Wenn die Identität plötzlich weg ist

In den Tiefen des Internets lauern viele Gefahren. Für dreiste Cyber-Gangster ist es oft ein Kinderspiel, die Daten von ahnungslosen “Surfern” abzufischen. Und dann ist der Ärger groß.

Denn plötzlich flattern Rechnungen und Mahnungen für niemals bestellte Produkte und Dienstleistungen ins Haus, im schlimmsten Fall steht sogar die Polizei mit einem Hausdurchsuchungsbefehl vor der Tür: Wer als Verbraucher bis zu diesem Zeitpunkt ahnungslos war, ist möglicherweise unbemerkt Opfer eines Identitätsdiebstahls geworden.

“Identitätsdiebstahl bezeichnet die missbräuchliche Nutzung personenbezogener Daten einer Person durch eine dritte Person”, erklärt dazu Alexander Kuch vom Telekommunikationsmagazin teltarif.de. “Bei einem Identitätsdiebstahl geht es in der Regel darum, dass der Kriminelle der ursprünglichen Person finanziell Schaden zufügen oder diese in Misskredit bringen will.”

Was kann man dagegen tun? Grundsätzlich sollte man im Internet und auch außerhalb des Internets nur so viele Daten von sich preisgeben, wie unbedingt nötig, sagen Experten. Auf gar keinen Fall sollten irgendwo im Internet Daten wie die Postadresse, das Geburtsdatum, Bankdaten oder gar ein Scan des Personalausweises oder Reisepasses kursieren.

Wer auf Spam- und Phishing-Mails hereingefallen ist, in Fake-Shops eine Bestellung aufgegeben hat oder vielleicht auch außerhalb des Internets zu viele Daten von sich Preis gegeben hat, muss immer damit rechnen, dass Verbrecher mit diesen Daten Straftaten begehen.

“Ein Identitätsdiebstahl kann schwerwiegende finanzielle und persönliche Folgen für die Betroffenen nach sich ziehen – bis hin zu psychischen Belastungen”, erläutert Kuch. Doch mit konkreten Schritten sei es inzwischen möglich, unberechtigte finanzielle Forderungen abzuwehren.

Ralf Loweg

Bitcoin-Hype: Nichts für schwache Nerven

Der Hype um den Bitcoin reißt nicht ab. Doch das Börsen-Parkett für Krypto-Währungen bleibt ein heißes Pflaster. Denn genauso schnell wie es nach oben geht, rauscht der Fahrstuhl auch wieder in den Keller. Letztendlich ist alles hoch spekulativ und nichts für Anleger mit schwachen Nerven.

Auslöser für die letzte Verkaufswelle war eine Mitteilung der chinesischen Notenbank, wonach Krypto-Währungen nicht verwendet werden sollten, da es sich nicht um echte Währungen handele.

China ist schon länger für seine kritische Haltung gegenüber Kryptoanlagen bekannt. Das Land arbeitet deshalb selbst an einer digitalen Variante seiner Landeswährung Yuan und führt bereits erste Feldversuche durch.

Die Mitteilung der chinesischen Notenbank traf bereits auf einen stark angeschlagenen Markt. Denn für erhebliche Verunsicherung hatte kurz zuvor vor allem Tesla-Chef und Krypto-Fan Elon Musk gesorgt. So ließ er über Twitter mitteilen, dass Tesla einen Teil seines milliardenschweren Bitcoin-Bestands verkaufen könnte. Als Grund nannte Musk die schlechte Umweltbilanz von Bitcoin.

Da der sehr hohe Energieverbrauch des Bitcoin-Netzwerks schon lange bekannt ist, sorgte die Kurskorrektur unter Fachleuten für Verwunderung und Kopfschütteln. Prompt folgte das Dementi: “Um Spekulationen klarzustellen: Tesla hat keine Bitcoins verkauft.” Wie dem auch sei: Krypto-Währungen bleiben ein heißes Eisen.

