Mehrheit für Vermögenssteuer

In Deutschland liegen mal wieder Pläne für eine Vermögenssteuer auf dem Tisch. Das kommt offenbar an. Denn im ARD-Deutschland-Trend befürworten immerhin 72 Prozent der Befragten das SPD-Konzept. Nur 25 Prozent lehnen diese Pläne ab.

Der SPD-Parteitag hatte sich dafür ausgesprochen, Vermögen oberhalb von zwei Millionen Euro mit einem Prozent zu besteuern. Der Steuersatz soll bei größerem Reichtum stufenweise ansteigen und für Vermögen jenseits von einer Milliarde Euro zwei Prozent betragen.

Allerdings sind derartige Konzepte nicht neu. Immer wieder werden sie aus wahltaktischen Überlegungen gerne aus irgendeiner der Schublade geholt. Am Umfragetief der SPD werden diese Pläne aber so schnell nichts ändern, wie eine aktuelle Umfrage zeigt.

Ralf Loweg

Hier gibt es die besten Karriere-Chancen

Auf der Karriere-Leiter steil nach oben: Davon träumen in Deutschland sicher die meisten Menschen. Doch nicht überall erfüllen sich diese Hoffnungen.

Während die Arbeit in einem DAX-Konzern allgemein als sicher und gut bezahlt gilt, punkten Startups oft mit modernen Arbeitsmethoden und der Möglichkeit, etwas Neues zu schaffen. Doch wo haben Fachkräfte eigentlich die besseren Karriere- und Weiterbildungsmöglichkeiten? Dieser Frage ist der Bildungsanbieter “WBS Akademie” auf den Grund gegangen. Das Unternehmen hat insgesamt mehr als 47.000 Bewertungen zu 30 der größten deutschen Startups sowie allen DAX 30-Konzernen ausgewertet.

Demnach werden die 30 analysierten Startups im Schnitt mit 3,62 von fünf möglichen Punkten in den Bereichen Karriere und Weiterbildung bewertet. Die DAX-Konzerne schneiden diesbezüglich etwas schlechter ab: Im Durchschnitt erreichen sie 3,47 von fünf Punkten.

Der insgesamt am besten bewertete DAX-Konzern ist SAP. Das baden-württembergische Software-Unternehmen wurde von seinen Mitarbeitern mit 4,25 Punkten hinsichtlich der Karriere- und Weiterbildungsmöglichkeiten benotet. Es folgen Fresenius (3,88 Punkte) und Covestro (3,85 Punkte) auf Platz zwei und drei.

Auf den hintersten Rängen des DAX-Rankings landen die Deutsche Post (2,55 Punkte) sowie Fresenius Medical Care und MTU Aero Engines (jeweils 3,14 Punkte).

Bei den Startups schaffen es insgesamt sechs Unternehmen, die Bewertung der SAP zu übertreffen. Unter ihnen schneidet der Content Management System-Anbieter Contentful mit 4,5 Punkten am besten ab. Direkt dahinter platzieren sich der Lufttaxi-Entwickler Lilium (4,48 Punkte) sowie die Berliner Startups WeFox und Unu (jeweils 4,38 Punkte).

Schlusslichter der Startup-Analyse sind die Auto1 Group (3,14 Punkte), Home24 (2,85 Punkte), Dreamlines (2,57 Punkte) und Foodora (2,25 Punkte).

Ralf Loweg

Kurierdienste: Wenig Geld für harte Arbeit

Der Umsatz im Online-Einzelhandel geht geradezu durch die Decke. Von Januar bis September 2019 registrierte das Statistische Bundesamt (Destatis) ein Plus von 8,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Logische Folge: Nicht nur zur Weihnachtszeit boomen auch die Post-, Kurier- und Expressdienste. Doch deren Mitarbeiter, so die Behörde, profitieren nicht von den dicken Zuwächsen.

So verdienten vollzeitbeschäftigte Arbeitnehmer der Branche 2018 trotz leichter Aufschläge mit durchschnittlich 2.826 Euro brutto im Monat nach wie vor gut 1.000 Euro weniger als Durchschnittsbeschäftigte im Produzierenden Gewerbe und Dienstleistungsbereich (3.880 Euro).

Dabei sind von den vergleichsweise niedrigen Löhnen immer mehr Beschäftigte betroffen: Die Zahl der Erwerbstätigen bei den Post-, Kurier- und Expressdiensten stieg laut Destatis von 2010 bis 2017 um 14 Prozent auf eine halbe Million Menschen. Gleichzeitig erwirtschaftete die Branche im Jahr 2017 mit von knapp 17 Milliarden Euro eine gegenüber 2010 um 28 Prozent gewachsene Bruttowertschöpfung.

