Wolfram König, dem Präsidenten des Bundesamts für die Sicherheit nuklearer Entsorgung (BASE), noch weiter verzögern als befürchtet. König sagte den Zeitungen der “Neuen Berliner Redaktionsgesellschaft”, dass die Annahmen im Zeitplan der Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) noch nicht belastbar seien. Ursprünglich sollte bis 2031 ein Endlagerstandort festgelegt werden, doch die BGE sieht nun im besten Fall das Jahr 2046 als Termin, im schlechtesten Fall sogar einen Zeitkorridor bis 2068 vor.

König betonte, dass wesentliche Schritte gemäß dem Endlagergesetz in diesen Plänen fehlen, insbesondere im Bereich Beteiligung und Gesetzgebungsverfahren. Die Endlagersuche müsse auch aus finanziellen Gründen dringend gestrafft werden, da andernfalls die Gefahr bestehe, dass der Atomfonds nicht ausreiche. In diesen Fonds haben die Betreiber von Atomkraftwerken als Verursacher 24 Milliarden Euro eingezahlt. König warnt davor, dass dieses Geld für Zwischenlager- und Verfahrenskosten aufgebraucht werden könnte, was letztendlich den Steuerzahler für die Endlagerung zur Kasse bitten würde.

red

Gastronomie-Mehrwertsteuer steigt: Ampel-Koalition einigt sich auf Ende der Steuersenkung

Schlechte Nachrichten für Gastronomiebetriebe und Verbraucher: In den aktuellen Haushaltsverhandlungen haben sich SPD, Grüne und FDP darauf geeinigt, die Mehrwertsteuersenkung für die Gastronomie auslaufen zu lassen, berichtet das “Handelsblatt” unter Berufung auf Verhandlungskreise. Weder die SPD noch die Grünen waren bereit, der Forderung der FDP nach einer Verlängerung der Steuersenkung nachzukommen.

Die Mehrwertsteuer für Speisen in der Gastronomie wird somit zu Beginn des nächsten Jahres wieder auf 19 Prozent angehoben. Während der Corona-Pandemie und der Energiekrise war die Steuer befristet auf sieben Prozent gesenkt worden. Eine Einigung gibt es auch bei den umstrittenen Einsparungen beim Elterngeld.

Ursprünglich hatte die Bundesregierung vorgeschlagen, dass Eltern mit einem zu versteuernden Einkommen von über 150.000 Euro jährlich künftig kein Elterngeld mehr erhalten sollten. Die Ampel-Koalition hat sich nun auf eine Anhebung dieser Grenze verständigt. Ab April 2024 entfällt das Elterngeld erst ab einem Einkommen von 200.000 Euro.

Ab April 2025 wird die Grenze auf 175.000 Euro gesenkt. Zusätzlich wird die zwischenzeitlich von Finanzminister Christian Lindner (FDP) geforderte stärkere Anhebung des Grundfreibetrags ab Anfang 2024 nicht umgesetzt. Der FDP-Chef schlug vor, den Grundfreibetrag von 11.604 Euro auf 11.784 Euro zu erhöhen und auch den Kinderfreibetrag stärker zu steigern. Diese Vorschläge konnten sich jedoch in der Ampel-Koalition nicht durchsetzen.

red

Wegen Warnstreik: Bahn-Notfahrplan ist angelaufen

Nach dem Beginn des Warnstreiks der Lokführergewerkschaft GDL am Mittwochabend hat die Deutsche Bahn in der Nacht zu Donnerstag den “Notfahrplan” für den Personenverkehr eingeführt. Die Bahn warnte vor “massiven Beeinträchtigungen” im gesamten Fern- und Regionalverkehr aufgrund des GDL-Streiks und empfahl Fahrgästen, ihre Reisen nach Möglichkeit auf die Zeit nach dem Streik zu verschieben.

Für diejenigen, die dennoch reisen müssen, wurde empfohlen, sich kurz vor Antritt der Reise über den aktuellen Status zu informieren. Der Streik ist bis Donnerstagabend, 18 Uhr, anberaumt. Alle Zugbindungen wurden aufgehoben, und die Gültigkeit der Sparpreistickets kann zu einem späteren Zeitpunkt genutzt werden, wobei die Bahn zunächst kein konkretes Gültigkeitsdatum nannte.

Die Ankündigung des Arbeitskampfes erfolgte überraschend bereits nach der ersten Verhandlungsrunde seitens der Gewerkschaft, die sich vom Arbeitgeber Deutsche Bahn nicht ausreichend ernst genommen fühlte. Als Reaktion auf den Streik sagte die Bahn die für Donnerstag geplante zweite Verhandlungsrunde ab. Der Tarifstreit betrifft nicht nur Gehaltsforderungen, sondern beinhaltet auch Forderungen nach flexibleren und kürzeren Arbeitszeiten.

red