Ralf Loweg / glp

So viel Elektroschrott verursachen deutsche Haushalte

Wenn Fernseher und Kühlschränke ausgedient haben, müssen sie entsorgt werden. Das sieht nicht immer schön aus. Und der Müllberg wächst rasant. Doch das müsste in vielen Fällen gar nicht sein.

Jährlich 436.548 Tonnen Elektroschrott verursachen deutsche Haushalte, indem sie defekte Geräte nicht reparieren lassen, sondern entsorgen. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage der imug Beratungsgesellschaft im Auftrag des Spezialversicherers Wertgarantie.

Die Studie zeigt: Knapp die Hälfte aller untersuchten Geräte weisen innerhalb der ersten zehn Jahre einen Defekt auf, der zur Funktionsunfähigkeit führt. 78 Prozent der Befragten entscheiden sich in diesem Fall gegen eine Reparatur, auch wenn diese möglich wäre. Bei nicht vorgenommener Reparatur entsorgen anschließend 84 Prozent das funktionsunfähige Gerät – was zu großen Mengen an Elektroschrott führt.

“Der stetig wachsende Berg von Elektroschrott ist ein globales Problem mit schwerwiegenden Folgen für die Umwelt”, sagt Wertgarantie-Vorstand Konrad Lehmann. “Die Studienergebnisse belegen das große Umweltschutz-Potenzial, das in Geräte-Reparaturen steckt.”

Eine zentrale Botschaft der Studie lautet: Je mehr Elektrogeräte repariert werden, desto mehr Elektroschrott kann vermieden werden. Dabei hätte bereits ein kleiner Anstieg der Reparaturhäufigkeit einen großen Einfluss auf die Elektroschrottmenge: Wenn sich die aktuelle Reparaturhäufigkeit (von durchschnittlich 22 Prozent) um ein Viertel auf 27,5 Prozent erhöhen würde, könnten allein in Deutschland schon mehr als 100.000 Tonnen Elektroschrott vermieden werden.

Lediglich zwei Prozent der Deutschen schließen aktuell eine Versicherung für ihre Elektrogeräte ab, die im Schadensfall für eine Reparatur aufkommt. Dabei tragen Geräteversicherungen dazu bei, die Lebensdauer von Geräten zu verlängern und Ressourcen zu schonen.

Ralf Loweg / glp

Was Sie über das Erbrecht wissen sollten

Eine schicke Villa, eine Truhe voller Gold oder ein Berg mit Geld: Gerade in Krisenzeiten träumen wohl die meisten Menschen von finanzieller Sicherheit. Dieser Traum kann sich für viele auch ganz überraschend erfüllen. Zum Beispiel durch eine Erbschaft. Also quasi über Nacht vom Tellerwäscher zum Millionär.

Doch bevor Erben bereits das Geld verplanen, sollten sie sich mit der Materie vertraut machen. Und das ist nicht immer ganz einfach. Denn das Erbrecht wird zwar laufend erneuert, aber es bleibt ein Buch mit sieben Siegeln. Es ist also nicht unwichtig, die aktuellen Regelungen zu verstehen. Die ARAG-Experten geben Hilfestellung.

Pflegeleistungen beim Erbausgleich: Ohne Testament gingen pflegende Angehörige früher häufig leer aus. Nach der jetzigen Regelung erhält jeder gesetzliche Erbe einen Ausgleich für Pflegeleistungen und zwar unabhängig davon, ob er für die Pflegeleistungen auf eigenes berufliches Einkommen verzichtet hat.

Erbschaft im Ausland: Rentner, die in ihr Ferienhaus auf Mallorca ziehen, Arbeitnehmer, die ins Ausland entsandt wurden oder Familien, die auswandern. Sie alle sollten bedenken, dass sie nach der seit August 2015 geltenden EU-Erbrechtsverordnung im Todesfall möglicherweise nach dem Recht ihres Aufenthaltslandes beerbt werden – selbst, wenn sie nach wie vor die deutsche Staatsangehörigkeit besitzen. Dies kann zu unliebsamen Überraschungen führen. So ist etwa das im deutschen Erbrecht geltende Pflichtteilsrecht einigen anderen Erbrechtsordnungen unbekannt.