Interessant ist auch, wie der ständig wachsende Kuchen aufgeteilt wird. Laut der Statistiker schnappten sich die 30 umsatzstärksten Unternehmen im Jahr 2017 mit fast 33 Milliarden Euro einen Anteil von 80 Prozent am gesamten Umsatzkuchen. Die restlichen rund 16.000 Unternehmen kamen zusammen gerade einmal auf knapp acht Milliarden Euro.

Rudolf Huber

Thomas Cook: Bund hilft gestrandeten Urlaubern

Grünes Licht: Die Bundesregierung will Pauschalurlauber des insolventen Reise-Unternehmens Thomas Cook finanziell unterstützen. Das teilte ein Sprecher nach einer Kabinettssitzung in Berlin mit und bestätigte damit entsprechende Recherchen des ARD-Hauptstadtstudios.

Dabei geht es um jenen Betrag, für den der zuständige Versicherer, die Zurich Versicherung, aller Voraussicht nach nicht aufkommen wird. Denn die Versicherungssumme, mit der die Kunden abgesichert waren, reicht nach Angaben der Zurich nicht aus. Die Versicherung wird vermutlich nur einen geringen Anteil der tatsächlichen Schadensumme übernehmen.

Damit die Kunden nicht auf den restlichen Kosten sitzen bleiben, will die Bundesregierung einspringen. Demnach ist offenbar vorgesehen, den Betrag zu übernehmen, der deutschen Kunden nicht durch die Versicherung ersetzt wird.

Bis Anfang November hatte die Zurich Versicherung bereits einen Schaden von 250 Millionen Euro registriert, allerdings waren da nach Auskunft des Unternehmens noch nicht alle Schadensmeldungen eingegangen. Die Summe dürfte deutlich höher liegen. Experten gehen von 300 bis 500 Millionen Euro aus.

Ralf Loweg

Handwerk legt beim Umsatz zu

Handwerk hat derzeit goldenen Boden – das legt jedenfalls die zahlenmäßige Entwicklung in Deutschland nahe. So stieg der Umsatz im zulassungspflichtigen Handwerk in Deutschland im dritten Quartal 2019 gegenüber dem Vorjahresquartal um immerhin 5,2 Prozent.

Höhere Umsätze gab es dabei in allen sieben relevanten Gewerbegruppen. Die größten Zuwächse erzielte das Kraftfahrzeuggewerbe mit +7,7 Prozent. In den Handwerken für den gewerblichen Bedarf stiegen die Umsätze am geringsten (+1,8 Prozent).

Personalprobleme machen den Handwerkern aber nach wie vor zu schaffen. Denn laut Statistischem Bundesamt (Destatis) waren Ende September 2019 0,2 Prozent weniger Personen beschäftigt als Ende September 2018.

Im Detail sieht das so aus: In fünf der sieben Gewerbegruppen waren zum Stichtag mehr Personen beschäftigt als vor einem Jahr. So gab es im Gesundheitsgewerbe mit +0,8 Prozent den stärksten Zuwachs. In den Handwerken für den privaten Bedarf (-2,6 Prozent) und im Lebensmittelgewerbe (-2,0 Prozent) nahm die Zahl der Beschäftigten aber ab.

Rudolf Huber

Deutsche Bahn mit Rekord-Investitionen

Die Deutsche Bahn hat 2019 mit knapp elf Milliarden Euro so viel Geld in das Schienennetz investiert wie bislang in keinem Jahr. 2018 waren es nach Unternehmensangaben noch 9,4 Milliarden Euro gewesen. Mit den Investitionen sei die Bahn robuster, schlagkräftiger und moderner geworden, sagte Infrastrukturvorstand Ronald Pofalla bei der Jahresbilanz in Berlin.

Der Branchenverband Allianz Pro Schiene mahnt weitere Investitionen in den Ausbau des Schienennetzes an. “Es gibt deutlich mehr Geld vom Bund für den Erhalt des Schienennetzes. Aber es gibt nicht mehr Geld für den Neu- und Ausbau von Schienenstrecken. Und genau die brauchen wir, wenn wir die Ziele erreicht wollen, die sich die Bundesregierung gesetzt hat”, sagte Dirk Flege, Geschäftsführer von Allianz Pro Schiene.

Neben dem Schienennetz ist die Pünktlichkeit weiter ein großes Thema. Die Deutsche Bahn verfehlt auch 2019 ihr Ziel in dieser Disziplin. Man werde etwa ein Prozentpunkt besser sein als im Vorjahr, sagte Infrastrukturvorstand Pofalla. Das Ziel, 1,5 bis 1,6 Prozentpunkte besser zu sein, werde aber nicht erreicht.

2018 waren 74,9 Prozent der Fernzüge “pünktlich”, das heißt: Sie kamen weniger als sechs Minuten zu spät, wie tagesschau.de berichtet. Für 2019 hatte sich die Bahn 76,5 Prozent vorgenommen.

