Studie: Fast die Hälfte der Beschäftigten fühlt sich frustriert im Job

Ludwigshafen – Viele Beschäftigte sind in ihrem aktuellen Job frustriert. Fast jeder zweite Beschäftigte (47 Prozent) hat laut einer Studie der Krankenkasse Pronova BKK, über die die Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Dienstagsausgaben) berichten, erklärt, dass er mit Kollegen zusammenarbeitet, die gedanklich schon gekündigt haben oder sie selbst bereits an diesem Punkt sind.

45 Prozent machen nur noch Dienst nach Vorschrift oder beobachten dies in ihrem Arbeitsteam. Jeder Fünfte (22 Prozent) behauptet von sich, im vergangenen Jahr innerlich gekündigt zu haben. Gut jeder Sechste (15 Prozent) ist demnach zudem nicht mehr bereit, Extra-Leistungen oder Überstunden zu erbringen. Mehr als jeder Dritte bewirbt sich aus Frust bei mehreren anderen Arbeitgebern gleichzeitig, so die Umfrage. Bekommen die Bewerber von dem neuen Arbeitgeber ein Angebot, reagieren aber zehn Prozent gar nicht darauf.

Als Hauptgründe für ihre Unlust und innere Kündigung nennen die Befragten vor allem Überlastung (70 Prozent), eine zu geringe Bezahlung (69 Prozent), fehlende Wertschätzung sowie belastende Arbeitszeiten (jeweils 68 Prozent). Viele kritisieren auch die fehlende Work-Life-Balance, Probleme mit Kollegen oder haben gesundheitliche Probleme.

red

Manipulative Rabatte und fragwürdige Bewertungen: Verbraucherzentrale mahnt chinesische Online-Plattform Temu ab

Berlin – Der Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV) hat die chinesische Online-Plattform Temu abgemahnt. Temu verunsichere und übervorteile Verbraucher “mit willkürlich erscheinenden Rabatten, fragwürdigen Bewertungen und manipulativen Designs, das muss aufhören”, sagte VZBV-Vorständin Ramona Pop den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Dienstagsausgaben).

Konkret wirft die Verbraucherzentrale der Internet-Plattform vor, mit sogenannten Dark Patterns Käufer zu manipulieren und unter Druck zu setzen, um so möglichst schnell eine Kaufentscheidung zu erzeugen. So würden während des Bestellens zahlreiche Hinweise wie “Beeile dich! Über 126 Personen haben diesen Artikel in ihrem Warenkorb” angezeigt.

Der VZBV erklärte, dass dies laut Digital Services Act der EU seit 17. Februar 2024 verboten sei. In Deutschland und der Europäischen Union gälten Gesetze zum Schutz der Verbraucher, an die sich alle Unternehmen halten müssten, sagte Pop.

Ein weiterer Vorwurf: Temu würde Greenwashing betreiben. So würde das Unternehmen damit werben, dass sich der CO2-Fußabdruck verringere, wenn sich Käufer ihre Waren nicht nach Hause, sondern zu einer Abholstelle in ihrer Nähe liefern lassen. Dabei hätten die Produkte, meist aus China stammend, bis zur Zustellung bereits lange Wegstrecken zurückgelegt.

Auch sei weder nachvollziehbar, wie die zum Teil extrem hohen Rabatte zustande kämen, noch könnte die Echtheit der Produktbewertungen überprüft werden. Verbraucher müssten vor derartigen Geschäftspraktiken geschützt werden, so Pop. Als Nächstes wolle man nun über eine Klage gegen Temu entscheiden.

red

Keine Streiks mehr: GDL und Deutsche Bahn haben sich geeignet

Frankfurt/Main – Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) und die Deutsche Bahn haben einen Tarifabschluss erzielt. Das teilten beide Seiten am Montagabend mit.

Sowohl die Bahn als auch die GDL wollen am Dienstagvormittag in Berlin weitere Details bekanntgeben, allerdings auf getrennten Pressekonferenzen. Den Anfang macht um 10 Uhr die Bahn, um 11:30 Uhr legt die GDL ihre Sicht der Dinge dar.