Dürfen Pflegekräfte erben? Laut den Heimgesetzen der Länder dürfen Träger, Leitung und Mitarbeiter weder Geld noch geldwerte Leistungen zusätzlich erhalten. Nur kleine Aufmerksamkeiten sind erlaubt.

Erbschaften in Steueroasen: Ein verstecktes Konto auf den Kaiman-Inseln, in der Schweiz oder einer anderen Steueroase: Wer solch eine Erbschaft nicht beim Finanzamt meldet und erwischt wird, zahlt hohe Strafen. Als Erbe haben Sie dafür drei Monate Zeit – und zwar ab dem Zeitpunkt, an dem Sie von dem Erbe erfahren.

Strafrechtlich haben Sie nichts zu befürchten – selbst wenn es sich um Schwarzgeld handeln sollte. Es gilt hier der Leitsatz: Steuerschuld kann man erben – Strafbarkeit nicht.

Auch bei Selbstanzeigen spielen unversteuerte Erbschaften eine Rolle. Wenn die Erbschaft schon mehr als elf Jahre zurückliegt, ist die zu zahlende Steuer auf das Erbe ebenso verjährt wie die Strafe. Das gilt aber nicht für die Steuer auf die durch das Konto verdienten Zinsen. Wer eine nicht verjährte Erbschaft außen vorlässt, macht sich nicht nur strafbar, sondern riskiert auch, dass seine Selbstanzeige unwirksam wird.

Ralf Loweg / glp

Konzern-Riese Stellantis kündigt Verträge mit Händlern

Der erst kürzlich durch Fusion neu entstandene Autokonzern Stellantis löst sein Händlernetzwerk europaweit auf. “Stellantis macht Tabula rasa” titelt dazu die Fachpublikation “Autohaus”.

“Die Partner im Handel wurden heute Vormittag über die Absichten des Konzerns informiert”, heißt es bei “Autohaus”. Dass Stellantis nach der Fusion von PSA und FCA einheitliche Händlerverträge für alle 14 Konzernmarken anstrebt, sei gemutmaßt worden. Dass es nun doch so schnell gehe, und zu diesem Zeitpunkt stattfinde, dürfte aber viele überrascht haben.

Die Frist für die Vertragskündigung beträgt zwei Jahre. Wer danach noch dabei ist, entscheidet sich bereits Mitte Juli. Dann will der Konzern einen Letter of Intent (LoI) an alle potenziellen Vertragspartner schicken. Einige Händler würden diesen allerdings nur dann erhalten, wenn sie vorab einige nicht näher bekannte Bedingungen erfüllten, heißt es.

Dem Vernehmen nach kündigte Stellantis-Deutschland-Chef Amaury de Bourmont auf einer digitalen Händlerinformationsveranstaltung an, dass für den neuen Händlervertrag nur die besten, leistungsfähigsten und nachhaltigsten Händler ausgewählt würden. In einer Mitteilung des Herstellers heißt es dazu, man wähle “auf der Grundlage des Potenzials und objektiver Kriterien” aus. Die Branchenkenner gehen davon aus, dass so mancher Partner keinen neuen Vertrag bekommt.

Stellantis selbst teilt zum Thema mit: “Alle beteiligten Interessengruppen werden von diesen Änderungen profitieren: Kunden, das Vertriebsnetz und Stellantis.” Kunden könnten die Vorteile der Mehrmarken-Strategie und des Multikanal-Vertriebs mit einer noch umfassenderen Palette von Dienstleistungen nutzen.

“Händler und Marken von Stellantis können auf ein neues und effizientes Geschäftsmodell bauen, das darauf abzielt, Synergien zu schaffen, die Vertriebskosten zu optimieren, die Kundenzufriedenheit zu erhöhen und zusätzliche nachhaltige Geschäftsmodelle zu bieten”, sagt der Konzern. Darüber hinaus entstünden noch vielfältigere Dienstleistungen, Modellpaletten sowie Finanzierungs- und Mobilitätslösungen.