Ralf Loweg

Elektroautos fahren aus der Nische

Die Elektromobilität kommt in Deutschland noch nicht wie gewünscht in Schwung, nimmt aber stetig an Fahrt auf. Der Verband der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK) rechnet damit, dass 2019 immerhin rund 100.000 Elektro-Pkw neu zugelassen werden. Der Zuwachs beträgt damit 50 Prozent, außerdem steigt der Anteil am Gesamtmarkt auf knapp drei Prozent.

Batterieelektrische Autos legen 2019 demnach mit mehr als 60.000 vollelektrischen Pkw besonders stark zu. Auch Plug-in-Hybride sind bei Autokäufern beliebt, die Neuzulassungen kommen auf eine Zuwachsrate von 21 Prozent. Der Schwung bei der Elektrifizierung geht einher mit einer generellen Steigerung, wie der VDIK vorrechnet.

Und der Blick in die elektrische Zukunft verheißt geradezu rosige Zeiten. “2020 werden nach unserer Schätzung in Deutschland mindestens 160.000 Elektrofahrzeuge neu zugelassen. Das wäre ein Zuwachs von rund 60 Prozent. Elektroautos fahren 2020 mit Macht und Stückzahl aus der Nische heraus”, sagt VDIK-Präsident Reinhard Zirpel.

Der Verband geht davon aus, dass der deutsche Auto-Markt insgesamt 2019 Rekordniveau erreicht und bis zum Jahresende 3,57 Millionen Pkw neu zugelassen werden. Auch der deutsche Nutzfahrzeugmarkt wird 2019 voraussichtlich auf Rekordniveau beenden. Der VDIK rechnet mit 405.000 Einheiten – plus fünf Prozent.

VDIK-Präsident Reinhard Zirpel betonte beim Jahrespressegespräch in Frankfurt am Main: “In einem schwierigen Umfeld mit rückläufiger Weltproduktion zeigt sich der deutsche Pkw-Markt 2019 sehr widerstandsfähig und erreicht das höchste Niveau seit 20 Jahren, wenn man das Umweltprämienjahr 2009 außer Acht lässt.” Die internationalen Hersteller werden laut Zirpel bis zum Jahresende rund 1,37 Millionen Pkw absetzen. Ihr Marktanteil liege damit bei 38,4 Prozent: “Vier von zehn neuen Autos in Deutschland tragen das Logo einer internationalen Marke. Unsere Modelle sprechen die deutschen Kunden an.”

Wie sieht die nahe Zukunft aus? Der VDIK geht 2020 von einer Normalisierung beziehungsweise einer Rückkehr zum durchschnittlichen Niveau der vergangenen Jahre aus und rechnet mit 3,35 Millionen Pkw-Neuzulassungen.

Andreas Reiners

Nikolaus: Der knallharte Nebenjob

Alle Jahre wieder haben Nikoläuse Hochkonjunktur. Studenten, Rentner und Saisonarbeiter werfen sich dann in die rote Schale mit weißem Rauschebart, um bei Familien, in Kindergärten, auf Firmenfeiern oder in Einkaufszentren Geschenke zu überreichen. Doch welche Voraussetzungen muss man für diesen knochenharten Job eigentlich mitbringen?

Der klassische Weg von Studenten führt über Studentenwerke, die in ganz Deutschland diese weihnachtlichen Jobs vermitteln. Doch es gibt auch professionelle Weihnachtsagenturen im ganzen Land, die sich auf die Vermittlung von Nikolaus, Weihnachtsmann und Co. spezialisiert haben. Darüber hinaus gibt es auch einige Agenturen für Arbeit, bei denen willige Nikoläuse fündig werden. Nach Auskunft der ARAG-Experten ist es sogar möglich, sich hauptberuflich als Nikolaus-Darsteller ausbilden zu lassen.

Wer als Nikolaus arbeiten möchte und sich dazu an Jobvermittlungen wendet, muss meist sein eigenes Kostüm und einige Accessoires selbst mitbringen. Bei Löhnen von 50 bis 80 Euro pro Auftritt sind diese Ausgaben aber schnell wieder eingespielt. Neben dem passenden Outfit und einer gewissen körperlichen Fitness benötigt ein guter Nikolaus aber vor allem eins: Nerven wie Drahtseile.

Der Nikolaus bewahrt stets die Ruhe, spricht mit angenehm tiefer Stimme und strahlt eine einzigartige Autorität aus, die eben nur er, der Nikolaus, an den Tag legen kann. Ob dabei der Bart kratzt oder die Temperatur unter dem Kostüm über die persönliche Komfortgrenze steigt, darf nach außen nicht zu sehen sein.