Bahn und Gewerkschaften hatten sich seit Monaten einen für ihre Verhältnisse beispiellosen Arbeitskampf geliefert. Die GDL forderte nicht nur mehr Geld, sondern gleichzeitig auch kürzere und flexiblere Arbeitszeiten.

red

 

Agrardiesel-Subventionen: Bauernpräsident droht mit weiteren Aktionen

Berlin – Nach der Zustimmung des Bundesrats zum Abbau der Subventionen für Agrardiesel behält sich Bauernpräsident Joachim Rukwied weitere Aktionen der Landwirte vor.

“Unsere Forderung von Dezember bleibt: Auch einen schrittweisen Ausstieg aus dem Agrardiesel werden wir nicht akzeptieren”, sagte er dem “Stern”. Die deutsche Landwirtschaft werde dadurch im europäischen Wettbewerb deutlich geschwächt. Rukwied kündigte an: “Wir werden das Thema Agrardiesel in der politischen Debatte halten und in Richtung Bundestagswahl wieder intensivieren.”

Auch neue Traktor-Demos schließt der Verbandschef der Bauern nicht aus: “Die aktive Demonstrationstätigkeit haben wir ab Ende Januar Stück für Stück auslaufen lassen. Wir behalten uns aber auch weiterhin einzelne Aktionen vor.”

Gegen den Vorwurf der rechten Unterwanderung von Bauernprotesten wehrt sich Rukwied. Er sagte dem “Stern”: “Bei unseren Demonstrationen – die waren angemeldet und genehmigt – gab es keine Zwischenfälle. Vereinzelt haben Rechtsextreme versucht, sie zu unterwandern. Die wurden von unseren Leuten weggeschickt, weil sie dort unerwünscht waren.” Die Bauern stünden zur Verfassung, zum Grundgesetz. “Wir sind überzeugte Demokraten”, so Rukwied.

red

Arbeitgeberpräsident fordert: Strengere Regeln für Bürgergeld an Ausländer

Berlin – Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger fordert strengere Regeln beim Bürgergeld für Ausländer.

“Wer noch nie in Deutschland gearbeitet hat, darf nicht genau so viel Geld bekommen wie jemand, der 15 Jahre lang hier gearbeitet und in die Sozialversicherung eingezahlt hat”, sagte der Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) der “Welt am Sonntag”.

Die Bezahlkarte sei ein erster Schritt in die richtige Richtung. “Wir brauchen Zuwanderung in unsere Erwerbssysteme, nicht in unsere Sozialsysteme”, sagte der BDA-Chef. “Wir müssen Zuwanderer anziehen, die hier arbeiten wollen und nicht nur von unseren Sozialleistungen profitieren möchten. Wir haben im Moment 5,6 Millionen Bürgergeldempfänger, davon stammt ein wesentlicher Teil nicht aus Deutschland. Und wir haben insgesamt fast vier Millionen Menschen im Bürgergeldsystem, die arbeiten können – das ist zu hoch.”

Damit die dringend benötigten Arbeitskräfte in den Betrieben ankommen, müsse der Fokus viel stärker auf der Aktivierung und Vermittlung in Arbeit liegen, forderte der Arbeitgeberpräsident.

red

Bundesbankchef: Rentenalter soll auf 69 steigen

Frankfurt/Main – Der Präsident der Deutschen Bundesbank, Joachim Nagel, hat sich für eine Verlängerung der Lebensarbeitszeit ausgesprochen.

“Wenn wir länger leben, sollte auch das Rentenalter nach einem festen Schlüssel steigen”, sagte er den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Samstagausgaben). “Hält man das Verhältnis von Rentenjahren zu Arbeitsjahren konstant, könnte das Rentenalter dann bis 2070 nach und nach auf 69 Jahre steigen.”

Auf diese Weise ließe sich der Fachkräftemangel lindern und das langfristige Wachstum stützen. Nagel stellte dementsprechend die Rente mit 63 infrage: “Wir haben einen Mangel an Arbeitskräften, und der wird sich demografisch verschärfen”, sagte er. “Die Zwänge werden größer, wenn wir den frühzeitigen Ruhestand fördern.” Der Währungshüter betonte: “Wenn die Lebenserwartung steigt, müssen die Menschen länger arbeiten, nicht kürzer.”