Lars Wallerang / glp

Geschäftsschließungen in Deutschland: 114.400 Betriebe geben im ersten Quartal auf

Im 1. Quartal 2021 wurden in Deutschland gut 34 000 Betriebe gegründet, deren Rechtsform und Beschäftigtenzahl auf eine größere wirtschaftliche Bedeutung schließen lassen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) nach Auswertung der Gewerbemeldungen am Mittwoch mitteilt, waren das 5,9 % mehr als im 1. Quartal 2020, in dem sich die Corona-Krise bereits negativ auf die Zahl der Gewerbeanmeldungen ausgewirkt hatte, und 2,2 % weniger als im 1. Quartal 2019. Insgesamt liegt die Gesamtzahl der Unternehmen, die im 1. Quartal 2021 aufgegeben haben bei rund 114.400. Das ist 8,2 % weniger als im 1. Quartal 2020.

Zahl neu gegründeter Kleinunternehmen 11,5 % unter Vorjahreswert

Im Unterschied zur Zahl der Neugründungen größerer Unternehmen lag die Zahl neu gegründeter Kleinunternehmen im 1. Quartal 2021 mit rund 34 100 deutlich unter dem Niveau des 1. Quartals 2020 (-11,5 %). Im Vergleich zum 1. Quartal 2019 sank die Zahl der Neugründungen kleiner Unternehmen sogar um 24,4 %. Die Zahl der neu gegründeten Nebenerwerbsbetriebe stieg dagegen um 29,4 % gegenüber dem 1. Quartal 2020 auf rund 94 900.  Besonders hoch war der Anstieg hier unter anderem in der Möbelherstellung und bei den Post-, Kurier- und Expressdiensten.

Die Gesamtzahl der Gewerbeanmeldungen stieg im 1. Quartal 2021 um 11,0 % gegenüber dem Vorjahresquartal auf rund 199 000. Zu den Gewerbeanmeldungen zählen neben Neugründungen von Gewerbebetrieben auch Betriebsübernahmen (zum Beispiel Kauf oder Gesellschaftereintritt), Umwandlungen (zum Beispiel Verschmelzung oder Ausgliederung) und Zuzüge aus anderen Meldebezirken.

Vollständige Gewerbeaufgaben gehen um 8,2 % gegenüber dem Vorjahresquartal zurück

Rund 25 500 Betriebe mit größerer wirtschaftlicher Bedeutung gaben im 1. Quartal 2021 ihr Gewerbe vollständig auf. Das waren 5,6 % weniger als im Vorjahresquartal. Die Zahl der aufgegebenen Kleinunternehmen sank um 15,3 % auf rund 41 600 und die Zahl der aufgegebenen Nebenerwerbsbetriebe um 2,4 % auf rund 47 300.

Damit war die Gesamtzahl der vollständigen Gewerbeaufgaben mit rund 114 400 Betrieben 8,2 % geringer als im 1. Quartal 2020. Diese rückläufige Entwicklung kann mit den politischen Unterstützungsmaßnahmen in der Corona-Krise zusammenhängen, die wirtschaftliche Folgen der Pandemie für Gewerbetreibende mildern und Gewerbeaufgaben verhindern sollen.

Die Zahl der Gewerbeabmeldungen bei den Gewerbeämtern lag im 1. Quartal 2021 mit rund 150 200 um 5,1 % unter dem Vorjahreswert. Bei dieser Gesamtzahl handelt es sich nicht nur um Gewerbeaufgaben, sondern auch um Betriebsübergaben (zum Beispiel Verkauf oder Gesellschafteraustritt), Umwandlungen oder Fortzüge in andere Meldebezirke.

red

Darum ist Gold so wertvoll

Geld verliert an Wert, Gold bleibt unvergänglich. Diese Annahme treibt viele Menschen vor allem in Krisenzeiten zum Edelmetall. Hinzu kommt, dass bei steigenden Inflationsrisiken auch die Chancen auf einen steigenden Goldpreis bestehen, weil entsprechend viele Marktteilnehmer sich absichern möchten.