Wer einen Job als Nikolaus oder Weihnachtsmann annimmt, sollte sich vorher auch Gedanken über seinen Versicherungsschutz machen. Denn gerade in der kalten Jahreszeit ist es schnell passiert: Schwer bepackt mit einem Sack voller Geschenke rutscht der Nikolausdarsteller auf dem Weg zu seinem Auftritt im Schnee aus und verletzt sich dabei.

Auf den Schutz der gesetzlichen Unfallversicherung kann der Darsteller dann nicht bauen. (Pflicht-)Versichert sind dort nämlich nur Tätigkeiten im Rahmen eines Arbeitsverhältnisses, erklären die ARAG-Experten. Und das dürfte bei einer Buchung als Nikolaus oder Weihnachtsmann regelmäßig nicht vorliegen – je nach Einzelfall wird es sich vielmehr um einen Dienst- oder Werkvertrag handeln. Angehende Weihnachtsmänner sollten sich deshalb unbedingt um eine private Unfallversicherung kümmern.

Ralf Loweg

Daimler streicht weltweit “tausende Stellen”

Daimler hat die Pläne für Sparmaßnahmen konkretisiert. Bis Ende 2022 sollen weltweit “tausende Stellen” gekürzt werden. Eine genaue Zahl wurde allerdings nicht genannt. Konkreter wurde es bei den Personalkosten, die um rund 1,4 Milliarden Euro gesenkt werden sollen. Auch die Zahl der Management-Stellen weltweit soll um zehn Prozent gekürzt werden.

Dabei will Daimler die natürliche Fluktuation nutzen, um freiwerdende Arbeitsplätze abzubauen, heißt es in einer Mitteilung. Betriebsbedingte Kündigungen soll es in Deutschland bis Ende 2029 bei der Daimler AG, der Mercedes-Benz AG sowie der Daimler Truck AG aber wie versprochen nicht geben. Möglichkeiten zur Altersteilzeit sollen erweitert und in Deutschland ein Abfindungsprogramm angeboten werden, um Stellen in der Verwaltung zu reduzieren. Die Umsetzung der Eckpunkte-Vereinbarung wird nun mit den Arbeitnehmervertretern weiter ausgearbeitet.

“Mit den jetzt gemeinsam mit dem Betriebsrat beschlossenen Eckpunkten zur Verschlankung des Unternehmens können wir dieses Ziel bis Ende 2022 erreichen. Wir werden die Maßnahmen so sozialverträglich wie möglich gestalten”, sagt Wilfried Porth, Vorstandsmitglied der Daimler AG, Personal und Arbeitsdirektor, Mercedes-Benz Vans.

Neben Maßnahmen zur Verschlankung einigten sich Daimler und die Arbeitnehmervertreter auf eine weitere Senkung der Personalkosten. Dazu wird es unter anderem Angebote an die Belegschaft geben, die wöchentliche Arbeitszeit zu reduzieren.

Das Unternehmen wird auslaufende Arbeitsverträge von Zeitarbeitskräften in der Verwaltung nur noch sehr restriktiv verlängern. Ebenso restriktiv werden befristete 40-Stunden-Verträge der Stammbelegschaft zugelassen.

Andreas Reiners

Deutscher Arbeitsmarkt: Stabil und robust

Die Konjunktur-Flaute wirft den Arbeitsmarkt nicht aus der Bahn: Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im November 2019 auf rund 2,180 Millionen gesunken. Somit waren 24.000 Menschen weniger arbeitslos als im Oktober und rund 6.000 weniger als vor einem Jahr, wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) in Nürnberg mitteilte. Die Arbeitslosenquote blieb unverändert bei 4,8 Prozent.

“Die aktuelle konjunkturelle Schwäche ist am Arbeitsmarkt nach wie vor spürbar. Alles in allem zeigt er sich aber weiterhin robust”, erklärte BA-Chef Detlef Scheele.

Zwar zeigt sich die schwächelnde Konjunktur auch in der Arbeitsmarktstatistik, etwa bei den offenen Stellen. Mit 736.000 gemeldeten Stellen ist die Nachfrage nach Arbeitskräften weiterhin hoch – sie liegt aber um 71.000 unter dem Niveau 2018. Allerdings kam der vergleichsweise deutliche November-Rückgang der Arbeitslosigkeit für viele Volkswirte überraschend.

Ungeachtet der Konjunktur-Flaute suchen Firmen laut einer Umfrage des Ifo-Instituts wieder mehr Personal. Der deutsche Arbeitsmarkt ist den Münchner Forschern zufolge sehr gut aufgestellt. Nur in der Industrie werde die Beschäftigtenzahl weiter sinken. Ihr machen die maue Weltkonjunktur, Handelskonflikte und Unsicherheiten wie der Brexit zu schaffen.