Zudem sprach sich Nagel für eine Lockerung der Schuldenbremse aus. Zwar leiste diese einen bedeutsamen Beitrag zu soliden Staatsfinanzen. “Aber wir könnten uns in bestimmten Phasen auch etwas höhere Defizite leisten, ohne die Stabilität zu gefährden.” Das sei gegeben, wenn die staatliche Schuldenquote unter 60 Prozent der Wirtschaftsleistung liege. “Die zusätzlichen Spielräume können dann für Zukunftsinvestitionen genutzt werden”, sagte der Bundesbankpräsident. “Ich kann mir daher unter bestimmten Voraussetzungen eine moderate Reform der Schuldenbremse vorstellen.”

Nagel rief auch dazu auf, alle Ausgaben zu überprüfen – “ob im Sozialetat oder in anderen Haushaltsbereichen”. Möglicherweise könne man auch “die eine oder andere Subvention einsparen”.

red

Hoffnung für den Wohnungsbau: Wachstumschancengesetz beschlossen

Berlin – Der Spitzenverband der Immobilienwirtschaft (ZIA) hofft auf eine Belebung des Wohnungsbaus durch das am Freitag vom Bundesrat beschlossene Wachstumschancengesetz.

“Dieses Wachstumschancengesetz ist auch ein Wohnungschancengesetz. Wir freuen uns sehr, dass die Länder sich am Ende durchgerungen haben, grünes Licht zu geben”, sagte ZIA-Hauptgeschäftsführerin Aygül Özkan, dem “Redaktionsnetzwerk Deutschland”. “Wir als ZIA haben sehr für die steuerlichen Erleichterungen, die die Immobilienwirtschaft so dringend braucht, gekämpft”, so Özkan weiter. “Alles, was den Wohnungsbau jetzt nach vorne bringt, zählt.”

red

Adidas adé: Nike schnappt sich DFB-Ausrüstervertrag für rekordverdächtige Summe

Frankfurt am Main – Überraschende Wende im Sportartikelmarkt: Das US-Bekleidungsunternehmen Nike wird ab 2027 offizieller Ausrüster des Deutschen Fußball-Bunds (DFB).

Nach einer sieben Jahrzehnte langen Ära mit Adidas tritt Nike in die Fußstapfen des deutschen Sportartikelherstellers. Der Vertrag erstreckt sich bis 2034 und umfasst die Ausstattung sämtlicher Nationalmannschaften des DFB.

Die Entscheidung, sich von Adidas zu trennen, kam überraschend, da das Unternehmen aus Herzogenaurach eine lange und traditionsreiche Geschichte mit dem deutschen Fußball verbindet.

DFB-Präsident Bernd Neuendorf äußerte sich zuversichtlich über die bevorstehende Zusammenarbeit und betonte das Vertrauen in Nike. Gleichzeitig dankte er Adidas für die langjährige Partnerschaft und versicherte, dass der DFB bis zum Auslaufen des aktuellen Vertrags im Jahr 2026 weiterhin mit dem Unternehmen zusammenarbeiten werde.

Unbestätigten Medienberichten zufolge solle Nike für die Partnerschaft eine Rekordsumme von 100 Millionen Euro pro Jahr zahlen, doppelt so viel wie Adidas zuvor.

red

Bahn-Chef optimistisch: Einigung mit GDL in Sicht

Frankfurt/Main – Die Deutsche Bahn sieht die Verhandlungen mit der Lokführer-Gewerkschaft GDL auf einem guten Weg.

“Wir sind in konstruktiven Gesprächen”, sagte Bahn-Chef Richard Lutz am Donnerstag in einem Interview für das “Heute-Journal” im ZDF, das bereits am Nachmittag aufgezeichnet wurde. Er sei “guter Hoffnung, dass das in den nächsten Tagen zu einem guten Ende geführt werden kann”.

Zur Frage nach den Ursachen der massiven Verspätungen im Bahnverkehr sagte der Bahnchef: “Wenn man das nachhaltig lösen will, kommen wir um die Erkenntnis nicht herum, dass wir die Infrastruktur über Jahre und Jahrzehnte auf Verschleiß gefahren haben”. Man könne schon sagen, “dass Deutschland ganz, ganz viele Baustellen hat und wir eine davon sind”.