“Investoren sehen Gold als Absicherung gegen Inflation”, sagt auch Carlo Alberto De Casa, Chefanalyst des Brokerhauses Activtrades. So kletterte Gold auf ein Dreimonatshoch bei 1.855 Dollar pro Feinunze (31,1 Gramm). So teuer war das Edelmetall zuletzt Mitte Februar 2021. Hintergrund sind die derzeit steigenden Inflationserwartungen an den Finanzmärkten.

Da die mächtige US-Notenbank Fed weiterhin signalisiert, nicht mit Zinserhöhungen auf den Preisschub geldpolitisch zu reagieren, bleiben derzeit die Anleger beim Gold als klassischer Inflationsabsicherung.

Hinzu kommt die der Corona-Krise. Zwar hat sich die Lage in den USA und Europa entspannt. Doch in Teilen Asiens gibt es gegensätzliche Entwicklungen.

Carsten Fritsch, Rohstoffexperte bei der Commerzbank, rechnet zumindest in naher Zukunft mit einer Fortsetzung des Goldpreisanstiegs: “Dabei spielt sicherlich auch eine Rolle, dass die US-Inflationsrate mit 4,2 Prozent deutlich höher liegt als vor zwei Monaten und als die Anleiherenditen, die Realzinsen also stark negativ sind.”

Ralf Loweg / glp

Ryanair mit Rekordverlust

Bislang kannten Billigflieger nur eine Richtung. Und die ging steil nach oben. Doch in der Corona-Krise sind viele Airlines in arge Turbulenzen geraten. Dazu gehört auch Ryanair. Denn Europas größter Billigflieger hat im Geschäftsjahr 2020/2021 ein Minus von 815 Millionen Euro eingeflogen. Einen so großen Verlust hat das Unternehmen noch nie gemacht. Im Vorjahr hatte der Gewinn bei fast 650 Millionen Euro gelegen.

“Es ist besser als wir prognostiziert hatten, aber noch immer ein traumatischer Verlust für eine Airline, die konstant profitabel war in ihrer 35-jährigen Geschichte”, sagt Ryanair-Chef Michael O’Leary.

Die irische Fluggesellschaft bekräftigte aber ihre Prognose, dass die Passagierzahlen im laufenden Geschäftsjahr voraussichtlich am unteren Ende einer Spanne von 80 bis 120 Millionen liegen werden. Im Quartal von April bis Juni 2021 erwartet das Unternehmen fünf bis sechs Millionen Fluggäste.

Im Geschäftsjahr bis Ende März 2021 beförderte das Unternehmen insgesamt 27,5 Millionen Passagiere. Das entspricht einem Minus von mehr als 80 Prozent verglichen mit dem Vorjahr. Aber damit sollte der Tiefpunkt erreicht sein, heißt es.

Aus der Sicht von Experten hat Ryanair besonders günstige Voraussetzungen für eine schnelle Erholung, da der Billigflieger keine Langstreckenflüge mit Geschäftsreisenden im Programm hat – anders als Airlines wie Lufthansa oder Air France KLM. Und besonders dieses Segment könnte auch nach der Pandemie angesichts der digitalen Konferenzmöglichkeiten nicht auf das Ursprungsniveau zurückkehren. Vielleicht geht es dann auch für Ryanair wieder steil nach oben.

Ralf Loweg / glp

So viele Einkommens-Millionäre leben in Deutschland

Dass Deutschland ein wohlhabendes Land ist, ist hinlänglich bekannt. Im Jahr 2017 erzielten knapp 24.700 aller in Deutschland erfassten Lohn- und Einkommensteuerpflichtigen Einkünfte von mindestens einer Million Euro. Das waren knapp 1.900 Steuerpflichtige mehr als 2016. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Dienstag mitteilt, betrug das Durchschnittseinkommen in dieser Gruppe 2,7 Millionen Euro. In Hamburg war die „Millionärsdichte“ am höchsten. Dort hatten zwölf von zehntausend unbeschränkt Einkommensteuerpflichtigen (1,2 Promille) Jahreseinkünfte jenseits der Millionengrenze. In Sachsen-Anhalt und Thüringen war es dagegen jeweils nur ein Steuerpflichtiger von Zehntausend (0,1 Promille).

41,8 Millionen Steuerpflichtige erzielten 1,7 Billionen Euro Einkünfte

Insgesamt erzielten die 41,8 Millionen Steuerpflichtigen im Jahr 2017 Einkünfte in Höhe von 1,7 Billionen Euro, das waren 76 Milliarden Euro mehr als 2016. Zusammen veranlagte Personen werden dabei als ein Steuerpflichtiger gezählt. Die von den Arbeitgebern einbehaltene Lohnsteuer summierte sich zusammen mit der von den Finanzbehörden festgesetzten Einkommensteuer für 2017 auf 304 Milliarden Euro. Gegenüber 2016 bedeutete dies eine Steigerung um 17 Milliarden Euro.

108 000 Steuerpflichtige zahlten den sogenannten Reichensteuersatz von 45 %

In Deutschland wird ein progressiver Steuersatz angewendet, das heißt, der Steuersatz steigt mit zunehmendem Einkommen. Dadurch werden die Steuerpflichtigen unterschiedlich stark belastet. 2017 wurden Jahreseinkommen ab 256 304 Euro (beziehungsweise ab 512 608 Euro bei gemeinsam veranlagten Personen) mit dem Höchstsatz von 45 % besteuert. Bei rund 108 000 Steuerpflichtigen kam dieser sogenannte Reichensteuersatz zum Tragen. Das waren 6 000 mehr als im Jahr zuvor. Auf sie entfielen 6,7 % der gesamten Einkünfte und 13,5 % der Steuersumme.

red

Corona-Hilfen: Fiktiver Unternehmerlohn für Selbständige und Kleinunternehmer

Ab sofort ist die Antragstellung für den fiktiven Unternehmerlohn des Landes möglich. Die Ergänzungsförderung zur Überbrückungshilfe III des Bundes kommt insbesondere den von der Krise schwer getroffenen Selbständigen und kleinen Unternehmen zugute. Das gab das baden-württembergische Wirtschaftsministerium am Montag bekannt.

Das Land Baden-Württemberg gewährt einen fiktiven Unternehmerlohn pauschal mit einem Festbetrag in Höhe von 1.000 Euro pro Monat für den Zeitraum Januar bis Juni 2021, sofern ein Umsatzeinbruch von mindestens 30 Prozent im Vergleich zum Referenzmonat im Jahr 2019 vorliegt. Im Gegensatz zur Überbrückungshilfe I und II ist der fiktive Unternehmerlohn nicht mehr nach Höhe des Umsatzeinbruchs gestaffelt.

„Mit dem fiktiven Unternehmerlohn schließt das Land eine der letzten verbleibenden Förderlücken in der Überbrückungshilfe III des Bundes“, sagt Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut. “Viele Inhaberinnen und Inhaber von Personengesellschaften und Einzelunternehmen bezögen keine eigenen Gehälter. Eine reine Fixkostenerstattung wie in der Überbrückungshilfe III reiche daher nicht aus”, so die Ministerin weiter.

Anträge für den fiktiven Unternehmerlohn können ab dem 18. Mai 2021 im Rahmen der Antragstellung auf Überbrückungshilfe III über die Plattform des Bundes gestellt werden. Wurde die Überbrückungshilfe III bereits bewilligt, kann der fiktive Unternehmerlohn auch nachträglich über einen Änderungsantrag beantragt werden.

Überbrückungshilfe Unternehmen: Überbrückungshilfe III

red