Die Bahn hatte am Vormittag ihre Bilanzzahlen für das Jahr 2023 vorgestellt. Der Umsatz ging zurück, allerdings nicht im Personenverkehr. Dort legten dafür auch die Verspätungen zu. Unterm Strich verbuchte der Staatskonzern einen Milliardenverlust.

red

Deutsche Bahn meldet roten Zahlen: Umsatzrückgang und hohe Verluste in 2023

Frankfurt/Main – Die Deutsche Bahn nimmt insgesamt weniger Geld ein und macht unterm Strich kräftig Minus. Der Umsatz betrug im Geschäftsjahr 2023 rund 45,2 Milliarden Euro – rund 13 Prozent weniger als 2022, wie der Staatskonzern am Donnerstag mitteilte. Der Verlust betrug 964 Millionen Euro (Bereinigtes EBIT).

“Die Zahlen sind aus wirtschaftlicher Sicht natürlich nicht zufriedenstellend”, kommentierte Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) das Ergebnis. Massiv in die Infrastruktur zu investieren, sei dennoch der richtige Weg. Denn eine Rekordsumme von 7,6 Milliarden Euro an Investitionen und zusätzlicher Aufwand für die Infrastruktur haben das Ergebnis beeinflusst.

Der konzernweite Umsatzrückgang hingegen sei “im Wesentlichen auf eine branchenweite Normalisierung der Frachtraten in der internationalen Logistik zurückzuführen, die wie erwartet auch DB Schenker spürte”, wie es hieß. Im Kerngeschäft, dem Systemverbund Bahn, stieg der Umsatz dagegen um 6,2 Prozent auf rund 26,2 Milliarden Euro. Der Fernverkehr legte 2023 beim Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 18,4 Prozent auf rund 5,9 Milliarden Euro zu, die Nahverkehrstochter DB Regio erreichte einen Umsatz von rund 9,7 Milliarden Euro – ein Plus von 7,4 Prozent gegenüber 2022.

Bei der Verkehrsleistung (Schiene und Bus) steigerte sich DB Regio deutlich um über 9 Prozent auf rund 43,5 Millionen Personenkilometer, auch dank des Deutschlandtickets. DB Fernverkehr lag bei der Verkehrsleistung 2023 mit rund 45,5 Millionen Personenkilometern (plus 9,0 Prozent) erstmals wieder über dem Vor-Corona-Niveau. Bei DB Cargo stieg der Umsatz 2023 um 6,4 Prozent auf rund 5,6 Milliarden Euro.

Insgesamt reisten 2023 rund 1,8 Milliarden Menschen in den Zügen der Bahn – 5,8 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Betriebsleistung auf dem Schienennetz sank 2023 im Vergleich zum Vorjahr leicht um 1,3 Prozent auf rund 1,12 Milliarden Trassenkilometer.

Eine hohe Auslastung des Schienennetzes in Kombination mit der hohen Bautätigkeit habe sich im Fernverkehr negativ auf die Pünktlichkeit ausgewirkt: Sie lag bei 64,0 Prozent (im Vorjahr: 65,2 Prozent). Bei DB Regio (Schiene) betrug die Pünktlichkeit 91,0 Prozent, nach 91,8 Prozent im Vorjahr.

Für das Jahr 2024 rechnet der DB-Konzern mit einer Umsatzsteigerung auf rund 47 Milliarden Euro. Auch das operative Ergebnis soll mit über einer Milliarde Euro wieder deutlich positiv sein. Haupttreiber seien dabei Ablösungen für die 2023 gezahlten Vorleistungen für Instandhaltungsarbeiten. Der DB-Konzern erwartet zudem positive Effekte aus einer erneut steigenden Nachfrage im Personenverkehr auf der Schiene sowie aus Effizienzsteigerungsmaßnahmen. Im Fernverkehr erwartet der DB-Konzern eine Pünktlichkeit von ungefähr 70 Prozent für dieses Jahr, bei DB Regio (Schiene) wird eine Pünktlichkeit von ungefähr 93 Prozent vorausgesagt.

red